"Ich würd gern wissen, wie sich das anfühlt", ist noch das sanfteste, was ich in diesen Tagen hörte.
Woraufhin mir nur eine Antwort einfiel: "Lass mich eine Brille mit mindestens fünf Dioptren aufsetzen und Handschuhe mit mindestens fünf Millimetern Wanddicke anziehen!" - Dann sieht man nämlich die Falten nicht und spürt auch keine verräterischen Dellen." :-)
Und es ist wie jedes Jahr: Menschen, an die ich selber nicht denke, gratulieren mir. Und Menschen, an die ich zuerst dachte, vergessens :-)
Wobei ich auch eines festgestellt hab: Bist du süße sechzehn, gratulieren Eltern und Großeltern und vielleicht noch die Schulkameraden. Bist du attraktive dreißig, gratulieren alle Lover und vor allem die, die es gerne werden möchten :-) Bist du reifere vierzig, dann... kehrst du mehr und mehr zu den süßen sechzehn zurück: Eltern, Großeltern und vielleicht eine Handvoll Kollegen, die gar nicht anders können, weil du jeden Morgen an ihrem Zimmer vorbei musst.
Die eigenen Kinder hast du wohlweislich ein paar Tage vorher noch mal dran erinnert, damit du auch ja keine Pleite erlebst und sie dir wenigstens einen Glückwunsch-Kuss auf die Wange pressen, bevor sie sich wieder ihrer Playstation zuwenden; bei den Freunden hoffst du, dass sie sich deiner an diesem Tag erinnern und wenigstens ein Glas Prosecco mit dir durch die schier ausgetrocknete Kehle rinnen lassen UND bei den Lovern hast du dich für den einen entschieden, der dir statt einer Rose auf dem Frühstücksteller die neueste Allzweckwaffe für die Küche präsentiert: Raspeln, Pürieren, Schnitzeln und Entsaften - alles aus einer Hand!
Jau!
Da kann dir eine Geburtstagskarte mit den Worten "Mit vierzig bist du nicht mehr wirklich jung, aber auch nicht wirklich alt: Du befindest dich sozusagen in der Grauzone!" nur noch etwas Lautes entlocken - das die anderen für Lachen halten, in Wirklichkeit aber ein verzweifeltes Schreien ist...
Nun... oder ich halte es mit der zweiten Geburtstagskarte: "40 Jahre alt werden heißt nicht, dass das Leben vorbei ist, da gibts noch viel zu entdecken: nämlich 50 Jahre alt werden..." :-)
OK... Dann lasst mich jetzt mal die Schneekugel schütteln, die mir mein Großer schenkte, die Möwe betrachten, dazu die dritte Karte öffnen und dem Tosen des Meeres und dem Geschrei der Möwen lauschen, das mit dem Öffnen eben dieser Karte zu hören ist, und mich in Träumereien versinken, in denen ich noch jung, knackig und angefüllt war von so vielen Wünschen, die die Realität noch nicht zerstören konnte ;-)
Eure sich niemals unterkriegen lassende Helma
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen