Montag, 14. September 2015

...and see, what happens




 
Wenn ich eines am beginnenden Herbst liebe, dann diese verkuschelten Abende in der Badewanne oder auf dem Sofa, eine Tasse Kakao, ein bisschen Schokolade - und eine Badewanne voller Zusatz, die erste von den vier Tüten von Frau RRP (ich hoffe, ich habe mir die richtige Reihenfolge gemerkt, auf jeden Fall die erste und die letzte ;))
Und wenn ich die Musik dazu durch die Wohnung perlen lasse, fühle ich, dass es gut war, mich zurückzuziehen, mich latent zu verkriechen, genauer auf den Dienstschluss zu achten, anschließend das Handy auszustellen. Keine Nachrichten schauen oder eben nur wenige, keine Nachrichten im web lesen, keine Begegnungen zulassen, die ich nicht will. 
Stattdessen ein Buch lesen.
Ab und an den Mann von der Seite betrachten und daran denken, was für ein Glück es sein kann, dass wir hier nebeneinander auf dem Sofa lümmeln, meine Füße unter seinen Beinen, die Ruhe, die Stille im Haus, sobald es Abend geworden ist. 
Essen zubereiten und in der Badewanne liegen, die Augen schließen: Warten auf den Mann kann zuweilen auch etwas unglaublich Entspannendes haben. 
Beim Gemüsetürken um die Ecke den leckersten Schokokuchen ever einkaufen und lächelnd die Frau in der Backschürze darauf hinweisen, dass sie mir zehn Euro zuviel zurückgegeben hat.
Ruhe in der Bewegung, Ruhe in der Stimme, Ruhe in meiner Brust. 
In der Nacht ein Uhr eine Alternative für Junior aus dem Netz wühlen, der dank ausgefallener Bahn den Fernbus verpasste. 
Drei Nächte später in der Nacht ein Uhr mit Junior telefonieren, dem vermutlich Herz über Kopf geht und der Blutdruck in den Keller sackt: "Leg dich auf den Boden und die Beine hoch und atme tief und langsam ein und wieder aus."
Ich sorge mich - aber in diesem Moment bin ich vollkommen ruhig. In mir. Hör seine Stimme ganz nah an meinem Ohr, fast wie früher, wenn er neben mir lag. "Ich glaub, mir gehts wieder besser."

Bei Anna  las ich vor kurzem die Frage nach dem Wie: "...plötzlich weiß ich nicht, wie ich das überstehen soll."
Was mir hilft, muss nicht Dir helfen. Was mir guttut, muss Dir nicht guttun. 
Du bist ein Sommerkind - ich bin es auch.
Der Sommer ist voller Leben, voller Farben, voller Menschen.
Ich liebe das.
Aber der Herbst ist genauso voller Farben.
Das liebe ich auch.
Und er ist zuweilen voller Stille - und im Moment brauche ich genau das.
Außer in der Musik.
Tagsüber Musik, die mich in Bewegung bringt. Nachts Musik, die mich zur Ruhe bringt.
Im Moment fühle ich viel mehr Kraft in mir als noch im Sommer. Und im Moment habe ich viel mehr Lust auf alles. Im Moment halte ich auch Nähe viel besser aus. Das Miteinander.
"Bin aus den Nachtsorgen gekrochen wie ein Vogel aus dem Ei.
Hab die Schale durchbrochen und spaziere jetzt frei."

So frei, wie ich es jetzt gerade sein möchte. 

Danke Anna, hierfür. Es ist genau das.


4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Als ich vorhin verfroren am Laptop gesessen habe, hat mir dein Post Lust auf den Herbst gemacht. Wenn's doch nur ein bisschen wärmer wäre. ;D Als ich dann allerdings eben während des Laufens voll in den Regen kam, hatte das direkt noch was von nem Sommerregen. Schön war's. ;)

Und auch von mir ein Danke für dieses Bild.

Anonym hat gesagt…

Danke für diesen WUNDERVOLLEN Schatz aus dem Video!
So beruhigend!
Irgendwie genau das was ich so dringend brauchte.
<3 Zeo

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Im Sommer geht man eben nicht in die Badewanne, weils zumeist eh zu warm ist. Am Sonntag war es hier noch so warm und gestern Abend wieder so frisch, dass es auch mich fröstelte: Ich liebe am Herbst, dass es wieder Zeit geworden ist dafür, sich müde und sehr entspannt ins warme Wasser zu legen ;)
Sommerregen... Ich finde, der riecht immer si gut!

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Sehr sehr gern, liebe/r Zeo. Der Titel ist aus dem Album "Life As A House - Das Haus am Meer" und es ist eins der schönsten Alben, die ich mir je gekauft habe!