...amüsiert?
Die Erkenntnis, dass es mir erlaubt ist, zum Erhalt meiner Arbeitsfähigkeit mittags das Büro zu verlassen, mir etwas zu essen zu kaufen - wenn mir dabei etwas passieren sollte, ist das berufsgenossenschaftlich versichert. Das Essen selbst aber im Office ist nicht versichert. Wenn ich mir also beim Essen die Zunge abbeiße, habe ich eben Pech. Merke: Nur gucken, nicht anfassen :)
...Geld gekostet?
Der Trip nach Bonn letztlich weniger als geplant - aber in den letzten Tagen habe ich deutlich mehr Geld für Musik ausgegeben als für gewöhnlich. Habe mir zum Geburtstag von der Firma nun einen Musik-Gutschein gewünscht. Ist zwar noch bisschen Zeit bis dahin, aber.. kluge Frau baut vor ;) Und alles ist besser als eine Flasche trockener Rotwein, den ich maximal als Gesichtswasser nutze, oder eine Orchidee, die es unter meiner Pflege noch nie länger als sechs, acht Wochen bei mir ausgehalten hat. Außerdem.. Orchideen sind eh nicht so mein Fall.
...nachdenklich gestimmt?
Die Aussage in einem Blogpost, dass jeder Steuerzahler aus Solidaritätsgründen in die Sozialkassen einzahlen soll - aber wer Homöopathieleistungen beanspruchen will, solle die bittschön selber zahlen und dieses Begehr nicht auf dem Rücken aller austragen.
Nun. Ich bin geneigt zu glauben, dass derjenige, der so denkt, entweder nicht weiß, dass Homöopathie weitaus mehr ist und kann als Globuli schlucken oder mit der Wünschelrute den Beelzebub auszutreiben - oder dass er schlichtweg einfach noch nicht selber betroffen ist. (Sei froh.)
Inzwischen sollte man vielleicht wissen, dass auch die Schulmedizin ihre Grenzen hat, nicht alles leisten kann - und dass die gesunde Kombination in eben einer Kombination aus beidem besteht, Schulmedizin und Naturheilkunde.
Ich meine, schaut mich an.. Schulmedizinisch gelte ich seit Jahren entweder als austherapiert oder als ein Mensch mit einem psychischen Problem. Wenn ich betrachte, wie halbherzig in den letzten zwei Jahren Untersuchungen stattgefunden haben - und vor allem: wie punktuell, ohne mich ganzheitlich zu betrachten, nur um mir dann zu sagen, ich habe lediglich ein psychisches Problem, dann weiß ich nicht recht, was ich dazu sagen soll. Und wenn dann auch auf meinen Einwand hin "Leute, die Psychosomatik habe ich schon durch - zweimal stationär, zweimal ambulant, in einem Zeitraum von insgesamt fünf oder sechs Jahren" mir geantwortet wird: "Gut, aber irgendwas muss da ja noch sein" - dann fällt mir nur noch eine einzige Antwort dazu ein: "Ich werde mich jetzt aber nicht dafür entschuldigen, dass ich Ihnen keine Lebensumstände präsentieren kann, die nicht längst schon bearbeitet worden sind. Meiner Seele geht es gut, nur meinem Körper nicht. Seit vierzehn Jahren nicht."
Es war bisher allein der Weg der Bluttherapie, die erste sichtbare Erfolge zeigt. Meine rechte Hand zittert nicht mehr, mein Gang ist deutlich sicherer geworden, ich ermüde auch nicht mehr, kaum dass ich auch nur irgendwas bewegt habe.
Aber es ist ein teures Pflaster, ein wirklich teures. Monatlich wendet man dafür Kosten zwischen 320 und 640 Euro auf, hinzu kommen Kosten für etwaige weitere Medikamente. Zum Beispiel Entzündungshemmer. Das muss man sich tatsächlich leisten können. Noch vor fünf Jahren für mich undenkbar.
Aber warum darf derjenige, der es finanziell nicht stemmen kann, keinen alternativen Heilungsweg versuchen?
Wie sagte der Neurologe letzten Herbst? "Wenn man sich Ihren Verlauf anschaut, kann man sagen, dass es langsam, aber stetig immer schlechter wird."
Das ist richtig. Nur helfen konnte er mir nicht. Weil ich ihm - vermutlich - zu teuer bin, um dem Ganzen auf den Grund zu kommen. Also überweist er mich in die Fachklinik. Die mir wortwörtlich ins Gesicht sagt: "Man muss ja nicht gleich mit dem Teuersten anfangen. Wir fangen erst mal beim Einfachsten an."
Und das ist für sie die Psychosomatik. Die Station, die ich längst mehrfach erfolgreich absolviert habe. Erfolgreich nur nicht dahingehend, was meinen Körper betrifft.
