"Seit wann hörst du solche Musik?" fragte der Mann verwundert. Ich legte den Kopf zurück und ließ meinen Blick auf ihm ruhen.
"Immer dann, wenn sie etwas in mir auslöst. Wenn sie etwas in mir berührt und mir Bilder in meinen Kopf zaubert."
Und dann schloss ich meine Augen.
Ich konnte es beinah sofort vor mir sehen...
...dieses Zimmer hoch über der Stadt, Paris vielleicht oder doch ganz woanders, mit den schmalen hohen Fenstern und dem kleinen Austritt davor. Die Morgensonne, die ins Zimmer scheint, durch die geöffneten Flügeltüren hindurch, an die ich gelehnt sitze, die Beine verschränkt, in den Händen die große Tasse Kaffee und mit viel Milch, so wie ich es liebe. Du würdest mir gegenüber sitzen, wir würden die Augen geschlossen haben, das Gesicht der Sonne zugewandt haben. Vielleicht würden wir miteinander sprechen, vielleicht auch nur den Augenblick genießen. Die Ruhe in unserem Kopf, in unserer Seele.
Es ist faszinierend, was Musik auszulösen vermag.
Was streichelzarte Klavierklänge auszulösen vermögen.
Wir sollten noch sehr viel öfter Musik hören...
12 Kommentare:
Das gefällt mir.
es ist ein wunderbares Bild das - durch deine Worte scheint und du zeichnest.
gemeinsamer Musikgenuß ohne Worte...
so selten geworden durch den Alltag der oft nicht zulässt was man sich wünscht...
Träume und Wünsche....
Empfindung der Seele...
herzlich angel
Wunderschön! Das löst was aus.LG
Mir auch :)
Liebe Angel, Du hast so recht.. Wir nehmen uns so wenig Zeit - und wenn wir etwas nicht haben, dann ist es die Zeit... Heut war ich den ersten Tag wieder im Büro, schon um 6.45, obgleich ich erst 8 Uhr beginnen müsste. Verlassen hab ich das Büro um 19.15 Uhr und als ich heimkehrte zu meinem Sohn, da war ich so unfassbar müde.. Hab ihm trotzdem sein Abendessen zubereitet, sein Frühstück für morgen im Job - und sein Essen für die kommenden zwei Tage. Anschließend haben wir gemeinsam zu Abend gegessen, ich hab noch das Geschirr weggeräumt, wir haben noch etwa eine halbe Stunde eine seiner Lieblingssendungen über Planeten geschaut und dann... schlief er ein.. Er erwachte, als ich den TV ausschaltete und auf leisen Sohlen sein Zimmer verließ. Und dann murmelte er: "Wir müssen die Zeit viel besser nutzen, wenn du mal da bist und länger bleibst." Das hat etwas mit mir gemacht.. Er hat sich rumgedreht und weitergeschnarcht. Ich bin dankbar, so dankbar, wenn es ihm gut geht. Aber die Zeit, die gemeinsame Zeit, die kommt nicht mehr zurück.
Einmal mehr dachte ich: Wieso kann ich mich nicht einfach besser disziplinieren? Mir viel mehr Zeit nehmen für die Menschen, die mir alles bedeuten? Warum ist das Pflichtgefühl im Job soviel stärker?
Ja, liebe Nova, bei mir auch. So unfassbar viel.
Weil wir immer denken, es geht nicht anders. War bei mir auch so. Bis mein Mann im letzten Jahr fast gestorben ist, bei einem Routineeingriff. Und meine Prioritäten haben sich eindeutig verschoben. Ich arbeite nur noch 30 h/Woche, weil Zeit, gemeinsame Zeit einfach so viel mehr Wert ist als irgendwelches Geld. Ich weiß doch garnicht wieviel gemeinsame Zeit uns noch bleibt. Ich bin nicht mehr ständig im Stress, habe am Nachmittag Zeit für Garten, Haushalt, Hobbies. Es geht mir so viel besser was Lebensqualität angeht. Schade nur, das diese Einsicht erst kommt, wenn etwas Schlimmes passiert.
wundervolle "Lied". da kann man wirklich schön träumen. Sollte man viel öfters tun. Und wie Anonym schreibt Jetzt ist wichtig wer weiß was noch kommt...
Liebe Grüße
Ursula - PS Habe schon alles gelesen nur irgendwie verpennt zu kommentieren sorry
Ich glaube, Du hast heute Geburtstag.
Darum auf diesem Wege "Happy Birthday".
Ich schließe mich dem Doctor an, da es keinen Post gab... Liebe Helma, herzlichen Glückwunsch und alles Gute wünsche ich Dir zu Deinem Geburtstag! 🌞♥️
Du bist wirklich aufmerksam - das mag ich sehr. Danke, Doktor.
Danke Nova :*
Kommentar veröffentlichen