Dienstag, 28. April 2009

Sport Frei!

...oder "Frühsport á la Ziggenheimer" :-)
Also wer mir heut Morgen zugeschaut hat, der hat sich entweder kaputtgelacht oder sorgenvoll die Nummer der nächst gelegenen Klinik gewählt...
Bekam ich zur Begrüßung des Tages noch ein sms-chen "...genieße deine freie Zeit und mach Sport!" (so was bekommt man wohl nur von Kopfmenschen, Bauchmenschen hätten was ganz anderes geschrieben, so was wie "...siehst du auch den herrlichen Sonnenschein? Komm, öffne die Fenster und atme tief ein..." oder so :-)) konnte ich darüber nur lachen: "Pah!" Denn zu diesem Zeitpunkt hatte ich den Frühsport des Tages bereits hinter mir. Oder wie würdet Ihr das empfinden, wenn Ihr zwar daran denkt, heute besser keinen weißen Rock anzuziehen, der bis zur Erde reicht, sondern lieber ne dunkle Jeans, aber dabei vergesst, dass Pumps mit einem mindestens 6 cm hohen Absatz einem solchen Outfit zwar die perfekte Note verleihen, jedoch völlig ungeeignet sind, um mal eben vier Räder aus dem Keller zu holen und ins Auto zu verfrachten. Als wäre das allein nicht schon Anstrengung genug, musste ich eben dieses auch noch in zumeist gebückter Haltung bewerkstelligen, da einst, als das Mietshaus errichtet worden war, angesichts der Deckenhöhe im Kellergewölbe offenbar die Menschen maximal 1,60 m maßen - und ich mit meinen 1,76 m habe da schlechte Karten bzw. entsprechende Beulen am Kopf. Wenigstens konnte ich ungehindert fluchen ;-)
Also so ein kleines bisschen habe ich mich ja schon geschämt, als ich mein Wägelchen beim Autohaus abstellte, zum Reifenwechsel den Leuten überließ, die sich damit auskennen und zum Kollegen ins Auto stieg. Im Vergleich zu dessen geputzten Wagen kam mir meiner gleich noch... nun ja... etwas... eingestaubter vor... ;-) Was kann ich denn auch dafür, dass die Linden blühen wie verrückt und ihren Staub ungefragt auf mein Auto fallen lassen? OK, wenn ich so die Frontscheibe und Frontgrill betrachte, hab ich auf meiner Hamburg-Reise Massenmörder gespielt und der West-Blütenstaub klebt extra noch überall... Heißt, durch die Scheibe kann man kaum noch schauen, ohne Gefahr zu laufen, nen "Flitz" zu kriegen, aber... Ich habs einfach noch nicht auf die Reihe gekriegt, mein Wägelchen zu reinigen... Der Tank ist auch fast leer... Und ob ich die Musik meines CD-Radios wieder auf Normaltemperatur :-) gestellt habe - weiß ich auch nicht. Also das Gesicht des Monteurs, der sich in meinen Wagen setzt und den Zündschlüssel dreht, täte ich schon gerne sehen :-)
Aber OK, heut Mittag, nach Beendigung meines verantwortungsvollen Jobs, nehme ich mein kleines Grünes dankbar wieder in Empfang, rechts von der Werkstatt ist die Tankstelle, links davon die SB-Autowäsche und ich werde diesmal nicht kaltherzig dran vorbeifahren :-)
So - und jetzt gibts ne Kaffeerunde, der Chef ist nämlich grad zur Tür raus.
Eure Helma

Montag, 27. April 2009

Der frühe Vogel kann mich mal!

Diesen auch für mich äußerst zutreffenden Spruch lasen wir übrigens bei unserem Bummel auf der Promenade Travemünde auf einem T-Shirt, zu erwerben bei einem jener Markstände, die nach dem Fall der Mauer vor allem im Osten Deutschlands aus dem Boden sprossen wie die Pilze. Gekauft habe ich dieses Shirt zwar nicht (solange ich wenigstens noch so ein bisschen was wie Figur habe, möchte ich wenigstens DAS noch zeigen können - aber leider gabs diese Shirts nur in hoch-mal-breit-Kastenversion und wenn ich dann noch so ein Shirt über die Restfigur trage, die ich habe, werde ich zwar sicherlich nicht depressiv davon, aber... sagen wir mal... uneitel... Uneitel im Sinne von: Noch ein paar Kilos mehr darunter verstecken sich auch noch gut und dann ist der Schritt nicht mehr weit, dazu noch Joggingshosen, Biolatschen (ob da nun Heidi Klum oder Aldi drauf steht - das rettets dann auch nicht mehr) und dann vielleicht noch ne Kaltwellenfrisur (nicht kostenlos, aber umsonst...) Da wäre dann nix mehr von so nem bisschen Hippie-Girl (sagten meine Kollegen zum heutigen Outfit ;-)) oder so zu sehen.
Jedenfalls fiel mir der Spruch mit dem frühen Vogel heut Morgen wieder ein, als ich nach fast komplett durchwachter Nacht mit Müh und Not die Augen öffnete, nicht recht wusste, wo ich mich eigentlich gerade befand und selbst Dusche & guten-Morgen-Cappuccino das Ganze nicht aufzubessern vermochten.
Hatte ich wirklich ernsthaft vorgehabt, das Haus pünktlich zu verlassen, um dienstgetreu Punkt 8 Uhr im Büro zu stehen, so überkam mich (wohl noch im Nachgeschmack des Wochenendes ;-)) eine wohlige Gelassenheit. Alles gaaaaaanz entspannt, gaaaaanz gelassen. Ntöörlich! :-) Und so konnte das Kind, das eigentlich den Schulweg heut zu Fuß bestreiten sollte (da 1. Stunde Ausfall) doch noch mit der Mama im Wägelchen mitfahren.
Erst der Bürokaffee öffnete mir schlussendlich wirklich die Augen und als ich begann, diesen Eintrag hier zu schreiben, konnte ich ein Grinsen nicht unterdrücken bei dem Gedanken, dass aus mir wohl nimmermehr ein Frühaufsteher wird. Ganz gleich, ob meine Wurzeln im geruhsamen Norden liegen oder nicht ;-)

n'tööörlich!




Das Wort ist MEIN Schlagwort geworden! Was wir über dieses Wort gegackert haben - es war einfach eine Wonne! Mag auch das Bayrisch zum sexiesten Dialekt Deutschlands gewählt worden sein - der lustigste ist und bleibt einfach das Nordische. Dieser trockene Witz, der schon in einem einzigen Wort steckt - das ist unschlagbar, das ist nicht zu toppen.

Und so kann ich heute nur sagen:
n'tööörlich! - das Meer ist und bleibt meine größte Leidenschaft... 
n'tööörlich! ich werde wieder zur Gastmutter fahren "Gastmutti - nun hast du mich am Hals! 
ähm... am gut gefüllten Kühlschrank ;-) 
n'tööörlich! Jeder Kilometer da hin hat sich gelohnt. 
n'tööörlich! - Kaum durch die Tür getreten, habe ich mich einfach nur noch sauwohl gefühlt dort.
Und so lustig das alles auch klingt - hier seht Ihr noch ein Bild vom Samstag. 
Samstag... Sonne... Meer... nackte Füße im Sand...
Das war wunderschön... Das ist wunderschön... 
So schön, dass mir fast wieder ein bisschen wehmütig ums Ossi-Herz wird (Ich betone das 
deswegen so, weil auch wir uns genau diesen Spaß das ganze Wochenende lang gegönnt haben. 
Man muss doch auch mal über sich selbst lachen können, oder?)
Und dazu wiederum passt... jene Musik, die ich erst heute Abend zum allerersten Mal hörte... 
Und mich ebenso spontan verliebte wie in mein geliebtes Meer...
Eure Helma, schlaflos in Seattle....

Sonntag, 26. April 2009

"Schade, Dass Ihr Endlich Geht"


...oder "Hamburgs Rache ist schwarz" :-)
Also - Jungs und Mädels - was wir an diesem Wochenende gelacht haben, das ging - wenn man so will - auf keine Kuhhaut. Ich glaube, wir hatten zusammen gerechnet den Spaß der letzten zehn Jahre und das mag auf Außenstehende ziemlich anstrengend oder überdreht oder im worst case auch beides gewirkt haben - aber wenn Lachen gesund ist oder macht - dann könnten wir jetzt alle Pillen in den Eimer werfen, Prien & Co. ne fette Absage schicken und auf das Leben anstoßen.
Ach ja, anstoßen... Kaffee hab ich heut Abend leider keinen mehr mit abgekriegt (die Wessis verstecken immer alles im Schrank, damit nicht die Ossis wie die Landplage einfallen und alles wegessen und -trinken, was nicht niet- und nagelfest ist), aber inzwischen bin ich wieder gut daheim gelandet, das Kind liegt neben mir und träumt süß von seinem ereignisreichen Papa-Wochenende ("Was seh'n wir heute? Den Garten! Ach... Schon wieder den Garten...") und neben mir steht immer noch bzw. schon wieder die Flasche Weißweinschorle, die nur darauf wartet, ausgetrunken zu werden. Prost!
Begonnen hat der ganze Wochenendspaß - für mich - mit meinem "Einflug" Freitag Abend, sorgsam geführt und geleitet von der Sabine, die treu an meiner Frontscheibe pappt, über Autobahnen, die ich bislang nur dem Namen nach kannte und die, je nördlicher ich mich vorarbeitete, zuweilen beinah schon den Geruch des Meeres zu mir trugen (ich weiß, pure Einbildung, in der Medizin nennt man das Placeboeffekt "Schluck ne A 1 und wenns nicht hilft, noch n Elbtunnel dazu - dann wirkts") direkt zum Grill, in dem schon die glühenden Kohlen schlummerten in heißer Erwartung auf Lenden und Beinchen von Schwein und Huhn, lecker Salate auf dem Tisch und die zwei Damen vom Grill waren auch schon da, rotwangig und augenglasig von der ersten Flasche Korn (zur Tarnung im Mix mit Orangensaft) und obwohl wir uns noch niemals privat begegnet waren (wenn man davon ausgeht, dass zwei Monate gemeinsamer Klinikaufenthalt nicht zum privaten Miteinander zählt), so schien es mir, als habe ich all die Jahre nichts anderes getan, als mich mit den Mädels zu treffen, zu klönen, n lüttn Korn zu trinken und rumzualbern, als seien wir wieder 16 und hätten überhaupt keine Sorgen, Nöte und Probleme.
Aber genau das ist es ja, das Schöne an unserem Leben: Niemand weiß, was morgen kommt. Niemand weiß, wer uns morgen begegnet. Welche Tür sich morgen für uns öffnet und was sich Schönes für uns hinter dieser Tür verbirgt. Niemand weiß vorher, wer hinter dieser Tür steht und nur darauf wartet, die Arme aufzuhalten. Also ich meine das sinnbildlich. Es gibt immer ein Morgen, es gibt immer einen Weg. Es gibt viele Dinge, die uns traurig, bekümmert, sorgenvoll machen. Aber nichts von dem kann uns eines nehmen: die Freude am Leben, die Freude am Lachen, die Freude am Geben und Nehmen... (ich denke da z. B. an die irrsinnige Freude der Hamburger, die Carepakete in die Bananenrepublik schickten oder freiwillig fragten: "Helma, willste noch n Kaffee?" und die Ossi-Helma begeistert nickte "Ja, da sag ich doch nicht Nein!" *smile*).
Und so haben sich die genussfreudige Helma und die ebenso gaumenfreudige Kampfschnecke (ihr Pseudonym nutze ich ausschließlich zum Schutz der betreffenden Person; sie gab sich diesen Namen übrigens selbst ;-)) voller Freuden am Strand von Travemünde ein Eis gegönnt, Helma fett mit Schoko und Pfefferminz, Kampfschnecke begnügte sich mit Vanille oder so. An unsere Hamburger Gastmutter dachten wir leider dabei nicht - und bekamen genau das immer wieder off's Brot. Da nutzte auch das ganze Fingerschnippen nüscht ("Klaus! Ich habe geschnippt!") Klaus kam nicht zur Hilfe, er ließ sich Abende lang nicht blicken, weil es augenscheinlich doch sehr anstrengend werden kann, einen ganzen Tag lang mit gackernden Hühnern zu verbringen. Er ruhte auf dem Kanapee, während wir die Terrasse und anschließend, wenn es nachts zu frisch wurde, die untere Etage des Hauses bevölkerten und ausräucherten. Was heißt überhaupt wir - ICH rauche nicht, ich durfte in dem ganzen Mief bloß schlafen :-)
Fenster offen lassen oder so über Nacht war ja nicht, das Haus ist besser gesichert wie Alcatraz - bist du einmal drinnen, kommst du nicht wieder raus :-) Zum Beispiel der Versuch, nach dem Duschen das Badfenster zu öffnen, scheiterte kläglich, weil Helma zwar den Schlüssel zum Entriegeln des Fensterknaufs fand, jedoch feststellen musste, dass da noch ein zweiter Riegel war, der partout nicht zu entriegeln war. Da begann ich dann zu lachen: Das war meine heimliche Rache... Musste ich in ihrem Mief schlafen, durften sie in meinem Mief auf die Toilette gehen ;-)
Aber wie gesagt... Hamburger Gasteltern können sich auch ziemlich mies rächen...
Sagte Klaus noch: "Mädels, ihr passt aber auf die Brötchen auf, oder?" Und wir inbrünstig versprachen: "'Tööörlich!" So verbrannten sie dennoch jämmerlich im Ofen... Was Hamburgs Gastmutter den ungerührten Kommentar entlockte: "Ihr Ossis habt sogar Begrüßungsgeld bekommen. Ihr wolltet immer nur unsere Kohle - also bitte - da liegt sie. Nehmt sie auch!"
Eure nimmermüde Helma

