Samstag, 31. Juli 2010

Träume Sind Schäume

Oder doch nicht? Ich weiß gar nicht, wie alt dieser Spruch ist und woher er eigentlich kommt.
In der heutigen Zeit jedoch erfahren die Träume mitunter eine Deutung, dass einem himmelangst & bange werden kann.
Aus Kindertagen kenn ich übrigens noch den Spruch: "Was du die erste Nacht im eigenen Bett träumst, geht in Erfüllung." Oha. Mein lieber Schwan. Denke ich an meinen Traum der letzten Nacht, dann frag ich mich jetzt schon: Erfüllt sich nun genau das, was ich geträumt hab - oder erfüllt sich der Sinn dessen, was ich geträumt hab? Ob Zufall oder nicht (glaubt eigentlich jemand an Zufälle?), es scheint jedoch was dran zu sein, denn in eben dieser Kindheit habe ich genau solches erlebt. Aber haargenauso, das war schon fast... beängstigend ;-)
Vor einiger Zeit jedenfalls bin ich im Internet auf eine Seite gelangt, wo meine Träume zwar nicht tiefenpsychologisch bewertet werden, ich mir aber zumindest Stück für Stück meine eigene Deutung zurechtlegen kann - je nachdem, wie ich grad so aufgelegt bin ;-)
Wie auch immer - ein neuer Morgen hat begonnen, mit ziemlich viel Sonne und überhaupt auch ziemlichem Tatendrang. Verflogen die Wehmut vom gestrigen Abend, zurückgefunden in das hiesige Leben dank einer E-Mail von Freunden "na du Dauerurlauber" und "melde dich, wenn du wieder da bist, dann ziehn wir um die Häuser", dank eines vollgestopften Briefkastens mit - man höre und staune - nur einer einzigen Rechnung - die aber wiederum so schwindelerregend hoch, dass ich am Montag nicht zur Bank eilen, sondern lediglich zum Telefon greifen werde, dank des vertrauten Geräusches der Waschmaschine, die ich noch am Abend wieder einmal repariert hatte und dank auch der Einsicht: Hey, worüber beklage ich mich eigentlich? Ich meine, was ist schon fehlende oder mangelnde Nähe und Innigkeit in Zeiten von Kachelmann zum Beispiel, der höchstwahrscheinlich ein ähnlich hohes Gebebedürfnis hatte, so dass er das vermutlich unter Dutzenden Frauen zu verteilen wusste und womöglich dafür nun monatelang hinter dicken Mauern sitzen durfte. Auf dass Justitia entscheide, wem man glauben könne und wem nicht - und am Ende werden nur die beiden Beteiligten wissen, was dort wirklich passiert ist. Ich meine, wenn man liest, dass er am Tag der Entlassung in die Freiheit mit zirka zwanzig Freunden im Lokal feierte (wie viele von den zwanzig Freunden waren eigentlich Frauen?), dann mag ihm zwar vom bisherigen Leben nicht viel geblieben sein und von dem, was kommt, auch noch eine ziemliche Unsicherheit bestehen - aber zumindest ist er nicht allein im Kampfe, Justitia die Waagschale zu halten. Mal ehrlich, wer ist da schon nicht erleichtert, dass angesichts dessen lediglich ein paar gerechte und ungerechte Briefchen ins Haus flatterten, der Kühlschrank einen auf gestiefelten Kater machen wollte und die Seite neben mir nach wie vor leer ist?
Das sind ja nun wirklich keine Probleme, nicht wahr?
Und so träumt Helma weiter, weiter von der großen Liebe, die ihrem Leben entspannt zur Seite steht und auch morgen noch nicht vergessen hat, wie wichtig allein Streicheleinheiten sind. Die sind nämlich kostenlos, da kann nicht mal Aldi mithalten.

