Freitag, 19. Juni 2009

Winter's Passing By

Dieser Song von Grand Avenue...







stars shine winter's passing by
take me through copenhagen nights
what's the use of all this talking
we've been here before, we're in constant replay

so don't come here and try to save me
cause you really know how to fake it
you say you're misunderstood
such a shame if your intentions are good

i don't want to know your secrets
i'm beggin' you please shut your mouth
cause what will be, it will be forever
i've made my decision i've made it now

so don't come here and try to save me
cause you really know how to fake it
you say you're misunderstood
such a shame if your intentions are good


Mir ist... so kalt im Moment.

Bei all jenen, bei denen ich mich noch nicht wieder gemeldet habe...
Bitte lasst mich erst das Krankenhaus hinter mich bringen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass danach alles anders wird. Dann blogge ich wieder, dann hören wir uns und dann sehen wir uns. Bis dahin... wünsch ich Euch was.

Eure Helma




Sonntag, 14. Juni 2009

Ich BIN Frei :-)

...und nun muss Helma wieder einen Kommentar zum Kommentar abgeben ;-)

Ich weiß zwar nicht, wer hier heute Anonym ist (anonym heißt ja auch... anonym *smile*) und mir einen doch etwas genervt klingenden Kommentar hier reingesetzt hat (s klingt so nach einem leicht genervten Ossi ;-)) - aber hey - damit mich keiner falsch versteht: Ich bin stolz darauf, wo ich herkomme, ich fühle mich entsprechend sauwohl damit - meine Gastmama ebenso - und wenn wir beide hier unsere Späßchen machen und sie mich liebevoll ihren gefräßigen Ostmanen nennt, vor dem sie nachts ihren Kühlschrank hochsicherungstraktmäßig schützen muss - dann lachen wir einfach nur darüber und finden uns lustig. Na und? Was ist denn auch dabei?

Das Leben mit einem Augenzwinkern nehmen, sich selbst auch mal aufs Korn nehmen, über sich selbst lachen können - das finden wir völlig in Ordnung und auch lustig.

Und wems nicht passt oder nicht gefällt, wer sowieso auch keinen Spaß versteht, der lese nicht mehr in diesem Blog :-)

Howgh - Helma hat gesprochen :-)

Und: Ja, Gastmama, ich komm jetzt an den reichlich gedeckten Frühstückstisch :-)

Gab's Dich Auch In Nett?

Ihr glaubt gar nicht, wie oft ich diese Frage heute hier in Hamburg gestellt bekommen habe!

Woraufhin ich eifrig antwortete: "Im Osten hieß es doch früher immer: Ham' 'mer nich!" ;-)

Wir haben es zwar noch nicht ans Meer geschafft - das holen wir morgen nach - aber ich hab es zumindest schon wieder erreicht, dass sie es schon wieder bereut hat, mich eingeladen zu haben. Ich meine, die Schüssel Nudeln plus Bolognese ist ratzekahl leergegessen, von den Bananen ist auch nur noch die Hälfte da, die Tüte mit ihren Katjes-Yes-Yes-YYESSSS ist auch schon alle und über die restlichen Wochenendsüßigkeiten - nämlich die Chips - haben sich die beiden hungrigen Ost-Kinder hergemacht. Ich meine, da kann die Gastmama noch froh sein, dass Ziggenheimer Junior der I. nach seinem gestrigen Gelage noch bis heut Abend kaum Appetit, geschweige denn Hunger verspürte. Denn wäre er 100 % einsatzbereit mit Mund und Magen, hätte sie aus ihrem Garten mehr rausholen müssen wie die Steine, die sie gründlich putzte für die Meer-Muschel-Stein-Atmosphäre in ihrer Wohnzimmerecke (die sie mir wohlweislich zugedacht hatte - die ECKE wohlgemerkt ;-))

Vielleicht sollte ich mich ja wirklich in eben jene stellen - möglicherweise habe ich das sogar verdient... In der Ecke zumindest kann vielleicht keiner sehen, wie ich mir heimlich den Rest des Erdbeer-Limes hintergieße und mir wünschen, dass.... alles gut wird...

Eure Helma

Samstag, 13. Juni 2009

Kleine Kinder - Kleine Sorgen

Als mein Großer heute Morgen so um halb sechs Uhr nach durchzechter Nacht vor der Tür stand, ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter, da schwante mir schon etwas, dessen Ausmaß ich aber in dem Moment noch nicht begreifen konnte.

Ich meine, es gab da schon so Anekdoten... Über den Durst getrunken und in den Schnee gekotzt... Über den Durst getrunken und die Rechnung nicht begleichen können... Handy verloren... Portemonnaie verloren... Herrliche Stories - so im Nachhinein... Was ich schon rumtelefoniert hatte nach verlorenen Dingen oder überhaupt ;-) 
Aber - so sage ich mir - das gehört wohl auch zum Erwachsen werden wollen dazu - und solange er das Lehrgeld (oder... Leer-Geld ;-)) aus eigener Tasche zahlt... Manche Menschen brauchen eben etwas länger und mindestens zur Hälfte steckt ja immerhin ein geruhsamer Norddeutscher in ihm ;-)

Ursprünglich hatten wir ja vorgehabt, gemeinsam zu frühstücken und dann spätestens um 8 Uhr auf Reisen zu gehen.

Geschenkt!

Das Kind kam heim, ohne Telefon, ohne Geld und mit einer Anzeige in der Tasche.
Wo er beginnen sollte zu erzählen, wusste er selbst nicht recht, die Tränen schossen ihm in die Augen und Helma wurden die Knie weich. 