Donnerstag, 23. April 2009

Eine Fünf Für Mami

Heute habe ich zum allerersten Mal erlebt, dass mein Sohn weder lächelnd noch mit Kussmund vor der Wohnungstür stand. Kaum hatte ich ihm die Tür geöffnet, flogen die Turnschuhe in die eine Ecke, der Ranzen mit einem Fußtritt in die andere Ecke, dann warf das Kind sich auf sein Bett und brach in Tränen aus. 
Bisher habe ich erst ein einziges Mal erlebt, dass er seiner Verzweiflung so offen Luft gemacht hat - aber heimgekommen ist er so noch nicht. Noch bevor ich die Tür schloss, wirbelten mir alle möglichen Gedanken durch den Kopf: Er ist gehänselt worden. Er ist von einer Gang angepöbelt worden. Vielleicht ist er sogar geschlagen worden??? Ehrlich, ich war ganz schön erschrocken, hab mich zu ihm gekuschelt und vorsichtig gefragt, was passiert sei. Es dauerte eine Ewigkeit, bis er antwortete - und in dieser Ewigkeit checkte ich mit einem Blick den Körper ab, aber Verletzungen oder Risse in den Klamotten waren nicht zu sehen. Erste Erleichterung. Dann...
"...Ich hab ne Fünf in Deutsch! Ich hasse sie! Diese blöde Kuh! Ich kann machen, was ich will - es ist einfach immer falsch!" Im ersten Moment war ich erleichtert... Also keine Prügel bekommen.
Aber... Moment... 
"Mutti, ich bin jetzt in Deutsch kurz vor der Fünf! Wenn ich meine Note Zwei in Kunst nicht halten kann, bleib ich sitzen! Dann wander ich aus! Ich geh woanders hin! Wo mich niemand kennt! Lass uns umziehen - bitte! So schnell wie möglich! Noch in diesem Schuljahr, damit ich das auch schaffe!"
Ich habe ihn gestreichelt und tief durchgeatmet, bevor ich fragte: "Wofür hast du denn die Fünf bekommen?"
"Für die Bildbeschreibung!" quetschte er zusammen mit neuen Tränen heraus.
Und ich erinnerte mich. Erinnerte mich an den Abend auf meiner Kuschelwiese, als wir gemeinschaftlich über das Bild diskutierten, berieten und schlussendlich im Internet nachschlugen. Nicht nur er - auch ich hatte danach ein richtig gutes Gefühl. Eine gelungene Hausaufgabe. Und wo bitte steht geschrieben, dass die Mama bei den Aufgaben nicht unterstützend eingreifen darf? OK, zuviel Hilfe sollte es sicherlich nicht werden, aber... Mein Gott, es war ein Sonntagabend, das Kind war bereits satt und müde und beinah bettfertig und ich als Mama werde immer gleich nervös, wenns Kind zu lange trödelt. Es braucht auch mit 13 Jahren noch seinen Schlaf. Insofern... ist die Fünf eigentlich eher für mich denn für ihn. Nur - was hatten wir denn falsch gemacht? 
"Was hat sie denn gesagt?" fragte ich ihn.
"Dass es sehr ordentlich geschrieben ist. Und dann diesen Satz, der mir schon zu den Ohren rauskommt: Dass ne Vier  bedeutet, man hätte die Hälfte richtig, aber ich hätte nicht mal die Hälfte."
Und genau das konnte ich mir so nicht vorstellen. Sicherlich, die Anforderungen sind gestiegen und wenn ich damals in meiner Schulzeit immer eine Eins in Deutsch hatte, so hätte ich vielleicht heute bloß ne Zwei oder so. Aber eine Fünf?? 
"Zeig mir doch mal bitte die Arbeit."
Und ich konnte mir selbst nach Sichtung der Beurteilung nicht erklären, warum er... ähm... warum ich diese Fünf bekommen hatte. Ich weiß echt nicht wofür! Sicherlich sind ein - zwei Sachen etwas ungenau beschrieben - aber eine Fünf??
"Ich muss mal mit deiner Lehrerin sprechen", sagte ich schließlich. Was dem ohnehin schon verzweifelten Kind neue Tränen entlockte: "Nein, mach das nicht! Dann wird alles noch schlimmer. Das war bei den anderen auch so! Das halt ich nicht mehr aus!"
Ob man hier schon von Mobbing sprechen kann? Immerhin geht es schon seit zwei Jahren so, dass er sich nicht wohl fühlt - und erst jetzt zeigt er es...
"Spatzl... Wir müssen noch zum Impfen heute."
"Ohhhhh neeeeeiiiinnnn!" Und mit dem Ausruf "Die ganze Welt ist heute gegen mich!" warf er sich erneut in die Kissen und brach in Tränen aus.

Inzwischen ist es 20:08 Uhr geworden, der Kleine hat seine Impfung locker überstanden, einen Döner zur Belohnung bekommen, für die morgige Klassenarbeit in Deutsch hat er gelernt - und ausgeglichen ist er auch wieder. 
Und ich... Ich bin ehrlich gesagt extrem froh, dass das alles gerade jetzt passiert. Jetzt, wo ich nur vier Stunden pro Tag arbeiten muss und damit die Zeit für ihn hab, die er auch braucht. Ihn auffangen kann, wenn er es braucht. 
Und trotz der Fünf... Werde ich ihm auch in Zukunft bei Hausaufgaben helfen. Pah. Das wäre doch gelacht. Jetzt erst recht, damit sies weiß.
Eure kampflustige Helma

Mittwoch, 22. April 2009

Helma Wird Politisch...

...oder "Der Brüller vor der Bundestagswahl".
Ich weiß ja nicht, ob Sie's schon wussten... dass die Bundesregierung pünktlich vor der nächsten Bundestagswahl ein neues Thema an Land zog, mit dem sie versucht zu punkten... Und da sich das Thema Kinder bereits in diversen Werbespots gut macht, bedient man sich desselben auch für die Wahlen...
(Komisch... Kaum eröffne ich dieses Thema, kriselts hier... "Mit Blogger.com konnte kein Kontakt hergestellt werden. Das Speichern und Veröffentlichen ist möglicherweise nicht möglich..." Lesen sie etwa schon mit? Sie sind unter uns... ;-)) Aber... s gilt doch auch in Deutschland noch immer Meinungsfreiheit, oder? Ich hab nämlich ne Meinung. Und zwar zu dem Thema "Regierung beschließt Netzsperren mit Zugriffsaufzeichnung" -ausführlicher nachzulesen auf der Seite golem.de - und speziell zum Thema, dass zum Schutz für Kinder sämtliche Aktivitäten im Internet in Deutschland "gesammelt" und ausgewertet werden, dass Links gesperrt werden, die zu ganz bestimmten Seiten führen und wer es dennoch versucht, der kriegt Besuch...
Mal ehrlich: Kann man so wirklich aktiv für die im Grunde gute und vor allem wichtige Sache werden? Ich muss ja schon überlegen, wie ich es hier formuliere, um nicht selber eines Tages in Gesichter schauen zu müssen, die ich lieber nicht kennen lernen wollte: "Bürgerin Ziggenheimer, Sie sind uns aufgefallen. 'S klingt komisch, is aber so." Na und dann? 
Kann ich eigentlich noch jeden Tag in aller Ruhe in die Arbeit gehen, ohne zu befürchten, dass Kind und Hund ihren PC unwissenderweise missbrauchen? Ach... Ich hab ja noch gar keinen Hund. OK, also eine Gefahrenquelle weniger. Ja und sonst? Den Spruch "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht" kenne ich bereits. 
In Deutschland leben doch, soweit ich weiß, etwas um die 80 Millionen Menschen. Schätzen wir mal, 40 Millionen davon sind Kinder und Herrschaften in einem Alter, die froh sind, lieber im Besitz ihrer Sinne als im Besitz eines PC's zu sein. Bleiben also schätzungsweise 40 Millionen Menschen übrig, die sich mehr oder weniger tagtäglich im Internet bewegen. Könnt Ihr Euch vorstellen, was da für eine Irrsinns-Menge an Informationen zusammenkommt, die erst mal sortiert und ausgewertet werden muss? Wer bitte soll das machen? Und wann kommen sie, um überhaupt erst mal zu gucken, ob ich wirklich so ein Schwein bin? Vielleicht kommen sie ja auch erst dann, wenn ich nicht selber mehr mal meinen Namen weiß... Ach ja, der Clou übrigens ist: Parteien, Kirchen, Universitäten und so sind davon ausgeschlossen...  Ja - is klar. Wir glauben ja alle noch an den Weihnachtsmann und darum auch nur daran, dass Menschen, nach denen eigentlich gesucht wird, natürlich nicht in Parteien, Kirchen und so weiter zu finden sind...
Ursula... Was hast Du Dir nun wieder dabei gedacht? Wahrscheinlich nix. Hauptsache Quote, Hauptsache, zur rechten Zeit. Ich kanns nicht fassen.
Hier mal ein Zitat von "höherer" Stelle dazu:

"Die neuen Regelungen enthalten Änderungsvorschläge zum Telemediengesetz (TMG) und zum Telekommunikationsgesetz (TKG). Teil der Vorlage der Bundesregierung ist auch der Plan, im Rahmen der Internetsperren die Zugriffe auf blockierte Seiten aufzuzeichnen und die Protokolle dem BKA zugänglich zu machen. "Wesentliche Inhalte des geplanten Gesetzes sind: Die anfallenden Daten können für die Strafverfolgung genutzt werden", teilt das Bundesjustizministerium mit. "Dazu muss die Staatsanwaltschaft die Möglichkeit haben, die Identität solcher Internetnutzer aufzudecken. Dies hat die CSU gefordert. Wir begrüßen es, dass die Bundesregierung dies in ihrem Gesetzentwurf berücksichtigt hat", sagte CSU-Innenexperte Stephan Mayer. 
Schleswig-Holsteins Landesdatenschützer Thilo Weichert bestätigte Golem.de, dass damit das Mitloggen von Nutzerzugriffen auf blockierte Seiten Teil der Gesetzesänderung werde. "Das ist genau so", sagte er."Damit würde sich jeder Internetnutzer schon der Gefahr einer Strafverfolgung aussetzen, wenn er eine ihm noch nicht bekannte Adresse aufruft", hatte Weichert zuvor kritisiert. "Ich hoffe, dass der Bundestag dies nicht beschließen wird", sagte Weichert. " (Zitat Ende)

(mehr unter http://www.golem.de/0904/66647.html - und dann hätte ich hier noch ein Schmankerl für Euch... http://de.sevenload.com/videos/SyMWUPh-Kinder-fragen-Politiker-nach-dem-internet) Glaubt mir - Ihr kriegt n Schleudertrauma vom Koppschütteln... 
Ach ja, und das Schärfste war (übrigens auch ein Thema bei Forenmitgliedern): Besucht mal amazon.de und gebt dort "PC vernetzen" ein. Drei Seiten Suchergebnisse. Bereits ab dem 3. gefundenen Artikel fand ich erstaunlicherweise Bücher über Sexpraktiken. Hä? Hatte ich mich vertippt? Ich doch nicht! Ich meine, gelernt ist doch eigentlich gelernt, oder? Und am Ende der 1. Seite - ich kanns jetzt noch nicht fassen - fand ich den Hinweis auf ein Buch, dessen Sinn mir ewig unerschlossen bleiben wird (weil ich es niemals erwerben werde) "Die Kraft zum Scheißen: Die 12 Mantras des Scheißens". Ohne Worte - eigentlich. Kostet schlappe 9,90 Euro und von 5 möglichen goldenen Sternen gabs sogar gleich ganze 4 Sterne... Das glaube ich nicht. Das glaub ich einfach nicht.
Ich glaube, ich koch mir erst mal einen ordentlichen Kaffee... Wäre die Kaffeemaschine nicht im A** (verdammt, ich muss ja jetzt aufpassen, welche Worte ich wähle... Oder?) - aber kann ihn ja auch türkisch (zumindest nennt man es so im Norden) zubereiten: Wasser kochen, 1 1/2 Löffel Kaffee, bisschen Milch, umrühren, warten, bis das Pulver sich gesetzt hat, genießen, trinken, Zähne putzen nicht vergessen (sonst gibts möglicherweise "Flöhe" zwischen den Zähnen - ist mir schon mal passiert - leider - ich wusst es nur nicht und trug voller Lebensfreude ein breites Lachen im Gesicht, bis ich irgendwann wirklich rein zufällig in den Spiegel sah, ums Haar zu ordnen und da... nun ja...)
Jedenfalls... Wenn der Joghurt von heut Mittag nicht wieder hochkommen soll angesichts des Ursulschen Vorhabens im CDU-/CSU-vereinten Wahlkampf gegen die SPD, dann muss ich eben noch einen schönen heißen lecker Kaffee draufgießen. 
Muss grad lachen: Es ist wirklich interessant... Der Blog kann nach wie vor nicht gespeichert werden... Nun... Wir werden ja sehen, ob ich nach dem Kaffeegenuss diese Zeilen veröffentlicht bekomme. Komm ich für diese Zeilen hier jetzt eigentlich  ins Fernseh'n oder in die Untersuchungshaft?
Eure streitlustige, diskussionserhitzte Helma

Dienstag, 21. April 2009

Ehrlich Währt Immer Am Längsten?

...Diese Frage stelle ich mir zuweilen, wenn z. B. Schatzi mit Aussagen daherkommt, die haarnadelscharf an meinen Kniekehlen vorbeizischen, manchmal sogar treffen und mich entsprechend niederschlagen. Spätestens dann frage ich mich, ob es immer und in jedem Fall richtig ist, so hunderprozentig offen und ehrlich und direkt zu sein. Ich meine, manchmal wollen auch nicht nur wir Frauen so ein ganz kleines bisschen beschwindelt werden. Stehst du im Laden und probierst eine Knackarsch-Jeans an, dann möchtest du nicht hören: "Schatz... wenn du in diesem Leben diese Hose jemals wieder ausziehen können willst, solltest du es JETZT versuchen."
Stattdessen würden wir lieber hören: "Schatz, für deinen geilen Arsch ist diese Jeans hier wie ein Trabbi bei der Formel 1!"
Dann wüssten wir zwar, ok, die Jeans passt nicht - aber wir würden uns immer noch verdammt gut und sexy dabei fühlen.
Oder wollt Ihr Jungs uns Mädels erzählen, dass es Euch gefallen täte, würden wir auf Eure Fragen oder einfach nur Blicke antworten: "Schatz, du solltest deine Nasenhaare mal wieder entfernen, bevor ich einen Zopf draus flechten kann" oder "Ja, stimmt, Waschbrettbauch war einmal, Waschbärbauch passt da besser" oder "Schatz, du musst unbedingt wieder zur Kosmetik - oder liegt der schlechte Teint an dem Hemd, das du angezogen hast?"
Hand aufs Herz - jeder würde darauf reagieren, an den Badspiegel und anschließend zum Kleiderschrank rennen - aber welches Gefühl täte Euch dabei begleiten?? Eben!
Genau so eins, das jene Frau überkommen haben musste, wie ich nachfolgendem Dialog entnehmen konnte, der mir heut Morgen - wieder mal - per E-Mail zugestellt wurde ;-)

Eine (etwas in die Jahre gekommene) Frau steht vor dem zu Bett gehen vor dem Spiegel, lässt ihren Blick am Spiegelbild rauf und runter wandern und meint dann seufzend zu ihrem Mann: "Wenn ich das so sehe, fühle ich mich sehr alt. Meine Haut ist schrumpelig und schlapp, meine Brüste hängen beinahe bis zur Hüfte und mein Hintern ist sehr dick geworden..." Sie dreht sich zu ihrem Mann um und sagt: "Bitte sag jetzt etwas Positives über mich, damit ich mich ein wenig besser fühle!" Er überlegt einen Moment und meint dann: "Na wenigstens scheint mit deinen Augen noch alles in Ordnung zu sein..."

Und vielleicht merkt Ihr ja spätestens jetzt, was wir mit "nicht immer Offenheit und Direktheit um jeden Preis" und "Taktgefühl beweisen!" meinen....

In diesem Sinne... noch einen angenehmen Tag :-)
Eure Helma

Montag, 20. April 2009

Tschätt-Ruuums

Ich kann mich noch erinnern, als ich noch ein Kind war, dass irgendwann die Rede auf CDs als Nachfolger der Schallplatten kam. Und wir im Osten Deutschlands - zu uns kam eh alles noch mal ein paar Jahre später. Und so war ich einst wahrhaft in dem Glauben, CDs bekämen wir niemals zu Gesicht, oder höchstens im Rentenalter.
Und wenn ich heute so sehe, wie die Technik sich entwickelt hat, wie selbstverständlich wir mit Begriffen über iPod, USB-Stick, Laptop und was sich nicht alles so im Haushalt tummelt, umgehen (und nicht nur mit den Begriffen), dann erinner ich mich oft genug an meine Gedanken von damals und frage mich, was wohl in schätzungsweise zwanzig Jahren so abgehen mag. Ob die bis dahin echt das Beamen hinbekommen haben? Na stellt Euch nur mal vor, jeder lässt sich in seine Materieteilchen aufspalten, um von A nach B zu kommen, und wenn Du dann da bist, hast Du vielleicht die Nase am Knie und statt Wangen Deine Backen im Gesicht. Nun, unter diesem Umstand täte zumindest eine Diät und damit die Diskussion um den richtigen BMI-Wert eine völlig neue Bedeutung erlangen.
Wie dem auch sei - heut Abend - im Chat mit meiner kratzigen Stimme aus Hessen - kamen wir auf die Vorzüge des Chattens zu sprechen... ähm... zu schreiben... Lest mal selbst, wie das so gehen kann ;-)

waage0310: das Schöne an unseren Chat`s ist ja..das man locker nebenbei noch ein wenig aufräumen kann, Bier holen...oder auf den Topf gehen..früher, als Frischling habe ich wie die Schlange vor der Höhle gesessen und auf Antwort gewartet...aber Man(n)...ist ja lernfähig...

meine jetzt dich

Ich: weißt du, dass ich genau deshalb nicht gerne telefoniere? ich kann sooooooviele sachen nebenbei machen - und beim telefonieren müsste ich mich nur auf eins beschränken. und DAS ginge nun auch wieder nicht

waage0310: dabei fehlt mir dein Live-lachen

Ich: muss grinsen :-)

danke für das kompliment :-)

das bringt mich gleich wieder auf ne neue idee :-)

waage0310: du hast gut grinsen..du hast Dich ja den ganzen Tag...

Ich: dieses mädel, mit dem ich mich grad so bisschen anfreunde, bewundert kreativität :-)

waage0310: und

Ich: na alles kann isch dir doch oooch nich verradn, sa ma, hatte doch nur grad ma ne idee

waage0310: warum fängst du dann damit an...Blödi...lach

Ich: na weil mir ein gedanke in den kopf sprang, den ich aussprechen musste. damit ich ihn nicht wieder vergesse lach

waage0310: prima idee...lach

waage0310: is ja gut...baby

gut, daß uns keiner hört...jaul

Ich: wohl wahr, die dächten glatt das falsche und wollten genau das, was wir auch zum abendessen hatten kreisch

waage0310: wir könnten höchstens ein freistehendes Haus bewohnen..ohne !!! Nachbarn... :D

Ich: gibts sowas in darmstadt überhaupt?

waage0310: wenn man im Lotto gewinnt...ja

Ich: nee, ich weiß was bessres. wir gehn alle gleich off ne einsame insel

wenn wir im lotto gewinnen, zahlen wir den inselpreis aus der portokasse

waage0310: aber mit Disco und Strandbar.... :D

Ich: machst du den dj?

ich lach mich grad voll kaputt...

waage0310: und Du table-Dance?

Ich: während ich mich an der bar vollaufen lasse

da is dann nix mehr mit tabledancing

Ich: wenn ich da den feuerschlucker spielen soll, fackel ich glatt aus versehen die disco mit ab kreisch

waage0310: na wir ham`s ja...lach

Ich: bin hier voll echt am ablachen

so ähnlich wie bei "was das herz begehrt", nur dass ich nicht gleichzeitig auch noch heulen muss :-D

waage0310: *Piep* (aus Datenschutzgründen, Anm. der Redaktion), Steinböcke und ähnliches Getier haben Inselverbot !!!!!

