Soeben vernahm ich den Nachrichten, dass "sich die Lage mit den cirka 8.100 erkrankten Kindern und Jugendlichen in Sachsen" entspannt.
Brechdurchfall ist eine unangenehme Erkrankung, ich weiß das aus Erfahrung.
Ein schiefes Grinsen jedoch konnte ich mir bei der Erstmeldung vor 2 oder 3 Tagen nicht verkneifen, als über eine neue Seuche informiert wurde und ich so bei mir dachte: San mer jetzt mit Hiobsbotschaften in Sachsen angelangt, aber das Sommerloch ist doch vorbei?
Spaß beseite: Diese beschriebene Noro-Viruserkrankung ist mitnichten unangenehm für jeden Betroffenen.
Es ist aber auch nichts Neues, dass man, ob gesund oder krank, nach jeder Toilettenbenutzung die Hände zu waschen hat. Das ist zwar nicht die Ursache der Krankheit, mindert aber immerhin deren Verbreitung.
Dass insbesondere bei kleinen Kindern immer ein Erwachsener dabei helfen sollte und wie die Realität aber in Krippen und Kindergärten ausschaut, weiß auch jeder.
Was ich aber ernsthaft nicht nachvollziehen kann: Es gibt noch keine Erkenntnisse zur Ursache. Es gab lediglich Verdachtsmomente, einen Lieferanten von Schulessen betreffend. Offenbar waren diese Verdachtsmomente nicht fundiert genug, denn heute Abend hält man sich in den Medien bedeckter:
Ursache noch immer unbekannt.
Kein Wort mehr über den Verdacht zu jenem Lieferanten.
Der jedoch trägt fortan seinen Stempel und wird - sobald in diesen Tagen dessen Name fällt und solange noch kein Neugras drüber gewachsen ist - mit der Viruserkrankung in Verbindung gebracht. Und schon zuckt der gesunde Mittagessenvertilger zurück: "Oh Gott neeeee!" Mich geht das ja zwar nicht wirklich was an, aber... da empfinde ich ganz spontan doch so etwas wie Solidarität! Und ich geh noch einen Schritt weiter: Ich zweifle ernsthaft die 8.000er Marke an. Das klingt bloß besser als wenn sie sagen würden: Drei Schulen in Sachsen.
Nein, Medienschelte will ich nicht schon wieder betreiben. Aber mir stinkt sowas, wirklich. Ohne Wissen losplärren und die Leute verrückt machen, da könnte ich auf den Tisch k**. Mahlzeit!
Nein, ich gehöre nicht zu jener Firma, auch nicht im entferntesten Verwandtheitsgrad, und Junior wird auch nicht in der Schule, sondern von mir zu Hause bekocht, jeden Tag. Das aber auch nur, weil Schulessen - zumindest für mich - umso teurer wurde, als Junior vor ein paar Jahren auf meine Fragen wiederholt (wenigstens ehrlich) antwortete: "Hab heute nicht gegessen, die Schlange war zu lang und die Pause zu kurz."
Durchfall- und Brechreizerscheinungen sind in unserem Hause dennoch an diesem Wochenende aufgetreten.
Wer weiß schon, woher das wieder kommt.
Viren hat es immer schon gegeben. Die wirds auch immer geben. Und wer nicht gerade ein Immunsystem im Ritterkostüm besitzt, der muss halt ein bisschen aufpassen. Da war'n mer wohl einen Augenblick lang abgelenkt!
Sonntag, 30. September 2012
Was ich alles müsste
...die versprochenen Kekse backen
...durch das Herbstlaub rascheln
...Sonnenstrahlen einfangen
...Wäsche bügeln
...das Haar waschen
...Abendessen vorbereiten, so langsam
...dazu jedoch müsste ich ja erst einmal aufstehen...
...vom Sofa.
...oder aus dem Liegestuhl, von dem aus ich den Wolken zusehe.
...nur es entspannt sich gerade soooo schön mit diesem Song, den ich in allen möglichen Variationen liebe, der im Original von Snow Patrol aber immer und ewig etwas ganz Besonderes für mich bleiben wird. Als ich ihn jemandem leise vorsang, als ich bei ihm lag, ganz nah an seinem Ohr. Das ist lange her. Jedoch der Augenblick bis heute.. unvergessen.
...durch das Herbstlaub rascheln
...Sonnenstrahlen einfangen
...Wäsche bügeln
...das Haar waschen
...Abendessen vorbereiten, so langsam
...dazu jedoch müsste ich ja erst einmal aufstehen...
...vom Sofa.
...oder aus dem Liegestuhl, von dem aus ich den Wolken zusehe.
...nur es entspannt sich gerade soooo schön mit diesem Song, den ich in allen möglichen Variationen liebe, der im Original von Snow Patrol aber immer und ewig etwas ganz Besonderes für mich bleiben wird. Als ich ihn jemandem leise vorsang, als ich bei ihm lag, ganz nah an seinem Ohr. Das ist lange her. Jedoch der Augenblick bis heute.. unvergessen.
Another Cup of Coffee
Manchmal werde ich gefragt, warum ich soviel für meine Kinder tu. Warum ich ihnen beinah jeden Wunsch erfülle, sofern ich ihn denn erfüllen kann.
Ich würde ja sagen: Abgesehen vom Mama-Bonus, den Kinder eben haben, finde ich die Rechnung im Grunde ganz einfach. Sie lassen mir meine süßen Milchkühe - ich versüße ihnen ihre Freizeit. Und wenn es darum geht, sie von A nach B zu bringen, dann empfinde ich das nie als Belastung. Eher im Gegenteil. Aus gutem Grund!
Heute Nachmittag, ich streifte übrigens an diesem wundervollen sonnigen Herbsttag wieder mal über den Antikflohmarkt, erreichte mich Juniors Anruf: "Ich schlaf heut bei Freunden, ok? Du hast doch nichts dagegen!" Letzteres klang nicht wie eine Frage, sondern eher wie eine eigentlich unnötige und nur aus purer Höflichkeit angehängte Floskel und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen: "Habe ich eigentlich auch noch etwas zu sagen in diesem Hause?" "Och ja", antwortete Junior, "es wäre noch zu klären, ob du uns fährst oder nicht. Du müsstest jetzt noch JA sagen."
Also wenn Junior eines von mir haben sollte, dann ist es mit Sicherheit die Witzischkeit, die keine Grenzen kennt!
Chauffiert habe ich die Knaben dann natürlich - weil so etwas für mich vor allem eines bedeutet: IPod mit neuester Mucke oder CDs mitnehmen, die ich unter Umständen seit Jahren nicht mehr anhörte. So wie heute Abend die von Mike & The Mechanics, von der ich ja "The Living Years" besonders liebe.
Aber der hier passte heute Abend irgendwie... besser.
Und so fuhr ich die Wege übers Land, New Blue erfüllt von den Klängen, ich sang, ich summte, mir ging es einfach nur gut, niemand sprach mich an, niemand erwartete eine Antwort, eine Reaktion von mir - in solchen Momenten gehöre ich einfach nur mir selbst, lasse meine Gedanken frei werden, meine Empfindungen, und als ich aus der Pampa heraus auf die Schnellstraße zurückgefunden hatte, lehnte ich mich noch entspannter in den Sitz zurück und irgendwie... fühlte sich das so an wie zur eigenen Mitte zurückzukehren. Zur Ruhe in mir selbst. Zum Einklang mit mir selbst.
Zu Hause angekommen, legte ich die Schlüssel beiseite und bereitete mir einen Kaffee. Ohne Zucker und mit viel Milch. So liebe ich ihn. So liebe ich mein Leben.
Ich würde ja sagen: Abgesehen vom Mama-Bonus, den Kinder eben haben, finde ich die Rechnung im Grunde ganz einfach. Sie lassen mir meine süßen Milchkühe - ich versüße ihnen ihre Freizeit. Und wenn es darum geht, sie von A nach B zu bringen, dann empfinde ich das nie als Belastung. Eher im Gegenteil. Aus gutem Grund!
Heute Nachmittag, ich streifte übrigens an diesem wundervollen sonnigen Herbsttag wieder mal über den Antikflohmarkt, erreichte mich Juniors Anruf: "Ich schlaf heut bei Freunden, ok? Du hast doch nichts dagegen!" Letzteres klang nicht wie eine Frage, sondern eher wie eine eigentlich unnötige und nur aus purer Höflichkeit angehängte Floskel und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen: "Habe ich eigentlich auch noch etwas zu sagen in diesem Hause?" "Och ja", antwortete Junior, "es wäre noch zu klären, ob du uns fährst oder nicht. Du müsstest jetzt noch JA sagen."
Also wenn Junior eines von mir haben sollte, dann ist es mit Sicherheit die Witzischkeit, die keine Grenzen kennt!
Chauffiert habe ich die Knaben dann natürlich - weil so etwas für mich vor allem eines bedeutet: IPod mit neuester Mucke oder CDs mitnehmen, die ich unter Umständen seit Jahren nicht mehr anhörte. So wie heute Abend die von Mike & The Mechanics, von der ich ja "The Living Years" besonders liebe.
