Montag, 30. Mai 2011

Ich bin ein Star, holt mich hier raus!

Nein, keine Sorge - ein Fan der gleichnamigen Serie eines Senders, den ich auch gern mal als fleischgewordene BILD-Zeitung bezeichne, bin ich weiß Gott nicht. Ich habe sowieso nie verstanden, wieso Menschen darauf abfahren, anderen dabei zuzusehen, wie sie mit Ratten, Mäusen und sonstigen mehrbeinigen Lebewesen durch irgendwelche düsteren Röhren krabbeln oder sich rohe (!) Hoden irgendwelcher Tiere in den Mund stopfen, so dass rechts und links aus den Mundwinkeln... igitt... nee... Schluss - Kopfkino aus!
Wo bleibt eigentlich Greenpeace? Nie sind sie da, wenn man sie braucht, menno.
Geschlagene fünf Minuten hatten einst ausgereicht, um mir genau den richtigen Eindruck von der Sendung zu verschaffen, fünf Minuten während des Zappens zwischen den Sendern und bis heute fällt mir beim Hören oder Lesen dieser oder ähnlicher Filmchen nur ein einziges Zitat ein: "Heute sinkt für Sie - das Niveau!"
Nichtsdestotrotz fällt mir dieser Slogan um das Stargefühl gerne auch mal ein, wenn ich das Gefühl habe, festzustecken, wie gefangen zu sein, während der ganz alltägliche Wahnsinn über mir zusammenbraust und mir das Gefühl vermittelt: Wenn du jetzt nicht aufpasst, reißt der Strudel dich mit und du gehst unter.
Pah. Aber nicht mit Mutter Helma.
Zwillinge Aszendent Waage, im Herzen ein Schütze (weil Feuermensch) - mutiere ich auch gerne mal zur Löwin, wenn ich merke, dass genau jetzt der richtige Zeitpunkt dafür ist. (Bei diesen vielen Sternzeichen... ähm.... Seelen in meiner Brust erklären sich auch die vielen Gesichter eines Zwillings, stelle ich jetzt gerade fest :))

Jedenfalls - so ein richtiger Zeitpunkt ist genau jetzt. Zuvieles hat sich angestaut, das ich aus Sympathie, aus Rücksicht, aus Diplomatie und was auch immer nicht sagen darf oder sagen kann - und wenn ich es dann doch tue, knallts. Also dass Teufel Alkohol auch meine ansonsten diplomatische Zunge und mein ansonsten ziemlich rücksichtsvolles Hirn ausknipst, hatte ich ja unlängst erst wieder festgestellt und damit eine weitere Lebensweisheit in mein eigenes Repertoire aufgenommen, dass Kinder und Betrunkene eben doch immer die Wahrheit sagen. Logisch eigentlich...
Aber ich kann ja schließlich nicht dauerbetrunken durch die Gegend stürzen.
Trotzdem habe ich in letzter Zeit viele Dinge gesagt, um die es mir auch nicht leidtut, ich steh zu meinem ganz persönlichen Wahnsinn - doch bevor ich mich ganz erdrücken lasse, kappe ich die Seile und tauche ab.
Zum Beispiel - so habe ich für mich befunden - gönne ich mir zu meinem demnächst anstehenden Geburtstag einen zusätzlichen Tag Urlaub und stürze mich in eine fremde Stadt, von der ich doch hoffe, dass sie sich frühestens zum Herrentag oder von mir aus auch erst am Ausnüchterungstag danach ordentlich füllt - während wenn ich dann schon wieder am heimischen See liege, entspannt ausgestreckt in der Sonne und den lieben Gott nen guten Menschen sein lasse.
Ich meine, die Idee hatte sich erst gestern Nachmittag in mir verfestigt: Im ausgesprochen sonnigen Freisitz eines kleinen beschaulichen Cafes saß ich und las ein Buch über das Fischland, das mich gedanklich derart heimtrug, als könnte ich es riechen, das Salz des Meeres,  und als hörte ich es, das Tosen der Wellen... Neben mir - natürlich - ä legger Milschkäffsche, und ich las und las, bis mir nicht nur die Haut, sondern auch die Augen brannten, gönnte ich mir alsdann eine herrlich fruchtige Eiskugel, nur um in meinen Flipflops am Ufer des Sees zurückzuschlendern, zurück nach Hause, die Musik von Mackintosh Braun in den Ohren (zwei ganze Alben - yeah!! - ich sage Euch, wer DAAAA keine Urlaubslust bekommt, der muss einfach tot sein, das geht gar nicht anders!) und mir war ganz egal, dass die Jeans nass bis zu den Knien wurde. Vollkommen entspannt und eins mit mir und der Welt schlappte ich durch das Wasser, mitsamt den Flipflops und den irren Jeans - und habe diesem einzigen Moment so unendlich viel Kraft entnommen, dass ich nur noch mehr Lust auf noch mehr Leben verspürte.
Ein kluger Mensch, nämlich Posemuggel Schatzi :) hat mal gesagt: Lös dich endlich von dem, das dir nicht guttut und kümmer dich um dich selbst.
Recht hat er.
Seit ich begonnen habe, mehr auf mich zu achten, fühle ich mich besser und ist sogar der Schmerz in meinem Körper weniger geworden. Und beim gestrigen Wandeln am See fiel mir wieder ein, dass zum Beispiel meine Freundinnen und ich schon seit 2 Jahren einen Brautausstatter stürmen wollten, um uns wenigstens mal einen Tag wie eine Prinzessin zu fühlen. Na gut, eigentlich wollte ich das ja nur :) Zwei Jahre ist das her, glaub ich, und nix ist passiert. Und jetzt, Mädels, fahr ich allein, gönn mir einen ganzen freien Tag, während Ihr anderen noch arbeiten dürft - und freu mich wahnsinnig drauf. Das ist wenigstens mal eine schlaflose Nacht, die was Positives hat. Eine fremde Stadt, neue Eindrücke, neue Erlebnisse - und einmal eintauchen in das Prinzessinnen-Gefühl. Eigentlich.. ist es so einfach, sich selbst zu belohnen..
Na dann - nichts wie raus hier!

Quelle Foto: http://planetgaz.funpic24.de/data/media/4/ich-bin-ein-star.jpg

Samstag, 28. Mai 2011

Koala oder Lazy Snake? - Office Animals

Ist die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
Daran dachte ich zuletzt, als sich überraschenderweise herausstellte, dass Mutter Ziggenheimer ein ganzes langes, genießerisches, entspanntes Wochenende sturmfrei hat.
Also doch der Einladung nachkommen und heut Abend ausgehen, Nightlife of Ziggenheimer town?
Oder mal wegfahren? Irgendwohin, mal was angucken, eine Ausstellung besuchen?
"Alleine?" hat meine Freundin gefragt.
Warum eigentlich nicht? Ich meine, ich bin zwar eine Frau, aber ich bin durchaus in der Lage, alleine auf die Toilette zu gehen, warum also nicht auch alleine mal in eine ganz fremde Stadt fahren? Irgendwie gefällt mir der Gedanke immer mehr. Ich meine, so ein ganzes Wochenende mal durchzupennen, ist ja auch mal ganz schön. Mal!
An den Mäusetanz denke ich aber auch, wenn das Büro sich leert und vor allem eines übrigbleibt: die Kaffeetasse, der Schokokeks - und ich.
Die einen gehen in ihren Pausen rauchen, essen die Stullen von Mutti oder wagen einen kleinen Bummel durch die Shoppingmeile einer Kleinstadt, wo du nach dem Bäcker auch schon am Stadtrand angekommen bist.
Ich selbst fülle diese Pausen ja gern auch mit dem Lesen der weltweiten Nachrichten oder ein paar Dehnungsübungen im Nebenzimmer.
Was ich heute an Pausenfüllern im Büro eher zufällig im Web fand, war wiederum so lustig, dass ich Euch das gleich mal zeigen muss:



Ich kann mich jetzt nur noch nicht entscheiden... Bin ich Koala oder doch lazy snake?
Jedenfalls fand ich den Koala am lustigsten :)
Und was seid Ihr?

Donnerstag, 26. Mai 2011

Sommerloch die Zweite: EHEC

Laut Medienangaben haben wir ja nun endlich den Übeltäter für die neuesten Durchfallerkrankungen gefunden: Die Salatgurke!
Zumeist als Nahrungsmittel verwendet immer in dem Glauben, dass in Zeiten von BSE, Vogelgrippe & Co. wenigstens das Hasenfutter frei von ansteckenden Krankheiten sei, müssen wir uns nun belehren lassen, dass nicht mal mehr eine simple Salatgurke unfallfrei verzehrt werden kann.
Und wo kommt sie her?
Nein - nicht aus Holland (schade eigentlich, denn von Wasserkontaminierungen war im diesjährigen Frühsommerloch noch nix zu hören oder lesen).

  Der Bösewicht kommt aus Spanien - sagt jedenfalls ein Hamburger Institut und ich frage mich: Was haben denn die Spanier eigentlich auf ihre Felder geschüttet, dass nicht mal Wunderwaffe Antibiotika zum Einsatz kommen kann? Die kleine Rache aus Eimern, weil wir unsere Millionen erst mal nach Griechenland tragen und nicht nach Spanien oder Portugal? Gemach, gemach - Ihr kommt doch auch noch ans Säckel!
Und da regt man sich hierzulande darüber auf, dass wir mit Gülle unsere Pflänzchen großziehen!
Ich sag Euch mal was - Uropa Ziggenheimer vergrub einst die eigenen Fäkalien unter seinen Stachelbeerbäumchen - seine Stachelbeeren waren die größten, schmackhaftesten und prallsten der ganzen Insel - und den flotten Otto traf nur den, der die Dinger gleich kiloweise verschlang.
Nun ja.
Jetzt sollen wir jedenfalls auch kein rohes Gemüse mehr essen.
Fragt sich nur - wohin mit dem ganzen Zeug? Ab auf die Halde zu den anderen zentnerweise abgelagerten Nahrungsmitteln?

Rindfleisch soll ich nicht mehr essen - BSE-Gefahr.
Schweinefleisch soll ich nicht mehr essen - Schweinegrippen-Gefahr.
Geflügel soll ich nicht mehr essen - Vogelgrippen-Gefahr.
Salat & Co. soll ich jetzt auch nicht mehr essen - EHEC-Gefahr.
Ich meine, wem schmeckt schon ein gekochtes Salatblatt? Mir nicht!
Ja Kind,  und was essen wir nun Schönes heute Abend? Ich hab ja mein Weinchen - aber was hast du?
Mir fällt gerade ein - ich hatte gestern Abend ne schöne Salatgurke verzehrt... Dass mir jetzt der Magen grummelt - liegt das an der spanischen Gurke oder eher an den Nachrichten selbst? Hätte ich die blöde Gurke vielleicht lieber mit ins Liebesspiel einbauen sollen? Was muss ich auch immer nur ans Essen denken!