Ich: grad hab ich überlegt, ob ich den chat auszugsweise wieder in den blog aufnehme: das hat sich grad erledigt kreisch

waage0310: lach

Ich: ....mann o mann... mein bauch tut weh...

waage0310: meiner nicht...

Ich: und aus den augen rinnt mir das wasser

waage0310: Alien ???

Ich: nee, leider nicht. und stocknüchtern noch dazu - seit neuestem gibts wieder weißweinschorle, die neueste errungenschaft steht als flasche neben mir und konnte noch nicht geöffnet werden, weil ich entweder lachen oder schreiben muss kreisch

Gesendet um 22:06 am Montag

waage0310: na..dann beginne mal mit der Operation..muß mir eigentlich was zu essen machen...bin vorhin erst heim gekommen...

Ich: na dann mach dir doch was zu essen, benni und ich - wir sind satt

bei dir mitessen wird gefährlich

da könnten glatt tiere oder sowas offm teller liegen, die isch nisch vertrach

waage0310: die katze sagt was anderes...kicher

Ich: die glaubt dir alles, leider, die weiß ja nicht, was sie zuweilen fressen muss kreisch

waage0310: solange ihr Fell glänzt..geht`s ihr prima...

Ich: das is wohl wahr

waage0310: die werden klein gekloppft...lach

Ich: na das gehört sich auch so

und ordentlich nochma eeen druff

waage0310: direkt auf der heißen Herdplatte maltretiert...jauchz

Ich: manches fleisch zuckt noch in der pfanne

waage0310: nein nein..man ist ja milde gestimmt...

Ich: du und milde... jetzt stürzen mir die bäche aus den augen...

und der kreischpegel geht in mittlerweile in die 8. oktave

kein wunder, dass das junge paar unter mir vor 2 wochen ausgezogen ist

waage0310: epileptischer Anfall...besser Zwangsjacke...und Morphium...kreisch

Ich: na morphium is oooch wieder scheiße, da muss ich irgendwann zur entwöhnung... da komm ich ja dann wieder nach prien - nee danke du, eeenma hat ma gereicht

ich schraub jetzt erst mal die flasche weinschorle auf und genehmige mir einen schluck daraus gleich ohne glas

waage0310: wir machen mal pause..du weißt..der kleine Hunger...

Ich: weichei

warmduscher

rumnörgler

waage0310: das fällt doch von mir ab..wie welkes Laub...ha ha

An dieser Stelle schritt die Waage von dannen, um ein fragwürdiges Abendessen einzunehmen. Ob sie noch mal gesehen ward, kann hier niemand beantworten - aber wenn man bedenkt, wie kurzweilig so ein... nun ja... Gespräch wäre ehrlicherweise zu hochgestochen, aber... Herumblödeln? sein kann, wie gut das der Seele tut - vor allem das Lachen!!!!! - und dass man nebenbei eben noch hunderttausend andere Dinge tun kann... DAS nenne ich doch wirklich Fortschritt! Ein Fortschritt ganz nach Helmas Geschmack! :-)

In diesem Sinne - ich nehme noch einen kleinen gute-Nacht-Schluck, trinke auf das Leben und freu mich, dass es mich gibt :-) Eure Helma


Iff Niff

Von einem Freund auf die entsprechende Seite gelockt, entdeckte ich heute Nachmittag, als ich mir nach vollbrachten Pflichten eigentlich ein geruhsames Mittagsschläfchen gönnen wollte, das eine oder andere Comic-Schmankerl und an Schlaf war natürlich nicht mehr zu denken.
Ich gackerte so ein bisschen hin und her und beim Betrachten des nebenstehenden Fotos fiel mir nach dem erstem Begeisterungssturm und während ich mir noch die Lachtränen aus den Augenwinkeln wischte, die alles-entscheidende-Frage wieder ein: Wie fühlt es sich eigentlich an, eines Tages vielleicht doch wieder mit einem anderen Menschen zusammen zu wohnen und zu leben? Rückblickend - sozusagen in Erinnerung an die einen oder anderen Zeiten, an Vorstellungen, an romantische Bilder im Kopf, die vielleicht schon gelebt wurden oder nur darauf warten, gelebt zu werden, denke ich zunächst natürlich nur daran, morgens und abends neben dem geliebten Menschen zu erwachen und einzuschlafen. Bei Bauchweh eine Wärmflasche und/ oder einen Tee zubereitet bekommen. Das Frühstück an das Bett gebracht zu bekommen (dass das nur abwechselnd funktioniert, hab ich auch ohne Zusammenleben bereits festgestellt, Mann ist augenscheinlich auch nicht so belastbar ;-)). 
"Bleib doch liegen, Schatz, ich mach das schon", wenn man den ausgeleerten Joghurtbecher in den Abfall bringen will. 
"Kann ich dir was helfen?" wenn ich gerade im Begriff bin, die Wäsche in den milden Frühlingswind zu hängen.
Aber... all diese Annehmlichkeiten... ob die so wohl erhalten blieben, wenn man tagtäglich miteinander wohnen würde? Oder... Schlimmer noch - dieser Gedanke kommt mir grad - was ist, wenn der Liebste sich bloß verstellt, so lange, bis Rapunzel ihren Prinzen zu sich in den Turm steigen ließ und der schöne lange Zopf vorsorglich einer schnittigen Kurzhaarfrisur weichen muss? Hmm... Und dann - ich spinne jetzt mal den Faden weiter - beginnt der Zoff...
"Musst du denn deine CDs überall liegen lassen?"
"Wann hast du zuletzt eigentlich Staub gewischt? Was machst du überhaupt den ganzen Tag?"
"Rufst du schon wieder deine Freundin an? Denk dran, wir haben keine Flat-Rate."
"Was? Schon wieder ein Vollbad? Hast du eigentlich eine Ahnung, was das kostet?!?"
"...das bisschen Haushalt - wenn ich da an meine Mutter denke, was die alles geschafft hat..."
Aus "Schatzi" wird dann zunächst ein nachsichtiges "Brummbär" mit einem leicht verkniffenen Lächeln und daraus dann womöglich ein "Du kannst mich mal"-Rückenzukehrer... 
Romantik? Wie schrieb sich das Wort doch gleich?
Aber vielleicht sehe ich das letztlich in Anbetracht jener Comics, die eben auch die Seite eines Miteinanders darstellen, die man gar zu gern vergisst, ein bisschen zu... nun ja... kopflastig :-) und ich sollte das tun, was ich für gewöhnlich tu: mir einen Cappu kochen und die Dinge gaaaaaaaanz entspannt auf mich zukommen lassen. Glücklicherweise weiß niemand vorher, was in Zukunft kommen wird. Egal in welcher Hinsicht :-)
Eure Helma

Sonntag, 19. April 2009

Leichtigkeit Eines Schmetterlings

An die Worte einer Freundin erinnerte ich mich Freitagabend auf der Autobahn Richtung München, der Kofferraum vollgepackt mit nötigem und unnötigem Gepäck, neben mir das Mädel von Donnerstag - wir quatschten, blödelten, fachsimpelten über nötige und unnötige Beziehungen, verwarfen den spontanen Gedanken: "Komm, wir kehren einfach wieder um" (mitten auf der Autobahn - wir haben uns schlapp gelacht allein über die Vorstellung) und dann erreichte mich noch der Anruf eines Bekannten, der am Wochenende Geburtstag feiern würde und mich mal eben spontan zu dieser Festivität einladen wollte. Nun - ging nicht, wir waren gerade Höhe Bayreuth oder so, also überlegten wir, die Feier nachzuholen. Aber wann? Nächstes Wochenende startet die Mädels-Party in Hamburg (endlich!!! ich freu mich echt wie Bolle drauf :-)), für das darauf folgende Wochenende hab ich mich bereits bei meinem Bruder in Hannover zur Party eingeladen...
"Du bist ja ganz schön viel unterwegs", knurrte daraufhin die Bekanntschaft am Telefon. Worauf ich daran denken musste, dass ich in eben diesen Wochen und Monaten wohl mehr unterwegs war wie in den letzten zwei Jahren ingesamt. Und so kamen mir die Worte meiner Freundin in den Sinn, die da einst zu mir sprach: "Du erinnerst mich an einen Schmetterling, der mit einer Leichtigkeit von Blüte zu Blüte fliegt..." :-)
Aber... Momente, in denen es mir besser geht und Freund Schmerz mich nicht allzu sehr würgt, muss ich nutzen. Der Lebensfreude frönen, bevor auch wieder andere Momente auftreten (so wie gestern Abend zum Beispiel bei der Grillparty bei den Freunden: Schon beim Betrachten der Bestuhlung - Bierbänke - schwante mir, was kommen würde, nämlich der Schmerz nach maximal einer Stunde. Und der kam auch - und wie :-( Aber ich hielt dennoch tapfer etwa drei oder vier Stunden durch - die Nacht war dafür gelaufen, weil ich kaum liegen konnte... Aber was solls, da muss ich eben durch. Was wäre sonst die Alternative? Nur daheim hocken und nichts (mehr) erleben und genießen können? Nee Leute, dafür ist es zu schön, unser wunderbares einziges Leben. Dafür hab ich mir heimlich ein paar Krokodilstränen abgequetscht, mir selber ca. zehn Minuten leid getan und dann ging das alles auch schon wieder.
Und übrigens - ich hab mich das allererste Mal so richtig nach München City durch gewagt, natürlich nur mit Souffleuse Sabine, der ich zumindest ihr "Achtung! (Geschwindigkeitsübertretung)" abgewürgt hatte :-) Zwar führte sie mich über Straßen und Wege, die ich bis dato noch gar nicht kannte und damit ein leicht ungutes Bauchgefühl schenkten von wegen "welche Spur denn nun?", aber Wege, die mir den Anschein von Wegen zu Pferde und in Rüstung erweckten, blieben mir glücklicherweise erspart :-)
Und so werde ich mir jetzt noch schnell das Haar trocknen, noch ein paar Pigmente in der Sonne haschen, bevor ich mich wieder auf den Heimweg wage, mit Sabine an der Frontscheibe, cooler Musik (kennt Ihr die Band Unheilig? Viele ihrer Titel sind mir a bissl zu gruftig, zu schwarz, wenn ich das mal so sagen darf - aber "Sonnentag" oder "An Deiner Seite" - die sind einfach nur zum Niederknien schön... oder der neue Titel von Silbermond "Irgendwas bleibt" - einfach genial, wirklich... Stelle ich hier vielleicht auch noch mal mit rein, wenns denn überhaupt mal jemand anhört ;-)) So, nun aber raus in die Sonne, sonst lieg ich hier noch den ganzen Tag, klimper auf dem Laptop und lass den wunderschönen Sonnentag umsonst verstreichen :-)
Genießt die letzten Stunden eines entspannten Wochenendes,
Eure Helma

Donnerstag, 16. April 2009

Ein Satz mit X

...das war wohl nix. Und zwar nix mit dem freien Tag heute. Ereilte mich doch in der frühen Morgenstunde der Ruf des Chefs "...kannst du mal umdisponieren und heute nach der Feier ins Büro kommen? Wir müssen da mal was machen. Kannst dafür ja morgen frei machen..."
Na dann... Die Kollegin angerufen, damit sie heute Mittag ein Tässchen leckeres aromatisches Bürogebräu für mich bereithält, dann noch mal rumgedreht, versucht, in den Schlaf zurückzukommen, aber... auch damit ist es nix mehr geworden. Was soll ich sagen: Blende acht, Sonne lacht - und wie! :-)
Und wie motiviert man sich selbst an einem solchen Tag, den man sich eigentlich so ganz anders vorgestellt hatte? Genau... 