Freitag, 30. Juli 2010

Der Gestiefelte Kühlschrank

Also irgendwie bin ich ja schon froh, endlich wieder daheim zu sein. Vorsichtig die Tür geöffnet, keine merkwürdigen Gerüche, keine mehrbeinigen Mülltüten - abgesehen vom Kühlschrank, der an den Hinterlassenschaften der letzten Wochen darbte und umgehend von ihnen befreit werden musste, bevor er sich ein paar Stiefel anzog und diesen Weg selber erledigte ;-)
Einmal ausgestreckt auf das Bett fallen lassen - ja, das roch nach mir, hier roch alles nach mir, das war meins, nein, das IST meins. Hier fühl ich mich zu Hause, hier fühl ich mich geborgen.
Die Mucke angestellt und mit - ich geb zu - wenig Schwung die Wohnung in Ordnung gebracht, die Wäsche gewaschen, getrocknet, in den Schrank geordnet, die Blumen gegossen, die mir trotz der Wärme und so ganz ohne Wasser das Köpfchen gehalten hatten - doch irgendwie war da auch mächtig viel Wehmut.
Wenn man eine Zeitlang beinah ununterbrochen mit Menschen zusammen ist, die man gern hat und dann auf einmal wieder ganz allein ist... Also für mich ist das emotional schon eine ziemliche Umstellung, muss ich sagen. Wobei ich insbesondere in solchen Augenblicken auch immer wieder feststelle, wie typisch unterschiedlich Männer & Frauen sein können.
Wenn meine Freundin sich vorm Abschied noch ein paar Minuten ganz allein mit ihrem Freund wünscht, dann will sie in diesen Minuten jedenfalls nicht hören, worauf sie bitte zu achten habe und was sie nicht vergessen dürfe einzupacken. Möchte diese Minuten nicht mit alltäglichen Dingen füllen und auch nicht mit irgendwelchen anderen Menschen teilen. Sondern einfach nur einen innigen Moment erleben, in dem er ihr sagt, dass er sie schon jetzt vermissen wird.
Und er?
Ich meine, von mir selbst weiß ich ja auch, wie groß mein Bedürfnis nach Nähe und Anlehnung ist. Und mal abgesehen von der Tatsache, dass ich bislang nicht in den glücklichen Umstand gekommen bin, jemanden in meinem Leben zu wissen, der da genauso tickt wie ich... Moment mal... mir fällt grad ein... Hatte ich nicht erst im letzten Eintrag die Auffassung vertreten, dass zwei Menschen bloß nicht von derselben Gattung sein sollten, sondern lieber einander ergänzen? Hmm. Nun ja. Zumindest dämmert mir grad, warum die Männer immer nicht recht verstehen, was wir Frauen eigentlich wollen. Irgendwie... klingen wir ja hin und wieder doch recht widersprüchlich. Andererseits... Ist es doch auch wiederum ganz einfach. Praktisch soll der Mann schon sein - aber auch liebevoll. In der Realität jedoch... schließt sich das zu oft gegenseitig aus und warum das so ist - das hab ich noch nicht kapiert. Wenn man sich kennen lernt, ist Mann noch vorsichtig mit Gefühlsbekundungen - dafür gibt Mann sich sonst alle erdenkliche Mühe, ist aufmerksam: "Gehts dir gut? Möchtest du was trinken?" Oder hält einem die Tür auf.
Dann kommt die Mischphase: Mann ist noch (!) aufmerksam, aber die Gefühlsbekundungen kommen dazu. So lange, bis Frau auch damit anfängt. Dann hat er sie, weiß er. Und sie, die in der Regel damit gar nicht wieder aufhören wollte, wundert sich eines Tages, wieso er an den Baumarkt oder irgendwelche Filmserien auf DVD denkt, während sie beieinander liegen und sie sich sehnsuchtsvoll an ihn schmiegt. Und wenn er dann mitten in der Nacht anruft, klopft ihr das Herz bis zum Hals - aber nur eine Sekunde lang.
"Du, ich hab grad gesehen, beim Aldi gibts ab Montag super Schnäppchen - da dachte ich mir, das wäre doch was für dich!"
Na klar. Super. Ganz toll, wirklich. Das war jetzt genau das, was sie hören wollte!
Meine Freundin und ich schauen in solchen Momenten einander an - verstehen ohne Worte. Wenn sie in solchen Momenten allerdings ihren Freund anschaut, reagiert der allerhöchstens beleidigt: "Ich habs doch nur gut gemeint!"
Und diesen Spruch: "So sind wir Männer eben" können wir beide nicht mehr hören. Für uns ist das ne ganz schlaffe Ausrede, sich keine Mühe mehr geben zu wollen.
Jedenfalls... An meinem entstiefelten Kühlschrank wirds nix mit Frustessen und zur Tanke schaffen wir es heut auch nicht mehr. Das einzige, was die letzten Wochen schadlos überstanden hat und im Kühler verbleiben durfte, ist die Weinschorle. Na dann Prost!

