Freitag, 23. August 2013

Zeit der Socken

Gestern war irgendwie ein komischer Tag. Es war recht kalt, mich fror, dann war mir wieder heiß (und wer jetzt hier was von Beginn der Wechseljahre faselt, kriegt was mit dem Stock) - und gen Nachmittag war mir so heiß und schlapp zugleich, dass ich mich nur noch nach einem sehnte: Heimkommen, duschen und ins Bett legen. Möglichst nicht mehr ansprechen und erst recht nicht anfassen - aua.
Ja und dann kam ich heim und zuckte im ersten Moment zurück: In der Tür geirrt oder war man bei Ziggenheimers eingebrochen?
Weder noch.
Das Kind hat seit vier Tagen endlich seine Freundin (nein, nicht die bewusste 15jährige, die ihm das Zungenknutschen beibrachte) und diese hatte angekündigt: "Samstag komm ich zu dir."
Was dem folgte, kann man sich nur schwer ausmalen, wenn man es nicht gesehen hatte (leider hatte ich es versäumt, Fotos zu machen): Chaos in jedem Zimmer, überall hatte er was ab- und hingestellt und im größten Chaos stand der Bengel mit dem Handy und chattete, während er mir zurief: "Gut, dass du kommst. Ich will umräumen und Ordnung machen, wenn sie Samstag kommt, aber ich hab noch keine Idee, wies aussehen soll. Du vielleicht?"
Wer's noch nicht weiß: Umräumen, gestalten - das ist eine meiner Leidenschaften. Ich könnte das wirklich aller halben Jahre machen - aber bitte nicht gestern Abend. Auf meiner eigenen to-do-Liste standen doch noch Unmengen, außerdem gings mir elend!
Egal.
Augen zu (ach nee, besser nicht), also Zähne zusammenbeißen und räumen, putzen, einräumen. Ist schon irre, dass man soooo großartig gar nichts verändert - und es dennoch komplett anders aussieht. Schon cool.
Na ja und Abendessen bereitete ich zwischendrin, während ich über Kisten und Säcke in meiner Küche steigen durfte. Ein Döner hätte ja auch gelangt, aber wir konnten uns nicht einigen, wer den holt.

Es war irgendwann gegen eins, als ich todmüde und vollkommen erschöpft in mein Bett sank, mich fror es wieder, aber zu einem nächtlichen heißen Bad hatte ich irgendwie keine Mauke mehr. Und was hilft in diesem Fall immer? Genau: Oma Ziggenheimers Stricksocken.
Irgendwie kann ich mit warmen Füßen einfach besser schlafen - und so war es auch letzte Nacht. Ich glaub, ich hab kaum gelegen, da schwirrte ich schon ab ins Nirvana. Ich, die sonst immer ewig wachliegt und Rotationsübungen im Bett vollführt. Als heute Morgen der Wecker klingelte, wusste ich überhaupt nicht, wer ich war, wo ich war - so tief empfand ich den Schlaf noch immer. Also noch ein bisschen liegenbleiben und die süße Müdigkeit im Körper genießen.
Natürlich bin ich wieder eingeschlafen und natürlich hab ichs verschlafen. Aber nur ein klitzekleines bisschen - das ich auf der Autobahn wieder wettmachen konnte.

Ein bisschen wehmütig dachte ich dann doch: "Die Glut des Sommers ist wohl vorüber, jetzt beginnt wieder die Zeit der Stricksocken."
Schlimm finde ich das aber auch nicht. Ich liebe den Herbst sehr. Besonders, wenn er golden ist.

3 Kommentare:

Clara Himmelhoch hat gesagt…

Du schreibst: "Schlimm finde ich das aber auch nicht. Ich liebe den Herbst sehr. Besonders, wenn er golden ist." Und genau so sehe ich das auch, mir ist der Sommer mit einer Gluthitze oft einfach zu heiß. - Du wirst doch nicht krank, dass du dich so matschig fühlst - so ging es mir vor zwei Tagen und ich wurde krank - nur erkältet, aber trotzdem blöd.

Clara Himmelhoch hat gesagt…

Ich Frostbeule gehe auch nur noch mit Socken ins Bett. Allerdings keinen selbstgestrickten, das kann ich nicht - und alle meine Bekannten auch nicht.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Clara, ich kann auch nicht stricken, aber meine Mama :)
Und ja, ich fürchte, ich brüte da immer noch was aus, denn auch am dritten tag häng ich durch wie ein schluck tinte und sehne mich nach ruhe und n federbett. Geht aber nicht, heut ist einschulungsparty in der verwandtschaft. Irgendwas is eben immer ;)
Emtschuldige bitte auch die permanente kleinschreibung,