Dienstag, 31. Dezember 2013

Der Kitzel nach mehr

Noch keiner meiner Lieblingsblogs hat dieses Thema aufgegriffen, aber ich denke, wir alle haben inzwischen vom Skiunfall Michael Schumachers gehört oder gelesen. Man kommt ja irgendwie auch nicht dran vorbei, selbst wenn man wollte: Die TV- und Online-Nachrichten überschlagen sich und selbst in Märchen- oder Kinofilmen läuft neuerdings ein Schumacher-Ticker.
Ganz offen gesagt: Mit jeder neuen Meldung zieht sich meine Augenbraue ein Stück höher und zeige ich mich nachhaltig verwundert über den neuerlichen Hype, der da angerollt ist und über die Zuschauer und Zuhörer hinwegwalzt. Ein persönliches, schweres Schicksal ist immer etwas, das mich berührt - auch in diesem Fall und auch dann, wenn man bei allem Respekt eines nicht vergessen darf: Schumacher ist abseits der erlaubten Piste gefahren, er, der jahrelang Risiko auf dem Asphalt kalkuliert hat, wird gewusst haben, worauf er sich einließ. Warum er es dennoch riskierte, bleibt seine ureigenste Sache und hinterlässt bei aller Tragik einen schalen Beigeschmack: Er hätte es allen ersparen können, sich selbst, seinem Umfeld - und vor allem seiner Familie. Ich will echt nicht klugscheißern, aber was mich an solchen Geschichten immer am meisten betroffen macht, ist vor allem die Situation, in der sich insbesondere seine Familie jetzt befindet. Das Bangen, das Hoffen, der Kummer.
Die gelben Seiten meinten trocken: "Seine Frau sollte ihm nachträglich noch eine runterhauen dafür" und ich sagte: "Sie wird einfach nur froh sein, wenn er wieder da ist und gesund wird."
War es nun Dummheit?
War es nun der Kick, der Kitzel, dieser unaufhaltsame Drang nach eben diesem?
So wie er auch die Rennfahrerei an den Nagel hing und dann doch wiederkehrte, weil es ohne eben nicht ging? Ein Mensch im Geschwindigkeitsrausch, weil das Leben danach als zu langsam erscheint?
Bis wohin ist es Sportsgeist und ab wann beginnt der.. äh.. Größenwahn? Oder als was auch immer man das bezeichnen wollte?

Wenn ich ehrlich sein soll: Es gibt Sportarten, denen kann ich einfach nix abgewinnen. Ich meine, was ist sportlich daran, dass zwei Leute sich - mit Verlaub - die Fresse einschlagen, während das Publikum johlt und pfeift, je doller, desto besser? Egal, ob Boxen, Wrestling oder was weiß ich - ich kann damit nix anfangen - und daran hat auch "Rocky" mit der versuchten Romantik nix geändert.
Vielleicht hats ja auch was mit meiner persönlichen grundlegenden Einstellung zur Gewalt zu tun: Ich lehne sie ab.

Und ich habe Angst vor Geschwindigkeiten. Seit ich in einem Auto saß, dessen Lenkung versagte und mich irgendwo aufklatschen ließ, habe ich jegliches Vertrauen in die Technik verloren. Die Angst fährt nicht mehr bewusst mit, aber sie erwacht in jedem Moment neu, in dem es mir zu schnell wird zum Beispiel. Ich habe Angst vor Höhe, seitdem ich als Kind kopfüber vom Doppelstockbett fiel oder vom Baum stürzte, weil ich, als ich endlich oben saß, nicht mehr wusste, wie ich runterkommen sollte.

Junior I habe ich erst vor zwei Monaten die Ohren gehörig langgezogen, als er des Nachts an mir vorbeigeknattert ist - in meinem Wagen und mit seinem Tempo, das mir den Mund trocken werden ließ. Nur weil er sich zu spät von Freundin Playstation lösen konnte und nun befürchtete, zu spät zum Treffpunkt zu kommen, um seine Mama nicht in der Dunkelheit allein stehen, frieren und warten zu lassen. Es ist nicht nur die Angst, die man um das eigene Kind hegt. Es ist auch die Angst, dass er anderen, völlig Unschuldigen schadet - und was das dann für alle Beteiligten bedeuten würde.
Von Junior II muss ich Derartiges vermutlich nicht befürchten, der kommt ganz nach mir: Legst du den gechillt in eine Ecke mit Kissen und Süßem, steht der für den Rest des Tages nicht mehr auf.
Von wem ich wiederum diese Eigenschaft habe, davon konnten sich die gelben Seiten zu Weihnachten selbst ein Bild machen. Nu ja. Ich war wohl immer schon ein Papa-Kind ;) Auch wenn ich sagen muss, dass ich in den letzten Jahren deutlich mehr Eigenschaften meiner Mama übernommen habe.
Vor einer Woche war ich mit Junior II in der Stadt unterwegs, letzte Besorgungen machen und so. Dort ist uns so ein uraltes Ömchen begegnet, ein krumm gebeugter Rücken, eine zarte schmale Gestalt, das Gesicht zerknittert und verwittert und ihre Kleidung verwahrlost. Sie lief, eine Blechbüchse in den krummen Fingern, am Stock hin und her, völlig unaufdringlich, aber unübersehbar. Als ich ihr Geld in die Dose legte, schaute Junior mich an: "Du weißt aber schon, dass das oft nur Leute sind, die vorgeschickt werden?" Und ich schaute ihn an und sagte: "Ja ich weiß das. Ich weiß aber auch, dass es mindestens genauso viele Menschen gibt, die einfach nichts mehr haben im Leben." Vielleicht denke ich zu pauschal und vielleicht zu klischeebeladen, aber jungen Menschen, die auf der Straße hocken, denen gebe ich kein Geld. Sie sind jung, sie sind gesund, vielleicht sind sie nicht einfach nur faul - aber worin auch immer die Gründe liegen: Sie haben immer noch die besten Chancen, etwas aus ihrem Leben zu machen. Viel mehr als so ein uralter Mann oder eine uralte Frau.
In Junior II mochte das etwas bewegt haben. Er, der an Bettlern immer vorüberging, schaute sie sich genauer an - und da, wo er auf sein Bauchgefühl vertraute, legte er Geld in die Hand. Nicht viel, aber es war die Geste, die für mich zählte.

Na ja, nun bin ich vom Thema abgekommen. Oder doch nicht?
Ich vermisse oft, dass die kleinen Dinge im Leben nicht mehr geschätzt werden - oder zu wenig gewürdigt. Dass es immer noch besser, schneller, weiter, höher gehen muss und viele Menschen mit dem, was sie erreicht haben, immer noch nicht zufrieden sind. Gut, mir ist bewusst: Zufriedenheit an sich kann auch hinderlich sein. Zufriedenheit fördert möglicherweise Stillstand. Weil man den Status beibehalten, nichts mehr ändern möchte und glaubt, alles müsse nun so bleiben wie es ist.
Ich glaube, dass es ganz gut ist, sich immer wieder mal zu hinterfragen, die eigene Persönlichkeit, eigene Ziele, Träume, Wertvorstellungen und dass auch nix Falsches dran ist, immer mal die Richtung zu ändern. Solange man sich selbst treu bleiben kann.

Ich weiß immer noch nicht, was den Menschen Schumacher dazu veranlasste, außerhalb der erlaubten Pisten den Berg hinabzurasen und ich würde ihm nie niemals absprechen wollen, dass er diese Kleinigkeiten im Leben nicht schätzt - ich kenn ihn ja gar nicht. Irgendwas wirds gewesen sein - aber vielleicht ist es ja auch nicht das Verkehrteste, auch mal darüber nachzudenken, was das eigene Verhalten für die Menschen bedeutet, die einen lieben.

Und nun sage ich an dieser Stelle meinen Lesern das, was ich vorhin auch meinen Söhnen am Telefon sagte: Kommt gut in das neue Jahr, ich hoffe und wünsche Euch alles Liebe für 2014 und dass es Euch das bringen möge, wonach Ihr Euch am meisten sehnt. Passt gut auf Euch auf, so und auch so. Schätzt, was Ihr habt. Liebt, was Ihr habt. Denn manchmal will man vielleicht zuviel - und verliert dabei alles...


Samstag, 28. Dezember 2013

Ich schaue zurück und auch nach vorn

Dieses Jahr hat nur noch wenige Tage, dann beginnt ein neues. An meinen Schultern, an meinem ganzen Ich fühle ich die Last dieses Jahres an mir hängen, wohl nicht zuletzt auch aufgrund des letzten, unerwartet und ungewohnt langen Schmerzschubes, den ich momentan richtig gut beherrschen kann.
Was ich aus diesem Jahr mitnehme, ist ein Jahr voller Anstrengungen, Belastungen - aber auch von sonnigen Momenten, von denen ich mir im kommenden Jahr etwas mehr wünsche. Etwas mehr Leichtigkeit wieder. Auch wenn mir bewusst ist, dass diese vor allem im Kopf beginnt - im eigenen.
Da, wo auch die meisten Probleme entstehen.

In diesem Jahr habe ich manches verloren und manches wiedergewonnen. Nicht nur Friederike. Auch eine andere Freundin, die ich hier Brummkreisel nennen möchte. Vielleicht erinnert sie sich, woher diese Bezeichnung stammt ;) Ich wusste nicht, dass sie diesen Blog noch liest, ich wusste nicht einmal, ob sie überhaupt noch an mich dachte. So wie ich an sie, spätestens dann, wann immer ich mich auf längere Autoreisen begab. Immer dachte ich dann an unsere allererste gemeinsame Fahrt. Bis dahin kannten wir uns nicht, hatten wir uns nie zuvor gesehen - aber sie bot eine Mitfahrgelegenheit, und nur mich hatte sie mitgenommen. Als wir begannen zu erzählen, dachte ich manchmal: "Wir reden über Sachen, als würden wir uns schon ewig kennen." Und als sie dann ihre Stullen aus einer Brotdose auspackte, konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen, streckte aber wohlig die Beine aus und legte mich entspannt und bequem im Sitz zurück: Typisch Ossi-Kind - so wie ich.
Zwei Jahre haben wir uns nicht gesehen, nicht gehört, nicht gelesen - und vielleicht wissen wir beide nicht so genau, warum genau das passiert ist. So wie ich auch nicht weiß, warum ich in diesen zwei Jahren nie den Schritt auf sie zugemacht hatte.
Irgendwann vor wenigen Wochen, als ich nach langer Zeit wieder mein Postfach betrat, fand ich inmitten einer unzähligen Werbeflut ihre E-Mail. Sie hatte in meinem Blog gelesen, und sie hatte von Friederike gelesen. Von dem, was ich mir dachte, was ich empfand. Und wenn sie auch wusste, dass nicht sie gemeint war, so hatte sie sich hingesetzt und eben diese E-Mail an mich geschrieben.
Ich war unglaublich berührt. Beschämt. Und sehr überrascht. Ich glaubte, dass sie mich längst vergessen hatte.
Ich glaube das immer, dass man mich vergessen hat.
Ich glaube immer, dass ich anderen nichts Wirkliches geben kann und ich nicht so ein Mensch bin, den man nicht vergessen kann.
Ich glaube immer, dass man mich nur dann liebenswert empfinden kann, wenn ich den Erwartungen gerecht werde. Ob in Freundschaft oder in Liebe. Noch vor wenigen Jahren war mein hauptsächlichstes Bestreben, diese auch unausgesprochenen Erwartungen zu erfüllen, damit mir Freundschaft und Liebe sicher wären. Ich bildete mir ein, wenn ich dies und jenes tu und sage und gebe, dann bin ich die Freundschaft wert. Und die Liebe.
Heute lebe ich nicht mehr nach diesem Prinzip. Ich grenze mich ab. Ich sage Nein. Und ich sage Stopp. Manchmal ziehe ich mich monatelang vor manchen Menschen zurück, einfach nur, um mich selbst zu schützen. Ich gebe, was ich geben kann - oder ich lasse es und gerate in Vergessenheit. Dann sei es so.
Oder eben auch nicht. Friederike hat mich nicht vergessen. Mein Brummkreisel mich auch nicht. Und auch die gelben Seiten nicht, zu denen ich vor langer Zeit öfter und einmal auch über ein Jahr lang keine Verbindung hatte. Auch von ihm glaubte ich, er habe mich längst vergessen und ein neues Leben begonnen. Ich wusste nicht, dass ich für ihn immer noch die einzige Frau war, während hingegen ich tatsächlich ein neues Leben begonnen und auch einem anderen Mann Raum darin gegeben hatte.
Und heute... planen wir ein Leben, zu dem Entscheidungen gehören. Dass das eines Tages so sein würde, wussten wir, bevor wir einander wiederfanden. Und wir haben diese Entscheidungen lange vor uns hergeschoben. Nun wird es Zeit, Gespräche zu führen. Nicht miteinander, aber füreinander.

