Samstag, 27. April 2013

Mooncups sind nicht für Kaffee.

Quelle Foto:
 http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Menstrual_cup_with_a_matchbox.jpg
Fragt mich jetzt nicht, wie ich auf diese Seite gekommen bin oder überhaupt zu diesem Informationsmaterial - aber ich habe mich gerade ein Stück weitergebildet über noch mehr Möglichkeiten der Frau an den besonderen Tagen im Monat.
Also manchmal frage ich mich ja schon, wer so verschiedene Sachen erfindet. Ein Mann? Eine Frau?
Ich meine, wie kann man auf die Idee kommen, eine Art Tasse in den Unterleib einzubringen und auch noch zu glauben, das sei effektiv und auch noch angenehm zu tragen?? 
Nach vier Stunden des Tragens übrigens soll man die Tassen ziehen, ausspülen und wieder einsetzen.
Muhahhahahaaa!!!
In meinem Kopf spring gerade das Kino an - und was sehe ich?
Szenario 1: Frau in der kleinen, ausgesprochen mobilen Toilette eines ICE. Viel Spaß beim passgerechten Einsetzen!
Szenario 2: Frau in einer der öffentlichen Toiletten des Lokals, wo du ja meist nicht alleine stehst. (Erinnert Euch: Vor den Damentoiletten stehen sie immer Schlange, weiß der Geier wieso.)
Szenario 3: Die Tasse ist voll - und... nee, jetzt wirds eklig.

Na ja. Im Endeffekt isses wie mit allen anderen Dingen im Leben auch: Jeder muss für sich selber herausfinden, was er mag und was PASST (grins).
Kennen Sie den eigentlich? "Unterhalten sich zwei Frauen. Sagt die eine: Sag mal, benutzt du eigentlich auch die Binden von always? Sagt die andere: Klar, schon seit 8 Jahren - und die sitzt immer noch wie am ersten Tag!"



Freitag, 26. April 2013

Machst du die Motte?

...fragte mich heute mein hurra-er-ist-wieder-da-Jüngster, der - sichtlich gezeichnet von Hollands Sonnenschein und Amsterdams Nächten - heute Abend wieder eingetrudelt war und argwöhnisch den Backofen beäugte, in dem zwei Pizzen brutzelten.
"Ich mach was?" hatte ich die Frage nicht verstanden.
"Die Motte?"
"Hä?" nochmals ein geistreiches Nachhaken meinerseits.
"Na ob du heute die Motte machst."
Ich kratzte mich kurz am Kopf.
"Ich weiß nicht, was du meinst."
Augenverdrehen.
"Ach Mutsch. Die Motte! Die Fliege!" und dann, als es immer noch nicht klickte: "Gehst du noch mal aus, weils heut nur Pizza gibt?"
Pah. Da denkt man, man macht der Jugend eine Freude - weil sie nämlich ultra gern die Nudelpizza vom Doktor essen, aber es die so selten bei mir gibt - da wirste gleich verdächtigt, dass du hier lediglich eine Notlösung präsentierst, damit du davonflattern kannst.
"Nee", entgegnete ich entwaffnend ehrlich, "ich hatte heut echt einen langen, anstrengenden Tag und bin einfach zu faul, um jetzt noch was zu kochen." Immerhin hatte die Uhr irgendwas nach sechs geschlagen und für einen Freitag, der normalerweise etwas zeitiger als sonst endet (nur eben heute nicht), war das doch ausgesprochen spät. Es zog mich auf mein Sofa, ich wollte den eingekauften Joghurt essen plus Banane plus Käffchen - und ich wollte meine Ruhe haben.
Ich mache also nicht die Motte, sondern mime das Faultier ;)
Ansonsten muss ich sagen... Die meisten Unfälle passieren in der Freizeit bzw. zu Hause, oder? Na ja oder sagen wir, kleine Missgeschicke halt. Die eine Hand ist versehen mit kleinen Schnittwunden (einmal beim Dose öffnen nicht aufgepasst und einmal am Papier gewetzt), die andere mit Schürfwunden vom Fensterputzen (ich sage nur Mond und Window Color). Ich liebe ja auch das barfuss laufen, in der Wohnung jedenfalls, und zack, hatte ich mir gleich zu Beginn der Woche einen halben Fußnagel weggerissen, als ich über eine Reisetasche stolperte. Ich konnte nicht mal meckern, ich selbst hatte sie dort stehenlassen, weil ich dachte: "Morgen ist auch noch ein Tag." Tja. Übermorgen eben auch - und bis dahin hatte ich mir dann beim zweiten Stolpern den Nagel ganz weggerissen. Glücklicherweise nur vom mittleren Zeh, der is ja nich so groß.
Ja und sonst? Ich suche mal wieder. Die Nagelschere. Die TAN-Liste. Meinen iPod. Die Kopfhörer der gelben Seiten. Eigentlich ist mein Zuhause wirklich nicht groß. Aber irgendwie.. findet sich augenscheinlich immer noch ein Winkelchen, wo sich was verstecken kann. Ja, gerne auch Langbeiniges - da kriege ich das große Rennen. Aber da ich mit Provisorien ausgezeichnet leben kann, habe ich
1. die TAN-Liste gesperrt
2. Junior die Nagelschere abgenommen, die er nach Holland entführt, aber glücklicherweise wieder mitgebracht hat
3. statt iPod höre ich über das inzwischen gut bestückte Handy und
4. Kopfhörer gab es erst mal im Elektronikmarkt.
Ich bin mir sehr, sehr sicher, dass ich eins der vier Dinge garantiert wiederfinde, wenn ich gerade
1. meinen Lieblingsfüllfederhalter
2. eine ganz bestimmte CD, die es ausgerechnet heute, jetzt und hier sein muss
3. meine 8 GB-SD-Karte oder den 8 GB-USB-Stick suche (ich muss das so betonen, weil die 2-GB-Dinger sind irgendwie immer da, nur die großen wollen sich nie finden lassen) und
4. einen ganz bestimmten Lipgloss
suche. Ich finde immer das, was ich gerade nicht suche.
Na ja. Aber jetzt ist Wochenende. Zeit zum Schlafen gerade. Ich bin so müde, dass ich stehend einschlafen
Quelle Foto: http://www.wandkleber.de/schlafzimmer-rg075-15-stille.jpg
könnte - aber irgendwie brannten mir doch noch die Worte unterm Fingernagel, dass ich sie noch aufschreiben musste. Junior I ist zur Arbeit gefahren und Junior II stand gerade mitten im Raum: "Hier is ja üüüüberhaupt nüscht los! Man merkt ja nicht mal, dass einer da is!"
"Hä?"
"Na es is so stille hier! Keine Mucke! Kein TV! Keiner, der übern Flur latscht."
Ich beginne laut zu lachen: "Junge, du bist wieder zu Hause und nicht mehr zu sechst auf einem Zimmer wie in Amsterdam!"
Er guckt. Er staunt. Er wundert sich.
"Ich lass mal alle Türen offen", sagt er dann beim Hinausgehen. "Es is mir echt zu unheimlich still."
"Ich kann ja was singen!" rufe ich hinterher.
"Lass mal! Wenn du übern Flur gehst, reicht mir das auch!"
Schön, dass er wieder da is! :)

