Wer von Euch kann auch noch ein paar Brocken Russisch?
Für die, die es nicht mehr wissen: Es schneit :-)
Über Nacht hat es begonnen zu schneien. Ich habe festgestellt, dass ich, seit ich hier bin, viel mehr schlafe oder zumindest vollkommen müde bin als ich das daheim bin. Woran das liegt, weiß ich nicht, ist mir eigentlich auch egal - ich genieße aber auch die Ruhe, die man mir hier zugesteht. Nach all den Behandlungen, selbstverständlich. Heute Mittag jedoch, als ich endlich aufstand (das geht natürlich nur sonntags so, an allen anderen Tagen finden immer Behandlungen statt) und mein Bett aufschüttelte, musste ich unwillkürlich lächeln, als ich das zerwühlte Laken sah. So unruhig schlafe ich daheim für gewöhnlich nicht - vielleicht komm ich ja auch nur nicht dazu, weil ich eben viel zu wenig Ruhe hatte. In mir und um mich herum.
Jetzt liege ich hier auf dem Bett, habe inzwischen an der wiederholten mittäglichen Fütterung teilgenommen, habe die Einladung auf den 50 km entfernten Weihnachtsmarkt abgelehnt mit der Begründung, dass das für meine Seele jetzt nicht grad das richtige sei, habe mir statt dessen lieber einen Kaffee geordert (auf den Bechern steht immer "Enjoy" :-)) und mich auf mein Zimmer zurückgezogen, die Tür verriegelt und verrammelt und nun lieg ich eben hier, schaue dem Schnee draußen zu und blogge ein bisschen, obwohl mir das System gerade schrieb "Limit von 100 MB für GPRS im Monat erreicht - trotzdem verbinden?" Ich hab erst mal auf Ja geklickt und muss mich aber morgen mal bei unserem IT-Fritzen kümmern, was das denn sein soll - ein Limit von schlappen 100 MB trotz Flatrate? Na ja, sollten sich alle weiteren MB als kostenpflichtig herausstellen, werde ich mich wohl demnächst an die Warteschlange zum klinikeigenen Internetcafe anstellen. Internetcafe... Klingt nach angenehm beleuchteter und mit kaffeearoma-durchwirkter Klick-Atmosphäre, aber IWO! Zwei PC-Plätze in eine Ecke der Empfangslobby geklemmt, einer davon ist außer Betrieb, der andere somit unter Dauerbeschlag...
Bibliothek ist leider auch nicht möglich, hätte ich ja gerne mal versucht. Aber nur 2 x pro Woche vormittags geöffnet, und wer da grad ne Anwendung hat, ist leider in den Arsch gekniffen. Sorry, s klingt komisch, is aber so.
Na dann... klemme ich mich jetzt mal ab vom world wide web und ziehe mir eine DVD rein. Wenn ich über Weihnachten heimfahre, werde ich mir noch ein paar DVDs dazupacken und vielleicht auch das eine oder andere Buch.
Nun ja, dann... enjoy coffee ;-)
Sonntag, 13. Dezember 2009
Samstag, 12. Dezember 2009
Unsterblich
...ist der wohl schönste, innigste Song aus dem Nachfolgefilm zum "Keinohrhasen"...
Heute Abend hab ich ihn endlich in den Weiten von Youtube finden können (den gibts nämlich nicht mal auf der CD zum Soundtrack), ausgerechnet heute, als ich anschließend zur allabendlichen Fütterung ging und in beiden Speisesälen nicht nur Patienten und Patientinnen mit oder ohne ihren Kindern, sondern auch dazugehörige Partner Platz genommen hatten. Wow... Ich hatte eh schon Schlagseite nach der lieben E-Mail einer Freundin, die mir heute Nachmittag schrieb "...große, schöne Frau, ich glaube, Dir gehts nicht gut."
Echt, das war nix für Helma, die an ihrer Vollkornschnitte würgte wie an einem Stück Papier; auch mit all dem ganzen Tee rutschte es nicht besser.
...aber der Song - der ist dennoch wunder-wunderschön (ich frage mich gerade, wie oft ich Euch das schon bei diversen Titeln sagte; aber egal, hört doch selber...)
Unter Tränen lachte ich dann doch, als meine Mama mir am Telefon sagte: "Nee, mit dem Kleinen kannst du nicht sprechen, der trifft sich gerade mit seiner Freundin." Das holte mich glatt vom Stuhl. Hatte das Kind doch wochenlang, ach was, monatelang nur Chat-Kommunikation betrieben, obwohl die Angebetete lediglich zwei Straßen weiter wohnte, so sollte es sich nun, kaum dass die Mama mal für ein paar Wochen nicht daheim ist, ebenso ausgeflogen sein, sich bereits gestern und heute nun endlich auch real mit seiner Süßen treffen?