Das kommende Jahr, von dem ich mir etwas mehr Leichtigkeit wünsche, wird uns eine ganze Menge abverlangen. Jeder von uns hat so seine Vorstellungen und Wünsche und Träume, und ich denke mir, dass von uns beiden eine Menge Kompromissbereitschaft und auch Toleranz dazugehören wird, diese im kommenden Jahr umzusetzen. Denn heute weiß ich nicht nur, was ich will - ich weiß auch, was ich mit Sicherheit nicht will und dass ich nicht wie früher schweigen und machen lasse.

Die Weihnachtstage haben wir zu Hause am Meer verbracht. Bei der Familie, bei meinen Wurzeln. Natürlich habe ich am Meer gestanden, hab am Ufer die Arme ausgebreitet und die Augen geschlossen. Und nur gelacht, als meine Mama sagte: "Herrgott, Mädchen, deine Schuhe!" Natürlich ist es nicht dasselbe Gefühl wie barfuss und im Flatterkleid. Aber es ist das... Mee(h)r-Gefühl. Unendliche Weite. Unendliche Tiefe. Unendliche Freiheit.
In diesen wenigen Tagen wurde die Idee zu einem neuen Buch geboren. Die gelben Seiten würden lachen, würden sie das hier lesen, und sie würden sagen: "Bring doch erst mal das andere zuende."
Und das ist etwas, das ich mir für das neue Jahr vorgenommen habe: mehr Zeit nur für mich. Mehr Zeit für das Schreiben, für meine Ideen, für meine Gedanken. Blog ist Blog, hier oder da. Aber ein Buch... ist etwas völlig anderes - und ob das je veröffentlicht würde, wieder eine ganz andere Frage.
Jedoch das ist auch wiederum zweitrangig für mich. An diesem Punkt geht es mir wie Friederike: Da ist etwas in mir, das herausmuss. So oder so. 
Es gibt Menschen, die mit ihrem Gesang ihre Empfindungen zeigen.
Es gibt Menschen, die mit ihrem Tanz ihre Empfindungen zeigen.
Ich kann nicht singen und ich kann nicht tanzen.
Ich bin jemand, der schreiben muss. 
Und das ist für das neue Jahr mein einziger Vorsatz: mehr Zeit und Ruhe zum Schreiben. Mehr Raum für meine Gedanken und meine Ideen.
Ist das egoistisch?
Ich weiß es nicht, vielleicht. Aber irgendwann muss mir das einfach auch mal egal sein. Sonst kann ich nie das tun, was ich wirklich will. Sondern nur das, was andere von mir erwarten. Und das... ist mir zu wenig.

Freitag, 20. Dezember 2013

Frohe und lustige Weihnachten - hier mit dem Klassiker


...the godfathers of candy cups :)

P.S. Falls einer fragt: Natürlich bin ich schwer am Arbeiten! Was sonst? Prost!

Wie das eben so ist mit Erwartungen und Überraschungen!


Nun, ich gebe zu - der Klassiker der beiden Tassen ist und bleibt mein Favorit, aber diese Variante der beiden Tassen, die sich mal gern haben können, hat mich dann auch erinnert an so Momente, wenn du dein Geschenk auspackst und Frau ja gerne mal das Gesicht einschläft, weil statt eines erwarteten heißen Negliges nur ein schnöder Küchenmixer zum Vorschein kommt. Oder wahlweise beim Mann, weil der statt der neuesten Technik nur wieder die obligatorischen Krawatten, Socken und - gerne auch - Nachtwäsche in Frottee zum Vorschein kommt. Tatsache, is alles schon passiert - aber glücklicherweise nicht, wenn ich meine Hände im Spiel hatte ;)
Wobei, in den finsteren Ehezeiten bekam ich auch so Küchengeräte und so geschenkt. Ich bin ja immer der Meinung, das, was man schenkt, soll mit Liebe und Bedacht ausgesucht sein, soll was Persönliches sein, das dem anderen das Herzchen wärmt. Nun ja.. Vielleicht entsprachen ja in den Augen meines Ex-Mannes Küchengeräte diesem Ansinnen. 
In diesen Ehezeiten hieß es auch immer: "Es muss teuer aussehen und darf nur wenig kosten."
Oh Gott, wie habe ich diese Einstellung gehasst!
Für mich muss es einfach nur von Herzen kommen - und dann ist es völlig egal, ob es 5 oder 50 Euro kostet. Würde es 500 Euro kosten, würde es mich schon wieder mehr erschrecken als freuen. 

Jedenfalls - heute haben wir unseren letzten Arbeitstag in diesem Jahr (klingt länger als es is, leider :)) und hier ist eine so prachtvolle Stimmung, dass ich fast versucht wäre, noch länger als nötig im Büro zu bleiben.
Aber nun ja.. die Konzentration lässt auch nach. Was Chef mich auch fragt - ich weiß irgendwie so überhaupt nix mehr und meine Antworten fallen entsprechend albern statt qualifiziert aus.
Offenbar aber leiden auch die anderen Kollegen unter latenten Konzentrationsstörungen. Der eine hat uns heute schon mehrfach begrüßt, weil er immer wieder glaubte, er sähe uns heut zum ersten Mal. Und der andere wollte einen Einsatzplan für Bereitschaftsdienste verteilen, bei dem ich nicht umhin kam, erst beinah Tränen zu lachen und ihm zu unterstellen, dass er diesen Plan womöglich nur unter Einsatz von Glühwein, Punsch & Feuerzangenbowle erstellt haben konnte. Entsprechend habe ich ihn verziert und ihm in sein Postfach zurückgelegt:


Hach ja... Weihnachten is doch wat Schönes... In diesem Sinne - ick wünsch Euch wat!  Jetzt muss ich aber tatsächlich noch bisschen was arbeiten :)


Donnerstag, 19. Dezember 2013

Heimlicher Verehrer in Sicht?

...dachte ich heute Morgen in der ersten Schrecksekunde, als ich an meinen Arbeitsplatz kam und sowohl diese und ähnliche Karten auf meinem Schreibtisch entdeckte:


...grübel grübel und studier...
Aber mir fiel partout keiner ein, von dem das hätte sein können. Doch - einer, aber der versicherte glaubhaft: "Coole Idee! Aber leider nich von mir!"

Die zündende Idee lieferte mir dann meine Miss Gegenüber: "Fragen Sie doch mal die L.!"
Nää!!! Dat konnte doch nisch wahr sein?? Solche Karten von einer... Frau??

Das anschließende Gekreisch am Telefon besagte alles.
Na ja. Also nix mit heimlichem Verehrer. Na gut. Aber die Karten sind schön. Und witzig - die kommen in meine Sammlung.

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Jetzt hab ich auch so ein kleines Büchlein...



...auf dem Tisch neben meinem Bett - für all die Dinge, die ich höre, lese oder die mir in den Sinn kommen.
Oder um Nachtträume einzutragen. Auch eine Art Blog. Ein Block :)

Der Himmel brennt über dem Bärenherz

Als ich heute Morgen in das Auto stieg und gedankenverloren auf dem Beifahrersitz lag, erwartete uns ein wahnsinnig schöner Himmel - eingefangen mit der Handykamera, bisschen verrutscht, aber ich finde es einfach nur wunderschön....


...und ich lag auf dem Sitz und träumte vor mich hin, schloss die Augen, dachte an die vielen Kleinigkeiten, die das Leben bunt und schön machen. Wie viel Gutes mir im Leben passiert ist und wie viel Glück ich zuweilen einfach auch hatte.
...und dann kam ich ins Büro, auf meinem Tisch die vorbereiteten Spenden zu Weihnachten. Jedes Jahr spendet der Chef an Institutionen und an andere Länder, sei es Haiti, seien es die Philippinen und so weiter.
Das ist schon alles gut so.
Aber ich denke, dass es auch im eigenen Land immer noch viele Bedürftige gibt, die man nicht vergessen darf. Auch dann nicht, wenn sie nicht permanent ins mediale Interesse rücken.
Und so habe ich durchsetzen können, dass die Hälfte der Spendensumme an das Kinderhospiz Bärenherz geht. Ich hab bislang nur von diesem Hospiz gelesen und gehört, ich weiß, dass es eine sehr schöne, gepflegte Anlage ist - und dass dieses Hospiz einen sehr guten Ruf genießt. Überhaupt wenn es um Kinder geht, "hat" man mich sofort...

Ich glaube, dass man so ziemlich alles im Leben überstehen kann. Aber ich weiß nicht, ob ich es je verkraften könnte, wenn ich eines meiner Kinder verliere. Was dann aus mir würde, weiß ich nicht, ich möchte auch gar nicht darüber nachdenken. Ich möchte aber nicht die Augen verschließen davor, dass es so viele Eltern gibt, die das tun müssen, früher oder später - und wenn die letzte Begleitung das ist, was man noch für sein Kind tun kann, dann soll diese Begleitung die bestmögliche sein, die man bekommen kann.
Dazu habe ich heute neben dem dienstlichen meinen ganz persönlichen, privaten Beitrag geleistet. Und werde es immer wieder tun: Man kann dort nämlich seine Paybackpunkte spenden und so kommt auch Geld zusammen. Über solche Kundenkarten kann man denken, was man will. Dass die Leute nur Dein Kaufverhalten kontrollieren und so. Weiß ich alles. Aber mich kostets nichts, aufschwatzen lass ich mir auch nichts, das ich nicht brauch. Wenn sie mir im Gegenzug dafür aber immer ein bisschen Geld auf diese Kundenkarte bringen, dann gebe ich das sehr gerne ab. Der Betrag mag nicht wahnsinnig hoch sein. Aber es ist wie mit so vielem im Leben: Auf die Kleinigkeiten kommt es an - denn die bilden am Ende auch eine Summe.

Dienstag, 17. Dezember 2013

The Perfect Life - für mich...


Ich habe mich geirrt. 
Es gibt in der Tat Rheumaerkrankungen, an denen man sterben kann. 

Heute Abend kam ich nach Hause, ich nahm meine Söhne in die Arme und ich dachte: Was ist das für ein Glücksgefühl, wenn du ein Zuhause hast, wo jemand auf dich wartet (hach ja, und sei es auch nur, damit ich ihnen was zu essen bereite), es ist warm, es ist gemütlich, und in der Luft schwingt sowas Harmonisches, Entspanntes...
Ich habe mich in meinem Zimmer auf den Fußboden gelegt, die Augen geschlossen und die Musik auf die Ohren gestülpt.
Ich fühlte mich frei.
Ich fühlte mich unendlich frei, leicht und wieder mit jenem Hauch der Unbeschwertheit, den ich doch eine Zeitlang in mir vermisst hatte - dann und wann.
Es ist diese Art der Entspannung, der inneren Ruhe und des inneren Friedens, die mich schon vor einigen Tagen überkommen hatte - und unmittelbar danach ließ der Schmerz in meinem Körper endlich nach.