Er legte sich zu mir ins Bett und begann zu erzählen. Von der eingetretenen Klotür, die er nun bezahlen soll und die ihm auch eine Vernehmung durch die Polizei beschert hatte. Davon, dass er zu allem Überfluss auch noch seine Jacke vergessen habe ("Spatzl, die hast du doch aber an", warf ich ruhigen Wortes ein und er schaute ungläubig an sich hinunter ;-)), davon, dass er sein neu erworbenes und auch nicht billiges Handy höchstwahrscheinlich verloren habe... und überhaupt... und überhaupt...
Das sind so Momente, wo ich mir vorstellen könnte, jetzt mal ein Zigarettchen zu schmauchen und versonnen den Rauchkringeln hinterherzuschauen, bis mir eine Idee käme. 
Nur - dieses Laster brauche ich ja nicht auch noch, also setzte ich mir auf den Schreck erst mal den Teller mit dem restlichen Kalten Hund auf den Bauch und begann zu essen, während er erzählte. 
Dann schlief er ein, tief und fest, während ich zum Telefon griff, als erstes seinen Busenfreund und als zweites seinen Vater anrief. 
Stutzig wurde ich, als der Vater erklärte, er wisse bereits alles (alles? nein... das mit dem Handy wusste er noch nicht ;-)), der Freund habe ihn um 2.40 Uhr angerufen, NACHDEM er mit Ziggenheimer Junior zur Bahn gegangen und dann wieder zur Diskothek zurückgekehrt sei.
2.40 Uhr?
Moment...
In Mathematik war ich immer etwas schwach auf der Brust, aber... 
2.40 Uhr...
3.33 Uhr fährt ein Nightliner. 
4.00 Uhr hätte er dann daheim sein müssen.
Hätte...
Offenbar - so rekonstruierten Vater und Mutter den Abend - hatte das Kind an der Haltestelle einen Sitzplatz eingenommen, zum Schlafplatz umfunktioniert und war dann nicht 3.33 Uhr mit dem Nightliner, sondern 5.00 Uhr mit der ersten Straßenbahn heimgefahren... Macht summa summarum 2 Stunden Schlaf an der Haltestelle... Das würde auch erklären, warum er so durchgefroren war ;-) Vermutlich hat er das Telefon also dort verloren oder "verlieren lassen", wie man so schön sagt, denn sämtliche Kollegen der Linie bescheinigten dem Vater: "nee du, in meiner Linie nicht..."
Fazit also:
Alle sind wir uns einig: Ziggenheimer Junior I. eine Tür eintreten? Niemals. Aber das hilft uns nicht, solange ein Türsteher behauptet, er habe Ziggenheimer dabei beobachtet. OK... Ich dachte immer, Türsteher stehen am Einlass zur Diskothek und nicht vor der Klotür. Aber gut...
Rechtsschutz und Privathaftpflicht sei Dank, auch der Umstand, dass Ziggenheimer Junior I. zwar volljährig, aber noch in der Ausbildung ist und somit durch Papas Versicherungen geschützt ist. Na Gott sei Dank.
Das Handy bleibt im Nirvana versenkt oder in den Händen eines dankbaren Abnehmers, der mit Freuden feststellen wird, dass gerade ein Guthaben von immerhin 15 Euro draufgeladen wurden. Quasi als Begrüßungsgeschenk in den neuen Händen.
Ob das große Kind nunmehr 60 Euro mit seinen Freunden (oder per Lokalrunde) vertrunken hat oder nicht, bleibt offen, solange das Kind neben mir liegt und schläft. 

Ich weiß, das ist alles nicht... wirklich lustig... Aber ich glaube, manche Dinge kann man nach dem ersten Schreck nur noch so sehen und empfinden. Was nützt es uns auch, auszuflippen, zu schreien, zu toben? 

Manche Menschen greifen in solchen Momenten zur Zigarette. 
Manche Menschen gießen sich in solchen Momenten einen Magenbitter ein.
Und Helma... kocht sich jetzt einen Cappuccino, packt die Sachen und dann die Kinder ein und... fährt los...

Genießt Eure freie Zeit - ich tus auch :-)

