Sonntag, 13. Dezember 2009

Snägg Idjott

Wer von Euch kann auch noch ein paar Brocken Russisch?
Für die, die es nicht mehr wissen: Es schneit :-)
Über Nacht hat es begonnen zu schneien. Ich habe festgestellt, dass ich, seit ich hier bin, viel mehr schlafe oder zumindest vollkommen müde bin als ich das daheim bin. Woran das liegt, weiß ich nicht, ist mir eigentlich auch egal - ich genieße aber auch die Ruhe, die man mir hier zugesteht. Nach all den Behandlungen, selbstverständlich. Heute Mittag jedoch, als ich endlich aufstand (das geht natürlich nur sonntags so, an allen anderen Tagen finden immer Behandlungen statt) und mein Bett aufschüttelte, musste ich unwillkürlich lächeln, als ich das zerwühlte Laken sah. So unruhig schlafe ich daheim für gewöhnlich nicht - vielleicht komm ich ja auch nur nicht dazu, weil ich eben viel zu wenig Ruhe hatte. In mir und um mich herum.
Jetzt liege ich hier auf dem Bett, habe inzwischen an der wiederholten mittäglichen Fütterung teilgenommen, habe die Einladung auf den 50 km entfernten Weihnachtsmarkt abgelehnt mit der Begründung, dass das für meine Seele jetzt nicht grad das richtige sei, habe mir statt dessen lieber einen Kaffee geordert (auf den Bechern steht immer "Enjoy" :-)) und mich auf mein Zimmer zurückgezogen, die Tür verriegelt und verrammelt und nun lieg ich eben hier, schaue dem Schnee draußen zu und blogge ein bisschen, obwohl mir das System gerade schrieb "Limit von 100 MB für GPRS im Monat erreicht - trotzdem verbinden?" Ich hab erst mal auf Ja geklickt und muss mich aber morgen mal bei unserem IT-Fritzen kümmern, was das denn sein soll - ein Limit von schlappen 100 MB trotz Flatrate? Na ja, sollten sich alle weiteren MB als kostenpflichtig herausstellen, werde ich mich wohl demnächst an die Warteschlange zum klinikeigenen Internetcafe anstellen. Internetcafe... Klingt nach angenehm beleuchteter und mit kaffeearoma-durchwirkter Klick-Atmosphäre, aber IWO! Zwei PC-Plätze in eine Ecke der Empfangslobby geklemmt, einer davon ist außer Betrieb, der andere somit unter Dauerbeschlag...
Bibliothek ist leider auch nicht möglich, hätte ich ja gerne mal versucht. Aber nur 2 x pro Woche vormittags geöffnet, und wer da grad ne Anwendung hat, ist leider in den Arsch gekniffen. Sorry, s klingt komisch, is aber so.
Na dann... klemme ich mich jetzt mal ab vom world wide web und ziehe mir eine DVD rein. Wenn ich über Weihnachten heimfahre, werde ich mir noch ein paar DVDs dazupacken und vielleicht auch das eine oder andere Buch.

Nun ja, dann... enjoy coffee ;-)

Samstag, 12. Dezember 2009

Unsterblich

...ist der wohl schönste, innigste Song aus dem Nachfolgefilm zum "Keinohrhasen"...
Heute Abend hab ich ihn endlich in den Weiten von Youtube finden können (den gibts nämlich nicht mal auf der CD zum Soundtrack), ausgerechnet heute, als ich anschließend zur allabendlichen Fütterung ging und in beiden Speisesälen nicht nur Patienten und Patientinnen mit oder ohne ihren Kindern, sondern auch dazugehörige Partner Platz genommen hatten. Wow... Ich hatte eh schon Schlagseite nach der lieben E-Mail einer Freundin, die mir heute Nachmittag schrieb "...große, schöne Frau, ich glaube, Dir gehts nicht gut."

Echt, das war nix für Helma, die an ihrer Vollkornschnitte würgte wie an einem Stück Papier; auch mit all dem ganzen Tee rutschte es nicht besser.

...aber der Song - der ist dennoch wunder-wunderschön (ich frage mich gerade, wie oft ich Euch das schon bei diversen Titeln sagte; aber egal, hört doch selber...)




Unter Tränen lachte ich dann doch, als meine Mama mir am Telefon sagte: "Nee, mit dem Kleinen kannst du nicht sprechen, der trifft sich gerade mit seiner Freundin." Das holte mich glatt vom Stuhl. Hatte das Kind doch wochenlang, ach was, monatelang nur Chat-Kommunikation betrieben, obwohl die Angebetete lediglich zwei Straßen weiter wohnte, so sollte es sich nun, kaum dass die Mama mal für ein paar Wochen nicht daheim ist, ebenso ausgeflogen sein, sich bereits gestern und heute nun endlich auch real mit seiner Süßen treffen?
"Und dein Großer", fuhr die Mama fort, "saß fassungslos am Tisch und meinte, also wenn sein kleiner Bruder sich schon mit Mädels trifft, dann muss er doch auch endlich mal was machen!"
Und während ich mich darüber amüsierte, verdrückte ich mir eine weitere wehmütige Träne...
Nun werden sie doch groß... und immer größer... und ich wünsche ihnen so von Herzen, dass sie ihr Glück im Leben und in der Liebe finden - alles, das sie glücklich macht... und unsterblich.

Oh Du Fröhliche

Nun sitze ich hier in einer Klinik für Psychosomatik und Probleme des Bewegungsapparates (cooles Schlagwort, oder?) und bevor es zur allgemeinen mittäglichen Fütterung geht, nutze ich die Zeit, hier ein paar Zeilen zu schreiben.

Wenn ich ehrlich sein soll, so dachte ich in den letzten Wochen mehrfach daran, diesen Blog zu schließen - aus verschiedenen Gründen. Genau genommen dachte ich das bis heute Morgen. Doch dann... stöpselte ich mir nach dem Frühstück den iPod in die Ohren, machte mich auf den Weg zu einer kleinen Besichtigungstour des Städtchens, in das es mich nunmehr verschlagen hat - und irgendwie fühlte ich mich mit einem Mal besser. Wohler, ausgeglichener.
Und ich sagte mir: Wieso soll ich mit dem Schreiben aufhören, wenn es mir doch guttut? Und solange Ihr noch lesen wollt... schreibe ich eben einfach auch weiter.

Anfangs, als es hieß, dass ich wieder einmal ein Weihnachten in einer Klinik verbringen sollte (wahrscheinlich werden dann umso mehr Plätze frei, weil kein normaler Mensch um diese Zeit hierher finden will ;-)), war ich schon ziemlich... ja... bestürzt und hab selbstverständlich auch versucht, zumindest den Zeitpunkt zu verschieben. Eher oder später, Hauptsache, nicht an Weihnachten, der wohl innigsten, besinnlichsten und irgendwie auch... intensivsten Zeit eines Jahres (jedenfalls gilt das für mich). Aber wie sagte doch die Dame am anderen Ende der Welt: "Was Sie wünschen, danach geht es hier nicht." Und die andere, wesentlich freundlichere Dame der Krankenkasse sagte mir: "Frau Ziggenheimer, Sie können gern versuchen, den Termin zu verschieben. Aber dann gibt es Probleme mit Ihrer Wiedereingliederung, Sie müssten dann vor der Reha wieder vollzeit arbeiten - und Ihr Krankengeld endet doch auch bald."
Ja. Wo sie recht hatte, hatte sie recht.
Also in den sauren Apfel gebissen - Augen zu und durch. Schließlich gehts ja in der Tat um mich. Endlich gesund werden oder wenigstens einen weiteren Schritt in diese Richtung tun.

Und was soll ich sagen: Ich bin jetzt erst wenige Tage hier - und dieses Mal fühlt sich der Aufenthalt in so einer Klinik wesentlich besser an. Unsere Seelen werden behandelt, ja, immerhin... toben darin genug Kämpfe :-(
Doch auch unsere Körper werden behandelt und ich kann hier endlich DEN Sport machen, der mir auch wirklich guttut. Nicht so ein bisschen Tanztherapie, sondern wirklich gelenkschonendes Training, das die Muskeln aufbaut, die ich zu lange geschont habe.
Ich kann Euch sagen, das tut schweineweh - aber irgendwie... habe ich auch das Gefühl, das ich weiterkomme. Diesen berühmten Schritt nach vorn. Und das Beste daran ist: Jeder Patient hier bekommt das auf ihn speziell zugeschnittene Sportprogramm, auf sein individuelles Problem bezogen. Das ist echt cool! Endlich weiß ich, was ich "richtig" mache. Wie ich es "richtig" machen kann, ohne mir noch mehr zu schaden.
Ab nächster Woche wird Helma dann auch wieder unter Strom gesetzt, Dauerimpulse quasi. Hoffentlich stehen mir nicht die Haare zu Berge wie beim Struwwelpeter - oder aber ich kriege damit die Dauerwelle frei Haus ;-)
Was mir hier echt auch gefällt, ist, dass jeder Patient sein eigenes Zimmer hat. Gemeinschaft ist gut für soziale Kontakte, aber ich bin auch echt dankbar dafür, dass ich gerade jetzt auch meine Rückzugsmöglichkeiten habe. Ich kann heulen, schreiben, Musik hören wie ich will - oder einfach mal ganz ungeniert einen Pups lassen.
Dank Laptop und Surfstick bin ich auch irgendwie beteiligt an der Außenwelt, auch wenn es dank des "es gibt nur das GPRS-Signal" (so ist das nun mal hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen ;-)) nur sehr eingeschränkt und manchmal eben auch gar nicht funktioniert. Doch in den lichten Momenten nutze ich diese Möglichkeit der Kommunikation bzw. des Betrachtens der Außenwelt vom Arsch der Welt aus.
Und die "sozialen Kontakte" hier... Also wenn Ihr mich fragt, ich unterhalte mich gern bei Tisch über dies und das und hab da echt auch schon lustige, kurzweilige und auch interessante Gespräche geführt. Zu mehr aber fühle ich mich nicht bereit. Noch nicht jedenfalls. Auch eine Zwillinge-Geborene wie ich braucht Zeiten, in denen sie sich zurückziehen und ihre Ruhe haben kann.

Und wenn es das GPRS-Signal zulässt und Ihr überhaupt auch Interesse dran habt, dann lass ich Euch gern über die Fortschritte hier auf diesem Wege wissen.
Das Tolle ist ja, dass ich nicht allzu weit weg von daheim bin und dass ich Weihnachten nach Hause darf, wenn ich denn will.
Ja, ich will.
Da bin ich zwar auch bloß alleine, aber wenigstens in meinen eigenen vier Wänden, kann in meinem eigenen Bett schlafen. Und vielleicht findet sich ja doch noch die eine oder andere Möglichkeit, sich irgendwo anzuschließen. Schaun mer doch einfach mal :-)

Eure Helma, die sich im Leben nicht unterkriegen lässt

Mittwoch, 25. November 2009

Sag Einfach Nur Ja

Wie oft im Leben ist es uns schon passiert, dass wir glaubten, uns würde die Hand gereicht - und noch ehe wir richtig zufassen konnten, war sie schon wieder entzogen. Und wie oft bekamen wir statt dessen eine Hand gereicht, über die wir uns nie zuvor Gedanken machten, ob es sie überhaupt gab.
Wenn du Glück hast, passiert das sogar noch am selben Tag, oft aber auch... einfach nur etwas später.
Wenn Ihr mich fragt, ich habe so oft in meinem Leben erlebt, dass nichts umsonst passiert.
Glaube ich an Schicksal? Nein, das tue ich nicht.
Aber ich glaube daran, dass am Ende immer alles seinen Sinn macht. Auch wenn es erst mal weh tut. Seinen Sinn macht es - früher oder später...
Je mehr ich mir das verinnerlichen kann, umso weniger schnell werfen mich die Dinge aus der Bahn.
Natürlich bedeutet das nicht, dass es nicht schmerzt.
Natürlich bedeutet das, dass wir immer noch stolpern und stürzen.
Nur... verloren habe ich erst dann, wenn ich auch nicht mehr aufzustehen vermag.
Wie oft hab ich mir bei einem solchen Sturz die Knie aufgeschlagen.
Meine Knie sind vernarbt, aber nicht bewegungsunfähig.
Und so bin ich bis heute immer wieder aufgestanden - und das wird auch in Zukunft nicht anders sein.
Was mir dabei zuallererst neue Kraft schenkt, das ist die Musik. Sie ist noch niemals auf die Idee gekommen, mir die Hand zu entziehen. Das wäre ja auch noch schöner.
Und wenn Ihr mich noch mal fragt - ich finde diesen Song geil. Sowohl als auch.



Sonntag, 15. November 2009

Keine Macht Den Medien

Heute - an diesem Sonntag - hat die große BLÖD-Zeitung (sorry, ich übernehme diesen Begriff zwar von der Allgemeinheit, aber auch nur, weil ich genau so über diese Zeitschrift denke) zu einer Online-Trauerfeier für Robert Enke aufgerufen. Die BLÖD-Zeitung reiht sich damit ein in ich-weiß-nicht-wieviele-Institutionen, die hier etwas aufgreifen, das für sie - und das unterstelle ich ihnen jetzt einfach - nur das Mittel zum Zweck ist. Stimmung machen, etwas sagen wollen, mitreden wollen.
Dass alle diejenigen, die ihn aus dem TV oder woher auch immer kannten, bestürzt, betroffen waren über seinen Freitod, ist die eine Seite. Dass aber dieser, aus seiner Sicht letzte Ausweg so derart ausgeschlachtet wird, hat das wirklich noch etwas mit aufrichtigem Mitgefühl zu tun? Mit aufrichtigem Interesse an der persönlichen Qual eines Menschen, der nicht mehr weiter wusste und der - aus welchen wahren Gründen auch immer - nicht wagte, sich offen seinem Problem zu stellen?
Ich finde es immer ganz furchtbar und schlimm, wenn ein Mensch beschließt, nicht mehr leben zu wollen.
Es erinnert mich an eine Zeit in meinem Leben, in der ich am Fenster stand, die Stirn an das Glas lehnte und dachte... "Wenn du dich jetzt einfach nur runterfallen lässt, dann ist alles vorbei... bevor es ein anderer tut"
Ich habe es nicht getan, weil ich meine Kinder hatte.
Ich habe es nicht getan, weil ich wusste, dass es eines Tages auch wieder anders sein würde.
Ich habe es nicht getan, weil ich das Leben liebe.
Ich habe es nicht getan, weil ich niemals die Chance bekommen würde, zurückzukehren, die Entscheidung umzukehren. Es wäre vorbei, endgültig - und was auch immer danach käme, so es denn käme, könnte den Schmerz derer, die bleiben, nicht lindern, weil sie es nicht wüssten.