Montag, 26. Juli 2010

Auf Die Letzte Minute

Ich weiß nicht, kennt Ihr auch dieses Phänomen? Also mir platzt manchmal der Kopf von den vielen Ideen, die ich habe - nur wenn diese Ideen keine... sagen wir mal... Deadline besitzen, dann schmoren sie vermutlich mein Leben lang dort.
Vor gut zwei Wochen habe ich den- so meine ich - wohlverdienten Jahresurlaub angetreten und bis zum letzten Tag alle Dinge, die nun wirklich nicht mehr warten konnten, erledigt: Überweisungen getätigt, Abfälle entsorgt, den Spüler gereinigt... Das mögt Ihr für selbstverständlich halten, aber Hand aufs Herz: Wem von uns ist das nicht schon passiert, dass er aus dem Urlaub wiederkehrte und einen der Müllbeutel schon an der Haustür begrüßte, weil in ihm Leben auf mehreren Beinen entstanden war? Oder dass man zu den Pilzen, die einem aus dem Spüler entgegenwuchsen, nur noch die Pfanne auf den Herd stellen und ein Ei dazuschlagen musste? Wie oft wohl haben wir darüber gerätselt, ob wir nun wirklich das Bügeleisen von der Steckdose getrennt oder den Herd ausgeschalten hatten?
Puh - bis jetzt ist das alles gut gegangen, doch als mir am heutigen Nachmittag einfiel, dass in genau zwei Wochen die Schule beginnen würde und ich noch so viele diesbezügliche Punkte auf der To-do-Liste zu stehen hatte (Bücherkauf, Schulsachenkauf, Information an die Schule, ob das Kind denn auch an der neuen Schule dem Französisch-Unterricht folgen wollte, ganz zu schweigen von Zahnarztbesuchen, die wir höchstwahrscheinlich im heimischen Kalender zu stehen und ebenso höchstwahrscheinlich inzwischen verpasst hatten) - und ich aber auch erst in genau einer Woche an den heimischen Herd zurückfinden würde, da sinnierte ich einmal mehr über meine Lebensprinzipien und darüber, an dem einen oder anderen Prinzip vielleicht doch etwas herumfeilen zu wollen. An diesem Gedankenpunkt angelangt, befand ich jedoch, dass in gewissen innerlichen Unruhen auch eine gewisse innerliche... nun sagen wir... Würze steckte. Ich meine, ginge alles immer nur nach Plan, wäre alles immer nur perfekt und liefe entsprechend am Schnürchen, liefe alles und jedes wie im Bilderbuch - wem bitte sehr sollte ein solches Leben gefallen? Was für ein langweiliges Leben wäre dies? Wäre es denn nicht in der Tat unspektakulär, wenn es nichts zu korrigieren, nichts in Ordnung zu bringen und nichts einzuholen gäbe? Diese herrlich kleinen Aufreger, die uns ab und an zeigten, wie viel hundertachtzig-Grad-Leben noch in uns steckte?
Der eine oder andere wird vermutlich sagen: "Ja... Man kann sich natürlich alles schönreden, nur damit man nichts ändern muss." Stimmt! Andererseits... Ich bin wie ich bin und wie ich es fast immer war - so wie jeder von Euch derjenige ist, der er immer war - mit all den Macken, Ecken & Kanten. Und weil so vieles bei mir eben nur auf die letzte Minute möglich ist (Crash-Diäten, bevor ich doch noch die 80-Kilo-Marke erreichen würde, nur so als Beispiel), werde ich - ebenso als Beispiel - vom Internetdating aufs Speeddating umsteigen. Ich vermute mal, DANN klappts auch erst mit dem Herzbuben. Ich kenn mich doch - manches wird sich einfach nie ändern. Das ist reine Ziggenheimersche Gesetzmäßigkeit - keine Chance, dem je zu entkommen. Letztlich kann ich nur hoffen, dass eben jener Herzbube vollkommen konträre Gesetzmäßigkeiten mitbringt. Ich meine, zwei vom selben Schlag... Das kann doch nicht gutgehen, oder? Zumindest habe ich diese (romantische?) Vorstellung im Kopf, dass zwei Menschen einander ergänzen, einander das Gefühl schenken, erst durch den anderen... nun sagen wir mal... vollständig zu sein - oder sich wenigstens so zu fühlen. Im Idealfall... ist meine Ergänzung auch nicht genervt davon - sondern trägt mich auch dann noch auf Händen, wenn er hierfür einen Flaschenzug benötigt.
Ja.. und wenn ich nicht gestorben bin - dann träume ich auch heute noch davon ;-)

