Dienstag, 17. Februar 2009

Vom Eise befreit...

...sind Strom und Bäche... Erinnert Ihr Euch auch noch an diesen Vers? Gerade heute war so ein Tag, der mich daran erinnert, wie sehr ich mich auf den Frühling freue. Die ganzen Farben, Licht, Wärme, der Geruch nach Blüten, laue Abende, die ich wieder auf dem Balkon verbringen kann, in der Hand ein Glas gut gekühlte Weißweinschorle und im Hintergrund die Klänge von Duffy (z. B. "I'm Scared" - ein wehmütiger Text über das Verlassenwerden - aber trotz allem ein so wunderschöner Song, der zu eben genau solchen Abenden passen würde). Doch denkste Puppe - jeden Morgen, den ich erwache und voller Neugier zum Fenster hinausschau, bietet sich mir dasselbe Bild: neuer Schnee, der zwar tagsüber der Sonne oder nicht mehr gar so eisigen Temperaturen weicht, aber über Nacht erneut rieselt und fest verkrustet auf den Scheiben meines kleinen Autos klebt, Kälte, die durch sämtliche Klamotten dringt, nix mit Vogelzwitschern, sobald ich morgens das Fenster öffne. Das einzige, wonach ich beinah schon die Uhr stellen kann und was allwöchentlich erhalten bleibt: Samstag morgens in aller Herrgottsfrühe besteigt mein Nachbar seinen Trabant und egal, ob Sommer oder Winter, egal, ob warm oder kalt - der Trabant wird gestartet und derart hochgejault (anders kann ich es wirklich nicht formulieren), dass sich der Eindruck erweckte, im Trabant säße James Bond, der zusätzlich zum Motor auch ein paar Tragflächen ausfahren wolle, um sich bei Gefahr (oder Stau) mal eben einfach so in die Lüfte zu erheben. Ich meine, das alles wäre ja nur halb so schlimm, würde sich die Garage des Nachbarn nicht unmittelbar unter meinem Balkon befinden und damit jeder Samstag morgen zunichte gemacht werden, den man noch süß schlummern hätte mögen. Oder könnt Ihr vielleicht wieder einschlafen, wenn Ihr einmal unsanft geweckt worden seid und schon die Sonnenstrahlen in der Nase kitzeln? Nicht wirklich, oder? Und jetzt erzähle mir bitte keiner, bei einem Trabbi müsse das so sein. Vergesst es, ich kenn mich aus. So eine Presspappenkutsche fuhr ich nämlich auch einst - in jungen Jahren. Insofern... könnte ich mich ja eines schönen Samstag morgens aufraffen und dem Nachbarn bei seinem Startversuch ein paar freundliche Takte erzählen. Na ja... Ich schlaf noch mal drüber, ob ich mich bei den derzeitigen Temperaturen an einem Tag, den ich für gewöhnlich gaaaanz geruhsam beginne, tatsächlich dazu aufraffen kann. Vielleicht warte ich noch bis zum goldigen Frühling, denn bis dahin bleiben meine Fenster zumindest nachts geschlossen und James Bond kann entschwirren, ohne deshalb gleich die halbe Stadt wecken zu müssen.
Ich wünsch Euch was, Eure Helma

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