Gestern Abend hatten wir irgendwie Lust auf Film. Mein Tag war lang, der des Mannes nicht minder - und was blieb, war die Wahl entweder zu einem Abendspaziergang oder zu einem Film.
Auf den Abendspaziergang haben wir wortlos verzichtet und uns stattdessen lieber auf dem Sofa eingekuschelt. Irgendwie hab ich eh den ganzen Tag schon gefroren und auch am Abend wollte mir nicht warm werden, blieben die Finger eiskalt.
Grad nach dem langen Tag war uns dann eher nach etwas Seichtem, etwas Unterhaltsamem, wo man einfach nichts denken muss, sich einfach nur berieseln lassen kann. Aus dieser Stimmung heraus schlug ich vor "Nehmen wir doch Klassentreffen 1.0".
Natürlich weiß ich, dass Schweiger-Filme eher klebrig-süße Zuckerfilmchen sind, die vor allem immer nur eins hervorheben: ihn. Aber ich dachte, ach na ja, so für nen Abend... Nach ungefähr zehn Minuten oder maximal fünfzehn gestand ich dem Mann zu:"Orrr ne, bitte schalt ab, ich kann diese Grütze echt nicht mehr mit ansehen."
Wirklich, so einen Scheiß habe ich lange nicht gesehen.
Nicht nur, dass Schweiger die Story zum Film gab und die Produktion betrieb, ne, er musste natürlich auch die Hauptrolle haben. Er, der lässige DJ (natürlich ganz das Gegenteil zu seinen altbackenen, vermutlich eher latent erfolglosen einstigen Klassenkameraden), der gleich zu Beginn des Films den Groupie backstage vernascht und zusieht, wie sich dann gleich zwei um ihn zanken. Der der Freundin daheim beichtet, dass er den Groupie ja "nur mal ein bisschen" gevögelt hat, nix Ernstes, weil, er liebt ja nur sie - und sie tut ein bisschen empört und schickt ihn dann los "Morgen holst du deine ersten monogamen Brötchen." Kotz-brech-würg. Wirklich, das war nicht anzusehen. Dass er diesmal auch wieder seine Älteste mit "verwurstete", hats nicht besser gemacht. Ich hab selten ein so steifes, unglaubwürdiges Schauspiel gesehen wie von ihr.
Ich hab sogar kurzzeitig ernsthaft erwogen, ihm eine entsprechende Rezension an seine FB-Pinnwand zu kritzeln. Nur kurz erwogen, weil: Es wäre vergebene Liebesmüh. Der Typ ist so von sich eingenommen und hat obendrein (paradoxerweise) vermutlich ein so schwaches Selbstwertgefühl - da wärs schade um jegliche Energie. Der scheißt auf Kritiken von irgendwem. Der macht so lange weiter, bis auch das letzte Schwein den Schweiger nicht mehr sehen kann und will.
Nach ein bisschen Hin und Her in der Netflix-Wühlbox haben wir uns dann für "Alles außer gewöhnlich" entschieden - und was soll ich sagen: Ein Wahnsinnsfilm. Ein Film über Menschen mit Behinderungen, mit Einschränkungen - und in diesem Fall ein Film über und mit Autisten. Wer sich um sie kümmert und wie.. Ohnehin steh ich ja so auf Filme, die auf wahren Begegbenheiten beruhen oder tatsächlich eine verfilmte Biografie darstellen.
Oftmals werden im Abspann die realen Personen "dahinter" gezeigt - und dann bekommt das Ganze noch einmal eine ganz andere emotionale Dimension. Jedenfalls für mich.
Wie fast immer, las ich auch anschließend zu diesem Film über die Hintergründe und erfuhr dabei, dass sich beide Regisseure zwei Jahre lang im Vorfeld mit Autisten beschäftigten, um zu verstehen, wer sie sind, wie sie sind, wie ihre Welt sein könnte. Und ein ganzes Jahr lang haben sie sich mit einem Autisten im Theater befasst, bis jener Vertrauen zu ihnen fasste und eine Rolle in diesem Film übernahm.
Wenn Ihr mich fragt: Sowas zu wissen, fasziniert mich. Dass Menschen nicht nur etwas zeigen wollen, sondern dass sie die Zeit und die Mühe aufwenden, um auch selbst zu verstehen, zu erfahren, WAS sie da zeigen - das fasziniert mich. Es hat für mich soviel mit Respekt vor dem Menschen zu tun.
Für mich ist dieser Film ein unbedingtes Muss. Ein sehr gefühlvoll umgesetztes Thema, ohne auch nur an irgendeiner Stelle ins Kitschige oder Seichte abzudriften. Ein für mich sehr eindringlicher Film, auch ob der Musik (die ich natürlich sofort getaggt habe, ist ja klar).
Und dieser Film zeigt, dass es sich immer lohnt, für einen anderen einzutreten, sich zu bemühen..
Auch dann, wenn die Gesellschaft meint, dass das alles gar nicht lohnt, dass Wegsperren, notfalls Sedieren und ansonsten Dahinvegetieren sei das einzig Richtige, weil: ökonomisch.
Wenn jemand für sich selbst nicht (mehr) eintreten kann, dann braucht es starke Persönlichkeiten, die das für ihn übernehmen. Und es wär wirklich schön, wenn man es diesen starken Persönlichkeiten nicht noch schwerer macht als es ohnehin schon ist.