Mittwoch, 21. Juli 2010

In Achtzig Tagen Um Die Welt

...oder wenigstens in acht Tagen quer durch Deutschland ;-)
OK OK, in diesem Tempo würde ich es vermutlich nicht in achtzig Tagen um die Welt schaffen, aber schließlich heiße ich ja auch Helma Ziggenheimer und nicht Phileas Fogg. Und immerhin... habe ich in diesen acht Tagen - für meine Verhältnisse - genügend erlebt.
Bis zu einundvierzig Grad Hitze auf Rügen - das glaubt mir wahrscheinlich kein Schwein - war aber dort wirklich so heiß. Und glaube ich wiederum meinen Junioren, so ist dies noch immer so. Heißt: Wirklich wach und aktiv wurden wir Eulen erst in den Abend- und Nachtstunden, tagsüber lagen wir faul und satt in der Sonne oder wurden von den Junioren zu einer Schlacht um den Wasserball herausgefordert. Was immerhin zur Folge hatte, dass ich in nullkommanix einen sonnenverbrannten Pelz mit mir herumtrug, bei dessen Kühlung mit 1A-Qualitätsquark selbiger sofort zu Käse wurde. Nun, immerhin ersparte das der Seniorin unter uns den käuflichen Erwerb von Mozarella.
Ich meine, das ist schon ein Wahnsinns-Sommer, oder? Erst ist es den ganzen Wonnemonat Mai so kalt, dass Du denkst, der Sommer ist in diesem Jahr vom hohen Norden gleich direkt in den sonnigen Süden abgehauen und dann... Kehrt er zurück mit einer solchen Wucht, dass selbst der Asphalt Blasen schlug und uns Autofahrern zum Umlenken auf den Autobahnen zwang, das uns direkt an Seen und Flüssen gnadenlos im Stau stehen ließ und mich auf meinem Sitz buchstäblich zerfließen ließ. Aber was solls, lieber bei geschlossenen Fenstern im backofenähnlichen Auto tapfer ausgeharrt als von Bremsen und Hornissen gestochen, die nicht nur mein Auto umschwirrten und von denen ich eigentlich gehofft hatte, dass der letzte eisige Winter sie den Garaus gemacht hätte.
Wenigstens kam ich so in den Genuss eines herrlichen Gewitters, bei denen die Blitze spinnwebenartig über die Wolken krochen - ein herrliches Schauspiel, sag ich Euch. Sowas nennt man wohl auch Autokino mit freiem Eintritt ;-)
Jedenfalls bin ich einen Tag später am anderen Ende Deutschlands gelandet, nach ebenso tapfer durchstandener Reise und nicht enden wollenden Verspätungen, dafür dem iPod in den Ohren und der letzten Semmel aus dem rügenschen Carepaket. Hier jedenfalls ist es nicht annähernd so heiß, dafür hab ich mir inzwischen mein ansehnliches Sitzfleisch wundgeradelt, kleine Fische mit meinen eigenen Händen gefangen (natürlich nur zu Anschauungszwecken, sie wurden alsdann in den Fluss zurückgesetzt, ich schwörs! und hey - jeder fängt mal klein an, oder?) und dafür, dass ich live zusehen durfte, wie in Bayern Bier gebraut wird, durfte ich mir dann noch kostenlos den Bauch mit Bier, Weißwürsten & Brez'n und anschließend zwei Litern Limonade (nur um wieder
nüchtern zu werden, übernachten wollte ich dort jedenfalls nicht) vollschlagen und muss sagen: Die erste Hälfte meines Urlaubs habe ich - abgesehen von ein paar Albträumen - derart entspannend verbracht, dass ich an meinem ersten Tag im Büro einen Antrag auf Erholung vom Urlaub stellen werde ;-)
Na dann... kanns ja jetzt erst mal losgehen... Auf in die goldene Stadt und die nächsten Erlebnisse, von denen ich bis zum nächsten Urlaub träume :-)