Das ist übrigens eine Tasse, die man nach Lust und Laune selber gestalten kann. Eine Zaubertasse also :-) So, und jetzt spring ich unter die Dusche, mich in aller Ruhe schön machen für die Firmenfeier und dann... gehts gestärkt in den Tag :-) Eure Helma

Mittwoch, 15. April 2009

Hot In The City

Kennt jemand von Euch diesen Song von Bruce Springsteen? Er kam mir so unwillkürlich wieder in den Sinn, als ich heut Abend mit einem Mädel durch die Stadt schweifte, das ich erst vor vier Wochen oder so kennen gelernt hatte. Einfach so durch die City tingeln, in die Rolle eines Einkaufsberaters zu schlüpfen, anschließend im Straßencafe einkehren, sitzen, eine Kleinigkeit essen, schwatzen, was trinken - so lange, bis es uns kalt wurde und wir beschlossen zu gehen. Hat auch völlig gereicht so, finde ich, man muss ja nicht halbe Nächte in der City verbringen. Dann lieber öfter als einmal und ausgiebig. Oder? Seht Ihr das anders?
Leicht genervt jedoch war ich, als ich zum Auto zurückkehrte. Im ersten Moment war ich ja erleichtert, dass mich weder ein Strafzettel wegen überzogener Parkzeit noch eine zerschlagene Scheibe wegen vergessenem (und damit nicht entferntem Bedienteil) Autoradio erwarteten. Und war ich noch ziemlich stolz wie Oskar gewesen, als ich es mit meinem Wägelchen tatsächlich in eine Mini-Parklücke geschafft hatte, und das auch noch unter abwartend-belustigtem Zuschauen einer kleinen Buben-Truppe, die nur darauf wartete, dass ich entweder völlig unmöglich schief geraten in eben jener Lücke stehenbleiben oder aber so derart festhängen würde, dass es weder vor noch zurück ginge. Nix da - das Einparken bestand ich mit Bravour. 
Doch als ich zurückkehrte, hatte sich eng hinter mein Wägelchen und damit auch noch in eine Parkverbotszone ein Lieferwagen geklemmt und vor mir hatte sich inzwischen ein Erfurter breit gemacht und das aber so arg, dass zwischen meinem und seinem Auto höchstens noch eine Handbreit passte. Während vor dem Erfurter bis zum nächsten Parkenden mindestens - wirklich ungelogen - ein Meter Platz war. Da stand ich nun etwas ratlos, flüchtig kam mir die Szene aus Ladykracher in den Sinn, als Danke-Anke es mit einem Mini und einer Parklücke von schätzungsweise 5 m schaffte, vorn und hinten mit der Bemerkung anzustoßen: "Zugeparkt!"
Doch zum Lachen war mir wahrlich nicht zumute, andererseits konnte ich auch nicht ewig darauf warten, bis sich dieser thüringische Gast zu seinem Wagen bequemen würde. Wobei noch nicht mal sicher war, ob der sich hier noch ne Sachsen-Schnecke angelacht und über Nacht bleiben würde. Also musste ich wohl oder übel ca. 20 mal vor- und zurückkurbeln und mit jedem vorsichtigen Vor und Zurück stieg das Grummeln in meinem Hals, so dass ich ernsthaft erwägte, nach erfolgreichem Ausparken noch mal eben kurz zu halten, um dieser Thüringer Wurscht einen Merkzettel ARSCHLOCH an die Scheibe zu pappen. Daran gehindert hat mich in letzter Instanz nur die gute Kinderstube. Und am wichtigsten war ja letztlich, dass ich unbehelligt der Winziglücke entfliehen konnte, um gut wieder daheim anzukommen, gelassen hier auf meinem Bett zu liegen, ein Schoko-Osterküken auf der Zunge zergehen zu lassen, den Rest von Greys Anatomy und nun Emergency Room zu schauen, um mich alsdann auf dem Laken auszustrecken und in süßen Schlaf zu finden. Das wird zwar noch ne Weile dauern, wenn ich es richtig fühle, aber für morgen habe ich mir ohnehin freigenommen bis auf eine Jubiläums-Feierstunde - und diesen Tag werde ich dank Osterferien mit meinem Kleinen genießen und mich überhaupt nicht mehr über thüringische Kleingeister echauffieren ;-)
Schlaft gut und träumt süß von weitsichtigen, umsichtigen und zuvorkommenden Autofahrern, die nicht nur bis zur eigenen Heckscheibe denken! Eure Helma

Dienstag, 14. April 2009

Perfektionismus Oder Besser Nicht?

Nun habe ich gerade mit Begeisterung festgestellt, dass endlich mal wieder ein Kommentar zu einem Eintrag abgegeben wurde :-) Ich meine, ich kann ja schon eine gewisse Besucherzahl erkennen, aber... Zahlen sind Schall und Rauch - an so einem Kommentar spüre ich eher, dass die Einträge wirklich auch gelesen werden :-) An dieser Stelle zunächst also meinen herzlichen Dank an den Kommentator, von dem ich mir nicht ganz sicher bin, um wen es sich handelt. Es gibt so einige Menschen in meinem Leben, die im Nirvana versanken - aber aus den Augen bedeutet nicht immer auch aus dem Sinn. Bei mir auch nicht.
Ja und nun möcht ich gerne noch etwas zu den Gedanken in diesem Kommentar sagen: Nein, mein uraltes Haus am Meer würde niemals ein perfektes sein. Warum nicht? Weil es langweilig würde! Es ist so, wie ich es gerade heute gedanklich mit meiner kratzigen Stimme aus Hessen via Chat austauschte: Besäßen wir keine Mietswohnung, sondern ein großes Haus (z. B.), so würde jeder Raum einen anderen Stil aufzeigen. Sozusagen ein Haus mehrere "Epochen" in sich vereinen. Betrittst du ein anderes Zimmer, kommst du in eine andere Zeit. Das finde ich persönlich wesentlich aufregender, wie wenn jedes Zimmer immer wieder den gleichen Stil besäße. Bei mir daheim ist es so, dass ich lediglich zwei Zimmerchen besitze. Und auf so engem Raum lässt sich kaum eine Zeitreise bewerkstelligen. Was ich demzufolge beinah mit Leidenschaft betreibe, ist ein Stilbruch. Ich hoffe, es ist ein gekonnter ;-) Mir jedenfalls und meinen Lieben - und das ist entscheidend - gefällt es und wir fühlen uns wohl. So besitze ich auch einige Antikmöbel, aus allen möglichen Richtungen zusammengetragen - und sie sind alle nicht auf Hochglanz gefertigt. Na Gott sei Dank! Perfekte Möbel erwecken in mir immer diesen Gedanken an ein durch Lifting glattgezerrtes Gesicht: schön anzusehen, aber zu ausdruckslos. Ich will, dass jeder das Leben spürt, das in meinen vier Wänden wohnt, sobald man durch die Tür tritt. Und kein Heim wie aus einem Versandhauskatalog.
Und so trage ich auch diese Vorstellung des uralten, reetgedeckten Hauses am Meer in meinem Kopf. Ihr wisst schon, das Gras im Vorgarten hochgewachsen, mittendrin Kornblumen, Mohnblumen. Ein uralter Zaun aus Holz, der mal wieder repariert werden müsste. Ja... Wird schon... Doch noch verweile ich auf den ausgelatschten sonnengewärmten Stufen, barfuss, den Kopf in die Hand gestützt, schaue verträumt dem Marienkäfer hinterher und höre, wie mit leisem Plumps die Kornäpfel ins Gras fallen... 
Ich glaube nicht, dass der Traum von diesem Haus am Meer sich verändert. Ich denke eher, dass ein erfüllter Traum Platz schafft für einen neuen, anderen... Ein Buch vielleicht, das ich schon immer schreiben wollte. Ein Bild vielleicht, das ich schon immer zeichnen wollte. Alles ist möglich... Aber gerade das... ist ja auch das Wunderschöne an und in unserem Leben... Findet Ihr nicht auch?
Doch nun begebe ich mir wirklich langsam zur Ruh, inzwischen ist es 22:38 Uhr (beim Blog wird immer nur gespeichert, wann ich begonnen habe zu schreiben) und ich bin zwar noch nicht soweit, dass ich in den Schlaf finden könnte, aber zumindest... ist die Ruhe in mir ein Stück weit zurückgekehrt :-)
Schlaft gut, Eure Helma