Mit dem Attribut "perfekt" habe ich so meine Probleme. Ich brauch es nicht perfekt. Perfekt ist ohne Ecken und Kanten, es ist langweilig, weil das Leben darin fehlt...
Vielleicht möchte ich "perfektes Leben" eintauschen in "ein erfülltes, fröhliches, inniges Leben" - und wenn man ein solches als perfekt bezeichnen will, dann sei es so. Wie stelle ich mir dieses Leben vor? Wie stelle ich mir mein Leben vor? 
Ein Leben in Einklang mit mir selbst und den Menschen, an denen mein Herz hängt. Mein Fühlen, Denken, Träumen, Sehnen und Hoffen. Ein Leben mit Streiten und Versöhnen, mit Herz und mit Leidenschaft, ein Leben mit Gefühl und Vertrautheit. Ein Leben mit dem Gefühl, dass der andere immer bei dir ist, egal wo er gerade ist und mit wem. Ein Leben mit dem Gefühl, die Frau zu sein. Eine Frau. Seine Frau. Ein Leben mit dem Gefühl, dass du abends heimkehrst und du kuschelst dich an die Seite des geliebten Menschen, du erzählst von deinem Tag, er erzählt von seinem. Ein Leben, in dem du Märchenkassetten schaust oder dich über Aktuelles aus dem Zeitgeschehen. Ein Leben, in dem du dich nicht nur für dich und deinen Teller interessierst. Ein Leben, in dem du wach und aufmerksam bleibst und so auch jedem anderen begegnest. In dem du die Zwischentöne nicht überhörst und deine Bildmalerei nicht nur schwarz-weiß ist. Ein Leben wie eine Wanderung: Es geht hoch und es geht runter und aus allem kannst du etwas für dich mitnehmen...
Ein Leben, erfüllt von der Liebe zu dir selbst und zu den wenigen Menschen, die alles für dich sind.

"You only live once, but if you only live right - once is enough."
Es ist nicht entscheidend, wie lange du lebst.
Ich glaube, dass es entscheidend ist, wie viel Leben du deinem Leben gegeben hast. 

Am Wochenende habe ich endlich den Film "Muriels Hochzeit" geschaut - das Original mit Toni Colette.
Dieser Film war irgendwie... ganz anders als ich ihn mir eigentlich vorgestellt hatte. Ich dachte, er wäre witziger, lustiger, ja... vielleicht ein Stück oberflächlicher.
Was mich erwartete, war stattdessen ein derart tiefgründiger Film, dass ich zuweilen nicht wusste, ob ich eher weinen denn lachen sollte. Was ich am beeindruckendsten empfand, war die Rolle der Mutter. Eine Frau mit einem sicherlich überschaubaren Horizont - aber was sie zu geben hatte, war soviel mehr. Und keiner hat es wirklich wahrgenommen. Bis sie sich das Leben nahm. Ihr Leben in ständiger Nichtanerkennung, Erniedrigung - auch wenn ihre Kinder sie geliebt hatten, zweifellos. Oh Gott, mir tat fast körperlich weh, dass Muriel in der Kirche ihre Mutter übersehen hatte.. Wie so manches andere auch.
Noch lange danach, als der Film geendet hatte, dachte ich darüber nach.
Vor zehn Jahren habe ich mich von meinem Ex getrennt. Wann immer ich danach darüber nachdachte, überkam mich nur ein einziger Gedanke "Diese Entscheidung hat das ganze Leben verändert - und sie war vom ersten Moment an richtig."
In den folgenden zehn Jahren habe ich so vieles erlebt, um mich herum und in mir. 

Vielleicht werde ich eines Tages 84 oder doch 104 Jahre alt. Dann hätte ich noch sechzig Jahre.
Vielleicht schaff ich es, vielleicht auch nicht.
Aber ich bin so sehr froh und dankbar für die Zeit, die ich jetzt erlebe. Heute. Jetzt. Und hier.
Vor zehn Jahren war ich fast tot. Und jetzt... bin ich glücklich. In mir selbst und um mich herum.

Es rappelt in der Kiste

Na ja oder so ähnlich sagt man bei uns im Norden, wenn man zum Ausdruck bringen will, dass grad einiges passiert und man nicht zum Luftholen kommt.
Junior hatte sich beworben. Ist nix Neues, macht er seit Mitte September, seit er mit der Ausbildung fertig ist. Er hatte Vorstellungsgespräche, er war schrecklich nervös, er hatte das Tippen trainiert - und sich am Samstag noch ein neues Hemd gekauft. Gute Wahl! Schwarz, slim - perfekt.
"Aber die Krawatte is nich dein Ernst, oder?" hatte ich ihn entgeistert gefragt und er grinste: "Siehste, ich hab doch gleich zum Vater gesagt, ich seh damit so verkleidet aus, das trägt kein Mensch mehr."
Aber gegen meinen Ex und dessen Weggefährtin hat er keine Chance (na das lernt er noch).
Das Bewerbungsgespräch fand ca. 48 km von zu Hause statt und seit der Einladung lag mein Ex dem Jungen in den Ohren: "Mach das nicht! Ist viel zu weit zum Pendeln, viel zu teuer und ne Wohnung brauchst du nicht, du überstehst vielleicht nicht mal die Probezeit!" Ja was soll ich sagen... Der blanke Optimist - der Mann. Ohne Worte.
Als Sohnemann am Sonntagabend vor mir stand mit hängenden Schultern und hilflosem Blick und auch noch die Frage hervorschob "Was meinst du, Mutsch, ob man den Termin nicht wirklich absagen sollte?"
Da sprach ich ein Machtwort, das ganz entgegen meiner Art kurz und knapp ausfiel: "Nein!"
"Na ja aber..."
"Kein Aber! Erst liegt der Vater dir drei Jahre in den Ohren, dass deine Ausbildung nix taugt, weil du sowieso keinen Job hier findest und andere (! - wie ich DEN Spruch "die anderen" immer gehasst habe!) bis in die Schweiz fahren müssen; jetzt kannst du dich hier bewerben und sollst nicht?"
Merke: Der eigentliche Job wär etwas näher ran, nämlich in 34 km erreichbar. Eine Strecke, die ich auch jeden Tag fahr.
"Na ja... Als ich dann gegangen bin, hat er mir noch gesagt: Wenn du diesen Job annimmst, rechne aber ja nicht mit meiner Unterstützung!"
"Tun wir auch nicht", habe ich geantwortet, "wär ja auch was Neues."
Jedenfalls: Sohnemann ist gefahren und als er zurückkam, wirkte er recht euphorisch. Ob es mit dem Job klappt, wissen wir nicht - aber es muss ihm dort gefallen haben. Mal raus aus dem Kuhkaff, wo er normalerweise wohnt, andere Menschen, andere Sitten und Gebräuche ;) Die Krawatte lag übrigens irgendwo in der Ecke.
Ja und heute... Gleich drei Firmen haben sich bei ihm gemeldet, jetzt heißt es Daumen drücken!
Zwei Bewerbungen habe ich ihm auch noch zugespielt - versendet.
Und dann klingelte mein Telefon und ein Doc war dran, der sich mit mir über meine Schmerzerkrankung unterhalten wollte. Ein Klinikchef, Verbindung hergestellt über achtundneunzig Ecken. Er hatte all meine Akten gelesen - außer der vom Rheumatologen, denn der Bericht liegt immer noch nicht vor.
"Das mit dem Rheuma ist sehr wahrscheinlich, bei DER Geschichte", sagte er, "und es klingt nach Vaskulitis (ich glaub, das war das, was die Rheumatologin vermutete und was noch in der Labortestphase sein soll). Ich brauch aber den Bericht noch, können Sie mir den organisieren?"
"Äh..."
"Und hat man Ihnen schon Cortison gegeben?"
"Äh.. nein!"
"Warum nicht?"
"Das kann ich Ihnen auch nicht sagen."
Er wollte dann von mir noch mal meinen ganzen Weg wissen, von Beginn der Erkrankung an, die Umstände, die Symptome und überhaupt alles.
Ja und dann wollte ich die Rheumatologin anrufen: Sprechzeit nur von acht bis zwölf. So möcht ich auch mal arbeiten! Vielleicht mal beim Hausarzt anrufen? Der könnte ja auch schon den Bericht haben. Sprechzeiten von acht bis elf!
"Rufen Sie mich einfach wieder an, wenn Sie den Befund haben", sagte der Klinik-Chef, "ich mach erst mal Feierabend."
Hmmpff.
Ich hatte ja irgendwie schon ein schlechtes Gewissen, dass ich heute hier einiges Privates erledige - und dann auch noch blogge, während mein ehemaliger Azubi und seit Juli Festangestellte hier wühlt und macht und tut. Aber als ich aufstand, um mir etwas Kaffee nachzufüllen, sah ich, dass sie gar nicht rechnungsprüfend über ihren Tisch gebeugt saß - sondern über ihrem Smartphone! YEAH!
Es ist Weihnachten - und unsere Büromotivation hat spürbar nachgelassen. Ja, auch die :)

Denn ich weiß nicht, was ich da tat

...ich hab nur ein bisschen am Layout herumgebastelt (Zwillinge halt, die müssen immer mal was anders machen, sonst wird ihnen langweilig. Nicht umsonst hat mal meine Schwägerin zu mir gesagt: "Mit dir will ich doch keine WG gründen. So oft, wie du umräumst, würde ich mich ständig fragen müssen, ob ich in der falschen Wohnung bin." Nicht umsonst ändere ich immer wieder gern meine Haare in Form, Schnitt, Farbton. Nicht umsonst hieß es auch mal in irgendeinem Buch: "...der Zwilling hebt lieber drei Baugruben aus, weil es ihm viel zu langweilig ist, ein Haus zuende zu bauen.")

Ja und nun hab ich halt bissl am Layout gewerkelt - und nun sind meine Follower weg. Oder besser.. Unsichtbar.
Jemand eine Erklärung??
Er bekommt einen Keks dafür - ich opfere ihn :)

Montag, 16. Dezember 2013

Fünfundsiebzig Tage und Nächte

...habe ich diesen irrsinnigen Schmerzschub ertragen. Einer, der normalerweise maximal vier Tage bleibt und dann wieder nachlässt, erträglicher wird. Doch dieses Mal... Fünfundsiebzig unglaublich lange Tage und Nächte kaum noch schlafen, immer weniger essen; fünfundsiebzig Tage lang nicht mehr wissen, wie liegen, wie stehen, wie sitzen, wie lachen - und wie lange schaffe ich es noch, aufrecht zu stehen, ohne dass jeder mir ansieht, wie ich mich fühle?
Seit gestern Morgen endlich lässt es wieder nach.
Gestern Morgen bin ich erwacht und spürte... nichts. Ich fühlte nichts.. Ich atmete langsam und sehr bewusst tief ein und schloss fast glückselig meine Augen, breitete in meinem Bett die Arme aus: JA!
So fühlt es sich an!
So leicht, so frei, kein Gewicht mehr, das an den Armen und Beinen hängt.
Den ganzen Tag hielt ich mich gestern in meinem Zuhause aus, lag ewig lang in der Badewanne, las, bereitete mir entweder Tee oder Kaffee, las in Büchern, in Blogs und tat... einfach nichts, außer es mir gut gehen zu lassen. Vor allem bin ich wieder in die Welt meiner Musik eingetaucht. In mich selbst eingetaucht. In meine Seele zurückgekehrt. Es ist schwer zu beschreiben...
Vielleicht hab ich ja einfach nur dem Frieden nicht getraut.

Man sagt, es ist die Ruhe in der Seele, die die Kraft dem Körper verleiht.
Irgendwie war es dieses Mal genau so: Mittendrin im schlimmsten Schub erfasste mich eine Gelassenheit, die mich auch von innen heraus lächeln ließ. Eine Gelassenheit, die sich zugleich auch irrsinnig kraftvoll anfühlte. Ich fühlte es nicht nur. Ich sah es auch auf jedem Foto in den letzten Tagen.
Und dann... ließ der Schmerz mit einem Mal wieder nach.
Immer noch schlafe ich kaum in jeder Nacht. Doch dieses Mal ist es, weil ich begierig von diesem Leben kosten will, diesen Momentaufnahmen, in denen mich der Schmerz nicht daran hindert, etwas zu tun, etwas zu geben - und auch etwas zu nehmen.