Grad las ich erst bei Juna über ihren Traum und dachte noch so bei mir: Irre, wie Leute so strukturiert und zusammenhängend träumen können.. Bei mir sind die Träume eher kurze Schnappschüsse.. Situationen, die zumeist "mit einem Wimpernschlag" abwechseln. Manchmal zusammenhängend, wie wenn man sich in einem großen Haus nur in ein anderes Zimmer bewegen würde; manchmal aber auch völlig unzusammenhängend, durcheinander und.. wirr.
Einen "richtigen" Traum, so von A - Z, habe ich eher sehr selten. Eigentlich.. fast nie, würde ich behaupten - oder habe es schlicht vergessen. Ich träume auch fast nie in Farbe, sondern eher nur in schwarz-weiß.
Heute Morgen bin ich erwacht, war erschrocken und irritiert zugleich, dass der Mann neben meinem Bett stand und sich ins Office verabschieden wollte. Gerade erst hatte ich mich doch von ihm getrennt, wir haben beide geweint, aber beide gewusst, dass es nur so und nicht anders gehen kann - und dass ich ihm gerade noch versichert hatte: "Ich habe dich nicht betrogen, es ist nichts anderes gelaufen, aber ich muss mich jetzt für den anderen entscheiden." Und er hatte mir geglaubt, hatte es verstanden, ich glaube, sogar genau so empfunden wie ich. Und dann bin ich gegangen... Eine völlig zusammenhängende, strukturierte Situation... Die Klärung mit "dem anderen", die Aussprache mit dem Mann, das Ende. Und das alles auch noch in Farbe.
...und dann steht er heut Morgen da, küsst mich sacht auf das Haar und verabschiedet sich mit den Worten: "Bis heut Abend dann."
Manchmal möchte ich echt gern wissen, was da in meinem Kopf vor sich geht ;)
Manchmal blättere ich in meinem Blog und denke: So ein bisschen ist er ja wirklich auch wie ein Tagebuch. Zumindest in den späteren Jahren. An manches erinnere ich mich erst wieder beim Lesen, manchmal lächle ich, manchmal amüsiere ich mich, manchmal bleibe ich nachdenklich.
Dieser Titel hier ist ein - was auch sonst - Zufallsfund am heutigen Abend. Und eigentlich wurde das Original für eine Frau gemacht, die am Nachmittag ihres Hochzeitstages den Kampf gegen ihre Erkrankung Mukoviszidose verlor. Dass es alle wussten, was kommen würde, macht es nicht leichter, gar nicht leichter. Denn diese Art von Abschied ist der mit Abstand schwierigste, weil er einfach nie mehr umkehrbar ist.
Bei jedem anderen Abschied bleibt immer irgendwie ein Gefühl, ein Gedanke, eine Hoffnung zurück: Man weiß niemals, wann man sich eines Tages doch wiedersieht. Diese Unwahrscheinlichkeit ist mir selber passiert und gerade darum... lebt bei jedem Abschied von einem geliebten Menschen auch immer ein wenig Hoffnung mit, dass man sich eines Tages wiedersieht.
Nur hier.. Wenn wir diese Welt verlassen, dann nicht mehr. Dann nie mehr.
Nicht nur in solchen Momenten, aber insbesondere dann denke ich: Sei einfach nur dankbar für jeden einzelnen Tag mit den Menschen, die du liebst..
Manchmal habe ich mich auch gefragt, warum ich eigentlich an irgendeinem Punkt begonnen habe, mehr von meiner eigenen, bisher immer noch "namenlosen" Erkrankung zu schreiben. Ich fragte mich, was ich mir davon versprochen habe - oder ob ich mir überhaupt etwas davon versprach.
Hatte ich gedacht, es würde irgendjemand lesen, der ähnliches durchlebte - und mich an eigenen Erfahrungen teilhaben ließ?
Hatte ich gedacht, es würde irgendjemand lesen, der ähnliches durchlebt und vielleicht auf der Suche ist nach.. Ideen?
Hatte ich gedacht, es würde irgendjemand lesen und mir einen Rat geben können? Eine Empfehlung?
Letzteres ist tatsächlich passiert und dafür bin ich nach wie vor dankbar, auch wenn ich da (noch) nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft habe.
Ein bisschen ist es einfach auch so, wie ich es gestern zum Doc sagte "Ich hatte das Thema Schmerz schon längst zu den Akten gelegt und mich damit abgefunden."
Er meinte, es sei genau der richtige Weg - und noch vor vier Jahren hätte ich ihm zugestimmt. Wenn man weiß, dass es sich nicht mehr ändern lässt, dann macht man das Beste aus dem, was man hat.
Nur ist es ja nicht dabei geblieben, haben sich weitere Symptome hinzugesellt, mit denen ich inzwischen sicherlich ganz gut umgehen kann. Aber für mich stellt sich die Frage: Bleibt es dabei? Oder kommt noch mehr? Werde ich irgendwo eines Tages auf einem Stuhl sitzen und mir sagen lassen müssen "Wären Sie mal eher gekommen"?