"Und dein Großer", fuhr die Mama fort, "saß fassungslos am Tisch und meinte, also wenn sein kleiner Bruder sich schon mit Mädels trifft, dann muss er doch auch endlich mal was machen!"
Und während ich mich darüber amüsierte, verdrückte ich mir eine weitere wehmütige Träne...
Nun werden sie doch groß... und immer größer... und ich wünsche ihnen so von Herzen, dass sie ihr Glück im Leben und in der Liebe finden - alles, das sie glücklich macht... und unsterblich.
Heute Abend hab ich ihn endlich in den Weiten von Youtube finden können (den gibts nämlich nicht mal auf der CD zum Soundtrack), ausgerechnet heute, als ich anschließend zur allabendlichen Fütterung ging und in beiden Speisesälen nicht nur Patienten und Patientinnen mit oder ohne ihren Kindern, sondern auch dazugehörige Partner Platz genommen hatten. Wow... Ich hatte eh schon Schlagseite nach der lieben E-Mail einer Freundin, die mir heute Nachmittag schrieb "...große, schöne Frau, ich glaube, Dir gehts nicht gut."
Echt, das war nix für Helma, die an ihrer Vollkornschnitte würgte wie an einem Stück Papier; auch mit all dem ganzen Tee rutschte es nicht besser.
...aber der Song - der ist dennoch wunder-wunderschön (ich frage mich gerade, wie oft ich Euch das schon bei diversen Titeln sagte; aber egal, hört doch selber...)
Unter Tränen lachte ich dann doch, als meine Mama mir am Telefon sagte: "Nee, mit dem Kleinen kannst du nicht sprechen, der trifft sich gerade mit seiner Freundin." Das holte mich glatt vom Stuhl. Hatte das Kind doch wochenlang, ach was, monatelang nur Chat-Kommunikation betrieben, obwohl die Angebetete lediglich zwei Straßen weiter wohnte, so sollte es sich nun, kaum dass die Mama mal für ein paar Wochen nicht daheim ist, ebenso ausgeflogen sein, sich bereits gestern und heute nun endlich auch real mit seiner Süßen treffen?
"Und dein Großer", fuhr die Mama fort, "saß fassungslos am Tisch und meinte, also wenn sein kleiner Bruder sich schon mit Mädels trifft, dann muss er doch auch endlich mal was machen!"
Und während ich mich darüber amüsierte, verdrückte ich mir eine weitere wehmütige Träne...
Nun werden sie doch groß... und immer größer... und ich wünsche ihnen so von Herzen, dass sie ihr Glück im Leben und in der Liebe finden - alles, das sie glücklich macht... und unsterblich.
Oh Du Fröhliche
Nun sitze ich hier in einer Klinik für Psychosomatik und Probleme des Bewegungsapparates (cooles Schlagwort, oder?) und bevor es zur allgemeinen mittäglichen Fütterung geht, nutze ich die Zeit, hier ein paar Zeilen zu schreiben.
Wenn ich ehrlich sein soll, so dachte ich in den letzten Wochen mehrfach daran, diesen Blog zu schließen - aus verschiedenen Gründen. Genau genommen dachte ich das bis heute Morgen. Doch dann... stöpselte ich mir nach dem Frühstück den iPod in die Ohren, machte mich auf den Weg zu einer kleinen Besichtigungstour des Städtchens, in das es mich nunmehr verschlagen hat - und irgendwie fühlte ich mich mit einem Mal besser. Wohler, ausgeglichener.
Und ich sagte mir: Wieso soll ich mit dem Schreiben aufhören, wenn es mir doch guttut? Und solange Ihr noch lesen wollt... schreibe ich eben einfach auch weiter.
Anfangs, als es hieß, dass ich wieder einmal ein Weihnachten in einer Klinik verbringen sollte (wahrscheinlich werden dann umso mehr Plätze frei, weil kein normaler Mensch um diese Zeit hierher finden will ;-)), war ich schon ziemlich... ja... bestürzt und hab selbstverständlich auch versucht, zumindest den Zeitpunkt zu verschieben. Eher oder später, Hauptsache, nicht an Weihnachten, der wohl innigsten, besinnlichsten und irgendwie auch... intensivsten Zeit eines Jahres (jedenfalls gilt das für mich). Aber wie sagte doch die Dame am anderen Ende der Welt: "Was Sie wünschen, danach geht es hier nicht." Und die andere, wesentlich freundlichere Dame der Krankenkasse sagte mir: "Frau Ziggenheimer, Sie können gern versuchen, den Termin zu verschieben. Aber dann gibt es Probleme mit Ihrer Wiedereingliederung, Sie müssten dann vor der Reha wieder vollzeit arbeiten - und Ihr Krankengeld endet doch auch bald."