Donnerstag, 8. Juli 2010

Frei Wie Ein Vogel

...fühle ich mich... wenn ich auf die gepackten Taschen schau, die hier neben meinem Bett stehen, bereit, aufgenommen und in das Auto getragen zu werden. Ich kann es schon riechen, ich kann es schon schmecken, mein geliebtes Meer, und ich sehe noch den Blick meiner Schmerztherapeutin, die heute zu mir sprach: "Sie gefallen mir immer besser."
Ich mir auch - wenn ich das mal so sagen darf :-) Es ist wieder da, mein Leuchten. Irgendwann sagte mal jemand zu mir: "Du siehst aus, als würdest du immer lächeln."
Es ist ja nicht, dass ich danach aussehe.
Es ist ja vor allem, dass ich mich auch so fühle.
Ob es wohl wirklich ein Sonnenjahr wird, dieses Jahr?
Warum sollte es davon eigentlich nur eines geben? Liegt es nicht an uns selbst, in uns selbst, wie viel Sonne wir in unserem Leben spüren?

Jedenfalls habe ich heut abend selbst nach dem langen Arbeitstag und der anschließenden Schmerzsprechstunde noch schwungvoll meinen Gatten... ähm... Versicherungsfuzzi aufgesucht, ihn ein paar Verträge aus dem Schreibtisch zaubern lassen, ein paar kühne Unterschriften gesetzt und brüderschaftlich ein Riesenglas Wasser mit ihm geleert, probierte bei der Verabschiedung den Strohhut der männlichen Schaufensterpuppe aus ("Kostet dreihundert Euro, dann kannst du ihn mitnehmen!" "Den Mann oder den Hut?"), während er sich wunderte, dass ständig das "Ding-Dong" erklang, wie wenn jemand durch die Tür trat. Bis er meinen Fuß bemerkte, der während des Redens klammheimlich vorwitzig immer wieder vor und zurück ging... Albern, nicht wahr? Vielleicht sogar kindisch. Na und? Wer hat schließlich gesagt, dass das Kind nur im Manne bleiben darf?
Wir haben beide herrlich darüber gelacht und zum Abschied winkte er mir: "Vergiss nicht, deinen Chef noch vor deinem Urlaub die Verträge unterschreiben zu lassen!"
Was soll ich sagen... Natürlich habe ich das vergessen. So ist das halt mit Vögeln, die frei und unbekümmert davonflattern. Sie lassen ebenso unbekümmert die Hälfte liegen und kümmern sich dann darum, wenn sie wiedergekommen sind :-)

Mittwoch, 7. Juli 2010

Paul... Wer Ist Eigentlich Paul?