Quelle: http://news.de.msn.com/panorama/bilder.aspx?cp-documentid=157741515&page=1

Heute schon gefensterlt?

Jeder hat ja so seine Vorstellungen von seinem Leben. OK, zuweilen haperts mit Wunsch & Realität, und gerade zu Beginn unseres Erwachsenendaseins, wenn wir zu schnuppern beginnen, was Liebe, Ehe, Familie wirklich bedeuten könnten, dann haben wir ja zuallererst nur eines: ne rosarote Brille auf der Nase, tausend verschiedene Wünsche und nur mittendrin kleine Kleckser Realität.
Na zumindest war das bei mir so.
Und ich gestehe, ich war eine von denen, die den Samstag damit verbrachten, Haus & Hof in Ordnung zu bringen und mit dem Bügeleisen in der Hand mit Juliane Werding den Song "Sehnsucht ist unheilbar" zu schmettern - nur um mich in klitzekleinen Schaffenspausen auch in der Tat zu fragen, ob das schon alles gewesen sein sollte..


jede Stunde abgezählt.
Einkaufsfahrt im Supermarkt
kochen, bügeln - Tag für Tag -
war das wirklich ihre Welt?
 
Ja, ich kann diesen Text noch, auch Jahre später noch, auch wenn das für gewöhnlich nicht mehr die Mucke ist, die mir um die Ohren schwingt. Aber das ist schon auch wie mit dem Poisel und einigen anderen: Mögen sie auch nicht die Favourites sein - ihre Texte gehen wirklich hammermäßig unter die Haut. Finde ich.
Insofern könnte ich schon die Etappen meines Lebens mit ein paar Songs beschreiben:
Von 25 bis 30 eben "Sehnsucht ist unheilbar", von 30 bis 40 "Geile Zeit" von Juli und... ähm... ab der 40 halte ich es schon morgens gern mal mit dem Song "Beautiful Day" von U2, den ich auch heute wieder gnadenlos auf dem Weg ins Office bühnenreif inszenierte, während ich Sonne und Wind in mein Wägelchen hineinließ.
Das ist dann schon so ein Feeling wie aus dem Werding-Song: "...dreißig Jahre im Gesicht, ehrlich, doch es passte nicht, weil ihr Herz erst siebzehn war! Sie wollte nie ein Nein akzeptier'n, sie wollte nie die Neugier verlier'n. Und noch immer sah sie sich im Cabrio fahr'n mit dem Wind im offenen Ha-haaar..."
Obwohl ich Romantikfreak bei all den rosaroten Gedanken schon eines zugeben muss: 
Einmal Cabrio-Feeling und ich leide mittlerweile drei Tage unter einem steifen Hals und Schmerzen in der Nierengegend; einmal Cabrio-Feeling und meine Frisur sieht aus wie drei Wochen ohne "Drei Wetter Taft". Und angesichts der frei umherfliegenden Kamikaze-Insekten ist auch mir inzwischen klar geworden, warum man schöne große Sonnenbrillen tragen und auch den Mund immer schön geschlossen halten sollte...
Nun ja.
Aber wie auch immer die nächsten fünf oder auch zehn Jahre vergehen mögen, welcher Song auch immer die nächsten Jahre zu mir passen könnte (ich kann mich grad noch nicht entscheiden :)) - was für mich partout nicht in Frage kommen wird, wusste ich schon damals wie heute:

Genau das.
Sooo alt kann ich niemals werden, dass man mich
eines Tages so wiederfinden könnte.
Und falls doch, dann, Schatzi, erschieß mich :)
Als sich mir jedenfalls gestern Abend ein solcher Anblick bot, musste ich nicht nur spontan zur Kamera greifen, sondern auch zum Telefon, nur um mich zu vergewissern, dass mein Fensterln heute Abend auch wirklich in der Studentenkneipe stattfindet. Mitten im Leben also. So wie ich das brauch :)

Dienstag, 24. Mai 2011

Tödlicher Hausbesuch

Während der gestrige Tag wie eine Schnecke dahinkroch, verging der heutige wie im Fluge, obwohl ich nicht wirklich munterer und vielleicht auch nicht unbedingt produktiver war. Trotzdem hat der Arbeitnehmer das gesetzlich verbriefte Recht auf Pausenzeiten und in der heutigen Mittagspause las ich mal eben über ein Spektakel mit Frau Giftspinne, die in einem Berliner Supermarkt munter aus der Bananenkiste kroch. Der Mitarbeiter dort soll wohl trotz Schock sehr vernünftig reagiert haben. Hut ab vor diesem Mann - ich selbst wäre beim Anblick schreiend davon gerannt. Mindestens. Kaum etwas verursacht mir mehr Unbehagen als Spinnen, vor allem dann, wenn ich weiß, dass sie auch noch mit mir in einem Zimmer hocken.
Geht gar nicht.
Ich brauch dann immer einen tapferen Retter, der das Tier einfängt und in Mutter Natur zurückträgt.
Erinnert mich übrigens gerade an eine Begebenheit aus Kindertagen, ein Tag im Sommer wars, als ich meine Zimmertür, die hinaus auf eine Terrasse führte, den ganzen Tag lang geöffnet ließ und abends pünktlich zur Schlafenszeit - wie konnte es anders sein - Besuch von einer Maus hatte. Was ja für mich einen eben solchen Schocker wie der Besuch von Spinnentieren darstellt.
Mein Vater hatte gelacht und ungerührt gesagt: "Selber schuld, was lässt du auch den ganzen Tag die Türe offen!" und ging ins angrenzende Schlafzimmer. Super.
Meine Mama war wenigstens nicht so herzlos, stand mir unerschrocken bei, fing schlussendlich das Tier und setzte es wieder hinaus, schickte mich zu Bett und löschte das Licht, nur um alsdann hinter Opa Ziggenheimer im Schlafzimmer zu verschwinden. Es hat wohl keine fünf Minuten gedauert, als ich den Ruf meines Vaters vernahm: "Da läuft sie, hast du sie gesehen?" und anschließend die halbe Nacht Geräusche von Möbelrücken auf dem Plan standen. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, dass ich schadenfroh in mein Kissen gegrinst habe :)

Jedenfalls habe ich mir heute den Artikel über Frau Bananenspinne reingezogen und informierte mich in diesem Zusammenhang auch gleich mal über die giftigsten Tiere der Welt. Bisschen lachen musste ich ja dann schon, als ich las, dass von den hochgiftigen Vertretern der Sydney-Trichterspinnen, die in Australien gern in Häuser eindringen und dort einen auf aggro machen, die Weibchen bis zu sechsmal weniger giftiger als die Männchen, aber mindestens doppelt so breit wie ihre Männer sind. Na das ist doch wie im wahren Leben! Also lasst all den Diäten-Scheiß doch sein, genießt das Leben und das gute Essen - wir können die weibliche Genetik eh nicht ändern! Aber das Beste draus machen :)

Quelle: http://weltderwunder.de.msn.com/mensch-und-natur-gallery.aspx?cp-documentid=149940361&page=7

Montag, 23. Mai 2011

Ich möchte einmal nur mit Profis arbeiten!

Diesen Satz haben sich die Blogger-Mitarbeiter bestimmt schon tausendmal an die Wand getackert, vor allem, wenn man so im Forum herumblättert....
Trotzdem bin ich einer von den Usern, dem's zwar Spaß macht zu schreiben und dem's mindestens genauso viel Spaß macht, am Layout herumzubasteln - und der dennoch von dem ganzen HTML-Quatsch keinen blassen Schimmer hat!
Ergo kriege ich  in meinen sogenannten Header (so nennt man hier die Über-Überschriften-Zeile) mittlerweile zwar ein eigenes Foto hineingebastelt, das man auch ohne Lupe betrachten kann - aber ich kanns leider nicht da hinschieben, wo ich es auch final hinhaben will. Und außerdem ist seither der Titel meines Blogs verschwunden.
Und weil das alles - sorry - scheiße aussieht, hab ich den Zauber jetzt ganz herausgelöscht, einen ganzen Tag sinnlose Bastelarbeit reingesteckt und bin jetzt so wach, dass ich frustriert genug bin, die Flasche Wein zu entkorken. Prost!

P.S.: Wenn diesen Eintrag einer liest, der sich damit auskennt, der darf mir gerne unter die Arme greifen!
Denn das Forum antwortet mir leider nicht.
Ich bin dann mal kurz mich betrinken! Bis dahin!

Feuermenschen in der midlife-crisis

Heute Morgen nun saß ich pünktlich, ausgesprochen müde und entsprechend lustlos an meinem Schreibtisch, neben mir ein wake up-Käffchen, fand sich in dem Wust der noch zu bearbeitenden E-Mails auch eine ganz private an mich, die mich irgendwie spontan aufhellte: Die E-Mail einer Freundin, die in irgendeinem asiatischen Horoskop ein Wildpferd oder so sein soll (also für mich würde mir dieses Attribut auch ausgesprochen gefallen, vielleicht auch, weil ich mich grad so fühle wie ein in die Jahre gekommenes Wildpferd mit lichter werdendem Haar, krummem Rücken, na und vom Gebiss ganz zu schweigen :)). Ich meine, Sorgen um meine Vitalität muss ich mir vermutlich nicht machen - wenn ich mich so in meiner Verwandtschaft umschaue.
(Alle hoch betagt geworden und bis zum letzten Atemzug mit Schnäpschen links und Zigarettchen rechts in der Hand :)) Obwohl - das fällt mir gerade ein - als ich jüngst wieder daheim auf meiner Insel weilte und mit Oma Ziggenheimer den einen oder anderen wichtigen Besuch wahrnahm, war ich beinah schockiert, wie zahlreich unsereiner vermutlich auf der Insel verteilt war bzw. ist - vermutlich jeder 3. Eingeborene einer aus unserem Stamme! Da könnte zumindest das Umschauen leichten Schwindel verursachen im Sinne von: "dreh dich weiter, weiter und noch weiter". Und nein - bringt mir ja nicht das Wort "Inzucht" in Umlauf - wir haben uns immer nen Mann aus'm "Ausland" gesucht :)