In solchen Momenten wie dem, als Robert Enke entschied, sich vor einen Zug zu werfen, hat er sicherlich an alles mögliche gedacht. An seine Frau, seine Tochter, seine Familie. Aber ob er wohl auch an den Zugführer dachte, an die Menschen, die ihn bergen mussten? Diese Diskussion hatte ich vor einigen Tagen schon und musste mich belehren lassen, dass Zugführer regelmäßig belehrt und darauf vorbereitet werden, dass ihnen so etwas passieren kann - immerhin werfen sich pro Tag 3 Menschen in Deutschland vor einen Zug. Heißt: Wenn ich also Zugführer werden will und so was erlebe, muss ich stark genug sein, das auszuhalten oder aber einen anderen Job wählen...
Kann man sich das wirklich so einfach machen?
Bin ich also selber schuld, dass ich vor 3 Jahren diesen schweren Verkehrsunfall hatte, weil doch jeden Tag ich-weiß-nicht-wieviele-Menschen im Auto sterben und das Auto an sich mit zu den unsichersten Verkehrsmitteln gehört?
Ich weiß nicht recht.
Ebenso unschlüssig bin ich mir, ob Robert Enke wirklich gewollt hätte, dass die Medien sich auf seine private, persönliche Tragik stürzen und ausschlachten.
Wenn Ihr mich fragt - ich finde das alles ziemlich verlogen. Nicht umsonst schließlich hat Robert Enke sich zurückgehalten gefühlt, überhaupt in eine Klinik zu gehen und seine Depression behandeln zu lassen - eben aus der Angst heraus, von den Medien zerrissen zu werden.

Und mal Hand aufs Herz - könnt Ihr noch den Begriff "Vogelgrippe" oder "Schweinegrippe" hören? Schon wenn ich diese blondgelockte RTL-Moderatorin mit ihrer Lispelstimme das Wort aussprechen höre, schwillt mir der Hals in nullkommanix auf beinah das doppelte an. Was gab es nicht für ein Morden unter der geflügelten Bevölkerung - und hat das letztlich wirklich Sinn gemacht? Hat jemals eigentlich jemand über die Tragödie derjenigen Bauern gesprochen, die damit die Existenzgrundlage verloren? Aber Hauptsache, in den Kassen der Pharmaindustrie hats geklingelt und die Leute sind mal wieder so richtig schön verrückt gemacht worden.
Vor ein paar Tagen saß ich mit meinem Jungen in der Notaufnahme der Uni-Klinik und um uns rum Kinder, die herumsprangen oder gelangweilt mit den Beinen wippten (aus erster Hand weiß ich, dass Patienten und/ oder Besucher in den Kliniken klauen wie die Raben; seitdem gibts nur noch Spielzeug, das so groß ist, dass man es nicht unbehelligt forttragen kann - oder eben gar keins) , ihr "Mama, ich hab Durst" oder "ich muss mal" maulten, Mütter und Väter mit angestrengten, besorgten Gesichtern - und als wir nach über einer Stunde, in der das gelbgesichtige Kind sich unter heftigen Bauchkrämpfen und mit der Brechschale in der Hand auf dem Stuhl gequält hatte, aufgerufen wurden - erklärte mir die Schwester: "Das ist echt Wahnsinn. Seit man im Fernsehen nur noch Schweinegrippe hört, ist jedes zweite Kind hier, weil die Eltern denken, vielleicht hat mein Kind ja auch sowas..."
Ist das nicht verrückt?
Ist das nicht verrückt, dass Menschen zuweilen Schlange stehen, um sich eine Spritze setzen zu lassen, von der sie weder wissen, was sie bei ihnen bewirkt und von der auch nicht gesichert ist, ob sie überhaupt wirkt. Versicherungstechnisch weiß man: Man kann sich nicht gegen alles und jedes versichern.
Gesundheitstechnisch sehe ich es ebenso: Man kann sich nicht gegen alles und jedes impfen lassen, auch wenn die Damen und Herren Pharma noch so dringend Geld brauchen.
Wer braucht das nicht?
Wer fragt eigentlich die alleinerziehenden Eltern z. B. bei Aldi oder Lidl oder Putzkräfte, wie sie ihre Kinder durchbringen und sichern können, dass sie eine gute Ausbildung bekommen und es eines Tages besser haben wie sie selbst?
Wer fragt eigentlich Tausende Menschen in Deutschland nach ihren persönlichen Ängsten vor dem Versagen trotz Arbeit und Minijob ? Nach ihren Ängsten vor Erkrankungen, die ihnen kein gesichertes Einkommen mehr ermöglichen?
Man kann zu allem eine Meinung haben, jeder kann seine eigene persönliche Auffassung vertreten.
Man kann sich aber auch sinnlos verrückt machen lassen.
Oder glaubt wirklich einer von Euch, dass das Thema Depressionen nun einen anderen Stellenwert bekommt wie vorher? Wobei ich es auch ziemlich fatal finde, Depressionen allein mit "endloser Leere, Traurigkeit, Antriebslosigkeit" zu beschreiben. Depressionen hat "tausende Gesichter", hatte mir mal meine Ärztin auseinander gesetzt. Und wenn Robert Enke mit seinem Schicksal erreichen würde, dass dieses Thema kein Tabu-Thema mehr würde, dann wäre wirklich etwas erreicht. Aber glaubt Ihr das wirklich?
Vermutlich werden es am Ende die betroffenen Menschen selber sein, die dieses Tabu brechen - denn die Zahl der Depressionserkrankten steigt und steigt...

Ich würde eher sagen: Behaltet Euren eigenen Sinn und Verstand, Eure eigene Auffassung - das Herz auf dem rechten Fleck. Dann haben BLÖD & Co. auch nicht mehr die Macht, die sie jetzt genießen.
Das wäre zumindest aus meiner Sicht wünschenswert.

Samstag, 14. November 2009

"Lights Will Guide You Home"

...ich habs ja letztens schon zitiert... "Es geht immer nur ums Licht"... Wundervoller Song...


Life Is Beautiful

...das ist es wirklich, jeden Tag und mit jedem Schluck aus dem Glas des Lebens... Wenn es nur nicht manchmal so schwierig wäre, durchzuatmen... Aber wenn wir dann jemanden neben uns wissen, der uns das Gefühl zurückschenkt, dass jeden Tag irgendwie die Sonne scheint, dann... wirds auch wieder...




Ich glaube, dass Menschen nicht dafür gemacht sind, allein zu sein und auch nicht allein zu leben. Es eine Zeitlang genießen zu können - das ist unbestritten. Aber auf Dauer... tut uns das nicht gut.

Und auch deswegen liebe ich diese Serie... Weil es neben der einen oder anderen Katastrophe vor allem um eines geht - die Liebe. Mit ihr sind wir alles - aber ohne sie ist alles nichts...

Montag, 9. November 2009

Was Männer Von Frauen Wollen

So oder so ähnlich heißt das neue Buch von Helmut Karasek.
Und er - als Vertreter seiner Gattung - (heißt, er muss es ja wissen) stellt klar:
"Männer wissen nicht, was sie von Frauen wollen."
Diesen Satz kundgetan in einer Runde von Frauen, die begeistert und zustimmend in die Hände klatschten - und ich, die vom Bett aus mit dem Mund voller Apfelsinenscheiben mit heftigem Kopfnicken ebenfalls Zustimmung sendete.
"Es ist doch so", fügt Karasek hinzu, "jeder Mann wünscht sich eine starke Frau, aber wenn sie so eine haben, macht ihnen das Angst."
Also wenn Ihr mich fragt - das ist auch das Ergebnis meiner jahrelangen Fallstudien an lebenden Objekten. Wobei aus meiner Sicht noch etwas hinzugefügt werden muss: Schwach sein darf die Frau aber auch nicht; sie muss ebenso immer weiter wissen, sie muss am besten alles ganz allein bewältigen, sie muss ebenso eine starke Schulter zum Anlehnen besitzen und... und... und...
Denn dieses sheepworld-Klischee "Wie kann man einen Mann glücklich machen? Komm nackt, bring Essen mit!" ist so einfach nämlich auch schon lange nicht mehr. Also zumindest dann nicht, wenn der Mann die Frau geehelicht hat oder wenigstens sowas wie ne langfristige Partnerschaft mit ihr eingegangen ist.
Nun könnte man sich ja auch hinstellen und sagen:
"Dadurch, dass ich dir nicht alles abnehme, fordere ich dich auch und du lernst, Dinge zu tun, die du sonst nicht gemacht hättest und an denen du dann auch nicht gewachsen wärst."
Auch wieder wahr.
Aber weiß man auch, wo die Grenze ist?
Die Grenze zwischen "den anderen fordern" und "den anderen sich selbst überlassen"?
Ich finde nämlich, dass das gar nicht so einfach ist und dass ich mich viel zu oft in meinem Leben allein- bzw. zurückgelassen fühlte. Sicherlich hat mich das stark gemacht... Oder... Mir gezeigt, wie viel Kraft ich wirklich besitze. Aber es hat mich auch - und das muss ich so sagen - irgendwie müde gemacht. Und wenn ich mich immer nur auf mich selbst stützen kann - wozu brauche ich dann einen Mann? Nur für den Sex? Na das kann ich dann vielleicht auch noch alleine ;-)

Summa summarum... Mein Internetprofil habe ich wieder gelöscht.
Irgendwie fehlte mir einfach der Schwung, der Pepp - aber kann auch gut sein, dass ich selbst zu wenig "Macher" war und im Gegenzug zu viel erwartet hab von den Männern, die eh nicht wissen, was sie von uns wollen... :-)
Vielleicht versuche ich es ja später noch mal, schreibe einen kleinen, bescheidenen Wunschzettel (damit Ihr Herren nicht gleich wieder Angst bekommt) und dann klappts vielleicht doch noch mit dem Weihnachtsmann ;-)

Dienstag, 3. November 2009

November Rain

Drei Tage November haben wir jetzt und seit zwei Tagen macht dieser Monat seinem Namen alle Ehre: Den ganzen Tag lang Sprühregen, der einen schon beim Zusehen frieren, das goldene Laub von den Bäumen fallen lässt und die Straßen glitschig glatt macht.
Gehts nun doch langsam, aber sicher auf den Winter zu. Auf nasskalte Tage, Frost, Scheiben kratzen, Schneeberge... Umso gemütlicher wird es daheim, wenn ich die gestrickten Socken der Mama, den herrlich aromatischen Masala-Chai-Tee (diese ausgesprochen leckere Mischung gibt es übrigens derzeit bei Nanu-Nana - ist das jetzt eigentlich Schleichwerbung? was solls, ich bin ja kein Promi) trinke - jeder Schluck ein besonderer Genuss ;-) - da und dort ein paar Kerzen brennen und dann noch die Musik dazu, dann brauche ich wirklich fast nichts mehr. Sowieso auch nicht die Online-Helden der Nation, die sofort bei der Frage "was machst du eigentlich so?" ... "ich schreibe!" ... "aha... wie... was schreibst du denn?" ... "zum Beispiel Kolumnen" - zack - verschwinden auf Nimmerwiedersehen. Nun könnte man ja beim zweiten oder spätestens dritten Ereignis dieser Art dazu übergeben, schnöde zu antworten: "Ich bin Tippse, ich habe lange blonde Haare, große blaue Puppenaugen, einen Schmollmund wie die japanischen Zeichentrickmädchen, mein Busen ist größer als deine Hand fassen kann und meine Hausschuhe sind ausschließlich von Louboutin und Manolo Blahnik."
Pah!
Als hätte ich so einen Quark nötig!
Also schreibe ich auch beim vierten Mal: "...ich schreibe..."
Was nützt mir ein künstlich aufgeblasenes Traumbild, das zerplatzt wie eine Seifenblase, weil man eines Tages - spätestens jedoch beim ersten Date - feststellen muss, dass man sich gegenseitig so viele Bären aufgebunden hat, dass es zwar keinen Erfolg in der Liebe gibt, dafür aber einen Eintrag im Guiness-Buch der Rekorde unter der Rubrik "die Bärenfängerin vom Bodensee". Oder so ähnlich jedenfalls.

