Mittwoch, 31. Juli 2013

The National - About Today


...ich kenn diesen Film nicht...
Aber diese Musik geht mir sehr unter die Haut. 
Vielleicht... weil ich mich selber grad... irgendwie angeschlagen fühle. 

Herrscher auf verschiedenen Planeten

Bildquelle: http://www.clack.ch/images/uploads/2011q3/fraumann.jpg
Manchmal habe ich so ein Bild vor Augen; manchmal denke ich solche Worte wie in der Überschrift. Die gelben Seiten und ich... Rund zehn Jahre leben wir "allein", jeder für sich, immer noch, auch seitdem wir ein Paar sind. Und ich muss sagen: Doch... Man gewöhnt sich daran. Daran, den Tag zu bestimmen, Abläufe zu bestimmen. Man entwickelt Vorlieben und Abneigungen. Ich schlaf gern aus, er steht lieber früh auf. Ich liege halbe Nächte wach, lese, schreibe, höre Musik - er geht dann lieber gleich zu Bett.
Überhaupt auch, aber das erwähnte ich ja schon mal, bin ich auch zehn Jahre nach dem Ende meiner Ehe immer noch dabei, mich zu "schälen", mich so lange zu "häuten", bis eines Tages mein wahres Ich hervorkommt. (Und ich bin mir momentan nicht sicher, ob ich mich dann nicht selber vor mir erschrecke :)) Meine kratzige Stimme aus Hessen beobachtet diesen Vorgang auch schon eine Weile und schlug sich letztens begeistert Pfeifchen rauchend auf die Knie: "Ja mach mal weiter so, du bist dann fertig mit dir, wenn du im Altersheim bist!" (Pah. Jeder weiß doch, dass unsereiner aus dem Norden für gewöhnlich etwas länger braucht :))
Jedenfalls habe ich entdeckt, dass auch ich durchaus zickig sein kann. Ich dachte ja nie, dass ich so sein könnte, aber... ach ja doch.
Und das einzige, was heutzutage bei mir schnell gehen kann, ist der Aufstieg auf die Palme. In Nullkommanix sitze ich oben im Wipfel und wettere, was das Zeug hält.
Gabs bei mir, meine ich, noch vor wenigen Jahren so nicht.
Insofern kann ich nachvollziehen, dass die gelben Seiten zuweilen irritiert schauen oder fragen: "Könnte ich vielleicht bitte die Helma von früher zurückhaben?"
Nein. Kann er leider nicht.
Vor rund 15 Jahren bescheinigte mir ein Kollege: "Am Anfang warst du ein Mäuschen. Jetzt wirst du eine Frau, die weiß, was sie will. Ich würde sagen, deine Kinder haben dir gut getan."
Vermutlich war das der Anfang: Streit mit Behörden, Schulen, Kinderärzten, Vollidioten von Kinderärzten nach jahrelangen Fehldiagnosen und ergo Fehlbehandlungen und so weiter und so fort.
Überhaupt - und jede/r Alleinerziehende weiß das - die Erziehung von Kindern bzw. die Behauptung als Mama oder Papa lässt einen auch reifen. Grad in der Pubertät. Machtkämpfe vom Feinsten. Wenn da die Jugend Frust ablässt und mit den Türen knallt, wenn sie sich im Vokabular vergreifen oder mit ihren Hörnern durch die Wand wollen - ja spätestens dann lernt man, auf den Tisch zu klopfen. Wobei ich mir immer diesen Spruch verkniffen habe "Solange du die Füße unter meinen Tisch..." - denn den hab ich selber immer gehasst.
Ja und in den letzten Tagen, Wochen, vielleicht auch Monaten häufen sich Diskussionen mit den gelben Seiten, wo er doch immer mal fragt: "Was ist nur los, dass nichts mehr so ist wie früher? Was ist anders?"
Ich glaube... ich. Ich bin anders. Früher war ich oft einfach nur still und ruhig, habe mich eingepasst und angepasst. In Zeiten der Ehe, damit Situationen nicht völlig eskalierten. Und in den Zeiten danach, weil ich es einfach nicht anders gewohnt war. Zwar habe ich mein Mäntelchen nicht nach dem Wind gehangen, aber ich habe auch nicht immer alles ausgesprochen, das ich dachte.
Heute sage ich immer öfter, wie ich denke, wie ich die Dinge empfinde und lasse mich auch nicht mehr so einfach in eine Situation pressen, die mir nicht gefällt oder die mir nicht guttut. Ich muss mich nicht auf Krampf mit Leuten verstehen, die mir Magenschmerzen verursachen. Sicherlich muss ich das nicht jedem zwingend ins Gesicht sagen - aber ich kann, je nachdem, um wen es geht, den Umgang meiden oder mich, soweit möglich, einfach nur heraus- bzw. zurückhalten.
Ich kann mich auch Situationen entziehen, die mir nicht guttun oder mit denen ich irgendwie ein Problem hab. Ich kann mich zurückziehen auch da, wo ich früher unbedingt alles ansprechen, bereden, klären, bereinigen musste. Dann kann ich was essen und wahlweise die Musik dazu anstellen.
Ein Leben nach meinen Prinzipien... oder doch nicht?
"Muss denn alles immer nur nach dir gehen?" fragten mich die gelben Seiten vor ein paar Tagen.
Nein - das muss es und das soll es nicht. Und so empfinde ich es auch nicht. Wenn ich mein Leben betrachte, sehe ich einen Haufen Kompromisse und Zugeständnisse, die ich eingehe.
Aber eben nicht mehr um jeden Preis und auch nicht mehr nur des Friedens willen.
Das Zusammenleben wird eines Tages.. sicherlich lustig und herausfordernd.. Zwei Herrscher auf dann nur noch einem Planeten..
Gestern Abend las ich übrigens in einer Zeitschrift ein Interview mit Diane Keaton. Ich mag diese Frau total, weil sie so wahnsinnig natürlich wirkt, so ohne Botox, Lifting und z. B. barfuss an der Tankstelle - und das in Hollywood. Sie sagte sinngemäß, dass ihre Chancen, mit 40 Jahren noch heiraten zu können, gleich Null gingen, dass sie sich das mit 50 noch wünschte und jetzt, mit 67, interessieren sie Liebe und Leidenschaft nicht mehr. Stattdessen hat sie zwei Kinder adoptiert, interessiert sich für Immobilien und Architektur, neben der Schauspielerei natürlich. Sie hat sich ihr Leben eingerichtet und sich unabhängig gemacht.
Und es gefällt mir sehr.
Mit den gelben Seiten will ich leben. Und nur mit ihm. Danach - das ist mir klar geworden - kommt nichts anderes mehr. Entweder mit ihm oder allein. Sicherlich mit ein bisschen Chi-Chi und so, weil, das Leben endet ja dann nicht, aber dann nur noch ein Planet mit einer Herrscherin ;) Der Gedanke gefällt mir gut. Richtig gut.

Dienstag, 30. Juli 2013

Serena Ryder - Weak In The Knees (LIVE) - Rehearsal Hall, Toronto, Ontario


...ohne Worte...
..eigentlich..

In The Valley Below - Peaches (Official Video)


...we want live too long 
so lets love for one song..

Wenn die Arbeit getan ist und das Gefolge keine Lust mehr hat...

...dann kommt es auf dumme Gedanken und bastelt ein wenig an Dokumenten herum, deren Ausarbeitung dem Chef, der noch ein bisschen draußen herumfährt, bis heute Abend vorzulegen sind:


Mal sehen, ob dem Chef die neueste Kreation á la Helma Ziggenheimer ins Auge sticht. Schade nur, dass von uns keiner mehr sein Gesicht sehen wird - denn 19 Uhr pflegen wir gewöhnlich nicht mehr anwesend zu sein.
P.S. Das Originaldeckblatt findet er dann freilich eine Seite weiter :)

....und ab geht die Luzie!