Aber der hier passte heute Abend irgendwie... besser.
Und so fuhr ich die Wege übers Land, New Blue erfüllt von den Klängen, ich sang, ich summte, mir ging es einfach nur gut, niemand sprach mich an, niemand erwartete eine Antwort, eine Reaktion von mir - in solchen Momenten gehöre ich einfach nur mir selbst, lasse meine Gedanken frei werden, meine Empfindungen, und als ich aus der Pampa heraus auf die Schnellstraße zurückgefunden hatte, lehnte ich mich noch entspannter in den Sitz zurück und irgendwie... fühlte sich das so an wie zur eigenen Mitte zurückzukehren. Zur Ruhe in mir selbst. Zum Einklang mit mir selbst.
Zu Hause angekommen, legte ich die Schlüssel beiseite und bereitete mir einen Kaffee. Ohne Zucker und mit viel Milch. So liebe ich ihn. So liebe ich mein Leben.
Freitag, 28. September 2012
Und eh man sichs versieht
...ist schon wieder Wochenende.
Und irgendwie ist es doch beinah unfassbar, oder?? Ich meine, ich seh mich noch vergangenes Wochenende bauchstreichelnd auf dem Sofa liegend, lesend, schreibend, Musik hörend, in die Ferne schauend und mit leichtem Unbehagen daran denken, dass das süße 2-Tage-Leben schon wieder vorübergezogen ist und eine graue Arbeits-Alltags-Woche beginnt - nee du - haste dich kaum umgesehen, is schon wieder Dolce Vita :)
Und vor allem - WAS für eins! Guckt doch mal raus, die Sonne scheint und scheint und scheint - da WILL ich einfach nicht mehr im Büro hocken, irgendwelche Zahlen aufs Papier schreiben und Leuten einen Termin zum Vorstellungsgespräch anbieten, den sie trotz verfasster Bewerbung irgendwie wohl nicht wirklich haben wollen: "...Montag? Och nää, da ha' isch schon was vor!" In solchen Momenten fällt es mir schwer, meine kontrollierte Zunge zu zügeln, aber wer wird schon mit fremden Leuten spitzzüngeln?
In solchen Fällen verbleibt mir zunächst nur eins: das süße Summen der Schnellablage unter meinem Tisch, die solche Bewerbungen im Handumdrehen in kleine Schnitzel zerhackt.
Aus die Maus, der nächste bitte.
Und sonst?
Wartet auf mich eine Chaos-Bude, die es in Ordnung zu bringen gilt und dann wolln mer doch mal sehen, wer hier mehr Glanz bringt: Sonne oder s Ziggenheimersche Heim.
Und ich habe mich dazu aufgerafft, mal wieder etwas zu backen. Echt. Im Ernst. Ist lange her, ich weiß - aber das is wie Stricken: Sowas verlernt man nicht. Wobei... Stricken... Für Handarbeiten oder sonstiges habe ich irgendwie keine Muße und keine Geduld. Ich war 12 Jahre alt oder so, da wollte ich mir einen Schal stricken. Gab ja nicht wirklich was zu kaufen damals, was mir gefallen hätte. Also selber ran und Muttern brachte mir das bei: zwei links, zwei rechts, zwischendurch mal eine fallenlassen. Eigentlich einfach. Ist ja auch fast wie im wahren Leben, was ich damals natürlich noch nicht ahnen konnte.
Jedenfalls... der Schal sollte eine - der damaligen Mode entsprechend - Breite von ca. 8 cm haben. So hatte ich jedenfalls angefangen. Am Ende besaß der Schal eine Breite von gut 20 cm. Da hatte ich wohl irgendwie.. zuviel aufgesammelt. Auch das war ja wie im wahren Leben - und auch das lernte ich erst viele Jahre später ;)
Jedenfalls, was ich eigentlich sagen wollte: Ich backe mal wieder was Nettes, weil ich
1. im Herumstöbern in fremden Blogs ein lecker Rezept mit Kinderschokolade fand (ich hoffe, ich finde es wieder) und
2. dieses Wochenende mindestens ein, im günstigsten Falle aber beide Junioren zu Hause weilen - und in der Regel der eingekaufte Süßkram nur von jetzt auf nachher reicht.
Na dann... Ich wünsch Euch an super sonniges Wochenende, ich mir übrigens auch - und vielleicht liest man sich ja mal wieder :)
Und irgendwie ist es doch beinah unfassbar, oder?? Ich meine, ich seh mich noch vergangenes Wochenende bauchstreichelnd auf dem Sofa liegend, lesend, schreibend, Musik hörend, in die Ferne schauend und mit leichtem Unbehagen daran denken, dass das süße 2-Tage-Leben schon wieder vorübergezogen ist und eine graue Arbeits-Alltags-Woche beginnt - nee du - haste dich kaum umgesehen, is schon wieder Dolce Vita :)
Und vor allem - WAS für eins! Guckt doch mal raus, die Sonne scheint und scheint und scheint - da WILL ich einfach nicht mehr im Büro hocken, irgendwelche Zahlen aufs Papier schreiben und Leuten einen Termin zum Vorstellungsgespräch anbieten, den sie trotz verfasster Bewerbung irgendwie wohl nicht wirklich haben wollen: "...Montag? Och nää, da ha' isch schon was vor!" In solchen Momenten fällt es mir schwer, meine kontrollierte Zunge zu zügeln, aber wer wird schon mit fremden Leuten spitzzüngeln?
In solchen Fällen verbleibt mir zunächst nur eins: das süße Summen der Schnellablage unter meinem Tisch, die solche Bewerbungen im Handumdrehen in kleine Schnitzel zerhackt.
Aus die Maus, der nächste bitte.
Und sonst?
Wartet auf mich eine Chaos-Bude, die es in Ordnung zu bringen gilt und dann wolln mer doch mal sehen, wer hier mehr Glanz bringt: Sonne oder s Ziggenheimersche Heim.
Und ich habe mich dazu aufgerafft, mal wieder etwas zu backen. Echt. Im Ernst. Ist lange her, ich weiß - aber das is wie Stricken: Sowas verlernt man nicht. Wobei... Stricken... Für Handarbeiten oder sonstiges habe ich irgendwie keine Muße und keine Geduld. Ich war 12 Jahre alt oder so, da wollte ich mir einen Schal stricken. Gab ja nicht wirklich was zu kaufen damals, was mir gefallen hätte. Also selber ran und Muttern brachte mir das bei: zwei links, zwei rechts, zwischendurch mal eine fallenlassen. Eigentlich einfach. Ist ja auch fast wie im wahren Leben, was ich damals natürlich noch nicht ahnen konnte.
Jedenfalls... der Schal sollte eine - der damaligen Mode entsprechend - Breite von ca. 8 cm haben. So hatte ich jedenfalls angefangen. Am Ende besaß der Schal eine Breite von gut 20 cm. Da hatte ich wohl irgendwie.. zuviel aufgesammelt. Auch das war ja wie im wahren Leben - und auch das lernte ich erst viele Jahre später ;)
Jedenfalls, was ich eigentlich sagen wollte: Ich backe mal wieder was Nettes, weil ich
1. im Herumstöbern in fremden Blogs ein lecker Rezept mit Kinderschokolade fand (ich hoffe, ich finde es wieder) und
2. dieses Wochenende mindestens ein, im günstigsten Falle aber beide Junioren zu Hause weilen - und in der Regel der eingekaufte Süßkram nur von jetzt auf nachher reicht.
Na dann... Ich wünsch Euch an super sonniges Wochenende, ich mir übrigens auch - und vielleicht liest man sich ja mal wieder :)
Donnerstag, 27. September 2012
Tequila Sunrise
Heute Morgen schreckte ich aus dem Schlaf, es war noch dunkel, doch nein, ich hatte mich nicht geirrt: Der Wecker neben mir schnurrte seine "komm steh auf"-Guten-Morgen-Melodie.
Draußen vor der Tür erwartete mich ein echter Herbstmorgen, es hatte gerade aufgehört zu regnen, noch ganz zaghaft brachen die ersten Sonnenstrahlen hervor - und der Wind umschmeichelte streichelzart und mild meine Haare.
Wie geschaffen so ein Morgen für diese Musik, die ich alsdann an das Autoradio andockte...
...ich mag das total, durch die Straßen zu cruisen, vollkommen entspannt, und die Musik aufzudrehen... und mich gedanklich völlig frei zu fühlen..
Eine Musik, die einfach zeitlos ist und die ich seit vielen Jahren immer und immer wieder hören kann, ohne dass sie mir je zuviel geworden wäre. Und mich sicherlich nicht zuletzt auch an wunderschöne Sommerabende unter Beiwerk von Tequila erinnert, durch den ich anschließend singend, summend und tänzelnd nach Hause zurückfand.
Ich glaube, meinem Mitfahrkollegen hat die Mucke ausgesprochen gut gefallen. Jedenfalls liegt diese Vermutung nah, wenn er neben mir auf dem Beifahrersitz "liegt", rhythmisch mit dem Kopf wackelt und dazu hingebungsvoll Luftgitarre spielt.
Ein herrlicher Morgen!!
Draußen vor der Tür erwartete mich ein echter Herbstmorgen, es hatte gerade aufgehört zu regnen, noch ganz zaghaft brachen die ersten Sonnenstrahlen hervor - und der Wind umschmeichelte streichelzart und mild meine Haare.
Wie geschaffen so ein Morgen für diese Musik, die ich alsdann an das Autoradio andockte...
...ich mag das total, durch die Straßen zu cruisen, vollkommen entspannt, und die Musik aufzudrehen... und mich gedanklich völlig frei zu fühlen..
Eine Musik, die einfach zeitlos ist und die ich seit vielen Jahren immer und immer wieder hören kann, ohne dass sie mir je zuviel geworden wäre. Und mich sicherlich nicht zuletzt auch an wunderschöne Sommerabende unter Beiwerk von Tequila erinnert, durch den ich anschließend singend, summend und tänzelnd nach Hause zurückfand.
Ich glaube, meinem Mitfahrkollegen hat die Mucke ausgesprochen gut gefallen. Jedenfalls liegt diese Vermutung nah, wenn er neben mir auf dem Beifahrersitz "liegt", rhythmisch mit dem Kopf wackelt und dazu hingebungsvoll Luftgitarre spielt.
Ein herrlicher Morgen!!
Mittwoch, 26. September 2012
Wer zum Teufel ist Franz?
Als ich heute Abend heimkam, hatte ich irgendwie schon so ein wenig die Faxen dicke.
Im Job wars OK, ganz lustig, ganz kurzweilig und zwischendrin wurde sogar was geschafft.
Geärgert hatte mich lediglich ein Onlineversandhandel, der mir letzte Woche Dienstag versprach: "Die Sporthose für Deinen Junior ist versendet, dauert maximal vier Werktage."
Nun. Samstag - das hab ich übrigens von der Parkuhr gelernt - ist auch ein Werktag. Also bis spätestens dahin sollte sie da sein. War sie aber nicht. Sie war auch Montag und Dienstag nicht da und auf meine höfliche Nachfrage beim Versandhandel erfuhr ich immerhin "Kein Problem, wenn sie nicht geliefert wird, erstatten wir das Geld zurück und alle sind glücklich." Also schrieb ich letzte Nacht (!) - ich konnt halt mal wieder nicht einschlafen - eine E-Mail an besagtes Unternehmen "Sporthose immer noch nicht da, sorry, aber wir benötigen sie dringend, Versandinformationen etc. gibts keine, also bitte stornieren und Geld zurück." Eine Antwort kam prompt: "Machen wir, dann verweigern Sie bitte die Annahme, falls die Sendung doch noch geliefert wird."
Wurde sie - nämlich heute Mittag - und entgegengenommen hatte sie ein Kollege, der nun ausgerechnet nicht eingeweiht war. Manchmal geht eben irgendwie... Nun ja. Also klimperte ich eine entsprechende Information an Mr. Online und bat ihn, noch zu warten, nun isse ja doch da, nun könne Junior sie auch probieren.
Daraufhin erhielt ich lediglich die Frage "Wie machen wir das mit der Bezahlung?" und ich verwunderte mich etwas "Der Betrag wurde von mir doch schon vor 1 Woche beglichen, wie Sie das jetzt mit Amazon regeln, obliegt Ihren Vereinbarungen."
Und was machen die? Pissen mir ans Bein! Sie hätten so etwas noch nicht erlebt etc. und wenn ich eine Ware behalten will, soll ich sie gefälligst auch zahlen. (Etc. Etc.)
Ja natürlich tu ich das. Aber doch nicht zweimal???
Ich bin nicht nach Hause gefahren - ich bin geflogen, New Blue röhrte wie ein Hirsch, das Haar stand mir wild zu Berge, meine Augen speiten Feuer und mein Gasfuß zeigte überhaupt keinen Schmerz - Adrenalin pur sei Dank! - und als ich auf dem heimischen Sofa den Laptop aufklappe und eine passende E-Mail an Mr. Online schicken will von wegen "STIL im Umgang mit Kunden schreibt man nicht mit IE und ist auch nicht das Ende vom Besen!", lese ich von Amazon "Wir haben Ihnen den Betrag bereits erstattet." Klasse. Spricht ja im Grunde total für die Firma von Mr. Online. Aber hätte nicht wenigstens eine klitzekleine Info an mich genügt? Dann hätte man sich jegliche Missverständnisse und Ärgernisse vom Hals halten können und ich hätte ein sauberes Bein behalten.
Ich bin ja wirklich ein friedfertiger ruhiger Mensch - aber wenn sich Leute mir gegenüber grundlos im Ton vergreifen - dann mutiere ich von einem Moment auf den anderen zu Mrs. Hulk.
Jedenfalls, am liebsten hätte ich ja diese fucking shorts sofort retour geschickt, aber zum einen braucht Junior wirklich dringend neue Sporthosen und zu Shoppingexzessen per pedes bin ich noch nicht fit genug und zum anderen gefiel sie ihm spontan und total. Also verfasste ich eine echte STILblüte von Antwort an Mr. Online, bat um die Übermittlung ihrer Bankverbindung, weil ich meine Rechnungen bislang immer noch anstandslos beglichen habe - und wollte mich zur Entspannung bei blogger einloggen. Und tippe meine Zugangsdaten ein.
Und dann kam das...
Who the fuck is FRANZ????? Weder kenne ich die angegebene E-Mail-Adresse noch bin ich nicht erst seit Mai 2012 bei Blogger??? ICH KENNE KEINEN FRANZ????
Was macht Franz an meinem Laptop? Wie kam der in meine Wohnung?
Auch Junior stand achselzuckend da: "Hier war niemand, jedenfalls nicht, solange ich da war."
Spontan fielen mir meine Sportschuhe ein, die auch nicht mehr da sind und ergo nicht mit in den Aktiv-Urlaub konnten. Mir wurde ja latent unterstellt, ich hätte sie absichtlich versteckt oder vielleicht gleich ganz entsorgt - aber nein, habe ich nicht!
Spontan fiel mir ebenso ein fehlendes Handy wieder ein, iPhones Vorgänger. Auch so spurlos verschwunden.
Ihr seht mich komplett ratlos. Franz! wer auch immer Du bist - bitte melde Dich. Komm aus Deiner Ecke und gib Dich zu erkennen. Ansonsten bestelle ich den C*I*A - aber den werde ich NICHT über A*mazon ordern!
Im Job wars OK, ganz lustig, ganz kurzweilig und zwischendrin wurde sogar was geschafft.
Geärgert hatte mich lediglich ein Onlineversandhandel, der mir letzte Woche Dienstag versprach: "Die Sporthose für Deinen Junior ist versendet, dauert maximal vier Werktage."
Nun. Samstag - das hab ich übrigens von der Parkuhr gelernt - ist auch ein Werktag. Also bis spätestens dahin sollte sie da sein. War sie aber nicht. Sie war auch Montag und Dienstag nicht da und auf meine höfliche Nachfrage beim Versandhandel erfuhr ich immerhin "Kein Problem, wenn sie nicht geliefert wird, erstatten wir das Geld zurück und alle sind glücklich." Also schrieb ich letzte Nacht (!) - ich konnt halt mal wieder nicht einschlafen - eine E-Mail an besagtes Unternehmen "Sporthose immer noch nicht da, sorry, aber wir benötigen sie dringend, Versandinformationen etc. gibts keine, also bitte stornieren und Geld zurück." Eine Antwort kam prompt: "Machen wir, dann verweigern Sie bitte die Annahme, falls die Sendung doch noch geliefert wird."
Wurde sie - nämlich heute Mittag - und entgegengenommen hatte sie ein Kollege, der nun ausgerechnet nicht eingeweiht war. Manchmal geht eben irgendwie... Nun ja. Also klimperte ich eine entsprechende Information an Mr. Online und bat ihn, noch zu warten, nun isse ja doch da, nun könne Junior sie auch probieren.
Daraufhin erhielt ich lediglich die Frage "Wie machen wir das mit der Bezahlung?" und ich verwunderte mich etwas "Der Betrag wurde von mir doch schon vor 1 Woche beglichen, wie Sie das jetzt mit Amazon regeln, obliegt Ihren Vereinbarungen."
Und was machen die? Pissen mir ans Bein! Sie hätten so etwas noch nicht erlebt etc. und wenn ich eine Ware behalten will, soll ich sie gefälligst auch zahlen. (Etc. Etc.)
Ja natürlich tu ich das. Aber doch nicht zweimal???