Was ist die Lösung bei einem nächsten heftigen Schub? Wieder eine Stoßtherapie Cortison und auf die mildere Jahreszeit warten, in der es mir dann grundlegend erstmal wieder etwas besser geht?
Es ist müßig, darüber nachzudenken, was kommen könnte. Ich lebe nicht im Konjunktiv. Aber bin ich auch ein Träumer, so bin ich ebenso Realistin, die sehr wohl wahrnimmt, was mit ihr geschieht, was sich verändert - und die auch weiß, dass ich für diesen ganzen Quatsch immer noch zu jung bin. Zumindest zu jung dahingehend, als dass man sagen könnte: Im Alter verändern sich die Dinge halt.
"Mein Gott, Sie haben aber schon echt viel mitgemacht", sagte der Doc gestern beim Blättern in Berichten und ich lächelte: "Genau deshalb will da auch niemand wirklich ran."
Wir haben sehr nah beieinander gesessen, schauten einander direkt in die Augen, als er versuchte, mir zu erklären, dass man auch dann, wenn die Ursache nicht auf psychisch-biografischen Störungen beruht und man keine Lösung findet, mit den Dingen leben kann - und leben muss. Seinem Blick wich ich auch nicht aus, als ich, glaube ich, ungefähr dreimal wiederholte, dass ich mir dessen bewusst bin, jedoch auch hinterfragen möchte, woher das alles kommt. Um einfach zu verstehen, ob ich mehr dagegen tun kann als weiter arbeiten zu gehen, meine Ernährung umgestellt zu haben, mein Leben zu leben - und zum Yoga zu gehen. Auf ausreichend Schritte pro Tag zu achten, lieber Treppen zu steigen als den Lift zu nehmen und so weiter.
Ich denke, die gute Nachricht ist: Neurologisch bin ich gesund. Für mich persönlich ist das schon eine wichtige Erkenntnis. Und verließ die Praxis mit einem Überweisungsschein zu einer rheumatologischen Untersuchung. Er vermutet immer noch, dass die Ursache aller Wahrscheinlichkeit nach dort liegt, die Reaktion auf das Cortison spräche dafür.
Der Mann ist unzufrieden mit dieser Entwicklung. Ich... nicht. Ich habe hier an der Stelle tatsächlich versucht, das Ganze von Anfang an als eine Verlaufskontrolle zu betrachten - und nicht als etwas, das neue Erkenntnisse hervorbringt. Offenbar ist mir das ganz gut gelungen, denn enttäuscht.. bin ich tatsächlich nicht. Stattdessen musste ich heut am frühen Morgen, weit vor dem Aufstehen müssen, echt lachen, als ich aus Langeweile an einem Spielchen teilnahm, das mir zeigen wollte, wie ich im Alter aussehen könnte. Natürlich weiß man, dass das alles Quatsch ist - aber ich fand es lustig, dass mir eine moderne Alte gezeigt wurde mit einem schwarzen Netzshirt und einem schwarzen Rock, über und über mit weißen Perlen bestickt. Eine pfiffige Kurzhaarfrisur und natürlich zurechtgemacht.
Und tatsächlich sehe ich mich selbst auch eher so als eine Omi mit umgebundener Schürze, weißem Haarknoten und süßem Backwerk im Ofen für die Enkel. Wobei: Nix gegen das Backen! Momentan könnte ich jedes Wochenende irgendwas Leckeres zusammenrühren.
Ich fand es auch deshalb lustig, weil es mich an den Spruch erinnerte: "Oma sagt immer: Je schlechter es dir geht, desto besser kleide dich. Toll! Jetzt sitz ich im perlenbestickten Ballkleid im Büro."
Und ich fand es lustig, weil ich selbst auch immer noch Spaß daran hab, mich zurechtzumachen, mal das Haar zusammenzubinden, mal auch nicht. Die Nägel in allen möglichen Rotfarben zu lackieren. Den Schlabberlook längst aufgegeben und wieder mehr dahin zurückgefunden zu haben, dass ich immer noch so etwas wie eine Form besitze, auch wenn sie nach wie vor gut gepolstert ist.
"Willst du mitkommen zum Yoga?" fragte der Mann gestern Abend. Klar, ich kann mich verstellen wie ich will, er weiß natürlich längst, wo das Schmerzlevel aktuell wieder hängt.
"Natürlich", antwortete ich.
Ich konnte vielleicht nicht jede Übung mitmachen, aber das muss ich auch nicht. Was geht, das geht; was nicht geht, geht dann eben beim nächsten Mal.
Entscheidend ist, dass ich mich anschließend nicht schlechter fühle als vor dem Sport.
Und kämpfe noch immer dafür, dass es eines Tages.. hoffentlich doch etwas leichter wird. Nur weil man zwischendurch andere Mittel wählt, bedeutet das ja nicht, dass man aufgegeben hat.
Ob wir unseren Urlaub beginnen könnten oder nicht, empfanden wir beinah bis wenige Tage zuvor als ziemlich unsicher. Immerhin zählte die Lombardei noch im Frühjahr dieses Jahres zu einem "besonders betroffenen Gebiet" und wie sich das mit Beginn des Frühherbstes gestalten würde, konnte niemand zuverlässig beantworten.
Wir sind glücklich, dass wir verreisen konnten, und den Wiederkommenstest, auf den der Chef besteht, kann man in Bayern glücklicherweise noch kostenfrei veranlassen.