Sonntag Nachmittag musste ich ja lachen.
Hatte es am Morgen noch den Himmel zugezogen und auch ein paar Verlegenheitstropfen geregnet, so zerriss die Wolkendecke bereits gegen Mittag - und zur Wärme gesellte sich die Sonne.
Wonach schrie das?
Genau - nach einem kühlen Bad im See und nach ein wenig Pigmente haschen. So erhälts vielleicht auch ein wenig die Urlaubsbräune.
Gehe ich also so beschwingten Schrittes im zarten Kleidchen und zusammengebundenen Haaren hinunter an den See und kommen mir im Gewusel drei Kerlchen entgegen.
(Überhaupt war ja mächtig viel los an diesem Nachmittag, wobei das "zum Baden gehen" von früher ja heute eher einem Catwalk der jungen Mädels gleicht: Aufgetakelt und richtig kunstvoll zurechtgemacht - bis zur ersten Welle! Vermutlich ist diese Form eines öffentlichen Auftritts dasselbe, was unsereiner in Bars oder Cafés oder im Onlinedschungel abzog: erst mal gucken und bei Gefallen anfassen.)
Ja und in diese Gedanken hinein kamen mir eben jene jungen Herren entgegen.
Wie alt die waren? Keine Ahnung, ich hatte ja nicht so genau hingeguckt. Irgendwas Mitte/ Ende zwanzig, würde ich denken.
Ich gucke also nicht hin, bemerke aber dennoch aus Augenwinkeln die Blicke, so schön von oben bis unten - und höre die gesungenen Worte "Du bist zu alt, du bist zu alt, du bist! zu! alt!"
Nicht mal den Kopf hab ich gewendet, ich bin erhobenen Hauptes weitergegangen und hab wirklich lachen müssen: Was kann ich schließlich dafür, dass die erst noch auf die Weide müssen, damit aus den jungen Hähnen erst noch kernige Männer werden?
Nur so und überhaupt nicht andersrum sollte Frau das sehen :)
Im Nachhinein ging mir dennoch durch den Kopf, wie gelassen und entspannt ich diese Bemerkung auffasste, während mir vielleicht vor ein paar Jahren noch der rosa Himmel auf den Kopf gefallen wäre. Ich bin sicherlich nicht die, die vor Selbstbewusstsein strotzt - aber ich bin auch nicht mehr die, die sich insbesondere nach so einem Spruch ins nächste Mauseloch verkriecht oder sich neuen Lebensmut beim Weinchen antrinkt.
Ich freu mich aber doch sehr, wenn zum Beispiel mein siebzehnjähriger Skorpion zu mir sagt: "Ich bin stolz, so eine Mutter zu haben." Oder der Dreiundzwanzigjährige mir zuflüstert: "Mutsch, meine Leute dachten, du seist meine Freundin."
Und ich freu mich, dass ich die Hürde 40 so entspannt genommen hatte und auch heute immer noch kein Problem mit grauen Haaren oder mehr Falten im Gesicht hab. Sind doch Lachfalten!? Und das finde ich positiv :) Mit der Fummfzisch wirds mir insgesamt vielleicht anders gehen - also genieße ich mal die paar Jahre noch. Fakt ist - zwanzig möchte ich heute nicht mehr sein, ehrlich nicht.
Heute fühle ich mich wohler denn je - ich bin älter geworden, irgendwie erwachsener und entdecke jeden Tag neu, dass das Leben noch laaaaaange lange nicht vorbei ist. Ganz im Gegenteil.


Sonntag, 28. Juli 2013

Schnee von gestern

Heute sollte ja mit 37 bis 42 Grad der heißeste Tag des Jahres werden - und das Thermometer zeigt momentan entspannte 29 Grad an. Entspannt deshalb, weil der Himmel sich heute zugezogen zeigt und auch ein angenehmes Lüftchen durch die Zimmer weht.
Während es gestern so heiß war, dass selbst das Baden im See nicht mehr ausreichte, um länger als zehn Minuten erfrischt zu sein. Eher glich der See einer pisswarmen Badewanne - aber gut. Besser als nix. Wenn man dann noch mal etwa viermal am Tage duscht, erreicht man schon ganz entspannt den Abend.

Übrigens habe ich gestern mal so richtig abgelacht: War ich doch auf dem Weg, Junior samt Freund vom Feriencamp abzuholen - und da ich diese Strecke maximal einmal im Jahr fahre, packte ich mir Frau Navi mit ein. Man sagt ja immer: "Navis sind Scheiße, weil es das selbständige Denken abbaut." Pah. Wer Autos mit Einparkhilfe und solchem Schnickschnack liebt, der darf auch nicht aufs Navi schimpfen.
Und außerdem konnte ich doch immer noch ganz stolz von mir behaupten, dass Frau Navi mich einerseits noch nie enttäuscht, ich andererseits aber das Beachten von Hinweisschildern dennoch aber auch noch nicht verlernt hatte. Na ja, sagen wir mal... Bis gestern Morgen. Ich war müde, ich war nicht ganz so gut drauf - und was mir dann hilft, sind Musik und Mitsingen gegen die Müdigkeit. Hat auch super funktioniert. So wie auch super funktionierte, dass ich bereits schätzungsweise 15 km eher auf den neuen Autobahnabschnitt auffuhr, der Frau Navi völlig unbekannt war. Aber ich lese ja noch Hinweisschilder!
Also rauf, Mucke on und Weitersingen. Bis ich just an einer Abfahrt vorbeirauschte, von der ich dachte: "Huch? Die kenn ich doch? Hätte ich hier nicht runter gemusst? Stand da nicht auch XY, wo ich doch hin will?" 
Ja stand da - und Frau Navi sagte: "In einem Kilometer bitte rechts von der Autobahn abfahren."
Wieso erst in einem Kilometer? Wo wollte die denn mit mir hin? In die Blaubeeren vielleicht? Sah mir fast danach aus, nach der Abfahrt, also hielt ich rechts und schaute noch mal auf das, was ich ins Gerät eingegeben hatte. Na gut. Hieß die Straße nun "Mühlenberg" oder "Am Mühlbach"? Hättste mal genauer hingeguckt, Helma. VOR Fahrtantritt. Also wechselte ich einfach mal die Eingabe und fuhr weiter auf gut Glück. Eine von beiden musste ja passen - und im Ort würde ich mich sicherlich zurechtfinden. War ja nicht so, als wäre ich hier noch nie gewesen. Richtig gelacht aber habe ich dann, als das Navi nach rechts zeigte und meinte: "In zweihundert Metern bitte links abbiegen."
Jahahahahaaa! Da staunste nich schlecht, wa? Nach rechts zeigen und nach links abbiegen wollen! Typisch Frau Sabine. Rein gefühlsmäßig konnte links aber nicht stimmen, denn wenn ich eine Abfahrt zu spät abgefahren war, musste ich ja nach rechts abbiegen, um wieder zurückzukommen. Habe ich auch gemacht - und mein Ziel nach etwa siebenhundert Metern erreicht. Eine Viertelstunde zu spät - aber die Jugend war ohnehin noch nicht fertig.
"Also jetzt nach P.?" vergewisserte ich mich bei Sohnemann, der schlaff und müde Platz genommen hatte.
"Nä!"
"Nee? Wieso nicht? Ist alles okay?"
"Nä! Die Alte is krank."
"Na sag mal, wie redest du denn von deiner Freundin?"
Kurzer missmutiger Seitenblick, vielsagende Handbewegung.
Keine weiteren Fragen, Euer Ehren. Meine Annahme von gestern - Schnee von gestern! Was genau vorgefallen war, mochte er mir nicht erzählen und ich wollte auch nicht nachbohren. Wenn er will, erzählt ers von ganz alleine. Später zeigte er mir nur eine Nachricht, die sie ihm am Morgen geschrieben hatte: "Also Ihr könnt doch nicht kommen, ich bin jetzt doch richtig krank."
Aha. Ich denke, selbst wenn ich 40 Grad Fieber hätte, würde ich den, an dem grad mein Herz hängt, sehen wollen - und seis nur für ein paar Minuten. Immerhin... gabs davon ja nicht sooo viele Möglichkeiten, wenn zwischen beiden doch schon ein paar Kilometer lagen. Ähnliches musste in Junior II vorgegangen sein und offensichtlich fühlte er sich genauso verschaukelt wie ich mich an seiner Stelle gefühlt hätte.
Ich habe nix weiter gesagt und gefragt.
Wir sind auf direktem Wege nach Hause gefahren und haben uns ein Kilo Eis gekauft.

Freitag, 26. Juli 2013

Na endlich

Es ist ungefähr vier Jahre her, als das Interesse an den Mädchen in Junior II erwachte. Noch deutlich, als wärs gestern gewesen, erinnere ich mich an den ersten großen Liebeskummer - die erste "Liebe" aus dem Ferienlager. Als er heimkam, sich aufs Bett warf und anfing zu weinen, als gäbs kein Morgen mehr. Wie lange ich brauchte, um aus ihm herauszubekommen, was eigentlich passiert war.
Nichts. Das war ja das Drama. Und das Drama war vermutlich gleichalt und und hatte lange blonde Haare.
"Wie heißt sie denn?"
"Weiß ich nicht!"
"Wo wohnt sie denn?"
"Weiß ich auch nicht!"
Herzzerreißendes Schluchzen.
"Du musst was tun. Ir-gend-was! Aber tu was!"
Ja toll. Da stehste da. Finde mal ein Mädel unter schätzungsweise tausend Kindern - und du hast weder Namen noch sonst irgendeinen Anhaltspunkt.
"Ich hab aber ein Foto von ihr! Hab ich gemacht, als sie Tischtennis gespielt hat."
Na bitte. Ging doch. Bis ich das Foto sah.
"Kind, das ist das Mädel - von hinten??" ächzte ich.
"Na von vorn hab ich mich nicht getraut, das hätte sie ja gemerkt."
Lange Rede, kurzer Sinn: Wir haben das Mädel gefunden, es wurden Handy-Nummern ausgetauscht - und das Kind entdeckte das Internet und hier insbesondere Schüler-CC. Eifrigst wurde sich nun gemailt, entdeckte das Kind außerdem die Freude an coolen Eigenfotos und entsprechenden Kommentaren im Profil.

So hatte es einst begonnen.
Im Jahr darauf hatte man sich übrigens wiedergesehen und als ich ihn abholte, hing sie ihm am Halse.
Draus geworden ist trotzdem nie was - die Liebe auf Entfernung funktioniert in diesem Alter wohl nicht wirklich ;)
Noch ein Jahr darauf war ich doch sehr überrascht, als Oma Ziggenheimer mir im gemeinsam verbrachten Urlaub erzählte: "Der hat so einige Mädels kennen gelernt." - "Echt? Wo denn?" - "Na am Strand. Ist einfach hingegangen und hat nach der Handynummer gefragt." Na das haute doch die Miez vom Baum! War das echt mein Sohn? Offenbar schon.
Im letzten Jahr dann begannen wilde Knutschereien und Fummeleien. Also jedenfalls weiß ich seit letztem Jahr davon. Immer neue Namen tauchten auf, die ich irgendwann auch nicht mehr auseinanderhalten konnte. Wobei ich ihm zugute hielt: Solange er sich nicht für eine entscheiden konnte, bliebs beim Knutschen. Das glaube ich ihm mal, weil ers freiwillig und von sich aus erzählte, ohne dass ich nachfragen müsste.