Donnerstag, 25. April 2013

Auch Stress schafft Freizeit

...nämlich wenn man, wie ich heute Morgen, die Sporttasche mit ins Büro nimmt und dann in der Feierabendhektik vergisst, diese wieder mitzunehmen...
YEAH!
Was das heißt? Beine hochlegen und Glas Wein eingießen!
Wein ist aus.
Shitkram.
Na gut, dann muss es eben eine große Tasse Kakao werden.
Hach. Was für ein himmlischer Feierabend. Die Jugend kehrt erst morgen wieder vollzählig nach Hause zurück, niemand da, der bekocht und bemuttelt werden will, niemand, dem ich was hinterherräumen oder unterschreiben oder waschen oder bügeln muss - niemand, der mich anspricht oder irgendwas von mir will. Bin ich froh, dass ich auch immer gegen Haustiere war. Also wirklich nichts hier, das mich fordern könnte. Fresschen geben zum Beispiel. Oder noch schlimmer: Gassi gehen! Brrrrrr!!!
Ein einziges Mal nur übrigens ließ ich mich zu einem Haustier überreden - Junior II hatte sich so inniglichst eines gewünscht und dann, nach einer OP, schenkte ich ihm dank meines schier überfließenden Mitgefühls zum 9. Geburtstag einen Hamster.
Was für ein Mordsvieh! Nachts saß der in der ersten Etage seines Käfigs und wetzte seine Zähnchen an den Gitterstangen. Trotz extra gekauftem Kalkstein.  Schlaftrunken habe ich oft den Käfig geschnappt und das Tier ins Badezimmer ausquartiert. Niedlich war ja, wie der immer die Fruchtzwerge aß: Den Becher in die kleinen Pfoten genommen und dann ausgeschleckt - süß! Oder die Weintrauben, die er sich immer in die Wangentaschen schob. Auch süß!
Gesäubert habe den Käfig natürlich auch immer nur ich. Einmal hätte ich den Hamster dabei fast ertränkt. Ein Versehen, ich schwörs! Ich wollte nur zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: den Käfig in die Badewanne gestellt, um ihn dort richtig abbrausen zu können - und der Hamster konnte in der Wanne frei rumlaufen, ohne mir auszubüxen. Immerhin durfte ich ihn schon mal quer durchs Zimmer jagen und als ich ihn dann endlich hatte, biss das Vieh mir in den Daumen.
Ja und das Abbrausen hätte ihn nicht gestört, die Wanne war groß genug, dass der Hamster unbehelligt blieb. Dummerweise hatte ich nur vergessen, den Stöpsel rauszunehmen... Nun ja. Gemessen daran, dass ich als Schulkind schon mal so einen Hamster besaß und mich nach zwei Wochen wunderte, wieso der einging - und erst nach Jahren (!) begriff, dass ich damals vergessen hatte, ihm was zu Trinken ins Terrarium zu stellen, war das vermutlich... dennoch ein Entwicklungsschritt. Wegen zu wenig Wasser dürfte sich Juniors Hamster ergo nicht beklagt haben. Ich vermute jedoch, das Tier litt an Fernweh - oder es war mondsüchtig.
Denn so oft hatte er versucht, auszubrechen (sprich: sich durch den Plastikboden des Käfigs zu fressen) - und irgendwann war ihm das des Nachts auch mal gelungen. Wir fanden ihn schließlich eingeklemmt im angekippten Fenster, und da war er leider schon etwas blau und ziemlich.. äh.. steif. Wenigstens haben wir ihn standesgemäß neben der Terrasse beerdigt, den Käfig warf ich in den Müll und seitdem kam mir auch kein einziges Tier mehr über die Schwelle. Nicht nur aus Bequemlichkeit. Ich finde wirklich, dass es Quälerei ist. Ein Tier gehört einfach nicht in eine Wohnung. So.
Und jetzt ist es ein Viertel nach Sieben und ich hab immer noch ganz ungewohnt viel Freizeit. Ersatzsporthosen hätte ich ja noch....

Dienstag, 23. April 2013

Nur gucken, nicht anfassen!

Aua. Aua! AUA!
Mich pflegen wollen? Fass mich bloß nich an, ich habe Muskelweh!
Ey, das hättsch ja vielleicht mal nicht gedacht. Zum einen nicht, dass Sport so weh tun kann, zum anderen... Also dass ich nicht grad der sportliche Überflieger bin, das weiß ich selbst. Aber dass ich sooo ne... äh... Nu.. äh.. Nudel bin, dass hätt ich ja nun auch wieder nicht gedacht.
Scheiße, tut mir alles weh! Alles!
Warum bin ich nicht einfach ins Kino gegangen? Frau I. hatte doch heute vorgemerkt! Na ja, nur das Kinoprogramm war mau. Außerdem war ich landunter. Und überhaupt. Und dann dachte ich doch, grad auch wegen gestern: Geh dich auspowern, tu dir was Gutes. Ja. Was Gutes. Dass ich nicht lache!
Erst wagte ich mich auf so eine Art Stepper. Eine Art deswegen, weil, das geht alles richtig schön fließend und leicht, man hat eben nur das Gefühl, man liefe ständig bergauf. Nach zehn Minuten fiel ich runter.
Platt wie ne Flunder.
Eierte mit Müh und Not an das nächste Gerät. Ach Mensch. Irgendwie war hier alles anders als ich es bisher kannte. Keine Erklärung auf den Geräten. Keine Zeichen. Keine Markierungen. Hach ja. So ein bisschen Blamieren is ja auch nicht schlecht. Und ich dachte noch: "Datt liecht sich aber komisch, so aufm Rücken und  der Kopp hinten runter"... Bis jemand neben mir lachte und meinte: "Nee, du musst dich auf den Bauch legen. Und dann immer schön mit den Fußgelenken die Gewichte heben." Allet klar, nich wahr?
Ja.
Und dann kam das Laufband....