Irgendwie ist es schon auch erstaunlich, wie sehr man alles hinter sich lassen kann, sobald man nur irgendwie weit genug weg ist. Noch am Freitag war ich derart von zittriger Wut bis unter die Haarwurzeln erfüllt, dass ich am liebsten auch entsprechende Wuttränen vergossen hätte - und es aber doch nicht tat. Unfairness ist eins der Dinge, die ich auf den Tod nicht abkann - und an jenem Freitag konnte ich so gar nicht damit umgehen. Wenn du seit vier Wochen eine Deadline kennst und alles mundgerecht und minutiös planst und vorbereitest, mindestens drei Wochen lang den Verantwortlichen nachläufst und sie immer wieder daran erinnerst: "Denkt dran, ich hab dann fünf Tage Urlaub!" und dass diese fünf Tage unmittelbar vor der Deadline enden - und dann trotzdem jeder nur an sich denkt, wirklich KEINER der Verantwortlichen den Arsch hochkriegt und sie es dann tatsächlich am letzten Tag wagen, dir wutentbrannt vorzuhalten: "Allen muss man hier am Arsch lecken, auch DIR! Du kannst ja schließlich auch mal zwei Tage eher aus dem Urlaub kommen", dann weißt du, dass dir nichts mehr dazu einfällt. Und dass am liebsten du das Telefon wutentbrannt in die Ecke feuern würdest und nicht der andere. Zwei Tage eher aus einem Urlaub von grad mal fünf Tagen, für den du hunderte Kilometer weit weg fährst - und das bloß, weil andere nicht aus dem Arsch kommen, ne also sorry.
Und schon Samstag am frühen Morgen, als wir unsere Reise begannen und die ersten Klänge meiner Songliste anstimmten, da war ich irgendwie ganz bei mir und ganz im Reinen. Diesen kleinen Urlaub hatte ich mir verdient, ganz gleich, was andere dazu sagten. Und ich nahm mir vor, mir das auch nicht kaputtmachen zu lassen.
Wenn man meinen Statusbildern folgte, könnte man glauben, wir würden den lieben langen Tag nichts anderes tun außer essen, Kaffee trinken - aber dazwischen passiert schon noch eine ganze Menge mehr. Ich muss ja nicht alles von mir zeigen ;)
Zum Beispiel aber auch - ganz unspektakulär - lese ich wieder mehr. Unter anderem ein Buch, das ich am Morgen unserer Abreise vor unserer Haustür fand. Da, wo für gewöhnlich immer mal Dinge abgelegt werden, die der Besitzer nicht mehr haben möchte. Ich nahm es mir für den Urlaub mit, es blieb keine Zeit, den Einband zu lesen und zu schauen, worum es eigentlich ging. Und als ich nun im Urlaub begann zu lesen, dachte ich erst "Och na ja, nö."
Die Geschichte eines Teenagers, der mit dem Tod des ersten Freundes nicht klarkommt und von den Eltern schlussendlich in ein besonderes Internat gebracht wird. Wo ihm beigebracht werden soll, es wieder zu lernen, das Leben. Ich muss gestehen, ich kämpfte mich irgendwie eher lustlos durch die Seiten, aber dann... Als ich entdeckte, dass das Buch eine Wendung nahm, eine gefühlt besondere Wendung; als ich herausfand, dass das Buch in eine eher - im wahrsten Sinne des Wortes - zauberhafte Richtung ging, da entdeckte ich auch wieder, wann mir etwas besonders gefällt: Wenn es vermag, Bilder in meinem Kopf zu zaubern. Wenn ich in Bilder eintauche, als wäre ich dabei. Als säße auch ich inmitten in diesem Klassenzimmer mit nur fünf Protagonisten, als sähe ich sie vor mir, die alte Lehrerin der Literatur kurz vor ihrer Pensionierung und ihrem besonderen Tagebuch für jeden einzelnen... (Diese Lehrerin übrigens sah für mich ein bisschen wie Judy Dench aus, aber das nur am Rande ;))
Inzwischen bin ich erst auf Seite 166 von über dreihundert angekommen - aber ich bin eingetaucht in einen Zauber, aus dem ich mich in den Abendstunden hier nur sehr schwer wieder lösen kann....
...und dann entschließe ich mich, weiter in anderen Blogs zu lesen, Stimmungen und Erfahrungen aufzufangen und für mich mitzunehmen, mehr oder weniger. In einem davon fand ich eine Art Stöckchen, das offensichtlich ein vordergründiges Ziel verfolgt: das Dokumentieren von Veränderungen... Also dachte ich, nehme ich mir etwas daraus mit - auch im Hier und Jetzt, obgleich ich gefühlt gerade in einem ganz anderen Raum, einer ganz anderen Zeit lebe - und genieße..
Vorherrschendes Gefühl (ich vermute, in diesem Jahr?)
Hoffnung, immer noch. Verbunden mit der Erleichterung, dass von den Menschen, die ich kenne, nur die wenigsten von den Ereignissen seit März wesentlich betroffen sind. Wie froh ich bin, dass meine Jungen erwachsen sind und ich mich wenigstens nicht mit dem Irrsinn auseinandersetzen muss.