Freitag, 12. Juni 2009

Richard Kimble - In Wahrheit Eine Frau

Jeder von Euch wird sicherlich diesen Film mit Harrison Ford kennen - "Auf der Flucht". 
Soll ich Euch was sagen? In Wirklichkeit war Richard Kimble eine Frau. Ja wirklich! Gut getarnt, aber... dennoch eine Frau. Und sie heißt Helma Ziggenheimer!
Ehrlich - im Moment fühle ich mich beinah jede Woche wie dieser Richard... Ständig auf der Flucht, von einem Termin zum nächsten, zwischendurch der Job, die Kinder, die verdammte Steuererklärung (aber die Finanzbeamtin war sowas von locker! die hat sogar über meinen erfolglosen ersten Datenübermittlungsversuch herzhaft gelacht ;-)), die vielen Ärzte, die mich sehen und ihren Senf wie auf einem Würstchen breitschmieren wollen (vor allem gehts denen ja so schlecht, seitdem sie pro Quartal pro Patient nur noch pie mal Daumen fünfunddreißig Euro abrechnen dürfen, hach ja...)
Zwischendrin vergess ich auch schon mal einen Termin, so wie den zur Wiederholungsimpfung für den Kleinen. 
"Ach, ist doch nicht schlimm", meinte der Kleine mit wegwerfender Handbewegung. Na klar...
"Ach, ist doch nicht schlimm", meinte heute die Sprechstundenhilfe und so war ich in null-komma-nix mit einem neuen Termin ausgestattet.
Was heute allerdings nicht so flugs ging... war der Besuch auf dem Zahnarztstuhl. 
"Wir müssen noch bisschen was machen, bevor du wieder ins Krankenhaus musst", hieß es vor zwei Wochen - und Leute, mir schwante dabei auch nix Gutes.
Schon letzte Woche verließ ich malträtiert und geplagt jenen Stuhl, gebeugt und mit nass geschwitztem Rücken.
Und heute... Mit den ersten drei Spritzen war ich noch sehr zuversichtlich, dass ich alles gut überstehen würde. Und während wir auf das Eintreten der Wirkung warteten, zauberte sie aus der Hinterhand ein Schreiben eines Kieferorthopäden hervor, das ungefähr zwei Jahre alt sein mochte und noch heute auf die Erledigung diverser Eingriffe in meine Zahnreihen wartete.
Nur - erstens bin ich ein absoluter Schisshase. Ich meine, gebt mir ne Narkose, dann können wir über alles reden. Aber so? Und zweitens - na hey, greift doch mal ner nackschen Frau in die Tasche! Ehrlich gesagt - ich fahre lieber einen gut erhaltenen, dreitürigen Stadtflitzer mit Klima und Bordcomputer als diesen Gegenwert in meinem Mund herumzutragen, das mir zwar auch morgen noch ein kraftvolles Zubeißen sicherte, aber mich auch jeden Tag spätestens beim Zähneputzen daran erinnern würde, wie viele nicht getrunkene Milchkaffees mich dieser Spaß gekostet hätte. Tja... Was ist nun wichtiger.
Grad muss ich lachen, weil mir einfällt, dass ich die zahnfarbenen Füllungen bis vor kurzem noch für Kunststofffüllungen gehalten hatte, die mir meine Zahnärztin quasi bei jedem Besuch schenkte, weil ich niemals eine Rechnung erhalten hatte.
Vor einigen Tagen danach befragt, lachte sie nur und sprach: "Kunststoff? Helma - das sind Provisorien. Das sind alles Zähne, die für den Ersatz mit Kronen vorbereitet wurden."
Erst schaute ich nur sprachlos, dann zählte ich stumm und in Gedanken alle entsprechenden Zähne und erst dann dämmerte mir der dreitürige klimatisierte Stadtflitzer... 
"Ich kann mit Provisorien auch gut leben", krächzte ich mit matter Stimme - aber das hat mir nichts geholfen.
Also doch einen Millionär angeln? Der mir ein strahlendes Blendax-Antibelag-Lächeln mal eben aus der Portokasse spendierte? Na danke.
Kronen also. Angesichts der neuesten Preisentwicklung wohl eher Helmas ganz private Kronjuwelen.
Und als wäre all dies noch nicht genug, las mir Frau Doktor den zwei Jahre alten Brief des Kieferorthopäden vor. Außen hui und innen pfui? Das ist doch nicht möglich! Auch mit vierzig Jahren darf das noch nicht möglich sein! 
Bereits nach dem dritten Satz hätte ich "Stopp!! Halt!! Aus!!" gerufen. Aber versucht das mal, wenn Ihr das halbe Inventar an Werkzeug in der Gusche eingebaut bekommen habt und froh seid, wenn Ihr überhaupt noch atmen könnt, solange Fräulein Assistentin den Sauger auch richtig hält.
Mit einem "Aaarrghh..." und "Uuurrrghhh..." jedenfalls ließ sich die Frau Doktor nicht stoppen. 
Allerdings... galt dies nicht ganz allein dem Lesen. 
Vermutlich hätte man mit der Menge, die mir heute, verteilt auf insgesamt fünf Spritzen, verabreicht wurde, ein Pferd betäuben können. Aber Helma ist eben kein Pferd. Helma ist... eben Helma. Die merkt alles. Na gut, fast alles.
Als ich die Praxis geschlagene neunzig Minuten später verließ, war der Rücken erneut gramgebeugt, das Mundwerk schief und krumm, das Shirt hoffnungslos durchgeschwitzt und selbst die Fußsohlen waren derart verschwitzt, dass ich in meinen Flip-Flops hin und her rutschte, als seien sie mindestens vier Nummern zu groß.
Fluchtartig suchte ich das Weite, gab auf der Autobahn richtig Gas, ignorierte geflissentlich die auf 100 kmh beschränkten Zonen und ließ meinen ganzen Frust am Gaspedal aus. 
Heimfahren. Hinlegen. Die Decke über den Kopf ziehen. 
Wann kehrt endlich mal ein bisschen Beschaulichkeit in mein Leben ein?
Eine Woche lang jeden Morgen aufwachen, nicht überlegen oder Strategien entwerfen müssen, einfach mal NUR genießen und sich des Lebens freuen... Ohne dass immer gleich ein neuer Schlag in die Kniekehlen kommt.
Und noch nicht mal zur Tür reingekommen, schon der nächste Schock "Mama, ich bin heut mit dem Rad gestürzt." 
OK. Das passiert. 
"Mama, mir ist übel. Und mir tut alles weh. Das Rad hat blockiert und ich bin über das Fahrrad geflogen. Aber den Helm hab ich aufgehabt." 
OK. Da wurde mir übel. 
Und das Kind von allen Seiten begutachtet. Die Augen klar, keine vergrößerten Pupillen, der Appetit stimmte auch und dass das Kind heute schätzungsweise drei Stunden eher müde wurde wie sonst, schiebe ich eher dem Umstand zu, dass es heute zum vierten Mal in dieser Woche 24 Kilometer geradelt ist. Soviel fährt er sonst in zehn Jahren. Echt mal. 
Als dann noch der Große anrief und meinte, er habe den Bus verpasst, nun käme er erst 18.45 Uhr auf dem Hauptbahnhof an und sollte aber schon 19.15 Uhr bei seinen Kumpels zur Party sein und ob ich nicht eine Idee hätte, wie er noch was retten könne, da... betrachtete ich fassungslos mein Spiegelbild: Helma, 40 Jahre, gealtert um 100 Jahre in drei Sekunden, auf dem Kopf die neue Haarfarbe, die statt nach zehn Minuten erst nach dreißig Minuten abgewaschen werden konnte, weil ich so lange brauchte, um aus der Schockstarre zu erwachen - und dann setzte ich mein mir so gut bekanntes Grinsen auf in Erinnerung jener Zeilen, die mich gerade (nein, ausgerechnet!) heute erreichten: "Humor ist, wenn man trotzdem lacht, obwohl einem eigentlich zum Heulen ist." Oder so ähnlich. 
Also habe ich meine Haare gerettet, den Kleinen versorgt, dem Großen das Essen und die Ausgehklamotten eingepackt, ihn vom Bahnhof abgeholt und zum Freund chauffiert, beim Tanken festgestellt, dass ich das Portemonnai vergessen hatte (für 5,17 Euro hab ich noch nie zuvor getankt ;-)), wieder heimgekehrt, überfällige Dankes-Telefonate nachgeholt (jedenfalls einige, alle konnte ich heut beim besten Willen nicht bewältigen) und nun liege ich hier, die Schmerzpillen haben ihren Dienst getan, so langsam scheinen ihre Wirkstoffe meinen gebeutelten Körper zu verlassen, so dass ich noch ein wenig mit der Weinflasche liebäugele (nein - ich bleib heut standhaft - so wie gestern ;-)) und ich werde mich brav zudecken, ein wenig sanfte Musik durch mein Zimmerchen perlen lassen und mich morgen früh erneut auf den Weg an das Meer machen.
Eine der Geburtstagskarten, die mich erreichten, machts möglich. 
Gott sei Dank.
Und statt das Geld als Anzahlung für ne Fettabsaugung oder Zahnersatz zur Seite zu legen, tu ich das, was in der Karte stand, nämlich "mir was Gutes". Und nicht alles Gute liegt direkt vor meiner Haustür. 
Doch manchmal... hilft einfach nur noch die Flucht... Eine Runde Richard spielen. Die Flucht von hier, von allem, das mich hier umgibt, die Flucht vor den Gedanken, die Flucht... vielleicht auch vor mir selber. Raus und weg hier, Ruhe finden, neue Kraft tanken im Zusammensein mit Menschen, die mich genauso liebhaben wie ich bin und die seit heute sogar noch ne Hängematte besorgt haben...
"Soll ich euch mit dem Transporter abholen?" scherzte der Gast-Papa.
"Oh Gott, bloß nicht, das wäre zuviel Platz, da schleppt  die uns alle Bananen weg", gab sich die Gast-Mama schockiert.
Übrigens... die Care-Pakete aus dem Westen... Gibts auch heute - etwa zwanzig Jahre nach dem Mauerfall - noch... Nur dass die Bananen nicht mehr frisch, sondern getrocknet und in Scheiben geschickt werden... Vermutlich hat sie einen Deal mit meiner Frau Zahndoktor.
"Wenn wir gewusst hätten..." meinte jüngst die Gast-Mama, "...dann würden heute die Wessis die Mauer ehrenamtlich neu errichten", vervollständigte ich grinsend ihren Satz und freue mich schon jetzt auf meine morgige Reise zu ihr. 
Einfach nur... mal Helma sein... alles von mir abfallen lassen können... und das direkt am Meer... was Besseres kann man mir im Moment nicht tun. Zumal ich überhaupt nicht sagen kann, wann ich das nächste Mal wieder ans Meer fahren kann. 
Diese Durststrecke wird lange genug.
Und ich... ich leg mich jetzt schlafen. Es ist 23:53 Uhr - und ich bin tatsächlich müde. Müde und einschlafbereit. Das muss ich nutzen.