Ja.
So in etwa ging mir das heute. Ein Wunder sowieso, dass ich nicht gleich rückwärts durch die Wand geflattert bin. Bei meinem Talent!
Und nun? Lieg ich zu Haus auf dem Kanapee und lecke meine Wunden. Wollte mir einen Tomatensalat zubereiten, aber dann aß ich die kleinen roten Dinger der Einfachheit halber gleich so aus der Schale.
Vielleicht hätt ichs ja wie Junior I machen sollen: Der is in die City gefahren zum Public Viewing. Genau. So macht ers richtig. Anderen beim Sport zusehen.
Und Junior II? Ich hoffe, ihm gehts gut in Amsterdam. Da isser nämlich grad. Voll chillig, nehme ich an. Hoffe ich. Abschlussfahrt in der 10. Klasse. Unsereiner durfte damals nur nach Dresden. Heutzutage aber... Hach ja. Und ich hatte ihn noch aufklären wollen: "Duuuu hör maaaal, wenn du auch mal so einen Joint probierst..." Das Kind guckte mich mit argwöhnischen Augen an. "...einer Freundin von mir ging das so, die wollte auch mal unbedingt, und dann wollte der Kreislauf versagen, und der Kellner meinte: Ganz cool bleiben, trinken Sie die Cola mit Eis, dann is alles schick." Junior hatte erst nix gesagt, dann gefragt, was ich wohl von ihm halten würde? Er rauche doch nicht?
"Aber ich kenne den Gruppenzwang", hielt ich dagegen und innerlich dachte ich: Wenn ich kein direktes Verbot ausspreche, reizt es ihn vielleicht auch erst gar nicht?
Jedenfalls, seit gestern früh isser weg, seit gestern früh ward er auch nicht mehr gehört oder gelesen und das Handy ist aus. Ach ich denk einfach mal, ihm gehts gut, und vielleicht hat er doch einen Joint probiert und nun maximal die Buxen voll? Denn ich glaube doch, wäre Schlimmeres passiert, hätte ich schon von Seiten der Lehrerin was gehört. Bisschen Vertrauen habe ich ja doch in meine Jungs. Schließlich hab ich grad mit mir selber zu tun. Ich würde nämlich grad echt gern noch etwas essen. Aber dann müsste ich ja jetzt aufstehen... Hat jemand grad was von Bewegung gesacht? Aua!

Montag, 22. April 2013

Manche Wege geht man besser doch zu Fuß

....warum das so ist, weiß ich gar nicht, aber für gewöhnlich, wenn ich in der Stadt allein unterwegs bin, wahlweise mit oder ohne iPod, halte ich den Blick meist gesenkt.
Hobbypsychologen würden darin vielleicht meine Opfer-Demuts-Haltung sehen; Leute wiederum, die mich kennen, wissen, dass so eine Rolle nicht (mehr) die meine ist ;)
Als Kind jedenfalls fand ich auf diese Weise mal zwanzig Mark. OK, Ostmark, aber Geld ist Geld, und damals war das wahnsinnig viel Geld.
Und auch als Erwachsene fand ich auf diese Weise öfter mal Geld. So wie heute.


Das ist immerhin schon ein halber Milchkaffee. Na ja fast.

Auf jeden Fall... musste ich daran denken, wie sehr uns Bürofritzen zuweilen die Bewegung fehlt - und wie sehr wir dazu neigen, zu bequem zu werden...
Irgendeinen Auslöser, einen Denkanstoßer gibt es ja immer, und bei uns gab es diesen heute Morgen im Büro.
Der Kollege kommt ins Büro, gießt sich seine erste Tasse ein, greift zur "ich beginne dann gleich mal meinen Tag"-Zigarette und draußen auf der Terrasse wird ihm übel.

Nun liegt er - reanimiert - auf der Intensivstation, schwerer Herzinfarkt mit zweiundvierzig Jahren.. Manche Dinge will man auch dann nicht glauben, wenn man sie gesehen hat.
Meine Sporttasche jedenfalls steht schon gepackt im Korridor. Ich hab doch noch diesen drei-Monats-Gutschein fürs Fitnessstudio, der endlich eingelöst werden will.
Es gibt viele Mäuler, die sich zerreißen allein beim Wort "Fitnesstempel". Mir egal. Mir persönlich ist es am Ende schietegal, was man wo tut - solange man überhaupt etwas tut. Egal ob sich das nun Nordic Walking, Fitnesstempel oder der Frühsport vor der Terrassentür ist. Tu einfach was. Zehn Minuten am Tag tun keinem weh.  Nichtstun tut weh...
Ich tu jetzt auch was: Ich leg mich ins Bett. Für heute... hab ich irgendwie echt genug. Und ich muss mich mal mit unserer Kranken- und Todesfallstatistik auseinandersetzen. Irgendwas stimmt doch bei uns nicht. Oder wie Chef es heute formulierte: "Hier gehts doch nicht mit rechten Dingen zu."
Na ja. Guts Nächtle. Prost. Adios Amigos. Bis morgen. Oder so. Schnarch.

Sonntag, 21. April 2013

Stell dir vor, es ist Marathon und ich geh nicht hin!

