Donnerstag, 9. Juli 2015

Spinnenetz

Als Kind, wenn ich durch die Wiesen gestromert bin, habe ich mich oft in Spinnennetzen verfangen. Die haben an meinen Beinen geklebt, an meinen Händen, und trotz aller hektischen Bewegungen haben sie sich nicht so einfach wieder von mir gelöst.
Dieser Tage fühlte ich mich daran erinnert, und auch an die Vorstellung erinnert, mein ganzer Körper wäre darin eingehüllt, meine Synapsen darin eingefangen, so dass keine freie Bewegung, kein freier Gedanke möglich wäre.
"Dir gehts wohl nicht so?" wurde ich heut Abend via whatsapp gefragt und ich antwortete: "Ich mag jetzt nicht darüber reden."
Manchmal ist das so. Dann häng ich in diesem verdammten Spinnennetz, unfähig, mich zu befreien, aber immerhin mit dem ausgeprägten Willen, die Gedanken selber zu ordnen, die Bewegungen selber zu koordinieren: sprich, eine eigene Strategie zu entwickeln. Doch Ängste... sind eben auch kein guter Begleiter, auch kein guter Berater.
Irgendwie wurden mir dann die Worte doch entlockt, mehr und mehr, und mit jeder Reaktion fühlte ich eine unendliche Erleichterung in meinem Kopf. Der Nebel zerriss, die Leichtigkeit kehrte zurück.
Ich bin unendlich dankbar.
Das Spinnennetz ist ab und der Kopf hat endlich eine Strategie.
Wie leicht doch alles wird, wenn man nur darüber spricht.
Danke für das Zuhören und danke für die Antworten.

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