Schlaft auch Ihr gut.


Donnerstag, 11. Juni 2009

Unentschlossen...

...liege ich hier und habe die Qual der Wahl: den Rest aus dem Fässchen Weißweinschorle oder lieber noch n Cappu? Wahrscheinlich letzteres... nachdem ich heut Morgen nach halb durchwachter Nacht prompt verschlief und den Bürotag erst gegen Mittag begann, nämlich 9.15 Uhr ;-)




Jedenfalls... wenn man dem Chef so glauben mag - dann beginnt die Siesta-Zeit bereits um 9.30 Uhr ;-)

Und nachdem ich mich durch den ganz normalen Bürowahnsinn gewühlt hatte, in quasi letzter Minute das Büro verließ, auch noch feststellte, dass ich mein Schmerztagebuch daheim vergessen hatte und somit nicht auf direktem Wege zur Therapiestunde durchdüsen konnte, so erreichte ich mit Müh und Not den Hof der Therapeutin, völlig abgekämpft, völlig außer Atem, sowieso mit trockener Kehle und derart müde, dass ich dachte: Helma... wennste jetzt nich die Backen ordentlich zusammenkneifst, dann... schläfste sang- und klanglos im Therapeutensessel ein.. Zumal mich deren Liege beinah zu hypnotisieren schien und ich förmlich ihr Schreien hörte: "Komm, leg dich doch! LEG DICH!" 
Die Therapeutin lächelte nachsichtig ob der minutiösen Verspätung, ließ mich - dem Himmel sei Dank - erst mal zur Ruhe und damit zum Luftholen kommen.
Hernach aber - so muss ich sagen - verließ ich ihr Haus mit beschwingterem Schritt, im Kopf die Dinge wohlgeordnet und mit neuen Ideen und Perspektiven, erwarb auf dem Heimweg ein paar saure Gurken (ok, es war bisschen mehr wie ein Kilogramm, aber sie dufteten einfach ZUUUU köstlich aus dem Fass - und NEIN - ich bin NICHT schwanger!), ließ mich daheim aufs Bett fallen, verschlang die Gurken und fiel alsdann in den Schlaf der Gerechten, aus dem mich lediglich nach einer guten Stunde das nicht zu ignorierende Rumoren des Bauches weckte... 

Inzwischen habe ich auf eben diesen Bauch noch einen Cappu gegossen, nebenbei das Abendessen für den Sohnemann zubereitet, der - wie jeden Abend dieser Woche - versuchte, Mama Helma zu überreden, auf das Fahrrad verzichten und dafür die stolzen elf Kilometer zum Schwimmlager lieber mit dem Auto abrollen zu dürfen, jegliche eingehende Telefonate mit dem "Ruf Aus" Knopf quittiert (ein Hoch auf den Erfinder dieses Knopfes und ein dickes Sorry an alle Rufende und Rufenden, aber... Telefonieren ist echt nicht meine Stärke und stundenlang darüber debattieren, ob der Pups noch quer vor schier unüberwindbaren Hindernissen liegt oder den Hinterausgang bereits verlassen hat, erst recht nicht, das pack ich einfach nicht mehr, jedenfalls nicht abends, wenn ich daheim auf dem Kanapee ruhen möchte), ringe noch immer mit der Qual der Wahl (doch die Tendenz liegt schon bei 70 zu 30 für den Cappu - Dickmacher sind sie schließlich alle beide), bin schon wieder (oder immer noch) müde und werde... heute mit Sicherheit nächtens keine Gute-Nacht-Geschichten entwerfen, sondern schlicht und einfach schlafen. OK, vielleicht guck ich noch ein bisschen Frauentausch, aber wirklich nur ein mimmi-bisschen (läuft das überhaupt noch? ich mein, manchmal ist das ja wirklich nur noch zum Lachen...)

Nun, das Wochenende steht vor der Tür, das Murmelinchen ruft und Helma antwortet ;-) und Euch... wünsch ich erst mal eine gute Nacht und süße Träume.

Prost, Helma

Ich Habe Fertig

...nämlich die Flasche Weinschorle ist fast ausgetrunken, Helma leicht... in Schräglage und schlaflos in Town... Mann o Mann... Da kanns doch nix werden mit Germanys Next Topmodel. Zuviel Wein, zuviel Schokokeks, zu wenig Schlaf... Alles, was mindestens den Teint versaut. Wobei - heute sind ja wieder die Sonnenbrillen Mode, die das halbe Gesicht bedecken. Oder besser: VERdecken. 
Seis drum. An mir ist eben alles echt. Sogar der weinselige Blick, sofern er nicht von einer dieser Riesenbrillenungetüme verdeckt ist ;-)
Obwohl... ALLES echt stimmt vielleicht auch wieder nicht. Jüngst musste ich schon lachen, als ich die Schublade mit all den WonderbrAH's und -OH's öffnete... Früher lagen da zarte Teile aus Spitze & Co., heute sind es eher die... die heben, was das Zeug hält (sofern noch was zu heben geht); die Bauch-Weg-Slips und Taille-quetsch-dich-Hemdchen. Das einzige, was diese Schublade noch nicht erreicht hat, sind diese Push-Po-Slips. Weil - da muss ich dank Schokokeks & Co.  nichts mehr puschen, das ist nun wirklich echt. Früher hab ich öfter mal gehört "...J-Lo-Arsch..." Heute... äußert sich niemand mehr dazu und ich hab längst aufgehört, über die Gründe dessen nachzudenken ;-)

I don't care for tomorrow... heißt es doch in diesem herrlich beschwingenden Song von Grand Avenue, den ich Euch heut unbedingt vorspielen muss. 