...aber ich muss sagen, bei diesem langsam wieder wärmeren Wetter (huh, die letzten drei Tage waren doch spürbar.. äh.. kühler, aber seis drum, Frühling is Frühling) lag ich auch nicht faul in der Gegend herum.
In die Stadt rein jedenfalls kommste bis spätestens zur guten Kaffeezeit nicht, auf eine Auszeit am See hatte ich irgendwie auch keine rechte Lust (sooooo warm isses denn leider doch noch nicht wieder) - also lasse ich meine gelben Seiten getrost auf den Skatern durch die Stadt flitzen, während ich mich an Wäsche waschen, trocknen, bügeln, putzen und zu mich zu guter Letzt an die Westfront machte, um dort noch die letzten Fenster zu putzen. Was für ne Sauerei, ich sachs Euch... Da prangte an Juniors Fenster noch zu seinem Leidwesen aus Kindertagen - also seit 7 Jahren - ein von Mama eigens wunderschön gemalter Mond. Mit Window Colour. Sieben Jahre. Sieben Jahre bei bis zu 30 Grad Plus oder bis zu 20 Grad Minus. Nein, wir leben nicht in Sibirien, aber seit wir hier in Ziggenheimer Town leben, gabs diese Temperaturen durchaus. Jedenfalls. Sieben Jahre bei Hitze und Eiskälte - und so ein nicht unbedingt filigranes Gemälde dann wieder abzubekommen, ist eindeutig Schwerstarbeit. Mir schmerzt jetzt noch der Rücken. Das Internet sagte: "Nimm Backofenspray!" Hab ich nicht. "Na dann nimm Essig!" Essig war aus. "Na dann nimm halt einen Fön." Na isch kriege gleisch einen Fön!
Ich hab dann das gute alte Bref Power Reiniger genommen, gekratzt wie eine junge Göttin, geschwitzt, geflucht - aber nun glänzt die Scheibe und an meine Fenster kommen nie niemals wieder Window Colour!
Meine Hände sehen zwar derzeit ungefähr doppelt so alt aus als ich es eigentlich bin, aber was macht das schon... bei DER Belohnung!
Schon wieder Schokolade! Aber diesmal hab ich aufgepasst, dass mir nicht wieder irgendwo watt klebt.
Glaub ich. Hoff ich. :)
Meinen ganz privaten Marathon hab ich jedenfalls hinter mir und ehrlich gesagt: Mir langt das.
Schönen Sonntach Euch!

Donnerstag, 18. April 2013

Der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum

...dachte ich so bei mir, als Sohnemann und ich heute auf dem Sofa fläzten und er seinen Döner aß.
Die meisten werden das kennen: Irgendwas fällt beim Döner-Essen immer daneben - I-M-M-E-R!
So natürlich auch bei ihm, was meinen spontanen, sofortigen Missmut hervorrief.
Immerhin war schließlich ich diejenige, die sich die letzten Tage mit Feuereifer, roten Wangen und glänzenden Augen (ja, Ihr liegt richtig, mindestens ein Glas Wein war da im Spiel) den ersten Frühjahrsputzerscheinungen unterworfen hatte - bis hin zu frischen Decken auf dem Sofa und so.
 "Junior, du bist echt wirklich ein Ferkel!" konnte ich mir ergo nicht verkneifen.
Dann stand ich auf.
Und zwischen meinem Allerwertesten und der Decke auf meinem Sofa prangte ein Riesenstück Schokolade...
Quelle Foto: http://www.adpic.de/data/picture/detail/Schokolade_408360.jpg

I knew you were waiting (for me)

In den Zeiten, als meine Söhne noch eifrig Castingshows á la... äh... nee Schleichwerbung is verboten... guckten und anfangs sogar die Hotline belagerten in der Hoffnung, sie könnten tatsächlich mitvoten, da hab ich ja zwangsläufig immer mal mitschauen müssen.
Und wenn die Juroren den 14- bis 16jährigen Sängern mehr Authentizität und vor allem Gefühl abverlangten, dann fragte ich mich immer: "Wie sollen sie das können, wenn sie kaum etwas davon wissen?"
Das ist ja ähnlich dem Spruch, der zu meinen Schulzeiten herumkursierte "Wie soll man eine Weltanschauung haben, wenn man sich die Welt nicht anschauen darf?"

So etwas in der Art geht mir immer mal durch den Kopf, wenn ich  reinhöre in ultra alte Songs - so wie diesen hier - und feststelle, dass ich den Texten mit einem inzwischen neuen Bewusstsein begegne....


Ein geiler Song...

"...when the river was deep...
when the mountains was high...
i knew 
you were waiting for me..."

You know I was waiting for you... 
all the time.

Heute Abend habe ich mir diesen Song übrigens eingekauft.

Dienstag, 16. April 2013

Was ist denn heut bei Findigs los?

Hach ja, wie habe ich diese Sendung gemocht, wenn ich, die kaum über den Küchentisch gucken konnte, beim Frühstück saß und das Radio spielte.


Solche Sachen fallen mir meist dann wieder ein, wenn ich - wie ich am späten Sonntagabend - wieder ins heimische Ziggenheimer-Town einfliegen will und auf Junior I warte, der mich vom Bahnhof abholen wollte. Ich warte ja so gerne, vor allem abends, wenn so kleine Grüppchen junger Männer an mir vorbeischreiten und mich mustern von oben bis unten... "Ruhig Blut", ermahne ich mich dann immer, "du bist denen garantiert und sowieso zu alt und außerdem... Einer von den Nachbarn hier hört dich bestimmt, wenn du losschreist."
Es sei denn, Du hast solche Nachbarn wie ich...
Na ja. Egal.
Um exakt 21:58 Uhr jedenfalls erreichte mich der Anruf von Junior II: "We need your help!" Ich hoffte inständig, es mögen bitte keine mathematischen Anschläge auf mich verübt werden. Mathe ist ja eh so ein Buch mit sieben Siegeln für mich (geblieben), und mir dann möglicherweise noch Sonntagnacht damit zu kommen... Ne.
Aber nein, sie wollten keine mathematische Unterstützung. Sie wollten eine Kochanleitung.
"Bitte was?"
"Na wir wollten jetzt unser Essen machen."
"Habt ihr mal auf die Uhr geschaut?"
"Äh.. Es is um neun?"
"Guck auf die Uhr, nicht auf deine Spielkonsole!"
Stille. Kurz.
"Scheiße! Ey! Is das echt schon um zehn?"
Herr im Himmel.. Lass es regnen - irgendwas...
"Ich komme in ca. 20 Minuten an", reagierte ich ermattet, "dann soll Junior I da sein und mich abholen."
"Und wann muss er da los?"
Grummel.
"Er sollte in fünf Minuten losfahren. Spätestens!"
Ja. Und dann stand ich da eben und wartete. Und wartete.
Dann kam er irgendwann, die Fenster ob der wunderbaren Frühlingslüfte heruntergelassen, das Haar im Wind, den iPod in den Ohren... Ich sags ja... Dieses Kind kommt einwandfrei nach mir... Zu spät und voll chillig. Meins!
Und dann kam ich nach Hause.
Die Küche ein Schlachtfeld. Aufgerissene Folien, Pappschachteln, Kuchenschachteln.... Das Essen, das ich beinah mundgerecht noch einige Tage zuvor gekocht und in den Tiefkühler deponiert hatte - alles noch da. Zehn Flaschen á 1,5 Liter Wellnessgetränk: leer (wow. Und das innerhalb von zwei Tagen. Um ihre Nieren muss ich mich ergo nicht sorgen!) Davon konnte ich mich übrigens mit einem Blick überzeugen, denn alle Flaschen standen in der Küche verteilt herum.
Na ja. Jedenfalls ich war an diesem Sonntagabend super chillig und entspannt drauf, pfiff die Erkennungsmelodie der Findigs, holte aus meiner Reisetasche lediglich noch die Kulturtasche heraus - und das wars dann auch für mich. Die Jungs jagte ich aus der Küche: "Leute, wenn ihr jetzt erst anfangt zu kochen, könnt ihr maximal 23.30 Uhr essen - und dann könnt ihr nicht schlafen, weils im Magen rumort."
Ein Schälchen Cornflakes und ein Obstteller mussten genügen. Selber schuld, wenns in der Nacht nicht rumort, aber knurrt.
Am Montagmorgen war ich nur beim Aufstehen entspannt.. Dann bekam ich erst mal gefühlte hundert Zettel "Elterninformation" serviert, in Wirklichkeit warens vier.
"Ich muss das heute unterschrieben mitnehmen", erklärte Junior II, nur um hinterherzuschieben: "Hast du eventuell meinen Taschenrechner gesehen? Wir schreiben heute eine Arbeit."
"Na dann such mal fleißig."
"Ich muss in fünf Minuten los."
"Da kann ich doch nix für."
"Na ich auch nicht."
Zehn Minuten später ging er, die Zettel erst mal unterschrieben und mit Muttis Ausweichtaschenrechner in der Tasche. Junior I... Ja was soll ich sagen... Normalerweise verlässt er kurz nach halb sieben das Haus, denn 6.45 Uhr fährt der Bus in die Schule. Mit hektisch roten Flecken im Gesicht stand er um 6.20 Uhr in der Küche, während ich die Frühstücksbrote zubereitete: "Ich muss mal schnell zur Linie 107, eine Wochenkarte kaufen."
"Kannst du das nicht nachher in der 65, mit der du auch fährst?"
"Nee, die verkaufen keine Wochenkarten."
"Und das fällt dir jetzt ein?"
"Nee... Aber ich hab ja noch Zeit, das schaff ich locker!"
Aha. Na klar.
Um 6.47 Uhr telefonierte ich das Kind an: "Sag mal, ist alles okay bei dir? Dein Bus ist weg, oder?"
"Ja", kläglichte es durchs Telefon. "So eine Scheiße ey! Erst nimmt der Bus mich zwei Stationen mit, obwohl ich doch nur die Wochenkarte kaufen wollte."
"Und warum fährst du dann mit?"
"Ich musste so lange mit dem diskutieren! Der wollte mir keine verkaufen, weil er meinte, Azubi und Student wäre nicht dasselbe und ich müsse ne Azubi-Karte kaufen und die hätte er nicht."
Ja und als dann nach zwei Stationen der Busfahrer doch eine Studentenkarte verkaufte, fehlten ihm 40 Cent für die zwei Stationen.... und er trabte zwei Stationen plus Weg zu mir wieder zurück.
Thats life bei Helma Zigg... äh... Findig!
Nichtsdestotrotz war ich super drauf: Ein herrlich entspanntes Wochenende, ein stressiger, aber guter Montag im Job - und selbst abends nach dem Einkauf, als ich 19 Uhr meine kleine Festung betrat, war ich noch derart voller Energie angesichts dieses Supersonnenfrühsommertages, das ich alles gleichzeitig in Angriff nahm: Badezimmer putzen, Küche putzen, Tasche auspacken, Bett frisch beziehen, Wäsche waschen, Wäsche bügeln (Trockner juchhey!), Fenster putzen... (Letzteres habe ich aber dann nicht mehr geschafft. Aber heut ist ja auch noch ein Tag und der ist wieder voller Sonne.) Das volle Frühlingsprogramm jedenfalls - ey und ich war richtig super drauf! Bis zu dem einen Moment, wo man mir suggerierte "Und wo bitte bleibe ich?"
Da stürzten alle Häuser um mich herum ein. Das Sonnenlächeln gefror. Es wurde Nacht in meiner Seele.
Das Telefon hätte ich am liebsten an die Wand geklatscht. Aber das wäre ein teurer Spaß, es ist noch nicht mal abgezahlt. Also begnügte ich mich damit, es auf das Tischchen zu legen und es für den Rest des Abends nicht mehr anzuschauen.
Manchmal denke ich, ich möchte auf eine einsame Insel reisen. Für eine richtig lange Zeit. Einen kleinen TV dazu, Internet dazu, was zu essen und Kaffee - und dann gehöre ich mal nur mir.
Aber das... erzähle ich ja auch schon seit Jahren. Gefühlten Ewigkeiten.
Azubi, haben wir eigentlich noch Kaffee im Haus? Danke.

Dienstag, 9. April 2013

Berührt und geschüttelt

Und was jetzt hier so nach Bond's Martini klingt, hat für mich einen ganz anderen, viel tiefgründigeren Sinn...
Oft ist mir schon gesagt worden: "Warum nimmst du dir anderer Leute Sorgen und Probleme so an, du hast doch genug mit dir selber zu tun."
Aus meiner Haut kann ich dennoch nicht. Klar versuche ich mein Leben und meine Problemchen immer irgendwie mit Galgenhumor zu nehmen, spätestens am dritten oder vierten Tag, aber das klappt eben auch nicht immer - und kann auch nicht allgemein auf alles angewendet werden.
Gestern zum Beispiel war ich nah dran, das Telefon an die Wand zu klatschen und mich im Nachhinein noch mal drei mal zu verdammen, dass ich so jung geheiratet und eine Familie gegründet hatte mit einem Menschen, der einfach nichts begriffen hat in seinem Leben.
Und wenn jetzt einer sagt, ich soll nicht persönlich werden in meinem Blog und überhaupt - doch, ich muss und ich will das jetzt und hier so sagen und ich nehme es auch nicht zurück.
Weil es mich so anwidert, dass ich es kaum aushalten kann.
Weil es mich rasend wütend macht, wie der eigene Vater (kann man manche Leute tatsächlich Vater oder Mutter nennen? ich hab da langsam echt so meine Zweifel) den eigenen Sohn mit Vokabular überschüttet, das in keinem niveauvollen Wörterbuch zu finden ist. Der seinem eigenen Sohn von kleinsten Kindesbeinen an alles genommen hat, das auch nur den Hauch eines Selbstwertgefühls, einer Selbstliebe hatte.
Mir ist bewusst, dass man als Mutter oder (echter) Vater nicht objektiv ist und man immer glaubt, die eigenen Kinder seien die besten und die liebsten und überhaupt.
Ja gut, ich weiß, sie sind bequem XXL (sie nennen es chillig), vergreifen sich in ihrer Sturm- und Drangzeit auch mal im Ton (sie nennen es: gestresst vom Tag - hahahahahahaaaa! dass ich nicht kichere), sie glauben, ihnen gehört die Welt (sie nennen es: tut es ja auch) und sie müssten umsorgt werden, bis sie eines Tages ausziehen (sie sagen: Du bist schließlich die Mutter! kicher...) - aber meine Güte! Fragt mal in meiner Verwandtschaft nach, wie ich mit 15 oder 16 war - und dass mindestens drei Kreuze an die Wand genagelt wurden, als ich mit 19 das Heim verließ.
Das ist jedoch nichts im Vergleich zu anderen Familien, in denen die Kinder mit 9 Jahren beginnen zu rauchen, zu kiffen, zu trinken, später harte Drogen konsumieren, die Schule schwänzen, die Lehre schmeißen, wenn sie denn überhaupt eine begonnen haben, die mit 14 schon Eltern werden und mit dreißig Jahren in Jogginghosen und mangelhafter Haar- und Zahnhygiene einkaufen gehen.
Ein Klischee? Ein private-TV-Sender-Klischee, das mit der Realität nichts gemein hat?
Dann geht nur mal samstags in die City...
Meine Söhne jedenfalls haben noch keine Schulstunde geschwänzt (halt, stopp, stimmt nicht ganz, Junior II ist ein einziges Mal in zehnjähriger Laufbahn mit einer Minusstunde erwischt worden), der Große raucht (er ist volljährig, er muss wissen, was er tut, bei mir jedenfalls gibts das nur draußen auf der Terrasse, obs regnet oder schneit), der Jüngere nicht (ich hoffe immer noch, dass das auch so bleibt), der eine hat seinen guten Schulabschluss und auch seine erste Ausbildung zuende gebracht, obwohl er wusste, er wird in diesem Job nicht bleiben, weil es ihm einfach nicht liegt - und nun in diesem Sommer wird er mit der zweiten fertig, während Junior II ab September seine Ausbildung beginnt - der Vertrag ist gestern raus.
Wen bitte interessiert es, ob sie am Wochenende bis 12 Uhr schlafen und nach dem.. äh... Frühstück in Shorts und ungekämmt vor dem PC hocken? Ich muss in meinen eigenen vier Wänden auch nicht wie Claudia Schiffer durch die Gegend stelzen und fühle mich in meinen Wohlfühlhosen sowas von.. wohl!
Junior I besitzt ein ausgesprochen sensibles Sozialverhalten, worum auch immer ich ihn bitte - er tut alles für mich, manchmal sogar, ohne dass ich ihn bitte ;) (An Junior II feile ich noch, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt!) - aber Himmelarschundzwirn - warum kann der eigene Vater (ich kanns kaum aussprechen, wirklich, das tut mir echt nur noch weh) nicht die positiven Seiten sehen? Warum wird immer nur auf etwas herumgehackt, das seinen (!!) Erwartungen zu entsprechen hat - nur weil - O-Ton - "ich mich nicht für dich schämen will"??
Ich muss kotzen, tut mir leid. Zum sechsten oder siebten Mal seit dem Wochenende.
Und dann hörst du heute von einem zehnjährigen Jungen direkt neben dir, der seit dem Kleinkindalter an einem Hirntumor leidet, der erblindet ist und bis heute kein einziges Wort spricht außer Mama und Papa, und mit jeder Untersuchung hoffst du mit, dass sich der Tumor nicht vergrößert hat und der kleine Kerl nicht wieder operiert werden muss - und heute Abend hieß es "Doch, er muss wieder"... Und du siehst in die Augen des Vaters und weißt, dass der einfach nur Angst um seinen Jungen hat - und wie sehr ihn all das belastet.
Ja ich weiß, solche Geschichten hört oder liest man immer wieder. Doch wenn es gerade neben dir passiert, wenn diese Geschichte ein Gesicht, eine Stimme, ein Gefühl bekommt... Dann ist es doch wieder noch etwas anderes.
Da frage ich mich wirklich... Was ist mit den Menschen los, die nur bis zu ihrem eigenen Egoismus denken und planen können? Warum trifft es immer die Falschen? Oder pauschaliere ich gerade? Ich weiß es nicht, aber im Moment zerreißts mich grad irgendwie. Du hast so gesunde, stabile, wundervolle Kinder - und dann kommt so ein Arschgesicht und zerstört alles... Während andere froh und dankbar sind, dass sie ihre Kinder haben..
Ich kann das einfach nicht begreifen...
Menschen töten Menschen für scheiß verdammte zehn Euro.
Menschen zerstören Menschen aus Eifersucht und Neid.
Menschen beklagen sich bei Kleiderkreisel und werfen mit Negativbewertungen nur so um sich, weil der Verkäufer 20 Cent zuviel Porto genommen hat, das Schwein.
Menschen heulen, weil der Friseur ihre Haare nicht braun, sondern dunkelbraun gefärbt haben, der Dilletant.
Menschen beklagen sich wöchentlich bei der Hausverwaltung, weil der Nachbar seine Schuhe vor der Haustür zu stehen hat und seine Wäsche am Balkon trocknet, dieser Rüpel.
Menschen schmeißen Beziehungen hin, weil der neue Partner kein gutschikutschi zu allem macht und auch nicht alles toll findet, sondern es wagt zu kritisieren, der Vollpfosten!
Nein... Ich kanns nicht verstehen und irgendwie.. will ichs auch nicht.
Eine Zigeunerin hat mal zu mir gesagt: "Entzieh dich dem Schatten, denn der Schatten entzieht dir dein Licht, deine Energie." Aber ich wüsste grad gar nicht.. wohin ich gehen sollte. Die ganze Welt ist doch ein Irrenhaus geworden. Seit es ihr besser geht.