Ich bin nicht nach Hause gefahren - ich bin geflogen, New Blue röhrte wie ein Hirsch, das Haar stand mir wild zu Berge, meine Augen speiten Feuer und mein Gasfuß zeigte überhaupt keinen Schmerz - Adrenalin pur sei Dank! - und als ich auf dem heimischen Sofa den Laptop aufklappe und eine passende E-Mail an Mr. Online schicken will von wegen "STIL im Umgang mit Kunden schreibt man nicht mit IE und ist auch nicht das Ende vom Besen!", lese ich von Amazon "Wir haben Ihnen den Betrag bereits erstattet." Klasse. Spricht ja im Grunde total für die Firma von Mr. Online. Aber hätte nicht wenigstens eine klitzekleine Info an mich genügt? Dann hätte man sich jegliche Missverständnisse und Ärgernisse vom Hals halten können und ich hätte ein sauberes Bein behalten.
Ich bin ja wirklich ein friedfertiger ruhiger Mensch - aber wenn sich Leute mir gegenüber grundlos im Ton vergreifen - dann mutiere ich von einem Moment auf den anderen zu Mrs. Hulk.
Jedenfalls, am liebsten hätte ich ja diese fucking shorts sofort retour geschickt, aber zum einen braucht Junior wirklich dringend neue Sporthosen und zu Shoppingexzessen per pedes bin ich noch nicht fit genug und zum anderen gefiel sie ihm spontan und total. Also verfasste ich eine echte STILblüte von Antwort an Mr. Online, bat um die Übermittlung ihrer Bankverbindung, weil ich meine Rechnungen bislang immer noch anstandslos beglichen habe - und wollte mich zur Entspannung bei blogger einloggen. Und tippe meine Zugangsdaten ein.
Und dann kam das...
Who the fuck is FRANZ????? Weder kenne ich die angegebene E-Mail-Adresse noch bin ich nicht erst seit Mai 2012 bei Blogger??? ICH KENNE KEINEN FRANZ????
Was macht Franz an meinem Laptop? Wie kam der in meine Wohnung?
Auch Junior stand achselzuckend da: "Hier war niemand, jedenfalls nicht, solange ich da war."
Spontan fielen mir meine Sportschuhe ein, die auch nicht mehr da sind und ergo nicht mit in den Aktiv-Urlaub konnten. Mir wurde ja latent unterstellt, ich hätte sie absichtlich versteckt oder vielleicht gleich ganz entsorgt - aber nein, habe ich nicht!
Spontan fiel mir ebenso ein fehlendes Handy wieder ein, iPhones Vorgänger. Auch so spurlos verschwunden.
Ihr seht mich komplett ratlos. Franz! wer auch immer Du bist - bitte melde Dich. Komm aus Deiner Ecke und gib Dich zu erkennen. Ansonsten bestelle ich den C*I*A - aber den werde ich NICHT über A*mazon ordern!
Dienstag, 25. September 2012
Es liegt uns im Fuß
Als mich heute Abend ein Anruf von Opa Ziggenheimer erreichte, läuteten sämtliche Alarmglocken in meinem Kopf: Wenn ER anruft, ist meistens irgendwas passiert.
Entweder hat er einen Virus auf dem PC.
Oder er hat vergessen, wie er in sein E-Mail-Postfach kommt. Frei nach dem Motto von Ralf Schmitz "...oh mein Gott, ich habe das Internet gelöscht!"
Oder er hat ein neues Zipperlein und Oma Ziggenheimer kanns nicht mehr hören - aber es muss ja raus aus ihm!
Aber nee - nix von alledem. Er wollte wirklich nur smalltalken. Die Zeit überbrücken von "Mutter is ins Bett, die guckt da noch Färnsäään" bis zum Beginn des Bundesligaspiels.
Zunächst die Standardfrage "Wollt nur mal hören, wies euch geht! Watt macht dein Fuß?" -
"Danke, das wird, Papa!" -
"Das ist gut! Deine Mutter hat sich wohl den Zeh gebrochen!"
Oi!
"Jaa du, waiß auch näch, wie datt passiern konnte, isse doch gegen so ne Kisssste gelaufen!"
Oha!
"Ja un' ick hab wohl wieder ne Sehnenentzündung im Fuß!"
Oi!
"Ja waiß auch näch, bin ick doch morgns offstaaan und da heww ick dächt, da schneid mir einär innn Fuß!"
Oha!
"Ja unnn letzte Woche warn wir ja näch da, da warn wir ja bei dein Bruder!" - "Wie gehts dem?"
"Ja der is krankgeschrieben, näch, der hat sich beim Fußball am Fuß verletzt!"
Oi!
"Da fällt mir ein, dem Fuß seiner Frau gehts auch wieder besser nach der OPej, die geht ja jetzt wieder arbeiten, näch!"
Fehlt nur noch der zweite Bruder. Aber bei dem ist augenscheinlich alles gesund. Zumindest nimmt man das an. Man hat ihn einige Zeit nicht gesehen und gehört...
Entweder hat er einen Virus auf dem PC.
Oder er hat vergessen, wie er in sein E-Mail-Postfach kommt. Frei nach dem Motto von Ralf Schmitz "...oh mein Gott, ich habe das Internet gelöscht!"
Oder er hat ein neues Zipperlein und Oma Ziggenheimer kanns nicht mehr hören - aber es muss ja raus aus ihm!
Aber nee - nix von alledem. Er wollte wirklich nur smalltalken. Die Zeit überbrücken von "Mutter is ins Bett, die guckt da noch Färnsäään" bis zum Beginn des Bundesligaspiels.
Zunächst die Standardfrage "Wollt nur mal hören, wies euch geht! Watt macht dein Fuß?" -
"Danke, das wird, Papa!" -
http://cdn.chefkoch.de/ck.de/forumuploads/59/189760/2659594/Gipsbein.jpg |
Oi!
"Jaa du, waiß auch näch, wie datt passiern konnte, isse doch gegen so ne Kisssste gelaufen!"
Oha!
"Ja un' ick hab wohl wieder ne Sehnenentzündung im Fuß!"
Oi!
"Ja waiß auch näch, bin ick doch morgns offstaaan und da heww ick dächt, da schneid mir einär innn Fuß!"
Oha!
"Ja unnn letzte Woche warn wir ja näch da, da warn wir ja bei dein Bruder!" - "Wie gehts dem?"
"Ja der is krankgeschrieben, näch, der hat sich beim Fußball am Fuß verletzt!"
Oi!
"Da fällt mir ein, dem Fuß seiner Frau gehts auch wieder besser nach der OPej, die geht ja jetzt wieder arbeiten, näch!"
Fehlt nur noch der zweite Bruder. Aber bei dem ist augenscheinlich alles gesund. Zumindest nimmt man das an. Man hat ihn einige Zeit nicht gesehen und gehört...
Oh. Mein. Gott.
Wenn ich an den (nunmehr beginnenden) Herbst denke, denke ich vor allem an eines:
Heißen süßen Tee.
Dicke Strumpfhosen mit Zopfmuster.
Karohemd und Lederjacke.
Mit derben Schuhen durch das Laub rauscheln.
Goldgelbe Farben in der Natur.
Die Restwärme des Sommers und der Geschmack reifer Früchte des Herbstes.
Entkernte Kürbisse mit Gesichtern und Teelichtern.
Einfach... die Intensität von Farben, Schmecken, Atmen...
Ich liebe es.
Aber zum beginnenden Herbst stelle ich auch jedes Jahr immer wieder fest, dass vor allem auch eines dazugehört: eine tiefer stehende Sonne, die es mir manchmal kaum mehr möglich macht, auch nur einen Schritt weiterzufahren...
Genauso erging es mir heute Morgen... Beim Abbiegen an einer Kreuzung. Glücklicherweise bin ich aus besagten Gründen langsam gefahren. Na ja immerhin langsamer als für gewöhnlich.
Mein Gott, ich hab den Radfahrer echt nicht gesehen.
Er mich aber - und er hat wirklich ganz freundlich gelächelt und gewunken "Kein Problem - passiert schon mal!". Während ich eine Vollbremsung hingelegt hatte (hab ich eigentlich ABS? das hat so gerattert), ein kurzes knappes Aufjaulen ob des kranken Fußes, das Herz mindestens auf dem Asphalt gerutscht war und mein Blutdruck, der unsinnigerweise immer noch im Keller nach Bier sucht, endlich mal wieder ungeahnte Höhen von etwa 120/ 70 bei einem Puls von geschätzten 328 erreichte.
Ja... Eigentlich hätte ich jetzt einen Schnaps gebraucht.
Den gibbet hier aber nicht. Ich habe zu arbeiten.
Hier gibts nur Käffchen.
Nennt man das jetzt eigentlich kontraproduktiv - oder warum zitter ich immer noch?
Was ich auf jeden Fall wohl brauchen werde, sind neue Reifen. Mindestens 3 Millimeter habe ich heute in Downtown auf dem Asphalt gelassen. Na ja, im nächsten Frühjahr. Jetzt kommen ja eh bald die Winterreifen.
Prost.
Heißen süßen Tee.