Ja und nun... ist die Entscheidung gefallen. Wer isses? Die einst 14jährige, die dem damals 16jährigen den Zungenkuss beibrachte und vermutlich noch mehr, hätte man eben nicht am Strand und damit in der Öffentlichkeit gelegen. Die Entscheidung hat er mir via whatsapp mitgeteilt mit der Frage, ob ich ihn morgen zu ihr fahre, nur ganz kurz, so auf der Rückfahrt, wenn ich ihn aus dem Camp hole. "Das dauert auch keine Stunde", versicherte er mir ebenso schriftlich.

Hach ja. Liebe is doch was Schönes. Auch wenns bei manchen länger dauert. Ich sags ja immer: Was sich finden soll, das findet sich auch :)



La Dolce Lotterleben

Bildquelle: http://static.cosmiq.de/data/question/de/dd7/ec/dd7ecc2edebc1cbac8f614f04973a825_1_orig.jpg
 
Als die gelben Seiten letztens auf der Geburtstagsfeier das Baby einer Kollegin auf dem Arm hielten und wiegten und so, da wurde ich prompt gefragt: "Na? Sieht er nicht gut aus damit? Und: Na? Wie wärs mit euch? Noch mal so was Kleines?"
Ich habe erst mal den letzten Schluck aus dem Glas Sekt hinuntergestürzt und versichert: "In DIESEM Leben nicht mehr!"
Schließlich habe ich zwei gesunde Söhne, die gelben Seiten ebenso - das genügt, man muss es auch nicht übertreiben.
Ganz ehrlich: Ich könnts auch nicht bezahlen. Wenn ich sehe, wie teuer Junior II geworden ist, seitdem er die weibliche Holdigkeit für sich entdeckt hat - das glaubt man kaum. Zwar ist er (erziehungsbedingt ;)) kein Kind, dem nur Markenklamotten ins Haus kommen müssen. Ganz im Gegenteil. Es muss nur cool aussehen. Leider sind aber eben auch diese Klamotten nicht billig.
Ach siehste, da fällt mir ein - ich wollt mir doch mal eine Nähmaschine zulegen? Schließlich wurde mir schon von zwei Seiten gesagt bzw. geschrieben, dass das ganz einfach zu erlernen sei. Na dann werde ich das ja wohl auch noch hinkriegen.

Ich liebe meine Söhne über alles und ich bin auch dankbar, dass ich sie habe.
Ich bin aber auch dankbar, dass sie jetzt erwachsen sind und mein Leben sich mehr und mehr entspannt.
Wie zum Beispiel aktuell: Sohn I ausgeflogen, Sohn II ausgeflogen - und Muttern führt daheim ein Lotterleben vom Feinsten: Kein Essen zubereiten müssen, ergo kein Abwasch nötig - nur arbeiten gehen, heimkommen, duschen, Beine hoch, Buch zur Hand oder ab ins world wide web - Käffchen dazu. Staubwischen? Äh nee - Jalousien runter tuns auch. Staubsaugen? Mach ich morgen. Bestimmt. Sechs Uhr aufstehen? Ach - weeeeiitt gefehlt: Sieben Uhr drück ich die Schlummertaste aus und bequeme mich erst dann ins Badezimmer.
So beginnt ein Tag auch richtig klasse, ich bin entspannt, es geht mir gut und ich komme entsprechend gelaunt ins Büro - nur um dort meine erste Tasse Kaffee in Empfang nehmen zu können - sofern die anderen nicht wieder schneller waren.
Außer heute Morgen. Heute Morgen dachte ich: "Musst ja eh noch tanken, dann holste dir gleich noch ein Käffchen und bisschen Frühstück dazu, hattest ja keine Zeit mehr, dir was zu machen..."
Ein belegtes Olivenciabatta mit Mozarella und ein Schokobrötchen. Mjamm!!
Wollte ich in der Arbeit auspacken. Huch! Wo ist mein Frühstück?
Mir dämmerts... Lotte Helma hats beim Kraftstoffversorger ihres Vertrauens liegenlassen. Scheiße - Fuck - Himmelarschundzwirn! Wo bekomm ich jetzt was zu essen her???
Einfach verschenken wollt ich das gute Zeug aber auch nicht - dann sollte es wenigstens mein Abendessen retten. Also Nummer rausgesucht und angerufen:
"Guten Morgen, hier ist Ziggenheimer. Ich war vor einer halben Stunde bei Ihnen und hatte neben Kaffee noch ein Ciabatta und ein Schokobrötchen, das habe ich leider liegen lassen...."
"Ja", fiel mir die gute Dame trockenen Humors ins Wort, "und Ihre Kreditkarte auch."
Ich glaube, es wird Zeit, dass die Söhne heimkehren. So'n Lotterleben hat nicht nur Vorteile.

Donnerstag, 25. Juli 2013

Wer glaubt hier an Geister???

Ich!
Ich hab nämlich grad einen vor meinem Badezimmerspiegel vorbeihuschen sehen!
Frech zugezwinkert hatter mir ooch noch ;)



Das Dollste jedoch: Wenn der Geist versucht zu reden oder auch nur wenigstens zu grinsen, bröckelt gleich die Fassade!
Ha!
Und was kommt zum Vorschein? Eine hoffentlich erfrischte, gestraffte Helma - dank eines Rügenkreide-Wasser-Gemisches. Wenn das tatsächlich funktionieren sollte, schmier ich mir das noch woanders hin, ich wüsste da noch ein paar Stellen! 

Mittwoch, 24. Juli 2013

Best Part Of Me - St Leonards (Official Music Video)



....dancing all around....
..so ganz für mich allein..
..barfuss auf dem holzfußboden..
..dreh ich mich im kreis
mit geschlossenen augen..
..wunderbares lebensgefühl <3>



Ich liebe es...

...wenn die Musik zur Stimmung passt....

So nach dem Gewittergrollen, dem Regen, der noch wundervoll auf der Zunge schmeckt und dessen Geruch sich in den Winkeln meines Zimmers versteckt; wenn sich sacht die Vorhänge bewegen und nichts diesen Raum erhellt außer dem blassen Schein des kleinen Monitors...

Sorry Nachbarn, aber das... kriegt auch Ihr jetzt ordentlich auf die Ohren... So leise kann man so was nicht hören...


Tornado gesichtet

...oder na ja, sagen wir: das, was vom Tornado übrigblieb. Wollt Ihr sehen? Dann kommt doch mal zu mir nach Hause *grins*
Und nein, ich werde jetzt nicht hier rumheulen wegen der Hitze und so.

Auch wenn ich sagen muss: Im Urlaub konnte ich echt besser damit umgehen ;)

Fotos wie diese erinnern mich daran, wie schön das war... Morgens erwachen, in einen blauen Himmel schauen, Vogelgezwitscher... Badelatschen anziehen, Handtuch mitnehmen - und auf gehts zum Strand...
Später ein Eis oder ein Käffchen oder beides oder andere Leckereien, die nicht nur zum Essen sind ;)
Hach ja.

Seit drei Tagen erlebe ich wieder den Wahnsinn  des Alltags - und eine Hitze, die mir die Drohung an den Chef entlockte: "Entweder du erteilst hitzefrei oder wir kommen ALLE naggisch!" Na da wurde es aber eng ;) (Wer uns alle kennt, weiß, dass dies durchaus eine Drohung ist und nicht zwingend zur Leckerei ausartet :))
Arbeiten von früh bis spät, viel zu lange sowieso, dann kommste in eine viel zu warme, stickige Bude, kein Lüftchen weht, das Obst verdirbt schon nach zwei Tagen und die Milch schaffts schon eher, sauer zu werden, sobald sie nicht mehr im Kühlschrank steht....

Und meine Bude? Wie die aussieht?
Tornadomäßig... Bin ich von mir nicht gewohnt, ist aber so. Alles fällt mir aus der Hand und ich breche schon in Schweiß aus allein beim Gedanken, nur die Hand heben zu müssen, um alles in Ordnung zu bringen... Hier liegt was, dort liegt was, Staub hab ich auch noch keinen gewischt - aber wenigstens meine kleinen ich-steck-einfach-mal-ein-paar-Orangenkerne-in-den-Topf-Zöglinge gegossen, auch die, die dank fehlender Sonneneinstrahlung ganz in weiß gekeimt sind. Immerhin sind sie gekeimt!

Ich habe keinen blassen Schimmer, warum bei Blogger
die Fotos nicht mehr richtig rum eingefügt werden können -
also dreht halt einfach euren Monitor! :)
So wie auch mein kleiner Oleander mich trotz der Urlaubspause nicht im Stich gelassen hat. Ja - auch über sowas kann ich mich freuen wie ein Kind  vor... äh... einigen Jahren  zu Weihnachten!