Mittwoch, 3. April 2013

Entscheidungsfreudig? Ich doch nicht?

Nun, die Kenner meiner Persönlichkeit werden jetzt wissend mit dem Haupte nicken und sagen: "Dass du das auch schon merkst..."
Hey, ich bin Aszendent Waage - ich darf wankelmütig sein ;)
Und wankelte ich als Teenie über die beruflichen (Un-) Möglichkeiten, so wankele ich seit geraumer Zeit über meine beruflichen Perspektiven. Oder glaubt hier jemand ernsthaft, Miss Ziggenheimer möchte ihr Dasein noch zwanzig Jahre lang in einem piefigen Büro fristen? Da können mich auch die besten Schokokekse nicht überreden!
Ich glaube, ich habe jetzt - also schätzungsweise zwanzig Jahre, gefühlt wenige Tage später - meine Erleuchtung gefunden: Ich werde Designerin & Verkäuferin, nebenbei schreibe ich ein bisschen und wenn ich mal gar nichts zu tun hab, male ich. Das ist doch DIE Idee, oder etwa nicht? Oder murrt hier schon wieder jemand was von "typisch unentschlossen"? Ich finde, das vereint alles Kreative in mir. Ich kann nur leider nicht schneidern, auch wenn mir vor gar nicht allzu langer Zeit jemand versicherte: "Ist wirklich einfach zu erlernen!"

Aber mal ganz ehrlich: Der Frühling naht und wenn ich sehe, was unsereinem alles so an Klamotten geboten wird, dann möchte ich - aktuell jedenfalls - einfach nur noch schreiend davonrennen. Ist doch wahr! Oder findet Ihr vielleicht Kleider toll, deren gummierte Taille mir quer über den Brüsten hängt, der Rocksaum beim Bücken den Blick auf meine Unterwäsche freigibt und die Farben ausschließlich zwischen schwarz, weiß und nude variieren? Da kriegst es doch im Koppe, Mensch! Wo bleibt verdammt noch mal das Fröhliche, das Verspielte, das Phantasievolle? Naschen die Designer alle an derselben Droge, dass sie maximal die gleichen Einfälle haben, wenn denn überhaupt was kommt?
War es dazumal die Ina Deter, die da gesungen hatte: "Neue Männer braucht das Land"?
Helma Ziggenheimer jedenfalls singt für sie: "Neue Ideen braucht das Land, aber bisschen pronto!"
Gestern Abend jedenfalls warf ich Mr. Schweinehund über das Terrassengeländer hinaus (er ist tief gefallen, das dürfte genügt haben), öffnete meinen Kleiderschrank, fotografierte, hockte bis heute Morgen zwei Uhr auf dem Fußboden und lud, verpreiste und beschrieb jedes einzelnen Kleidungsstück. Zwar weiß ich bis jetzt noch nicht, wie ich sitzen soll und mein vor zwei Jahren dank Skateunfall gebrochenes Steißbein bringt sich mal wieder unangenehm in Erinnerung - aber ich habe heute Nacht vom Verkaufen geträumt und als ich heute Morgen erwachte, schief aus den Augen guckte, da kam sie endlich, die göttliche Eingebung:
Ich mache einen kleinen Kaffeeladen auf, es gibt auch Schokokekse wahlweise mit Kokos (ich weiß schon, wer jetzt kotzt), in der Ecke steht meine - vermutlich eingestaubte - Staffelei, auf der anderen Seite steht mein geliebter Ledersessel, den ich bis dato nur im Auge, aber noch nicht erworben hab, dort liegen mein Malbuch und Stifte und im Hinterzimmer summt die Nähmaschine, die von jemandem betrieben wird, den ich jetzt noch nicht kenne - und mit dem oder der verkaufe ich dann unsere Ideen.
Na was sagt Ihr?
Dann wird endlich mal wieder Mode gemacht, bei der man auch Spaß hat, sich nicht nur ausziehen zu lassen, sondern nach dem Liebesakt auch wieder anzuziehen. So.

Quelle Foto: http://img0.etsystatic.com/000/0/6488224/il_fullxfull.331598428.jpg


Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste

...na ja oder so ähnlich heißt es wohl.
Ist schon kurios manchmal: Da bekam ich doch letzte Nacht mein erstes Geld auf mein PayPal Konto überwiesen, so hatte ich just heute Morgen eine E-Mail Nachricht von PayPal.
Erst dachte ich noch: Huch, was macht denn die im Spam-Ordner?
Aber na ja.. Eigentlich müsste man ja schon bei der Betreffzeile im wahrsten Sinne dringend aufmerksam werden - aber die letzte Gewissheit eines Spam-Tatverdachts geben dann immer Orthografie und Grammatik, so wie in diesem Fall:







Guten Tag,

Wir regelmäßig alle Vorgänge im ΡауΡаl, Im Rahmen unserer Sicherheitsmaßnahmen prüfen.
Vor kurzem haben wir uns mit Ihnen in Verbindung gesetzt, nachdem wir ein Problem
im Zusammenhang mit Ihrem Konto festgestellt hatten.

Wir haben aus folgendem Grund Informationen von Ihnen erbeten:

Haben Sie bitte Verständnis, dass dies eine Sicherheitsmaßnahme ist, die Sie
und Ihr Konto schützen soll. Wir bedauern eventuelle Unannehmlichkeiten.

Vitte folgen Sie den unten gennanten Seite Um sich einzuloggen und den Kontozugriff wiederherzustellen:

Kontozugriff wiederherzustellen

Beim Einloggen werden die Maßnahmen angegeben, mit deren Hilfe Sie den Kontozugriff wiederherstellen können.
Wir arbeiten daran, die Sicherheit Ihres Kontos zu gewährleisten, und bedanken uns für Ihr Verständnis.
Wir bedanken uns für die rasche Erledigung dieser Angelegenheit.

Herzliche Grüße
Kontoprüfungsabteilung

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Tja. Alle Rechte vorbehalten. Du mich auch.
Ich frage mich nur... Was wird wohl passieren, wenn sie erst richtig Deutsch gelernt haben?