Bei Gott, ich liebe dieses Leben!

Arbeitsverhinderungsmaßnahmen

Heute Mittag gab es Essen vom Chef - frei Haus für alle Mitarbeiter. So quasi als Weihnachtseinstimmung. Wenns schon keinen Adventsschmuck hier gibt.
Dafür Weißwürschte und Senf süß.
Frischer Lachs geschnitten.
Frische Zwiebeln geschnitten und gehackt.
Und ne Mitarbeiterin, die jetzt ne Fingerkuppe weniger hat.


...ob die einer in seinem Futter fand? Weil.... zwei Mitarbeiter haben sich seit heut Mittag krank gemeldet. Joo, dat ging fix.
Ich wollte Chef einreden, dass sich ohne Fingerkuppe auch schlecht tippen lässt und ich mich als Dritte im Bunde für heute abmelden dürfte.
Ließ er nicht gelten.
Er meinte, solange ich die Kaffeetasse noch halten kann, is allet im grünen Bereich.
Schade. Hätt' ja klappen können!

Sonntag, 15. Dezember 2013

Alle Wege führen nach Hause


but i don't wanna go that way 
surrender hope and faith again



...alle Wege führen am Ende immer wieder zu Dir nach Hause...


For Once In My Life



Als ich heute morgen, also so gegen halb zehn erwachte, war draußen, hinter meiner Jalousie schon der Tag angebrochen. Ohne Sonne und mit Temperaturen, die bewirkten, dass ich mich tiefer zurück in mein Bettchen kuschelte, den Strickpullover auskramte, dann doch aufstand, um mir wenigstens noch einen Kaffee ins Bett zu holen - und dann wählte ich die Musik aus, die zu mir und in diesen Augenblick passte.

Und ich fand sie....
Genau genommen fand ich sie schon vor vier Tagen, aber na ja, Ihr wisst ja, nicht jeder Song passt zu jedem Tag. 

Und dieser hier... Wenn ich die Augen schließe, kann ich es vor mir sehen... Zarte, aber riesig große Schneeflocken, die vor dem Fenster herunterrieseln.. Wisst Ihr noch, wie die auf der Zunge schmecken?
Ich kann mich sehen, die Wangen rosarot gefroren und die klammen Finger um eine Tasse Glühwein gelegt. 
Ich kann es beinah schmecken, das Gebackene aus Zimt und Vanille und das Aroma der heißen Schokolade.
Ich kann es riechen, den Geruch nach Tannenzweigen.
Ich kann es hören, wie der Schnee unter den Schritten knirscht und wie es klingt, wenn mein Schneeball den anderen trifft - und ich kann mein Lachen hören, während ich vor der Rache flüchte.

Und dann öffne ich meine Augen und lieg immer noch hier und höre immer noch diese Musik.
Die gelben Seiten legen ja zu dieser Zeit lieber echte Klassik auf. Ich gestehe, ich bin da Banause. Ich brauch Musik, die in meinem Inneren etwas berührt, das sofort tausend Bilder in meinem Kopf auslöst....

Ich wünsch allen Lesern einen wunderbaren dritten Advent.

Huch, der dritte schon? Jetzt wirds aber Zeit...

Freitag, 13. Dezember 2013

Wenn es Nacht wird....

     

...findet man mich fast immer in inniger Umarmung mit der Musik.








Freitag, der Dreizehnte

Ich glaub zwar nicht daran, dass ein Freitag ein Pechtag ist, bloß weil die 13 draufgefallen ist. 
Ich bin durchaus der Meinung, dass eine 13 auch eine Glückszahl sein kann. Warum, das fällt mir jetzt grad auch nicht ein, aber vorstellen könnt ichs mir trotzdem.
Außer heute vielleicht. Auch wenn ich gleich sagen muss: Nee, Schlimmes ist nicht passiert.

Aber zum Jubeln is mir eben auch grad nich.
Erst sagte mir die Miss Friederike unseren geplanten Berlintrip ab. Sie liegt im Bett, das sie vermutlich neben der Toilette aufgestellt hat, und hat offenbar noch ein Eimerchen daneben stehen. So ist das wohl, wenns oben und unten gleichzeitig losgeht. Das soll sie bittschön ohne mich tun. Krankenbesuche in allen Ehren - aber erstens braucht Junior mein Auto und zweitens brauch ich nich das, was Friederike hat.
Ich bin da ganz bescheiden, wirklich.
Und dann bekam Junior heut Nachmittag zu seinem ad-hoc-Vorstellungsgespräch von gestern eine Absage. Vor zwei Tagen war gegen Abend die Einladung eingetrudelt, seine Unterlagen hätten doch das Interesse geweckt und er möge sich doch bitte am nächsten Mittag vorstellen. Hat er gemacht. 
Man wollte ihm Freitag Bescheid geben, ob es Montag gleich losgehen könne.
Das wirds vielleicht auch - aber eben für einen anderen Bewerber. Meinen aufrichtigen Glückwunsch an dieser Stelle an den Gewinner dieser Runde. 
Nee, unterkriegen lassen wir uns davon nicht, aber es hat schon auch was Deprimierendes,  wieder eine Absage zu bekommen. Oft wird nach Berufserfahrung gefragt. Die hätte er ja gern, aber dazu müsste er eben auch erst mal arbeiten dürfen. 
Sie behalten ihn in ihrer Datenbank. Na immerhin. 
Am Montag hat er sein nächstes Vorstellungsgespräch, ca. 45 km von hier. Der Vater lief prompt Sturm dagegen. Wie man sich dort bewerben könne, er könne das doch gar nicht jeden Tag fahren und dort hinziehen könne er auch nicht, er sei ja erst mal in der Probezeit und man wisse ja gar nicht, ob er die bestehe.
Oh man. Dieser Mann versprüht geradezu glänzenden Optimismus. ha ha. All die drei Jahre der Ausbildung durfte Sohnemann sich von seinem Vater anhören, dass Leute mit seinem Abschluss von hier bis in die Schweiz fahren müssen, weils hier oder im Umkreis solche Jobs nicht gäbe. Ich finde, ein Job ca. 40 km vom Wohnort ist schon noch ein Umkreis. Und mal drei oder sechs Monate pendeln, da denke ich, dass das auch durchaus machbar ist. Der Junge kann ja dann immer noch umsiedeln, wenn er das möchte. 
Wieso lässt man ihn nicht einfach mal was ausprobieren, Hauptsache, er kommt in Lohn & Brot und kann vor allem ein wenig Erfahrung sammeln? Andere Menschen kennen lernen (und vielleicht dadurch die Frau seines Lebens), neue Eindrücke und Erlebnisse - und wenns mal nen Scheißtag gab, sind wir ja auch nicht wirklich weit weg.
Ich hab ihm geraten, er soll sich nicht kirre machen lassen und das Gespräch annehmen. 
Wer nicht wagt, der gewinnt auch nix - und wer nicht fragt, erfährt auch nix. Na ja meistens jedenfalls.

Und nun? Dieser Freitag... schreit irgendwie nach Beruhigungskäffchen - und Schokolade.

Der Zauberer der Smaragdenstadt

Jeder, der in der DDR groß geworden ist, wird vermutlich dieses Buch kennen. Nachdem ich mich nun gestern Abend von diesem "Märchenfilm" schlichtweg verzaubern lassen hatte, erinnerte ich mich an jenes Märchenbuch.
(Leider auch an die Tatsache, dass das damals von einer Schulfreundin ausgeliehen war und ich abends immer so lange darin las, bis ich einschlief - und der Buchrücken am Morgen entsprechend.. äh.. ramponiert aussah :( Ich entschuldige mich heute noch mal dafür - auch wenn diejenige von diesem Blog gar nix weiß und es auch gar nicht liest. Aber vielleicht ist diese durchaus ernst gemeinte Entschuldigung trotzdem gut fürs Karma und so.)
Märchen können sie einfach, die Russen, und ich denke da auch  gleich an die schönen Märchenfilme, in denen die Hexe Baba Jaga durch einen Mann dargestellt wurde.

Nun mag ja diese Geschichte dem eigentlichen "Zauberer von Oz" nachgebaut worden sein (diese Geschichte mit Alice im Wunderland habe ich im Übrigen nie gesehen oder gelesen), aber ich wage dennoch zu behaupten, dass es dieser ganz ureigene Charme Wolkow's ist, der dieses Buch und auch all seine Fortsetzungen so einzigartig macht. Dazu muss ich Euch einfach mal ein kleines Lesebeispiel bringen, ein Zitat aus dem Buch, das in einer Amazon-Rezension wiedergegeben wurde und mich schlagartig wieder daran erinnerte, warum ich dieses Buch so gern gelesen habe:
"Er hielt ihnen, höflich wie er war, sein rotes runzliges Storchbein hin, das sie gefühlvoll drückten. Der Scheuch schüttelte es so kräftig, dass er es fast ausriß. Dann flog der Storch davon, und die Wanderer setzten ihren Weg am Ufer fort. Der Scheuch strahlte vor Freude, hüpfte und sang: "Oho-oho-oho! Ich bin wieder bei Elli!" Und dann, nach drei Schritten: Oho-oho-oho! Ich bin wieder beim Eisernen Holzfäller!" Und so zählte er alle der Reihe nach auf, Totoschka nicht ausgenommen, um dann wieder von vorn zu beginnen. Es war ein ungereimtes, aber fröhliches Lied, das von Herzen kam."
(Quelle: http://www.amazon.de/review/R2PCFWU87AW16P/ref=cm_cr_dp_title?ie=UTF8&ASIN=3928885057&channel=detail-glance&nodeID=299956&store=books

Bis dato hatte ich gar nicht gewusst, dass es mehrere Übersetzungen bzw. Einkürzungen zu dieser Buchreihe gegeben hatte, und was dem dann folgte, könnt Ihr Euch sicherlich denken: Die halbe Nacht wälzte ich das wold wide web auf der Suche nach entweder dem Original oder aber der Übersetzung von Lazar Steinmetz - und wenn Ihr den oben zitierten Text mit der späteren "Nachfassung/ Einkürzung" betrachtet, dann wird klar, dass man diese Nachfassung auch nicht geschenkt haben möchte:
"[...] In der neuen Auflage erfährt man nur kurz und bündig: "Dann flog der Storch davon, und die Wanderer setzten ihren Weg am Ufer fort." Dieses traurige Beispiel steht stellvertretend für viele weitere Kürzungen, die die besonders liebevolle Schilderung der Figuren einfach auslöscht [...]"

Ich zögerte dann jedoch, weil ich zwar schon auch mal 80 Euro für einen echten Buchschatz ausgeben würde - aber nicht unbedingt dann, wenn dieser Schatz aus 6 Büchern besteht. Und 480 Euro für 6 Bücher....
Eindeutig... Nein!
Heute Vormittag sollte ich im Auftrag des Chefs etwas im Internet recherchieren. Aber ach... Ich bin ja immer so leicht ablenkbar... verirre mich auf Seitenwege... und landete - ich weiß gar nicht, wie's kam - auf buecher.de *grins*
Kurze Rede, langer Unsinn: Ich habe mir soeben mein Weihnachtsgeschenk geordert und alle 6 Bücher im Taschenbuchformat bestellt. Die mögen sicherlich in der Illustration dem Original nicht wirklich nachkommen - aber ich bin ja auch kein Kind mehr, das Bilder bestaunen will - ich bin erwachsen und will Inhalt!
Und mit einem Preis von nur noch 8 Euro pro Buch in der Originalübersetzung und damit ungekürzten Fassung freue ich mich grad wahnsinnig und grinse hier wie ein Honigkuchenpferd, ach was, strahle ich wie ein mit Lametta überhangener Weihnachtsbaum - und dann bleiben über die Weihnachtstage TV & Co. aus und dann wird nur noch vorgelesen... Dann müssen auch die gelben Seiten die Spielkonsole links liegenlassen, so leid es mir tut. Mir doch egal, ob das Onlinestrategiespiele sind und er vielleicht in der Zeit eine Stadt nach der anderen einbüßt. Was ist das schon im Vergleich zu dem, das man stattdessen bekommt!