Übrigens war ich gestern trotz überlangem Arbeitstag und einer Affenhitze bis zum Umfallen noch auf dem Hauptbahnhof, um dem guten Sohne seine Rückfahrkarte zur Mutti zu sichern. Wer unseren HBF kennt, weiß, dass dies die wohl schönste Shoppingmeiler aller europäischen Hauptbahnhöfe geworden sein soll. Dass ich ergo auch noch shoppen war, ist nicht meine Schuld! Die gelben Seiten sind es, indem sie mich via Whatsapp blinkend ermahnten: "Denk bitte an den Bilderrahmen von NanuNana!"
Tja. Blöd nur, dass es diesen hier nicht gibt. Dafür andere schöne Sachen *hähä*

Ja... Watt soll ick sagen, wa?
Im Explorer sind se rischtisch rum, eingefügt aber...
Dann dreht Euch mal - und bei Risiken und Nebenwirkungen geht bitte zu EUREM Hausarzt!
Jedenfalls - das sind echt richtig dufte riechende Kerzen, die dritte, eine Lavendelkerze, steht im Badezimmer. Ich werde mir jedoch tunlichst verkneifen, auch nur eine davon anzuzünden - sonst wird das Bett, auf dem ich liege, durchaus zum Wasserbett - bei all dem Schweiße, der angesichts der dann weiter steigenden Hitze von mir abtropfen würde. Igitt. Also hab ich wenigstens mal schon die Deckelchen abgemacht und vielleicht füllt sich ja doch mit den Tagen so ein bisschen Geruch in die Räume. Immerhin: Je zarter Gerüche sind, desto eher verfalle ich ihnen.

Ja und angesichts all der schönen Dinge... bekam ich dann doch richtig dolle Lust, die Hände zu erheben und Ordnung zu schaffen auf meiner privaten Festung Lichtestein. Das Thermometer zeigt aktuell zwar immer noch 28 Grad, aber die Schwalben fliegen tief und irgendwie... grummelts grad herrlich.... Ach nee, war nur n Motorradfahrer. Na gut. Krachen solls heute trotzdem noch und irgendwie fühlt sich das auch so an, als wenn da noch was kommt. Und weil ich Gewitter total liebe und romantisch finde, das aber nicht inmitten von Chaos geht, da spielte ich ein bisschen Trümmerfrau und beseitigte meine ganz privaten Tornadohinterlassenschaften. Irgendwie bin ich ja doch immer wieder so ein bisschen überrascht, wie chaotisch grad noch alles aussah und es dann in Nullkommanix mit vier oder fünf Handgriffen schon wieder wohnlich und gemütlich geworden ist. Aber das ist eine Erkenntnis, die meiner Jugend das Leben beibringen muss - ich selber werde das wohl nicht mehr hinkriegen ;)

Wenn ich mal zu gar nix Lust hab - was treibt mich dann auf die Beine? Richtig - Liebeskummer oder Musik. Aktuell ist es die Musik :)



...Den Song habe ich schon vor Jahren bei iTunes eingekauft und mir bis heute nicht übergehört.
"Life is beautiful" - und wenn nicht, dann macht man sichs erst mal selber schön, und seis in den eigenen vier Wänden oder mit einer neuen Quarkmaske im Gesicht. Tu dir was Gutes, dann tut das Leben dir was Gutes. Hab ich mal irgendwo aufgeschnappt. Ich hoff, das stimmt auch. Ich tu mir nämlich andauernd was Gutes, und als ich heute Abend heimkam und mir ein Brief vom Finanzamt entgegenfiel, war ich schon ganz aufgeregt beim Aufreißen des Umschlags: Ein kleiner warmer Regen????
Aber ach... nee... Zwei ganze Monate hat das Schreibtischmonster gebraucht, um zu merken, dass er mir noch Daten abringen muss - die aber doch im Formular beantwortet stehen? Na der kriegt morgen was zu hören. Bloß gut, dass ich mir angewöhnt hab, immer von allem ne Kopie zu machen.
Doch wer weiß. Vielleicht hat jenes Schreibtischmonster ja auch einen Tornado gesehen. Nix Genaues weiß man ja nie.
Übrigens, jetzt donnerts in echt - draußen. Ich verzieh mich mal mit einem Buch auf meine Terrasse und schau mir das an - aber erst muss ich mir noch ein Käffchen zubereiten. Ohne Kraftstoff schließlich kein Motorbetrieb :)

Dienstag, 23. Juli 2013

Sind wir nicht alle ein bisschen königlich?

Im Urlaub - aus Mangel an den Möglichkeiten - habe ich mich wieder daran erinnert, um wie vieles man ruhiger werden kann, je weniger (oder eben auch gar nicht) man in eine Fernsehröhre guckt. Da haben doch echt schon diese zehn Tage ausgereicht, um meinen Flimmerkonsum derart einzuschränken, dass ich nach einem langen Tag wie diesem eher nur die Musik anstelle, die Gedanken treiben lasse - und etwas zu essen auspacke - und keine bewegten bunten Bilder vermisse. Na ja gut, kaum jedenfalls.
Ungeachtet dessen machts mir derzeit auch doppelt weniger Spaß, in die Ferne zu schauen. Oder findet Ihr etwa den Hype darüber normal, dass dieser Tage ein Baby auf die Welt kommen soll, von dem schon mit der Heirat der Eltern darüber sinniert und dank Computertechnik designed wurde, wie deren gemeinsames Kind mal aussehen könnte?
Wenn ein Kind auf die Welt kommt, empfinde ich es immer wieder als ein Wunder - aber obs nun schwarz, weiß, gelb oder royalblau ist - das ist mir dabei herzlichst egal. Hauptsache gesund, sag ich ja immer.
Ich meine, bei mir zum Beispiel waren vor etwas über 23 Jahren maximal die Eltern nervös - erstes Enkelkind und so,  klar - während einzig meine Oma sich entspannt eine Zigarette ansteckte und meinte: "Es wird nicht eher als errechnet kommen, du wirst bis zum Schluss gehen." Nun ja. Seien wir mal nicht pingelig. Der erste kam drei Tage, der zweite zwei Tage eher, aber das fällt wohl schon noch unter die Rubrik "ausgetragen" :)
Dafür hats beim Ersten auch schlappe eineinhalb Tage gedauert, bis er dann auch wirklich auf der Welt war (ja ick weeeß, mit dem Loslassen hatte ich offenbar schon früher so meine Probleme); dagegen wirkte der Zweite mit seinen sechs Stunden Wehenzeit geradezu wie Rudi Rennrüssel auf Gleitkufen.
Aber hat mich da jemand draußen in der Welt vielleicht bedauert, mit mir gefiebert, wurden da die Kamera paparazzilike bereitgehalten für das allererste Foto; hat jemand dem Kinde schon ein Gesicht oder wenigstens einen Namen geben wollen, noch bevors überhaupt als Quark in den Schaufenster gelegt wurde?
Und haben meine Jungs nicht - wie so viele andere Kinder dieser Welt auch - ebenso ihr Gutes geleistet und getan? Ihre Ziele erreicht? Und das nicht unter Zuhilfenahme aller Steuerzahlern unseres Landes - sondern ganz allein von Mutti.
Da erinnere ich mich übrigens auch grad an den Hype der kleinen Cruise: Als die auf die Welt kam, wurde sogar ein Kackhaufen (angeblich von ihr) vergoldet oder wenigstens als solches nachgebildet - und der Öffentlichkeit präsentiert. Igitt. Ob in Gold oder Braun - Kack bleibt Kack und es entzog sich partout meines Verstandes, inwieweit ein Babyhaufen kostbar zu sein hatte. Wenn sich der geliebte und geschätzte Fiffi von den Müllers schräg unter mir in den Vorgarten  hockt, sollste mal sehen, was passiert, wenn den Haufen keiner wegholt. Geschweige denn, was passieren täte, wenns Herrchen die Wiese mit seiner Toilette verwechselte.
Jahahahahaaa - das wär een Gaudi, wa?
Doch mal im Ernst: Warum is jeder Promi auch gleich was Besonderes? Der rülpst wie alle anderen auch und es kommen keine bunten Seifenblasen dabei raus - und wenn er pupst, riecht das genauso übel wie bei allen anderen.
Es gibt durchaus Menschen, die ich bewundere total für das, was sie tun oder erreicht haben. Ich unterscheide jedoch dabei nicht, ob prominent oder nicht - und verfalle ergo nicht in Maulaffenfeilhaltenschockstarre, bloß weil da ein bekanntes Gesicht an mir vorüberzieht. Genauso wenig, wie mir Leute imponieren, die mit fetten Autos und achtzig Sachen durch ne 30er Zone ballern, möglichst noch mit lautstarker Mucke, damits die letzten auch noch mitkriegen, dass da wer kommt (und dann noch entrüstet vor dem Kadi klagen, weil sie dafür wenigstens zahlen oder auch ne Zeitlang ihren Lappen abgeben sollen *kotz*).
Anyway: Am Wochenende - ich geb es zu - dürstete es mich ein wenig nach TV. Entzug und so, Ihr versteht? Aber irgendwie... wars mir dann nach einer Stunde auch schon wieder zuviel. Dünngeistiges wird auch dann nicht besser, wenn man es auf Uniriesenröhe aufbläst - und die wirklich interessanten Sendungen laufen dann, wenn ich des nächtigens auf der Terrasse liege oder blogge oder eben auch Musik höre.
Insofern ist auch glatt an mir vorbeigegangen, dass der kleine Prinz inzwischen auf die Welt gekommen ist. (Dank übrigens an meinen Kollegen Klausi, die Informationsquelle). Ich denke, die Kate kanns verschmerzen, dass nicht alle, die nicht sowieso schon vor der Klinik lungern, schussbereit mit ihren Kameras und Objektiven, wie blöde vor der Glotze oder dem Radio hocken und hektisch nach den Meldungen suchen.
Und wisst Ihr, was ich so richtig königlich finde? Den Geschmack des Käffchens neben mir! Prost.