Dienstag, 2. April 2013

Die Macht der Gene

Vor ein paar Tagen begab ich mich in das Jugendzimmer. Freilich war ich auf der Suche nach etwas, doch neige ich dazu, bei diesem Unterfangen gleich noch ein wenig Ordnung ins Gestöber zu bringen. Soll ich nicht, weiß ich, mein Genie beherrscht sein Chaos selbst (wenn er mich was fragt, dann nur, weil er zu faul zum Suchen ist, klar). Jedenfalls tat ich das dennoch - und entdeckte unter einem Stapel wertvollem, zur Seite gelegten Restepapier einen bunten Mix aus Fotos, bei denen ich mich dann doch erst mal setzen musste.
Nein nein, es waren keine Aktfotos, weder von Junior noch von den derzeitigen Damen seiner schlaflosen Nächte - es waren Fotos aus einer Zeit, als er einfach noch süß, anschmiegsam und schnuckelig war, eben "mein Baby" (lasst ihn bitte nicht wissen, dass ich das hier geschrieben habe!) - und dann fand ich darunter noch Fotos mit zwei seiner Flammen vom letzten Sommerurlaub. Zwischen den Fotos lagen geschätzte acht Jahre, vielleicht auch zehn.
 
Man sagt ja "Das Umfeld formt den Menschen" - aber dessen war ich mir beim Betrachten der Fotos dann doch nicht mehr so sicher: Der Bengel vom letzten Jahr zwischen den Mädchen konnte echt als Kopie des Vaters durchgehen. Wirklich. Die Mimik. Die Gestik. Das Grinsen. Der Blick.
Hatten die Jahre mütterlicher Einflussnahme so wenig Wirkungskraft gegen die Macht der Gene?
Betrachte ich hingegen Fotos von Junior I, egal aus welchen Jahren, kann man sagen: Der ist "meiner" geblieben, damals wie heute. Schon als man ihn mir in den Arm legte, damals, im ostdeutschen Kreißsaal, der wohl nicht von ungefähr eher an eine Schlachtehalle erinnerte - grad wenn man heute so im Vergleich die Entbindungsstationen sieht. (Selbst bei Junior II, der nur 6 Jahre nach Junior I auf die Welt kam, lag ein himmelweiter Unterschied, so dass ich die Hebamme damals fragte: "Könnte ich nicht gleich hier in diesem Zimmer bleiben?" und sie fragte entgeistert: "Ja wo wollen Sie denn sonst hin? Das ist doch der Kreißsaal" und ich entgegnete leicht verwirrt: "Ach so... Ich dachte nur... Sieht ja aus hier wie in einer Wohnstube!")
Jedenfalls... Je älter Junior II wird, desto mehr gleicht er seinem Vater auf Ton und Haar. Selbst bei der Wortwahl, leider. Über meine Ermahnungen "Sprich vernünftig mit mir!" lacht er und meint, ich ginge nicht mehr mit der Zeit. Pah. Respekt und Achtung auch in der Wortwahl auch von Menschen, die gerade nicht anwesend sind, kommen niemals "aus der Zeit". Zwar halte ich ihm im Stillen die "Flegeljahre" zugute, durchkommen lass ich ihn damit aber nicht.
Dass Junior II tatsächlich in allen, ja wirklich in a-l-l-e-n Lebenslagen nach ihm kommt, bewies er mir übrigens noch beim Gutenachtkuss: "Warte morgen nicht auf mich, ich hab ein Date in der Stadt" sprach er und als ich wissentlich grinste, fügte er hinzu: "Übermorgen übrigens auch und Donnerstag auch!" und ich lächelte breit und fragte verschwörerisch: "Dann muss es diesmal wohl die Richtige sein - wie heißt sie denn?" und Junior verdrehte die Augen: "Es is jedesmal ne andere!"
Tja. Was soll ick sagen...
Ob man vielleicht noch was dagegen tun kann? Gegen die Gene?

Quelle: http://www.geo.de/reisen/community/bild/362834/Wuxi-China-Wie-der-Vater-so-der-Sohn

Montag, 1. April 2013

Beziehungsstatus: Süß - Ihr in Eurem Alter!



Als Junior II von einem zum anderen schaute und fragte: "Dann seid ihr jetzt wohl verlobt?" und wir beide nickten, da fügte er hinzu: "Is ja süüüß" - da klang es eher, als wolle er sagen: "Ihr in euerm Alter nee..."

Die gelben Seiten und ich... Schauen wir heute beide auf die Zeit zurück, die Zeit, als wir uns zum ersten Mal begegneten, wieder auseinander gingen, uns irgendwann wiedertrafen und doch immer wieder auseinandergingen... so würden wir wohl heute sagen: "Wir haben uns einander erkämpft."

Auf Deine Frage, ob ich denn etwas vorbereitet hätte, konnte ich nur mit dem Kopf schütteln und irgendwie so gar nix sagen. Aber in meinem Kopf waren tausend Worte und noch mehr Empfindungen.
Alles, was wir miteinander erlebt haben, gehört zu uns, zu unserem Leben, zu unserer Geschichte - und was einst noch eher Worte waren, die wir noch nicht leben konnten, so fühle ich heute, dass Denken und Handeln eines ist: 
Ich lebe für den Moment. Das, was war, liegt nun weit hinter mir, ich habe es irgendwo zurückgelassen, hinter einer Tür, deren Schlüssel wohlverwahrt liegt. Und ich halte den Kopf erhoben, ich schaue nach vorn, wo neue Türen geöffnet werden wollen, hinein in die Sonne, ich folge den sanften  Klängen - und fühle dabei, wie wir einander an den Händen halten und nicht mehr loslassen... 
Heute wissen wir, wer wir sind, wo wir sein wollen - und mit wem wir sein wollen.
In diesem Jahr, an dem Tag, der in unseren Ringen steht, kenne ich Dich zehn Jahre - und mindestens genauso lange liebe ich Dich. Was auch immer dazwischen lag, sage nicht, dass es verlorene Jahre wären. Vielleicht... haben wir diese Zeit gebraucht, um zu wissen, dass Du es bist... dass ich es bin.. 
Zehn Jahre sind eine lange Zeit - doch noch viel mehr davon liegt vor uns. 
Und so lasse ich dieses Lied erklingen, bette meinen Kopf an Deine Schulter, schließe meine Augen und wiegen wir uns sacht im Takt der Musik, die Finger ineinander verschlungen....

Come a little bit closer
hear what I have to say...

Because I'm still in Love with you...

I loved you with all my heart...

I wanna celebrate
see the shining in your eyes...

Because I'm still in Love with you..
I wanna see you dance again.




Spielt noch mal, Musikanten... Wir wollen noch nicht gehen...