Geiler Song... Wirklich... Da bekomm ich gleich wieder eine dieser Vorstellungen... Leicht bekleidet, aber Trench drüber, fest zugeknotet, die Haare offen und leicht ungeordnet, hinaus in die Nacht, hinaus in die Stadt, City Lights, eintauchen in das pulsierende Nachtleben einer Großstadt, einmal mehr die Straßen entlang laufen, Klänge der Musik in jedem Zentimeter meines Körpers, in meinem Kopf... Da und dort einkehren, ein Glas Weinschorle (ich glaub, ich muss mein Trinkverhalten kritischer überdenken ;-)) genießen, den Menschen zusehen, lächeln, eine Nachricht des Liebsten lesen, seine Sehnsucht spüren, dieselbe Sehnsucht, die mich durch die Nacht treibt, die mich ruhlos sein lässt, solange, bis wir heimkehren... ankommen... uns neben den geliebten Menschen legen, den Geruch seiner Haut atmen und schmecken, zärtlich sein Ohr küssen, während er die Berührung im Schlaf spürt... unsere Hand auf seinen Bauch legen, uns an seinen Rücken schmiegen und dem beruhigenden Schlag seines Herzens lauschen... bis wir selbst auch in den Schlaf finden...

Wenn Ihr mich fragt... Es gibt Menschen, die kann ich einfach nicht verstehen... Die verbringen ihre Zeit damit, über die Erwartungen anderer Menschen an das Leben und an sie selbst nachzudenken. Verbringen ihre Zeit damit, diesen (vermeintlichen) Erwartungen gerecht zu werden. Und damit ein Leben leben, das sie... eigentlich nicht wirklich erfüllt. Nicht wirklich glücklich macht.
Die eines Tages auf Abwege gehen... Sideways... Und an anderer Stelle kompensieren, auf anderem Wege kompensieren, was sie eigentlich vermissen.
Es ist einfach, die Verantwortung abzugeben und sich ein Leben basteln zu lassen und dann eines Tages auch noch zu sagen: Es ist eben so...
Wer von uns möchte wirklich so leben?
Seid Ihr schon einmal in Eurem Leben einem Menschen begegnet, dem ihr in die Augen schautet und das Gefühl hattet, eintauchen zu können in dessen Seele?
Seid Ihr morgens schon einmal erwacht, habt dem anderen Menschen in die Augen geschaut und Euch von dem Glücksgefühl durchströmt gefühlt: So will ich jeden Morgen erwachen?
Seid Ihr morgens erwacht und habt den Sonnenstrahlen zugesehen, die Euer Zimmer bis in jeden Winkel erkundeten, und habt Ihr dabei jenes Glücksgefühl erlebt, das Euch zeigte: Genauso will ich leben?
Habt Ihr diese Unbekümmertheit gelebt, mit der Ihr - begleitet von einem Schulterzucken - die hochgezogenen Augenbrauen anderer Menschen weggelächelt habt?
Wollen wir wirklich provozieren oder wollen wir nicht eigentlich nur... so leben, wie es uns glücklich macht? Ich zum Beispiel liebe es, einen Tag geruhsam zu beginnen, spät, aber dafür in Ruhe und ausgedehnt zu frühstücken, leger gekleidet, das Haar zusammengesteckt, die Beine angehockt, die Schale Milchkaffee in beiden Händen, das Croissant in die Marmelade getunkt... Mit den Kindern, dem Liebsten oder Freunden zu schwatzen... 
Wer sagt uns denn, dass man morgens frühstücken, mittags lunchen, nachmittags vespern und dann noch Abendessen einnehmen muss - und das im gruseligsten Fall noch zu festgelegten Zeiten? Natürlich sind Regeln, Grenzen wichtig. Aber um jeden Preis? Und wer legt die Norm fest? Was ist ein Muss?
Wer sagt uns, wen wir lieben dürfen und von wem wir besser die Finger lassen?
Wer sagt uns, dass ein Mensch, der bereits ein Leben lebte, deswegen ein schlechterer Partner ist?
Wer sagt uns, dass zwei Menschen, die sich lieben, nicht auch mit Kindern glücklich sein können, die nicht die eigenen sind?
Mir ist dieses Vorurteil selbst so oft begegnet... Und ich habe es bis heute nicht verstanden...

I wanna get close... I wanna get closer to you now... I don't care for tomorrow, if I can have tonight...

Eben. Den Moment leben. Den Moment genießen. Wer kann uns schon sagen, was morgen geschieht? Was uns glücklich macht, was uns erfüllt, das kann uns niemand sagen, das kann niemand für uns entscheiden. Das darf auch niemand für uns tun. Ob wir nun zwanzig Jahre älter oder jünger sind wie der andere; ob wir lieber Bilder malen, anstatt von acht bis siebzehn Uhr ins Büro zu gehen; ob wir bereits schon einmal JA zu einem Leben und einem Lieben sagten und dieses JA noch einmal wagen wollen; ob wir unsere Haare lang oder kurz tragen; ob der Stil, mit dem wir uns kleiden, anderen Menschen gefällt oder nicht - das alles können nur wir allein entscheiden. Und dabei auf unser Gefühl hören. Unseren Bauch. Herz über Kopf. 
Entscheidungen, die nur allein der Kopf trifft, werden uns sicherlich nicht glücklich machen...
Wir haben nur dieses eine wunderbare Leben. Lasst es uns leben, lasst es uns genießen, jeden Schluck aus dem Glas des Lebens genießen... Es kann alles so schnell vorbei sein. Schon morgen.
Und ich kann Euch nicht mal sagen, warum mich so viele philosophische (oder weinselige?) Gedanken befallen.
Nachts ist das bei mir immer so.
Vielleicht sollte ich die Weinschorle einfach mal durch eine heiße Schokolade ersetzen, mir die Musik ab 2o Uhr verbieten, damit der Gedankenkreisel gar nicht erst auf die Idee kommt, sich zu drehen und einfach mal wieder das Sandmännchen schauen...

Inzwischen ist es 1:40 Uhr, Grey's Anatomy wird grad wiederholt und ich... bin noch nicht ruhig und entspannt genug, in den Schlaf zu finden. Ich beneide Kind und Gastkind um ihren gesunden Schlaf, schiebe mal das Laptop vom Schoß und kuschel mich umso tiefer in die Kissen.