Das einzige, was ich im Moment brauche, ist ein bisschen Rückhalt oder Zuspruch (für meine kleine bescheidene Seele) und ansonsten einen Arzt, der mich von Freund Schmerz befreit bzw. mir dabei hilft (so anspruchsvoll bin ich schon, dass ich nicht mal mehr den einzigen treuen Freund behalten will, den ich überhaupt habe ;-)). Und da ich keinen Zuspruch bekomme, habe ich mir wenigstens neue Bettwäsche gekauft, super weich dank Fleecebezug und dann auch noch im Sparangebot. Winter, du kannst kommen! Gestern Abend rollte ich mich zum ersten Mal in diese herrliche Wäsche ein und fühlte mich in der Tat wie umarmt.
Solcherart gesinnt, schritt ich erwartungsvoll zur nächsten Arztsitzung, verweilte einen Augenblick im Vorzimmer des Doktors, bei dem mich einem Wortwechsel zwischen beiden Schwestern mittleren Alters nicht entziehen hätte können, ohne mir demonstrativ die Ohren zuzuhalten.
"Karla... ich brauch eine Überweisung in die Psychiatrie."
"Waaaas? Wieso das denn?"
"Na, ich wollte gestern zu meiner Gynäkologin und statt der Chipkarte holte ich meine EC-Karte hervor. Und das Schlimmste ist, als ich danach zur Bank ging, wollte ich mit der Chipkarte Geld abheben."
"Ach so, na wenns nur das ist", meinte die andere mit wegwerfender Handbewegung, "ich wollte letztens ne Gurke aus'm Kühlschrank holen und was lag da? Mein Knirps! Wo ich die Gurke schließlich gefunden hab, kannst du dir ja denken!"
Während beide herzhaft zu lachen begannen, verkrampften sich in leichter Panik meine Finger um das Tütchen mit den Ampullen, die ich eigens mitgebracht hatte, drückte ich das Beutelchen an mich in der Gewissheit, es nie - niemals aus der Hand zu geben und nach dem Spritzen wieder mitzunehmen... Bei den soeben gehörten Ereignissen im Alltag beider Damen war ich mir nicht mehr sicher, ob sie meinem Doktor die rechte Mischung zureichten, die er mir jedesmal mit Wonne in die Muskulatur jagte. Nicht dass mir eines Tages noch zusätzliche Körperteile wuchsen oder ich einen Ganzkörper-Bart bekäme oder... oder... ein drittes Auge vielleicht. Dann käme ich zwar auch ins Guiness-Buch der Rekorde, aber das Vorhaben mit dem Liebsten fürs Leben hätte sich damit dann endgültig zerschlagen. Mein Waage-Aszendent lässt mich derzeit auch ziemlich schwanken: Will ich - will ich nicht - will ich - will ich lieber doch nicht... Diese typische Unentschlossenheit spürt man vermutlich auch in meinem Online-Profil und wenn jeder halbwegs normale Mann mit halbwegs Schmackes im Kopf das spürt, dann... muss ich mich ja nicht wundern angesichts der spärlichen Besucherzahlen und der noch dürftigeren Schreiberzahlen. Aber vielleicht... sollte ich ja doch einfach nur ein Foto reinstellen. Irgendwie... beweisen sie mir jeden Tag das Klischee, dass sie einfach besser gucken wie lesen können ;-)

So, und jetzt schäle ich mal die Kartoffeln, bevor sie schrumplig und ungenießbar werden. 'S Kind hat Appetit auf Spinat und ich - ich irgendwie auch. Na dann... mal ran an das völlig reale Leben.

Sonntag, 1. November 2009

Kindheitserinnerungen

Es war einmal...
So fingen einst nicht nur die Märchen an, so... fängt im Grunde... die Geschichte eines jeden von uns an.
...und ich - ich wollte schon immer ne Prinzessin sein ;-)

Gerade heut, im Gespräch mit einer Freundin, fielen mir so Begebenheiten wieder ein... bei deren Erinnerung ich immer wieder denke, wie viel man eigentlich über sich selbst noch weiß und wie vieles davon schon ins Vergessen geriet.


Im Grunde eigentlich ein lustig begonnenes Gespräch: "...ich hab früher viel mit Puppen gespielt!"
"...ich auch!"
"Ich hab meine Puppen immer gepierct mit Stecknadeln."
"Ich auch!"
"Echt? Ist ja cool."
"Ich weiß noch, einmal hab ich die Füße der Puppe in die Nähmaschine meiner Mutter gehalten, nur um zu sehen, was passiert. Die Puppe hab ich nicht mehr herausbekommen... und dafür Stress mit der Mutter..."
"Also sowas... habe ich nun nicht gemacht... was das wohl psychologisch zu bedeuten hatte?"
Gelacht haben wir alle beide.

Und schon tauchten sie wieder auf - Bilder aus der Kindheit. Bilder, die ich irgendwie... vergessen hatte. Bilder, von denen ich mich zuweilen auch frage, was sie bis heute in mir hinterlassen haben. Was von diesen Bildern mich geprägt hat, sowohl im Guten als auch im Schlechten.
Woher kommt die tiefe Angst, einen Menschen, den man liebt, zu verlieren?
Woher kommt es also, dass man sich immer wieder weh tun lässt, anstatt die Konsequenzen zu ziehen?
Wie viele Frauen lassen sich verprügeln und bleiben dennoch bei ihrem Mann?
Wie viele Kinder lassen sich von ihren Eltern quälen und hängen dennoch an ihnen?
Wie viele Menschen lassen sich emotional immer wieder von ihrem Partner zerstören - und gehen dennoch nicht?
Was ist es also, das uns formt?
Und wenn diese Formung bereits in der Kindheit geschieht - sind dann meine Kindheitserinnerungen gar nicht so schön wie ich es heute denke? Sind in den Jahren, an die ich mich entweder gar nicht oder nur wenig erinnern kann, Dinge passiert, die ich sorgsam verdrängt habe?
Es gibt Erinnerungen, die wie ein Spotlight aufblitzen und die so weit zurückgehen, dass ich noch weiß, dass meine Oma mich als Kind gewickelt und mit Babypuder eingestiebt hat.
Dass ich in ihrer Zinkwanne auf dem Küchentisch badete und sagte: "Oma, du machst meine Federn ganz nass", weil mir das Wort "Haare" nicht einfiel ;-)
Dass sie mich abends in das Gitterbett legte und ein Handtuch über das Gitter hängte, damit das Licht aus dem Wohnzimmer mich nicht weckte, wenn sie die Tür öffnete.
Und diese Erinnerung an meinen 6. Geburtstag, an dem mein Opa auf dem Sofa lag und wir Kinder alle rausgeschickt wurden. War es dieser Geburtstag, an dem er starb?
Aus der Zeit später, mit 8 Jahren, mit 10, Jahren, mit 12 Jahren, gibt es nur wenige Erinnerungen...

"Würden Sie mir die Hypnose empfehlen?" hatte ich diese Woche meine behandelnde Ärztin gefragt.
"Ich weiß es nicht", hatte sie ratlos entgegnet, "ich kenne mich auch nicht so gut damit aus. Doch... Ich hätte die Bedenken, dass Sie vielleicht etwas über sich erfahren, das Sie zu Ihrem Schutz verdrängten. Und womit Sie heute vielleicht nicht umgehen könnten, wenn Sie es wüssten."
Genau diese Bauchschmerzen habe ich nämlich auch, wenn ich daran denke. Aber was, wenn dieses Wissen mich vielleicht von diesem Schmerz erlöste, für den sich bis heute keine Erklärung finden lässt?

Doch insgesamt... empfinde ich meine Kindheit als unbeschwert. Bis auf die ewige Angst im Dunkeln, die ich schon früh entwickelt habe und die mich noch heute quält ;-)
Ich abends allein in den Keller gehen - ein no go :-)
Ich abends allein durch die City - nur im Renngang wie ein Schisshase ;-)
Noch als Erwachsene habe ich unters Bett geguckt, bevor ich das Licht löschte und mich hineinlegte ;-)
Und noch heute hab ich Angst, mich im Dunkeln durch meine eigene Wohnung zu bewegen.
Aber vielleicht... habe ich ja auch nur zuviele falsche Filme geguckt, in denen selbst das Unmöglichste möglich war :-)
Ich meine, ich selber glaube ja auch an viele Dinge zwischen Himmel und Erde, die so... abgefuckt klingen - sorry -, dass sie schon wieder wahr sein könnten.

Doch vielleicht... sollte ich mich jetzt ganz irdischen Dingen - zum Beispiel dem Zubereiten des Abendessens - zuwenden. Denn wenn die Kinder hungrig werden, passieren auch zuweilen Dinge, die ich manchmal einfach nicht glauben kann ;-)

Freitag, 30. Oktober 2009

...Am Ende Ist Es Immer Nur Das Licht

Diese Betreffzeile ist ein Zitat aus einem wunderbaren Liebesfilm, und natürlich hat er mit diesem Song hier überhaupt nichts zu tun.
Es passt nur... thematisch... finde ich...





...auch wenn mein eigenes Licht heut... ziemlich klein brennt. Egal. Es brennt - und das ist die Hauptsache.


Donnerstag, 29. Oktober 2009

...You Can Always Count On Me...

...Manchmal ist es nur eine einzige Zeile in einem Song, die mich berührt, die mich erinnert an Zurückliegendes. An schlimme, an traurige und auch an fröhliche Momente.

Als ich heute diesen Song hier hörte...




hat es... mich irgendwie nachdenklich gemacht.
Es ist nicht die Intention dieses Songs, dieses Abschiednehmen müssen auf jene unwiderrufliche Weise, die mich gedankenvoll stimmt. Es ist eben... eher diese eine Zeile "...you can always count on me...", die mich so berührt.
Ich weiß nicht, wie Euch das geht, aber... ich hab mich immer total über die Dinge gefreut, die mir ein anderer Mensch von sich gab und in dieser Geste die Freude des anderen über das Geben zu lesen, zu entdecken war.
Aber noch schöner finde ich es, etwas von mir zu geben, das den anderen überrascht.

Manchmal denke ich lange darüber nach, wie ich jemandem eine Freude machen kann, manchmal kommen die Ideen ganz spontan. Manchmal dauert auch die Umsetzung ein Stück länger und manchmal wird die Freude daran verdorben, bevor es überhaupt vollendet ist - und dann lasse ich es sein.
Schon vor einigen Jahren als auch jetzt wieder im Netz lese ich beinah überall "...mein Traummann/ meine Traumfrau soll mich so nehmen wie ich bin..." Klingt gut, ja ja... Aber die Realität ist zumeist eine andere...
Jeder Mensch bringt seine Ideen, seine Wünsche, seine Vorstellungen mit - und auch seine Erwartungen.
Das Kreuz mit den Erwartungen...
Auch für mich selbst war genau das eine verdammt harte Nuss - und sie zu knacken hat mich extrem viel Kraft gekostet. Vor allem, wenn man in einen solchen Prozess hineingerät und kaum etwas hat, an das man sich halten oder auch... festklammern kann.
Ich kann mich noch bis ins Detail an jenen Tag erinnern, als ich meine erste eigene Wohnung bezog, meinen ersten eigenen Mietvertrag unterschrieb - und da war ich bereits einiges über dreißig Jahre alt... und erschrak dennoch vor der eigenen Courage. Bereut habe ich diesen Schritt niemals, nicht einen Atemzug lang - und ich habe es geliebt, allein zu leben, mein Nest zu bauen, mich allein darin wohlzufühlen. Ich habe es geliebt, weil ich endlich atmen konnte. Frei - so gut es die damaligen Umstände zuließen.
Das war vor gut sieben Jahren.
Auf meiner Reise von damals bis heute ist es mir immer wieder passiert, dass der wirkliche Halt von den Menschen kam, die es nicht versprachen und von denen ich zuweilen nicht einmal ahnte, dass sie da sein würden.
Ich habe Freundinnen "wiederentdeckt", deren Freundschaft ich verloren glaubte.
Und... Zwischen Frauen und Männern kann doch eine tiefe Freundschaft entstehen, die so ganz ohne Sex auskommt - und sie ist wunderschön!
Vor gut fünf Jahren überfiel mich Freund Schmerz, von einem Februartag auf den anderen - und wie lange hat er mich gequält, ehe ich darüber sprechen und vor allem... um Hilfe bitten konnte... Ja, ich gebe zu, ich tue mich ziemlich schwer damit, jemanden um Hilfe zu bitten. Es gab lange Zeiten, in denen niemand da war - niemand für die Antworten auf meine Fragen; niemand für einen Dialog; niemand mit einer Schulter zum Ausweinen; niemand mit beiden Armen zum Anlehnen - und auch in diesen Zeiten musste es ja weitergehen. Ich glaube, daran habe ich mich irgendwann ein Stück weit gewöhnt. So wie ich mich auch ein Stück weit daran gewöhnt habe, weniger über die Dinge zu sprechen, die ich empfinde, die mich bewegen. Glich ich früher einem offenen Buch, dem jeder Zeile ein neuer Impuls entsprang, so fühle ich mich bis heute eher... geschlossen... verschlossen... und nur vorsichtig lasse ich mich öffnen und in mich hineinschauen und nachlesen... Manch einer übrigens mag den Blog nicht lesen, weil er zu allgemein geschrieben ist ;-)

Meinen körperlichen Schmerz kann ich mit doch recht viel Fassung (er)tragen, doch mentaler Schmerz kann mich schnell zerbrechen. Dann ertrage ich den körperlichen Schmerz auch nicht mehr, aber ich glaube, das ist wohl völlig natürlich. Ist es dann ebenso natürlich, dass ich manchmal überhaupt nichts tun möchte, dass ich mich manchmal einfach nur fallenlassen möchte - ohne dabei auf den Arsch zu fallen?
Was für die meisten von Euch eine Selbstverständlichkeit ist - morgens aufstehen, in die Arbeit gehen, abends heimkehren, den Alltag bewältigen und abends die Seele baumeln lassen - das kostet mich inzwischen extrem viel Kraft. Jeden einzelnen Tag. So wie es mich irrsinnig Kraft kostet, mich jeden Tag selbst immer wieder auf die Beine zu stellen und nicht den Mut zu verlieren, selbst meinen Lieben Mut zuzusprechen, obwohl mir im Grunde zuweilen ihr Zuspruch fehlt... Was es bedeutet, jeden einzelnen Tag mit dem Schmerz im Körper zu leben, das... kann eben wirklich nur verstehen, der es selber durchmacht(e). Irgendwie verstehe ich Euch Gesunde sogar.

Trotzdem...
Im Grunde ist es doch traurig, dass man nur dann liebenswert ist, wenn man auch genug geleistet, gegeben hat.
Wenn ich so zurückschau, dann kann ich sagen, dass ich den einen oder anderen Menschen liebte einfach nur für den Respekt, den er mir entgegenbrachte. Für mich geht kaum etwas über die aufrichtige Beziehung zu einem anderen Menschen, die davon lebt, dass man auch im Alltag liebevoll miteinander umgeht.
Und über alles das, was ich dafür von mir gegeben habe, hab ich niemals nachgedacht. Ich wollte es doch so und es hat mir immer Freude bereitet! Vorgerechnet zu bekommen, was einer für den anderen tut, damit kann ich nur schwer umgehen. Wenn man etwas tun möchte, dann aus eigenem Bedürfnis heraus. Oder nicht?
Jedenfalls... bis heute habe ich es gelernt, um Hilfe zu bitten. Zu erkennen, dass ich nicht alles allein schaffen, nicht alles allein bewältigen muss. Ich muss nur noch lernen, genauer hinzuhören, wer auch wirklich meint, was er sagt.
So, und jetzt ist es 1:17 Uhr, ich beende meinen Blog, die Arme werden wieder schwer, die Spritzen wirken anders wie sie sollten und die Nacht wird hoffentlich nicht so alptraumbelastet wie zuletzt. Das Kind hat sich nämlich schon gewundert, dass die Mama heute morgen auf seinem Kinderzimmersofa schlief. Doch das Lauschen auf seinen gleichmäßigen ruhigen Atem ließ mich wenigstens alle Angst zurückdrängen und noch ein wenig Schlaf finden bis zum Morgengrauen - nur mich mit in sein Bett zu legen, also DAS wäre mir nun doch zu albern geworden;-)
"Du bist halt ein Familienmensch, du kannst auf Dauer eben doch nicht alleine leben - sei doch froh!" war die Auskunft meines selbsternannten Therapeuten. Na wenn das so ist... dann ists ja gut ;-)

Good Night.









