Montag, 17. September 2018

Nach Mutter oder Vater




Wieder zurück aus dem Urlaub - und irgendwie dennoch nicht wieder im Hier & Jetzt angekommen.
Die vergangenen Tage so vieles vorgenommen gehabt -und irgendwie nichts davon umgesetzt.
Dennoch nichts versäumt und nichts bedauert..
Dafür viel gelesen habe ich in den letzten Tagen, etwas, das schon so lange ziemlich ungewöhnlich für mich geworden ist.

"Das Haus der Mädchen"
Ich kannte zuvor weder den Schriftsteller Andreas Winkelmann, noch hatte ich von diesem Thriller gehört - aber einmal begonnen, vermochte ich es auch kaum wieder aus den Händen zu legen. Zwar kommt er ab einem gewissen Punkt nicht ohne Klischees aus, aber insgesamt... ein gut geschriebener Krimi.

"Die falsche Fährte"
Einige Wallander-Krimis kenne ich bereits aus dem TV, und so kam ich natürlich nicht davon ab, beim Lesen immer jenen Darsteller vor mir zu sehen, der Henning Mankells Protagonisten verkörperte. "Die schwedischen Krimis sind immer ganz schön brutal", hatte ich irgendwann einmal zum Mann gesagt - und daran dachte ich beim Lesen dieses Buches erneut. Zwar weiß man von Beginn an, wer hinter all den Morden steckte und irgendwann bekommt man auch eine Ahnung für das Motiv, aber zumindest wusste ich nach dem Lesen beider Bücher: DAS wird jetzt die nächsten Wochen schwierig für mich.. ;)

..schwierig, die Haustür nicht am liebsten niet- und nagelfest verriegelt zu haben, sobald der Abend hereinbricht. Schwierig überhaupt, das Haus zu verlassen, wenn der Abend gekommen war. Schwierig wieder, nicht von jedem kleinsten Geräusch einem Herzinfarktgefühl erliegen zu wollen.


"Warum schaust du es denn überhaupt erst?" kopfschüttelt der Mann immer wieder, der sich am gestrigen Abend erfolgreich weigerte, den Tatort zum Abendprogramm zu machen. "Wir hatten so einen schönen Urlaub, das mache ich mir doch jetzt nicht mit deinen Leichen kaputt. Versteh ich sowieso nicht, warum du sowas immer gucken willst."
Schade, wirklich, denn den Berliner Tatort mag ich tatsächlich.

Und eigentlich versteh ichs ja auch nicht - immerhin (getreu meinem Aszendenten Waage) liebe ich die Augen- und vor allem die Seelenschmeichler.
Doch als ich zum Telefon griff, um die Mama zurückzurufen, deren Anruf ich einige Stunden zuvor verpasst hatte, musste ich sehr lachen.
"Du hast mich geweckt", beklagte sich der Papa.
"Echt? Um 20.36 Uhr?" fragte ich ungläubig.
"Ja, wir liegen beide schon im Bett!"
"Ooops. Schläft Mama denn auch schon?"
"Ne ach! Du kennst doch deine Mutter, die hat Kopfhörer auf und guckt Krimi!"
Zumindest ist spätestens hiermit die Frage geklärt, nach wem von beiden ich nun eigentlich geraten bin.

Freitag, 7. September 2018

Give A Little



Seit Tagen hatte ich über ein Thema hin und her gegrübelt, will ich darüber schreiben, will ich mir das antun. Eigentlich ja - aber ich spür auch, dass mir zugleich dazu die Muße fehlt; das Vermögen, auszudrücken, was ich denke, warum ich so denke.
Also lass ich es.
Nur soviel: Chemnitz (und überhaupt Sachsen) ist tatsächlich sehr viel mehr als eine Stadt mit Hools & braunen Socken - und warum sich diese Scheiße vor allem immer im Osten zusammentrommeln lässt, sollte bitte nicht die Augen davor verschließen lassen, dass diese Problematik gesamtdeutsch ist und kein sächsisches bzw. ostdeutsches. Und dass auch im aktuellen Chemnitz nicht nur Sachsen unterwegs waren, sondern diese aus allen (!) Bundesländern gekommen sind. So wie auch bundesweit SPD- und CDU-Wähler zur AfD "abgewandert" sind, nicht nur im Osten. Wird für mein Empfinden aber gern unterschlagen und lieber die Kamera auf fragwürdige Persönlichkeiten mit unterbelichteten Aussagen aus dem hierfür bevorzugten Bundesland gerichtet, weil sich sowas nun mal besser verkaufen lässt.
Ich bin keine Sächsin, aber ich habe lange genug in Sachsen gewohnt.
Und würde es nach mir gehen, würde ich lieber wieder in L statt in M wohnen wollen.
In diesem Zusammenhang las ich letztens auch in einem der Kommentare, was man selber denn überhaupt tun könnte, so im Alltag. Und jemand schrieb zusammenfassend und sinngemäß: "Eigentlich ist es doch ganz einfach. Erzieht Eure Kinder mit Liebe, mit Würde, gebt ihnen Eure Wertvorstellungen mit auf den Weg, Wertvorstellungen mit Anstand, Respekt und Achtung."
Ich denke, dem ist kaum etwas hinzuzufügen.

Und sonst?

Freue ich mich ganz sehr auf ein paar Tage Auszeit, auf ein paar Tage Italien, fühle ich mich wunderbar entspannt und wohl in meinem Kopf und in meinem Bauch, fühle ich einen wunderbaren Einklang mit mir selbst - und habe noch immer diese herrliche Ruhe in mir weg, über die der Mann immer den Kopf schüttelt, weil ich ihn damit zugleich in den Wahnsinn treibe und er sie aber auch gerne hätte. So wie am Donnerstag, als er meinte "Du kannst ja schon mal alles für den Urlaub einpacken" und ich schlang meine Arme um seinen Hals und entgegnete: "Wieso das? Wir haben doch noch X Tage Zeit, keinen Stress."
"Ich werde nie verstehen, woher du immer deine Ruhe nimmst."
Ich persönlich denke ja, die wurde mir einfach mit in die Wiege gelegt - geografisch bedingt, und der Rest kommt von der Mama.
Danke, Mama ;)

Jedenfalls - habt eine schöne Zeit, genießt den beginnenden Septemberherbst, ach ne, den herrlichen Altweibersommer, es ist einer der schönsten Momente des Jahres und den gilt es auszukosten bis zur Neige.