Montag, 22. Juli 2013

Preisfrage

Woran merke ich, dass ich wieder im Büro bin und nicht mehr im Urlaub?

Ist doch pippi-einfach:
Ich habe frischen Kaffee gekocht und als ich welchen trinken wollte, war keiner mehr da!! Ich flipp aus hier!!!!

Bildquelle: http://funfire.de/bilder/4590/kein-papier-mehr-thumbnail.jpg

Ihr meint, das Bild passt nicht zum Thema?! Oh doch - weil ich immer die Angeschissene bin, verdammt noch mal!
(Manchmal komm auch ich Diplomat nicht ohne einen Kraftausdruck aus - was raus muss, muss raus, und da will ich nicht erst lange um den gequälten Brei reden, Himmelarschundzwirn!)

Zeit ist alles

...das wir irgendwie nicht haben.
Jedenfalls denke, fühle, glaube ich das oft. Und ich glaube, dass daher meine Unruhe kommt, sobald ich wieder allein bin. Allein mit mir selbst.

Der Raum ist gefüllt mit Musik.





Der Kopf ist gefüllt mit Gedanken.
Der Bauch ist gefüllt mit Empfindungen.

Es ist nicht, dass ich nichts allein mit mir anzufangen wüsste.
Es ist nicht, dass ich allein keine Freude empfinden könnte.
Es ist nicht, dass ich nicht allein an meinen Träumen basteln könnte.

Es ist eher... die Angst davor, dass alles zerrinnt und für das, was ich wollte, nicht mehr die Zeit bleibt...

Heute Nacht habe ich den Kühlschrank geplündert und alle Schokopuddings aufgegessen, die noch darinnen waren. Waren bloß drei und auch noch 30 % kalorienreduziert. Scheiße, die haben leider auch so geschmeckt. So wird das nichts gegen  Seelenfieber.


Sonntag, 21. Juli 2013

Verkehrte Welt

Wieso geht es MIR schlecht, obwohl ER getrunken hat?
Wieso ist der Urlaub schon vorbei, bevor man überhaupt richtig angefangen hat damit?
Wieso ist die Waage ungnädig zu mir, obwohl die Urlaubsleckereien überwiegend aus Fisch und ähnlichem bestanden?
Wieso muss ich immer erst dann so richtig aufs WC, wenn ich gerade eine mehrstündige Fahrt angetreten hab?
Ach menno. Alles so Ungerechtigkeiten.
Vielleicht will ich es jetzt einfach auch nicht positiver sehen:

Urlaubsende.
Abschied auf Zeit, Wiedersehen erst in ein paar Wochen.
Stressalltag vor der Tür.

 Na ja. Ich hab jetzt etwa vier Stunden Zeit, mir die Musik in die Ohren zu stöpseln und mich meinen Gedanken hinzugeben, vielleicht ein wenig zu schlafen. Danach, so ist ja allgemein bekannt, soll die Welt oftmals ja gleich wieder ganz anders aussehen. Na dann probiern mers doch mal.
Aber erst mal muss ich noch mal schnell für kleine Mädchen.

Der gläserne Mensch

In den Nachrichten ab und an, in diversen Ratgebern oder auch öfter mal von den gelben Seiten höre oder lese ich, dass ich im Internet nicht soviel von mir preisgeben soll: "Das Internet vergisst nie, und du weißt nie, wem deine Daten oder Fotos in die Hände fallen!"
Das ist sicherlich richtig.
In den Jahren, in denen ich immer mal wieder im Online-Dschungel unterwegs war, um neue Leute kennenzulernen (doch, das funktioniert wirklich, und ich habe echt fast nur positive Erfahrungen machen können), und wenn ich dort auch echte Fotos hatte, so habe ich immer noch darauf geachtet, dass Mann mich nicht lokalisieren konnte. Jedenfalls nicht, solange ich das nicht wollte.
Und auch wenn man irgendwann mal das Internet erfand, so bleibt ja dessen Entwicklung auch nicht stehen. Nicht umsonst muss man zum Beispiel bei Fratzenbuch immer mal die Privatsphäreeinstellungen ändern. Oder im Blog zur später erfundenen Kommentarmoderation und ähnlichem greifen, um irgendwelchen Vollidioten Einhalt zu gebieten.
Und das Ding mit dem Erkennen von IP-Adressen soll ja auch irgendwie geändert werden. Wobei ich festgestellt hab, dass das ja auch nicht immer stimmt. Ich hab mich nämlich mal selbst lokalisiert. Und festgestellt, dass ich in einem Ort im Rheinland saß. Hmm. Bloß dass ich da noch nie in meinem Leben war..
Es gibt da einen Blog, in dem ich seit Monaten immer mal mitlas, nur ganz unregelmäßig, so als ganz stille Mitleserin (nie was kommentiert oder sonst wie geschrieben), auch bin ich dort als Follower nie in Erscheinung getreten. Insofern habe ich eher nur am Rande mitbekommen, dass da eine angehende Ärztin über ihr Leben schrieb - und über die zarte, aber offenbar tiefere Liebe zu einer Frau, einer anderen Bloggerin, die wiederum Kinder hatte und obendrein Schwierigkeiten, sich zu ihrer lesbischen Liebe zu bekennen.
Heute nun las ich in ihrem Blog, wie verloren, belogen, betrogen und leer sie sich fühlt, die Ärztin: Die andere Frau - es hat sie nie gegeben. Die andere Frau, mit der sie seit über einem Jahr in Kontakt war - war in Wirklichkeit ein Mann. Ein Mann, der offenbar recht ausgeprägte weibliche Wesenszüge besaß und obendrein recht psychologisches Geschick. Wie sonst ist zu erklären, dass eine Frau über ein Jahr lang glaubt, sich mit einer Frau zu schreiben - und sich in diese verliebt?
Andererseits - und diese Frage hallt (noch) unbeantwortet in meinem Kopf: Wie ist es möglich, dass man über ein Jahr lang ausschließlich virtuellen Kontakt zu einem anderen Menschen hat, dass man nie mit ihm wenigstens telefoniert, den Klang der anderen Stimme hört, und sich so in diesen virtuellen Menschen verliebt? Wie ist es möglich, dass man sich so lange "hinhalten" lässt, ohne erfahren zu können, wer der andere wirklich ist?
Wer ist jetzt "schuld" (sofern man denn überhaupt von Schuld reden kann) an dieser Situation: Das Internet, das den Menschen gläsern und doch zugleich unsichtbar machen kann? Oder der Mensch dahinter, der sich eines Mediums bedient und vorgibt, etwas zu sein, das er nicht ist?
Ich meine, wenn aus Gebäudereinigern urplötzlich Seemänner werden können, nur um der Dame am anderen Ende des Landes zu imponieren, dann kann auch ebenso schnell aus einer Frau ein Mann werden - oder umgekehrt. Vor zwanzig, dreißig Jahren sind die Heiratsschwindler via Zeitungsanzeige durch die Lande gereist, um sich zu holen, was sie zu Hause nicht (mehr) bekommen konnten. Mit der digitalen Welt nun ist es einfacher geworden: Man muss nicht mehr von A nach B reisen, man kann sich verstecken, man kann sich so einfach als etwas verkaufen, das man einfach nicht ist.. und sich wenigstens vor dem Screen einen runterholen - entschuldigt bitte. Manch einem mag das ja genügen. CyberSex von heute.
Die Dimension des heute Gelesenen hat mich schon irgendwie... bestürzt. Enttäuschte, verletzte Gefühle, Verrat, Verlogenheit, Scheinwelten. Schmerz, Trauer, Wut auf der einen Seite. Was auf der anderen Seite passiert - wer weiß das schon. Den anderen Blog gibts nicht mehr, den Inhaber schon. So wie auch - dem Erzählen nach - der Seemannsblog urplötzlich verschwand, nachdem er ein Angebot unterbreitete, das er nur eben nicht einhalten konnte.
Man fragt sich, was in solchen Leuten vorgeht und dann wieder sage ich mir: Ich will es eigentlich gar nicht wissen. Mein Leben hat mich gelehrt, erst hinter die Fassade(n) zu schauen, bevor ich etwas glaube, bevor ich vertraue - aber ich muss auch nicht hinter jede Fassade schauen.
Weil nicht das Internet schuld ist und auch nicht die Möglichkeiten, die es bietet.
Am Ende jedenfalls ist es immer der Mensch dahinter. Er lügt, er betrügt, er illusioniert, er spielt und er wechselt. Das ist nichts, was er nicht auch im wahren Leben tut. Nur so ist es eben einfacher.
Heute Abend auf einer Geburtstagsfeier begegnete mir eine junge Französin, Mutter von drei süßen Kindern. Irgendwann erzählte sie mir, dass sie weder Nachrichten liest noch einen TV besitzt und auch sonst jegliche Unterhaltungen ablehnt, die mit hässlichen, gruseligen oder schlimmen Nachrichten kommen: Sie will sich einfach mit nichts belasten, damit sie nachts ruhig schlafen oder ihre Bilder malen kann.
Ob man das nun weltfremd und realitätsfern nennen kann? Ich weiß es nicht. Ich glaube aber, dass sie in jedem Fall ruhiger lebt als vermutlich viele andere. Und sich nicht Gedanken darüber machen muss, ob sie eine Zeit ihres Lebens mit einem Gegenüber verschwendet, den es in Wahrheit gar nicht gibt.
Ich muss jetzt erst mal zu Bett. Die gelben Seiten schnarchen schon. Unüberhörbar echt. Gott sei Dank.