Mittwoch, 28. Oktober 2009

Schlag Auf Schlag

Irgendwie ist es komisch: Kaum ist die Bundestagswahl vorbei und die von Ärzten & Co. favorisierte Partei wieder am Zug, kehrt auch frischer Wind in die Krankenakte zurück.
Hatte sie sich in den letzten Monaten kaum bewegt und hat nunmehr auch ein neues Quartal begonnen, so bekam ich die ersten Auswirkungen beinah sofort zu spüren: Sämtliche Untersuchungen werden noch im November wiederholt bzw. neu angestellt - noch immer im Kampf gegen Freund Schmerz (die Spurensuche... glaube ich... hat man inzwischen aufgegeben). MRT, EEG, MEP - du lieber Gott, mir schwirrte richtig der Kopf und leichte Übelkeit stieg in mir hoch, als mich meine Frau Ärztin gestern fragte: "Und wie geht es Ihnen? Gut aussehen tun Sie jedenfalls!" Na wer hört das schon nicht gern ;-)
"Mir gehts gut", reagierte ich demnach höchst erfreut, "nur der Schmerz, ich glaub, ich krieg nen neuen Schub, also ehrlich... ich geh heut schon ziemlich am Stock."
"Tja", sie hob ihre schmalen Schultern, klatschte mit den Händen auf die adipösen Schenkel ;-) und verzog das hübsch geschminkte Gesicht, "ehrlich gesagt, ich weiß überhaupt nicht, was ich noch tun soll."
"Das macht doch nichts", entgegnete ich gut gelaunt, "ich weiß es nämlich auch nicht."
Außer dass ein Termin für eben jene Untersuchungen fixiert und ein neuerlicher Schein zur "stufenweisen Wiedereingliederung" ausgefüllt wurde (wahrscheinlich bin ich die einzige Patientin, die seit einem dreiviertel Jahr stufenweise wiedereingliedert, ohne dass Besserung in Sicht ist - meine Krankenkasse tut mir schon beinah richtig leid ;-)), passierte erst mal nix und entsprechend gewappnet und gefasst schritt ich heute zum Hausarzt zur Auswertung des Herzechos (aber das Ergebnis kannte ich ja schon) und mit der Maßgabe, noch einen spezifischen Blutwert zu testen.
Denkste Puppe.
So zimperlich und zögerlich Frau Neurologin zuweilen schien, so beherzt erscheint der Hausarzt.
Betrat ich noch nichtsahnend und lediglich auf Papierkrieg eingestellt die Praxis, wurde ich innerhalb von Sekunden eines Besseren belehrt.
Ich glaube, ich war noch niemals in meinem Patientenleben so schnell oberkörperfrei gemacht, gespritzt und wieder angezogen wie heute.
Trigger-Punkte gefühlt, gedrückt, Schmerzreaktion betrachtet und zack, zack saßen beide Spritzen.
"Wann müssen Sie zur Kur? Okay, bis dahin kommen Sie zweimal pro Woche zum Spritzen, Rezept gebe ich Ihnen gleich mit." Währenddessen klärte er mich über meine völlig verkrampfte Muskulatur auf, die insbesondere an den Ansätzen, eben den Gelenken, sehr schmerzhaft in Erscheinung tritt - ein Ergebnis jahrelanger und extremer Anspannung.
Nur - Sorgen und Probleme haben wir doch alle und warum schmerzt mir dann seit 5 Jahren nur die linke Seite und nicht die rechte?
Ich war jedoch so verdattert, dass mir diese Frage erst in den Sinn kam, als ich die Praxis längst wieder verlassen hatte.
"Kommen Sie unter der Woche morgens zwischen 8 und 9 Uhr, da nehmen wir noch Blut ab", verabschiedete er sich.
Vielleicht hätte ich hierher viel eher und öfter kommen sollen, ging es mir durch den Kopf, als ich nach nicht einmal zehn Minuten die Praxis wieder verließ, kaum dass ich sie betreten hatte.
Aber hätte, wenn und wäre ist ja nicht und so liege ich nun hier, warte noch auf die Wirkung der Spritzen und freue mich über die ersten Zuschriften erster Interessenten im web, die nicht einmal nach einem Foto von mir fragen und trotzdem erste Selbsteinschätzungen von sich preisgeben. Na ja - das ist doch was, oder?
"ein taffes Profil" oder "ich mag Frauen mit Selbstbewusstsein" - wenn frau eine solche Reaktion bekommt auf z. B. ihre Antwort zur Frage "Wie stellst du dir deinen Traummann vor" und sie entgegnet "reich, gesund und potent" - dann ist der Gegenüber zumindest einer, der mitnichten Humor versteht. Oder nicht?
Oh, ich glaube, die Spritzen wirken, meine Arme werden so schwer und auch schmerzmäßig scheint eine Wirkung einzutreten. Na die wollen wir doch nicht kaputtmachen, indem wir hier pausenlos herumklimpern, oder? Also machts mal gut für heute und lassts Euch gut gehen.
Ihr wisst ja: Jeden Schluck genießen aus dem Glas des Lebens! Prost!

Eure Helma

Sonntag, 25. Oktober 2009

Was Kommt Eigentlich Nach Einem HappyEnd?



Diese Frage stelle ich mir immer, also wirklich immer, wenn ich einen wunderschönen, romantischen Film gesehen habe, mit den Helden der Story mitgesehnt, mitgeschluchzt, mit"geschmerzt" habe, nur um dann dankbar und voller inniger Freude das HappyEnd anzuschauen und sich für das Paar zu freuen, das vielleicht nur fiktiv ist... Doch... ist die Welt nicht voller Paare, die sich finden wollen und manchmal nicht recht können?
Also ich hab bestimmt noch eine ganze Menge zu lernen, aber in einem... bin ich, glaube ich, ganz gut geworden: im Warten.
Das Warten auf den richtigen Moment.
Das Warten auf den richtigen Menschen.
Woher weiß man eigentlich überhaupt, dass es DER Richtige ist? Ich meine, wir begegnen so vielen Menschen - und nur ein einzelner davon soll der wahrhaft richtige sein? Woher nehmen wir denn die Gewissheit?
Versteht mich jetzt bloß nicht falsch - ich will weiß Gott nicht "herumprobieren", überall mal kosten und sich dann doch nicht entscheiden können... Obwohl... Wäre ja typisch für nen Waage-Aszendenten wie mich ;-)
Die überlegen zuweilen so lange, bis andere für sie entschieden haben - und dann müssen sie diese Entscheidung tragen wie ein Mann, ob sie wollen oder nicht, ob es ihnen passt oder nicht ;-) Fragt mich - ich kenn mich damit aus. Leider.
Die vergangenen Jahre haben es mir doch immer wieder gezeigt: Du schaust in das Gesicht eines anderen Menschen und zuweilen hast du das Gefühl, du könntest darin versinken. Versinken in dem, was du meinst zu sehen. Das gelingt nämlich nicht immer, manches Mal auch prallst du förmlich zurück von dem, was du in den Augen, im Gesicht eines anderen Menschen entdeckst.
Doch das, was dich anzieht und was dich fasziniert - auf den ersten Blick (die Wissenschaft gibt dir dafür übrigens die entscheidenden vier Sekunden) - bewahrheitet sich nicht immer... Ab und an stellst du auch fest, dass du in den anderen Augen etwas finden WOLLTEST, weil irgendetwas an diesem Menschen dich wiederum an einen anderen Menschen erinnerte, von dem du bloß nach außen losgelassen hattest. Oder loslassen musstest.
Obwohl... Man sagt ja immer... Wenn etwas gehen will, lass es gehen... Kommt es zurück, ist es auf immer Dein; kommt es nicht zurück, war es niemals Dein...
Gibt es ihn also wirklich, diesen berühmten Kugelmenschen, die nach der Kunde von Plato von Gottes zorniger Hand gespalten wurden und die seither auf der Suche nacheinander sind? Gibt es also nur diese eine Hälfte, nach der wir suchen?
Und was kommt nach diesem HappyEnd?
Der Alltag, der uns zerfrisst? Seine Socken auf dem Fußboden, die uns nerven? Unsere Haare in der Bürste, die ihn nerven? Oder ist die wahre Liebe über solch profane Dinge erhaben? Geben wir den Socken einen wütenden Schubs, verstecken wir die Haarbürste in der Schublade und entkorken eine Flasche Weißweinschorle mit einem Prost auf bessere Tage?
Ich hab eine viel bessere Idee: Ich drehe einfach die Mucke auf (z. B. so eine wie die heute gezeigte ;-)), erinnere mich an all das, was ich an dem einen Menschen liebe und während ich durch die Wohnung tanze (wusstet Ihr eigentlich, dass es neuerdings Hausschuhe gibt, mit denen man gleichzeitig den guten alten Parkettfußboden staubwischen kann, wenn man drüber tanzt oder läuft? :-)), sammle ich das eine oder andere Corpus Delicti ein, lasse es galant in den Wäschekorb fallen, singe mit, während ich die Haarbürste säubere und wenn der Liebste heimkehrt, ist die Wohnung ordentlich und die Stimmung immer noch gut.
Ach ja... Wenn nur die Realität auch immer so funktionieren würde ;-)
Und... Solange meine vier Wände auch mir allein gehören, kann ich ja liegenlassen, was ich und wo ich will :-)

Das einzige jedenfalls, was ich Euch mit tausendprozentiger Sicherheit sagen kann... Ab 3. Dezember kommt Zweiohrküken in die Kinos, der Nachfolger von einem meiner Lieblingsfilme, nämlich Keinohrhasen - und DEN Film schau ich mir an, wirklich tausendprozentig!

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Ahnenforschung - Der Knall Des Frosches

Heute, an einem weiteren überaus sonnigen Inseltag, stieß ich auf ein weiteres "Geheimnis" meiner Herkunft. Glaubte ich bislang, zu 25 % Französin und zu mindestens weiteren 25 % irgendwie... polnisch angehaucht zu sein, so wurde ich heute Morgen am Frühstückstisch eines Besseren belehrt: Nicht polnisch, nein, während die eine Seite meiner Medaille tatsächlich französisch ist, so ist die zweite Seite holländisch - entstammt einem alten Landadel. Ja ja, glaubt es nur - ich wollte es auch erst nicht glauben, aber so im Nachhinein erklärt es ja so einiges. Zum Beispiel, dass ich gerne Käse esse... :-) Es erklärt aber auch meine überaus entspannte Lebensweise, eine Mentalität, die mir beinah mit jedem "wahren" Holländer entgegentrat, der meinen Weg kreuzte. Also ich weiß nicht, wie Ihr das empfindet, für mich aber ist so ein bisschen Ahnenforschung hochinteressant. Ich finde es nicht nur spannend, sondern irgendwie auch wichtig zu wissen, woher man eigentlich kam...
Wie unser Weg weiterführt, wissen wir ja noch nicht - aber das Thema hatten wir ja schon.
Vielmehr durchstreiften wir heute in der herrlichen Frühnachmittagssonne meine geliebte Insel, erinnerten uns an Kinderbücher und daraus an eine Geschichte, in der das Schulkind einen Aufsatz ohne zusammengesetzte Wörter zu schreiben hatte.
"Au ja", schrie mein bis dahin maulendes ("gehen wir jetzt zum Auto zurück?"), weil fußfaules Kind begeistert, "lasst uns das auch mal so machen!"
Und so kam es, dass wir uns in die Stätte des Gastes begaben, die Bohne des Kaffees tranken und dazu leckere Sahne der Torte der Mandarine naschten.
Dabei entwickelten wir einen solchen Spaß, dass wir die Blicke der anderen Gäste auf uns zogen und wir an den Ober des Hauptes der Familie dachten, das auf dem Sofa des Schlafes lag, beim Läuten der Klingel vermutlich auf den Boden der Hose fallen und dabei vielleicht einen Furz des Schreckens lassen würde.
Natürlich artete das Ganze über kurz oder lang aus, wir bedachten uns gegenseitig mit Worten der Liebe: "Du Frosch des Knalles!" oder "Du Pilz der Fliege!" und so weiter und so weiter... :-)
"Ich! Kann! Nicht! Mehr!" schrie ich irgendwann vor Lachen, "mir schmerzt der Bauch des Lachens!" und erneut kreischten wir, dass es eine Freude war :-)
Ich weiß gar nicht mehr, wann wir das letzte Mal so herrlich und herzhaft gelacht hatten, dass nicht nur der Bauch schmerzte, sondern auch die Tränen in die Augen traten.
Versucht es selber mal, es ist sicherlich der größte Blödsinn, aber es befreit so herrlich! :-) Und hat so ganz nebenbei den Effekt, dass die Muskeln des Bauches trainiert werden. Wo ich doch dem Fett der Decke des Bauches den Kampf angesagt hatte und nunmehr morgens und abends je zehn Meter der Kilos auf dem Rad des Fahrens strampelte.
Aus mir wird wohl doch noch eines Tages ein Guru der Ness des Fittes werden, der mit der Krone des Adels des Landes die Tasse des Kaffees der Bohne erhebt und mit dem Genuss des Franzosen den Durst der Kehle stillt :-)

In diesem Sinne - das Rad des Fahrens ist soeben frei geworden und Helma darf arbeiten am Speck der Hüften :-)

Dienstag, 20. Oktober 2009

Slumdog Millionaire






...ein Song zum Niederknien schön... *seufz*

...nach vielen Wochen und Monaten bin ich auf meine Heimatinsel zurückgekehrt, habe heute den wunderbaren Sonnenschein am Meer und den Spaziergang auf der Promenade (der Milchkaffee dazu war natürlich ein must-have :-)) genossen und in Erinnerung an den jüngst gesehenen Film bei eben jener Tasse Kaffee daran gedacht, wie gut es mir geht, wie gut ich es habe, dass ich hier lebe, dass ich meine Familie habe, meinen Sohn neben mir, mit dem leider kein ordentliches Foto zustande zu bringen war (so ist das eben, wenn man einen Kasper frühstückt). Manchmal ist es schon erstaunlich, dass man nur einige Kilometer fahren muss, um sich selbst im eigenen Land wie in einer anderen Welt fühlen zu können.
Heißt: Die letzten Tage meines Urlaubes sind angebrochen, und so genieße ich jeden einzelnen Tag besonders bewusst und intensiv, freue mich über den ersten Besucher meines ich-werde-dich-schon-finden-Profiles, der mir auch ohne Foto eine nette Zeile schrieb (doch muss ich gestehen, dass meine Eitelkeit siegte; ein erneutes Profilfoto ist bereits in Bearbeitung bei den zuständigen Behörden ;-)) und habe mir außerdem vorgenommen, nunmehr jeden Tag ein bisschen laufen zu gehen. Und vielleicht eines Tages immer ein Stück mehr laufen zu können... Noch vor einem Jahr ging schließlich überhaupt nichts in dieser Richtung und nun habe ich festgestellt... Es geht doch... Es geht irgendwie... alles. Wenn man nur will...
Und glaubt mir- ich will. Aber sowas von ;-)

Sonntag, 18. Oktober 2009

Manchmal, Wenn Man Gar Nicht Weiß...