Donnerstag, 12. Dezember 2013

Zeit der Märchen


Alle Welt redet von Weihnachten.
Spürt Ihr Weihnachten schon? Fühlt Ihr es?
Irgendwie ist es schon so nah und irgendwie doch so weit weg. Ob es daran liegt, dass es noch nicht richtig geschneit hat?
Als ich noch Kind war, war Weihnachten immer etwas Besonderes. Auf einmal gab es Apfelsinen, die in Seidenpapier geschlagen und im Schrank aufbewahrt wurden. Schon lange vor dem Heiligen Abend war die Luft erfüllt von Vorfreude, Heimlichkeiten und süßen Gerüchen in der Luft.
Ja vermutlich erlebt man das als Kind, wenn man noch klein genug ist, um an den Weihnachtsmann zu glauben und auch daran, dass so wundersame Dinge nur zu dieser Zeit des Jahres passieren würden. Alles war irgendwie entspannter, liebevoller und an den Wochenenden kamen vor allem diese japanischen Zeichentrickfilme, die wir uns auf dem Fußboden liegend angesehen haben.
Es war die Zeit, als ich noch an Prinzen und Prinzessinnen glaubte, an Wunder, kleine oder große; es war die Zeit des kindlichen Staunens und Freuens und des Glaubens daran, dass alles immer gut würde.
Es war die Zeit, in der ich Märchen über alles liebte und Abende lang in solchen Büchern las.

Heute Abend erinnerte ich mich wieder daran.
Ich lag ausgestreckt auf meinem Sofa, es war warm und wohlig und kuschlig, ich hatte heiß geduscht, mir das Haar gewaschen und mir eine heiße Schokolade zubereitet.
Und dann sah ich "Die zauberhafte Nanny". Ich gestehe, ich sah diesen Film zum ersten Mal. Und wenn er auch phasenweise völlig überzogen war, so hat er doch... einfach Charme. Jenen unverwechselbaren Zauber, den es nur in Märchen geben kann.
Ich fühlte mich erinnert an die Zeit, als ich ein kleines Mädchen war, von Prinzen und Prinzessinnen träumte und eben noch... an Wunder glaubte.

Manchmal möchte ich gerne in diesen Augenblicken verharren, ich möchte sie einfangen und aufbewahren, und sei es nur ganz tief in mir. Gehst du heute durch die Stadt, siehst du vor allem Menschen, die durch die Straßen hasten, einander anrempeln, anpöbeln, die einander verletzen. Menschen, die gejagt sind vom Job, dem Alltag und dem Gefühl, es allen recht machen zu wollen oder zu glauben, dass sie es müssten. Menschen, die ihr Pflichtprogramm absolvieren und deren Augen leer und stumpf, deren Lächeln kalt geworden ist.
Ich will das nicht.
Ich kann das nicht und ich kann so nicht leben.
Ich will nicht den TV einschalten und jeden Tag nur etwas über Mord und Diebstahl und Hass und Verlogenheit in der Welt hören. Ich will nicht auch noch in dieser, eigentlich besinnlichen Zeit den TV einschalten und zusehen, wie andere Menschen sich ermorden, betrügen, belügen.
Leben ist Leben und zu oft harte Realität.
Leben ist aber auch... Zauber. Es gibt nur zuviele, die den Blick dafür verloren haben und auch noch glauben, sie müssten dir das Leben erklären. Und begreifen nicht, wie leer sie sind.
Dann bin ich eben ein bisschen weltfremd, ist mir doch egal.
Nur wenn du selber glücklich bist, kannst du auch andere Menschen wirklich glücklich machen. Egal, ob es deine Kinder, dein Partner oder die Menschen sind, die dir viel bedeuten. Es kann nur in dir selber liegen und nur du selber kannst von dir abgeben oder es einfach nur bleiben lassen. Finde ihn wieder, den Zauber in dir.

Ich wünschte, wir würden wieder öfter Märchen sehen können. Richtige, schöne Märchen.

Die allesentscheidende Frage

...nein - nicht DIE, die Ihr denkt! Schade eigentlich. Aber ok.

Ein Bild für die Götter mögen Junior II und ich gestern Abend geboten haben, nachdem er müde und am späten Abend vom Sport heimkehrte, sich zu mir aufs Sofa legte und während wir einander aus müden, halboffenen Augen anschauten, stellte ich ihm die allesentscheidende Frage:
"Was wünschtn du dir eigentlich zu Weihnachten?"
Drei Minuten später er: "Äh..."
Nochmals drei Minuten später ich: "Ja?"
Wiederum ein paar ungezählte Minuten später und einem Kratzen am Kopf: "Weiß nich... Ich hab eigentlich viele Wünsche, aber mir fällt nix ein."
Mein Plan war ja eigentlich, diesem kleinen großen Sportfanatiker einen Boxsack zu schenken, an dem er Frust ablassen konnte. Aber nachdem erst die gelben Seiten die Hände hochgerissen hatten mit dem Aufschrei: "Aber doch nicht bei eurem Mauerwerk! Hast du ne Ahnung, wie schwer das Teil ist?"
Ja hab ich zufällig - ich habs gelesen bei diversen Anbietern. Und dass ich das allein auch nicht anheben, geschweige denn tragen könnte. Aber wozu hat man doch einen großen kräftigen Sohn oder wahlweise auch einen Kollegen. Ha! Aber dass unser Mauerwerk jenes Teil nicht würde tragen können, ok, daran mochte was sein. Immerhin hatte ich es mal fertiggebracht, beim Setzen von Bohrlöchern für ein kleines Regal Löcher mit einem Radius von fast zehn Zentimetern in die Wand zu stemmen und irgendwann, als mir pulverisierter Ziegelstein entgegenfusselte, aufgegeben, zugegipst und die gelben Seiten später mit dem Bohrer an die zweite Wand verwiesen.
Hm.
Als beim Erzählen in der Mittagspause dann auch noch ein Kollege ebenfalls die Hände hochriss mit der Bemerkung: "Ihr wohnt in ner Mietswohnung! Never - dat wird nix! Hast du ne Ahnung, wie laut das ist? Viel Spaß mit den Nachbarn!"
Hm.
Und damit war mein schöner Plan gestorben.
Oder aber er bekommt jetzt endlich das Tattoo, das er sich ja auch wünscht!

Vor einer Stunde rief mich Junior I an und meinte, er habe gleich ein Vorstellungsgespräch und sei ultra aufgeregt. Glückwunsch! Bevor er auflegte, stellte ich ihm die allesentscheidende Frage: "Was wünscht du dir eigentlich zu Weihnachten?"
Dass er nur was Kleineres bekommt, weiß er, immerhin hatte er vor sechs Wochen bereits ein neues Handy bekommen. Aber auch "was Kleineres" soll von Herzen kommen und wohlüberlegt sein.
Ich weiß, dass ich ihm mit der Allianz-Arena und einem Heimspiel seines Lieblingsfußballvereins die Freude seines Lebens bereiten würde - aber KLEIN sieht dann eben doch ganz anders aus! Blöden Vollhorstis ey. Warum muss das so teuer sein? Ach, blöde Frage. Irgendwoher müssen die Millionengagen ja kommen.

So. Und nun hab ich in der Mittagspause herumgesurft und geguckt - und immer noch nix gefunden, irgendwas Originelles, das von Herzen kommt. Irgendjemand Vorschläge? Die Zeit rennt und ich schlendere gemütlich hinterher.

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Millionär mit einem Klick

Nein, ich mach hier keine Werbung für die Lottoindustrie (ich spiele nicht, ergo gewinne ich nicht - ich verliere dadurch aber auch nichts ;))
Auch frage ich nicht, ob Ihr die letzte Jauch-Sendung gesehen habt (Selbst wenn du hier verlierst, kannste immerhin sagen, dass du dafür  ne tolle Show hattest.)

Seit einem halben Jahr betreibe ich die Online-Überweisungen in unserer Firma. Ich erinner mich noch sehr genau, wie aufgeregt ich bei den ersten Überweisungen war. Es ist ja nicht so, dass mir das Prozedere fremd wäre, nein, ach gar nicht. Nur... Wenn ICH Beträge überweise, übersteigen sie nicht mal die 100-Euro-Grenze; es sei denn, es handelt sich um eine Werkstattrechnung.
Die Beträge hier im Unternehmen jedoch... Da kann man schon mal die große Flatter kriegen, kalte Schweißhände gratis! Vor jeder Ausführung habe ich jeden Posten mindestens 3 x gegengeprüft und war nicht selten einen ganzen Nachmittag lang mit diesen Ausführungen beschäftigt. Ansprechen? Ja nicht!

Inzwischen ist es so, dass ich nebenbei Kaffee trinke, ein Schwätzchen mit der Kollegin halte und über den neuesten Witz vom Chef lache.
So kann das dann aber auch mal passieren, dass für eine Spesenrechnung statt 1.171 Euro gleich mal 1.171.000 Euro überwiesen werden sollen.

Huch....

Glücklicherweise wird man bei diesem angewandten System auch noch 3 x zu irgendwelchen Eingaben aufgefordert - genug Zeit also, den Fauxpas zu erkennen. Und wenn Du Deinen Fehler dann immer noch nicht bemerkt hast, dann bleibt Dir nur noch eins: abhauen....
In diesem Sinne... Gibts eigentlich WLAN auf den Bahamas?

Dienstag, 10. Dezember 2013

Meine Mum hat mir dazu geraten

Also den muss ich jetzt noch loswerden, bevor ich mich wieder in die Arbeit.. äh.. stürze.
Ruft mich doch heute Vormittag Junior I an: Nach den ersten seiner Bewerbungen trudeln nun auch die ersten Reaktionen ein. Zwei Vorstellungsgespräche geführt, dreiTelefoninterviews geführt und während ich den Überblick verliere, jongliert sich der junge Mann durch den Arbeitsplatzsuchewahn.
Nach dem Durchsehen seines Lebenslaufs war mir aufgefallen, dass er vergessen hatte, seinen Führerschein anzugeben.
"Auch wenn du einen Bürojob hast, sowas ist immer wichtig", belehrte ich ihn, er änderte um und telefonierte bei allen Interessenten noch mal nach. Auch um ihnen zu sagen, dass er mit der Einschätzung seiner eigenen Schreibgeschwindigkeit mächtig daneben gelegen hatte: "Herr D., ich wollte Ihnen noch sagen, dass ich mich da doch bisschen vertan hab. Ich hätts ja nie gedacht, weil ich momentan nur mit zwei Fingern schreiben kann, aber ich schaffe trotzdem die 200 Anschläge in der Minute!"
(Diesen Schnelltest hat er mir weitergeleitet, guckst Du hier:
http://www.typingspeed.u4u.cc/ranking
 und natürlich konnte ich nicht anders - ich MUSSTE an diesem Test teilnehmen. Hinterher weinte ich ein bisschen, weil meine Geschwindigkeit um doch etliches nachgelassen hat. Aber nach einem Kaffee war alles wieder gut. Lachen konnte ich dann wieder immerhin angesichts dessen, dass ich den 1-Minuten-Test überhaupt nicht bestand, aber bei 3 und 5 Minuten immer besser wurde. Na ja, Nordkind eben: Lässt man ihr bisschen Zeit, kommt sie auch ;))

Ja nu jedenfalls - so redet es, mein Herzchen.
So wie er heute auch noch mit der letzten Dame telefonierte: Erst erkundigte sich, wie seinen Chancen nach dem Bewerbergespräch seien und ob er immer noch in der Auswahl sei. Ja, sei er. "Ah ja, vielen Dank und dann wollte ich Ihnen noch sagen, dass ich doch ein Auto hab. Sie wissen ja, ich nutze das von meiner Mum, aber die hat mir jetzt geraten, in den Bewerbergesprächen immer zu sagen, dass ich ein Auto hab und nicht, dass ich nur manchmal eins hab."
Ach das Herzchen...
Während mir selbiges in den Schoß rutschte, griff ich beherzt zum Kaffeebecher, trank erst mal einen großen Schluck und belehrte ihn dann nochmals darüber, wie er nun wirklich auftreten sollte, ohne dass er mich oder überhaupt wen ins Spiel brachte.
Die Leute, die Junior I kennen, den sensiblen 1,94-Meter-Mann, der immer schüchtern auf einen herunterschaut, die wissen, dass er wirklich ein Goldstück ist, ein Seelchen. Und ich bin mir auch gar nicht so sicher, ob die Auffassung seines Vaters, dass er in dieser Welt verloren sei mit seiner Art, auch stimmt.
Denn in jeder E-Mail, die er bekommt, wird ihm ganz explizit für seine Freundlichkeit gedankt.
Sogar die vom Arbeitsamt hat er damit rumgekriegt: Die hat seine Arbeit gemacht und dafür gesorgt, dass er aufgrund seiner 1. Ausbildung auch sein Geld bekommt, und zwar richtig pronto - wir waren alle von den Socken. Und dann hat sie noch so eine nette E-Mail geschrieben und ihm für seine echte Freundlichkeit gedankt. Hört man an der Stelle sicherlich auch nicht oft. Ich sags ja: Er macht seine Sache und geht seinen Weg. Is meistens so im Leben.