Gleichwohl bin ich aber auch immer wieder irritiert, wie sehr Angst und phasenweise auch Hysterie um sich greifen. Ob wir hier nun Glück hatten oder Nutznießer einer Strategie oder was auch immer, lasse ich dabei außen vor.
Jedoch unterm Strich.. Hoffnung und Zuversicht - diese Kombination behält auch in diesem Jahr für mich die Oberhand, auch dann, wenn es gelegentliche "Ausschläge" gibt.
Corona gehabt? Oder jemand in Familie/Freundeskreis?
Nein, weder noch. Und ehrlich gesagt, geht es mir gerade wahnsinnig auf die Nerven, dass es außer Corona gefühlt gar keine anderen Erkrankungen mehr zu geben scheint. Als der Junge am vergangenen Donnerstag über 40 Grad auf seinem Thermometer ablas und sich am Freitagmorgen zum Doc begab, da dachte ich "hoffentlich nicht schon wieder eine Angina, die hat er echt zu oft".
Der Doc hingegen meinte "Na gleich so hohes Fieber und Halsweh, Sie haben vielleicht Corona" und ein entsprechender Test wurde veranlasst. Ergebnis sollte gestern kommen. Was aber aktuell niemanden mehr interessiert, denn seit Sonntag liegt er in der Uniklinik und wurde heute Nachmittag operiert.
Ein Abszess an den Gaumenmandeln, dank der eitrigen Angina, der sich weder mit intravenösen Schmerz- und Entzündungshemmern und auch nicht mit Antibiotika kleinkriegen ließ. Im Gegenteil. Letzte Nacht kletterte das Fieber wieder in bedrohliche Höhen und der Junge schwor kurz vor Mitternacht "Wenn sie mir die morgen nicht rausmachen, schneide ich sie mir selber raus."
BTW: Der Corona-Test war negativ.
Er hätte den Jungen einfach mal gründlicher untersucht, als gleich nach einem Corona-Test zu rufen. Dann wäre es vielleicht anders ausgegangen als es nun der Fall ist.
Unter Quarantäne gewesen und/oder Test gemacht?
Unter Quarantäne war ich nicht, aber einen Test hatte der Hausarzt im Frühjahr gemacht, als die schleichenden Erkältungsbeschwerden auch nach wenigen Wochen nicht weichen mochten.
Der Mann hat einen Test machen müssen, als er aus der Schweiz zurückkehrte - und der war auch negativ.
Ich bin auch noch nicht sicher, was ich davon halten soll, dass die Tests mehr oder weniger flächendeckend vorgenommen werden. Aber darüber habe ich mich mindestens schon zweimal ausgelassen, an dieser Stelle verzichte ich darauf.
Zum ersten Mal getan?
Mir selber eine Maske gekauft. Hätte mir gerne so eine graue gekauft mit der Aufschrift "Orrschwerbleede" - aber hab ich nirgends finden können. Dafür gibts jetzt ne komplett schwarze.
Bisher nutzte ich immer diese Einwegdinger vom Jungen, aber die kitzeln immer in der Nase und provozieren das Niesen. Mit dem Stoffteil funktioniert das wesentlich angenehmer - und leider Gottes werden wir die Dinger wohl auch die nächste Zeit nicht los.
Und auch wenn andere DAS nicht mehr hören mögen: Ich frage mich trotzdem, warum man das jetzt unter Androhung von Bußgeld tragen muss - und tatsächlich jahrelang in der Grippesaison Tausende Tote in Kauf genommen wurden, und dass das kaum mal in den Nachrichten erwähnt wurde.
Warum hat man sich da nicht auch schon für die Gesundheit der Allgemeinheit interessiert - und pocht jetzt auf das eigene Recht der Unversehrtheit?
Obwohl Ihr nie niemals wissen könnt, was schon morgen jemand auf Euch übertragen könnte?
Habe dazu gestern eine Diskussion auf FB verfolgt, weil in Italien darüber nachgedacht wird, das Masketragen auch im Freien für das ganze Land zu verordnen. Interessant, wie Befürworter immer wieder auf Kritiker losgehen. Dazwischen immer mal ein "Grüße aus Spanien, hier ist das schon normal so" und ein anderer fragt dazu "Ja und? Hats geholfen? Offensichtlich ja nicht (Stichwort Madrid)."
Ellenbogengrüße finde ich persönlich übrigens unangenehm und - sorry - auch albern. Dann winke ich eben nur - aber einen Ellenbogengruß wird es mit mir nicht geben, genauso wenig wie das Füßeln zur Begrüßung. Und Handwaschhygiene wurde mir bereits im Kindergarten beigebracht, das musste ich nicht neu lernen.
Ansonsten gabs tatsächlich noch nicht wirklich Neues in diesem Jahr. Außer vielleicht, dass ich den Mann endlich dazu bewegen konnte, dass wir unser Zuhause nicht nur renovieren, sondern auch gleich hier und da etwas umbauen. Wenn man bedenkt, wie wenig es dazu eigentlich bedurft hat - und wie groß der Effekt ist... Doch, ich finds geil :)
Ach ne, warte, doch na klar, Yoga! Yoga ist auch etwas, das in diesem Jahr was ganz Neues (für mich) ist. Und bisher komme ich damit auch richtig gut zurecht. Besser als gedacht jedenfalls. Hat der Mann doch recht behalten, auch wenn ich das nicht gerne zugebe ;)
Ach und mir fällt noch was ein (vermutlich muss ich nur lang genug drüber nachdenken ;)) - wir sind jetzt Netflix-Fans und dank der Empfehlung vom Finchen Fans der Serie "Suits" geworden. Harvey war übrigens von Anfang an mein ganz persönliches Schmankerl - und blieb es auch bis zum Schluss. Mike war mir irgendwie auf Dauer zu anstrengend - und manchmal einfach undankbar.