Pauschaldenken und Individualreisen

Einen schönen guten Abend wünsch ich und bin heut etwas aufgewühlt in diese Runde gekommen, genauso aufgewühlt, wie meine Haare heut Abend nach dem frischen Fönen aussehen ;-) Gerade habe ich eine angeregte Diskussion hinter mir, die mich schon ziemlich aufgeregt, aber irgendwie auch aufgewühlt hat. Eine Diskussion darüber, ob jeder Mensch in jeder Hinsicht seines eigenen Glückes Schmied ist. Ich meine, natürlich ist immer entscheidend, wie viel Ehrgeiz ein Mensch besitzt, wie viel Kraft, Energie und (eisernen) Willen er in sich trägt. An dieser Stelle muss ich gestehen, dass ich zwar auch einen Ehrgeiz besitze, dennoch aber auch mit Provisorien sehr gut leben kann und ich vor allem genieße, wenn ich nicht pausenlos Kraft investieren muss ;-) Man könnte es sicherlich auch einfacher sagen: Manchmal lieb ich es einfach auch bequem ;-)
Und so könnte jemand mit Fug und Recht behaupten: Du hättest mehr aus dir machen können.
Sicherlich. Mit ein bisschen mehr Ehrgeiz und vor allem Disziplin hätte ich heute vielleicht auch ein Abi in der Tasche, hätte Grafikdesign studiert (damals, zu Ostzeiten, habe ich mich entsprechend bewerben wollen - aber lediglich 2 Ausbildungsstellen für die gesamte Insel Rügen - ja, da hatte ich leider keine Chance ;-)), weil ich einfach unheimlich gern zeichne, gestalte (Letzteres kann man seit gestern Abend mal wieder in meiner Wohnung bestaunen - so wie ich gestern aus der Käferperspektive - heißt soviel wie: Ich lag völlig kreuzlahm auf meinem Teppich, weil ich mich vor Schmerz kaum noch rühren konnte nach dem Möbelrücken, bei denen ich - offen gesagt - zu bequem war, die erst großartig aus- und dann wieder einzuräumen. Also auch selbst schuld ;-)). Und wozu ich damals keine Möglichkeit hatte, OK, das hätte ich in späteren Jahren nachholen können. Nur - ich beklage mich überhaupt nicht. Weder über mein Leben noch über die Chancen, die ich nicht genutzt habe. Ich bin zufrieden mit dem, das ich habe, mir schaffen konnte oder auch mit Hilfe weniger, aber mir sehr wichtiger Menschen zu erreichen vermochte. Und es gibt noch immer Dinge, von denen ich träume bzw. an deren Erreichbarkeit ich arbeite. Sicherlich... nicht unbedingt mit eiserner Disziplin, aber hey, ich will ja auch nicht verbissen sein ;-) Ich will leben, genießen, Spaß haben und ansonsten auch meine Pflichten erfüllen. Verantwortung tragen. Ich lebe gern mal in den Tag hinein, denn umso intensiver kann ich mich an anderen Tagen um die Pflichterfüllung kümmern.
Doch ich merke, ich schweife vom Thema ab :-) Was ich sagen will... Die Diskussion heut Abend... Über das eine oder andere Thema kamen wir auf dieses Pauschaldenken, indem eben gesagt wurde: "Jeder Mensch muss soviel Polster haben, dass er zwei Monate ohne Gehalt auskommen könnte." Worte, die in mir sofort ein ungutes Bauchgefühl hervorriefen. Gesichter von Menschen vor meinem geistigen Auge erschienen, die ich nicht kenne und nur flüchtig im Vorbeigehen sah. Menschen, die körperlich und/oder geistig gehandicaped sind. Und gerade in unserer Zeit ist es leider Gottes immer entscheidender geworden, wie smart, fit, jung, dynamisch, gutaussehend und was weiß ich noch alles wir auftreten. Natürlich sind wir selber schuld, wenn wir eigene Ressourcen und Möglichkeiten nicht nutzen. Aber kann man das wirklich so pauschal auf alles und jeden übertragen?? Dagegen wehre ich mich vehement. Ich bin immer dafür, dass man auch die zweite Seite einer Medaille betrachtet. Dass man den "Einzelfall" berücksichtigt. Es gibt immer Ausnahmen, solche und solche. Es gibt immer auch Argumente, die man widerlegen kann. Dennoch - ich bleibe dabei: Pauschales Denken lehne ich ab. Und bezweifel nach wie vor, ob wirklich jeder Mensch die Möglichkeit besitzt, sich ein finanzielles Polster von eben zwei Monatsgehältern zu schaffen. Da fällt mir spontan die Reinigungskraft aus dem Kaufhaus ein oder die Verkäuferin aus dem Billigmarkt. Oder der Mann, der mir zuweilen morgens den kostenlosen Stadtanzeiger in den Briefkasten wirft. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Menschen froh sind, wenn sie jeden Monat ihre Miete und das Essen bezahlen können, entweder für sich selbst oder auch für ihre Kinder. Und ich kann mir ebenso gut vorstellen, dass es dafür genügend Beispiele gibt. Nicht umsonst gibt es ja auch Reportagen über Menschen, die zwei oder drei Jobs auf einmal bewältigen, nur um überhaupt überleben zu können. Dass andere Menschen sich aus dem Nichts eine Existenz aufbauen konnten, aus eigener Kraft eine Stufe in ihrem Leben erreichen konnten, das ihnen ein sorgloses und/oder abgesichertes Leben ermöglicht, das bewundere ich sehr und freut mich ehrlich ohne jeden Neid für diejenigen. Dennoch muss ich auch oft daran denken, wie schnell gerade diese Menschen mitunter auch vergessen, wie es jener Reinigungskraft oder jenem Briefzusteller geht, wenn es ihnen selbst gut geht. Ich wehre mich einfach gegen dieses "alle über einen Kamm scheren". Ich will ja keine Entschuldigungen finden, auch für mich selbst nicht. Ich wünschte mir einfach nur, dass ein Blick auf die 2. Seite erhalten bleibt, auch wenn wir selbst auf der 1. Seite der Medaille leben und ausruhen könn(t)en.
Insofern... freue ich mich sehr auf den Urlaub in diesem Jahr, der uns hoffentlich und am liebsten quer durch Deutschland oder was weiß ich wohin führt. Eben keine Pauschal-, sondern eine ganz individuelle Reise :-) Einen Tag hier, morgens schon wieder woanders erwachen. Städte, Orte erkunden, von denen wir gar nicht wussten, dass wir sie haben. Seiten entdecken, die uns nachdenklich oder fröhlich machen. Und uns erkennen lassen, dass es nicht immer nur der Ehrgeiz ist. Manchmal gehört einfach auch... ein bisschen Glück dazu. Meine Meinung. 
So. Und jetzt versuch ich, zur Ruhe zu kommen. Ich hoffe, Ihr habt das schon geschafft :-)
Eure Helma

Montag, 13. April 2009

Barfuss

So. Nun ist es wieder vorbei. Dieses herrlich lange Wochenende, für das man sich so viel vornimmt. Lange schlafen, bis einen die Sonne aus dem Bett kitzelt. In Ruhe frühstücken oder auch einfach nur einen guten-Morgen-Kaffee genießen. Am See spazieren gehen, heiße, in Fett gebackene Quarkkeulchen naschen, eine Eisschokolade mit lecker Sahne dazu, die Jeans hochkrempeln, in der Sonne liegen, nah am Wasser und einem Strand beinah wie am Meer. Aber eben auch nur beinah. Als mich heut Abend ein Freund anrief, der im Begriff war, von der wunderschönen Ostseeküste zurückzukehren, da konnte ich es ebenso beinah atmen, schmecken, spüren - das Meer. Und die Sehnsucht erwachte. Und als er sagte: "Überleg dir mal ein gutes Argument, warum du nicht mehr an der Ostseeküste wohnst", da fielen mir zwar schon Argumente ein, warum nicht jetzt und sofort, aber wenn ich es mir so bei Tag betrachte... Zählt eigentlich keines der Argumente. Im Grunde sollte ich in der Tat lieber gestern wie heute an mein geliebtes Meer zurückkehren. Aber - wie sagte ich doch selber vor einigen Tagen: "Wieso muss man sich denn immer alles gleich und sofort erfüllen? Hätten wir eines Tages noch Wünsche und Träume, wenn wir immer alles und sofort bekämen? Oder würden wir nicht doch irgendwann wie übersättigt sein? Des Lebens beinah überdrüssig, weil man das Schöne und Angenehme nicht mehr sehen und für die erfüllten Wünsche und Träume keine Dankbarkeit mehr empfinden könnte?" Also ich weiß ja nicht, wie Ihr das seht, aber ich hätte da schon so meine Bedenken. Also träume ich weiterhin von meinem uralten, völlig unperfekten Haus am Meer und genieße dennoch jeden einzelnen Tag, an dem es mir gut geht, besser geht, und ich auch hier oder überall tun kann, wonach mir gerade ist.... Wo ich zum Beispiel - unterwegs im Auto auf sonnigen deutschen Straßen - vor Lachen jappse: "...ich krieg keine Luft mehr!" und ich die liebenswürdige Antwort bekomme: "Macht nüscht, Hauptsache, du machst mir nicht auf den Sitz."
Lassts Euch gut gehen, Eure Helma 


Dienstag, 7. April 2009

Helma Lässt Sich Chauffieren

...NEIN - sie lässt sich navigieren - seit gestern Nachmittag!!! Nun hab ich endlich so ein Spielding erworben, schlappe 89 Euro für ein Teil, das sich sonst bei durchschnittlich 149 Euro bewegt und da ich ja doch immer mal da oder dort hin fahre und mir allein bei dem Gedanken an das sich Durchfinden in fremden Städten schissig zumute wird (je größer die Stadt, desto größer die Angst), habe ich mich nun endlich bei besagtem Super-Angebot dank Amazon für so ein Spieleteil entschieden und muss ebenso aufrichtig bekunden: Als dieses Teil gestern Mittag ins Büro geliefert wurde, da überkam mich eine Euphorie so wie ich es zuweilen erlebte, wenn Mann sich neue Felgen oder getunte Spoiler oder andere solche neckischen (und weitaus kostenintensivere) Teilchen gönnte ;-) Und die Bedienung ist sowas von simpel, das schaffte sogar ich in null-komma-nix :-) Das einzige, was ich noch nicht rausgefunden hab, ist, wie man die Heimatadresse fixiert und wie aus einer Favoritenliste wieder herausgelöscht wird, was man in Unwissenheit dort eingegeben hat. Aber Kinners - ich hab das Teil ja erst seit gestern, ich krieg das noch raus ;-)
Und natürlich hab ich es gleich gestern auf dem Heimweg getestet. War super begeistert über die wirklich tolle Navigation, super erschrocken, wenn mich die Dame vom Amt permanent mit "Achtung!" anschrie, wenn ich es wagte, die Geschwindigkeit um mehr als 10 kmh zu übertreten (auf Dauer wird das wirklich nervig, ich meine, man will doch auch mal vorankommen ;-)) und heute Morgen wählte ich großmäulig statt der optimalen die kürzeste Route. Freute mich anfangs, auf dieser mir bis dato unbekannten Route neue Dörfchen und Wege kennenzulernen, erfreute mich an bereits blühenden Obst- und sonstigen Bäumen, bis ich mich dann irgendwann an einer Kreuzung wiederfand und nicht mehr weiter wusste. Und s Navi? Das wusste auch nicht weiter. Dem "Picture View" nach befand ich mich augenscheinlich im Nirvana, also fuhr ich dann einfach frei nach Schnauze und landete auf einem Holperweg, auf dem sich die Leute zuletzt noch mit Ritterrüstung und zu Pferde lang begeben haben mussten. Bei dem Geholper (bloß gut, dass ich den an der Tankstelle erworbenen Milchkaffee plus Croissant schon verspeist hatte) musste ich unwillkürlich laut lachen allein bei der Vorstellung, was wohl meine liebensgewürzigen Kolleginnen und Kollegen sagen würden, wenn sie mich hier so sähen.
Ins Büro bin ich schließlich doch noch gekommen - nach einer gesamten Fahrzeit von ca. 45 min (auch nicht viel länger wie sonst) und mit der Erkenntnis, heute Mittag, bevor ich die Heimreise antrete, wieder auf "optimale Route" umzuschalten. Ich mein, was nützt mir das günstigste und tollste Navigationsgerät, wenn mein kleiner grüner Herbie dabei sein Leben lassen muss? Und wer mir jetzt was von Abwrackprämie und so erzählen will - nein, ich will das kleine Teil, das mir einst die Eltern schenkten, so lange wie nur möglich fahren. Ich häng da mit dem Herzen dran. Nostalgiewert, wenn Ihr versteht ;-) Und bis jetzt - toi toi toi - ist es in der Tat ein sehr zuverlässiges grünes Kleines. Wenn auch sehr anfällig gegen Seitenwind. Aber sonst... S is Frühling und s gibt grad keinen Seitenwind. Na dann... in die Hände gespuckt, die letzte Arbeit getan und auf gehts nach Hause :-)
Eure Helma

Montag, 6. April 2009

Taste Of Freedom...