...wohin man gehen soll, ist es am besten, man bleibt, wo man ist.
Diesen Spruch habe ich irgendwo mal gelesen und auch auf einer dieser Papiertüten aufgedruckt gesehen, die man zuweilen beim Erwerb von Büchern mit auf den Weg bekommt.
Heute Mittag wusste ich jedoch genau, wohin ich wollte - heim. Heim in mein kleines Reich, ich freute mich darauf, neu erworbene Duftquellen in meinen eigenen vier Wänden aufzustellen, noch ein wenig mehr Ordnung zu schaffen, die Musik durch die kleine Wohnung perlen zu lassen, nebenbei Badewasser einzulassen, meinen Lieblings-Kaffee zu kochen, genüßlich etwaige E-Mails oder den Besuch virtueller Gäste zu checken...
Doch so wunderbar zuweilen Vorstellungen sein können - die Realität erwischt uns manches Mal eiskalt. Oder... siedendheiß. Wie in meinem Fall heut. Kaum sechzig Kilometer auf der Autobahn vorangekommen, erhitzte sich der kleine Grüne in null-komma-nix bis ins Nirvana, so dass ich das erste Mal in meinem Leben in die Verlegenheit kam, mit dem kleinen orangefarbenen Leuchtmäntelchen hinter der Leitplanke zu posieren, auf und nieder zu gehen und auf erhoffte Rettung in Gelb zu warten.
Der erste, der erschien, fragte nichts, schaute nichts, knibbelte nur kurzerhand das Abschleppseil an seinen Transporter und hätte mich mal eben für schlappe zweihundert Euro ins nächste Dorf geschleppt und mich an irgendeiner Pension abgeladen.
Abschleppen.
Abladen.
Aber doch nicht Helma. Hallo? Das passt doch nun wirklich nicht zu mir, also ehrlich mal.
Ich wehrte mich mit Händen und Füßen und gegen seine unter Augenverdrehen und mit ausreichend Herablassung in der Stimme vorgetragenen Argumente, dass es doch Sonntag sei, keine Werkstatt geöffnet habe und man mir frühestens morgen früh hilfreich unter die Arme greifen könne, stellte ich mich stur und taub, rief zwischendurch über den privaten Äther Hilfe heran, so dass der erste gelbe Geier wutschnaubend davonbrauste: "...die Rechnung kommt dann aber noch! Ausgerückt ist ausgerückt!"
Der zweite gelbe Engel nach knapp zwei Stunden machte seinem namen alle Ehre: Nicht bestellt, trotzdem gekommen, Problem angehört, Problem erkannt: "Junge Frau, Sie sind ja fast erfroren, ich bring Sie rüber zur Tankstelle, da gibt es heißen Kaffee für Sie!", dann die Motorhaube geöffnet, ein Griff - Fehler gefunden und nach dreißig Minuten war der kleine Grüne wieder einsatzbereit. Doch inzwischen hatte sich die Dämmerung gesenkt, ich war sowas von durchgefroren, bis zurück in die Heimat würde ich es vor Einbruch der Dunkelheit nicht mehr schaffen - und ob ich es nunmehr überhaupt so weit schaffen würde, dessen war ich mir auch nicht mehr sicher - also... trat ich die Rückreise an und verweile nun einen Abend länger dort, wo ich schon seit einigen Tagen verweile: fernab der Heimat... und irgendwie... trotzdem daheim...

Übrigens träumte ich letzte Nacht von einem weißen klapprig-kranken Pferd, das mich permanent verfolgte, so dass es mich beinah ängstigte, und während dieses Traumes hörte ich immer wieder einen Song, den es in Wirklichkeit gar nicht gibt "Kiss Me" :-)
Heute nachgelesen, erfuhr ich, dass es Glück und Erhebung bedeutet, wenn man von einem weißen Pferd träumt. Doch was es bedeutet, wenn es alt und klapprig ist und es mir auf einem Pferdeschlachthof permanent hinterherrennt, DAS erfuhr ich leider nicht aus diesem Buch.
Wollte mich also ein kleines, bescheidenes Glück küssen, dem ich nicht über den Weg traute und dem ich beharrlich zu entfliehen versuchte?
Alles in allem... Der Tag heut ist komplett anders verlaufen wie gedacht, schon vom ersten Augenaufschlag an. Aber wenn man es genau besieht... habe ich irgendwie richtig Glück gehabt. Ein heißer, aber nicht geplatzter Motor, eine lecker Tasse Kaffee auswärts, einen sehr netten Menschen kennen gelernt... und zurückgekehrt zwar nicht nach Hause, aber dennoch einen Wohlfühlort.
Na dann... erhebe ich jetzt das letzte Glas Weißwein für heute und stoße mal wieder auf das Leben an. Manchmal... kann man doch einfach nicht genug bekommen, oder?


Samstag, 17. Oktober 2009

Es Ist 17.38 Uhr...

...am vorletzten Tag meiner vorletzten Woche Urlaub :-)
Und während sich die Dämmerung senkt, im Player ein wenig Bollywood-Musik liegt (och doch, manches Mal höre ich auch das ganz gern - da lässt sich so gut ein gewisser Hüftschwung üben ;-)) Aus der Küche schnuppert schon der auf indische Weise zubereitete Tee, die ersten Kerzen sind entzündet - und hier im kleinen Zimmer entfaltet sich gerade die erneute Lebensfreude. Die Lust am Tanzen, sich Bewegen, die Lust auf das Leben und all die Pläne, die ich darin noch verwirklichen will.
Und ebenso kommt mir in den Sinn: Vermutlich ist es völlig idiotisch, sich auf einer virtuellen Plattform nach was auch immer umzusehen - wo bleibt denn da der Puls des Lebens, die Inspiration? Mein noch nicht freigegebenes Foto habe ich erst einmal wieder gelöscht und überlege gerade, ob ich statt meines Konterfeis eher das Abbild einer magischen Kugel reinstellen soll. Vermutlich wird mich dann gleich jedermann für ne Eso-Zicke halten. Vielleicht bin ich das ja. Vielleicht bin ich aber auch jemand ganz anderes.
Ich meine, es ist doch so: Im Netz kann ich sein, wer ich will. Der Vamp, die Schlampe, die Hausfrau mit zehn Kindern oder das Mauerblümchen, das zu gern wachgeküsst werden wollte.
Frei nach dem Motto: Sag mir, wer ich für dich sein soll und ich bin es für dich ;-)
Am Alter habe ich jedenfalls nicht geschwindelt (was machen schon drei Jahre mehr oder weniger), die Angabe des Körpergewichtes habe ich galant ausgelassen und mich bei der Beantwortung des Fragebogens auf die aller-allerwichtigsten Daten beschränkt:
Mein Traummann soll groß, humorvoll, unvorstellbar reich sein, trotzdem genügend Zeit für mich haben, aufmerksam sein, mir jede Woche Blumen schicken, mich jede Nacht in den Schlaf singen (oder besser gute-Nacht-Geschichten erzählen? schont vielleicht das Zwerchfell ;-)), an jeden unserer Jahrestage denken (ganz von allein, versteht sich), mich beschützen, wenn ich mich ängstige, für mich da sein, wenn es mir schlecht geht, Verständnis haben, wenn ich aus Gründen weine, die ich selber nicht verstehe, nachsichtig lächeln, wenn ich mal eben hysterische Anwandlungen bekomme, sowieso Augen nur für mich haben... und überhaupt...
Wer von Euch Männern, die hier lesen sollten, hat mitten in der Aufzählung aufgehört zu lesen und statt dessen nur die Augen verdreht? :-)
Nein nein, die Traummann-Liste geht auch ganz schnell und ganz einfach aufzuschreiben:
reich, gesund und verständnisvoll.
OK?
Aber vielleicht... sollte ich statt der diversen Netzbesuche einfach mal wieder in das reale Leben eintauchen. Ich könnte ja... zum Beispiel mal wieder ohne Kinder, aber in Kriegsbemalung in den Supermarkt gehen :-)
Am besten, ich trinke erst einmal eine Tasse des fertigen, leckeren Tees und überlege mir dann jeden weiteren Schritt. Na dann Prost! :-)


Freitag, 16. Oktober 2009

George Michael

Also wenn ich ehrlich sein soll, zähle ich zu jener Gattung "Fans", die man sich erst erobern muss. So war das auch mit dem guten alten George. Vor Jahren zum ersten Mal gehört, vermochte ich mit seiner Musik nicht wirklich viel anzufangen. Mir fehlte der Pep, mir fehlte der Swing, der Move - irgendwie alles. Die Musik plätscherte seicht dahin und glattweg an meinem Ohr vorbei.
Heute ist es völlig anders.
Heute bin ich um Jahre gereift ;-) und was an meinem Ohr vorbeigeht, bleibt heut auch gern mal hängen. Oder ist es der stete Tropfen, der den Stein höhlt?
Wie auch immer - heute liebe ich seine Musik. Ich liebe es, morgens zu erwachen, die sanften Klänge durch die kleine Wohnung perlen zu lassen, im Bett zu liegen, Zeitung zu lesen oder aber auch... seit gestern auf die Ergebnisse meiner virtuellen Kontaktanzeige zu schauen, nebenbei einen ersten guten-Morgen-Kaffee zu genießen...
Hatte ich nicht dem ersten Besucher meines gesichtslosen Profiles einen Preis versprochen?
Pah, dieses Versprechen ist hiermit gebrochen.
Oder wollt Ihr vielleicht jemanden beschenken, der sich auf Euer Profil verirrt und nur die Zeilen "Melde dich mal, wenn du ein Bild hier drinnen hast" dalässt?
Was - bitte schön - ist mit meinem Kunstwerk von Fragebogen?
Was - bitte schön - ist mit dem Esprit in meinen Worten und dem Augenzwinkern zwischen den Zeilen?
Oder stimmt in der Tat das Klischee, dass Männer besser sehen wie lesen können?
Von meiner gestrigen Spontanaktion beinah ein wenig erschrocken, liege ich nun hier, schaue mich um und frage mich:
Will ich allen Ernstes mein schönes gemütliches Leben aufgeben?
Immerhin kann man sich an das allein leben gewöhnen, und ich muss sagen: Es hat schon so seine Vorteile. Du kannst kommen und gehen, wann Du willst, Du frühstückst im Bett oder auch nicht, Du wischt Staub oder lässt einfach nur die Jalousie herunter, Du kannst shoppen bis zum Exzess und nebenbei einen Milchkaffee trinken, Du kannst dich durch die Fernsehprogramme zappen, wie Du willst; auch wenn Du zehnmal bei Rosamunde Pilcher hängenbleibst, riskierst Du kein Augenverdrehen oder Stöhnen oder gar Protestgeschrei.
Andererseits... An den Wochenenden bist Du in der Regel allein.
An Weihnachten bist Du allein.
Wenn es Dir nicht gut geht, bist Du auch meist allein.
Wenn Du Dich freust und übersprudelst vor Glück - kannst Du es auch oft nicht teilen, weil da einfach... niemand ist.
Wenn Du ein neues Kleid kaufst, sagt keiner "Hey Süße, das gefällt mir."
Wenn sich Dein Bedürfnis nach Zärtlichkeit ins Unermessliche steigert... hast Du halt Pech.
Pro und Contra.
Nun, wenn ich ehrlich sein soll: Meine Pro-Liste ist länger, während ich über das Contra großzügig hinwegschau.
Seien wir doch ehrlich, ganz gleich, ob Mann oder Frau: Im Grunde unseres Herzens wollen wir alle nur geliebt und begehrt werden - und das nicht nur für gelegentliche fünf oder maximal zehn Minuten.
Im Grunde unseres Herzens wünschen wir uns alle jemanden, der jede unserer Falten liebt, der neben uns liegt und noch nach zehn Jahren zu uns sagt: "Ich liebe jedes einzelne graue Haar an dir." Ich glaube es jedem Menschen, der sagt, er sei gerne Single. Oh doch, diese Phase habe auch ich kennen und lieben gelernt. Aber ich glaube keinem einzigen Menschen, der sagt, er möchte auf immer und ewig so leben. Niemals. Eine Zeitlang - ja. Aber auf Dauer fehlt das Entscheidende: die Liebe. Die wärmende, herzliche, wunderbare, süße Liebe.
Ich habe übrigens mal gelesen, dass die Beziehung nach einer langen Beziehung, die zumeist bereits in jungen Jahren eingegangen wurde, wesentlich tiefer und inniger sei wie eben jene erste "Ehe". Eigentlich... ist das ziemlich logisch. Nach dem Ende unseres ersten Lebens wissen wir soviel mehr über uns selbst, was wir uns wünschen, wovon wir träumen, wonach wir uns sehnen. Natürlich heißt das nicht, dass jede jung begonnene Beziehung scheitern muss. Nur... oftmals stellen wir halt fest, dass der Mensch, den wir einst liebten, nicht mehr der Mensch ist, den wir heute lieben (können). Manche Menschen bleiben dort stehen, wo sie sind, andere gehen in verschiedene Richtungen. Denen, die miteinander wachsen, gehört meine aufrichtige Bewunderung.
Und ich - ich suche mir jetzt einen, der mit mir mein zweites Leben lebt. Und wehe, der will nicht ;-)
Ach George... Wenn ich früher geahnt hätte, zu welchen Gedanken du mich inspirierst... Ich hätte dich glattweg geheiratet ;-)