Freitag, 19. Juli 2013

Delikte - Indizien - Ermittlungen

Als wir vergangene Woche in einem kleinen, recht netten Küstenort herumspazierten, was sah da mein trübes Auge? Einen Flooooohhhmaarkt! Ich liebe ja Flohmärkte total, und ich finde auch ohne diese Gefühlsaufregung, dass sich ein Blick über diese Märkte immer lohnt. Na ja, sagen wir, meistens. Einmal nämlich habe ich einen herrlichen alten kleinen runden Wecker gekauft und ich finde, auch wenn er nur fünf Euro gekostet hat, darf mich das Verkäuferschwein auf meine Frage, ob das Teil auch wirklich noch funktioniert, nicht anlügen. Wo kommen wir denn da hin, so ganz ohne Antikehre? Er blieb immer exakt nach fünf Minuten stehen, der Wecker, nicht der Verkäufer, und ist dann leider den Heldentot in meiner Müllmaschinerie gestorben. Der WECKER, nicht der Verkäufer!
Jedenfalls, in besagtem Küstenort, da lohnte sich echt nicht nur ein Blick, da habe ich auch richtig zugeschlagen: Ein dreiteiliges Service mit Kuchenteller (gaaanz wichtig!), Tasse mit Teller und ein Sahnekännchen aus cremefarbenen Keramik mit blassblauem Rand und für schlappe 15 Euro plus gratis Kerzenhalter aus Messing (Fotos folgen vielleicht, wenn ich wieder zu Hause bin und es bis dahin nicht vergessen haben sollte), eine gleichfarbige Tischdecke, bei der ich anfangs rätselte, ob es sich hier um ein Geschirrtuch oder doch ein Tischtuch handelte und dann entdeckte ich den Bücherstand.
Bis zu diesem Zeitpunkt war ich ja immer noch des Glaubens, ich könne gar keine Bücher mehr lesen. Aber wenn man gut zehn Tage quasi aneinandergeschnallt ist, ohne TV, ohne Internet *ächz* und überhaupt, dann muss man ja eine Beschäftigung finden.
Zum Zeichnen fehlte mir irgendwie das passende Equipment (es gab schon Rangeleien genug um die besten Plätze im California; immerhin vertrieb ich die gelben Seiten siegreich aus dem eingebauten Kleiderschrank und vermengte auch sonst die spärlichen Plätze mit meinen zahlreichen, unbedingt mitzunehmenden Utensilien bis hin zum Bügeleisen "Wozu brauchst du im Urlaub ein Bügeleisen?" "Ich hab da ein Viskosekleidchen mit, das zerknittert hun-dert-pro-zent, und so kann ich es ja nicht anziehen." "Dann lass das Kleid doch zu Hause." "Nee, lieber nicht. Nachher ärgere ich mich, dass ich ausgerechnet DAS Kleid jetzt nicht anziehen kann"... Alles klar? :)); zum Schreiben fehlte mir das Internet und für das handgeschriebene Buch die Ruhe (die gelben Seiten hatten ja auch kein Internet, und wenn er nichts zum Spielen hat, braucht er was zum Reden, und wenn ich reden soll, kann ich keine Bücher schreiben) - ja und dann blieb also nur noch das Lesen (geht auch nicht so gut, wenn dich ständig einer anspricht, aber ich glaube, ich habe immer an den richtigen Stellen "hmmm" und "finde ich auch" und so geantwortet.
Jedenfalls stand ich da nun an dem Antiquitäten-Buchstand und gucke so durch. Ein ganzer Karton mit Konsalik - sorry, aber diese gequirlte Scheiße geht mir ja so gar nicht in die Hand.
Gerade hatte ich mich entschieden für ein Buch "...ich bin da, wenn du stirbst" (ein völlig schnörkelloses, aber doch sehr tiefgehendes Buch, in dem eine junge Frau beschreibt, wie sie ihren Freund bis zu seinem Krebstod begleitet hat. Eine reale Geschichte übrigens, und ich hab am Ende des Buches richtig geweint. Warum ich mir sowas freiwillig im Urlaub antu, anstatt irgendwelche Kerstin-Gier-Romane zu schmökern und mich totzulachen, weiß ich zwar auch nicht - aber das Buch war gut.) - da entdeckte ich einen weiteren Karton mit den Kriminalromanen, die zu Ostzeiten Kult gewesen sein sollen:

Quelle: http://intress-online.de/ebay/buecher_die-reihe_2.jpg
D-I-E - Delikte Indizien Ermittlungen
Einige dieser Bücher habe ich als Teenie gelesen, und nun stand ich hier, las mich fest beim Probelesen und konstatierte: Für einen Euro pro Buch kann ich auch ruhig mal zwei mitnehmen.
OK, ohne die gute alte sozialistische Volkspolizei geht ja in diesen Büchern nix - aber spannend sind sie, ich sags Euch! Wie geschaffen für laue Sommerabende mit einem Glas Wein in der Hand, während der Liebste Euch die Füße massiert, das Kissen im Rücken zurechtrückt und schön still bleibt - oder auch für lange Winterabende, während der Liebste immer noch die Kissen rückt und anstelle des Weines einen lecker heißen Kakao zubereitet.
Ich habe es wirklich - wirklich bereut, dass ich nur zwei dieser Bücher gekauft habe. Sie sind soooo schnell ausgelesen. Also begab ich mich heute - auf dem Sofa der gelben Seiten - ins Internet und stöberte bei EBeep einen ganzen Karton dieser Bücher auf!! YYEEAAAHHH!! 50 Schwarten für schlappe 20 Euro - ich finde durchaus, dass das ein Schnäppchen ist! Dann lassen sich vielleicht auch die 10 Euro Strafgebühr für unerlaubtes Parken in der Spielstraße jenes Küstenortes verschmerzen, die wir in unserer Freude über getane Schnäppchen dann noch löhnen durften.
Ich freu mich nun auf die Kiste, die ich mir natürlich in die Firma schicken lasse, Montag ist mein Urlaub leider - leider vorbei, und wer mir diese Sendung dann in die Wohnung tragen darf, das überlege ich mir noch. Manchmal lohnt sich eben Spontanität, und alle anderen stillen Beobachter bei EBeep haben nun das Nachsehen - und ich gut zu tun ab der nächsten Woche. (Ich glaube aber nicht, dass ich hier dann weniger zu finden sein werde.)
So und jetzt muss ich unter die Dusche, um wieder fit zu werden nach diesem Rückreise - Anreise - Auspack - California-Rückgabe - Stress. Die gelben Seiten befürchten nämlich, dass ich sonst innerhalb der nächsten 10 Minuten einschlaf - und damit das Wochenendeinläuten versaue.
Also dann - tut Euch Gutes, man liest sich.

Mittwoch, 17. Juli 2013

Männer sind Schweine - Frauen auch!

