Mittwoch, 17. Juli 2013

Männer sind Schweine - Frauen auch!

Getreu diesem Motto des zweifelhaften Comedian Mario Barth, das ich hier jedoch in eine völlig andere Richtung nutzen möchte, sitze ich nun hier am heimischen PC von Mudder und Vadder, schätzungsweise 500 Kilometer vom Zuhause entfernt und trotzdem logischerweise zu Hause, und nachdem ich, kaum angekommen, erst mal für Pappa dank fehlendem eigenen EBeep-Account shoppen durfte, mache ich mich anschließend an das Bloggen.
Hach - hat mir DAS gefehlt!
Überhaupt ist die Funkversorgung hier auf der heimischen Insel so denkbar grottenschlecht, dass wir uns zu guter Letzt einen Hotspot einkauften. Ja so verwöhnt ist die Welt von heute. Federball, Buch & Co. sind out - es lebe die digitale Welt von heute!
Na ja, ganz sooo schlimm wars dann auch nicht - Federball haben wir schon gematcht - und was für mich persönlich am überraschendsten war: Ich habe in gut 10 Tagen vier ganze Bücher durchgelesen. Ich - die nach dem schweren Verkehrsunfall vor nunmehr 7 Jahren für ein Buch ein geschätztes Lesejahr  benötigte, verschlang in so kurzer Zeit gleich vier davon.. Also hats mit dem Unfall und den damaligen Schäden, die ich einst davongetragen hatte, doch nix zu tun, sondern vermutlich einfach mit der inneren Unruhe, die mich immer dann überfällt, wenn ich allein zu Hause bin. Dann laufen TV, Internet & Co. auf Hochtouren und ich fühle mich beruhigt, wenn im Hintergrund einer quackert - und sei es nur von der neuesten Nachricht vom Reissack aus China.
So und nachdem ich mich so richtig darüber ausgelassen habe, folgt mein nächstes Kotzthema - im wahrsten Sinne des Wortes: Treue Leser unter uns wissen, dass ich Liebhaberin meines eigenen Pisstempels bin und als solche mich auch eher immer weigere, fremde Klos zu benutzen, bei denen sich obendrein auch noch von diversen Nutzerinnen die Klinke in die Hand gegeben wird. Jedenfalls so lange es möglich ist und bevors pressiert.
Nun kann man sich ja denken, dass es auf einer Tingelreise entlang der Küste gaaanz ganz schwierig ist, ein WC zu finden, auf dem man am pro Tag alleine das Vergnügen hat.
Mein Fazit nach diesen zehn Tagen: Wenn ich noch jemals wieder in die Verlegenheit eines Treibens mit Camper kommen sollte, dann besorge ich mir eine XXXXL-Packung biologisch 100 % abbaubares Feuchttuch und einen kleinen handlichen Spaten - und dann - juchey - gehts ab in das Wäldchen: Öffentliches WC adé!
Ich habe in diesen ganzen zehn Tagen gerade mal ein einziges öffentliches WC gefunden, das nicht nach allen möglichen natürlichen Ablässen stank, jawohl - stank! Möglicherweise hatte ich ja auch einfach nur Pech und jedesmal einen Lokus erwischt, auf dem sich die Dame zuvor von diversen Schlemmereien der letzten gefühlten fünf Tage erleichtert hatte. Ich meine, wenn Du eine Tür öffnest und glaubst, Du stehst gleich vor noch einer, die Du zwar nicht sehen, aber sonst mit allen Sinnen  wahrnehmen kannst - dann ist das schon... äh... speziell. Die gelben Seiten vermeldeten stets: "Also bei uns Männern ist alles okay!" - und es ist und bleibt mir schleierhaft, wieso es auf den Damen WCs nach allem Möglichen und Unmöglichen stank und oft auch entsprechend aussah. Da tun sie nun alle so fein und erhaben mit ihren sorgfältig ondulierten Haaren, den perfekt lackierten Nägeln und dem 1a geschminkten Gesicht, einer Kleidung, die nach namhaften Boutiquen schreit - und dann hinterlassen sie ein stilles Örtchen so, das man es anschließend nicht mehr benutzen mag. Papier auf dem Boden, vermutlich auch andere Dinge auf dem Boden, nur halbherzig betätigte Spülungen und erst recht nicht gesäuberte.... aber lassen wir das; ich weiß ja nicht, ob grad jemand nebenbei beim Lesen isst.