Donnerstag, 15. Oktober 2009

Sex & City - Der Film

Also für jeden, der früher die Serie geschaut hat, muss doch dieser Film das absolute "Muss" gewesen sein. Auch ich habe mir die Serie angeschaut - leider zu sporadisch, wie ich heute finde. Konsequenz und Disziplin sind wohl nicht gerade die Attribute, mit denen ich mich schmücken darf. Und offenbar wirkt sich dieses Manko auch im Schauen von Filmserien aus ;-)
Aber im gesegneten Zeitalter von DVD & Co. ist das Verpassen von Kinofilmen heutzutage glücklicherweise kein Drama mehr.
Anlehnend an die Geschichte dieses Filmes sollte man höchstwahrscheinlich auch das Gucken solcher Filme ähnlich gestalten: Freundinnen einladen, den Prosecco entkorken, schauen, kommentieren, sich amüsieren...
Gut gut, bei mir ist das nicht so gewesen. Sondern eine eher nüchterne Vorstellung: Kalter Oktobertag, allein zu Haus einkuscheln, DVD raus, Füße ausgestreckt und einmal drücken auf "Play".
Ach Gott, was habe ich geschwelgt in Zeiten, die ich so zwar selber noch nie, aber dennoch gerne mal erlebt hätte. Freundinnen, die beinah alles miteinander teilen (außer die Männer natürlich ;-)), Freud & Leid, die in jeder Situation einander beistehen (da fällt mir ein, ich müsste mal wieder die eine oder andere anrufen...) und voller Freude ausflippen, wenn sich eine entschließt zu heiraten (obwohl - letzteres hatten wir ja gerade erst vor ein paar Wochen ;-))
Jedenfalls... Nach dem Ende des Filmes wurde mir eines bewusst: Helma, es wird Zeit, sich wieder zu verlieben. Vorbei die Zeiten haariger, stachliger Beine, vorbei die Zeiten nachlässig gezupfter Augenbrauen, vorbei die Zeiten des gleichmütigen Schulterzuckens ob der inzwischen-Größe 40/42, vorbei auch die Zeiten der bequemen Gesundheitslatschen, lässigen Shorts und kurzerhand zusammengebundenen Haare, wenn die sich nach schlaflosen Nächten nicht einigen konnten, in welche Richtung sie stehen wollten.
Also ab sofort wieder den Bauch einziehen, die Schultern straffen, den Kopf erheben, sobald man die Haustür hinter sich schloss. Ab sofort wieder geschminkt zum Müllcontainer gehen - frau weiß ja nie!
Und vielleicht noch gleich heute eine Internetanzeige aufgeben?
Was gibt es eigentlich heute, Jahre nach meinem allerersten Internetauftritt für Seiten, die zu mir passten?
Das eine oder andere Gesicht... Moment mal... Hatte ich das nicht vor eben diesen Jahren auch schon mal gesehen? Waren sie nun auch wieder hier? Oder... oder etwa... oh mein Gott!! immer noch??
Grundgütiger, was würde mich hier erwarten?
Ob ich mich zwei, drei Jahre jünger mogele? 37 klingt immerhin angenehmer wie 40.
Stelle ich ein aktuelles Foto dazu oder eines von vor zwei, drei Jahren, als die Ränder um die Augen noch nicht so tief und die Krähenfüße noch nicht so offensichtlich waren?
Solche Internet-Fragebögen sind schon... ziemlich neugierig, die wollen auch wissen, wie viel ich wiege. Glaubt mir überhaupt jemand, dass ich schon seit Monaten nicht mehr auf meiner Waage stand? Wenn ich sage, dass es die pure nackte Angst vor der Zahl ist, die mir das letzte bisschen Illusion raubte, würde mich das höchstwahrscheinlich glaubwürdiger machen.
"Das Foto wird geprüft, die Bearbeitung nimmt etwa 2 - 3 Werktage in Anspruch."
Na gut. Anspruch klingt immer gut - gerade im world wide web.
Bis jetzt jedenfalls hat sich kein Schwein für mein Profil interessiert.
Kein Bild - kein Interessent.
Meinen detailliert und bestimmt locker und auch amüsiert klingend ausgefüllten Fragebogen interessiert hier kein Schwein - solange ich kein Foto dazustelle.
Nun ja. Dann schenke ich mir jetzt locker und amüsiert noch ein Glas Weißweinschorle ein, warte noch ein paar Minuten angespannt auf den ersten Besucher meines Profiles (der erste Besucher meines bildlosen Profiles bekommt einen Preis) und dann beginnt wieder das, was ich beinah vergessen hätte: die Erwartung, die Spannung, die Vorfreude mit jedem Klick ins Internet. Na denn mal Prost - Helma erwartet euren Besuch ;-)




Mittwoch, 14. Oktober 2009

Gute-Nacht-Geschichten

Diesen Film hab ich heut Abend geschaut. OK OK, er ist nicht mehr neu und vielleicht ist es für Euch auch schon ein alter Hut.
Ich jedenfalls hab ihn heut zum ersten Mal gesehen und ich fand ihn... niedlich. Doch. Ja. Niedlich. Vater erzählt Sohn und Tochter abends, wenn sie nicht schlafen können, gute-Nacht-Geschichten und dreißig Jahre später erzählt Onkel (vormals Sohn) den Kindern seiner Schwester (vormals Tochter) eine Woche lang jeden Abend gute-Nacht-Geschichten. Und was der Protagonist recht schnell begreift: Die Geschichten, die er sich ausdenkt, passieren tags darauf in der Realität. Vielleicht nicht haargenau so, aber doch... denkbar ähnlich. Und er begreift ebenso schnell: Die Kinder sind es, die die Geschichten bestimmen. Er liefert die Grundidee, die Kinder schmücken den Fortgang aus und legen auch das Ende fest.
Natürlich - und das begreift Ihr sicher ganz schnell ;-) - versucht nunmehr er, die Geschichten zu steuern und zu lenken - in Richtung "glücklich mit der schönsten Frau der Welt, einem Ferrari im Stall und etwa zehn Millionen Dollar im Sparstrumpf"... Ebenso klar natürlich ist, dass Kinder ihre so ganz eigene Auffassung von Glück und Recht haben ;-)
Was locker-leichte Unterhaltung ist, niedlich gemacht und auch zum Schmunzeln verleitend, erweckt so zirka dreißig Minuten nach Filmende die Gedanken: Welche gute-Nacht-Geschichte würde ich mir eigentlich ausdenken? Ich meine, sei'n wir doch ehrlich, würden wir nicht alle versuchen, der Geschichte eine Wendung zu geben, von der wir annehmen, dass jenes "Happy End" genau das sei, das wir uns schon immer wünschten und dass es nur das sei, das uns glücklich machen könne?
Nun, der Held unserer Geschichte - soviel sei "verraten - war am Ende "super-happy", wenngleich auch seine "Bedtimestory" eine völlig andere Wendung genommen hatte als zunächst gedacht.
Und irgendwie... denke ich mir: Ist es nicht im wahren Leben... irgendwie auch so? Wie verbissen jagen wir mitunter einem Traum hinterher und wenn er sich erfüllt hat... müssen wir ernüchtert feststellen, dass es gar nicht (mehr) das ist, was wir eigentlich wollten. Was wir ursprünglich wollten. Dass irgendwie... alles ganz anders ist. Oder... sind eher wir es, die inzwischen verändert sind? Heißt es nicht umsonst "Der Weg ist das Ziel"? Offen gesagt, mit diesem Satz konnte ich noch vor ein paar Jahren überhaupt nichts anfangen. Ich konnte nicht begreifen, welcher Sinn im Weg steckte.
Wenn ich so an die letzten - sagen wir mal zehn - Jahre zurückdenke, was sich ereignete, wer mir begegnete, wie oft ich stürzte, dann muss ich sagen: Der ganze Körper ist bedeckt von Blessuren, die nicht alle sichtbar sind. Aber alles in diesen zehn Jahren hat mich verändert. Jedes Ereignis, jede Begegnung, jeder Sturz.
Und bin ich heute genau da, wo ich immer sein sollte?
Ich will Euch mal was sagen: Es geht mir gar nicht mehr darum, sobald an ein bestimmtes Ziel zu kommen. Was ich bitte nicht verwechselt wissen möchte damit, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Dinge, die ich verwirklichen, die ich umsetzen möchte. Aber das... ist etwas anderes.
Was ich vielmehr meine, ist: Ich habe gelernt zu warten. Ich habe gelernt, auf den richtigen Moment zu warten. Und ich habe gelernt, dass manche Dinge im Leben ihre Zeit brauchen.
Wenn ich nur einen Augenblick lang darüber nachdenke, was in den letzten zehn Jahren passiert ist und was ich genau daraus gelernt habe, dann sind das für mich die wertvollsten Jahre, in denen ich gelebt habe.
Früher habe ich mir immer gewünscht, es gäbe einen Spiegel, in den ich schauen könnte und der mir zeigte, wie mein Leben in vielleicht zwanzig Jahren wäre. Nur mal einen kleinen Blick riskieren und das befriedigende Wissen erlangen: Ja oder Nein.
Heute wünsche ich mir das schon lange nicht mehr. Wüsste ich, dass ich in zwanzig Jahren an Krebs stürbe, würde mich vermutlich die Angst davor zerfressen und Glücksempfinden zerstören. Wüsste ich, dass ich in zwanzig Jahren mit genau dem Menschen an meiner Seite grenzenlos glücklich wäre, den ich mir in meinem Leben wünschte, würde ich vielleicht keiner Begegnung mehr "dazwischen" die rechte Bedeutung beimessen: "Er ist es ja nicht..."
So aber... weil ich es nicht weiß, das passiert... Bleibt alles offen. Alles ist möglich. Jeden Tag, jedes Jahr. Jeden Tag legt uns das Leben unsere Möglichkeiten in die Hände und nur wir selbst entscheiden darüber, was wir daraus machen oder nicht. Jede Möglichkeit in unseren Händen, die wir drehen und wenden, erleben wir bewusst, so wie wir alles um uns herum bewusst wahrnehmen.
Dieser Satz "Für jede Tür, die sich schließt, öffnet sich eine neue" hat in den letzten Jahren für mich eine besondere Bedeutung bekommen. Ganz gleich, ob im Job oder im Privaten. Jedes Ende von etwas hat den Grundstein für etwas Neues gelegt. Natürlich - das ist ja das Leben. Und jedes Neue hat neue Möglichkeiten, neues Positives und Wunderbares mit sich gebracht. Und neue Stolpersteine. Ich für mich jedenfalls habe gerade durch die Stolpersteine das meiste über mich selbst gelernt.
Natürlich bin ich noch immer... "unfertig". Aber heute fühle ich mich wohl. Heute geht es mir gut. Heute erwache ich jeden Morgen voller Neugier auf das Leben. Heute spüre ich vor allem, dass ich lebe. Dass ich atme.
Auch wenn ich über meinen kleinen Grünen jammere, über meine adipöse Bauchdecke oder den K(r)ampf mit dem Finanzamt :-) Aber auch das gehört zu meinem Leben dazu - und heute lebe ich es bewusst, intensiv - und voller Dankbarkeit. Heute freue ich mich über jeden einzelnen Schritt, den ich gegangen bin und noch immer gehen kann. Über das, was ich erreicht habe und über die Menschen, die ich in meinem Leben weiß. Und das sind Dinge... die ich vor zehn Jahren nicht gesehen und nicht begriffen habe.
Besser... spät als nie. Oder? :-)



Personal Trainer

Wie schon "angekündigt", befinde ich mich ja seit einigen Tagen auf der Suche nach einem Personal Trainer. Einen, der mit mir kämpft, mit mir schwitzt und der standhaft mein Gejammer erträgt, wenn ich nach fünf Minuten Joggen um eine Pause bettele :-)
Und so stecke ich mittendrin in der Testphase (man will ja schließlich nur den Besten für sich :-)) und ich muss sagen... Der erste Favorit ist schon... ziemlich anstrengend...
Mich totzustellen, das hat nur am ersten Tag funktioniert, dann musste ich ran:
Einmal joggen zum Park, dann eine Runde durch den Parcours. Leute, das war echt anstrengend: Schnelligkeit, Wendigkeit, Balance, Gleichgewicht - nicht zu vergessen ein leichtes Krafttraining... Was soll ich sagen: Mein Personal Trainer joggte geschmeidig wieder heim, während ich ausgepumpt und ausgeleiert wie ein überdehntes Gummi hinter ihm her schlich, ab und zu letzte Kräfte mobilisierte, um wenigstens so zu tun, als joggte ich noch ein Stück mit heim, aber dann angekommen, gab es nur noch eines: schönes heißes Badewasser einlassen, mich darin aalen, bis sich auch der letzte verbiesterte Muskel entspannt hatte, dann in den schönen dicken weichen Bademantel hüllen, rauf auf die Couch, ne lecker aromatische Tasse Tee dazu und dann die DVDs aus dem Schrank gekramt.
Natürlich ist Euch klar, dass sich an diesem Tag nichts, aber auch absolut nichts mehr bei mir bewegte. Gerade zum Abendessen bereiten konnte ich mich noch einmal aufraffen, aber auch nur, weil der Hunger stärker biss wie der Muskelkater :-)
Ich weiß noch nicht, ob es nun bei diesem Trainer bleibt. Fakt ist aber, dass ich anschließend auch ohne Make up eine äußerst gesunde, tomatenrote Gesichtsfarbe hatte, dass ich mich heut, wo der Schmerz ein wenig nachgelassen hat, fast richtig fit fühle und... ja... mir ein Gegenargument gegen diesen Personal Trainer im Moment nicht einfällt :-)