...Ich glaube, so langsam weiß ich, was mich nachts nicht zur Ruhe kommen lässt... Mir fehlt ein Einschlaf-Ritual! Ja wirklich, man solls nicht glauben. Einschlafmusik wird mir auf Dauer zu eintönig, mich jede Nacht in die Badewanne zu legen ist leider Gottes zu teuer geworden, die Klangschale aus Indien verhallt leider nach spätestens 2 Minuten, zum Lesen fehlts mir an der Konzentration, warme Milch mag ich nicht, Schafe zählen ist mir auch eindeutig zu langweilig, ja... und... was gibts noch? Ach ja! Aber das sag ich nicht ;-) Geht ja leider auch nicht immer so, wie man es gerne hätte ;-) (Im Übrigen muss ich grad lachen, weil mir bei der Aufzählung all der Dinge in den Sinn kommt, dass man sich gewisse Sachen wohl auch einreden kann, wenn man Gegenargumente finden will ;-)) Nun denn... Trotzdem - so kommt es, dass ich so viele Nächte wach liege, staunend in die Welt gucke (OK, viel gibts nicht wirklich zu sehen in der Dunkelheit und ich bin schon so etwas wie leicht... nachtblind ;-)) und dann - in Ermangelung des erholsamen Schlafes - zum Laptop greife und bei youtube rauf und runter schau, was es alles so Neues an Musik gibt. Und... Sagt doch mal selbst... Wenn Ihr SOLCHE Musik hört wie die hier von Reflekt Feat Delline Bass mit ihrem Titel  "Need To Feel Loved" (wirklich, das ist das größte Gefühl, das ich mir vorstellen kann - und dabei meine ich ausnahmslose jede Liebe, nicht nur die zwischen einem Mann & einer Frau), übrigens ein Adam K & Soha Remix, dann kann man doch nicht wirklich in den Schlaf finden, oder? Also ich - ich seh mich da spontan (wieder mal) durch die Nacht auf der Autobahn entlangfahren. Erinner mich ebenso spontan an meine nächtlichen Ausflüge, die mich z. B. nach Stuttgart, München oder Rügen führten, immer dabei eine Handvoll Lieblingssongs, eine Kanne Kaffee dabei... Oder erinner mich an einen ganz spontanen Trip anno 2003, als ich mich in Begleitung ganz spontan auf einen Milchkaffee plus Pizza in Berlin auf den Weg machte. Waren DAS noch Zeiten! Zeiten, in denen niemand fragte, woher ich kam oder wohin ich wollte. Zeiten, in denen ich einfach nur zum allerersten Mal in meinem Leben spürte, was es überhaupt bedeutete: LEBEN... Erinner mich an die Worte einer Freundin, die mich fassungslos fragte: "Du hast keinen Führerschein? Das brauchst du unbedingt. Auto fahren zu können bedeutet einfach Freiheit!"... Gott, das ist viele Jahre her, vermutlich so um die 20 Jahre, aber vergessen konnte ich diese Worte nie und denke wirklich IMMER daran, wenn ich sorglos in meinem Sitz liege, die Mucke aufgedreht bis zum Erbrechen oder bis die Lautsprecher mir um die Ohren fliegen, das Fenster heruntergekurbelt, den herrlich milden Nachtwind in den Haaren, mit hochgekrempelten Jeans und am liebsten barfuss (aber das wage ich mir nicht, ich fühl mich nicht so sicher damit und einige von Euch kennen mich auch als Quax II., den Bruchpiloten ;-)). Irgendwo ankommen, irgendwo sich in die Nacht recken, mit den Beinen fest auf der Erde, die Arme in den Himmel gestreckt, juchzen, weil die Lebensfreude einfach raus muss, Platz gemacht werden muss... Tief einatmen, spüren, wie die milde Luft in jeden Zentimeter des Körpers dringt, sich ausbreitet und den ganzen Körper wundervoll leicht macht, so dass Du glaubst, Du könntest jetzt alles umarmen, was Dir über den Weg läuft... Kennt Ihr auch dieses Gefühl?? Es ist einfach nur... ein pures Lebensgefühl, an das mich solche Songs wie dieser hier erinnern... Dann beginnt der Körper zu leben, die Beine möchten tanzen, der Körper möchte sich drehen und wiegen, die Hände möchten sich in den Haaren vergraben, der Kopf ist plötzlich hellwach und beinah übervoll von Bildern, die entweder schon gelebt wurden oder die nur noch darauf warten, endlich GELEBT zu werden... Manchmal denk ich, so ein Frühling, der hats doch echt in sich, kein Wunder, dass alle Medien und Wissenschaftler das Phänomen der Frühlingsgefühle auseinandernehmen und begründen wollen... Ehrlich gesagt, ist es mir völlig wurscht, warum und wieso wir Menschen und sicherlich auch alle sonstigen Lebewesen so reagieren. Das wäre ja ein ähnliches Gefühl, wie wenn man die Liebe mit chemischen Prozessen im Körper begründet. Ist mir alles vieeeel zu unromantisch, will ich alles gar nicht wissen. Ich bin kein Mensch, der alles untersuchen und ergründen muss - ich bin vor allem ein Genießer ;-) Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass gerade nach den langen Monaten der Kälte, Nässe und Tristesse einfach alles und jedes aufatmen MUSS, das so etwas wie eine Seele, ein Fühlen besitzt. Na oder etwa nicht? Also ich finde schon. Und während Ihr hoffentlich in süßen Träumen murmelt, versuche ich noch, dieses verflixte Video hochzuladen (das System stellt sich wieder an hier, das ist echt zum Fürchten), gönne mir nebenbei - so quasi als Versüßen des Hochladeakts (keinen Kommentar hierzu bitte :-)) ein paar Takte auf die Ohren... Schlaft gut, Eure Helma   

Sonntag, 5. April 2009

Bref Power Reiniger

Nun lieg ich hier völlig erschöpft auf meiner Wohlfühloase inmitten meiner Kissen, die Beine lang von mir gestreckt, in der Nase noch den unseligen Geruch von Reinigungsmitteln und denke mir... OK... entspann dich... lenk dich ab... schreib doch bisschen was...
Also eigentlich wollte ich heut ja nur ein wenig die Küche wischen. Ihr kennt das ja: bisschen Kirschsaft verschüttet (OK, s muss wohl bissl mehr gewesen sein), weggewischt zwar, aber wenn Du da oder dort mal einen Stuhl oder ein anderes Möbel zur Seite nimmst bzw. mal drunter schaust, dann bemerkst Du zuweilen, dass der Kirschsaft sich ermächtigt hatte, sich in gewisse Bahnen, sprich Fliesenfugen zu begeben, was Du anfangs gar nicht bemerkt hattest.
OK, denkst Du, also Eimerchen her, ein bisschen Duftikus dazu und schwingst den Wischmop... 
Scheißchen, denkst Du nach einer Weile, s geht ja gar nicht so gut wie Du anfangs dachtest... Ein leises Stimmchen meldet sich: "Helma, denk aber dran: S is Sonntag, nich wahr?" Du hörst aus dem Kinderzimmer, wie die Kinder sich amüsieren und tätest ja gerne mitlachen, aber... die Küche... die Fugen... nee, also das geht nun wirklich nicht. Also greifst Du zur Mordswaffe, nämlich besagtem Bref Power Reiniger, und fühlst Dich glatt erschlagen von dem Wundermittel, das nicht nur den Kirschsaft restlos beseitigt, sondern gleich noch den Staub etc. mitlöst, von dem Du nach einigen Jahren Wohnens in dieser Wohnung glaubtest, das habe schon immer so ausgesehen, das wäre niemals anders gewesen. Nun bin ich selbst ja schon jemand, der auf Umwelt achtet, na so ein bisschen wenigstens. Ich trenne meinen Müll (die Kinder übrigens auch, jedenfalls solange ich hingucke), ich gehe sorgsamer mit dem Essen um, indem nicht mehr soviel eingekauft wird, von dem wenigstens ein Viertel vergammelt und eben im Müll landet. Ja... was mach ich noch? Muss mal überlegen... Ach ja, ich fahre z. B. auch nicht jeden Schritt mit dem Auto, lege ganz gern mal einen Weg zu Fuß zurück, von dem ich früher dachte: S dauert mir jetzt alles zu lange, ich nehm fix den Wagen. Und in der Handhabung von Putzmitteln bin ich - glaube ich zumindest - auch recht sparsam. Aber heute hier in dieser Küche, da packte mich die blanke Euphorie, ich griff erneut zur Flasche und bearbeitete sorgsam jede Fuge, die mir unter die Augen kam. Erst als ich merkte, dass die Flasche mit einem Mal leer war, kam ich zur Ernüchterung, ließ dennoch den Schaum ne Weile wirken und stürzte mich erneut ins Fugen auskratzen, Wischen, Putzen...
Nun - was soll ich sagen... Für die letzten Fugen fehlte mir eindeutig die Kraft. Da, wo der Bastteppich und andere Möbel drüber liegen oder stehen, ließ ich alles wie es war. Meine Hände sehen inzwischen aus wie die der Trümmerfrauen von einst (na und die Nägel erst...) und über meine Beine kann ich trotz des unsagbar herrlichen Wetters nur noch lange Jeans drüberziehen, weil ich dank der kurzen Shorts, die ich während des Putzens und Knieens trug, nun einen merkwürdigen Ausschlag auf eben diesen Knien trage und überhaupt meine Beine jucken, als sei ich mal eben durch ein Brennesselfeld gestiefelt... Zwischendurch überkam mich schon mal ab und zu der Gedanke an eine Haushaltshilfe oder ein Au-Pair-Mädchen. Da ich hier nur mit meinen Kindern wohne, brauch ich mir auch keine Gedanken machen - und mein Großer sucht eh ne Freundin ;-) Andererseits... isses natürlich auch viel mehr Genuss, wenn man später in ein derart gereinigtes Zimmer kommt und weiß: "Habsch janz alleeeene hingekricht!" :-)
POWER Reiniger... Nun, da hat die Werbung wohl nicht zuviel versprochen. Soooooviel Power war denn wohl doch nicht nötig... S schreit nach ner Kaffeepause, der Boden ist nämlich inzwischen getrocknet, der Vorrat an Cappuccino wieder aufgefüllt und da der Kleine eh noch Hausaufgaben machen muss, bevor wir bei McDonalds einkehren, hab ich glatt noch Zeit für eine solche Genussrunde.
Und wisst Ihr, was er an Hausaufgaben aufhat? Das erzählte er uns heut beim Frühstück. Er soll sich vorstellen, er sei ein Alien und käme auf die Erde. Im ersten Moment musste ich lachen: "Wieso vorstellen? Du bist eins - jedenfalls kommt mir das manchmal so vor!" und im zweiten Moment lachten wir alle drei in Erinnerung an den gestrigen Kinofilm. Und gackerten alle durcheinander: "Ja genau, schreib doch: Ich komme in Frieden... Peace... Ich will euch nichts Böses, aber morgen seid ihr leider fast alle tot." "Nein, du musst das so schreiben: Ich tu euch nix, ich will euch nix, ich will nur die Weltherrschaft!" "Nein, noch anders: E.T. go home!" Das war echt ein Spaß heute :-)
Nun dann... auf jetzt in die geputzte Küche, einen Cappu gekocht, einen Joghurt dem Kühlschrank entnommen (passt sicher nicht zusammen, ist mir aber wurscht, s schmeckt trotzdem), noch mal ausgestreckt aufs Wohlfühlbett und dann... will ich mal lesen, was der Kleine sich so ausgedacht hat. Sofern er sich vom Magneten Playstation inzwischen entfernen konnte. Falls nicht, muss ich nachhelfen ;-)
Einen schönen Sonntag noch, Eure Helma