Na ja, jedenfalls las ich heute Morgen, dass ich (leider) kein Wildpferd bin - aber dafür sei ich folgendes:
"Sie ist ... ein Feuermensch, im Jahr der Kunst- und alles Schöne liebenden Ziege geboren :-) Kreativ etc etc. Ein Macher und geborene Führer sind sie, die Feuermenschen."
Das hat mich nun wirklich amüsiert, muss ich Euch sagen. Also meine Meinung zu Horoskopen und so kennt Ihr ja, aber auf solche Typisierungen hab ich schon irgendwie Wert gelegt. Ich mein, das passte ja auch immer! Na gut, fast immer. Bei Stier-Geborenen zum Beispiel schlafe ich am Tisch ein, bevor das erste Bier serviert wird, Steinböcke sind mir viel zu engstirnig und kleinkariert, Jungfrauen zu pingelig, Löwen zu anstrengend mit ihrem ständigen Geheische nach Jubel :)
Aber ein Macher und geborener Führer... Wenn ich schon mal selbstkritisch sein darf: Nein, so sehe ich mich nicht. Oder ich muss noch mal zehn Jahre älter werden und alte Fesseln endlich abwerfen. Kann ja sein, ich bin es doch und traus mir nur nicht zu. Oder so. Immerhin nennt mich meine Kollegin hinterm Rücken oft und gern "die Chefin". Und immerhin sehen wenigstens andere Leute in mir eine Powerfrau. 
Lasst Euch sagen: Auch Powerfrauen beißen nachts ins Kissen, jawohl, wobei ich  das überhaupt nicht als Zeichen von Schwäche ansehe. Sondern maximal als Aussage, dass auch Powerfrauens Seele gestreichelt werden will.
Ach und über das Vorurteil, Zwillinge-Geborene (als wie ich) hätten zwei Gesichter... Seid doch mal ehrlich: Nur ein Gesicht zu haben wäre doch auch todsterbenslangweilig, oder? Ich habe von mir aus auch gern fünf oder acht oder zehn Gesichter, jeden Tag ein anderes. Vermutlich... War ich in meinem früheren Leben mal ein Chamäleon und verdinge mich heute wenigstens als Schmetterling. Das ist mir allemal noch lieber als zehn Jahre dieselbe Frisur zu tragen, denselben Klamottenstil oder jedes Jahr dieselbe Farbe an den Zimmerwänden. Wobei mir durchaus bewusst ist, dass Veränderungen... nicht immer nach außen sichtbar sein müssen, zumindest nicht auf den ersten Blick...
Ich meine, mir ist eigentlich ganz egal, ob ich nun Wildpferd oder Feuermensch bin - aber vielleicht hilft mir das ja das Wissen auch um solche Dinge, mir selbst auf die Schliche zu kommen? Nicht wichtig, sagt Ihr? Ich finde schon! Momentan bin ich grad wieder so ein bisschen dabei und blätterte erst gestern Abend im Lexikon ob der Frage, ob ich derzeit auf Ich-Findung bin, in einer Midlifecrisis stecke oder dabei bin, den nächsten Schritt in meinem Leben zu wagen (nein, ich will nicht heiraten; nein, ich will keinen neuen Job und ja, meine Familienplanung ist abgeschlossen! Gibt ja schließlich auch noch andere Schritte :))
Die letzten Worte aus der Freundinnen-Email heute jedenfalls waren folgende:
"Ihre Lebenskarte im Tarot ist auf jeden Fall der Eremit... und das spricht schon mal dafür, dass sie nicht unbedingt der ewig flockige Zwilling ist :-) Im indianischen Horoskop ist sie auf jeden Fall auch ein Hirsch. Das sind die Heiler...auf welche Weise auch immer." Nun dann... sollte ich vielleicht doch noch meine Praxis eröffnen "Hast du Kummer, hast du Sorgen, dann frag gleich morgen Frau Puppendoktor Pille mit der großen runden Brille". Oder endlich mein Manuskript verkaufen. Oder meine Bilder in Posemuggels Galerie ausstellen *hä hä*
"Life is beautiful, but its complicated..." würde ich jetzt an dieser Stelle mit Vega4 singen, nein, voller Inbrunst schmettern und muss jetzt doch fast ein bisschen lachen, weil ich mich gerade frage, ob Ihr zum Montag Nachmittag leichtere Kost gewünscht hättet und mir an dieser Stelle das aktuelle Statement einer anderen Bloggerin einfällt, die den Lesern ordentlich eins überzog frei nach dem Motto: "Was, du willst nur Lustiges lesen, nichts von meinen wahren Gedanken? Dann kauf dir doch die Apothekenrundschau!" Recht hat sie, nur leider keine Unterschriftsleiste rechts unten :) 

Sonntag, 22. Mai 2011

Die große Unbekannte ohne Saalrunde

Nun ist es vorüber, das Wiedersehen, seit man vor fünfundzwanzig Jahren auseinander gelaufen und sich in alle Himmelsrichtungen verstreut hatte.
Hatte mich noch meine Freundin gefragt: "Und? Bist du schon aufgeregt?" und hatte ich wahrheitsgemäß geantwortet: "Nö, aber ich freu mich drauf", so finde ich es im Nachhinein doch immer noch erstaunlich, wie lange man sich nicht gehört und gesehen und wie schnell man doch wieder zueinander fand. (Möglicherweise lag das ja auch daran, dass von den paar, die da waren, die meisten Zwillinge-Geborene waren - so wie ich - und die sind ja nun weiß Gott nicht auf den Mund gefallen - wenn man sie lässt :))
Bis auf drei Personen habe ich sie alle sofort wiedererkannt und sie mich - leider - auch.
Ich meine, ich wäre schon gerne die große, rätselhafte Unbekannte gewesen, nur um festzustellen, dass ich zwar dank meiner Absatzsandaletten immer noch eine der Größten war, aber alles andere als rätselhaft oder gar unbekannt. "Du bist Helma - na klar, du hast dich überhaupt nicht verändert!" Na ich hoffe doch! Hallo?
Haare?
Mode?
Und - so wurde mir im Laufe des Abends bescheinigt -  ich habe immer noch genauso herumgealbert wie einst, wofür ich vor Jahren insbesondere im Fach Englisch regelmäßig vor die Tür geschickt wurde. Dort sollte ich mich immer beruhigen und dann erst wieder reinkommen. Nur... kam ich bis zum Stundenende nicht wieder, weil ich ja auch nie ein Problem damit hatte, draußen vor der Tür alleine weiterzugackern.
"Ja, ist noch genau dasselbe Lachen wie früher!"
Diese und ähnliche Situationen kamen mir dann nach und nach in dieser geselligen Runde wieder in Erinnerung, bei den meisten jedoch wähnte ich in meinem Kopf ein Bermuda-Dreieck.
Sogar wollte mir eine weismachen, sie habe in Mathematik von mir abgeschrieben.
Was nie gewesen sein konnte.
Mathematik war schließlich etwas, das sich mir erst bei den Schularbeiten mit meinen Kindern erschlossen hatte - da bei mir abzuschreiben hätte sowas wie geistiges Harakiri bedeutet.
Jedenfalls, das Wiedersehen mit Menschen, mit denen du gut und gern zehn Jahre deines prägenden jungen Lebens verbracht hast, ist spannend genug - aber wirklich cool war das Graben in alten Erinnerungen, das Herumreichen von Fotos aus einer Zeit, als ich  noch mit ihnen im Schnee getobt und die Eiskristalle aus den Handschuhen gesogen hatte.
Erinnerungen daran, dass ich schon zu Grundschulzeiten begonnen hatte, mir Geschichten nicht nur auszudenken, sondern auch aufzuschreiben, Geschichten um die Liebe (!), in denen der Mann meistens schwarze Haare und braune Augen hatte. (Keine Ahnung, was mich da geprägt hatte - ich kannte damals keinen, der so aussah.)
Erinnerungen an den Schwimmunterricht, zu dem man - welch Irrsinn! - vollkommen nackt sein musste, aber niemals ohne Badekappe ins Schwimmbecken steigen durfte, der männliche (!) Lehrer die Mädchen genüßlich Trockenübungen am Beckenrand machen und uns in Beckenmitte dem Ertrinken nahe wähnen ließ, ehe er den rettenden Stab mit dem Rettungsring in greifbare Nähe hielt. Nein - Schwimmen war eindeutig nicht mein Lieblingsfach!
Erinnerungen an den Russisch-Unterricht, wo ich mich regelmäßig zum Vokabel-Abfragen an die Tafel rufen ließ, weil ich auf gerade noch hängen gebliebenes Wissen sowie die Souffleuse aus der 1. Reihe vertraute, die stattdessen lieber irgendwelche Erlebnisse mit ihrem Banknachbarn auswertete.
Insofern war es schon schade, dass der eine oder die andere - wohl auch aus lauter Bequemlichkeit - den Weg heute und hierher nicht gefunden hatte, doch unterm Strich war ich einfach froh, dabei gewesen zu sein.
Auch wenns mit der Saalrunde nun doch nicht geklappt hatte, egal wie höflich, aber nachdrücklich ich die Mutti Lehrerin bei jeder Gelegeneit darauf hinwies. Auch weil ich mir nicht vorstellen kann, dass das Dasein im Ruhrpott freiwillig gut zu ertragen sei und auf ihre Aussage hin "Ist mir auch wirklich sehr schwer gefallen, mich da einzugewöhnen" ich höchst verständnisvoll nickte: "Das kann man sich auch nur schön trinken, komm, wir helfen dir alle dabei, die Runde geht auf dich!"
Jedenfalls, Oma Ziggenheimers Cam hat gnadenlos versagt, auf dem Handy sind nur ein paar unscharfe Erinnerungsfotos - aber vielleicht dauert es ja keine 25 Jahre bis zum nächsten Wiedersehen und vielleicht bekomm ich ja noch in diesem Jahr eine von den CDs mit dem wertvollen Bild- und Beweismaterial der anderen gut ausgestatteten Paparazzo des heutigen Abends. Ich freu mich drauf und bin zu gern wieder mit dabei. Doch jetzt... muss ich schlafen - der Blutalkoholpegel stimmt und ich bin müde.

