Sonntag, 23. März 2014

Wie sehr ich es vermisse....

Ich danke dem Erfinder von whatsapp. Ob nun jetzt auch in Zuckerbergs Hand oder nicht, mal gucken, was da so noch wird - aber ich danke dem Erfinder. Denn er ermöglichte es, dass mir Suse heute dieses wunderbare Foto schickte...

Als ich dieses Foto sah, musste ich fast heulen - so spontan und so heftig überkam mich das Vermissen, das Sehnen nach meinem geliebten Meer.
Die Sehnsucht danach, die nackten Füße im Sand zu vergraben (ja ich weiß, is noch zu kalt dafür, is doch grad so egal), die Arme auszubreiten, die Augen zu schließen...

Wie lange habe ich es nicht mehr geschmeckt - auf meiner Zunge?
Wie lange habe ich es nicht mehr gefühlt
- in meinem Haar?
Wie lange habe ich es nicht mehr gehört
- in meinen Ohren?
Früher hatte ich eine große Muschel in meinem Badezimmer, die hielt ich mir oft ans Ohr und schloss die Augen. Vielleicht wars ja das Rauschen des eigenen Blutes im Kopf - aber ich redete mir immer ein, ich würde es hören, das Raunen des Meeren, das Erzählen von Meerjungfrauen und dem König des Meeres, von Fischern, die mit ihren bescheidenen Holzbooten hinaus aufs Meer tuckerten, in ihren blauweiß gestreiften Hemden, der Latzhose, die ihre Schippermütz' in den Nacken schoben und ihr von Wind und Wetter gegerbtes Gesicht zeigten.. Im Mundwinkel der Pfriem und mit ihren groben rauhen Hände mit den gesplitterten Fingernägeln zogen sie das Netz wieder ein...

Ich muss es nachher mal suchen, das Buch, das meine Mama mir mitgegeben hatte, als ich von zu Hause wegging. Ein Buch über die Sagen der Insel, auf der ich lebte. Ich hatte mehrere davon, aber nur eins ist mir geblieben. Schon als Kind bin ich eingetaucht in die Welt der Hühnergötter und der verwunschenen Seen.
Die Welt meiner Phantasie war belebt von Farben, hell, bunt, fröhlich, von Helligkeit - und von Prinzen, deren Liebe zur Prinzessin über alles siegte....

Wann immer ich an mein geliebtes Meer zurückkehre, erinnere ich mich wieder daran, erinnere ich mich einmal mehr daran. Und ja, mag sein, dass es eine Flucht ist. Eine Flucht vor dem Alltag, der die Menschen bezwingt und ihnen die Kraft zum Träumen stiehlt.

Ich betrachte dieses Foto und mir fällt wieder ein, dass mein letztes Mal doch noch gar nicht so lange her ist... Weihnachten erst war ich dort... Waren wir dort. Eine gefühlte Ewigkeit. Und ich krame sie hervor, diese Fotos... Und ich weiß wieder:

In meiner Seele wohnt soviel mehr, als der Alltag je zerstören könnte. 


2 Kommentare:

Hans hat gesagt…

So schön das SoWoH auch ist.....jetzt will ich mit Blume ans Meer!

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Ein schöneres Kompliment konntest Du mir grad nicht machen... Danke, Hans.