Und da waren sie wieder, meine drei Probleme

Frei nach diesem Otto-Spruch, erinnerte ich mich jedenfalls heute Morgen daran, als ich - leicht schweißgetränkt - aus einem Angstschlaf erwachte.
Jetzt gehts wohl wieder los, oder was?
1. Alpträume
2. Verfolgungswahn
3. äh... weiß ich noch nicht
Nicht nur der Schmerz kommt wild in Schüben - meine Angstträume auch. Momentan verändern sie ihre Gestalt. Neuerdings erwache ich nachts, weil ich im Traum sehe und höre, dass jemand mein Zimmer betritt - und eben glaube, dass dieser Spuk real ist. Letzte Nacht hörte ich diese Schritte so deutlich, dass ich herzklopfend davon erwachte. Und für den Restschreckmoment dieser Phase zwischen Schlaf und Erwachen sah ich noch einen Mann; allerdings sah ich nur seine Beine und seine derben Schuhe. Also quasi das, was ich tatsächlich sehen würde, wenn ich im Bett liege, wie ich eben liege, ohne hochzuschauen. Fuck war das echt! Wenigstens grad noch rechtzeitig erwacht.
Seltsamerweise träum ich sowas derzeit jede Nacht. Es ist nicht immer derselbe Traum, aber es ist immer derselbe Ablauf. Selbst tagsüber erlebe ich manchmal Augenblicke, so wie gestern Abend.. Ich kam nach Hause, die Hände vollgepackt mit Einkaufstaschen (die Jugend war mal wieder ausgeschwirrt, wie immer, wenns was zu tun gibt *gnarz*) und als ich so nach meinem Schlüssel suchte, überkam mich dieses Gefühl, als ob mich jemand beobachten würde. Klar hab ich mich umgeguckt, ich mein, finster wars, der Mond schien helle - ach nee, der schien nich, es hat ja geregnet, und als ich dann zur Haustür reingehuscht bin und die Tür ins Schloss fiel, hatte ich irgendwie immer noch das Gefühl, da wäre wer. Als ich dann noch die Treppen hochstieg, glaubte ich, gleich träfe mich irgendwas in den Rücken..
Und in meinem Zimmer selbst... Eine Schreibtischlampe steht auf dem Tischchen neben meinem Bett. Will ich also keine Festbeleuchtung, schleiche ich durchs dunkle Zimmer und drücke dort aufs Knöpfchen. Seit ein paar Tagen kann ich das nicht. Dann klopft mir wild das Herz in der Brust und meine Phantasie gaukelt mir vor, gleich springt mir jemand an den Hals. Nur leider nicht vor Freude, sondern mit nem Messer.
Kurioserweise denke ich das nur in meinem Zimmer - in keinem anderen der Räume meiner kleinen süßen Behausung.
Ja Mensch, ich weiß auch nich! Alkohol gibts bei mir wirklich selten, nicht mal in Pralinen, also daran kanns nicht gelegen haben. Und würde ich so ganz mutterseelenallein leben, würde ich ja glauben: "Jetzt Helma, jetzt isses soweit, jetzt wirste närrisch." Aber daran kanns auch nicht liegen - denn ich leb ja nicht allein. Zwar kommt mir das oft so vor, insbesondere dann, wenns um die Hausarbeit geht oder aber im Badezimmer der Stapel frischer Handtücher innerhalb von 2 Tagen wieder dezimiert wurde (und keiner wars!), aber.. nee.. die Realität sieht dann doch anders aus.
Sind das jetzt Urängste, die nur das "Prinzip Angst" zeigen und von der ich wahre Ursachen erst ergründen müsste? Na bloß manchmal hab ich aber auch wirklich genug von dem ganzen Seelenmüll. Man kann doch nicht immer nur philosophieren, manchmal WILL ich einfach auch oberflächlich sein. Dann will ich einfach nur nen Kaffee trinken, mir über den Bauch streicheln und den Gott nen lieben Mann sein lassen. Fertsch.
Aber irgendwie... funzt dat nich so as ick dat will.

Paket geschnürt

Nein - kein Weihnachtspaket. Immer noch nämlich habe ich so einige Ideen und noch keine einzige davon umgesetzt. Wieso auch, sind ja noch zwei Wochen bis Weihnachten. Also alle Zeit der Welt!
Als die gelben Seiten mich am Wochenende fragten, was ich für ihn zu Weihnachten hätte, sagte ich ehrlicherweise: "Nix!" Und dann musste ich so lachen, dass er jetzt glaubt, ich habe einen Scherz gemacht.
(Na ja, hab ich ja vielleicht auch, nix Genaues weiß man bei mir nie :))

Aber immerhin ist das Wochenendpaket geschnürt: Miss Friederike hat heut Nägeln mit Köppen gemacht - und nun reisen wir zwei beiden tatsächlich wieder nach Berlin. Hach ick freu mir! Weihnachtsmarkt - wir kommen, halte Deine Tannen fest!
Ich muss vielleicht nicht noch hinzufügen, dass sie mir für jede.. äh.. Lebenslage einen (Aus-) Weg bot, also egal was kommt - ihr Sicherheitspaket steht, damit Samstag auch ja nix schiefgeht: Wir fahren! Es gibt nur einen einzigen Wermutstropfen: Ich darf nicht ausschlafen. Hat sie mir extra befohlen, Punkt halb zehn isse da (Bahn ist gestrichen übrigens, Friederike gedenkt zwar, mir ihren holden Samstagnachmittag zu opfern, aber nicht ihren Samstagabend. Klar. Gegen ne Weihnachtsfeier im.. hüstel.. gehobenen Kreise komm ich nich an, da könnte ich Argumente auffahren wie ich wollte.) Dafür bringt sie ein paar schwedische Köstlichkeiten mit, so für unterwegs, hat sie gesagt. Und dass ich die Hüften zu Hause lassen soll. Die Hüften zu Hause lassen... na das erinnert mich auch gleich wieder daran, wie lange ich nicht mehr zu einem Fasching war. Ich finde ja immer komisch, dass alle auf Fasching schimpfen - und dabei rennen 365 Tage lang Narren durch die Welt.. Nu ja. Nich mein Bier. Jedenfalls ich würde gerne mal wieder zum Fasching gehen. Mal so richtig herrlich bekloppt anziehen, am liebsten auch mal in so nen Fatsuit kriechen (böse Zungen behaupten ja gerne, da könntsch auch gleich naggisch gehen und müsst mich nicht mehr verkleiden, aber was solls, lasse reden. Meine Mum hat ja immer gesagt: "Solange die Leute über dich reden, bist du interessant für die." Als Kind hat mich das Getratsche ja fast "umgebracht", aber heute... Es sei denn, man erzählt nachweislich Gelogenes von mir, ja daaaannn!)
Bis Fasching jedenfalls is ja noch bisschen Zeit, ich nehme gerne noch originelle Vorschläge an.

Hmmpff, ein bisschen bluna bin ich wahrscheinlich doch - wie sonst ist es zu erklären, dass ich angesichts der besinnlichen Weihnachtszeit an närrisches Treiben denke? Wobei... wie gesagt, närrisches Treiben.. Was sich mir gestern auf dem Weihnachtsmarkt fernab von hier geboten hat... Mein lieber Scholli, wie unsereiner im Norden gerne sagt! Menschen, so weit das Auge reicht, und was mir wirklich wirklich von Herzen leid getan hat, waren all die Kleinkinder, die in ihren Buggys und Sportwagen durch die Gegend gekarrt wurden (sofern man denn gerade aus dem Stocken herausgekommen war) und die die ganze Zeit auf fremde Ärsche gucken mussten. Ich weiß nicht, was Eltern dazu bewogen hat, ihren Kindern sowas anzutun. Wenn die dann nachts nicht schlafen können, sondern von einem Alptraum in den nächsten stolpern, sollte das niemanden ernsthaft wundern. Selbst mir wurde das zuviel und ich war kurz davor, eine Panikattacke zu simulieren.
Was mache ich in so einer Situation? Die Aufmerksamkeit weglenken. Ah ja - und wohin? Aber klar, aufs Essen ;) An den sogenannten Liebesäpfeln komm ich einfach nicht vorbei, ich liiiieebe diese rotknackigen Dinger, und tatsächlich ist es so, dass es da Unterschiede gibt. Letztes Jahr musste ich mir das rote Zeugs aufwendig aus den Zähnen klauben; in diesem Jahr aber war der Zuckerguss einfach nur lecker. Nein - oberlecker. Drei Äpfel hab ich gekauft, je einen für die Jugend und einen für mich.
Als ich meinen aufgenascht hatte, bereute ich fast, dass ich die anderen beiden schon verteilt hatte.
Aber immerhin hat Junior II heute Abend seinen Whatsapp Status geändert und geschrieben "Ich liebe dich, Mum" data-blogger-escaped-abwaschen="" data-blogger-escaped-auch="" data-blogger-escaped-bestechung="" data-blogger-escaped-bezahlt="" data-blogger-escaped-chst="" data-blogger-escaped-da="" data-blogger-escaped-daf="" data-blogger-escaped-damit="" data-blogger-escaped-das="" data-blogger-escaped-dass="" data-blogger-escaped-demn="" 
Ich hab keine Ahnung, wie ich dieses Kauderwelsch da gerade angerichtet hab, aber ich versuch den Gedanken noch mal neu zuende zu bringen: Also, ich habe Junior NICHT dafür bezahlt, dass er sowas in die Welt schreibt (und immerhin haben so einige Mädels seine Nummer ;)) und nein, ich habe ihm NICHT damit gedroht, dass er künftig auch abwaschen muss. Manches geht im Hause Ziggenheimer auch ganz ohne jämmerliche Bestechungsversuche ;)

Ach Mensch... schon wieder gleich ein Uhr... Mach ich mir nun doch noch ein Käffchen oder leg ich mich ins Bett, auch wenn ich nicht müde bin? Hmm. Vermutlich sollte ich letztere Variante wählen. Sagt der Kopf. Der Bauch aber... schreit nach einer Orgie mit kandierten Äpfeln!
Ich denke, ich sollte morgen über das Wetter schreiben. Gute Nacht.

Donnerstag, 5. Dezember 2013

nils lofgren - valentine


Wooooaaaaarrrrr - what a geiler song!!!!!!!!!!

Versteht sich von selbst, dass ich mir diesen sofort einkaufen MUSSTE - da kann ich ihn richtig RICHTIG laut hören - und ich vermute, morgen früh bin ich taub. Aber das ist mir grad völlig egal!!!!!
Hach ja, jetzt ist mir wieder so sehr nach durch die City streifen, Musik in den Ohren, Bars, Cafes, überall und nirgendwo, fremdes Lächeln, ich bin hier und doch ganz woanders.
"Du bist wie ein bunter Schmetterling", hatte mal eine Freundin vor einigen Jahren zu mir gesagt - und Schmetterlinge fängt man niemals ein, sonst zerdrückt man ihnen die zarten Flügel...
Ich will raus... Ich muss raus...