Getreu diesem Motto des zweifelhaften Comedian Mario Barth, das ich hier jedoch in eine völlig andere Richtung nutzen möchte, sitze ich nun hier am heimischen PC von Mudder und Vadder, schätzungsweise 500 Kilometer vom Zuhause entfernt und trotzdem logischerweise zu Hause, und nachdem ich, kaum angekommen, erst mal für Pappa dank fehlendem eigenen EBeep-Account shoppen durfte, mache ich mich anschließend an das Bloggen.
Hach - hat mir DAS gefehlt!
Überhaupt ist die Funkversorgung hier auf der heimischen Insel so denkbar grottenschlecht, dass wir uns zu guter Letzt einen Hotspot einkauften. Ja so verwöhnt ist die Welt von heute. Federball, Buch & Co. sind out - es lebe die digitale Welt von heute!
Na ja, ganz sooo schlimm wars dann auch nicht - Federball haben wir schon gematcht - und was für mich persönlich am überraschendsten war: Ich habe in gut 10 Tagen vier ganze Bücher durchgelesen. Ich - die nach dem schweren Verkehrsunfall vor nunmehr 7 Jahren für ein Buch ein geschätztes Lesejahr  benötigte, verschlang in so kurzer Zeit gleich vier davon.. Also hats mit dem Unfall und den damaligen Schäden, die ich einst davongetragen hatte, doch nix zu tun, sondern vermutlich einfach mit der inneren Unruhe, die mich immer dann überfällt, wenn ich allein zu Hause bin. Dann laufen TV, Internet & Co. auf Hochtouren und ich fühle mich beruhigt, wenn im Hintergrund einer quackert - und sei es nur von der neuesten Nachricht vom Reissack aus China.
So und nachdem ich mich so richtig darüber ausgelassen habe, folgt mein nächstes Kotzthema - im wahrsten Sinne des Wortes: Treue Leser unter uns wissen, dass ich Liebhaberin meines eigenen Pisstempels bin und als solche mich auch eher immer weigere, fremde Klos zu benutzen, bei denen sich obendrein auch noch von diversen Nutzerinnen die Klinke in die Hand gegeben wird. Jedenfalls so lange es möglich ist und bevors pressiert.
Nun kann man sich ja denken, dass es auf einer Tingelreise entlang der Küste gaaanz ganz schwierig ist, ein WC zu finden, auf dem man am pro Tag alleine das Vergnügen hat.
Mein Fazit nach diesen zehn Tagen: Wenn ich noch jemals wieder in die Verlegenheit eines Treibens mit Camper kommen sollte, dann besorge ich mir eine XXXXL-Packung biologisch 100 % abbaubares Feuchttuch und einen kleinen handlichen Spaten - und dann - juchey - gehts ab in das Wäldchen: Öffentliches WC adé!
Ich habe in diesen ganzen zehn Tagen gerade mal ein einziges öffentliches WC gefunden, das nicht nach allen möglichen natürlichen Ablässen stank, jawohl - stank! Möglicherweise hatte ich ja auch einfach nur Pech und jedesmal einen Lokus erwischt, auf dem sich die Dame zuvor von diversen Schlemmereien der letzten gefühlten fünf Tage erleichtert hatte. Ich meine, wenn Du eine Tür öffnest und glaubst, Du stehst gleich vor noch einer, die Du zwar nicht sehen, aber sonst mit allen Sinnen  wahrnehmen kannst - dann ist das schon... äh... speziell. Die gelben Seiten vermeldeten stets: "Also bei uns Männern ist alles okay!" - und es ist und bleibt mir schleierhaft, wieso es auf den Damen WCs nach allem Möglichen und Unmöglichen stank und oft auch entsprechend aussah. Da tun sie nun alle so fein und erhaben mit ihren sorgfältig ondulierten Haaren, den perfekt lackierten Nägeln und dem 1a geschminkten Gesicht, einer Kleidung, die nach namhaften Boutiquen schreit - und dann hinterlassen sie ein stilles Örtchen so, das man es anschließend nicht mehr benutzen mag. Papier auf dem Boden, vermutlich auch andere Dinge auf dem Boden, nur halbherzig betätigte Spülungen und erst recht nicht gesäuberte.... aber lassen wir das; ich weiß ja nicht, ob grad jemand nebenbei beim Lesen isst.
Mahlzeit dann!
Jedenfalls musste ich wirklich gaaanz ganz stark an mich halten, auf den Zettel, der an der einen oder anderen Eingangstür hing mit der Aufschrift "Bitte hinterlassen Sie diesen Ort so, wie Sie ihn gerne vorgefunden hätten" nicht darunter zu setzen "Sorry, aber ich fand ihn schon genauso vor, wie ich ihn NICHT hätte vorfinden wollen!" Zurückgehalten hatte mich lediglich die Tatsache, dass mein Füllfederhalter wohlgeordnet im Wühltäschchen und dieses wiederum im Fahrzeug lagerte - und zu dem ich  gewöhnlich mehrere hundert Meter zurückzulegen hatte. Und diesen Weg gleich zweimal zu gehen, nur um einen frechen Spruch drunterzusetzen, dazu war ich dann doch schlichtweg zu faul. Ich hatte schließlich Urlaub!
Vielleicht bin ich ja einfach zu empfindlich geworden nach der jahrelangen Gewöhnung auf meiner einsamen Insel im heimischen Ziggenheimer-Town. Gut möglich auch, dass ich das echte, pure, normale biologische Leben mit allem, was dazugehört, nicht mehr gewohnt bin. Auch wenn ich weit davon entfernt bin, eine dieser eifrigen Sagrotan-Sprüherinnen zu sein, die bereits Fläschchen oder wenigstens Tüchlein zücken, sobald sich auch nur eine fremde Hand nähert. Aber weißte, wenn Du morgens mit nüchternem Magen in der Dusche stehst, die Wohlgerüche genießt und anschließend die Zahnbürste auspackst, während eine Dame in der Kabine nebenan sich daran machte, aus ihrem untersten Magenabschnitt alles nach oben zu würgen und lautstark wie ein Bierkutscher in das Waschbecken - mit Verlaub - zu rotzkotzen, spätestens dann ist bei mir ein Punkt erreicht, wo ich das Weite suchte, und das im Bruchteil einer Sekunde. In echt. So schnell kann ich sein, wenn ich will. Oder muss.
In diesem Sinne, Bahrt, auch wenn Du's anders gemeint hast, aber: Auch Frauen können echt Schweine sein. Baaahhh!
Und jetzt fahren wir einkaufen. Wir brauchen mal wieder was zu essen. Hahahhahahaaa!
Mein nächster Post wird in jedem Fall wieder magenfreundlich, ich versprechs :)

Mittwoch, 10. Juli 2013

mit freundlichen gräßen

eins gleich mal vorweg: ich bin nicht nur im urlaubsmodus, nein, ich BIN IM URLAUB. heimlich abgehauen liege ich hier im caravan 4420, draußen stürmt es nach vier tagen sonne satt und ich versuche mich hier im bloggen auf dem ipad. kenner unter uns wissen: das ist der größte scheiß für bloggerliebhaber, ich muss gewisse tasten suchen und mit groß- und kleinschreibung halte ich mich jetzt auch nicht GROSS auf, sonst schreibe ich vermutlich morgen noch. ach und wer tippfehler findet, darf sie behalten.
doch nun. an meinem vorletzten arbeitstag jedenfalls oblag mir noch die aufgabe, ein protokoll zu verteilen, so ein monsterteil, bei dem sowieso keine sau bis zuende liest, das dafür aber noch gefühlte tausend anlagen besaß. die habe ich auch alle hübsch eingepasst, dann drückte ich auf  "senden". dass ich nur die wenigkeit des protokolls selber vergaß anzuhängen, versteht sich fast von selbst. nur dass ich das sofort von selbst bemerkte, bedeutete echten aufmerksamkeitsorden. immerhin hatte ich gefühlte hundert tage durchgearbeitet, mindestens genauso viel nächte nicht geschlafen, ich war - mit verlaub - sowas von im arsch, dass ich mir besagten orden beinah selbst verlieh, bevor ich dann das protokoll erneut versendete und drunter schrieb: "....wir bitten um entschuldigung für dieses versehen. mit freundlichen gräßen!" diesen fehler wiederum bemerkte ich erst einen tag später, nämlich als mich eine antwort auf meine mail ohne protokoll erreichte: "wie konnte denn ihnen sowas passieren." ja wie wohl. ich war verdammt noch mal urlaubsreif, aber sowas von! ich brauchte dringend eine pause, geplant war sie sowieso und was mich jetzt lediglich noch zurückhielt, war die echt gelungene abschlussparty von junior II. ja da guckste schon nicht schlecht, wenn du dich selber noch fürn halbes mädchen hältst und dann da oben auf der bühne dein kleiner steht und sein abschlusszeugnis plus rose in die hand bekommt. hallo altes mädchen! lass sie ziehen und geh deine eigenen wege! gesagt getan. am nächsten morgen ging die reise los. erst nach potsdam, weil ich schon seit ewigkeiten die filmstudios in babelsberg sehen wollte.
ob ich enttäuscht war? eher überrascht, wie klein dort alles ist. eine bekannte fernsehserie wird dort gedreht, man bekommt aber nur den platz für die außenaufnahmen zu sehen. heiliger bimbam! wäre ich dort schauspieler, würde ich vermutlich unentwegt gackern über falsche straßen, die aus pappmache sind, würde kreischend versuchen, vom dönerfake was abhaben zu wollen und statt ins haus rennt man dort in schwarze kästen rein.... tja. es lebe der schein!
auch die häuser und straßen aus "der pianist" - allet aus pappe, wa? bloß nich anlehnen oder wo draufsteigen - der abgang wär dein!
bloß gut, dass wir die vergünstigte variante ab 15 uhr gewählt haben. immerhin noch saftige 28 euro für zwei personen, normal biste mit 21 pro person dabei, aber für den preis hätte ich auf einer nebenrolle in einer extra neuauflage des kleinen muck bestanden! mindestens!
jedenfalls, das wetter war geil, die stimmung war gut, also wurden sämtliche in wochenlanger liebevoller kleinarbeit ausgetüftelten reiserouten und urlaubspläne über den haufen geworfen, fuhren wir direkt und ganz spontan ans meer und tingeln nun entlang der küste. jede nacht woanders schlafen, essen, wein, fisch, aber dieselbe sonne auf dem bauch!
zwei personen gefällt das!