Dicke Strumpfhosen mit Zopfmuster.
Karohemd und Lederjacke.
Mit derben Schuhen durch das Laub rauscheln.
Goldgelbe Farben in der Natur.
Die Restwärme des Sommers und der Geschmack reifer Früchte des Herbstes.
Entkernte Kürbisse mit Gesichtern und Teelichtern.
Einfach... die Intensität von Farben, Schmecken, Atmen...
Ich liebe es.
Aber zum beginnenden Herbst stelle ich auch jedes Jahr immer wieder fest, dass vor allem auch eines dazugehört: eine tiefer stehende Sonne, die es mir manchmal kaum mehr möglich macht, auch nur einen Schritt weiterzufahren...
http://www.deinfuehrerschein.de/upload/layout/blendung_1.jpg |
Mein Gott, ich hab den Radfahrer echt nicht gesehen.
Er mich aber - und er hat wirklich ganz freundlich gelächelt und gewunken "Kein Problem - passiert schon mal!". Während ich eine Vollbremsung hingelegt hatte (hab ich eigentlich ABS? das hat so gerattert), ein kurzes knappes Aufjaulen ob des kranken Fußes, das Herz mindestens auf dem Asphalt gerutscht war und mein Blutdruck, der unsinnigerweise immer noch im Keller nach Bier sucht, endlich mal wieder ungeahnte Höhen von etwa 120/ 70 bei einem Puls von geschätzten 328 erreichte.
Ja... Eigentlich hätte ich jetzt einen Schnaps gebraucht.
Den gibbet hier aber nicht. Ich habe zu arbeiten.
Hier gibts nur Käffchen.
Nennt man das jetzt eigentlich kontraproduktiv - oder warum zitter ich immer noch?
Was ich auf jeden Fall wohl brauchen werde, sind neue Reifen. Mindestens 3 Millimeter habe ich heute in Downtown auf dem Asphalt gelassen. Na ja, im nächsten Frühjahr. Jetzt kommen ja eh bald die Winterreifen.
Prost.
Sonntag, 23. September 2012
Es ist Sonntag
Eigentlich nichts Besonderes, weil, den gibts ja jede Woche - zumindest für das normale werktätige Volk. Da gibts ja welche, die müssen auch sonntags arbeiten und für andere ist jeden Tag Sonntag.
Was ich so liebe an diesen Tagen, die mir ganz allein gehören:
Ich erwache früh morgens (die innere Uhr, da kann ich wohl nicht gegen an), diese schmale Linie zwischen vergangener Nacht und beginnendem Tag, ein kurzer Blick auf die Uhr, es ist kurz nach sechs, und ich kuschel mich zurück in die Kissen, zieh die Decke enger um mich und schlafe wieder ein. Oft träume ich in dieser Phase etwas, so wie heute Morgen:
Da ist ein altes Haus, verwittert, mit einer dicken grünen Holztür. Ich lauf aus diesem Haus, will mich hinter dieser offen stehenden Holztür vor jemandem verstecken, der da mit dem Motorrad gefahren kommt. Aber es gelingt mir nicht, er schleudert mir etwas ins Gesicht, an meine linke Wange, so etwas wie Sand, aber es brennt, es tut unwahrscheinlich weh - und ich erwache wieder.
Anschließend konnte ich nicht wieder einschlafen, habe mir einen Kaffee zubereitet und Zeitung gelesen. Das ist auch so etwas, das ich unwahrscheinlich liebe: Es ist ruhig und warm in diesem Haus, ich höre oft nur das Ticken der Uhr, bis ich den TV einschalte und Nachrichten schaue, oder Reportagen. Oder bleibe einfach nur liegen, träume vor mich hin, schließe die Augen und höre Musik.
Have you ever been lonesome?
Ja. War ich. Im aktuellen Moment bin ich es.
Früher dachte ich immer: Allein sein ist ganz schlimm.
Heute sind es meine kleinen Inseln im Alltag, wo Musik erklingt, die ich mag. Wo ich lese, was ich mag. Wo ich schlafe, wann ich mag. Wo ich mich treiben lasse, wohin ich mag. Wo ich Zeit und Ruhe habe, mich mit mir selbst zu befassen, über mich, meine Ziele, meine Träume nachzudenken, Wege zu entdecken. In der Badewanne liegen, so lange ich mag. Heißen Tee zubereiten und den Regentropfen auf der Fensterscheibe zuzusehen, während es bei mir warm ist und mein Wohlfühlzuhause Zimt und Vanille atmet...
Was ich so liebe an diesen Tagen, die mir ganz allein gehören:
Ich erwache früh morgens (die innere Uhr, da kann ich wohl nicht gegen an), diese schmale Linie zwischen vergangener Nacht und beginnendem Tag, ein kurzer Blick auf die Uhr, es ist kurz nach sechs, und ich kuschel mich zurück in die Kissen, zieh die Decke enger um mich und schlafe wieder ein. Oft träume ich in dieser Phase etwas, so wie heute Morgen:
Da ist ein altes Haus, verwittert, mit einer dicken grünen Holztür. Ich lauf aus diesem Haus, will mich hinter dieser offen stehenden Holztür vor jemandem verstecken, der da mit dem Motorrad gefahren kommt. Aber es gelingt mir nicht, er schleudert mir etwas ins Gesicht, an meine linke Wange, so etwas wie Sand, aber es brennt, es tut unwahrscheinlich weh - und ich erwache wieder.
Anschließend konnte ich nicht wieder einschlafen, habe mir einen Kaffee zubereitet und Zeitung gelesen. Das ist auch so etwas, das ich unwahrscheinlich liebe: Es ist ruhig und warm in diesem Haus, ich höre oft nur das Ticken der Uhr, bis ich den TV einschalte und Nachrichten schaue, oder Reportagen. Oder bleibe einfach nur liegen, träume vor mich hin, schließe die Augen und höre Musik.
Have you ever been lonesome?
Ja. War ich. Im aktuellen Moment bin ich es.
Früher dachte ich immer: Allein sein ist ganz schlimm.
Heute sind es meine kleinen Inseln im Alltag, wo Musik erklingt, die ich mag. Wo ich lese, was ich mag. Wo ich schlafe, wann ich mag. Wo ich mich treiben lasse, wohin ich mag. Wo ich Zeit und Ruhe habe, mich mit mir selbst zu befassen, über mich, meine Ziele, meine Träume nachzudenken, Wege zu entdecken. In der Badewanne liegen, so lange ich mag. Heißen Tee zubereiten und den Regentropfen auf der Fensterscheibe zuzusehen, während es bei mir warm ist und mein Wohlfühlzuhause Zimt und Vanille atmet...
Quelle Foto: http://weheartit.com/entry/38132137/via/Snoesje95.jpg |
Ich liebe diese Sonntage wahnsinnig.
Wohl auch, weil ich weiß,
dass nach jedem Sonntag andere Tage kommen.
An denen ich nicht allein bin.
Samstag, 22. September 2012
Einmal sollte man
Es gibt nur sehr, sehr wenige Gedichte, die ich mag, die mich ansprechen. Ein Lyriker... bin ich ja nicht wirklich. Aber was ich heute nun - wieder mal im Internet (watt haben wir vorher bloß ohne gemacht?) fand, ging mir spontan und ohne viel Federlesen unter die Haut...
Schön, oder? Früher nannte man die Menschen, die das einfach machten, Lebenskünstler. Ich weiß nur gar nicht, ob es inzwischen überhaupt noch welche gibt. Ich finde ja, es gehört eine ganze Menge Mut dazu. Und mindestens ein Sponsor ;)
Einmal sollte man seine Siebensachen
fortrollen aus diesen glatten Geleisen.
Man müßte sich aus dem Staube machen
und früh am Morgen unbekannt verreisen.
Man sollte nicht mehr pünktlich wie bisher
um acht Uhr zehn den Omnibus besteigen.
Man müßte sich zu Baum und Gräsern neigen,
als ob das immer so gewesen wär.
Man sollte sich nie mehr mit Konferenzen,
Prozenten oder Aktenstaub befassen.
Man müßte Konfession und Stand verlassen
und eines schönen Tags das Leben schwänzen.
Es gibt beinahe überall Natur,
- man darf sich nur nicht sehr um sie bemühen -
und soviel Wiesen, die trotz Sonntagstour
auch werktags unbekümmert weiterblühen.
Man trabt so traurig mit in diesem Trott.
Die anderen aber finden, dass man müsste...
Es ist fast so, als stünd man beim lieben Gott
allein auf der schwarzen Liste.
Man zog einst ein Lebenslos "zweiter Wahl".
Die Weckeruhr rasselt. Der Plan wird verschoben.
Behutsam verpackt man sein kleines Ideal.
- Einmal aber sollte man...
fortrollen aus diesen glatten Geleisen.
Man müßte sich aus dem Staube machen
und früh am Morgen unbekannt verreisen.
Man sollte nicht mehr pünktlich wie bisher
um acht Uhr zehn den Omnibus besteigen.