....leider wars das jetzt auch mit nem zeitigen Zubettgehen - und morgen früh seh ich wieder aus wie der Schrecken von Ziggenheimer Town. Aber auch das ist mir jetzt herzlich egal!!!
Nils - sing & you Bruce - play!
And Helma - dance!

Rüffel von allen Seiten!

Und nein - es handelt sich hier leider nicht um einen Schreibfehler - Rüffel, nicht Trüffel. Schade eigentlich.
Gestern noch tat ich meine Entrüstung kund, dass man mir einen Mantel mit zugenähten Taschen verkauft hätte - und heute trudeln von überall her die Meinungen ein:

1. ist ein Schutz vor Schmutzfingern
    (da hab ich erst mal verstohlen auf meine Hände geschaut)

2. wo ich bislang meine Klamotten eingekauft hätte, wenn ich das Normalste der Welt nicht kenne?

3. kann man doch ganz leicht auftrennen, soll man auch

na und so weiter. Ihr kennt das ja: Wer den Schaden hat... Ich steh dazu, dass ich Bildungslücken hab! Und bei Bemerkung Numero 2 kam ich dann aber doch ins Grübeln. Wo kauf ich denn immer ein? Na bei H&M - mein Lieblingslabel. Die Klamotten sind gut und nicht so teuer. Mir wird doch immer recht schnell langweilig - außer bei echten Lieblingsstücken. Aber ich bin so eine, die genau der Zielgruppe der Marktwirtschaft entspricht: Lieber ein bisschen preiswerter und dafür mehr davon als wenig und teuer.
Ja so bin ich.
Hab ich jetzt jemanden desillusioniert? Etwa mich selbst? Ach i wo :)
Eine Kollegin meinte mit Blick auf meine neuen Schuhe zu mir: "Wie teuer waren die?" und ich sagte: "Schätz doch mal" und sie sagte: "Tja keine Ahnung, teuer bestimmt nicht, du Sparfuchs." und ich erstarrte: War das jetzt gut gemeint oder nicht? So sicher war ich mir da auch wieder nicht.
Ich hatte online mal ein paar richtig fetzige Pumps bestellt und dachte noch, ich hätte das Superschnäppchen damit gemacht. Dann kamen sie. Und unwillkürlich dachte ich an Fotos von Leuten auf Singlebörsen: allet Mache. So auch die Schuhe. Leider sahen sie in echt total billig aus. Das Schlimmste aber war: Die stanken wie Hubbatz! Aber sowas von! Und in mir begann der Kampf: Behalten oder sofort retour? Bei DEM Preis? Bloß wenn behalten - kann man dann was gegen den Gestank machen?
Miss Google sagte: "Tu die Dinger eine Nacht ins Eisfach, dann ist alles gut."
Sie lagen eine Woche drin - und stanken immer noch. Ich habe sie anschließend entsorgt. Die Dinger wollt ich nicht mal mehr der Kleidersammlung antun. Eine Beleidigung selbst für jeden Hartz IV-Empfänger!
Als ich vor paar Jahren mal eine Prämie bekam, überredeten die gelben Seiten mich, mir endlich ein paar wind- und wetterfeste und vor allem warme Winterstiefel zu kaufen. Die modischen Langschäfte, die für gewöhnlich vor meiner Tür stehen, sehen zwar toll aus - eignen sich aber eben so gar nicht für ausgedehnte Spaziergänge, und das schon gar nicht, wenns durch Berg und Tal gehen soll. (Auf letzteres hab ich sowieso keine Lust, ich habs nun mal nicht mit den Bergen.)
Und so gab ich das erste Mal in meinem Leben glatte 130 Euro für ein paar Winterstiefel aus. Hat MIR dat Herz geblutet! So viel Geld! Kennt Ihr die Szene aus "Ghost - Nachricht von Sam", wo Whoopie den 4-Millionen-Dollar-Scheck spenden soll? Dann wisst Ihr, wie ich aussah, als ich bezahlen sollte.



Ich glaube, überhaupt kann der Mann an meiner Seite froh sein, dass er mich hat - und nicht irgend so ne Barbie. Der Schmuck an mir ist äußerst übersichtlich (ich steh nicht auf die Weihnachtsbaum-Nummer), Schuhe und Handtaschen sind keine Leidenschaft von mir, nur ein notwendiges Übel (der Schuh muss nun mal zum Outfit passen, Punkt) und das einzige, was man mir nachsagen kann, ist, dass ich ein Strickjackenfreak bin. OK. Ansonsten aber... Wohin man bei mir schaut... Irgendwie sinds wenig neu gekaufte, dafür von Familie und Freunden abgelegte Sachen: Staubsauger, Handy, Antik-Möbel vom Flohmarkt, Geschirr teilweise von Muttern ("Ich hab dir was zu essen eingepackt, aber die Schüssel möcht ich dann wiederhaben" - das war vor vier Jahren; die Schüssel hat sie niemals wiedergesehen.) na ja und so lässt sich die Liste schier endlos fortsetzen. Was die gelben Seiten nicht mehr brauchen oder wollen, krieg ich.
Wie ich schon sagte: Man(n) kann froh sein mit mir! Ich bin ruhig, bescheiden, genügsam und meine Ansprüche sind nicht mal halb so hoch wie die erwartete Flutwelle vor den Toren Hamburgs.
Und jetzt muss ich mal schnell lachen gehen :)

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Vom Fuchs und vom Schwein Oder: Unsch her!

...sind hierzulande Geschichten, die man im Norden gerne auch als Seemannsgarn bezeichnet.
Derzeit kursieren ja derart viele Blog-Stöckchen herum, dass das Märchen "Knüppel aus dem Sack" eine ganz neue Bedeutung bekommen könnte. Beteiligen wollte ich mich daran aus zweierlei Gründen nicht: Zum einen hatte ich ja erst vor kurzem eins mit aufgefangen (und ich finde, schon genug über mich selbst preisgegeben damit), zum anderen... Seid doch mal ehrlich: Wen interessiert es in echt, was mir persönlich Weihnachten bedeutet? Genau.
Weihnachten verbinde ich nämlich auch mit Friederike, farblich abgestimmte Lebensmittel auf Klamotten... ach na die Geschichte hatten wir ja auch schon.
Übrigens haben wir uns endlich auf einen gemeinsamen.. äh.. Termin einigen können. Das heißt, wenn sie ihre Schicht tauschen kann. Bislang haben wirs ja immer so gehandhabt: Ich fahr ihr entgegen, sie sammelt mich ein - wir fahren gemeinsam nach Böörlin! Heute habe ich ihr vorgeschlagen, einfach mal mit der Bahn zu fahren. Nein - nicht aus Kostengründen. Ich dachte da eher an so'n Fläschen Prosecco in der Manteltasche (da darf ich aber nicht den neuen anziehen, beide Taschen sind nämlich zugenäht; wer sich so nen Blödsinn einfallen lässt, gehört jetzt noch abgewatscht).
Und auch, wenn sie schätzungsweise 80 km von mir entfernt wohnt - es gibt tatsächlich Verbindungen, die uns mindestens eine gemeinsame Stunde in der Bahn schenken. Juchhey!
Ich habe zwar überhaupt keine Ahnung, ob sich Prosecco mit Glühwein verträgt - aber... who cares?? WIR müssen schließlich nicht fahren, wir können ungeniert die Beine hochlegen, die Flasche öffnen und ein bisschen Gackerwasser kosten.
Als sie mich heute fragte, ob wir trotz meines Schmerzes im Körper tatsächlich fahren wollen, da war ich versucht, großmäulig zu antworten: "Welcher Schmerz?" Aber na ja, die Nummer zieht bei ihr leider nicht mehr, dazu kennt sie mich inzwischen zu gut. Is wie mit den gelben Seiten. Der muss mir auch nur inne Augen gucken, dann weisser bescheid, ne? Nichtsdestotrotz erhoffe ich mir, dass man so ein bisschen Schmerz vielleicht auch.. äh.. wegtrinken kann? Ich meine, wenn Leute sich sogar ihren Sexpartner schöntrinken können... Ja und falls das nicht funktioniert, dann heule ich ihr eben ein bisschen Wimperntusche auf ihre helle Bluse. Vielleicht braucht sie die ja dann nicht mehr *muhahhhaaa* (ich weiß nicht, ob Ihr den versteht - sie schon! Hallo Friederike - komm ja nicht in Schwarz! :))

Ja na jedenfalls: Weihnachtszeit verbinden die meisten mit Stress und Einkaufshektik. Ich nicht. Ich kaufe für gewöhnlich am letzten Tag ein - und das online. Ich bin ja nicht nur die geborene Prokrastinateuse, ich bin auch die, deren besten Ideen meist erst kurz vor zwölf kommen. Unter Panik werden vermutlich immer noch meine besten Ideen geboren. Hab ich so das Gefühl, manchmal.
Denke ich also an die Weihnachtszeit, denke ich vor allem auch an kandierte Äpfel, Kräppelchen uuuuuunddd Glühwein! Und das lass ich mir auch nicht nehmen - da kann kommen, was wolle.
Mir doch egal, was andere von mir denken. Das hat mich eh noch nie gekümmert. Jedenfalls nicht bei denen, die mir eh nich ans Knie gewachsen sind.
Insofern habe ich meine ganz eigene to-do-Liste.
Prost.

Baby I love you!



Wisst Ihr, was ich an meinem Feierabend so liebe? Kann ich Euch sagen: den Heimweg. Entspannt auf dem Beifahrersitz wahlweise hocken oder liegen, mein Lieblingskollege dreht seinen Lieblingssender auf (nun fahr ich beinah täglich mit und weiß immer noch nicht, welchen Sender er hört pahahahaa!!) und dort gibts fast ausschließlich Songs aus der Zeit, als ich selber noch intensivst das Tanzbein schwang. Damals konnte ich das wenigstens noch - oder hab mir zumindest keine Gedanken drum gemacht, wies aussieht *grins*
Heute Abend gabs dann aber Mucke aus einer Zeit, als ich entweder noch als Quark im Schaufenster lag oder - so wie bei diesem hier - gerade auf die Welt gekommen bin.
Und ich lieeeeebe diesen Song!! Ist es nicht irre, dass es Songs gibt, die ich so um 23 Jahre oder länger nicht gehört hab - und trotzdem noch fast auswendig kenn und mitsingen kann? Hach, ich liebe es!
Und ich mag das immer wieder, über den Highway zu düsen, mit dem Kollegen entweder zweistimmig mitzusingen oder aber seinem Luftgitarrensolo zuzuschauen. 

Apropos "...it isn't easy to explain" - da fällt mir doch glatt noch was ein, was so mancher Mitleser nicht verstehen will: Das hier ist MEIN Blog, es sind MEINE Gedanken, MEINE Ansichten - und es steht jedem frei, seine Meinung dazu zu haben. Beleidigen jedoch lasse ich mich von niemandem - und schon gar nicht von einem Münchhausen auf seiner Insel. Nicht nur deshalb hat er auch hier Betretverbot, das ich zwar leider nicht durchsetzen, aber zumindest verhindern kann, dass er seine zweifelhaften Kommentare dalässt. 
Ob ich verklemmt bin oder auch nicht - dann bin ich doch lieber verklemmt als primitiv. 
War das jetzt einfach erklärt? Ich glaub schon. Vielleicht versteht ers ja jetzt. 