Freitag, 20. Mai 2011

Die magische Zahl 25

Bei der Zahl "25" fiel mir spontan der Song "Twenty five lovers" von Jennifer Rush ein.
Gott bewahre, die habe ich nicht.
Und nein, mein BMI beträgt auch nicht 25.
Aber dann fiel mir der Song "Twenty five years" wieder ein, ein Song aus dem Jahr 1983, glaub ich, und der passt gut zum heutigen Thema.
Denn: Helma hat gerüstet, heute Abend gehts hinauf an die Heimatküste und dann will ich unbedingt mal sehen, was nach fünfundzwanzig Jahren aus der einen oder dem anderen geworden ist, mit dem bzw. der man einst nicht nur die Schulbank drückte.
Ach Mensch, da werden Erinnerungen wach...
Tatsache, ich seh mich noch in der Grundschule am Tisch sitzen, die Fibel aufgeschlagen und mit dem Finger mit dem Lesen die Zeilen entlangfahren und ich erinner mich an die hämischen Worte einer Mitschülerin: "Pah, so schnell kannst du gar nicht lesen!"
Ich seh mich noch im Hort sitzen, den ich immer gehasst habe, weil ich nie in Ruhe sitzen und lesen durfte, wann ich das wollte; weil ich immer das machen musste, was andere wollten bzw. was die Hortnerinnen vorgaben.
Ich seh mich noch heute schlaflos im Bett liegen und dann morgens mit dem Hahnenschrei aufstehen, nur um im Mutthiheft unter der Eintragung meiner Missetat die Unterschrift meiner Eltern zu fälschen.
(Schade nur, dass sowas nicht aufgehoben wurde, das wäre heute sowas von ein Gaudi :))
Ich seh mich noch in den rosafarbenen Schlaghosen in die Schule kommen, von denen ich meiner Mutter gleich gesagt habe, dass die scheiße sind. Und dass ich sie nach diesem Schultag auch nie wieder angezogen habe.
Ich seh mich noch die Nachmittage bäuchlings in meinem Zimmer auf dem Fußboden liegen, die Antenne meines Radios umklammern, weil dann irgendwie der Empfang von "RTL Musikduell" wurde - warum auch immer! - und diverse Songs auf Kassetten mitschneiden.
Ich seh mich noch mit der Haarbürste vor dem Spiegel stehen und singen - na ja, das hat wohl jede von uns irgendwie mal gemacht :)
Ich weiß auch noch, wie ich mir meine langen Haare mit der Nagelschere (!) abschnitt und zu meiner Mama sagte: "Also die Friseuse taugt ja auch gar nichts mehr!" Heute möchte ich schon wissen, was sie damals gedacht hatte - aber heute kann sie sich leider nicht mehr dran erinnern :)
Die erste Liebe, der erste zaghafte Kuss - OMG OMG OMG! Das waren noch Zeiten!
Also jedenfalls war ich eher immer ein unscheinbares Kind, ich weiß gar nicht, ob die oftmals überhaupt gemerkt haben, dass es mich gab. Das schien sich dann erst in der 9. Klasse zu ändern, wo ich dann auch von "Hermi" als einfache Namensableitung zum "Bärchen" gewandelt wurde.
Jedenfalls bin ich richtig RICHTIG gespannt auf morgen abend, nein, ich freu mich wie Bolle drauf!! und da Frau D. aus B. in alter freundschaftlicher Verbundenheit (*hä hä*) beschlossen hatte, mich mit ihrem Wägelchen zur Theke und dann auch wieder nach Hause mitzunehmen, da kann ich es ja auch halten wie soeben mein Kollege, mit dem ich mir den letzten Rest aus der ersten Kaffeekanne für heute zu teilen gedachte: "Nicht halbvoll, nur max!"

Donnerstag, 19. Mai 2011

Mackintosh Braun

Normalerweise hätte ich ja gedacht, dass so ein Künstlername eher... ein Späßchen ist. Ein Pseudonym á la youtube. Aber nääää, den scheints wirklich und wahrhaftig zu geben und sogar mit recht vielen coolen Songs.
Gestern habe ich Euch ja den Song aus Greys anspielen lassen (heißt übrigens "Made for us"), und was ich ja so genial an youtube finde: Gib nur einen einzigen Titel ein und du kannst dich die halbe Nacht dumm und düselig finden, dich inspirieren, dich forttragen lassen, wohin auch immer du willst. Muss grad lachen, weil mir der Gedanke kommt: Hätte ich alles so viel wie Phantasie, würde ich ab sofort keine Sorgen mehr haben.. Oder.. dann erst recht welche?
Na wie auch immer - auf meiner Entdeckungstour entdeckte ich noch einen weiteren Plastik-Song vom Mäc, der schon den ganzen Abend in sattem Sound bei mir durch die Zimmer vibriert (und mich daran erinnert, dass ich unbedingt noch einen Geburtstagswunsch in Richtung Oma & Opa Ziggenheimer loslassen muss - die Lautsprecher im Kleinwagen sind leider gnadenlos durchgeknarzt und bevor sonst wieder die selbstgestrickten Socken und das obligatorische Parfüm eintreffen... - hätte ich übrigens auch nieeeeee gedacht, dass ich mich mal über Technik freuen könnte :)) und der Euch vielleicht auch gefällt?




Ich weiß ja nicht, was Ihr gerade macht, aber ich brauch jetzt Futter. Ganz reales und zum Reinbeißen.
Ist ja auch schon acht Uhr. Nicht dass das Kind noch auf die Straße geht und zum Streik aufruft :)

Mittwoch, 18. Mai 2011

Don't say it doesn't matter anymore - Greys Anatomy

WOW WOW WOW!!!
Liebe Frau I. - this song is for you - the second largest fan of this show :)
(the largest am I :))

Vor vier Sekunden bei Greys gesehen und gehört, vor zwei Sekunden bei youtube gefunden und - right now - gepostet bei Blogger :)


Und jetzt mach ich mich auf die Suche nach dem Original-Song von Mackintosh Brown! Lets swing at wednesday night!!!!

Wie soll ein Mensch das ertragen? - Philipp Poisel

Den hier muss ich Euch heut unbedingt noch vorstellen! Eigentlich hab ich ja grad nach was anderem geguckt bei youtube und... fand das hier... Wahnsinn... Muss mal schnell die Muckeanlage dranknipsen und neu aufdrehen, dass der Holzfußboden vibriert... yeah - so mag ich das!!




Ich gebe zu, deutsche Mucke war nicht immer meine Lieblingsmucke. Aber der Poisel ist ein Grund mehr, sie zu lieben :)

Two and a half men

Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich diese Sendung im TV meist verpasst - aber im Zeitalter von DVD Staffeln 1 bis sonstwohin ist das ja alles kein Thema mehr - im Gegenteil: Frei von Werbung und mit dem Zeigefinger stets auf dem Pausenknopf der Fernbedienung  bleibt auch das jederzeitige Nachfüllen von Chips-, Nuss- und Schokoladenschüsselchen (oder saisonbedingten Schüsselchen mit Obst- und Gemüsesticks) sowie der zeitgerechte Gang auf die Pipi-Box szeneverlustfrei erhalten, und wer nach der 3. Folge immer noch nicht gesättigt ist, guckt im Anschluss eben gleich noch die 4. und 5.
Dass Charlie aus dieser ganzen Show geworfen wurde, hätte ich mir so ja nun eigentlich nicht vorstellen können - immerhin ließ sich mit ihm VOR der Kamera richtig gutes Geld verdienen - auch wenn mir persönlich vor allem Berta, gefolgt von Jake am besten gefallen. Und fette Gewinne lassen bekanntermaßen nicht nur in Amerika sämtliche Skrupel über Bord werfen. Insofern war ich dann schon über den Rausschmiss verwundert und fragte mich, was wohl nun passieren würde.
Sendung einstellen?
Oder einen Ersatz finden, was die Sendung auf ewig nur noch zum Abklatsch mutieren ließe?
Nicht doch!
Schwer begeistert vernahm ich vor ein paar Minuten, dass der Nachfolger Sahneschnittchen Ashton Kutcher wird! Yeah Baby, rock it :) Und irgend so ne Kolumnistin aus dem TV (ich habe leider ihren Namen vergessen) hat aus meiner Sicht vollkommen recht, wenn sie sagt: "Der Charlie war ja nun wirklich alles andere als sexy, deswegen waren auch mehr Männer als Frauen treue Fans der Serie. Aber jetzt, wo Ashton kommt, werden die Frauen die Überzahl werden und die Männer müssen sich ne neue Lieblingsserie suchen!" Ganz meine Meinung!
Ich glaube, dass der Ashton ne richtig gute Wahl ist und werde ab heute wohl keine einzige Folge mehr verpassen! Oder Schatzi? Wann läuft die Serie noch mal gleich?

Quelle Foto: http://de.wikipedia.org/wiki/Two_and_a_Half_Men

Stellt Euch vor, im Bundeskabinett wird heute gearbeitet!

Zumindest empfing mich heute morgen unter Begleitung einer guten Tasse Kaffee eine entsprechende Schlagzeile in den virtuellen Gazetten, als ich zwar körperlich wenigstens im Büro erschienen war, Tatendrang und Leistungsdurst jedoch noch auf dem heimischen Sofa lümmelten.