Samstag, 4. April 2009

Monsters vs. Aliens

...oder so. Diesen Kinofilm haben meine Kinder und ich uns heut Abend angetan. Und als wir uns da so erwartungsvoll in das Kino begaben, da wurde mir erst einmal so richtig bewusst, wie sehr ich es vermisst hatte: Rechts und links eingerahmt von meinen Jungs, beide glücklich und zufrieden mit ihrer Cola (wirklich nur ausnahmsweise, normalerweise dulde ich Cola nämlich nicht ;-)) und ihrem Popcorn, auf der Suche nach unserem Platz, der mir echt ein Schmunzeln entlockte: eine Kuschelbank. Zu dritt konnten wir uns nicht draufquetschen, der Kleine hatte auf soviel Nähe heut Abend augenscheinlich auch keinen Bock und so ließen mein Großer und ich uns entspannt und zufrieden auf der Kuschelbank nieder ;-) So saßen wir da, kommentierten die Werbeblöcke, amüsierten uns beim Trailer von Ice Age 3 und schnatterten herrlich unbeschwert durcheinander, dass es einfach nur eine Freude war. Später auf dem Heimweg musste ich ihnen unbedingt sagen, wie gut es mir tut zu sehen, wie sie miteinander umgehen, schon seit Ewigkeiten kein Streit mehr, bei dem sie sich mit Worten prügelten oder mit Gegenständen bewarfen - so wie früher. Dass ich so dankbar bin dafür und jeden Moment mit ihnen genieße. Ich meine, na klar können sie immer noch kratzbürstig oder großmäulig sein. Aber bitte, Hand aufs Herz: Können wir das nicht alle? Und waren wir das nicht vor allem auch in dem Alter zwischen 13 und 20? Also ich bekenne: Ja - ich war ;-) Und manchmal - so meine ich - kriege ich das heute auch noch hin. Wer wohl nicht ;-)
Aber bisschen schockiert angesichts des Preises, den man für so einen Abend zahlen muss, war ich denn doch... "Wie alt ist denn der Kleine?" wurde ich gefragt und ich strahlte ihn an: "Oh, er ist erst 13 und hat auch seinen Schülerausweis dabei und der Große sei..." Da wurde ich schon unterbrochen: "Nein, tut mir leid, das geht nicht mehr. Mit 13 gilt der Junge schon als erwachsen, sorry, aber dann kostet es dreimal für Erwachsene." Da blieb mir glatt die Spucke weg. Ich meine, bitte sehr, ich streite mich da nicht rum, aber einen 13jährigen als Erwachsenen zählen???  Er darf weder wählen noch Unterschriften leisten, er darf keinen Führerschein machen oder Zigaretten plus Alkohol kaufen (gnade ihm Gott, wenn er das jetzt schon täte ;-)), ihm darf nicht mal Blut abgenommen werden, wenn nicht die Mama oder der Papa dabei ist (das nennt man dann Körperverletzung, wenn die Ärzte es ohne Einwilligung der Eltern machen, wurde mir unlängst in der Arztpraxis erklärt). Und gilt als Erwachsener? Also ehrlich, ein Kopfschütteln konnte ich mir zwar nicht verkneifen, eine Diskussion verkniff ich mir jedoch. Der Typ am Schalter war mit Sicherheit ein Student, der sich ein Zubrot verdiente. Weder stellte der die Regeln auf noch machte er die Preise. Er konnte nix dafür. Drei Eintrittskarten hießen: "Ich hätte dann gerne 25,80 Euro von Ihnen." Na sicher. Dann zwei Rolltreppen hoch. Dort lauerten schon die Verkäufer von Popcorn & Co. Machte noch mal für die Kinder zusammen schlappe 16 Euro. Das ist doch irre, oder? Also ich weiß nicht, wie Euch das geht, aber ich rechne noch immer in D-Mark um. Und wenn ich dann bedenke, dass wir für einen einzigen Kinoabend mal eben 80 Mark auf den Tisch gelegt haben, dann wundert es mich auch kein Stück mehr, dass der Kinosaal verdammt leer war, trotzdem der Film ja gerade erst 2 Tage in den Kinos lief. 80 Mark... das muss man sich echt auf der Zunge zergehen lassen. NEIN - ich rechne jetzt nicht um, was das in Milchkaffees gewesen wäre. Denn zum Kino hatte heut mein Großer eingeladen - lediglich Popcorn & Cola für den Kleinen zahlte ich selbst, weil ich die Preise einfach unverschämt hoch fand und mein Großer sicherlich nicht von solch starken Preisen ausgegangen war. 
Und wenn es alles in allem echt ein klasse Tag und auch ein ebensolcher Abend war - der nächste Kinoabend kann so schnell nicht wiederkommen. Also habe ich ein paar Fotos mit dem Handy gemacht - von den Kindern und mir und die werde ich mir sorgsam ausdrucken und an den Antikspiegel im Korridor heften. Ihr wisst schon - Hirschhausen... Glücksmomente muss man festhalten - man weiß niemals, wann sie wiederkommen ;-)
In diesem Sinne wünsch ich Euch noch einen restlichen schönen Abend und eine gute Nacht!
Herzlichst,
Helma Ziggenheimer :-)

Freitag, 3. April 2009

Humor Hilft Heilen...

...oder... Eckart von Hirschhausen referiert über das Glück ;-) nämlich jetzt und hier auf dem NDR um 22.25 Uhr und ich muss sagen, ich liege hier auf meinem Bett (Ihr wisst ja, der Teddy, der Laptop, das Bett ;-)) schreibe so ein bisschen hin und her und lausche nebenbei den Worten des Eckart von Hirschhausen über das Glück... Wann es kommt, ob es kommt - dieses Gefühl von Glück... Wann wir es wahrnehmen oder auch nicht. Und was mich echt ein bisschen schmunzeln lässt, sind mit seinen übereinstimmende eigene Erkenntnisse, zu denen ich in der Zwischenzeit gekommen bin: dass wir gar nicht soviel darüber nachdenken sollten, ob wir nun glücklich sind oder nicht - sondern vor allem leben, lieben, genießen sollten, alles das, was uns GLÜCKLICH macht. Dass man Momentaufnahmen in Form eines Fotos festhalten sollte, um sich auch später wieder daran erinnern zu können... Dass wir uns erinnern, dass die Welt, dass unser wunderbares einziges Leben immer schön ist - auch wenn wir es gerade nicht spüren, nicht sehen können - es ist dennoch so. Und dass genau diese Gedanken uns helfen, auf den Beinen stehen zu bleiben oder uns auch wieder aufzurichten, wenn wir gestürzt sind. Nicht verzweifeln. Nicht zuviel nachdenken - einfach tun. Zulassen können. Sich entspannen. Sind das nicht auch Dinge, die ich in den letzten Einträgen immer wieder schon ansprach? Sich einmal bewusst machen und sich bewusst werden, was wir alles an Positivem in unserem Leben haben? Er versucht sich ja zuweilen auch als Kabarettist, dieser Hirschhausen, und nach einer solchen Sendung sagte ich damals: "Ja... Das kann er." ;-) Aber hier in dieser Sendung gefällt er mir auch. Er ist überzeugt von dem, das er tut. Es macht ihm Spaß, das, was er da tut. Und auch das, so fällt es mir wieder ein, ist eine Grundlage des Glücks... Dass wir uns nicht ständig fragen sollten: Sind wir glücklich? Sondern einfach fühlen und spüren...
Vermutlich klinge ich in diesem Beitrag etwas wirr, etwas konfus. Vielleicht bin ich auch einfach zu müde, um noch einen klaren Gedanken aufzunehmen, geschweige denn, zu "Papier" zu bringen. Aber irgendwie... musste ich das heut noch loswerden und irgendwie... ergänzt es meine Zeilen vor ein paar Tagen, als ich schrieb, dass wir uns zuweilen viel zu wichtig nehmen. Anstatt uns - insbesondere im Kopf - zu entspannen. Wir haben nicht alles in der Hand, wir können auch nicht alles beeinflussen. Aber das müssen wir auch gar nicht! Wir wissen doch: Für jede Tür, die sich schließt, öffnet sich eine neue. Und manchmal gehen wir durch eine Tür, von der wir gar nicht wussten, dass sie geöffnet ist. Ja - diese beiden Sätze sind "geklaut", sie stammen so nicht aus meinem Kopf. Aber sie sind es, die mir in den letzten beiden oder drei Jahren immer wieder Mut und Zuversicht geschenkt haben. Die mir immer wieder auf die Beine halfen. Die mir immer wieder auf den Weg nach vorn halfen. Das ist so unendlich viel!!!!
Im Übrigen merkte er noch einen für mich denkwürdigen Satz an: "In den Kliniken wird heutzutage immer in der Vergangenheit rumgewühlt, da gehen sie bis in die Kindheit zurück und wühlen alles auf. Aber das bringt doch gar nichts. Entschuldigen Sie, wenn ich das so sage, aber... Wenn wir in der Scheiße herumrühren, bleibt es am Ende immer noch Scheiße."
Das ist sicherlich drastisch formuliert und die Fäkalsprache liegt mir nicht wirklich, wenngleich mir beim Fluchen auch schon mal das eine oder andere Wort über die Lippen rutscht (übrigens fragte mich mein Kleiner heut am Frühstückstisch, ob ich wüsste, was "Scheiße" auf Französisch heißt. Woraufhin ich grinste und sagte: "Merde" Er grinste zurück und wir waren uns einig: Was vornehm klingt, ist nicht immer auch gleich vornehm ;-) Was heißt: Nicht alles ist, wie es scheint und manchmal genügt ein einziges Wort, um das aufzuklären. Und manchmal genügt ein einziges Wort, um den Tag wieder hell und bunt und schön zu machen... 
Jedenfalls, diese Anmerkung von Hirschhausen erinnerte mich an meinen eigenen jüngsten Klinikaufenthalt. Dieses Wühlen in meiner Kindheit, dieses Aufdecken von Situationen in meiner Kindheit, die ich bis heute zum Teil vergessen hatte oder einfach nur vergessen wollte. Ob dieses Heraufbeschwören all dieser Dinge auch wirklich so notwendig war? Ich weiß es gar nicht. Mir wurde auch nahe gelegt, mich mit den Eltern, insbesondere der Mama auszusprechen. Nur - wem würde das letztlich helfen? Heute - als Mama von zwei Kindern - empfinde ich manche Dinge anders, verstehe ich manche Dinge auch anders. Und allein diese Gewissheit hat mich mit vielem aus der Kindheit ausgesöhnt. Und diese Zeit nach der Klinik... Emotional habe ich eine völlig Bruchlandung erlebt. Alles kam hoch, aus der Kindheit, aus vergangenen Beziehungen und auch aktuelle Baustellen. Offen gesagt - mir war das ziemlich zuviel und ich wusste zuweilen nicht, ob meine Kraft ausreicht, mich trotzdem wieder aufzurichten. Letztlich... hat sich auch nichts verändert im Gegensatz zu vorher. Jedenfalls in so manchen Punkten nicht. Und war das alles nun notwendig, um eines Tages neu zu beginnen, glücklich zu sein? Irgendwie... war ich doch vor der Klinik auch glücklich, habe genauso gesehnt, gehofft, gefühlt, geträumt und getan.
Und manche Dinge waren eben sch*** und bleiben es auch, wenn wir gefühlte tausendmal drüber sprechen. 
Nun dann... tun wir doch einfach weiter. Andere Dinge. Und schauen wir hin auf das, was uns guttut. Bewahren uns eine Aufmerksamkeit für all diese kleinen wundervollen Dinge. Dann... so glaube ich... wird alles andere auch nicht mehr so schwer...
Gedankenvoller Gruß in die Nacht, Eure Helma