Ich hoffe, Ihr schlaft besser wie ich...
Und grad denk ich... Vielleicht hätte ich mir statt des Radios mit USB-Steckplatz für iPod & Co. lieber einen Teddybär wünschen sollen... mindestens 1,80 m groß (ja, das ist bestimmt oberflächlich, na und, wenigstens eine Oberflächlichkeit muss ich mir doch auch gönnen ;-)) - dann fühlte ich mich vielleicht geborgener und könnte damit besser in den Schlaf finden... Ich meine, es ist doch irgendwie immer dasselbe, oder? Wir sind doch alle irgendwie gleich, oder? Was wir wirklich wollen, ist doch... Liebe. Nähe. Zuwendung. Schutz. Geborgenheit.
Ja, ich bekenne mich. Ich bin da auch nicht anders ;-)

Eure Helma 

P.S.: Das Bild... mag nicht zur Musik passen, aber... ne Gute-Nacht-Geschichte ist es doch trotzdem geworden, oder? :-)


Mittwoch, 10. Juni 2009

Wieder Da - Und Vierzig :-)

Nun ist es amtlich - und Helma nunmehr vierzig Jahre alt. 
"Ich würd gern wissen, wie sich das anfühlt", ist noch das sanfteste, was ich in diesen Tagen hörte.
Woraufhin mir nur eine Antwort einfiel: "Lass mich eine Brille mit mindestens fünf Dioptren aufsetzen und Handschuhe mit mindestens fünf Millimetern Wanddicke anziehen!" - Dann sieht man nämlich die Falten nicht und spürt auch keine verräterischen Dellen." :-)
Und es ist wie jedes Jahr: Menschen, an die ich selber nicht denke, gratulieren mir. Und Menschen, an die ich zuerst dachte, vergessens :-) 
Wobei ich auch eines festgestellt hab: Bist du süße sechzehn, gratulieren Eltern und Großeltern und vielleicht noch die Schulkameraden. Bist du attraktive dreißig, gratulieren alle Lover und vor allem die, die es gerne werden möchten :-) Bist du reifere vierzig, dann... kehrst du mehr und mehr zu den süßen sechzehn zurück: Eltern, Großeltern und vielleicht eine Handvoll Kollegen, die gar nicht anders können, weil du jeden Morgen an ihrem Zimmer vorbei musst. 
Die eigenen Kinder hast du wohlweislich ein paar Tage vorher noch mal dran erinnert, damit du auch ja keine Pleite erlebst und sie dir wenigstens einen Glückwunsch-Kuss auf die Wange pressen, bevor sie sich wieder ihrer Playstation zuwenden; bei den Freunden hoffst du, dass sie sich deiner an diesem Tag erinnern und wenigstens ein Glas Prosecco mit dir durch die schier ausgetrocknete Kehle rinnen lassen UND bei den Lovern hast du dich für den einen entschieden, der dir statt einer Rose auf dem Frühstücksteller die neueste Allzweckwaffe für die Küche präsentiert: Raspeln, Pürieren, Schnitzeln und Entsaften - alles aus einer Hand! 

Jau! 

Da kann dir eine Geburtstagskarte mit den Worten "Mit vierzig bist du nicht mehr wirklich jung, aber auch nicht wirklich alt: Du befindest dich sozusagen in der Grauzone!" nur noch etwas Lautes entlocken - das die anderen für Lachen halten, in Wirklichkeit aber ein verzweifeltes Schreien ist...
Nun... oder ich halte es mit der zweiten Geburtstagskarte: "40 Jahre alt werden heißt nicht, dass das Leben vorbei ist, da gibts noch viel zu entdecken: nämlich 50 Jahre alt werden..." :-)


OK... Dann lasst mich jetzt mal die Schneekugel schütteln, die mir mein Großer schenkte, die Möwe betrachten, dazu die dritte Karte öffnen und dem Tosen des Meeres und dem Geschrei der Möwen lauschen, das mit dem Öffnen eben dieser Karte zu hören ist, und mich in Träumereien versinken, in denen ich noch jung, knackig und angefüllt war von so vielen Wünschen, die die Realität noch nicht zerstören konnte ;-)

Eure sich niemals unterkriegen lassende Helma

Freitag, 5. Juni 2009

Was Ich Euch Noch Sagen Wollte....







...in diesem Sinne... bis die Tage ;-)

Ich wünsch Euch was, Eure Helma - die sich schon jetzt aufs verlängerte Wochenende einstimmt  ;-)

Korrektur....

...gerade habe ich herausgefunden, dass jener Song nicht "Now Or Never" heißt, sondern... "Turn And Turn Again"...

Und ich habe sogar eine Version gefunden, die doppelt so lang ist wie die andere...

Doppelt so langer Hörgenuss...
Doppelt so langes Tagträumen...
Und unendliche Sehnsucht nach dem Leben...


Donnerstag, 4. Juni 2009

Sehnsucht

Wow... Ich glaube, ich hab Euch schon lang nichts mehr auf die Ohren gegeben... Heut Abend - es ist wieder mal soweit - begab ich mich auf die Suche nach neuer Musik... 

Und fand diesen wunderschönen Titel... Inmitten all dieser Songs... Eingetaucht wie in einem Meer voller Klänge, Melodien, wundervollen Texten, die die Seele streicheln oder dem Auge eine Träne entlocken...




Irgendwie bin ich immer auf der Suche, ruhlos, zeitlos, taumele verträumt wie ein Schmetterling durch die Welt, schaue, staune... Entdecke... Erschrecke zuweilen... Labe mich an süßem Nektar, nur um weiterzutaumeln, immer weiter auf der Suche nach etwas, von dem ich selbst noch nicht zu sagen vermag, wonach ich schaue, wonach ich mich sehne... 

Vielleicht nach Händen, die mich halten, zärtlich, damit die Flügel nicht zerdrücken...
Zärtlich und liebevoll, ohne mich am Weiterfliegen zu hindern... Weil sie wissen, dass ich zurückkehre... Zurück vom Taumel am Ende eines Tages, um zu erzählen von den Dingen und Menschen, die ich sah, denen ich zuschaute...
Die mir die Gewissheit schenken: Flieg... Flieg, du kannst es...

Schon mit den ersten Klängen dieser Melodie, die ich vorher noch niemals hörte, empfand ich eine unbeschreibliche Sehnsucht... Tief in mir, eine Sehnsucht, die sich immer weiter ausbreitet, die jeden Zentimeter von mir erfüllt und den Augen einen Glanz schenkt, der heute nicht von Tränen zeugt... 

Ich vermag nicht zu sagen, was dieses Lied in Euch auslöst. 
Ich vermag nicht einzuschätzen, ob dieses Lied Euch gefällt.

