Montag, 13. April 2009

Barfuss

So. Nun ist es wieder vorbei. Dieses herrlich lange Wochenende, für das man sich so viel vornimmt. Lange schlafen, bis einen die Sonne aus dem Bett kitzelt. In Ruhe frühstücken oder auch einfach nur einen guten-Morgen-Kaffee genießen. Am See spazieren gehen, heiße, in Fett gebackene Quarkkeulchen naschen, eine Eisschokolade mit lecker Sahne dazu, die Jeans hochkrempeln, in der Sonne liegen, nah am Wasser und einem Strand beinah wie am Meer. Aber eben auch nur beinah. Als mich heut Abend ein Freund anrief, der im Begriff war, von der wunderschönen Ostseeküste zurückzukehren, da konnte ich es ebenso beinah atmen, schmecken, spüren - das Meer. Und die Sehnsucht erwachte. Und als er sagte: "Überleg dir mal ein gutes Argument, warum du nicht mehr an der Ostseeküste wohnst", da fielen mir zwar schon Argumente ein, warum nicht jetzt und sofort, aber wenn ich es mir so bei Tag betrachte... Zählt eigentlich keines der Argumente. Im Grunde sollte ich in der Tat lieber gestern wie heute an mein geliebtes Meer zurückkehren. Aber - wie sagte ich doch selber vor einigen Tagen: "Wieso muss man sich denn immer alles gleich und sofort erfüllen? Hätten wir eines Tages noch Wünsche und Träume, wenn wir immer alles und sofort bekämen? Oder würden wir nicht doch irgendwann wie übersättigt sein? Des Lebens beinah überdrüssig, weil man das Schöne und Angenehme nicht mehr sehen und für die erfüllten Wünsche und Träume keine Dankbarkeit mehr empfinden könnte?" Also ich weiß ja nicht, wie Ihr das seht, aber ich hätte da schon so meine Bedenken. Also träume ich weiterhin von meinem uralten, völlig unperfekten Haus am Meer und genieße dennoch jeden einzelnen Tag, an dem es mir gut geht, besser geht, und ich auch hier oder überall tun kann, wonach mir gerade ist.... Wo ich zum Beispiel - unterwegs im Auto auf sonnigen deutschen Straßen - vor Lachen jappse: "...ich krieg keine Luft mehr!" und ich die liebenswürdige Antwort bekomme: "Macht nüscht, Hauptsache, du machst mir nicht auf den Sitz."
Lassts Euch gut gehen, Eure Helma 


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Liebe Helma...
Ich hab mich etwas rar gemacht und dennoch deine Beiträge hier verfolgt.
Zu diesem letzten hätte ich noch eine Frage. Was wenn es dazu kommt das ein Traum in Erfüllung geht? Wenn du wirklich irgendwann dein Unperfektes Häuschen am Strand hast. Wird sich in die ruhe breit machen oder verändert sich der Traum allmählich zu etwas anderem? Eben doch das perfekte Häuschen?
Ich verlebte mein Wochenende in der Sächsischen Schweiz. Bin Wege gegangen die Abseits des Tourismus lagen. Ich habe Pflanzen gesehen die ich noch nie sah und Gerüche wahrgenommen die ich längst vergessen glaubte. ;-) Ich versteh dich ein Stück weit…
Vielleicht sollte ich doch mal wieder Anrufen... Wenn ich den Mum habe…
Also ich bin eigentlich nie weit weg....
Ein Freund