Man müßte sich zu Baum und Gräsern neigen,
als ob das immer so gewesen wär.
Man sollte sich nie mehr mit Konferenzen,
Prozenten oder Aktenstaub befassen.
Man müßte Konfession und Stand verlassen
und eines schönen Tags das Leben schwänzen.
Es gibt beinahe überall Natur,
- man darf sich nur nicht sehr um sie bemühen -
und soviel Wiesen, die trotz Sonntagstour
auch werktags unbekümmert weiterblühen.
Man trabt so traurig mit in diesem Trott.
Die anderen aber finden, dass man müsste...
Es ist fast so, als stünd man beim lieben Gott
allein auf der schwarzen Liste.
Man zog einst ein Lebenslos "zweiter Wahl".
Die Weckeruhr rasselt. Der Plan wird verschoben.
Behutsam verpackt man sein kleines Ideal.
- Einmal aber sollte man...
Mascha Kaléko
Schön, oder? Früher nannte man die Menschen, die das einfach machten, Lebenskünstler. Ich weiß nur gar nicht, ob es inzwischen überhaupt noch welche gibt. Ich finde ja, es gehört eine ganze Menge Mut dazu. Und mindestens ein Sponsor ;)
Quelle Foto: weheartit.com-entry-35519119.jpg |
Freitag, 21. September 2012
Haben Sie schon das von G. S. gehört?
Über die Möglichkeiten und auch Unmöglichkeiten des Internets habe ich mich ja öfter schon ausgelassen - aber was mir heute Abend (ich schwöre, wirklich rein zufällig!!!) unter die Linse kam, schlug meinem Fass den Boden aus - vor purer Begeisterung!!!!!!!
Und wenn Ihr jetzt die anschließende Rezension lest, dann ratet mal, welcher Artikel HIER rezensiert wurde. Ein Tipp: Es handelt sich um einen einzigen Gegenstand. Viel Spaß beim Raten :)
Ich zitiere:
Rezension bezieht sich auf:
Ich bin von diesem Allzweckgerät mehr als
begeistert. Eigentlich erwartet man bei einem Produkt dieser Form und Farbe
etwas Anzügliches, jedoch zeigt die Bedienungsanleitung, was wirklich in ihm
steckt. Kurze Erklärung: es gibt 5 Aufsätze, die praktisch und schnell
gewechselt werden können:1) Unkrautspaten: eignet sich bestens zur Unkrautbekämpfung und Maulwurvertreibung, da durch die Rüttelfunktion selbst das widerstandsfähigste Stück Gras aus dem Boden gerüttelt wird und selbst der abgestumpfteste, schwerhörigste Maulwurf einen epileptischen Anfall davon bekommt
2) Gartenschere: DER Killer gegen Zäune, egal ob Hecken oder aus Holz!
3) Gartenschlauch: hiermit lassen sich alle möglichen Pflanzen praktisch und mit der obig genannten Rüttelfunktion gut verteilend gießen und schlimme Kinder und neugierige Nachbarn duschen
4) Zahnbürste: so sauber sind ihre Zähne noch nie geworden! Bei der ersten Reinigung sind mir glatt zwei Zähne rausgefallen, weil der Druck so enorm ist. Eine zweiwöchige Bindehautentzündung und ein offener Jochbeinbruch waren zwar leichte Nebenwirkungen, aber dennoch mehr als empfehlenswert.
5) Starterkabel: einfach mal kurz für 5 Minuten an der Steckdose Ihres Vertrauens anstecken, und schon geht das Ding ab wie die Sau! Damit habe ich schon motorlose Autos angestartet, so stark ist die Wirkung. Herzinfarkt? Kein Problem, die Pumpe läuft durch dieses Gerät danach besser als jemals zuvor!
Fazit: Es ist schier unfassbar, was man zu diesem unschlagbaren Preis alles erhält. Ich habe oben nur 5 der unzähligen Funktionsweisen angegeben (neben: Staubsaugeraufsatz, Pürierstab, Gehstock, Füllfeder etc.), weil das hier den Rahmen sprengen würde. Ein wirklich tolles Gerät für Jung und Alt, sehr empfehlenswert!
Zitat Ende :)
Phönix aus der Asche
Ich laufe noch immer an Krücken, noch immer verbringe ich notgedrungen mehr Zeit im Badezimmer als anderswo und wenn ich schon nicht mal mehr Musik hören mag und der Kaffee auch nicht mehr wirklich schmeckt - dann isses wirklich Alarmstufe Pink (Rot finde ich übrigens zu dramatisch).
Heute war der erste Tag, an dem ich mich trotz alledem besser fühle und vor allem eines wiedergekommen ist: die Lust auf Bewegung, auf Austoben, auf Leute treffen - na das ganze Wochenendprogramm eben!
Allerdings bin ich mit meiner Ü 40-Zone in einer Ära gelandet, wo ich den Beelzebub in mir erst noch restlos austreiben muss, um all das nachzuholen, was mir in den letzten Tagen entgangen ist. Also gebt mir mal noch so ein, zwei Tage zum Genesen.
...und diese Mucke... ist wie gemacht dafür, sie herrlich aufzudrehen und dann alles, was frau so braucht, bereitzulegen:
Haarbürste, Wimperntusche, einen Tupfer Lipgloss, den Kleiderschrank öffnen, eines nach dem anderen anzuprobieren, ein Gläschen Sekt oder so dazu zu trinken (bewirkt bei mir das schönste Wangenrouge) - und dann auszuschwirren. OK, heute eben aus vorhin beschriebenen Gründen nicht - und morgen vielleicht auch noch nicht. Aber in meinen Augen funkelts wieder - und das ist die Hauptsache.
Und die erste Zusage fürs Ausschwirren kam mir auch frisch ins Haus geflattert. Schriftlich sogar. Hochamtlich:
"Sehr geehrte Frau Ziggenheimer,
vielen Dank für Ihre Mail. Da unser geschätzter Mitarbeiter verhindert (nicht behindert) ist, beantworten wir gern Ihre Mail.
Am 17.11. (nächster Termin für Nachtflohmarkt, Anm. der Redaktion) weilt Herr Mitarbeiter nicht in Europa, so dass dieser Termin leider nicht in Frage kommt. Es sein denn, Sie könnten mit einer Helmkamera (Helma) life von dem Nachtflohmarkt berichten. Wir würden Sie dann gern noch verkabeln und nach Neuseeland übertragen. Unsere Techniker würden sich dann mit Ihnen in Verbindung setzen.
Bitte beachten Sie, sehr geehrte Frau Ziggenheiner, daß unser Herr Mitarbeiter sehr interessiert ist am Besuch eines Antikmarktes.
Dabei spielt die Nachhaltigkeit eine ganz entscheidende Rolle, sehr geehrte Frau Ziggenheimer. Natürlich möchten wir den Umweltaspekt nicht ganz außer acht lassen und uns wäre ein Bio Antik Markt am liebsten.
Am 29.09.2012 würde klappen, nachdem Herr Mitarbeiter sich ein Zeitfenster gesetzt hat und diesen Termin freimachen konnte und bitte machen Sie sich keine Sorgen bzgl. des Parkens, werte Frau Ziggenheimer.
In Erwartung Ihrer prompten Antwort verbleiben wir
Hochachtungsvoll
Sekretariat, Außenstelle Buxtehude Mitte.
Ehrlich gesagt, habe ich nach diesen Zeilen gelacht, bis mir die Tränen kamen. Auch weil ich mich durch jene Anmerkung der Helmkamera spontan wie jene Frau an der Stange sah, mit der ich auch sonst so einige Gemeinsamkeiten zu haben scheine ;)
Quelle Bild im Video:
http://www.google.de/imgres?start=365&hl=en&biw=1366&bih=673&tbm=isch&tbnid=iNasnZzVSlLzzM:&imgrefurl=http://www.werbung.lebedeinekunst.de/search%3Fquery%3Dglas&docid=NlfxDrsN19qqjM&imgurl=http://www.werbung.lebedeinekunst.de/cache/work-0000002914-91B6-220x220lfw.jpg&w=220&h=220&ei=fJVcUJuxB8vBswaN64GQDA&zoom=1&iact=hc&vpx=407&vpy=117&dur=222&hovh=176&hovw=176&tx=48&ty=
85&sig=104972141511781071457&page=16&tbnh=145&tbnw=143&ndsp=24&ved=1t:429,r:13,s:365,i:290
Mittwoch, 19. September 2012
Prägungen
Ich weiß heute kaum noch, wie man um Hilfe bittet. Davor scheue ich mich wie der Elefant sich vor Mäusen.
Ich wage nicht zu zeigen, wie ich mich fühle, wenn es mir nicht gut geht.
Zu oft habe ich den Platz und den Raum dafür vermisst und stattdessen gehört: "Jetzt reiß dich doch zusammen." Oder Menschen sind aufgestanden und haben sich verabschiedet, weil sie plötzlich noch Wichtiges zu erledigen hatten oder am nächsten Tag früh raus mussten.
