Montag, 13. April 2015

Wolkig mit Aussicht auf Schoko-Kekse

Das letzte Wochenende stand ganz im Zeichen von Sonne, Erholung - und einem wunderbaren Wir-Gefühl. Eins, das ich (zugegeben) irgendwie ein wenig vermisst habe in letzter Zeit. Eins, von dem ich mir zwischenzeitlich auch nicht mehr so sicher war, ob der Boden unter dem Wir nicht doch wacklig, bröselig geworden war.
Die Leichtigkeit war irgendwie... dahin - und noch so einiges mehr. Vielleicht sind wir Menschen ja doch einfach nur ein wenig meschugge im Kopf, solange es noch nicht so richtig "frühlingt"?
Nichtsdestotrotz heißt es ja auch immer noch, dass Beziehungen scheitern, weil zu wenig miteinander geredet wird. Konnte man das von uns auch sagen? Eigentlich nicht. Aber irgendwie doch, denn wenn man zwar miteinander spricht und trotzdem nicht miteinander redet...

Der Freitag war ein wunderbarer Frühlingstag. Warm. Sonnig. Zeitweise habe ich draußen auf der Terrasse gearbeitet, mir die Sonne auf die nackten Schultern scheinen lassen. An solchen Tagen habe ich dann auch nicht wirklich ein Problem damit, dass so ein Arbeitstag selbst an einem Freitag bis 17.30 Uhr dauert. Lange Freitage kennen wir doch sowieso. Kurze Freitage gibt es eh nur bei den Behörden.
Wie auch immer: Trotz der Nachricht von Sohnemanns Jobverlust, der mir - zugegeben - immer noch recht schwer im Magen liegt (während er sich bereits wieder etwas entspannt hat), war mir irgendwie.. leichter zumute. Allein das Gefühl, ein dünnes buntes Kleid anzuziehen und die Strickjacke nur alibimäßig mitzunehmen, weil die Kopfstimme wisperte "s is vielleicht e bissl wie komisch, wenn du Anfang April so nacktschultrig losrennst?" - sich im Straßencafe niederzulassen und einen Milchkaffee in beide Hände zu nehmen - hmmmm!!!! Da spürte ich schon genug Energie zurückkehren, so dass ich am Plan festhielt, am Abend mit dem Mann schwimmen zu gehen. Und es war schön. Auch wenn für unsere sonstigen Ausgelassenheiten und Herumalbernheiten im Wasser schlichtweg kein Platz war. Einfach zuviele Leute trotz der leicht fortgeschrittenen Zeit. Egal. Es war trotzdem schön.
In dieser wunderbar milden Nacht Hand in Hand nach Hause zu schlendern, Eckchen zu entdecken, wo man vielleicht auch richtig schön wohnen könnte, neue Lokalitäten zu entdecken, deren Küche wir beide noch nicht kennen (Libanesen - kennt das jemand? Ich will das unbedingt mal ausprobieren.), da wurde die Seele trotz aller Kümmernisse frei. Am Samstagmorgen bei wolkigem, aber immer noch milden Wetter aufstehen, den Tag begrüßen, den Mann zur Radtour loswerden, Fenster und Türen öffnen, Sonne und Wind hinein- und die Musik hinauslassen, die Wohnung auf Vordermann zu bringen und endlich mal die Wäsche zu bügeln (und festzustellen, dass man nunmehr... vielleicht... doch genug Kleider eingekauft hatte?), den Samstag herrlich entspannt bei einem Glas Weißwein ausklingen lassen, den Sonntag raus aufs Land zu Freunden zu fahren... Doch. Da kann ich gut und gern behaupten, dass es ein wirklich wunderschönes Wochenende war.
Gedanken an Kummer, Sorgen.. alles weggeschoben. So gut es ging.
Gedanken an Stimmen, die sich zurückgemeldet haben.. weggeschoben mit der Angst vor dem erneuten Zurückgelassenwerden. So gut es ging.
Einfach an nichts denken müssen, nichts bewegen müssen, nichts organisieren müssen, nicht agieren müssen. Stattdessen treiben lassen..

Und heute?
Es ist Montag - was erwartet man schon von einem Montag?
Alltag natürlich. Alltag mit einem Junior, dessen junge Gelassenheit wieder so gelassen wirkt, dass wiederum ich nervös und ungeduldig werde - trotzdem verabschieden wir drei neue Bewerbungen. Ist ja nicht so, dass es gar keine Jobs gibt. Fragt sich halt nur... ach egal, einfach mal abwarten. Alltag ansonsten mit einer DHL, die ein Paket als Paket entgegennimmt, sich es auch so bezahlen lässt - und es trotz Sendungsnummer verschollen bleibt, weil es angeblich als Päckchen deklariert wurde... "Ich wünsch euch trotzdem schöne Ostern", hat der Papa gesagt und meine Mum wird nun heute, nach meinem ergebnislosen Chat mit einem montagsgestimmten Typen von DHL, einen Nachforschungsauftrag stellen. Und Alltag, in dem bereits neue Pläne für neue kleine Inseln geschmiedet werden. Es ist doch Frühling, schließlich. Und wenn das auch nichts hilft, dann... haben wir auf jeden Fall Schokokekse im Haus.

2 Kommentare:

Clara Himmelhoch hat gesagt…

"Alltag ansonsten mit einer DHL, die ein Paket als Paket entgegennimmt, sich es auch so bezahlen lässt - und es trotz Sendungsnummer verschollen bleibt, weil es angeblich als Päckchen deklariert wurde... " - ob das etwa mit meinem Fernseher auch so passiert ist? Aber da gibt es noch nicht mal eine Sendungsnummer. Der soll bei der DHL rumstehen, weil die ein wenig streiken und nicht immer alle Pakete austragen.
Genau vor einer Woche habe ich Bescheid bekommen, dass er fertig ist und der DHL übergeben wird.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Clara, das Witzige daran ist: Das Paket kam ja bis hierher, wir waren eben nur nicht da. Ich selber nehme dauernd Pakete für andere an, kommt aber was für mich... Es kam am Samstag zu Ostern, da waren wir schon auf m Weg nach Regensburg.
Seitdem ist es - trotz Sendungsnummer und Abholschein - verschollen. Niemand weiß was. Weder die Filiale noch DHL selbst. Laut Sendungsverfolgung wird nur angezeigt: "Dieses Produkt kann nicht gefunden werden." Im Chat mit DHL bei FB habe ich zumindest die Info bekommen, dass es ein Päckchen wäre, kein Paket, und dass man es deshalb nicht nachverfolgen kann.
Meine Mum hat jedoch den Paketpreis bezahlt und es auch so aufgegeben, irgendwo dazwischen ist Beschiss oder Nachlässigkeit passiert - und nun ist es irgendwie... weg.