So einige neue Titel habe ich heute entdeckt, habe ich mir auf den Player gebannt, um von ihr begleitet zu werden, wenn ich mich morgen auf den Weg mache an mein geliebtes Meer. Den Ort, der mir so unendlich viele Glücksgefühle schenkt. Sehe mich schon heut am Ufer stehen, barfuss, die Arme ausgebreitet, den Kopf in den Nacken gelegt, die Augen geschlossen. Sehe mich tief einatmen, so tief, dass ich beinah körperlich spüren kann, wie sehr die salzige Luft in meinen Körper dringt... Vor mir das Meer mit dem Murmeln seiner Wellen... Die mir eine Ahnung schenken von der unendlichen Tiefe und Weite des Meeres... Eintauchen wie ein Fisch, nur um wieder aufzusteigen und mich einem Vogel gleich zu erheben, hinauf, weit hinauf... Alles von oben betrachten... Nur um wieder zurückzufinden auf die Erde, hinunter in den Sand, in den ich mich lege, noch atemlos vom Flug und mit dem Geschmack des Freiseins in den Flügeln, in den Haaren, auf der Haut...
Ich liebe es so sehr, mein geliebtes Meer - bis heute habe ich keinen anderen Ort finden können, der mir so irrsinnig tiefe Zuversicht, Hoffnung und auch meine Träume zurückschenken kann wie das Meer. 
Und wenn ich den sanften Klingen des Titels lausche, dann... würde ich mir wünschen, ich könnte mich schon jetzt auf den Weg machen... Hineinfahren in die Nacht, diesen Titel irrsinnig laut aufgedreht, so laut, dass es gerade noch schön ist, die Fenster herunterlassen, den milden Nachtwind in den offenen Haaren wühlen lassen, dem Tuch hinterherschauen, das dem Hals entwunden und in die Nacht fortgerissen wurde, lächeln... weiterfahren... um irgendwann in der Nacht das Meer zu erreichen, auszusteigen, hinunterzulaufen an das Ufer, atemlos stehen, schmecken, riechen...

Dieser Song heißt "Now Or Never"...
Und mir fallen all diese Plakate ein... "Wenn Nicht Jetzt, Wann Denn Dann?"
Worauf warten wir? Warum warten wir? Warum tun wir nicht, was unser Bauchgefühl uns rät?

Trotzdem bleibe ich liegen... Hier auf meinem Bett... Schaue in die Nacht... Schreibe...
Und da ist immer noch diese Sehnsucht in mir... Wacher denn je...

Kommentar Zum Kommentar :-)

Einen sonnigen guten Morgen wünsche ich allen, die zu dieser Tages- (oder noch Nacht?) -zeit diesen Blog betreten.

Ich muss sagen, dass ich diesen Blogkommentar, den ich soeben gelesen habe (Mensch, mir fällt gerade ein, ich habe noch nicht mal einen Bürokaffee geschlürft - Moment...) - sehr gern gelesen habe, weil sich mir damit vermittelt, dass meine Leser eben nicht nur lesen (auch das zeigt sich ja letztlich nur anhand von Kommentaren ;-)), sondern sich auch so ihre eigenen Gedanken machen.

Sehr geehrter Herr M. (und "Hallo, Ihr Liebende und Liebenden" ;-)) - nein, mit meinen Gedanken wollte ich ganz sicherlich nicht zum Ausdruck bringen, dass wir stillhalten sollen, jeden Streit vermeiden sollen - bloß um eine fragwürdige Harmonie aufrechtzuerhalten, die ja im Grunde keine wäre. Ich meine auch mit meinen Gedanken nicht, dass wir uns jeden Tag fragen müssen oder sollen, ob der geliebte Mensch am Ende eines Tages noch zu uns heimkehrt.

Was ich vielmehr zum Ausdruck bringen wollte, ist, dass Menschen zuweilen zu oft, zu sehr streiten - und das eigentliche Ziel, nämlich konstruktiv zu streiten, dabei aus den Augen verloren wird. Dass es ab einem gewissen Punkt mehr darum geht, aus dem Ganzen als Sieger (?!) hervorzugehen. Eigene Meinungen, Prinzipien nicht nur zu vertreten, sondern auch auf Deibel komm raus auf andere Menschen zu übertragen. Dass wir uns viel öfter bewusst machen sollten, welch Geschenk die aufrichtige Liebe eines anderen Menschen ist - und dass wir viel zu oft streiten, eben weil die Zahnpastatube oder der Klodeckel nicht geschlossen wurde. Dass es oftmals so einfach (im Grunde) wäre, auch nach einem Streit wieder aufeinander zuzugehen, anstatt in Wortlosigkeit abzutauchen und vielleicht... aus Nichtigkeiten heraus eines Tages mit dem Schmerz leben müssten: Was würde ich darum geben, ihm/ ihr noch gesagt zu haben, wie viel er/ sie mir bedeutet...

Es gibt viele Paare, die mit dem Grundsatz leben: Ob ein Streit beigelegt werden konnte oder noch nicht - ohne einen versöhnlichen gute-Nacht-Kuss gehen wir nicht zu Bett.

Versteht Ihr, was ich meine?

Eure Helma, die nach all den schlaflosen Nächten in den vergangenen Wochen völlig übermüdet ihren Dienst tut und lediglich durch das Koffein aufrecht gehalten wird ;-)

Mittwoch, 3. Juni 2009

Einmal Brasilien Und Zurück

Ihr werdet es sicher auch alle längst in Funk und Fernsehen gehört und gesehen haben: Dieser noch immer völlig ungeklärte Absturz einer Air France Maschine auf dem Weg von Brasilien nach Paris.
Was wir zumeist - wenn auch etwas betroffen - wie im Vorbeigehen zur Kenntnis nehmen, hat mich heute - eben vom Sofa aus - doch etwas mehr beschäftigt. 

Es ist wohl auch schwierig, zwischen Voyeurismus und aufrichtiger Anteilnahme zu unterscheiden und ich liege wohl nicht falsch, wenn ich das allgemeine Verhältnis auf 80 zu 20 aufteile. 
Doch was mich wirklich sehr berührt, sind die Geschichten der Menschen, sobald sie einen Namen, ein Gesicht - und vielleicht sogar auch eine Stimme bekommen. Fotos, Filmaufnahmen aus vergangenen Tagen, hervorgeholt von Ehemännern, Ehefrauen, Vätern, Müttern... Hervorgeholt von all jenen, die fassungslos daheim oder am Flughafen sind und auf die Ankunft ihrer Liebsten warteten.
Und irgendwann erreichen diese Nachrichten - ich weiß nicht, ob Euch das auch so geht - einen Punkt, wo ich denke: Was würde ich eigentlich machen, wenn?
Es ist nicht, dass es Angst in mir hervorruft. Angst vor dem Fahren, Fliegen, Leben.
Es ist eher... die Bestürzung darüber, wenn ich in solchen Momenten erkenne, was wirklich wichtig ist. Worum es wirklich im Leben geht. Nicht dass ich es nicht auch so weiß, aber... 