Samstag, 10. Oktober 2009

Was Recht Ist

...kommt wieder. So heißt es doch, oder? Erzählte ich Euch nicht erst vor kurzem, dass ich einen Fünf-Euro-Schein fand und den blöderweise der Bedienung im Lokal gab, weil ich nicht mehr sicher war, welcher von beiden Gästen neben mir ihn verloren haben mochte?
Heute abend jedenfalls - auf einer Geburtstagsfeier, wo insgesamt um die fünfzig Gäste (fluktuativ, versteht sich ;-)) anwesend waren, fand ich wieder so einen Schein - auf dem Weg zum Auto, als kaum noch jemand da war. Also dieses Mal jedenfalls habe ich ihn behalten - und so kurz nacheinander einen zweiten Fünfeuroschein zu finden war wohl ein Zeichen, dass ich in der Tat das letzte Mal zu dumm war ;-)
Jedenfalls fühle ich mich heut Abend endlich besser nach meinem gestrigen, ganz privaten Drama.
Man muss wohl nur Geduld besitzen. Denn einen Tag und drei Gläser Gin Tonic später sah meine dramatische Welt schon wieder ziemlich anders aus. Daran konnte auch ein missmutiger Kommentar: "Du solltest öfter ausgehen, dann kannst du die neue Werkstattrechnung zahlen", nichts mehr ändern.
Noch nie in meinem Leben war ich in den Genuss von Gin Tonic gekommen, die Wirkung dessen hatte ich damit zugegebenermaßen unterschätzt - aber was eben so richtig cool ist, wenn du ein Kind hast, das schon beinah zwanzig Jahre alt ist und einen Führerschein besitzt: Du kannst dich entspannt und seelenruhig neben dein großes Kind hocken, weist ihm allerhöchstens den Weg und schreibst nebenbei sms. Ist doch genial, oder? Und niemanden interessierts, ob du was getrunken hast oder nicht. Höchstens die Kinder, weil zwar im Player eine jugendohrgerechte CD lag, Mama Ziggenheimer jedoch auf halber Strecke den Gesang ihrer ureigensten Lieblingstitel anstimmte ;-)
In diesem Sinne - ich sing Euch noch n Gute-Nacht-Lied - verabschiedet sich für heute -
Eure Helma :-)

Freitag, 9. Oktober 2009

Drei Tage War Der Daewoo Krank...

...nun heizt er wieder - Gott sei Dank.
Möchte man meinen...
Also die Heizung funktioniert wieder - ich habs selbst an diesem eigentlich herrlichen Sonnentag getestet. Aber die Krokodilstränen konnte ich trotzdem nicht zurückhalten.
Was nutzt schon allein die Heizung, wenn die neue TÜV-Plakette ausbleibt? Und ich sie mir nur anpappen darf, wenn ich noch mal sechshundert Euro zahle?
Manchmal komme ich mir wirklich vor wie jene eierlegende Wollmilchsau...
Als Mutter sollst du perfekt funktionieren, damit aus deinen Kindern auch was Ordentliches wird.
Als Ehefrau oder Freundin oder was auch immer sollst du perfekt funktionieren, damit das Seelenleben des Ehemannes oder Freundes gerettet ist.
Als Angestellte sollst du perfekt funktionieren, damit dein Chef genügend Geld für sein 5. Haus und 15. Auto verdient. Nicht zu vergessen dabei natürlich das handaufhaltende Finanzamt, der lange Arm von Papa Staat.
Als Ex-Frau sollst du perfekt funktionieren, damit dein Ex-Mann sich auf deine Kosten ein schönes Leben machen kann.
Eine Frau für alle Fälle - na klar! Eine Frau wie aus dem Bilderbuch.
Ach ja, den Faden könnt ich ewig weiterspinnen. Und mich sinnlos verlieren in Selbstmitleid, Frust und Wut.
Ich bin weder so eine Frau noch so eine Wollmilchsau, verdammt.
Und wie begegnet man diesem ganzen Ärger am besten? Mit ner Flasche Weißweinschorle? Wieso eigentlich nicht? Wenn ich genau drüber nachdenke, hatte ich seit Wochen keinen solchen kostbaren Tropfen mehr in meiner ausgedörrten Kehle. Aber meine Bauchdecke ist ja auch schon adipös und Alkohol macht das nicht besser...
Also auch keine Schokokekse...
Das Leben kann schon ziemlich beschissen sein - Mann Mann Mann...

Nur Einen Mausklick Entfernt

...von der großen Liebe?
Ich weiß gar nicht, wie viele Menschen sich heutzutage über das Internet kennen lernen - und ich empfinde diese Möglichkeit noch immer als eine der besten Erfindungen der Menschheit. Natürlich abgesehen von Strom und warmem Wasser "aus der Wand" und so ;-)
Selbst meine Kinder - wie Ihr wisst - tummeln sich im world wide web und lassen da die Sau raus, was ich im realen Alltag so manches Mal vermisse:
"Hääääääää? Redest du gerade mit miiirrrr? Meintest du mich?" :-)
Da gibt es ja Seiten ganz speziell für Schüler und mein "Kleiner" (er hasst es inzwischen, wenn ich das sage, aber... er ist ja nun mal der Kleine - auch in 50 Jahren noch ;-)) testet diese ja nunmehr seit Wochen und begegnet dort Mädels, die zwar bei uns um die Ecke wohnen, die ihm aber bis dato im Realen niemals aufgefallen waren ;-) Wobei es mich echt schon zuweilen sprachlos macht, wie es die zwölf- oder dreizehnjährigen Mädchen mitunter verstehen, sich auf ihren diversen Fotos in Szene zu setzen. Da machen sie uns Frauen ja beinah noch was vor ;-)
Mein Großer nun besitzt auch Profile auf diversen Seiten - doch überhaupt mal jemanden anzuschreiben, das hat er sich bis heut nicht gewagt. Wenigstens wollte er mir - nachdem ich ein paar seiner Lieblingsfotos in seine Profile stellen durfte - die Mädels zeigen, die ihm so gefielen.
Nur um mitten im Satz erschrocken und mit einem entsetzten Aufschrei innezuhalten: "...Mutti, was machst du denn daaaaa???"
Ja Mutti war initiativ. Von nix kommt schließlich nix und immer nur schön Bildchen betrachten, damit lockst du heutzutage auch bloß niemanden mehr hinterm Ofen hervor.
Vorausgesetzt, angegebenes Alter und Figur (was man anhand der Fotos letztlich immer nur hoffen und vermuten kann) stimmten überein, sendete ich einen Flirtkontakt nach dem anderen "Hey - Dein Foto gefällt mir!"
Mehr als diese vorgegenen Sätze kann man als sogenannter Nicht-Premium leider nicht senden - aber so hatte der Junge wenigstens nicht mal nur geguckt, sondern auch offen sein Interesse bekundet.
Ihm jedoch standen die Haare zu Berge.
"Was sollen die denn jetzt von mir denken???!!!??"
"Na dass dir ihr Foto gefällt, was sonst", entgegnete ich völlig entspannt und gelassen, während ich mich weiter durch die dargebotenen Profile klickte und da und dort entweder einen Flirtkontakt sendete oder aber nur mit entsprechenden Worten kommentierte.
Beinah fühlte ich mich erinnert an meine Zeit, als ich selbst noch in den Weiten des Internets zu Hause war und bis heute sagen kann: Ich bereue nichts :-)
Erinnerte mich an die eine oder andere Anekdote, über die sich die männlichen Jäger und Sammler missmutig ausließen, wenn die Frauen es mit Alter, Gewicht und sogar der Zahl der Kinder nicht so genau nahmen (wobei man zu unserer Ehre hinzufügen muss: Ihr Männer schwindelt auch nur, dass sich die Balken biegen ;-)). Eine Geschichte davon fand ich am lustigsten: Ein junger Mann Mitte zwanzig auf der Suche nach einer leicht älteren Frau, die er dann auch fand. Sie, Ende dreißig, kinderlos, nettes Foto, und bezeichnete sich bei einer mittleren Größe mit 65 Kilo zu Recht als schlank. Man schrieb sich eine Zeitlang nett hin und her und befand, es sei doch allerhöchste Zeit für ein Date. Am vereinbarten Treffpunkt starrte er desinteressiert an ihr vorbei: Er erkannte sie schlichtweg nicht :-) Hätte er ihr intensiv in die Augen geschaut, hätte er sie womöglich an der Farbe ihrer Augen oder an der Biegung ihrer Wimpern erkannt - doch ansonsten stimmte nichts, aber auch gar nichts von ihrer Beschreibung. Die Frisur war komplett anders wie auf dem Foto (Hand in die Steckdose gehalten und Dauerwelle bekommen ;-)). Weder wog sie die angegebenen 65 Kilo noch war sie ein Mensch, der sich mit Fug und Recht schlank nennen durfte. Als man sich dann doch noch erkannte - weil sie ihn ansprach - ließ er sich schlussendlich dennoch zu einem Kaffee überreden - Mann wollte ja nicht unhöflich sein... Im Laufe des Gesprächs beim Kaffee gestand sie ihm dann das 1. Kind... Mit jedem Date wurde es ein Kind mehr - und während ich unter Lachtränen fragte, wie oft sie sich getroffen hätten, jappste er und gestand: "Viermal! Ich weiß auch nicht, sie hatte mir irgendwie einfach leid getan..."
Während sie ihm vorhielt, dass er nur auf Äußerlichkeiten fixiert sei und auf innere Werte wohl so gar nicht abfuhr - hielt er ihr den ersten inneren Wert entgegen: "Wie wärs denn mal mit Ehrlichkeit gewesen? Du wiegst - ich schätze mal - hundert Kilo statt fünfundsechzig, deine Haare sind blond und lockig wie von Sheepworld anstatt glatt und dunkel wie im Profil und statt kinderlos hast du gleich vier Kinder! Übrigens, deine große Tochter gefällt mir, hat sie schon einen Freund?"
Schuldbewusst musste sie zugeben, dass das Foto ca. fünfzehn (!) Jahre alt war und sie entschuldigte ihr frisiertes Profil mit der Wehklage: "Wenn ich zeige und reinschreibe, wer und wie ich wirklich bin, dann will mich doch erst gar kein Mann treffen."
Ich habe so gelacht, Leute, das könnt Ihr mir glauben.
Irgendwie kann ich die Frau schon verstehen. Nur... Was nutzt ihr jedes geschminkte Profil, wenn die Realität eine ganz andere ist? Da kannst du wirklich nur noch auf die Kraft deiner Aura hoffen, dass dein Gegenüber sich dennoch auf ein Käffchen mit dir einlässt und er nach und nach herausfindet, dass du ein ganz wunderbarer Mensch bist...

In diesem Sinne... immer noch grinsend und schmunzelnd ob der Erinnerung an die eine oder andere Geschichte, verabschiedet sich für heute käffchentrinkend Eure Helma, die übrigens auch heute ihren letzten Arbeitstag genießt und sich dann in wohlverdiente zwei Wochen Urlaub verabschiedet :-)
Prost!

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Helma Hat Keinen Neuen

Endlich, endlich hatte ich eine Werkstatt gefunden, die sich nicht nur den Wechsel des Wärmetauschers in meinem kleinen Grünen antun wollte, sondern eine, die das auch noch zu einem Spottpreis tun wollte.
Ich meine, Spottpreis... Natürlich sind zweihundert Euro kein Spottpreis. Das sind immerhin vierhundert sauer verdiente Mark (Ja, ich rechne noch immer um! Da merkt man erst mal wirklich, wie man uns bescheißt - sorry! Und kann den Kauf des einen oder anderen Artikels tunlichst verweigern ;-)) Aber zweihundert Euro sind dann ein Spottpreis, wenn man für dieselbe Sache mindestens fünfhundert oder siebenhundert bis tausend Euro zahlen soll.
Als ich dann noch hörte, dass ich für fünfzehn Euro pro Tag einen Ersatzwagen bekäme, errechnete ich in heller Freude, was ich für das Budget von fünfhundert Euro noch tun könnte: Den fälligen TÜV und die Abgasuntersuchung und sollten doch noch einhundert Euro übrigbleiben, könnte ich davon noch die Winterreifen erwerben. Knallhart kalkuliert - was soll ich sagen! Kein Cent würde vergeudet. Für Milchkaffee oder so ;-)
Doch jegliche Kalkulation zerbröselte ins Nirvana, als ich - abgehetzt und wirklich auf die aller-allerletzte Minute in der Werkstatt erschien: "Einen Ersatzwagen? Da hab ich keinen mehr da, der letzte ging heut für einen Unfall raus." (Vierzig Kilometer Weg können schnell überwunden werden, wenn man den Großteil der Strecke über die Autobahn fährt. Der Rest des Weges jedoch führte durch Wald und über Feld und ich dachte: Wenn mir hier jetzt noch ne wilde Sau ins Auto rennt, dann hast du erst richtig den nassen Hut auf dem Kopf... Aber glücklicherweise blieb ich wenigstens davon verschont.)
Die Euphorie, die mich zuweilen überfällt, wenn ich - aufgeschreckt wie ein Huhn - durch die Welt renne, von einem Termin zum nächsten und ich diese nacheinander erfolgreich abhaken kann, zerbröselte ebenso wie die Kalkulation und ich schaute ihn ungläubig an: "Ja und nun? Ich muss ja wenigstens wieder nach Hause."
Und dieses Zuhause lag schätzungsweise vierzig Kilometer entfernt, auf umständliche Bahnfahrten hatte ich nun überhaupt keine Lust mehr, zumal ich dem Kind versprochen hatte: "Halb acht bin ich spätestens wieder da." Es hatte mich ja eigentlich begleiten wollen, aber wer bis achtzehn Uhr weder die Mathematik-, noch die Physik- und auch keine Deutschhausaufgabe erledigt hatte, der musste wohl oder übel daheim bleiben und erst die Pflichten erfüllen.
"Ich ruf mal schnell bei unserer Autovermietung an, wir haben da Sonderkonditionen."
Und die Sonderkonditionen sahen so aus: Das kleinstmögliche Auto - ein Smart - sollte den stolzen Preis von 192 Euro für zwei Tage kosten. Ehrlich - es hat nicht viel gefehlt, ich hätte dem Monteur einen Vogel gezeigt.
192 Euro für einen Elefantenrollschuh - als Monatspreis hätte ich mir das ja noch gefallen lassen ;-) Aber für zwei Tage!!!?? Vermutlich hatte nicht nur ich, sondern auch die Werkstatt knallhart kalkuliert. Aber nicht mit Mutter Helma.
"OK. Dann nehme ich das Auto wieder mit und wir müssen uns was anderes überlegen."
Ich bin ehrlich nicht sicher, ob ich dann auch noch mal in diese Werkstatt gefahren wäre - und höchstwahrscheinlich sagte sich der Werkstattbesitzer dasselbe. Was einmal da ist, sollte auch da bleiben - und so wurde kurzerhand ein Chauffeur zu Dienste befohlen mit der Maßgabe, sich bis morgen früh um einen adäquaten fahrbaren Untersatz zu kümmern. Zu angemessenen Konditionen, versteht sich.
Soweit, so gut.
Kein neues Fahrzeug.
Kein neuer Hörgenuss in einem Fahrzeug, in dem noch alle Lautsprecher tadellos funktionieren.
Kein neues Fahrgefühl zum Austesten.
Mit anderen Worten: Kein Neuer für Helma ;-)
Frauen sind ja im Allgemeinen multitaskingfähig - und sie können zur gleichen Zeit über Fehlverhalten im Straßenverkehr und entsprechende Bußgelder debattieren und nebenbei gedanklich überschlagen, was selbst im günstigsten Falle an ungeplanten Kosten für ein Leihfahrzeug Marke Europcar auf sie zukommen könnte.
In einem war ich mir sicher: Als erstes musste die Kollegin Maß genommen werden, die mir diese Werkstatt nicht nur empfohlen, sondern angepriesen hatte. Als zweites musste einer der beiden in Frage kommenden Kollegen befragt werden, ob sie Mutter Helma mit in die Arbeit nehmen könnten. Und wie zurück?
Das würde sich finden, im schlimmsten Falle würde ich mal eben wieder drei Überstunden machen.
Aber alles war besser, als das sauer kalkulierte Budget sinnlos anderen Leuten in den Rachen zu werfen.
Und so kehrte ich gegen halb neun heim, das Kind hatte vom schnell noch zubereiteten Abendessen die Hälfte verschmäht, aber wenigstens seine Aufgaben erledigt, reihum erledigte ich, kaum dass ich es ins Bett verabschiedet hatte, alle Koordinationsanrufe, um auch den morgigen Arbeitstag pünktlich zu beginnen, erledigte alles sonstigen wichtigen Telefonate, so dass - und das kommt wirklich nicht oft vor - der Akku bereits zu jappsen begann, mein eigener Akku sich ebenso bedrohlich leerte (ein Zustand ähnlich dem einer starken Unterzuckerung) und Freund Schmerz sich ausgesprochen unangenehm bemerkbar machte - na klar, der hatte mir gerade noch gefehlt zu meinem Glück. Als spürte ich nicht sowieso jeden Tag, dass er an meiner linken Seite hing.
Wenigstens... habe ich heute alles geschafft, das ich mir vorgenommen hatte. Auch wenn es Irrungen und Wendungen gegeben hatte, die ich so nicht unbedingt vorherzusehen vermochte. Aber das... gehört eben auch zum Leben dazu. Und da gilt es wohl... bei allem immer schön locker und geschmeidig zu bleiben ;-) Wenn man dass denn auch immer so hinbekäme ;-)
So, und jetzt leg ich mich zu Bett, TUI, das habe ich mir verdient.
Gute Nacht.