Ja. Wo sie recht hatte, hatte sie recht.
Also in den sauren Apfel gebissen - Augen zu und durch. Schließlich gehts ja in der Tat um mich. Endlich gesund werden oder wenigstens einen weiteren Schritt in diese Richtung tun.
Und was soll ich sagen: Ich bin jetzt erst wenige Tage hier - und dieses Mal fühlt sich der Aufenthalt in so einer Klinik wesentlich besser an. Unsere Seelen werden behandelt, ja, immerhin... toben darin genug Kämpfe :-(
Doch auch unsere Körper werden behandelt und ich kann hier endlich DEN Sport machen, der mir auch wirklich guttut. Nicht so ein bisschen Tanztherapie, sondern wirklich gelenkschonendes Training, das die Muskeln aufbaut, die ich zu lange geschont habe.
Ich kann Euch sagen, das tut schweineweh - aber irgendwie... habe ich auch das Gefühl, das ich weiterkomme. Diesen berühmten Schritt nach vorn. Und das Beste daran ist: Jeder Patient hier bekommt das auf ihn speziell zugeschnittene Sportprogramm, auf sein individuelles Problem bezogen. Das ist echt cool! Endlich weiß ich, was ich "richtig" mache. Wie ich es "richtig" machen kann, ohne mir noch mehr zu schaden.
Ab nächster Woche wird Helma dann auch wieder unter Strom gesetzt, Dauerimpulse quasi. Hoffentlich stehen mir nicht die Haare zu Berge wie beim Struwwelpeter - oder aber ich kriege damit die Dauerwelle frei Haus ;-)
Was mir hier echt auch gefällt, ist, dass jeder Patient sein eigenes Zimmer hat. Gemeinschaft ist gut für soziale Kontakte, aber ich bin auch echt dankbar dafür, dass ich gerade jetzt auch meine Rückzugsmöglichkeiten habe. Ich kann heulen, schreiben, Musik hören wie ich will - oder einfach mal ganz ungeniert einen Pups lassen.
Dank Laptop und Surfstick bin ich auch irgendwie beteiligt an der Außenwelt, auch wenn es dank des "es gibt nur das GPRS-Signal" (so ist das nun mal hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen ;-)) nur sehr eingeschränkt und manchmal eben auch gar nicht funktioniert. Doch in den lichten Momenten nutze ich diese Möglichkeit der Kommunikation bzw. des Betrachtens der Außenwelt vom Arsch der Welt aus.
Und die "sozialen Kontakte" hier... Also wenn Ihr mich fragt, ich unterhalte mich gern bei Tisch über dies und das und hab da echt auch schon lustige, kurzweilige und auch interessante Gespräche geführt. Zu mehr aber fühle ich mich nicht bereit. Noch nicht jedenfalls. Auch eine Zwillinge-Geborene wie ich braucht Zeiten, in denen sie sich zurückziehen und ihre Ruhe haben kann.
Und wenn es das GPRS-Signal zulässt und Ihr überhaupt auch Interesse dran habt, dann lass ich Euch gern über die Fortschritte hier auf diesem Wege wissen.
Das Tolle ist ja, dass ich nicht allzu weit weg von daheim bin und dass ich Weihnachten nach Hause darf, wenn ich denn will.
Ja, ich will.
Da bin ich zwar auch bloß alleine, aber wenigstens in meinen eigenen vier Wänden, kann in meinem eigenen Bett schlafen. Und vielleicht findet sich ja doch noch die eine oder andere Möglichkeit, sich irgendwo anzuschließen. Schaun mer doch einfach mal :-)
Eure Helma, die sich im Leben nicht unterkriegen lässt
Wenn ich ehrlich sein soll, so dachte ich in den letzten Wochen mehrfach daran, diesen Blog zu schließen - aus verschiedenen Gründen. Genau genommen dachte ich das bis heute Morgen. Doch dann... stöpselte ich mir nach dem Frühstück den iPod in die Ohren, machte mich auf den Weg zu einer kleinen Besichtigungstour des Städtchens, in das es mich nunmehr verschlagen hat - und irgendwie fühlte ich mich mit einem Mal besser. Wohler, ausgeglichener.
Und ich sagte mir: Wieso soll ich mit dem Schreiben aufhören, wenn es mir doch guttut? Und solange Ihr noch lesen wollt... schreibe ich eben einfach auch weiter.