Nun - Paul ist in diesem Sommermärchen (oder doch eher ein Sommer-Albtraum?) unser WM-Orakel gewesen: Fünf Spiele lang hat es uns zuverlässig angezeigt, ob wir siegen oder verlieren würden - und als sich dieses Monstrum auf Spaniens Glaskasten niederließ, schwante mir Böses für unsere Helden in Weiß.
Ziggenheimer der Große wiegelte noch hoffnungsvoll ab: "Mutter, der hat sich auch schon vertan!"
Aber Mutter - die schlug lieber noch mal in den Gazetten nach und erfuhr: Nee, liebe Leute, der Paul lag immer richtig - nur seine Art- und Kampfgenossen nicht...
"Oh Gott, mir wird ganz flau im Magen", stöhnte Ziggenheimer ob dieser Eröffnung - und dieses flaue Gefühl fand recht schnell die Bestätigung nach dem verdienten 1 : 0 der Spanier. Wir schauten auf die Uhr: Noch zwanzig Minuten für die Jogi-Bären, da war noch alles drin, aber dran glauben konnten wir dennoch nicht mehr.
Nun saßen wir da, halb aufgegessene Kekse, halb geleerte Chips-Tüten und die ungeöffnete Cola-Flasche - alles, was die Hüfte begehrte, zunichte gemacht in nur einer Stunde, was mich noch heute morgen auf der Waage schwer begeistert hatte - und nun... bin ich müde, den Rest der Wäsche für den bevorstehenden Urlaub bügel ich heut nicht mehr, nee, keine Lust mehr, ich werd jetzt mal in die Federn kriechen und halte es ansonsten mit der Meinung eines auf der Straße Deutschland Interviewten: "Nee, enttäuscht bin ich nicht wirklich, wir waren endlich wieder ein Team, es war eine super Saison und wir haben super gespielt."

Sei Nicht Der Schatten

...wirf ihn selbst!
Derart begrüßt vom heutigen Kalenderblatt, wagte ich heut Morgen - natürlich blank und ohne Uhr und ohne Schmuck oder ähnliches, das mein reales Gewicht ja nur verfälschen konnte - nach Monaten der Abstinenz wieder einen Schritt auf die Waage und wurde mit einer saugeilen Zahl überrascht, die ich, glaube ich, zuletzt vor drei Jahren gesehen hatte.
Nun weiß ich gar nicht, woher auf einmal die wundersame Wandlung kam... Also es ist noch gar nicht so lange her, da machte mir so ziemlich jede meiner Jeans bewusst, wie gut unsere Schokokekse im Büro schmecken - aber ein Laster muss man doch haben, nicht wahr?
Ob das neue Figurerlebnis vielleicht am zwar nicht täglichen, aber doch regelmäßigen Bodytuning liegt? (Grad stell ich mir die Frage, ob das Herumhopsen auf meinem Bett und das Tanzen in meinen heiligen vier Wänden zu meinen sportlichen Aktivitäten gezählt werden darf... Eigentlich schon, oder? Trampolins zählen ja schließlich auch zu den Sportgeräten. Davon krieg ich zwar sicher keine Muckis und auch keine ordentliche Kondi - aber Spaß machts, in Bewegung hälts und geschmeidig obendrein ;-)) Und wenn ich so meine Fotos betrachte... Jung hälts außerdem ;-)
Jedenfalls... Die Waage muss stimmen, sie muss die Wahrheit sagen, denn das Schattenbild, das sich mir heut beim Verlassen des Hauses präsentierte, schmeichelte meinem Auge, meinem Ego ähnlich meinem Spiegelbild (jedenfalls sehe ich das so ;-)) und trotzte damit jeder anderen Aussage, mit noch mehr Ehrgeiz ginge noch mehr. Geht bestimmt. Geht immer. Aber glücklich bin ich mit mir auch schon jetzt :-) Und werfe entsprechende Schatten ;-)

Sonntag, 4. Juli 2010

Geheimdienst

...oder wenn ich sage "Secret Service" - dann wissen sicher die meisten sofort bescheid: Helma präsentiert wieder einen neuen alten Song ;-)
Also eigentlich schlief ich ja an diesem Abend bereits, ermattet von der Hitze und der Anstrengung, den halben Tag am Strand zu liegen ;-) Irgendwann kurz vor Mitternacht, die Vorhänge bewegten sich sacht mit dem Heranrollen des Gewitters, erwachte ich von Blitz und Donner, legte mich hinaus in den Liegestuhl, um auch ja nichts von diesem nächtlichen Getöse zu verpassen.
Natürlich geht so ein romantisches Gehabe von Petrus ja überhaupt gar nicht ohne Musik, und so packte ich sie aus, die Untiefen der 70er, 80er und 90er Jahre. Fand darin eine Band wieder, die einst zu meinen Lieblingsbands zählte und heute beinah in Vergessenheit geraten ist. Jedenfalls bei mir :-) Aber sie passt so herrlich zu der heutigen Nacht!!