Ausgetrickst!

Gestern war wieder einer solcher Tage, die du getrost "in die Tonne treten kannst", wie man hier in Ziggenheimer-Land so schön sagt.
Viel zu viel Arbeit, einen pünktlichen Feierabend wieder nicht geschafft, ungute Neuigkeiten und dann komm ich heim und begehe einen Kardinalsfehler...
Ich meine, wenn man einem pubertierendes Kind begegnet, das sich inzwischen im Stimmbruch befindet, dem sowohl im Gesicht als auch in niederen Bereichen :-) ein Haarwuchs quält, dem er sich geflissentlich zu entledigen versucht, das sich mit all diesen Gegebenheiten schon beinah als "Mann" empfindet, auf dessen Gunst man allerhöchstens zu hoffen hat und das obendrein auch noch derart stolz auf die in den letzten Jahren angeeignete notorische Faulheit ist, das er diese Faulheit nicht nur auf seinem Web-Profil zutage trägt, sondern auch in seiner ureigensten E-Mail-Adresse manifestiert, so DARF man dieses Kind doch gar nicht fragen: "Könntest du bitte...", sondern man muss kommen mit den Worten: "So, und jetzt tust du mal..."
Diese und ähnliche Vorgehensweisen zumindest hatte man versucht, mir bei meinem letzten längeren Klinikaufenthalt beizubringen. Nur entweder war ich nicht lange genug dort, um solcherart gedrillt zu werden, oder aber meine mir eigene Natur hatte sich wider besseren Wissens durchgesetzt, so dass ich immer wieder in bestimmte Verhaltensmuster zurückfalle...
Und so kam, was kommen musste:
"Würdest du bitte nachher mal zum Markt rübergehen und eine Tüte Zucker holen? Die habe ich nämlich vergessen."
"Nö!" war die prompte Antwort, begleitet von einer entsprechenden Abwehrhaltung, so dass es mir zunächst die Sprache verschlug und mir alsdann die trotzige Reaktion entlockte:
"OK, dann nicht! Aber komm nicht zu mir, wenn du was von mir willst!"
Frustriert entpackte ich in der Küche alle Einkäufe (außer eben den Zucker), haderte mit mir und begriff alsbald: Es gab jetzt nur zwei Möglichkeiten. Entweder ließ ich meiner Frustration freien Lauf, indem ich in Sekundenbruchteilen alle Mama-Ziggenheimer-Varianten durchspielte, angefangen von

1. Internetstecker ziehen
2. Fernsehstecker ziehen
3. keine Süßigkeiten diese Woche
4. (fiel mir so schnell nicht ein)

und verdarb damit nicht nur ihm, sondern eben auch mir den Tag und die Laune - oder aber - und das wiederum entspricht meiner eigentlichen Natur ;-) - ich fand eine Lösung, die uns beiden weder Tag noch Gemütszustand verdarb.
Und ich fand!
Der Blick an die hauseigene Pinnwand genügte - denn dort hing, vor einigen Monaten hingebungsvoll vom Kind gemalt, eine Blume und auf jedem Blütenblatt stand ein Wunsch, den ich an das Kind frei hatte.
Und was sahen meine trüben Augen?
Ein Blütenblatt mit der Aufschrift "freie Wahl". Und diese Option war noch nicht durchgestrichen :-)
HA!
Ich hatte ihn! Besiegt mit seinen eigenen Waffen! Ratzfatz war diese Zauberblume von der Pinnwand abgenommen und mit einem beinah schadenfrohen Gesicht stellte ich mich vor das faule Kind: "So mein Freund, hier steht ganz klar 'freie Wahl'. Hier hast du das Geld und jetzt hole mir die Tüte Zucker, damit ich uns einen lecker Tomatensalat machen kann!"
Mehr wie Augenverdrehen war seinerseits nicht drin, die Blume hatte schließlich ER mir aus freien Stücken gemalt - und nun musste er, ob er wollte oder nicht.
Und er ging - ohne ein weiteres Murren.
Selbstzufrieden, wie ich das gelöst hatte, ohne Stress und Unfrieden in den Ziggenheimerschen Wänden zu verbreiten, hätte ich mir beinah auf die Schulter geklopft, unterließ das jedoch und schwor mir nur eins: Das nächste Mal wird nicht gefragt, sondern einfach festgelegt.
Schließlich sind wir hier nicht im Hotel. Nicht wahr?

Samstag, 3. Oktober 2009

Broken

...man muss ja nicht zu allem etwas schreiben... Manchmal genügt es, wenn man einfach nur etwas hört und sich den Gedanken, Empfindungen, die einen dabei durchfluten, hingeben kann... Auch wenn sie nicht wirklich zum Inhalt des Songs passen.






Für mich jedenfalls... passt dieser Song herrlich in diesen wunderschönen Oktoberabend, nachdem ich am Nachmittag draußen in der Sonne und im goldgelben Laub herumgetollt bin und in diesem Überschwang diesen Fünfeuroschein nicht in die eigene Tasche steckte, sondern denen zurückgab, von denen ich meinte, dass sie ihn verloren hätten ;-)
Immerhin habe ich damit auf zwei Tassen Milchkaffee verzichtet *smile*

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Wenns Arschl Brummt...

...is's Herzl g'sund.

So hab ich das irgendwo mal gelesen und an diesen Spruch musste ich denken, als ich nach einer Reihe von Eingangsuntersuchungen auf der Pritsche lag und auf das Herzecho wartete.
Mal abgesehen von dem Ganzen: Es ist irgendwie schon cool und vor allem ultra interessant, den eigenen kleinen Motor zu sehen, wie er da regelmäßig pumpt und arbeitet. Wie das überhaupt alles so funktioniert und in schöner Regelmäßigkeit jeden Tag, jeden Moment passiert, ist schon... irgendwie ein kleines Wunder der Natur. Finde ich.
Auch waren beide Ärztinnen ausgesprochen nett, erklärten mir auf offene, sympathische Weise neben all den Wirkungsweisen auch den Zusammenhang meiner vor einigen Jahren verschleppten bakteriellen Erkrankung und heutigen Beschwerden, während sie selbst sich wiederum begeistert zeigten: "Sie sind ja super zu schallen!"
Dass sie noch hinzufügten: "...Sie sind ja auch schlank; die meisten Patienten, die zu uns kommen, sind ja leider übergewichtig", ging mir runter wie Öl, das könnt Ihr mir glauben.
Ebenso die Bemerkung bei der Aufnahme: "...Ich muss noch Ihren Bauchumfang messen... Da ist ja fast gar nichts!" Na gut, da hatte es die Schwester mit Sicherheit nur gut gemeint, also nichts ist da nicht, das weiß ich schon selber ;-) Aber wer hört nicht schon gern mal ein Kompliment?
Zum Abschluss der mehrstündigen Untersuchungen gönnte ich mir endlich und gleich noch im Foyer den ersten Milchkaffee des Tages für sage und schreibe 1,20 Euro - und der war echt lecker. Also werde ich wohl künftig das Herzzentrum zum Kaffeehaus umfunktionieren ;-)
Aber eigentlich... ist es mir viel lieber, wenn ich dort nicht wieder hin muss. Und momentan... sieht es auch nicht so aus, dass ich das müsste.
Mein Fazit des heutigen Tages: Statt mich zum Mülleimer der Pharmaindustrie zu machen, werde ich neben meinem heimischen Sportprogramm zusätzlich jemanden suchen, der sich mit "richtigem" Sport auskennt. Und dann wollen wir doch mal sehen, ob mein kleiner Motor eines Tages nicht doch wieder die Leistung bringt, die er eigentlich bringen sollte ;-)

Mittwoch, 30. September 2009

Ich Wollt', Ich Wär Ein Huhn...

...ich hätt' nicht viel zu tun
...ich legte jeden Tag ein Ei
...und sonntags auch mal zwei...

Aber... ich weiß nicht recht: Bei meinem Glück fände sich mit Sicherheit auch dann noch jemand, der etwas an mir herumzumeckern hätte. Die Eier vielleicht die falsche Größe, zu groß, zu klein, und vermutlich würde ich aus reiner Ablenkung von der Routine auch mal kleine Küken im Ei verstecken, als dass sie einem einfach nur unter dem Arsch weggeklaut und gegessen würden.

Heute war so ein Tag, wo ich wieder einmal das Gefühl hatte, mit jedem zweiten Satz das Falsche gesagt zu haben oder mit jeder zweiten Aktion das Falsche getan zu haben. Wenn viele Menschen ein begrenztes Büro aufsuchen, kann das schon leicht in Chaos ausarten und aber auch den Stresspegel in einem selbst enorm hochsetzen. Der eine (als wie ich) hält das spielend aus, solange für die ausreichende Koffeinzufuhr einschließlich Kohlenhydraten (muss grad selber lachen) gesorgt ist. Andere wiederum sind weniger belastbar, die springen aus geringstem Anlass erst auf den Tisch, dann an die Decke, sie werden unfair, vergreifen sich in Wort und Ton und manchmal weiß ich wirklich nicht: Wie viel muss man eigentlich aushalten? Vermutlich ist meine Schmerzgrenze mittlerweile viel zu hoch; immerhin muss ja erst ein gewisser Pegel erreicht werden, damit ich überhaupt spüre, dass es noch mehr weh tun kann...
Trotzdem habe ich es irgendwie geschafft, drei Stunden nach Feierabend das Büro zu verlassen, die letzten Sonnenstrahlen zu erhaschen und sowieso dank der Musik zur Ruhe in mir selbst zurückzukehren.
Einen schönen, angenehmen und entspannten Abend wünschte ich mir selbst - und doch liege ich nun hier, ziemlich müde und frustriert, die letzte Energiereserve für heute verbraucht und anstatt den Abend nunmehr so ausklingen lassen zu können, wie ich es mir eigentlich gewünscht hatte, ist mir einfach nur zum Heulen.
Immer auf die Befindlichkeiten anderer Rücksicht zu nehmen, kann auf Dauer ziemlich anstrengend werden, und dabei hätte ich mir selbst vor dem nicht so einfachen Termin morgen etwas... ja... Rücksicht? Zuspruch? gewünscht.
Was sich den ganzen Tag schon im Büro abgespielt hat, fühlte sich daheim in den eigenen vier Wänden nicht viel anders an und jetzt überlege ich, ob ich mir aus Frust den Bauch vollstopfen oder vor Wut heulen oder einfach nur ne Flasche Wein entkorken soll.
Vermutlich aber würde es mir jetzt wesentlich besser gehen, wenn ich den entsprechenden Leuten einfach mal gerade heraus gesagt hätte, dass ihr Verhalten schlichtweg unmöglich war. Im Nachhinein damit zu kommen, ist schon ziemlich blöd; also ist dieser Zug auch abgefahren. Beim nächsten Mal eher, Helma!
Wenigstens einem von Euch hat mein Los Wochos-Video gefallen, das ist immer noch besser wie gar nichts, immerhin ein was Positives an diesem Tag und jetzt hole ich mir meinen Schokopudding.