Immerhin will ja die Pause zwischen Anstellen und Warmlaufen des hiesigen Equipments auch genutzt werden - und sei es dafür, mehr oder minder immer auf dem Laufenden zu bleiben.
Irgendwie ist das schon komisch: Immer, wenn ich Bundestag oder Bundesrat oder Bundeskabinett (was es nicht alles gibt - ich bin fasziniert!) höre oder lese, denke ich spontan als erstes immer ans Beamtenmikado: Wer sich zuerst bewegt, hat verloren!
Oder mir schwant, dass mit jeder neuen Missetat eine Diätenerhöhung zur Belohnung folgt. (Wieso heißt das eigentlich Diät?  Nach meinem bisherigen Wissensstand soll eine Diät noch etwas verringern, von dem zuviel da ist?)
Jedenfalls - vielleicht habt Ihr's ja auch schon gemerkt - die Sommerpause naht und so kurz vor zwölf wird das Beamtentum noch einmal wach und schreitet zur Tat (Mensch, das ist ja fast wie bei mir!). Berät zum Beispiel darüber, wie man unsere süßen Kleinen bis zum 3. Lebensjahr behütet und umsorgt, damit Mama & Papa fleißig weiter das Bruttosozialprodukt steigern können.
Zahlen zufolge liegt die Versorgungsquote bei ungefähr 23 %, der Bedarf der Eltern aber bei cirka 40 %. Ein bisschen lachen musste ich ja schon bei der Aussage: "Das Bundeskabinett berät heute über den Stand beim Ausbau der Kinderbetreuung. Grundlage dafür ist ein Bericht von Familienministerin Kristina Schröder (CDU). Danach wünschen sich fast 40 Prozent der Eltern von Kindern unter drei Jahren ein Betreuungsangebot."
Die Betonung liegt bei mir hier auf "wünschen". Wünschen! Ha!
Also ich sags mal so: Ich gehöre noch zu der Generation, die im zartesten Alter von 6 Wochen in die Kinderkrippe gebracht wurde, während meine Söhne ihr erstes Jahr mit Mutti verbringen durften. Das erste halbe Jahr hast du ja eh überwiegend nur damit zu tun, Windeln zu wechseln, den Spinatbrei von der Tapete zu kratzen und dich zu fragen, ob die Gesichtsverzerrung deines Goldkindes nun das erste an dich gerichtete Lächeln war. OK, die ganz übereifrigen Muttis und Papis stürzen, kaum dass das Kleine dem Wasserbad entkommen ist (wie kommt es eigentlich, dass ich nach zehn Minuten in der Badewanne eine Haut wie mit achtzig auch ohne Badewasser habe, während ein Baby neun Monate darin liegt und allerhöchstens in der letzten Woche schrumpelt?), zum Babyschwimmen, zur Babygymnastik, zum wöchentlichen Müttertreff, zur täglichen Spielplatzversammlung und - kaum dass das Kleine Mama und Papa sagen kann - zum Englischkurs. (Hmm, mir kommt grad der Gedanke, weil ich für sowas ja nie etwas übrig hatte -  ob es vielleicht daran liegt, dass die Feinmotorik des einen Sohnes zu wünschen übrig ließ, während der andere das Fach Französisch abwählte und in Englisch nicht von der Vier runterkommt? Zu späte Einsicht, Mutter Helma, die Messen sind leider gesungen!) Heute jedenfalls kommen in mein Haus maximal noch Kleinkinder, die abends liebend gern von ihren Müttern wieder mit nach Hause genommen werden dürfen, oder eines Tages das Enkelchen (lasst Euch ja Zeit, Ihr Burschen!) - aber wäre ich heute eine junge Mutter und dürfte ich wählen, dann wäre ich vermutlich ein Prozent von den anderen 60, die eben kein Betreuungsangbot wünschen. AAABER... Das Leben ist ja kein Wunschkonzert, nicht wahr? Mal abgesehen davon, dass ich mir meinen Arbeitsplatz vermutlich wieder sauer erkämpfen müsste (macht eigentlich das Arbeiten dann auf diesem Platz noch Spaß?): "Wer soll das bezaaaahlen, wer hat soviel Geld?" Elterngeld hin oder her - Mitte 2007 eingeführt, überlegt der Herr Lindner von den Gelben nunmehr, das Elterngeld lieber zu sparen und, anstatt es den Eltern zu geben, neue Krippenplätze zu schaffen. Seine Argumentation: "Fehlinvestition, weil die Geburtenzahlen seit Einführung des Elterngeldes nicht nennenswert gestiegen sind." An dieser Stelle erfuhr ich, dass Kaffeetrinken und gleichzeitiges Lachen sich nicht wirklich miteinander vertragen. Na was hat denn der gute Mensch gedacht? Dass die Leute spontan übereinander herfallen: "Los Weib, jetzt können wir endlich unseren Traum von Kevin-Fiete und Jaqueline-Chantalle wahrmachen!"?? In nicht mal vier Jahren vielleicht zehn Millionen Deutsche mehr, weil Papa Staat die ersten drei Jahre bezahlt? Und wer bezahlt dann die anderen gefühlten fünfzig Jahre, bis Sohn und Tochter flügge geworden sind? Wer bezahlt Kindergarten, Hort und - bestenfalls - Studium, wenn Mama und Papa mit ihrem fünfundzwanzig-Stunden-Tag drei Euro über der Bemessungsgrenze liegen und trotzdem nicht nur zu wenig Geld, sondern auch zu wenig Zeit für die angemessene Erziehung besitzen? Ihr dürft schließlich nicht vergessen: Wir arbeiten ja auch für die Griechen, nicht nur für lütten Kävän un' Schantalle!
Aber meine eigentliche Frage lautet ja: Wer ist eigentlich teurer - die Nanny oder die Mami - und ab wann ist es eine Milchmädchenrechnung und - oder eine Fehlinvestition?
Ab wann darf das Bundesdingsda von Arbeit sprechen und bis wohin ist es eine bunte Ansammlung von Menschen, die mit ihren Seifenblasen die nächste Diätenerhöhung (das ganze Wort ist schon ein Paradox, findet Ihr nicht auch?) rechtfertigen wollen?
Manchmal wollte ich ja schon Mäuschen sein, wenn die da so im Bundes-schlag-mich-tot tüfteln. Aber ich glaub, dieses Ansinnen schlage ich mir aus dem Kopf oder spüle es genau jetzt mit dem letzten Käffchen runter. Soviel könnte ich ja gar nicht essen oder trinken wie ich dort wieder ins Spuckbeutelchen tun wollte!

Quelle: http://news.de.msn.com/politik/bilder.aspx?cp-documentid=157468062&page=3

Montag, 16. Mai 2011

Jeder kann singen!

Doch, das denke ich wirklich. Ich hab ja nicht gesagt, dass jeder GUT singen kann - aber singen als solches... kann jeder. Daran dachte ich spätestens wieder, als ich den letzten Interpreten des diesjährigen Eurovision Song Contests begegnete - live und in Farbe in Hausschlappen vor dem TV.
Ich zähle mich nun nicht zu den Fans dieser Competition und vielleicht sollte ich ja auch einfach nur die Klappe halten angesichts meines Kunstunverstandes. Banause bleibt eben Banause - hatten wir ja grad. Trotzdem erschließt sich mir auch hier nicht, welchem Genre die Titel aus aller Welt zuzuordnen sind. Gibt es überhaupt eins? Irgendwie sind sie alle gleich und irgendwie klingen sie auch alle gleich... Oder habt Ihr schon mal auf dieser Bühne auch nur einen Titel gehört, der sich ins Ohr oder wenigstens ins Tanzbein schmeichelte? Weder noch! Bis heute leide ich unter Ohrenkrebs und geh außerdem am Stock.


Die eine kreischt sich dermaßen einen ab, dass ich befürchte, gleich ploppen mir deren Mandeln entgegen, andere zelebrieren dafür eine zirkusreife Nummer (gesanglich kompletter Müll, aber wenigstens ne originelle Verpackung).
Einen richtig coolen Song jedenfalls habe ich dort noch nicht gehört und irgendwie spricht ja auch für sich, dass man auch nach dieser Veranstaltung nie wieder was davon hört oder sieht. Bis zum nächsten Jahr.


Was ich aber auch so gar nicht nachvollziehen kann, sind jedwede Diskussionen darüber, inwieweit Lena sich nun vom Schulmädchen zum Vamp entwickelt hat. Frei nach dem Motto "Sie hat scheiße gesungen, aber wenigstens sah sie klasse dabei aus"?? OK, ist alles Geschmackssache und da dies hier immer noch mein Blog ist, verbreite ich auch ausschließlich nur meine eigene Meinung und es bleibt Euch völlig frei, ob Ihr anschließend rechts unten unterschreibt oder nicht. Doch mal Hand aufs Herz - ist DAS wirklich sexy?


Wenn Ihr mich fragt, bei diesem Anblick wurde spontan mein mütterlicher Instinkt geweckt, der da sprach: "Kind, wo tuts denn weh? Ich glaub, du musst dringend mal zum Orthopäden!"
Ich meine, nicht alles, was Schwarz trägt, egal ob am Körper oder um die Augen, ist auch sexy. Und nicht alles, das lange Haare hat, ist deswegen auch gleich fraulich sexy und verstandesraubend. Ich denke da nur an Gildo Horn - keine Ahnung, wo der Vergleich herkommt, er war einfach auf einmal da :)
Oder bin ich einfach zu kritisch?
Ich meine, ich hab doch nix gegen die Lena persönlich - ich kann nur nicht nachvollziehen, dass alles hochgejubelt wird, wo grad nix Besseres zur Verfügung stand. Und Lena ist ja auch nur ein Mensch; ein Mensch muss nicht alles können. Keiner kann das. Sie könnte es ja mal mit Malen nach Zahlen versuchen, ich wüsste da ne Galerie!
Das lustigste an der Sendung - fand ich - waren jedenfalls die Twitter-Kommentare. Und dem Schlusswort des Kommentators "Na ja, dann hat die Lena nach diesem Contest wenigstens wieder Zeit für sich" hätte ich mich spontan und ohne Weiteres angeschlossen - wäre ich nicht mitten in der Sendung einfach eingenickt. Vielleicht aber sollte ich es auch einfach halten wie dieser Leser bei gmx:
"Ich habs nicht gesehen und schlafe trotzdem gut."
Genau. Und da ich jetzt und hier nicht schlafen kann (es ist Bürozeit, ich wollts nur mal gesagt haben), hole ich mir jetzt ein Käffchen und singe auch weiterhin fleißig in der Badewanne. Ich kanns nämlich auch nicht besser als Lena - aber im Gegensatz zu ihr oder besser: ihrem Management versuche ich das auch niemandem einzureden.

Quelle Fotos: http://web.de/magazine/musik/esc/12795968-so-sexy-war-der-song-contest.html