Nach langer Zeit wieder getan?
Gemalt. In diesem Jahr war ich tatsächlich produktiver als die Jahre zuvor. Und ich habe durchaus vor, noch mehr davon zu machen - aber die letzten Wochen haben meine Energie woanders abgeleitet. Immerhin mit Erfolg dahingehend, als dass sich ein langersehnter Weg aufgetan hat. Ob er zum Erfolg führt, wird sich zeigen...
Und wir sind in diesem Jahr endlich mal wieder mit dem Rad gefahren. Keine Ahnung, warum wir das so selten tun - aber ich liebe mein Hollandrad. Das mit der DingDong-Klingel und der rosa Blume. Auf dem ich dahinradeln kann, hoch oben auf dem Damm, mit geradem Rücken, der Sonne auf der Haut, dem Wind in den Haaren...
Leider gar nicht getan?
In diesem Jahr war ich noch nicht im Kino. Sicherlich auch dem gesetzlich verordneten Aus geschuldet, aber irgendwie mangelts einfach auch an Filmen, für die man gern in ein Kino geht, sich Popcorn in den Schoß stellt und eine gut gekühlte Coke dazu trinkt. Man kann darüber streiten, ob man das im Kino tun muss - aber für mich gehörts dazu. Kino ist Genuss. Popcorn ist Genuss, jedenfalls, solange es die Leute nicht auf den Sitzen und dem Fußboden verteilen. Die Schweine. Zuhause machen sies doch auch nicht, jedenfalls die meisten nicht.
Wenn ich so darüber nachdenke... Ich würde mir eine gut verfilmte Version des oben beschriebenen Buches wünschen..
Wort des Hamster-Jahres?
Covidiot. Das Wort verzeihe ich keinem, ders ausspricht. Ich kanns gar nicht haben, wenn man mit nur einem einzigen Wort Leute diskreditiert.
Beleidigungen sind wie Schreien: Demjenigen sind die Argumente ausgegangen - und er beansprucht für sich, dass er im Recht ist, ohne Wenn & Aber, Für & Wider.
Das ist ähnlich wie mit dem Wort Nazi nach 2015. Manchmal war ich tatsächlich erschüttert, wie inflationär mit diesem einen Wort um sich geworfen wurde, berechtigt oder unberechtigt.
Mein persönliches Wort zur aktuellen Situation?
Ich bleibe bei der Hoffnung...
Zugenommen oder abgenommen?
Weiß ich aktuell, ehrlich gesagt, wirklich nicht. In unserem Haushalt gibt es schon länger keine Waage mehr, seit die letzte das Zeitliche segnete. Eigentlich dachte ich, eher zugenommen - aber hier im Urlaub fand ich heraus, dass meinem Gürtel mindestens zwei Löcher fehlen - die lasse ich mir Freitag reinknipsen. Also zwei "Gürtelgrößen" fehlen mir jetzt aber nicht, das ist wirklich sicher. Vermutlich ist die für den Urlaub gewählte Jeans nur einfach etwas höher geschnitten als die anderen.
Bester Ort?
Bei den Menschen, die ich liebe. Ist mir grad völlig egal, wie das klingt. Aber wenn Du da bist, wo Dein Herz ist, ist Dir die Umgebung tatsächlich scheißegal.
Alkoholexzesse?
Ich bin langweilig - Alkoholexzesse gabs bei mir noch nie. Außerdem würde bei mir auch nur eh ein Glas Wein ausreichen, um mich auf dem Tisch tanzen zu lassen. Wer nicht trinkt, verträgt auch nix.
Klopapier und Mehl gehortet?
Never ever. Weder diese noch andere Dinge.
Wie primitiv der Mensch denkt und handelt, konnte man, denke ich, recht gut in den vergangenen Monaten studieren.
Haare länger oder kürzer?
Wieder länger, aber ich glaube, ich will sie gar nicht mehr länger. Ich glaube, dass das zu mir nicht mehr passt. Dafür lasse ich mir erstmals seit vielen Jahren den Pony rauswachsen und auch die Augenbrauen wieder dichter werden. Der Mann hat so lange darum gebeten, dass ich mich nunmehr doch mal auf das Experiment einließ. Ich fand ja meine Augenbrauen nie wirklich dünn, aber wenn er meint.. Dass es vor allem aber auch immer noch mir gefällt, darauf achte ich aber nach wie vor ;)
Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Also ohne Lesebrille wirds tatsächlich zunehmend schwieriger, kleiner Gedrucktes zu lesen. Alles andere funktioniert nach wie vor gewohnt gut.
Was bin ich da jetzt eigentlich? Weitsichtig? Diesen Unterschied kann ich mir irgendwie nie merken.