Habt Ihr Euch nicht auch schon oft gefragt, ob der Krach um die nicht geschlossene Zahnpastatube oder den nicht herunter geklappten Toilettendeckel völlig unsinnig ist? Ob das wirklich sein musste? 
Habt Ihr Euch nicht schon oft gefragt, wann Ihr Eurem Partner zum letzten Mal wirklich auch gezeigt habt, wie wichtig er Euch ist - und es nicht nur sagt? 
Habt Ihr Euch nicht schon oft gefragt, ob Ihr am Ende eines Tages nach einem heftigen Streit noch zueinander finden könnt oder ob der andere gar nicht mehr heimkehrt?

Vor kurzem habe ich eine Reportage über ungeklärte Morde in Deutschland gesehen und unter anderem ging es um eine Bäckerstochter, die mit ihrem Vater den Laden führte und mit ihm am Mordtag einen Streit hatte. Es ist etwa 15 Jahre her - doch noch heute beginnt die Tochter während des Interviews zu weinen, wenn sie sagt: "Ich bin so froh, dass ich ihm noch tschüss gesagt habe, als ich ihm den Bäckerwagen übergab. Ich hab erst überlegt, ob ich es tue, und jetzt bin ich so froh, dass ich es getan habe."

Wie oft oder schnell sagen wir "Ich liebe dich" und denken, dass das genügt?
Wie oft geraten wir aus Kleinigkeiten heraus in Zorn und brechen einen unnötigen Streit vom Zaun?
Wie oft reagieren wir unseren Frust an dem Menschen ab, der uns am nächsten ist?

Und wie wenig denken wir auch im Alltag darüber nach, was für ein Geschenk es ist, dass wir einen Menschen aufrichtig lieben können?
Wie oft nehmen wir es als selbstverständlich hin, dass der andere da ist?
Wie oft sind wir mit uns selbst beschäftigt, anstatt auf den Menschen neben uns einzugehen? 
Wie oft denken wir über eigene Befindlichkeiten nach, statt auf seine Bedürfnisse einzugehen?

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber... Bei mir rüttelt es an meinem Bewusstsein. Das bewusste Ja zum Leben und auch das bewusste Ja zum Lieben. Und das nicht um jeden Preis. Aber besonders dann, wenn wir spüren, dass es genau der Mensch an unserer Seite ist, neben dem wir noch in einhundert Jahren erwachen möchten. Wenn Ihr wisst, dass es DER Mensch ist, dann... vergesst es auch nicht wieder.

Eure philosophische Helma




Trampeltiere

Der Sinn eines 4-Stunden-Arbeitstages auf Krankenschein hat vor allem einen Sinn: sich des Arbeitens nicht entwöhnen und sich ansonsten erholen auf Teufel komm raus.
Hmmm. Nun ja. Helma Ziggenheimer versteht das momentan so: Der Job macht Spaß, gleicht aus - und an der anderen Hälfte des Tages wird auf Bildungsreise gegangen. 

Funktioniert ganz prima auch vom Sofa aus. Zum Beispiel natürlich. Jeden Tag, den ich heimkomme, bin ich so müde nach den mehr oder weniger schlaflosen Nächten, dass ich mir, kaum dass ich durch die Tür getreten bin, sage: So Helma, Schuhe aus, Tasche da hin, Jacke dort hin - und dann fallenlassen. In der Regel aber liege ich nicht einmal zwei Minuten, dann werde ich schon unruhig. Dreh mich hin und her, das Kopfkino ist auch schon angesprungen und nüscht isses mit erholsamem Schlaf. Kreuzworträtsel übrigens ermüden mich auch nicht. Was sonst immer im Büro funktionierte: was essen & trinken, dann zurücklehnen und die Müdigkeit begrüßen - das funktioniert daheim nicht. 
Also - TV an und durch die Programme gezappt. Neuerdings schaue ich mir sogar Tiersendungen an. Das ist übrigens ein untrügliches Zeichen dafür, dass ich tatsächlich alt werde. Ich meine - hallo? Noch vor gar nicht langer Zeit las ich Jolie, Glamour & Co., begab mich auf Bildungsreisen in Sachen Mode, Kosmetik und der neuesten Musik - und heute? Schaue ich Tiersendungen und spiele Bubble Shooter... Übrigens habe ich heute sage und schreibe 112.750 Bälle geschossen - und wollte mich damit großmäulig mit in die Liste der Besten eintragen. Doch was ich dort zu lesen bekam, ließ mir den Mund trocken werden... Eine Million Neunhundertdreißigtausend Nochwas ist der absolute Rekord. Fast zwei Millionen Bälle! Gewinner? Natürlich ein Typ. Klar. Keine normale, gesunde Frau hält es schätzungsweise 48 Stunden oder mehr an so einem Spiel aus, nur um den Rekord zu brechen. Wahrscheinlich macht er bloß mal ne Pause, um ne Cola zu trinken oder eine zu rauchen.
Na ja, egal.
Heute jedenfalls habe ich auf einer meiner neuesten Bildungsreisen erkennen können, wie nah sich Tier- und Menschenwelt zuweilen sein können. Und ich rede hier nicht von Mensch & Affe. Sondern von Mensch & Trampeltier. Was ja auch... nicht viel weiter weg ist, oder?
Jedenfalls, das Trampeltier-Männchen umschleicht das hochschwangere Trampeltier-Weibchen, immer lauernd auf Gelegenheit zum Sex - und wenn er so richtig RICHTIG in Stimmung ist, dann tritt ihm der Schaum vor den Mund... Immer wartend darauf, dass die Geburt sich vollzogen hat, damit sie endlich wieder Spaß haben können. Zumal das Trampeltier-Weibchen unmittelbar nach der Geburt auch einen besonderen Duft verströmt, den das Trampeltier-Männchen erst so richtig wild und schaumig macht. Hinzugefügt werden muss auch, dass die Trampeltier-Männchen (zumindest im Zoo, in freier Wildbahn... tja...) von den Weibchen fern gehalten werden, um den Weibchen eben die Entspannung zu gönnen, die sie sich nach Schwangerschaft und Geburt auch redlich verdient haben. Das Männchen kann sein Kleines übrigens sehr gut annehmen - aber je länger man es von Frauchen trennt, umso mehr Frust kriegt das Männchen auf das Kleine... Spätestens an dieser Stelle konnte ich mir ein Grinsen nicht unterdrücken: Mädels - was sagt Ihr dazu? Findet Ihr auch da nicht auch wieder?

Ich glaube, ich muss in Zukunft genauer hinschauen - und nicht einfach annehmen, bloß weil das, was vor mir steht, aufrecht auf zwei Beinen geht, auch ein Mensch ist... ;-)

Eure Helma