Und jetzt gebe ich mich wieder den schönen Dingen hin. Man liest sich :)

Dienstag, 3. Dezember 2013

Der erste Eindruck

...auf das andere Geschlecht soll ja immer ein ganz besonderer sein. Also hoffentlich ein besonders schöner! Guter! Egal ob Mann oder Frau, wir wollen alle witzig, charmant, eloquent und so lässig modisch daherkommen, dass es schon wieder so wirkt, als interessierte uns die Mode einen letzten Dreck. Ich mein, ein Loch in der Jeans ist ja heutzutage auch nix Peinliches mehr, ganz im Gegenteil. Reißen wir also den Schlitz ruhig noch ein bisschen weiter auf, und schon wird aus dem Fauxpas der modisch letzte Schrei.
Und selbst wenn wir es dann bis in eine Beziehung geschafft haben, gibt es einfach Dinge, die man besser unterlässt, um den ersten Eindruck nicht so völlig kaputtzumachen. Sowas wie ungeniert rülpsen oder pupsen oder dass man bitte allein auf die Toilette geht. Schließlich muss ich mich vor dem Liebsten ja nicht so völlig entzaubern, und ich finde auch, dass man nicht restlos alles von dem anderen wissen oder gesehen haben muss. 
....aber wenns dann doch mal passiert, finde ich es gut, wenn man drüber lachen kann :)




...denn Lachen befreit. Was glaubt Ihr, wie oft ich mich schon aus brenzlichen Situationen mit einem Lachen gerettet hab. Und damit meine ich ganz normale, alltägliche Fettnäpfchen. Oder was habt Ihr jetzt etwa gedacht? 
Ungeachtet dessen finde ich Leute einfach nur peinlich, die keinen Anstand, keinen Stil besitzen und die mit diesem blödsinnigen Spruch "Was keine Miete zahlt, muss raus" (kotz) auch noch glauben, einen coolen Witz gerissen zu haben. Ich kann auch diese ganzen Comedyserien nicht mehr sehen, weil keine Folge mehr ohne Zoten auskommt, ohne Witze, die flach sind wie ein Fußboden ohne Teppich. 
Ich lese ja nun auch in etlichen anderen Blogs, nicht nur in denen, die ich favorisiert hab. Und las so unlängst im Blog einer Frau, die, glaube ich, so alt ist wie ich, in einer Beziehung lebt und zugleich auf einen anderen Typen steht, den sie aus der Kneipe kennt. Es ist die Art und Weise, Dinge zum Ausdruck zu bringen, die mich abstoßen. Die Art, wie sie beschreibt, wie sie mit ihren Mitmenschen umgeht, wenn die ihr auf die Nerven gehen. 
Ich mag das nicht. Ich lege viel Wert darauf, dass die Menschen einander mit Achtung und Respekt begegnen. Sicherlich bin ich da auch deshalb so dünnhäutig, weil ich in meiner Ehe genug Nichtachtung und Respektlosigkeit erlebt habe. 
Mal Butter bei die Fische: Rosenwasser ausscheiden kann ich nicht und bunte Seifenblasen pupsen auch nicht. Aber ich kann das für mich behalten - jedenfalls so lange, wie ich nicht alleine bin. 
Interessanterweise ist der erste Eindruck, den ich hinterlasse, oft ein anderer. So einige hielten mich anfangs für arrogant und hochmütig - dabei bin ich beim ersten Mal vor allem eins: Ängstlich und unsicher, auch deshalb gucke ich zunächst nur und peile die Lage, bevor ich auftaue. Typisch nordische Mentalität. Typisch ich. Und gebe man mir ein Glas Prosecco, geht das Auftauen auch schneller. Oder zwei Gläser. Mei...

P.S.: Sagte ich schon, dass ich Sex & the City-Fan bin? Ich finde mich immer in Carrie wieder. ;)

Montag, 2. Dezember 2013

Das Mädchen, das in Flammen steht

Über diesen Kommentar zu meinem letzten Post habe ich mich irgendwie total gefreut. Letztlich sind es immer die "kleinen" Dinge, die mir neuen Mut machen. Ist ja nicht so, dass ich mich unterkriegen lassen würde. Ist aber dennoch so, dass mir das alles momentan nicht so leicht fällt und dass dieser Dauerschub beginnt, mich irgendwie mürbe zu machen. Vollidiot.
Und weil sich jetzt ein neuer Doktor für meine Historie interessiert, habe ich mal den Ordner "Schmerz" erlaubterweise mit ins Büro genommen und alle Befunde, die ich habe, kopiert.

Angefangen von 2005 bis 2009 - neuere Dokumente habe ich dazu leider keine. Hab ich aber auch nie abgefordert, denn zu Beginn 2010 habe ich ärztekapituliert und darauf vertraut, dass ich es aus eigener Kraft schaffen kann - und vor allem ohne dieses Pillengedöns, von dem ich heute noch zehn  Extra-Kilo mehr mit mir rumtragen darf. Es ist auch egal, wie viel oder wenig ich esse und wie viel oder wenig Sport ich mach - das Waageergebnis ist seit 3 Jahren exakt dasselbe. Eher mehr als weniger. OK, ausufernd ist es sicherlich nicht - das Foto hier ist von heute; aber 10 Kilo sind 10 Kilo mehr, die mein Knochengerüst tragen können muss, und man darf ja auch nicht vergessen, dass man von oben nach unten fotografiert ohnehin zarter aussieht als es die Wirklichkeit ist.
Meine letzte Waage ist ja den einsamen Containertod gestorben - aber die neue zeigt dasselbe Ergebnis, also muss ich es wohl glauben.
Egal.
Das ist nicht mein heutiges Thema. Also das Gewicht.
Ich habe nun also die Befunde kopiert und dabei mal reingelesen, was die so die ersten Jahre über mich geschrieben haben. Dass ich wesentlich jünger aussehen würde und einen sehr wachen, allseits interessierten Eindruck mache - null Anhaltspunkt für Depressionen und erst recht keinen Anhaltspunkt für einen suizidalen Hang. Dass ich mich vorsichtig und leicht ängstlich bewege und so "normale" Sachen halt, die man als Schmerzpatient wohl macht. Auch dann, wenn sie prinzipiell falsch sind. Menschlich, aber trotzdem falsch.
Aufgefallen ist mir dabei ein Bericht aus dem Jahr 2008 - mein erster Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik: Die zu Beginn der Schmerzerkrankung festgestellte und auch nach Laborwerten bestätigte durchgemachte Angina (und leider unbehandelte, danke noch mal, du Sackgesicht von Allgemeinarzt, der mich abgespeist hatte mit den Worten: "Ach wissen Sie, Sie sind einfach nur überarbeitet, legen Sie sich ins Bett, dann ist Weihnachtsurlaub und dann ist alles wieder gut.") In diesem Bericht stand dokumentiert, dass ich mich zu Beginn der Behandlung gewehrt hätte dagegen, dass mein Schmerz auch rein psychischer Natur sein könne und ich mich erst zum Ende der "Behandlung" hin für diese Thematik geöffnet hätte.
Wieso ist mir dieser Satz eigentlich nicht früher aufgefallen? Wäre es nicht so weit von mir zu Hause weg, müsste man glatt hinfahren und der Tussi den Wisch um die Ohren hauen. Is mein Ernst! Zum Zeitpunkt lebte ich bereits 4 Jahre in enger Verbundenheit mit Freund Schmerz und hatte damit ausreichend Zeit, mir über verschiedenste Ursachen, Gründe, Haltungen, Taktiken, Verhalten meine Gedanken zu machen. Und niemals hab ich gesagt, meine Biografie habe ja so gaaar keinen Einfluss auf meine Schmerzerkrankung. Ich hatte zu dem Zeitpunkt genug Scheiß durch und dass all das sich nicht unbedingt förderlich auf getrennte Wege zwischen mir und Freund Schmerz auswirkte, war selbst mir klar. Wogegen ich mich jedoch immer gewehrt habe, war dieses "in die Schublade stecken". Die unbehandelte Angina galt als austherapiert, weil ich acht Wochen zu spät drei Wochen lang Antibiotika nehmen durfte - aber keine Sau hat sich je Gedanken darüber gemacht, dass eine unbehandelte Angina Verheerendes anrichten kann. Auch dann, wenn es nicht das Herz betrifft. Ich wusste das auch nicht, aber ich kann mich wenigstens damit herausreden, dass ich Laie bin und für sowas Leute fragte, die sich eigentlich damit auskennen sollten. Und dass nicht alle Spuren labortechnisch oder durchleuchtungsmäßig nachweisbar sind, habe ich zum ersten Mal vor vier Jahren von meiner Schmerzärztin gehört. Immer öfter hatte ich mir jemanden gewünscht, der mich ganzheitlich betrachtet. Der mich nicht depressiv einstuft, nur weil ich nicht sambatanzend Einzug halte in eine Klinik, aus der ich acht Wochen lang nicht wieder herauskommen würde. Der mir nicht "ungenügende Compliance" bescheinigt, nur weil sie sich ihre Scheißpillen sonstwohin stecken durften. Der nicht einen Emo-Zombie aus mir macht, dessen Haare wirr und stumpf und dessen Augen ausdruckslos geworden sind.
Und wenn ich das alles so sage, dann meine ich damit nicht, dass ich so tun will, als seien mein ganzes Leben ein Wunderland und jede Problematik ein Fliegenschiss gewesen. Ich bleibe jedoch dabei, dass das Suhlen in bestimmten Ereignissen mich nicht weiterbringt. Ich bin noch heute überzeugt davon, dass ein gewisser Pragmatismus gepaart mit Empathie wesentlich mehr Erfolg bringen könnte. Ich kenne persönlich Leute, die sich allein auf die Kraft der Pillen verlassen und gar nicht erst versuchen, es anders anzugehen. Sie können ja leider nicht, heißt es dann oft. Doch, man kann. Ich hab auch Angst davor gehabt, Sport zu machen. Weil es einfach weh tat. Bis ich in einer Reha endlich begriff: Ich machte einfach nur den falschen Sport. Ich tat mir nichts Gutes damit. Dort lernte ich den richtigen, den ich bis heute betreibe: Dehnungen, Stretching und sanfter Muskelaufbau. Pilates ist mein ganz persönliches Zauberwort. Damit ging es mir immer besser. Auch wenn es mir aktuell nicht hilft - ich gebe nicht auf.
Und dann kamen heute diese Worte, die des Kommentars im letzten Post. Das Mädchen, das in Flammen steht. Wegen dem roten Kleid. Wegen der Lebenskraft, die ich damit zum Ausdruck brächte.
Mir selber ist das überhaupt nicht bewusst gewesen. Kein Stück. Aber irgendwie... hat sie total recht. Glaub ich. Auch wenn ich mich grad kraftlos fühle, wenn ich tagsüber nicht weiß, wie ich sitzen und nachts nicht weiß, wie ich liegen soll, wenn mir beim Schreiben die linke Hand schmerzt - trotzdem lodern diese Flammen in mir...
Als ich mich heut im Spiegel betrachtete, musste ich unwillkürlich schmunzeln. Schon am Freitag und auch heute war ich komplett in Schwarz gekleidet. Es hat für mich gar keinen tieferen Sinn - es hatte sich mit dem Griff in den Kleiderschrank einfach so ergeben. Eine Kollegin hatte mich vorsichtig gefragt, ob alles in Ordnung sei, mit der Mum und so. "Ja wieso?" hatte ich sie erstaunt gefragt und sie deutete auf mein Outfit: "Na ja, weil du.. so in schwarz und so.." Da musste ich lachen.
Vielleicht hat das ja auch was zu sagen, das Rot wie das Schwarz und so auch der Umstand, dass ich heute Abend endlich meinen Kleiderschrank entrümpelt und geordnet habe. Und dass meine Garderobe einen deutlichen Hang zu Farbenfrohem zeigt. Zumindest die, die im Schrank übriggeblieben ist.
Ich brenne. Ich blühe. Ich leuchte.
Und im nächsten Jahr wird alles wieder besser. Es war ein anstrengendes Jahr. Aber das ist eben auch fast vorbei. Glücklicherweise. Und in diesem Jahr - ich schwörs - gönne ich mir zum Abschluss wieder meine ganz persönliche Glücksrakete. Nur eine. Die muss reichen - und die wird auch reichen.