Mahlzeit dann!
Jedenfalls musste ich wirklich gaaanz ganz stark an mich halten, auf den Zettel, der an der einen oder anderen Eingangstür hing mit der Aufschrift "Bitte hinterlassen Sie diesen Ort so, wie Sie ihn gerne vorgefunden hätten" nicht darunter zu setzen "Sorry, aber ich fand ihn schon genauso vor, wie ich ihn NICHT hätte vorfinden wollen!" Zurückgehalten hatte mich lediglich die Tatsache, dass mein Füllfederhalter wohlgeordnet im Wühltäschchen und dieses wiederum im Fahrzeug lagerte - und zu dem ich  gewöhnlich mehrere hundert Meter zurückzulegen hatte. Und diesen Weg gleich zweimal zu gehen, nur um einen frechen Spruch drunterzusetzen, dazu war ich dann doch schlichtweg zu faul. Ich hatte schließlich Urlaub!
Vielleicht bin ich ja einfach zu empfindlich geworden nach der jahrelangen Gewöhnung auf meiner einsamen Insel im heimischen Ziggenheimer-Town. Gut möglich auch, dass ich das echte, pure, normale biologische Leben mit allem, was dazugehört, nicht mehr gewohnt bin. Auch wenn ich weit davon entfernt bin, eine dieser eifrigen Sagrotan-Sprüherinnen zu sein, die bereits Fläschchen oder wenigstens Tüchlein zücken, sobald sich auch nur eine fremde Hand nähert. Aber weißte, wenn Du morgens mit nüchternem Magen in der Dusche stehst, die Wohlgerüche genießt und anschließend die Zahnbürste auspackst, während eine Dame in der Kabine nebenan sich daran machte, aus ihrem untersten Magenabschnitt alles nach oben zu würgen und lautstark wie ein Bierkutscher in das Waschbecken - mit Verlaub - zu rotzkotzen, spätestens dann ist bei mir ein Punkt erreicht, wo ich das Weite suchte, und das im Bruchteil einer Sekunde. In echt. So schnell kann ich sein, wenn ich will. Oder muss.
In diesem Sinne, Bahrt, auch wenn Du's anders gemeint hast, aber: Auch Frauen können echt Schweine sein. Baaahhh!
Und jetzt fahren wir einkaufen. Wir brauchen mal wieder was zu essen. Hahahhahahaaa!
Mein nächster Post wird in jedem Fall wieder magenfreundlich, ich versprechs :)

2 Kommentare:

HeikeK64 hat gesagt…

Unterschreibe ich sofort. 31 Jahre Campingerfahrung ließen meine Geruchsnerven - gerade morgens, über dem Waschbecken, noch mit Zahnpasta im Mund - vor Grauen auf Tauchstation gehen.
Unvorstellbar auch, was manche Dämlichkeiten ("Damen"? haha - joke) rektal von sich prusteten ... spontanes Kotzen war leider von meiner Seite aus nicht möglich - ich wollte keinen Moment länger auf dem Ort verweilen ... in diesem Sinne - ein Hoch auf das eigene Porta Potti ... und den Klappspaten .. und den Wald ...

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

...also Dämlichkeiten ist ein herrliches Wortspiel, gefällt mir richtig gut :) Und während ich nun entspannt auf dem Beifahrersitz lümmel und die Gedanken treiben lasse, lasse ich ebenso die letzten Tage Revue passieren und freu mich neben dem heimischen Badezimmer irgendwie auch... ganz schön auf ein richtiges Bett. So ein Rücken hats auch nicht einfach, wenn er ein wenig in die Jahre gekommen ist :)