Und so liege ich hier, lass Euch teilhaben an dieser Mucke, die mich einmal mehr daran erinnert, wie siegreich ich aus dem Ringkampf mit Freund Schmerz herausgekommen bin und wie sehr mich die Lust nach dem Leben und dem Bewegen seither treibt. Erinnert mich einmal mehr daran, dass ich mich schon längst hatte bei einem Tanzkurs anmelden wollen (auch wenn mir bewusst ist, dass so eine gewisse Biegsamkeit erst mit dem ersten Gläschen Sekt oder Wein aus mir herauszulocken ist ;-)) und nun frage ich mich, warum ich das nicht schon längst getan habe? Warum immer alles vor sich her schieben und aus lauter Pflichtbewusstsein ganz den Genuss vergessen?
Letzte Nacht träumte ich einen schon recht seltsamen Traum und heute in der Traumdeutung nachgeschlagen, erfuhr ich, dass mir Veränderungen bevorstehen, neue Wege - und dass diese nicht gegangen werden können, ohne Bisheriges hinter mir zu lassen.
Was soll ich sagen, ein bisschen mulmig war mir ja schon und wer jetzt sagt: "Alles Quatsch, alles Esoterikkacke", der mag vielleicht recht haben, vielleicht aber auch nicht, und was mich zunächst immer erst mal ängstigt (man weiß ja schließlich nie, nicht wahr?), erfüllte mich nur ein paar Stunden später schon wieder mit derart Zuversicht, dass ich jetzt noch immer hier in meinem Liegestuhl liege, mit so irrsinniger Sehnsucht nach dem Leben, mit klopfendem Herzen, mit großen Augen in die Nacht schaue und mein Kopf, meine Seele erfüllt sind von Bildern, die ich noch nicht gelebt habe und die nur darauf warten, mit Leben erfüllt zu werden.
Gleich morgen kümmere ich mich um diesen Tanzkurs, kümmere mich ebenso um den Volleyballverein, in das das jüngst aus dem Ferienlager und mit neuer Freundin zurückgekehrte Kind unbedingt eintreten will - und dann schmecke ich sie schon: die Tage an meinem geliebten Meer, die herrlich lange Auszeit, die ich mir so wünschte und die mein Chef - man solls nicht glauben - mir dieses Jahr auch gönnt. Sehe ich mich schon jetzt an den wunderbaren Sommerabenden barfuss am Meer entlanglaufen, Meeresgut sammeln, dem Murmeln der Wellen zuhören, dem Klang des Meeres, den ich so liebe, sehe ich mich gegrillten Fisch essen und meine geliebte Weißweinschorle dazu trinken, um mich herum das pulsierende Leben, das ich in jeder Sekunde in mich aufsauge. Einfach mal... ganz woanders sein, ganz weit weg und in eine scheinbar fremde Welt eintauchen, mal alles hinter mir lassen und wieder auf meiner Insel sein - wie lange ist das her, das ich dort den Sommer genießen konnte? Und ich möchte Fotos machen, Fotos, wo ich das Meer noch atmen kann, wenn ich sie betrachte, Fotos, wo ich das Gefühl habe, den Sand aus den Haaren schütteln zu müssen, wenn ich sie nur anschaue...
"...dance just a little bit more"...
Ich kann noch nicht schlafen gehen, ich fühl mich auf wunderbare Weise viel zu aufgewühlt, aber ich wünsch Euch allen eine gute Nacht, süße Träume und ich wunder mich gerade, was ein einziger Titel schon in einem selbst bewegen kann ;-) Also ich finde das gut :-)