Wer schön sein will, muss leiden

...und wer sich nicht blamieren will - ebenso!
Der treue Leser unter Euch wird ja vielleicht noch wissen, dass ich mir vor nunmehr vier Wochen beim Inlinern das Steißbein brach (was meinen Söhnen lediglich ein trockenes: "Na Mutter, Sport ist eben doch Mord" entlockte) und leider bin ich trotz aller Salben und Homöo-Kügelchen in der Vergangenheit fleißig beim Steigern des Bruttosozialprodukts - indem ich nämlich mein sauer verdientes Geld gleich wieder in die Apotheke um die Ecke trage.
Also im Büro halte ich es ja mittlerweile schon auch ohne Pillen aus, zumal ich ja auch öfter mal aufstehen und herumlaufen kann. OK, mit Ergebnissen wie am Fließband klappts vielleicht dadurch nicht so (Chef: "Sag mal, hast du schon das Angebot und die Kostenschätzung fertig und hast du auch ans Protokoll gedacht?" Ich: "Ja Chef, gedacht schon, aber noch nicht ganz erledigt, ich brauch grad ne kleine Pause, ich kann nicht mehr sitzen." Chef: "Wieso, du schreibst doch nicht mit dem Arsch." Ich: "Hmm, na vielleicht doch, das würde zumindest erklären, warum nur Scheiß' dabei rauskommt!") - aber immerhin glänze ich mit Anwesenheit.
Ganz so einfach verhält sich das aber nicht, wenn du geschlagene vier Stunden Autofahrt in Kauf nehmen musst, deine Schmerzpillen leider ausgegangen sind und du aus lauter Eitelkeit vor fremden Menschen, die du vorher und vermutlich auch später nie wiedersehen wirst, auch noch den Sitzring zu Hause gelassen hast.
Leute, ich habe alles versucht, ich habe mein Bestes gegeben, nicht an den Schmerz zu denken.
Ich habe sogar versucht, mir Erinnerungen vom letzten Saunabesuch zu vergegenwärtigen, wo ich mich immer wieder frage, wieso man eigentlich dazu gezwungen ist, eine Nacktheit zur Schau zu tragen, egal ob nun ansehnlich oder nicht. Ich weiß noch, wie geschockt ich vor Jahren bei meinem allerersten Saunagang war, dass man sich überhaupt in der Sauna ausziehen muss. Und dass ich die einzige war, die stur im Bikini da saß, bis mich der freundliche Platzwart aufforderte, mich doch bitte auch meiner letzten Hüllen zu entledigen. Habe ich nicht gemacht. Immerhin saß unweit von mir einer meiner obersten Chefs und auch wenn der stockschwul ist, musste der nicht wissen, wie seine Angestellte unbekleidet aussah. Es liegt wohl  in der Natur der Dinge, dass ich diesen Menschen, wann immer ich ihm auch im Büro begegnete, nur noch nackt wie in der Sauna vor mir sah - und das sollte ihm ja schließlich mit mir nicht genauso gehen. Da bin ich also lieber gegangen, mit erhobenem Haupt und gut sitzendem Bikini zur Tür hinaus. Ich glaube, dem einen oder der anderen hätte ein Stückchen Stoff auch ganz gut gestanden, als ich jetzt zuletzt wieder in der Sauna war. Ich meine, am FKK kann ich darüber entscheiden, ob ich dahin oder zum Textilstrand gehen will. In der Sauna kann ich leider nicht entscheiden - ich kann höchstens entscheiden: Geh ich oder geh ich nicht - aber das ist ja auch nicht gerecht. Na ja, jedenfalls haben mich selbst diese Bilder und diese nachhaltigen Erinnerungen nicht vom Schmerz ablenken können, gute vier Stunden lang stemmte ich mich mit Füßen und Händen immer eine Handbreit vom Sitz ab - bis ich irgendwann einen Krampf im Fuß bekam und mir obendrein die Hände einschliefen. Irgendwann sind wir vier Mädels dann doch noch gut in Ziggenheimer Town ans Ziel gelangt und ich stellte fest: Das Fräulein Katja von der Mitfahrzentrale konnte nicht nur zaubern (auf etwas über vierhundert Kilometer Fahrtstrecke hatte ich schätzungweise vier Kilo Wasser ausgeschwitzt und hatte sich obendrein der von Posemuggel Schatzi liebevoll eingepackte Schneewittchenapfel mitten im Wonnemonat Mai einen Bratapfel verwandelt), nein, sie hatte auch noch etwas, das ich nicht nur nicht hatte, sondern auch noch nie zuvor hörte: Ein Navigationsgerät mit Männerstimme! Um Punkt 23:17 Uhr und cirka fünfzig Kilometer vor dem Ziel endlich ans Netz geklemmt, erschrak ich mich jedenfalls zu Tode, als in dem kleinen KIA-Hühnerstall eine sonore Männerstimme erklang und ich kurzzeitig in Verwirrung geriet, ob es doch einen Gottvater gab, der uns hier den Weg zu leiten gedachte.
Was soll ich sagen... Es ist jetzt 1:29 Uhr, mein Arsch tut immer noch weh, Pillen habe ich auch immer noch keine und ab morgen fahr ich wieder mit Sitzring. Schönheit hin oder her. Gute Nacht und schlaft Euch schön!

Sonntag, 15. Mai 2011

B wie Banause

Ich weiß nicht mehr genau, wie lange ich keine Ausstellung mehr besucht hatte.
Demzufolge verwechselte mein Hirn "Pinakotek" zunächst mit "Vinotek" oder so ähnlich, oder hatte sich bei diesem Wort das Hirn aus- und die Leber eingeschalten? Na wie auch immer, heute jedenfalls machte ich Bekanntschaft mit der Pinakotek, ein derart weitläufiges Ausstellungsgelände, dass ich - wie seit schätzungsweise zwanzig Jahren immer wieder - feststellte, mich für das falsche Schuhwerk entschieden zu haben. Na aber irgendwie ist das doch auch blöd: Auch wenn du nur für ein Wochenende verreist, weißt du nie, was du einpacken sollst - nur um dann festzustellen, dass du eben genau das falsche eingepackt hast. Tausend Sommersachen, tausend Sommerschuhe hatte ich dabei - aber hier in Posemuggel ist es kalt, es regnet und für Dauerläufe hatte ich lediglich die Sportschuhe eingepackt, die mit einem Schlag mein Sonntagsoutfit ruiniert hätten.
Egal, angucken wollte ich mir das trotzdem, dann eben Zähne zusammenbeißen und rein in die Sandaletten, auch wenns dort nun eben nichts zu trinken gab, das den Körper wärmte und die Welt bunt, rosa und schillernd machte.
Ich muss Euch ehrlich sagen... Nach den ersten Räumen voller Kunstwerke begann ich mich ernsthaft zu fragen: Wie viel musste der eine oder andere Künstler zahlen, um einen ehrenwerten Platz in der Galerie zu bekommen?
Und wer entscheidet eigentlich darüber, ob ein Bild auch ein Kunstwerk ist?
Ich weiß nicht, ich kam einfach nicht umhin, mich nach dem fünften Gemälde an die Geschichte mit des Kaisers neuen Kleidern zu erinnern, wo die breite Masse etwas lobt, das es gar nicht gibt...
Insofern war ich einen Moment lang versucht, mich auf so eine Skulptur zu schwingen und auszurufen: "Na aber das ist doch gar keine Kunst!" Leider schrillte bei dem Versuch, sich einem Ausstellungsstück unter 50 cm zu nähern, ein Alarm, der alsbald grimmgesichtige Damen mit Brustplaketten "Ich bin hier die Aufsicht!" auf den Plan rief. Na die wussten schon, warum die das tun - freiwillig klaut diese Bilder dort doch kein Mensch.
Na ist doch wahr: Hänge in einer Galerie die Erstlingswerke deiner Kinder dazwischen, richtig schön groß auf Leinwand gezogen - und kein Schwein wird das merken, sondern versuchen, die Bilder derart zu interpretieren, dass du vor Lachen nicht wieder in den Schlaf kommst oder zu glauben beginnst, du hättest in der Tat einen neuen kleinen Picasso erschaffen. Ich meine, worin bitte liegt die Kunst, eine waagerechte blaue und rote Linie und darauf stehend eine blaue senkrechte Linie zu zeichnen? Bin ich nun zu sehr Banause, dass ich einfach nicht begriff, was hier die Kernaussage sein sollte?
Vielleicht die bildliche Darstellung vom horizontalen Gewerbe, wo nur eines steht?
In der Abteilung "Darstellung Mensch" jedenfalls atmete ich auf - hier war meine Welt, das hier war etwas, von dem ich mir Inspiration versprach. Doch ehrlich gesagt, atmete ich eher auf, wieder hinausgehen zu können. So viel düstere Bilder, so viel düstere Farben, abgetrennte Köpfe, geöffnete Leiber und selbst einfache Porträts in so dunklen Farben abgefasst, dass selbst Hobbypsychologen ihre wahre Freude an den Künstlern gehabt hätten. Viel zu lachen scheint es früher jedenfalls nicht gegeben zu haben.
Ich war ja auch nie ein Fan von Andy Warhol, aber ich muss offen gestehen, dass seine Bilder mich letztlich am ehesten inspirierten, so dass ich den Wahnsinns-Eintrittspreis von 1 Euro am Ende doch noch für gerechtfertigt hielt.
Auch habe ich entschieden, aus mir keinen Kunstverstandesmenschen machen zu lassen. Manchmal bleibe ich doch lieber das Kind, das seine Wahrheit hinaus in die Welt schreit, anstatt der Masse hinterherzustürzen. Aber jetzt muss ich die Tasche packen, in einer Stunde gehts wieder heim zu meinen beiden Picassos, die Gemälde allerhöchstens auf der Toilette hinterlassen.

Donnerstag, 12. Mai 2011

Tut das eigentlich weh?

Manchmal ist es, glaube ich, ganz gut, wenn man nicht weiß, was einen erwartet.
Im Großen sowieso nicht - das nimmt einem nur die Unbefangenheit.
Im Kleinen aber auch nicht - wenn es zum Beispiel darum geht, unerwünschte Körperbehaarung zu zupfen.
Vermutlich jede zweite Frau und vielleicht jeder vierte Mann kennen diese Prozedur, die in bestimmten Körperregionen einfach immer schmerzhaft ist und bleibt, während an anderen Stellen wie den Augenbrauen oder so eine gefühlte Hornhaut wächst.
Ich selbst habe ja auch relativ zeitig begonnen, die eine oder andere Haarentfernungsmaßnahme anzuwenden:
Begonnen mit der sanftesten Variante: Creme drauf, zehn Minuten warten, Creme & Haare abwaschen.
Irgendwann danach die Rasierer-Variante: Eh ich den locker-aus-dem-Handgelenk-Schnitt drauf hatte, musste ich so einige Male wie eine verkappte Ritzerin gewirkt haben.
Variante Drei war dann der Epilierer. Mann o Mann, das tut heute noch schweine weh, und wenn ich dann immer lese "super sanftes System" oder "angenehme Kühle, so dass Sie kaum Schmerzen verspüren" und all diesen ganzen verlogenen Mist, dann möchte ich am liebsten noch heute das Gerät in den Müll entsorgen.
Und von wegen - streichelzarte Beine vier Wochen lang! Ich weiß ja nicht, wie das bei anderen Frauen ist, aber rein theoretisch müsste ich jede Woche dieses Höllenteil bedienen. Vielleicht einer der Vorzüge, dass Posemuggel Schatzi und ich nicht zusammen wohnen: Drei Wochen im Monat können die Härchen unbehelligt in jede Richtung wachsen - na zumindest an den Beinen und zumindest an den Tagen, wo ich den Rock gegen Jeans tausche.
Heute, mit etwas Reife & Erfahrung, liegen Rasierer, Epilierer und Pinzette im Badezimmer bereit, jeweils ein Utensil für eine Region - und irgendwann ist auch Junior darauf aufmerksam geworden:
"Du Mutter, mich kotzen meine Augenbrauen an. Kann ich mit irgendwas hiervon was dagegen tun?"
Und ob!
Feuchtwarme Tücher auf die Augen, OP-Besteck bereitlegen - los gings.
Pling Pling - klapperte ich mit der Pinzette und bettete den Kopf meines Sohnes auf meinem Schoß. "Tut das eigentlich weh?" fragte er noch schnell und mit einem fiesen Grinsen "Ach was, das schaffst du schon" - pling pling - setzte ich die Pinzette an.
Was soll ich sagen: Das Kind hat sich gewunden wie ein Aal, mit jedem Härchen gelitten, das da gehen musste, und auch der Chat mit der Verflossenen nebenbei konnte ihn nicht wirklich ablenken.
Aber ich glaube, das Ergebnis hatte ihm dann doch gefallen: Die Kunst ist ja, etwas an sich zu betonen oder so natürlich zu verändern, dass zwar jeder denkt: Wow, was für ein hübscher Kerl - aber dass keiner eben auch merkt, wie viel Schmerz & Mühe ihn genau das Aussehen kostet.
Andererseits... Ich war gestern auch beim Friseur - und kein Schwein heute hat das bemerkt! Ist das nun auch gut oder eher nicht?