Wenn wir also den Solidargedanken haben - warum bleibt dieser dann beschränkt auf etwas, das längst schon nicht mehr die ganze Wahrheit ist?
Es hat mich übrigens überrascht, dass ich in sämtlichen Apotheken nie auf ein homöopathisches Präparat warten musste, seien es Schmerzmittel oder Entzündungshemmer gleich welcher Art und Dosierung. Alles war immer vorrätig, was man von schulmedizinisch verordneten Medikamenten weiß Gott nicht sagen kann.
Da sollte man vielleicht mal drüber nachdenken.
...beschäftigt?
Ein Familienmitglied. Seit ein paar Wochen vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht schreiben, hin und wieder auch telefonieren. Ich freu mich sehr, dass sie sich mir anvertraut mit Dingen, die sie zu Hause nicht sagen kann, weil sie sich dort nicht verstanden, stattdessen oftmals abgewertet fühlt.
Manchmal reden wir selbst über politische Dinge, und gestern schickte sie mir die Einladung zu einer Gruppe, die sich gegen die AfD positioniert. Ich hab mir das angeschaut, diese Gruppe ist öffentlich, aber später antwortete ich ihr, dass ich nicht beitreten möchte.
Ich glaube, das liegt hauptsächlich daran, weil ich nicht jeden Tag mit irgendeinem Statement gegen irgendeine bekloppte Aussage konfrontiert werden möchte. Ich möchte mich nicht jeden Tag mit der ganzen Scheiße befassen müssen, weil ich glaube, dass mich das irgendwie.. "vergiftet".
Insgesamt... Wenn ich von ihr höre oder lese, muss ich immer wieder daran denken, wie ich einst auf die Pinnwand schrieb "Jeder sollte jemanden haben, der bedingungslos an einen glaubt."
Aber manchmal genügt das, glaube ich, nicht. Manchmal muss man einfach auch ein paar Kilometer Distanz bekommen. Oder auch ein paar Kilometer mehr.
"Alles steht dir offen", sagte ich ihr vor wenigen Wochen. "Du kannst gehen, wohin du willst."
...erschüttert?
Vor zwei Tagen habe ich einen Post bei FB gelesen, in dem es darum ging, dass Mütter, die mit einem oder mehreren Kindern zu Hause sind, sich erschöpft fühlen, während ihr Umfeld fragt "Was hast du für ein Problem? Du bist doch nur zu Hause."
Was mich daran erschütterte, war die Tatsache, wie Frauen auf Frauen bzw. Mütter auf Mütter losgingen, einander demontierten, reduzierten, eine sich über die andere erhob, indem sie sich zu übertrumpfen versuchten darin, wer mehr Kinder, mehr Krankheiten, weniger Beistand etc. hatte und es trotzdem geschafft habe, ohne zu jammern.
Seit wann ist es Jammerei, wenn jemand sagt "Ich kann (gerade) nicht mehr"? Seit wann ist man ein Jammerlappen, wenn man signalisiert, dass man es allein nicht (mehr) schafft? Das finde ich nicht nur erschreckend, sondern vor allem höchst bedenklich.
Wenn sich niemand mehr einem anderen anvertrauen darf - oder einfach nur über seine eigenen Kotzgrenze sprechen darf - wohin soll das dann führen?
Müssten wir Frauen, wir Mütter nicht einander am ehesten verstehen? Müssten gerade wir nicht einander am ehesten wieder auf die Beine helfen, anstatt aufeinander loszugehen? Warum wird vergessen, dass jeder Mensch nicht das gleiche, sondern sein ganz individuelles Leistungsvermögen hat? Ist er deshalb schlechter als der andere?? Wohl kaum!
"Schämt Euch", schrieb ich darunter, "schämt Euch Ihr alle, die Ihr über Menschen urteilt, deren Persönlichkeit und Lebensumstände Ihr nicht kennt."
...gewundert?
Immer öfter lese ich in verschiedenen Blogs, dass man Blogs, die man einst abonnierte, nie oder nicht mehr liest. Ich schmunzle dann: Warum abonniert man sie dann? Um Leser zu akquirieren?
Seid Euch gewiss: All meine abonnierten Blogs lese ich auch tatsächlich - auch wenn ich nicht immer kommentiere ;) Bei manchen geht übrigens das Kommentieren auch nicht mehr. Entweder, weil sie die Kommentarfunktion abschalteten oder weil ihr Wordpress-Blog ein Wordpress-Konto verlangt, das ich nicht habe oder nicht angeben möchte. Oder ein FB-Konto, das ich erst recht nicht angeben möchte.
Es gibt so einige Blogs, die inzwischen leider still und verwaist sind - aber ich kann warten. Manchmal bin ich tatsächlich geduldig :)