Oder gingen gleich ganz und für immer.
Das prägt.
Und wie es prägt.
"Humor ist der letzte Knopf, der verhindert, dass dir der Kragen platzt", hatte mir mal jemand geschrieben. Und ich fand, dass Galgenhumor immer noch zehnmal besser als Selbstmitleid ist.
Andererseits... Allein das Wort "Scheiße! Scheiße! Scheiße!" auszustoßen, kann schon unglaublich druckentlastend sein. Warum darf man also nicht heulen, wenn einem etwas schmerzt? Warum darf man nicht auch mal durchhängen und die eigenen Wunden lecken, damit sie einfach auch besser heilen?
Warum fühle ich mich schuldig und wie ein Hemmklotz, wenn Freund Schmerz mich ab und an hindert, das zu tun, was man sich vorgenommen hat? Warum fühle ich mich wie ein Jammerlappen, wenn die Welt um mich herum sich zu drehen beginnt und man mich fragt: "Ist alles ok bei dir? Du siehst gerade unglaublich grau aus im Gesicht" und ich sage: "allet jut!"
Als ich mir heute Morgen im Spiegel begegnete, habe ich mich erschrocken und gedacht: "Watt will die fremde Frau hier in meiner Wohnung??"
Und als ich heute Mittag an eine Verabredung heute Abend erinnert wurde - warum kann ich nicht einfach sagen: "Mir gehts komplett elend, heute nicht" - warum sag ich stattdessen "Sorry, aber mein Blutdruck is heut in den Keller gestiegen - wenn der gewusst hätte, datt ett da keeen Bier jibt, hätte der so ne Fisimatentchen aber gelassen, lass uns datt mal auf die nächsten Tage verschieben" und bin froh, dass da nicht weiter nachgehakt wird?
Warum bin ich vor Wochen vom Stuhl gefallen - und bin nicht daneben getreten? Und warum wage ich kaum, jemandem davon zu erzählen? Warum sind mir gestern Nachmittag die Beine eingeknickt und habe zu den anderen gesagt: "Watt? Ich doch nich. Braucht ihr ne Brille? Ich hab bloß zu wenig geschlafen."
Wenn ich mich stark zeige, soll ich Schwäche zeigen können.
Wenn ich mich schwach fühle, soll ich nicht jammern.
Sind es Extreme meiner Persönlichkeit, dass bei mir in mancherlei Hinsicht nur "alles" oder "nichts" geht? Oder ist es einfach nur meine Unsicherheit, weil ich es nur richtig machen will?
Lieben kann ich nicht nur ein bisschen - wenn ich wirklich liebe, dann mit Haut & Haaren und mein ganzes Leben lang.
Darum eigne ich mich nicht für Affären.
Hassen kann ich nicht - weil ich nicht so viel negative Energie besitze.
Darum eigne ich mich nicht als Krieger.
Echte Freundschaften kann ich nur mit ganzem Herzen führen - oder gar nicht mehr.
Darum löse ich mich inzwischen oder lasse zu, dass gelöst wird.
Und doch... Zwischentöne gibt es auch bei mir... Die werden jedoch irgendwie... meistens überhört...
Heute Abend bekam ich geschrieben "Du fehlst mir" - und mir stiegen die Tränen in die Augen.
Geschrieben habe ich ihr davon aber kein einziges Wort. Nur ein paar andere Worte. Ich weiß nicht, ob sie mich zwischen diesen Zeilen erkannt hat.
Nein, Spielchen spiele ich keine. Aber ich bin... geprägt.
...open the skys and burn it all away... cause i've been waiting all my life... forever waiting.. shine your light on me..."
Dienstag, 18. September 2012
Kleine Seen
es waren einmal der prinz und die prinzessin.
es hat lang gedauert, eh das wasser zwischen ihnen nicht mehr zu tief war.
eines tages fassten sie einander an den händen,
um voller neugier und der gier nach dem leben und dem lieben
dem morgen entgegenzulaufen...
...der prinz lief immer schneller, es galt, keine zeit mehr zu verschenken.
und eines tages hielt die prinzessin inne..
allein ihr fehlten die kraft und der atem, seinem tempo standzuhalten..
und er lief und lief und bemerkte kaum, dass sie verweilte, dass sie ruhte.
dass sie diesem tempo nicht mehr folgen mochte.
stattdessen
der musik lauschte. die farben um sie herum bestaunte.
den schmetterlingen hinterhersah. die muscheln am wegrand einsammelte.
mit den menschen um sie herum sprach und lächelte.
bis ihr seitenstechen nachließ. der glanz in ihre augen zurückkehrte.
er kam zurück, um zu schauen, wo sie blieb.
er hörte ihre worte, und er verstand sie nicht.
sie hörte ihm zu, und sie verstand seine worte nicht.
sie versteht nur dieses gefühl, das in ihr aufkommt.
ein gefühl wie in dem turm, aus dem sie herabgestiegen war.
dieses gefühl, dass sie nichts gelernt hatte.
nicht in ihrem turm und auch nicht außerhalb dessen.
ein so ohnmächtiges gefühl. weil sie in ihrem inneren weiß,
dass das nicht die wahrheit ist.
sie wollen beide auf das schloss, nur ihr tempo ist nicht dasselbe.
die wegeskizze ist nicht dieselbe. und ein tom-tom gibt es nicht.
stattdessen
immer wiederkehrende diskussionen, die sie beide ermüden.
stattdessen worte, gedanken, die sie einander hin und her schieben.
Ich hab' Heimweh..Fernweh?...Sehnsucht!
Ich weiß nicht, was es ist....
Ich weiß nicht, was es ist....
Ich will nur weg..
Ganz weit weg! Ich will raus!
die prinzessin ist so müde ob des gefühls des turmes.
heute nacht las ich in einem anderen blog
den satz "liebe die liebe" - und folgende geschichte:
Nach 65 Jahren
Ehe (zur Eisernen Hochzeit) wurde ein Paar befragt, wie sie es geschafft haben,
so lange zusammen zu bleiben.
Die Frau dachte ein paar Sekunden nach und
antwortete:
"Wir wurden in
einer Zeit geboren, in der man kaputte Dinge reparierte, anstatt sie
wegzuwerfen."
War das vor oder nach den Zeiten von Prinzen und Prinzessinnen? Oder mittendrin?
Und die Prinzessin kann nicht aufhören zu weinen, diese kleinen Seen.
Samstag, 15. September 2012
Handfurzing und ein Philipp Poisel Verschnitt
Eigentlich, und das gebe ich offen zu, bin ich kein Fan vom Supertalent und wenn ich diese Sendung schaute, dann nur Junior II zuliebe. Immerhin sind diese Momente mehr oder weniger die einzigen geworden, wo ich ihn ganz für mich alleine hab, und das nicht nur für 2 Minuten lang, in denen geklärt wird, was es zu essen gibt oder was er noch an Schulkram braucht oder dass er den Müll runterzubringen hat. Ansonsten nämlich versackt er oft und gern vor Internet, Playstation & Co., wenn er nicht gerade mit seinen Leuten durch die Gegend zieht.
Heute Abend aber habe ich mir die erste der neuen Folgen angetan, oder besser gesagt, ich bin noch dabei, denn es läuft grad Werbung - und die nutze ich produktiv :)
Jedenfalls... Ich hab das ja nun nicht immer konsequent gesehen und kann also nur für die paar Sendungen sprechen, die ich insgesamt sah - aber was ich heute Abend zu sehen bekam, hätte mir glatt die Hausschuhe ausgezogen - würde ich welche besitzen.
Schon den ersten Typen fand ich ziemlich witzig und irgendwie auch charismatisch - nach dem ersten Skepsisanfall: Mit einfachem Rasierschaum ein paar skurrile Figuren darzubringen, das war schon mal was Unterhaltsames. Zwar nix, wofür ich ihm letztendlich die einhunderttausend Euronen in die Hand drücken würde - aber immerhin!
In die Hand - da wären wir schon beim nächsten Act: Hand-Furzing, frisch eingetroffen aus Pennsylvania. Jeder kennt ja nun diese Effekte aus Hand oder unter-dem-Arm - aber das man diesen Effekten auch noch Töne verleihen kann, das war mir wirklich neu. Auch diesem würdsch nun nicht gleich die ganze Kohle vermachen - aber ein Wiedersehen, so finde auch ich, lohnt sich alle Male, und dann warten wir mal ab, was er uns beim nächsten Mal vorfu... äh... vorspielt ;) Und falls es demnächst bei youtube ein Video gibt, kann ich es hier ja noch nachladen.