Dienstag, 10. Mai 2011

Wikio Experts

Heute war ich doch ziemlich erstaunt und überrascht.
Erwartete mich doch in meinem Postfach eine E-Mail von den Wikio-Experten, dass sie mich ausgewählt hatten, um für sie und bei ihnen Online-Artikel zu schreiben.
Juhu, ich werde mein eigener Redakteur?

Na gut, ganz so vielleicht auch nicht, die prüfen ja auch noch, ob ich so freiweg von der Leber schreiben kann wie ich das hier in meinem Tagebuch tue. Hier muss ich wenigstens niemanden fragen, was und wie viel ich schreibe. Kann mich ausheulen, ausklagen oder vielleicht begeistern. Aber dafür... verdiene ich hier auch nix. Abgesehen vielleicht von Eurer Lesefreude bzw. Eurer Aufmerksamkeit. Aber ist die eigentlich bezahlbar? Nee oder? :)
Jedenfalls... Von wikio hatte ich bis dato kaum etwas gehört, ich wusste lediglich, dass über deren Seite ab und an mal mein Blog gelesen wurde. Von wem auch immer. Und nun sollen die auf mich aufmerksam geworden sein?
Na nun habe ich meinen Erstlings-Beitrag eingereicht, ein Probetext, und wenn es den Leuten dort gefällt, bin ich angenommen, darf Erfahrungs- oder sonstige Berichte schreiben und bisschen was dazuverdienen.
Aber ich darf nicht mehr als vierhundert Wörter verwenden.
Habt Ihr eine Ahnung, wie schnell vierhundert Wörter verbraten sind?
So schnell habt Ihr nicht "Was, du schreibst jetzt auch bei wikio?" gefragt - schwupps, bin ich schon wieder am Ende der erlaubten Buchstabenmenge angelangt.
"Erzähl uns was, aber fasse dich kurz."
Na ganz klasse. Und das mir. Einem Menschen mit so überschäumender Phantasie (zumindest beim Schreiben *hä hä*), das ist ja wie wenn Du eine Pflanze in den Topf setzt und den Zeigefinger hebst: "Wachsen darfst du, aber treib mir ja keine Blüten!"
Wie auch immer - ich probiere das jetzt einfach mal aus. Und gehe jetzt erst mal an meinen zweiten Arbeitsplatz - die Abendbrotszeit ist sonst gleich ganz vorüber.

Kleines Update von 0:07 Uhr: Ich habs kapiert - wikio und blogspot sind verwandt-verschwägert-ver-was-weiß-ich... Alles eine Suppe. Äh... Sippe. Also alles wie überall. Noch bevor ich auch nur annehmen konnte, ich sei sooo gut :)
Quelle Foto: de.wikio-experts.com

Sonntag, 8. Mai 2011

Muttertag

Mit dem Muttertag ist es ja ähnlich wie dem Valentinstag: Irgendwann von irgendwem erfunden, dient er heut insbesondere der kommerziellen Befriedigung. Andererseits... Wieso drüber aufregen? Es gibt ja Menschen, die erinnern sich wenigstens zu solchen Anlässen daran, dass es mal wieder Zeit wäre für ein Danke.
Insofern war ich doch ziemlich überrascht, dass meine Söhne mir schon gestern morgen erklärten: "Mutter, morgen machen wir das Frühstück für dich. Haben ja nun oft genug im Fernseher gesehen, dass morgen Muttertag ist."
Und wenn Ihr mich fragt - mir war dieser liebevoll gedeckte Tisch mit einem großen Herz aus Teelichtern wesentlich lieber als irgendein gekauftes Ding, über das man sich vermutlich keine Gedanken machte, Hauptsache, man hätte seine Schuldigkeit getan.
Dass sie dafür jetzt noch den Abwasch erledigen müssen, hat ihnen vermutlich weniger geschmeckt, aber zumindest heute haben sie keine Einwände gewagt, sondern sich einfach ans Werk gemacht. Na das ist doch schon mal was :)
In der Zwischenzeit habe ich den Anruf bei Oma Ziggenheimer erledigt, die sich für den gestern pünktlich zu ihrem Geburtstag gelieferten Riesen-Blumenstrauß bedankte und bei dieser Gelegenheit erfuhr, dass sie den bereits entsorgten Karton dazu wieder aus dem Müll holen musste, weil an der Innenseite noch der Gutschein und auch die Glückwunschkarte klebten... Ja, so ist sie, meine Mama. Ich habe schon oft festgestellt, dass ich die meisten meiner Eigenschaften von ihr habe :)
Jetzt jedenfalls habe ich meine derzeitige Lieblingsmucke wieder aufgelegt, die mich auch an die jüngst auf der Ostseeinsel verbrachten Tage erinnert und mir umso mehr Schwung und Leichtigkeit vermittelt, werde mich in die noch verbliebene Hausarbeit stürzen, damit meine Söhne nicht wieder von "Sklavenwirtschaft"  und "Ziggenheimer Diktatur" sprechen und hab hier noch nen Trailer für Euch - passend zum heutigen Tag, der Film heißt nämlich "Muttertag", soll eine der härtesten Komödie Österreichs sein und ist wohl schon auch ein paar Jahre alt. Nun ja. Schwarzen Humor finde ich genial und dieser Film scheint  voll davon zu sein :)

Mittwoch, 4. Mai 2011

Traumdeutung

Spätestens seit mich in aller Regelmäßigkeit Alpträume heimsuchten, begann ich mich für die Traumdeutung zu interessieren. Ich meine, wenn mir nachts im Geiste nach dem Leben getrachtet wurde, dann wollte ich doch wenigstens wissen, ob ich mich einer realen Gefahr ausgesetzt fühlen sollte oder gar wichtige Dinge in meinem Unterbewusstsein versickert waren, das mich des Nachts, wenn der Körper endlich Ruhe fand und der Geist auf Hochtouren zu laufen schien, eben mein Unterbewusstsein mich an das eine oder andere erinnern wollte.
Vielleicht ist die ganze Traumdeutung Quatsch, vielleicht ist das ja alles genau so' n falscher Zauber wie Horoskope in Zeitschriften oder bei Facebook. Immerhin musste ich da über einen typischen "copy-and-paste"-Fehler lachen: Der Schütze bekam dort ein Krebs-Horoskop. Auch nicht schlecht, oder? Jedenfalls habe ich der Userin angeboten, für schlappe zwei fuffzig Unkostenbeitrag für die Nutzung meiner schier endlosen Phantasie plus Milchkäffchen zur Regenierung derer ihr tägliches Horoskop zu entwerfen :)
Aber vielleicht ist es ja doch so, dass Träume uns etwas sagen wollen und wir müssen nur diese Sprache lernen. Mir war heute Abend jedenfalls wieder eingefallen, dass ich vor einigen Tagen von einer Schlange träumte. Ob sie rot, grün oder gelb war, weiß ich nicht mehr - aber ihr Kopf war blau, das habe ich genau gesehen. Blau bedeutet: "Ist das Tier weiß oder blau, kommt es aus den Tiefen des Geistes."
Und sie hatte sich um den Arm eines Mannes geringelt.
Wenn sie sich um einen Stab ringelt, dann soll es folgendes bedeuten:
"Eine Schlange, die sich um einen Stab windet, weist darauf hin, dass Sie bereits Ihre gegensätzlichen Persönlichkeitsanteile miteinander versöhnt haben, unbewusste Kräfte freisetzen, die Heilung, Wiedergeburt und Erneuerung schaffen." Kann man den Arm nun einem Stab gleichsetzen? Und bedeutet dies nun, dass mein Geist... äh... gesundet und ich mich endlich von Vergangenem und auch ungutem Gegenwärtigen löse; äußerlich und/ oder auch innerlich?
Kurioserweise nämlich ist es so, dass ich mich seit einiger Zeit schon wesentlich kraftvoller, stärker und irgendwie auch... unabhängiger, einfach freier fühle. OK, was Kraft und Stärke betrifft, hinkt mein Körper dem Geiste momentan noch etwas hinterher :) Jedenfalls erinnerte ich mich die Tage wieder an ein Zitat von Hans Kasper, das jahrelang an meiner Pinnwand hing:
"Die Freiheit ist eine Treppe mit tausend Stufen und kein Fahrstuhl."
Ob ich, Helma Ziggenheimer, Sportskanone des Jahres, das Ende dieser tausend Stufen erreicht habe? Bzw. nur noch an den letzten Stufen jappse? Ich glaub, darauf muss ich jetzt gleich und sofort einen trinken.
Prösterken!