Anfangs, als es hieß, dass ich wieder einmal ein Weihnachten in einer Klinik verbringen sollte (wahrscheinlich werden dann umso mehr Plätze frei, weil kein normaler Mensch um diese Zeit hierher finden will ;-)), war ich schon ziemlich... ja... bestürzt und hab selbstverständlich auch versucht, zumindest den Zeitpunkt zu verschieben. Eher oder später, Hauptsache, nicht an Weihnachten, der wohl innigsten, besinnlichsten und irgendwie auch... intensivsten Zeit eines Jahres (jedenfalls gilt das für mich). Aber wie sagte doch die Dame am anderen Ende der Welt: "Was Sie wünschen, danach geht es hier nicht." Und die andere, wesentlich freundlichere Dame der Krankenkasse sagte mir: "Frau Ziggenheimer, Sie können gern versuchen, den Termin zu verschieben. Aber dann gibt es Probleme mit Ihrer Wiedereingliederung, Sie müssten dann vor der Reha wieder vollzeit arbeiten - und Ihr Krankengeld endet doch auch bald."
Ja. Wo sie recht hatte, hatte sie recht.
Also in den sauren Apfel gebissen - Augen zu und durch. Schließlich gehts ja in der Tat um mich. Endlich gesund werden oder wenigstens einen weiteren Schritt in diese Richtung tun.
Und was soll ich sagen: Ich bin jetzt erst wenige Tage hier - und dieses Mal fühlt sich der Aufenthalt in so einer Klinik wesentlich besser an. Unsere Seelen werden behandelt, ja, immerhin... toben darin genug Kämpfe :-(
Doch auch unsere Körper werden behandelt und ich kann hier endlich DEN Sport machen, der mir auch wirklich guttut. Nicht so ein bisschen Tanztherapie, sondern wirklich gelenkschonendes Training, das die Muskeln aufbaut, die ich zu lange geschont habe.
Ich kann Euch sagen, das tut schweineweh - aber irgendwie... habe ich auch das Gefühl, das ich weiterkomme. Diesen berühmten Schritt nach vorn. Und das Beste daran ist: Jeder Patient hier bekommt das auf ihn speziell zugeschnittene Sportprogramm, auf sein individuelles Problem bezogen. Das ist echt cool! Endlich weiß ich, was ich "richtig" mache. Wie ich es "richtig" machen kann, ohne mir noch mehr zu schaden.
Ab nächster Woche wird Helma dann auch wieder unter Strom gesetzt, Dauerimpulse quasi. Hoffentlich stehen mir nicht die Haare zu Berge wie beim Struwwelpeter - oder aber ich kriege damit die Dauerwelle frei Haus ;-)
Was mir hier echt auch gefällt, ist, dass jeder Patient sein eigenes Zimmer hat. Gemeinschaft ist gut für soziale Kontakte, aber ich bin auch echt dankbar dafür, dass ich gerade jetzt auch meine Rückzugsmöglichkeiten habe. Ich kann heulen, schreiben, Musik hören wie ich will - oder einfach mal ganz ungeniert einen Pups lassen.
Dank Laptop und Surfstick bin ich auch irgendwie beteiligt an der Außenwelt, auch wenn es dank des "es gibt nur das GPRS-Signal" (so ist das nun mal hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen ;-)) nur sehr eingeschränkt und manchmal eben auch gar nicht funktioniert. Doch in den lichten Momenten nutze ich diese Möglichkeit der Kommunikation bzw. des Betrachtens der Außenwelt vom Arsch der Welt aus.
Und die "sozialen Kontakte" hier... Also wenn Ihr mich fragt, ich unterhalte mich gern bei Tisch über dies und das und hab da echt auch schon lustige, kurzweilige und auch interessante Gespräche geführt. Zu mehr aber fühle ich mich nicht bereit. Noch nicht jedenfalls. Auch eine Zwillinge-Geborene wie ich braucht Zeiten, in denen sie sich zurückziehen und ihre Ruhe haben kann.
Und wenn es das GPRS-Signal zulässt und Ihr überhaupt auch Interesse dran habt, dann lass ich Euch gern über die Fortschritte hier auf diesem Wege wissen.
Das Tolle ist ja, dass ich nicht allzu weit weg von daheim bin und dass ich Weihnachten nach Hause darf, wenn ich denn will.
Ja, ich will.
Da bin ich zwar auch bloß alleine, aber wenigstens in meinen eigenen vier Wänden, kann in meinem eigenen Bett schlafen. Und vielleicht findet sich ja doch noch die eine oder andere Möglichkeit, sich irgendwo anzuschließen. Schaun mer doch einfach mal :-)
Eure Helma, die sich im Leben nicht unterkriegen lässt
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