Mittwoch, 3. Juli 2013

Hexenkessel


Als ich vor fünf Jahren das erste Mal in eine Schmerzklinik kam, erwartete mich dort vor allem eines: ein Krankenhaustrakt mit fast ausschließlich weiblichen Patientinnen. Und alle ausschließlich in Doppelzimmer untergebracht. Einzelzimmer gab es nur im Haupthaus - für Privatpatienten.
In den paar Wochen, die ich dort verbringen musste, ist mir einmal mehr bewusst geworden, wie fürchterlich Frauen untereinander sein können.
Intrigen, wie sie in keinem Film zu finden sind. Dor legst di nieder. Ich fand mich wieder in einer Gruppe von Frauen wie ich es zuletzt im Kindergarten erlebt hatte.
"Die hat mir was weggenommen uuuääääähh!"
"Die hat das und das gesagt uuuuäääähhhh!"
"Nimm dich vor der in acht, die spielt ein falsches Spiel!"
"Wenn du mit der an einem Tisch sitzt, kenne ich dich nicht mehr."
Wöchentliche, nein, im Grunde tägliche verbale Beschwerden bei den Ärztin, weil Patientin A Angst vor Patienten B habe. Die eine schnarcht zu laut. Die andere duscht zu lange. Die nächste schlief nachts bei offenem Fenster - im bitterkalten Dezember, während die andere unter ihrer Decke bibberte: "Ich kriege sonst keine Luft, die stinkt so!"
Und nur so ein Kinderkram. Erwachsene Frauen (denkt man). Manche schon wochen- oder monatelang vor mir dort angekommen - und die hatten sich richtig häuslich dort eingerichtet: Bilder an den Wänden, Topfpflanzen, Teppiche vor dem Bett, Nippes & Co. wo immer Platz dazu war.  Die wie Platzhirsche auf ihren Betten hockten und bestimmen wollten, wer mit wem ein Zimmer bezog.
Warum sind Frauen so?
Auch hatte ich ja schon mal erzählt, dass ich - dank einer Empfehlung - Kleiderkreisel für mich entdeckt hab. toi toi toi - im Moment läuft das richtig gut, die Mädels wollen meine Kleider kaufen und mit manchen komme ich mailtechnisch in ganz guten Kontakt. Wenn mich jemand anfragt wegen irgendeinem Kleidungsstück, antworte ich, erzähle, man tauscht sich aus. In den Pausen, bis die andere antwortet, lese ich auch mal im dortigen Forum. Vorzugsweise tagsüber im Büro - aber sagts nicht weiter ;) Manchmal kommentiere ich, wenn mich ein Thema reizt oder interessiert.
Meistens aber erschreckt mich der Umgangston: Ein Hauen & Stechen unter Frauen, die sich nie begegnet sind, die sich überhaupt nicht kennen - und hier virtuell gnadenlos übereinander herfallen, dass nicht selten ein Beitrag vom Moderator geschlossen oder Kraftausdrücke durch ein [Edit: Bitte keine Beleidigungen] ersetzt werden müssen.
Sind wir Frauen untereinander so und wenn ja, wieso???
Ja ich weiß, Männer untereinander können auch richtige Tratsch- und Waschweiber sein.
Aber irgendwie... arbeite ich am liebsten in einem Team mit einem höheren Männeranteil.
No Women no cry bekommt an dieser Stelle eine ganz neue Bedeutung für mich.
Mensch Mädels. Dabei sollten wir einander doch am allerbesten verstehen? Oder ist vielleicht gerade DAS das Problem?

Montag, 1. Juli 2013

Liebe ist....

...über dieselben Dinge lachen zu können :)
(Hatte mal bei den gelben Seiten angefragt, ob man nicht wenigstens bei Regenwetter mal im Bett frühstücken könnte. Da kam diese Postkarte hier als Antwort - und ich hab vor Begeisterung gekreischt :))



 Verpeilt sein ist...
...endlich genau die Ankle-Boots zu finden, die ich so lange suchte und die man auch jetzt bei Regentagen tragen kann - und ausgerechnet heute sind aktuell 23 Grad... (Ach Sommer, auch mal wieder hier? Wohl verlaufen?)

Ahnungslos ist...
...sich endlich auch mal so ein Haarband gekauft zu haben - und keinen Plan zu haben, wie man die Dinger richtig trägt, um nicht auszusehen wie ein Wischmop. (Ich bitte um konstruktive Ratschläge.)


Manchmal hätte ich doch Lust, eine zu rauchen

....und das, was mich davon abhält, ist die Tatsache, dass ich 44 Jahre lang ohne Zigarette auskam und doch jetzt auf die nächsten Meter nicht damit anfangen sollte. Außerdem stinken die Haare, die Klamotten (doch, das ist so, Junior I ist nämlich leider noch nicht wieder von diesem Stengelzeug abzubringen und murrend wasche ich weiterhin beinah täglich seine Klamotten) - und teuer ist es auch. Wenn jetzt einer sagt: Du hast das wichtigste Gegenargument vergessen - die Gesundheit, dann sage ich: Wisst Ihr doch alle selber - und außerdem sind in meinem Umfeld die Menschen, die an Krebs starben, allesamt Nichtraucher gewesen.
Egal.
Das soll jetzt nicht das Thema sein. Könnte man auch uferlos führen. (Fakt aber ist: Ich bin wahnsinnig dankbar für die Gesetzgebung, dass in Lokalen nicht mehr geraucht werden darf. Schließlich sind wir dort zum Essen und wollen das genießen dürfen.)
Grad las ich einen Artikel in einem Blog, bei dem mir erst die Gänsehaut in Wellen über die Haut lief (obwohl ich keinen der Beteiligten kannte oder kenne) und der auch nicht wirklich was mit Rauchen zu tun hat:
http://reloadedlilly.blogspot.de/2013/06/warum.html

Hoffnungslosigkeit. Perspektivlosigkeit. Hilflosigkeit. Unfähigkeit. Oder doch nicht?
In den letzten Tagen und Wochen sind mir diese und ähnliche Dinge immer wieder in die Ohren und vor die Augen gekommen. Wo auch immer ich hinhöre, überall gibt es Streit, Zerwürfnisse, kein Aufeinanderzugehen. Eine Zeitlang stöberte ich auf blog-connect in neuen, anderen Blogs - und war erschüttert darüber, wie viele Blogs es von so jungen Mädchen gibt, die so zerrüttet sind oder aus derart zerrütteten Verhältnissen kommen, dass sie sich die Arme und Beine zerschneiden, um überhaupt wieder etwas zu fühlen. In der Schmerzklinik, in der ich war - so junge Menschen, nur noch Haut & Knochen, weil die Kontrolle über Essen oder Nichtessen die einzige Entscheidung war, die sie selber treffen konnten...
Paare, von denen ich mindestens eine Seite kenne, die sich trennen, weil Partner A stark und selbstbewusst auftrat - was er aber in Wahrheit so nicht ist - und dann springt Partner B erschrocken zur Seite, weil Partner A sich fallenlassen will... und dabei gnadenlos auf den Arsch fällt.
Liebespaare, die Streitigkeiten via sms (!) austragen und sich dann noch wundern, dass sie einander nicht verstehen - und lamentierend auseinanderrennen wollen..
Paare, die sich im Streit verrennen, weil der eine nicht (mehr) sehen kann, wie viel Gutes und Positives ihm im Leben passierte und passiert und stattdessen immer noch mehr fordert und erwartet...

Wo sind nur der Mut, die Verlässlichkeit, die Beständigkeit geblieben? Die Dankbarkeit und die gewisse Bescheidenheit, nicht zuviel zu wollen?
Ist es die Hektik der Zeit, die uns Menschen im Inneren erschüttert, an unseren Grundfesten rüttelt und uns nicht mehr zur Ruhe finden lässt, wir stattdessen überreagieren und genervt Entscheidungen treffen, die wir vielleicht so nie hatten treffen wollen? Können wir uns heute nicht mehr aufeinander verlassen und einander vertrauen, weil wir uns nicht mal mehr auf uns selbst verlassen und uns selbst nicht trauen?
Warum können wir Großen erreichen und bewegen - und zerbrechen an den Kleinigkeiten?
Ich versteh es irgendwie manchmal nicht mehr...

Und ich?
Seit einigen Nächten träume ich von Trennung und dem Verlassenwerden. Immer erwache ich dann morgens und schaue auf das Telefon, auf eine guten-Morgen-Nachricht, die mein Herzklopfen besiegt und ich auf das Foto daneben schaue: Alles ist doch gut...
Ich resümiere mein Leben und stelle mich auf den Prüfstand: Was hat es aus mir gemacht?
Bin ich noch die, die ich sein wollte?
Bin ich die, die ich immer war?
Vor einem halben Jahr hat mir eine Freundin die Freundschaft gekündigt - stillschweigend, wortlos, über diese ich-lösch-dich-bei-Fratzenbuch- und diese ich-blockier-dich-bei-whatsapp-Schiene. Eine für mich doch sehr verletzende Art & Weise - und die nicht zum ersten Mal. Vor einigen Wochen schrieb sie mir eine zweite E-Mail, in der sie versuchte, mir zu sagen, warum. Dass sie versucht hatte, es allein zu schaffen, allein ihre Probleme zu lösen. Darauf habe ich bis heute nicht geantwortet. Und ich werde es auch nicht mehr tun. In meinem Inneren - das fühle ich - hänge ich an ihr - immer noch. Weil ich hinter ihre Fassade hatte schauen können - und mich selber in ihr erkannte. So sehr wie in kaum jemandem anderen. Aber ich kann es nicht mehr ertragen, wie ein Kegel hin und hergeschoben zu werden.
Ich hatte einen Ehemann, der von sich sagte, er lebe nur für mich und die Familie - ich hatte nur zu gehorchen, dann war alles gut.
Ich hatte eine Beziehung, die sehr tief ging, und er sagte, er würde sie niemals aufgeben, er könne es nicht, er wolle es nicht und er werde es auch nicht - bis zu dem Tag, an dem er es hätte unter Beweis stellen können; aber was gut klingt, endet eben auch nicht immer gut.
Und die gelben Seiten und ich... Wir haben es uns echt nicht leicht gemacht, ganz im Gegenteil. Immer wieder gescheitert an Hilflosigkeit, Mutlosigkeit, Zerrissenheit. Heute tragen wir beide einen Ring am Finger - ein Symbol der Unendlichkeit, und ich kann mir auch nichts anderes in meinem Leben mehr vorstellen.
Aber es hat so viel gekostet... So irrsinnig viel, dieses Leben.
Gehen oder bleiben. Oben oder unten. Aufgeben oder weitermachen. Schwimmen oder untergehen.

Ja und nun würde ich gerne eine rauchen.
Stattdessen packe ich die Schokolade aus, die letzte von meinem Geburtstag. Am Raucherbein werde ich also nicht sterben, höchstens vielleicht mal an Verfettung - wenn ich mit dem Sport aufhören sollte.