Quelle: http://deutung.com

Dienstag, 3. Mai 2011

Luftschiff Helma

Ich weiß, Kinners, es ist spät, ich mag auch gar nicht auf die Uhr schauen. Erinnert mich bloß daran, wie wenig Zeit mir noch für den Schönheitsschlaf bleibt. Weiß ja selber nicht, warum ich noch so munter und aufgekratzt bin, mir ist so nach Mäntelchen umhängen (ist echt kalt wieder geworden, menno, wir haben doch Mai?), in die Stadt ziehen, ein Gimlet trinken... Hab ich nämlich heute gelernt, dass dies ein richtig schmackhafter Schlummertrunk sein soll, wenn man
A. die richtig guten Zutaten hat und
B. die perfekte Mischung mixt.
Ja, aber was willste auch machen, wenn Dir
A. die richtig guten Zutaten fehlen und Du
B. mixen nur frei Schnauze kannst.
Was bleibt Dir? Genau. Die Flasche Maibowle von vor-vorgestern öffnen und dich am Rest begnügen.
Na immerhin, so klappts vielleicht doch noch mit dem Schlummertrunk.
Irgendwie wills heut Abend auch nicht recht mit der kleinen Nachtmusik klappen. Was letzte Nacht noch so wunderbar durch das Zimmer perlte, versursacht mir heut Schwung in den Beinen. Na ja, hatte die DJane in mir heut wohl nicht das rechte Händchen bei der Auswahl :)
Und dabei müsste ich nun wirklich langsam mal schlafen. So ein Arbeitstag braucht Kraft, wenn man nicht richtig sitzen kann und dies auch noch stundenlang durchhalten muss. Stehpult wäre ja vielleicht auch noch ne Maßnahme, unterschreiben, tackern, Formulare ausfüllen oder so - na das kann man doch auch im Stehen.
Viel mehr Kopfzerbrechen hatte mir eigentlich bereitet, wie das Autofahren funktionieren sollte. Ich meine, bis heute Morgen gab es immer jemanden, der mir hilfreich das Lenkrad abnahm. Und wenn ich nicht wirklich musste, konnte ich ja auch getrost im Haus bleiben und die einen oder anderen Botengänge meinen Jungs übertragen, die in den letzten Tagen vermutlich so viel im Haushalt anpacken mussten wie im ganzen Jahr 2010 nicht. Kein Wunder eigentlich, dass sie mich wegen Kinderarbeit anschwärzen und einen Arbeitsvertrag inmitten der Debatte von Mindestlöhnen einklagen wollen.
Jedenfalls musste das ziemlich lustig ausgesehen haben heute morgen: Ein Luftreifen im Gepäck für die Arbeit, ein bunter Luftreifen für green Herby und hey: Nur wenig Luft rauflassen ist nicht - ich merke jede Erschütterung, ich sag Euch - j-e-d-e - und die tut weh und ich will aber nicht, dass es weh tut; na und zur Qualität unserer Straßen muss ich Euch ja auch nix sagen, nicht wahr? Geht den Kommunen ja auch so schon schlecht genug, watt wolln wir da noch 1 A-Straßen haben. Als gäbe es nix Wichtigeres zu tun. Also bisschen mehr Luft rauflassen, damit auch das verkümmerte Ende einer Wirbelsäule gut gepolstert bliebe. Ja... Na DAS nannte ich mal ein Gefühl! Ein ganz neues Fahrgefühl! Nicht nur vier luftbereifte Räder, jetzt hatte ich auch noch ein mega Luftkissen direkt drunter und das war ein Gefühl wie... wie... jaaa - wie in einem Luftschiff über die Straßen gleiten! Irre, sag ich Euch, ganz irre! Ich kam mir schunklig vor wie bekifft (zumindest glaube ich, dass man sich dann so fühlt), einziger Nachteil waren nur die Kurven. Bei meinem gewohnten Fahrstil klebte ich in jeder Kurve mit der Wange an meinem Seitenfenster, mit ein paar Zentimetern Luftkissen unter dem Allerwertesten nimmt dein Körperneigungswinkel ja aber sowas von zu, dass ich mir nach der vierten Kurve schwor: Helma, ett is besser, du fährst ab heute vernünftig.
Na jedenfalls so lange, wie du ein Luftkissen brauchst. Du Luftschiff.

Sonntag, 1. Mai 2011

Fred Feuerstein oder Daniel Düsentrieb?

Mensch du, da hab ich jetzt ja gerade echt abgelacht.
Meine jüngste Entdeckung im Internet jedenfalls ließ mich einen Moment lang dran zweifeln, wer verrückter ist: die Engländer oder die Deutschen? Eigentlich heißt es doch - die spinnen, die Engländer ;) aber dieser Fund hier ließ mich diese These neu überdenken:

Und dieses Fahrzeug gibt es wirklich! Für schlappe 2.200 Euro wird dieses benzinangetriebene Ur-Teil verscherbelt - und ich frage mich gerade, wie groß wohl der Wendekreis sein mag und wie gering die Wahrscheinlichkeit für uns Frauen, dieses Urvieh unfallfrei in die nächste Parklücke zu bekommen :)
Ich glaube trotzdem, dass der Verkäufer uns Kunden nach Strich & Faden verarscht.
Warum?
Ganz einfach!
Bei einem Baujahr in 2011, der Erstzulassung März 2011 und einem aktuellen Kilometerstand von 80.000 km (!) war mir der Fall klar:

Datt is ja gar kein Feuerstein, datt is een kleener Düsenjet!

Quelle: http://suchen.mobile.de/fahrzeuge/details.html?lang=de&id=143789190&pageNumber=1&tabNumber=1

Sex & The City 2 - Altweiberkrise

Mit manchen Filmen ist es ja wie mit McDonalds: Alle schimpfen drauf und schwören lieber auf Sushi - aber allein die Verkaufszahlen sprechen für sich. Als ich diesen Film jedenfalls vor ein paar Tagen auf DVD erwarb, musste auch ich die eine oder andere Anmerkung Posemuggel Schatzis an der Kasse über mich ergehen lassen, woraufhin ich wenigstens konterte: "Wenn du nicht aufhörst, erzähle ich allen, wie du bei Titanic geweint hast!" Heute nun habe ich die Zeit & die Muße gefunden, mir diesen Film anzuschauen und ungefähr in der Mitte dieses Films wurde mir bewusst, warum Hollywood-Filme gar nicht so gut sein sollen.
Weil sie einfach realitätsfremd sind.
Weil sie uns Frauen Beziehungen vorspielen, wie wir sie uns wünschten, auch nach ein paar Jahren Beziehung.
Weil sie uns Frauen vorspielen, dass der Mann unserer Träume auch nach ein paar Jahren der Beziehung noch Aufmerksamkeit für uns übrighat und spätestens nach dem ersten Denkanstoß darauf reagiert.
Und was muss ergo passieren? Na klar! Dass wir Frauen uns daran erinnern, was wir eigentlich vermissen - sofern wir noch nicht selber darauf (zurück) gekommen sind. Dass wir schmachtend vor dem Schinken hängen und uns wünschten, der Mann neben uns würde sich daran erinnern, warum er sich eigentlich in uns verliebt hatte. Dass er der Grund ist, warum wir mitunter stundenlang vor dem Spiegel stehen oder bei H&M bis zur Besinnungslosigkeit shoppen oder uns trotz arschkaltem Zimmer in ein seidiges Neglige hüllen und die dicken Socken unter das Bett kicken. Dass wir es sind, die das Handy an die Wand klatschen wollen, wenn es auch nach achtundvierzig Stunden schonungslos konstatiert: "Bestimmt hat er mal an dich gedacht und es nur noch nicht geschafft, dir das auch mal zu schreiben, weil er gerade den Motorroller reparieren, den Männerabend zelebrieren, das Regal reparieren und nach dem exzessiven Bodyworkout die Armmuskeln links und rechts vor dem Spiegel küssen musste!"
Natürlich kann Mann nun sagen: "Schreib du mir doch was" oder "Nimm dir doch, was du willst."
Klasse Aussage dafür, dass Mann selbst so der eigenen Bequemlichkeit frönen kann und es auch noch für eine Zumutung hält, dass wir seine These "Nicht gemeckert ist noch Lob genug!" zum Abtörner Nr. 1 (dicht gefolgt von der Rotzbremse und Brustbeutel-mit-Tennissocken-Fraktion) erklären.
Ich meine, wieso müssen wir Frauen nach ein paar gemeinsamen Jahren die Männer erst daran erinnern, dass wir auch heute noch das Gefühl haben wollen, seine Prinzessin zu sein? Warum müssen wir Frauen immer erst anstoßen, was wir uns wünschen? Irgendwo habe ich mal gelesen, dass die Liebe mit Beginn der zweiten Lebenshälfte harmonischer, entspannter und erfüllter sein soll. Weil der Mann und auch die Frau spätestens zu diesem Zeitpunkt wissen, warum die erste langjährige Beziehung oder Ehe scheiterte und was sie selbst brauchen, um sich glücklich zu fühlen. Hmm. Mich würde mal - rein statistisch gesehen - interessieren, ob dem auch wirklich so ist. Das bedeutete ja immerhin, dass man erkannt haben müsste, wer man selber ist und mit wem man sein Leben auch wirklich teilen möchte. Und sich nicht vom selben Typ Mensch angezogen fühlt, mit dem man zuvor zwanzig Jahre verheiratet war.
Sind wir Frauen also reinweg Nörglerinnen, wenn wir darauf aufmerksam machen wollen, dass uns etwas fehlt? Wenn wir auf UNS aufmerksam machen wollen? Sind wir dann in einer "Altweiberkrise", wie Carrie das so schön im Film formulierte - nur weil wir uns auch nach ein paar Jahren Beziehung noch seine Aufmerksamkeit und seine Liebe wünschen statt des neuen Flatscreens im Schlafzimmer oder der neuen supertollen Multi-Küchen-Ausgabe, die uns das Zubereiten des Abendmenüs erleichtern soll?
Ich meine, der Mann wünscht sich doch auch, dass die Frau an seiner Seite möglichst alles für ihn ist: Freundin, Geliebte, Partnerin, Vertraute, sein ganz persönlicher Vamp, der sich von der tagsüber sexy, aber zugeknöpften Büromaus am Abend in die Frau am Herd verwandelt, die auf Stilettos und möglichst unbekleidet das liebevoll zubereitete Menü serviert und ihm des Nachts mindestens alle sieben Sinne raubt; die es außerdem schafft, zwischen zwei wichtigen Meetings zärtliche sms zu versenden, verliebte Post-Its in seinem Filofax zu verstecken und die abendlichen Konversationen mit belesenen, weltoffenen und geistreichen Pointen zu würzen.
Klar Männer. Könnt Ihr alles haben. Aber dann kommt auch in die Puschen - von nix kommt nix und wenn von Euch nix mehr kommt (und damit meine ich NICHT das Begleichen der letzten Restaurantrechnung!),  dann fehlt uns   i-r-g-e-n-d-w-a-n-n   auch die Motivation.
Und dann müssen wir Mädels uns auch nicht die Frage stellen, ob wir in einer Altweiberkrise wären, sondern möglicherweise mit dem falschen Mann zusammen sind.
Hmm. Grad frag ich mich, was wohl die Intention des Films war. Ganz schön viele Gedanken jedenfalls für einen Unterhaltungsfilm, oder nicht? Mr. Big jedenfalls hat seiner Liebsten trotz Fremdknutschen am Ende des Films einen schwarzen Diamanten an den Finger gesteckt. Schwarz, weil sie anders sei als die anderen und er sich besonnen hatte darauf, warum er sie und wofür er sie liebte. Ach, und Streitobjekt Flatscreen hatte der aus dem Schlafzimmer wieder verbannt, bevor sie heimkehrte. Er hatte ihre Botschaft verstanden.
Hach ja. Träum noch ein wenig, Helma.

Quelle Foto: http://filmkinotrailer.com/sex-and-the-city-2-tv-clip/