Mehr ausgegeben oder weniger?
Mal mehr, mal weniger. Mit dem Jahresschnitt bin ich tatsächlich zufrieden, auch wenn der Mann mir erst heute wieder beim Milchkaffee vorrechnete, wieviel ich hätte verdienen können, würde ich mich 2014 nicht auf das Home Office Projekt eingelassen, sondern in seiner Firma mit angefangen haben.
Die Zahlen mögen ja tatsächlich verlockend erscheinen, aber trotz allem: Geld ist nicht alles. (Das kann ich zumindest jetzt und in meiner aktuellen Position so sagen, weil ich mir eine erarbeitet habe, von der ich auch ganz gut leben kann. Aber auch ich hatte schon ganz, ganz andere Zeiten, vor allem die, in der ich alleinerziehend war und lieber zahlte als den eigenen Anspruch durchzusetzen, aus verschiedenen Gründen.) Und weil ich mir 2014 erlauben konnte, darüber nachzudenken und mich für die Home Office Variante des bisherigen Unternehmens zu entscheiden, hatte und habe ich die Möglichkeit, nicht nur finanziell für meine - damals finanziell noch nicht selbständigen - Jungen zu sorgen. Sondern auch mental und physisch für sie da zu sein, gerade auch für den Älteren. Die Zeit hat bewiesen, dass es gut so gewesen war - und derzeit immer noch ist. Das ist etwas, das ich mit einem doppelten Verdienst nicht aufwiegen kann. Ich hätte es mir niemals verziehen. Und das weiß ich, weil ich mir bis heute etwas nicht verzeihen kann.
Höchste Ausgaben?
Öhm...
Wobei ich sagen muss: Noch im letzten Jahr versenkte ich ziemliche Summen bei iTunes. Musik ist einfach mein Leben.. In diesem Jahr teilen der Mann und ich uns erstmals einen Musik-Stream-Account (Ich hatte erst den richtigen Namen drin stehen, hab ich aber wieder rausgenommen, sonst muss ich eingangs ACHTUNG: WERBUNG! schreiben - und auf so einen Scheiß habe ich keinen Bock). Der kostet uns beide gemeinsam jedenfalls fünf Euro monatlich. Seitdem muss ich nicht mehr jeden einzelnen Titel kaufen. Unterm Strich spare ich damit vermutlich eine nicht unbeträchtliche Summe, die ich zum Beispiel für mehr Milchkaffees in der Sonne aufwenden kann :)
Geliebte Herzensfreundin, wenn Du das hier liest: Ist Dir eigentlich bewusst, dass wir uns zuletzt auf dem Weihnachtsmarkt gesehen hatten? Weißt Du eigentlich, dass das eine verdammt lange Zeit ist? Und wusstest Du, dass ich kein Single-Genuss-Trinker bin?
Arztbesuche?
In diesem Jahr wieder etwas mehr - aber ich versuche nach wie vor, nicht wieder in diese Mühle zu geraten wie vor zwei Jahren. Mich nicht mehr zu verzetteln und damit meine Zeit nicht nur von einer Erkrankung bestimmen zu lassen, für die es nach wie vor keinen Namen und damit vor allem leider auch keine Lösung gibt. An dieser Stelle bedanke ich mich wirklich ganz von Herzen für Euch zwei Leser, die mir via E-Mail einige Anregungen und vor allem Angebote geschickt haben. Das letzte las ich hier im Urlaub - und die Beantwortung hebe ich mir für die Tage nach meinem Urlaub auf, wenn das in Ordnung so ist.
Mich freut das wirklich sehr, wenn Menschen Anteil nehmen und reagieren - und ich hoffe ganz sehr, dass es nicht als undankbar empfunden wird, wenn ich mich entweder dagegen entscheide - oder mir sage "Für den Moment noch nicht".
Es war 2018, das Jahr, in dem alles noch schwieriger wurde als es ohnehin schon war - und ich vor allem deshalb unbedingt nach Lösungen suchen musste. Dass mich das aber auch - auch ob der vielen Niederschläge - ganz schön ausbrannte, habe ich dann so Mitte 2019 gespürt - und die Notbremse für mich gezogen. Ziehen müssen. Was auch immer in meinem Körper steckt - daran kann ich zumindest nicht sterben, ganz gleich, wie schwierig sich der Alltag damit manchmal auch gestaltet. Und in dieser Position kann ich es mir durchaus leisten zu sagen "Ich muss eine Pause einlegen" oder "Ich muss priorisieren". Mir zu sagen, dass ich vor allem ein Mensch bin, der sein Leben genießen will - und nicht die ganze Zeit damit zubringen will, nach Diagnosen, Lösungen oder Erleichterungen zu suchen - und es mir im Gegenzug nur immer noch schwieriger zu machen.
Der Mann sieht das ja ganz anders. Er ist jemand, der sagt "Problem erkennen, Strategie zurechtlegen, Problem angehen, Problem lösen." Das ist vermutlich auch richtig so. Aber.. 16 Jahre Kampf.. Man kann sich nicht immer nur mit einem Problem befassen, wenn es sich eben nicht so einfach lösen lässt.
Verliebt? Ja. Das bin ich tatsächlich. Immer noch und immer wieder neu.
Getränk des Moments?
Muhaha!
Essen des Moments?
