Montag, 22. November 2010

Das Leben Ist Eine Wundertüte

...voller Überraschungen, ob Du nun willst oder nicht, obs Dir nun gefällt oder nicht.
Wenn ich ehrlich sein soll... in den letzten zwei Monaten sind mir diese Überraschungen doch ein wenig zuviel geworden - und wonach es mich gelüstete, war reinweg nur noch Ruhe, Rückzug - und das Konstatieren einer Situation, die mir zwar nicht wirklich neu ist, mich aber irgendwie immer wieder aufs Neue überrascht, erfreut - oder eben auch erschüttert.

Kleine Kinder, kleine Sorgen...
Wer kennt ihn nicht, diesen Spruch.
Wer hat nicht schon mit diesem Spruch geseufzt, gegrinst oder vor Wut gekocht.
Wenn Ihr mich fragt... Ich habe all das in den letzten Wochen getan - und dazu auch noch ab und zu ein bisschen geflennt. Die ganze emotionale Palette einer Mutter, die an ihren Kindern hängt, alles richtig machen will, fassungslos und eingeschüchtert an Krankenhausbetten steht und obendrein ein bisschen spät bemerkt, dass sie für sich selbst zu wenig macht.
Und angekommen bei diesen Gedanken und Empfindungen - muss ich zugeben - bricht schon auch so ein bisschen was wie Selbstmitleid aus. Spätestens aber dann, wenn ich mich anlehnen will... und keiner ist da.
Der eine muss erst mal Fußball gucken ("Bundesliga, du verstehst, meld dich doch einfach später noch mal" oder von mir aus Champions-League - was weiß ich denn), der andere muss auf Sportelkurs, der dritte ist grad im (wohlverdienten) Urlaub und... nein... ich breite das jetzt nicht weiter aus.
Was ja überhaupt gar nicht geht, sind in kritischen Momenten solche Bemerkungen wie "also wenn das mein Junge wäre, dem würde ich aber..."
Mal abgesehen davon, dass solche Sätze eigentlich nie zuende geführt werden, sind sie nicht nur vollkommen unangebracht, sondern mindestens genauso unsinnig und der Faktor der Unterstützung gleich Null.
Ich persönlich wünschte mir, dass da einfach jemand mal seine Arme ausbreitet und sagt: "Komm, lehn dich an, sag nix, ich bin da."
Aber OK, ist das Leben zuweilen auch eine Wundertüte, so ist es aber kein Wunschkonzert - und was wir uns selber wünschten, danach geht es eben auch nicht.
"Nimm, was du bekommst, und sei glücklich damit; wer zuviel will, hat am Ende nichts", das ist jetzt mal die Grobfassung salbungsvollerer Tonarten, mit denen Defizite erklärt und schlimmstenfalls entschuldigt werden sollen, die mir auch heute noch und immer wieder, auch nach dem einhundertsten Erfahren weh tun und die ich auch heute noch ebenso wenig akzeptieren kann. Ich meine, was ist an Beistand, was ist an Anlehnung oder dem Wunsch, dem Bedürfnis danach so falsch?
Nichts, gar nichts - wenn Ihr mich fragt.
Und wenn Ihr dieses Gefühl habt, dass es falsch sein soll, dann kann ich nur sagen:
Wir haben die falschen Leute um Beistand gebeten.

Auch aus diesem Grund habe ich den Rückzug gebraucht. Einfach mal resümieren, wer in meinem Leben ist und wen ich darin nicht mehr haben möchte. Es gab mal Zeiten, da bin ich auch auf Menschen zugegangen und sagte ihnen: Du, ich brauch mal ne Pause von dir.
Das kam nicht immer gut (dabei dachte ich immer, ehrlich währt am längsten?) - und heute... genügt es mir auch, einfach ein paar Rufnummern aus meinem Handy zu löschen. Manche Menschen... melden sich ohnehin nicht von alleine, auch dann nicht, wenn man ihnen bereits zum dritten Mal die virtuelle Visitenkarte hinüberreichte.

Und wie Millionen andere Menschen machte auch ich einmal mehr die Erfahrung, dass letzten Endes... ein Beistand vor allem von der Seite kommt, von der man es am wenigsten erwartet.

Insofern... reiße ich meine Wundertüten noch immer mit spannungsvoller Neugier auf. Nicht ganz frei von Ängstlichkeit, aber... doch immer noch mit einem gewissen Enthusiasmus.
Und wers bis zu dieser Zeile noch nicht verstanden hat:
Ich bin wieder da :-)

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