Der Mann hat mir einen Gurken- und Tomatenteller zelebriert und jetzt wird er langsam sauer, weil ich auch nach über einer Stunde immer noch keinen Hunger habe, eigentlich. Ihm zuliebe werde ich den Post aber langsam mal dem Ende zukommen lassen - und mir stattdessen sein liebevoll dekoriertes Gemüsebeet schmecken lassen. Jetzt, wo ich weiß, dass mein Junge seine OP gut überstanden hat, zwar aktuell nach wie vor am Tropf hängt, aber nun alles - so Gott will - in Ruhe heilen kann und will, schmeckts gleich besser.
Most called persons?
Meine Jungen. Nach wie vor und vor allem in diesen Tagen, wo sich für einen alles ändert und der andere das weiche Netz der Familienbande beansprucht :)
Die schönste Zeit verbracht mit?
Nicht nur mit den Menschen, die ich liebe. Vor etwa zwei Wochen besuchte ich beispielsweise nach ewiger Zeit eine Freundin - und blieb viel länger als ich eigentlich geplant hatte. Ich habe keine einzige Sekunde davon bereut, im Gegenteil. Ich habe mich unendlich wohl gefühlt - und möchte sie auch bald wiedersehen.
Die meiste Zeit verbracht mit?
..Musik.
Song des Moments?
Den da oben im Dauerrepeat, solange ich an diesem Post schreibe. Ansonsten habe ich keinen speziellen. Ich kann mich wie immer nicht auf nur einen einzigen Song festlegen. Und habe mir neben der "Car List" auch eine "1th" angelegt, wo nur wenige Titel drin sind, die ich aktuell am liebsten höre. Die kann ich mittlerweile auswendig.
Übrigens hat der Mann heute Morgen, während ich unter der Dusche stand, seine eigene Playlist angeworfen - Italo-Hits aus den 80ern. Irgendwo dazwischen hatte sich eine Band gemogelt, wo ich den Mann fragte "Modern Talking? Dein Ernst jetzt?" Er dachte erst, ich würde etwas verwechseln - aber zu meiner Schande musste ich mitsingen und konnte fast alles auch immer noch auswendig. "Atlantis is calling", na wenn Atlantis ruft, dann singt man halt mit..
CD des Monats?
Ich kaufe/ höre schon viele Jahre keine CDs mehr.
Buch des Jahres?
In diesem Jahr nicht gelesen - aber "Ein ganzes halbes Jahr" war mein Buch, bevor ich den Film dazu sah. Ein anderes ging mir kaum so unter die Haut. Weil ich mich mit kaum einer anderen Protagonistin so identifizieren konnte.
Ansonsten verhält es sich ähnlich wie mit Film und Musik: Mir gefällt vieles.
Konzert des Moments?
Das geplante Weihnachts-Konzert von City fällt in diesem Jahr leider aus.
TV-Serie des Moments?
Suits!
Erkenntnis aus sieben Monaten?
Die meisten von uns können verdammt froh sein - aber interessanterweise jammern gerade die am meisten.
Dinge, auf die ich verzichten musste?
Ich zähle mich zu den wenigen Glücklichen, die tatsächlich auf wenig verzichten mussten. Dafür bin ich wirklich echt dankbar.
Nachbar des Moments?
Ich mag unseren Nachbarn, auch wenn es manchmal laut ist da drüben oder abends der Zigarettenscheiß ins unser Schlafzimmer zieht, weil sein Balkon gleich neben unserem Schlafzimmer ist. Aber ich mag ihn. Ich glaub, das ist echt ein ganz Netter. Ein schräger Vogel, aber für die hab ich eh ne Schwäche :)
Deine Meinung zu Corona-Regeln und Grundrechtedemos?
Habe ich hier, glaube ich, schon einige Male zu Papier gebracht. Reicht.
Beste Idee/ Entscheidung?
Niemals aufzugeben.
Bester Moment allein?
Immer dann, wenn ich die Kopfhörer aufsetze. Dann bin ich in meiner eigenen Welt - und bin da, wo ich immer sein wollte..
Schlimmstes Ereignis?
"Wir sind mittendrin" - las ich als Beantwortung auf diese Frage. Und wunderte mich.. Weil.. Letztlich denke ich, haben wir tatsächlich eine Menge Glück gehabt. Du hast niemanden verloren, Deine Kinder sind gesund, Du bist gesund. Ich denke, die allermeisten von uns können das von sich sagen.. Oder? Und auch mit Einschränkungen hast Du immer noch etwas ganz Wertvolles: Dein Leben. In dem Du Dich zurechtfindest und Dir eine neue, andere Komfortzone zurechtbastelst. Ja, ich verstehe, was Dir noch immer fehlt zu Deinem ganz privaten Glück - aber wo immer ich mich umschaue... Begegnungen sind immer möglich, auch jetzt.
Für mich wäre das Schlimmste, wenn ich eins meiner Kinder verliere. Das könnte ich nicht aushalten. Für alles andere findet sich immer ein Weg und hoffentlich jemand, der einem beisteht.
Schönstes Ereignis?
Wenn sich die Jungen nach Wochen wieder miteinander vertragen - und einer auf den anderen bauen kann, wenn es drauf ankommt. Da geht mir das Herz auf.