Was mich bislang aber am intensivsten beeindruckt hat, und das wohl nicht nur deshalb, weil ich schon echt sehr auf die Musik von Philipp Poisel abfahr (nicht jeden Tag und nicht zu jeder Zeit, schon aber immer wieder gern) - das war dieser Jean-Michel, ein langer schlaksiger 20jähriger Typ mit einer nicht so guten Vergangenheit, der da von Revolverheld den Titel "Halt dich an mir fest" brachte, den ich zwar kannte, der mir aber nie so unter die Haut gegangen war wie heute Abend... Einfach nur ein Wahnsinns-Gefühl... Ich sitze hier in diesem dunklen Raum, nur beleuchtet vom TV und den wenigen Kerzen, die noch nicht erloschen sind, vor mir das Bild von dem Typen und aus den Boxen diese streichelzarte, innige, nachhaltige Stimme mit den einfach dazu passenden Songzeilen... Hammer... Einfach nur Oberhammer. Der ging mit 4 x Ja ins Halbfinale, meins hatte er nämlich auch ;)
...hier noch mal das Original, die Jean-Michel-Version gibts ja noch nicht... Aber bald, da bin ich sicher.
Heute Abend aber habe ich mir die erste der neuen Folgen angetan, oder besser gesagt, ich bin noch dabei, denn es läuft grad Werbung - und die nutze ich produktiv :)
Jedenfalls... Ich hab das ja nun nicht immer konsequent gesehen und kann also nur für die paar Sendungen sprechen, die ich insgesamt sah - aber was ich heute Abend zu sehen bekam, hätte mir glatt die Hausschuhe ausgezogen - würde ich welche besitzen.
Schon den ersten Typen fand ich ziemlich witzig und irgendwie auch charismatisch - nach dem ersten Skepsisanfall: Mit einfachem Rasierschaum ein paar skurrile Figuren darzubringen, das war schon mal was Unterhaltsames. Zwar nix, wofür ich ihm letztendlich die einhunderttausend Euronen in die Hand drücken würde - aber immerhin!
In die Hand - da wären wir schon beim nächsten Act: Hand-Furzing, frisch eingetroffen aus Pennsylvania. Jeder kennt ja nun diese Effekte aus Hand oder unter-dem-Arm - aber das man diesen Effekten auch noch Töne verleihen kann, das war mir wirklich neu. Auch diesem würdsch nun nicht gleich die ganze Kohle vermachen - aber ein Wiedersehen, so finde auch ich, lohnt sich alle Male, und dann warten wir mal ab, was er uns beim nächsten Mal vorfu... äh... vorspielt ;) Und falls es demnächst bei youtube ein Video gibt, kann ich es hier ja noch nachladen.
Was mich bislang aber am intensivsten beeindruckt hat, und das wohl nicht nur deshalb, weil ich schon echt sehr auf die Musik von Philipp Poisel abfahr (nicht jeden Tag und nicht zu jeder Zeit, schon aber immer wieder gern) - das war dieser Jean-Michel, ein langer schlaksiger 20jähriger Typ mit einer nicht so guten Vergangenheit, der da von Revolverheld den Titel "Halt dich an mir fest" brachte, den ich zwar kannte, der mir aber nie so unter die Haut gegangen war wie heute Abend... Einfach nur ein Wahnsinns-Gefühl... Ich sitze hier in diesem dunklen Raum, nur beleuchtet vom TV und den wenigen Kerzen, die noch nicht erloschen sind, vor mir das Bild von dem Typen und aus den Boxen diese streichelzarte, innige, nachhaltige Stimme mit den einfach dazu passenden Songzeilen... Hammer... Einfach nur Oberhammer. Der ging mit 4 x Ja ins Halbfinale, meins hatte er nämlich auch ;)
...hier noch mal das Original, die Jean-Michel-Version gibts ja noch nicht... Aber bald, da bin ich sicher.
Bei aller Liebe...
...zum Urlaub...
Irgendwie ist es doch total genial, wenn man nach gut zwei Wochen des Campens (zuletzt habe ich das übrigens als Schulkind gemacht, wenn es hieß: Auf gehts ins Schwimmlager! und echt: Ich habs damals aus tiefstem Herzen gehasst ;)) wieder eine feste Wohnung um sich hat:
Du kannst kochen, was und wie und wann du willst.
Du kannst Wäsche waschen, sobald etwas bekleckert ist.
Du kannst den TV anschalten, wenn dir danach ist.
Du kannst vor allem wieder ins Internet und bloggen oder so :)
Vor allem aber - und das habe ich letzte Nacht genüßlich festgestellt:
Nachts kannst du einfach so auf die Toilette gehen, ohne über einen spärlich beleuchteten Campingplatz zu hasten und dich dabei umzuschauen, ob dir jemand folgt - oder aber, weil du dich das gar nicht erst traust, lieber so lange versuchen auszuharren, bis der Morgen graut, der Nachtschlaf damit allerdings auch Geschichte ist und du das Gefühl hast: Wenn dir jetzt jemand mit dem Finger auch nur zart auf den Bauch stippt, platzt du auf der Stelle.
Der Duschplatz gehört wieder dir ganz alleine und das Haar, das sich da gerade durch den Abfluss mogelt, ist wirklich nur dein eigenes.
Keiner guckt dir zu, wie du dir die Zähne putzt.
Geliebtes Badezimmer, wie habe ich dich doch vermisst :)
Irgendwie ist es doch total genial, wenn man nach gut zwei Wochen des Campens (zuletzt habe ich das übrigens als Schulkind gemacht, wenn es hieß: Auf gehts ins Schwimmlager! und echt: Ich habs damals aus tiefstem Herzen gehasst ;)) wieder eine feste Wohnung um sich hat:
Du kannst kochen, was und wie und wann du willst.
Du kannst Wäsche waschen, sobald etwas bekleckert ist.
Du kannst den TV anschalten, wenn dir danach ist.
Du kannst vor allem wieder ins Internet und bloggen oder so :)
Vor allem aber - und das habe ich letzte Nacht genüßlich festgestellt:
Nachts kannst du einfach so auf die Toilette gehen, ohne über einen spärlich beleuchteten Campingplatz zu hasten und dich dabei umzuschauen, ob dir jemand folgt - oder aber, weil du dich das gar nicht erst traust, lieber so lange versuchen auszuharren, bis der Morgen graut, der Nachtschlaf damit allerdings auch Geschichte ist und du das Gefühl hast: Wenn dir jetzt jemand mit dem Finger auch nur zart auf den Bauch stippt, platzt du auf der Stelle.
Der Duschplatz gehört wieder dir ganz alleine und das Haar, das sich da gerade durch den Abfluss mogelt, ist wirklich nur dein eigenes.
Keiner guckt dir zu, wie du dir die Zähne putzt.
Geliebtes Badezimmer, wie habe ich dich doch vermisst :)
Freitag, 14. September 2012
Alles hat ein Ende
Und da ist er nun vorbei, der Urlaub, der erste richtige Urlaub seit fast zehn Jahren, auf den ich mich echt gefreut hatte. Neben den paar hundert Fotos, die auf die Speicherkarte gebannt sind, bin ich auch echt froh über das Reisetagebuch mit den täglichen Eintragungen, mit denen ich jetzt noch versuche zu resümieren, was ich alles gesehen, erlebt und erfahren habe.
Zwölf Tage lang jeden Tag eine andere Stadt sehen und erkunden, da wusste ich am Ende nicht mehr so genau, was ich alles so gesehen hatte und vor allem, wo ich eigentlich überall gewesen war.
Die erste Nacht am Gardasee - links rauschte der See derart, dass ich glaubte, ich wäre am Meer, rechts rauschte die Klospülung des Gemeinschaftsbades - und anschließend ging es in die Toskana über Saló, Siéna, Montalcino, Montepulciano, Pienza, Sarteano und von dort aus nach Florenz, weiter nach Venedig und auf dem Rückweg nach Sexten in den Dolormiten.
Kein Wunder also eigentlich, dass ich nun vier statt zwei Beine habe - rechnet man die Gehhilfen dazu - und eine akkurat angebrachte Fußbandage. Aber das, was ich erlebt habe, ist das allemale wert. Wie sonst zum Beispiel hätte ich eine echte italienische Miss Supermercato Pissnelke kennen gelernt, die uns aufgebracht in perfektem Italienisch anherrschte, wieso wir mit unseren 21 - ein-und-zwan-zig! - Produkten die Selbstbedienungs-Schnellkasse bedienten, an der kein einziger Kunde stand und wir außerdem kein einziges Wort italienisch verstanden? Ich fand, das war ein echtes Lustspiel, ein ganz persönliches Highlight an diesem Tag und so hatte Mutti am Abend wenigstens was zu lästern über die dummen Deutschen, die ein - zugegebenermaßen in ausreichender Größe angebrachtes und leicht verständliches - Schild großzügig übersehen hatten, nach dem man eben nur mit maximal 15 Produkten an die Selbstbedienungs-Schnellkasse durfte. Na gut.
Ich bewundere jetzt noch, wie unglaublich schnell die Italiener sprechen können, ohne sich dabei auch nur ein einziges Mal zu verhaspeln!
Die freundlichsten Menschen fanden wir übrigens in der tiefsten Toskana, neben einer ausgesprochen beeindruckenden Landschaft - und dazu schien jeden Tag die Sonne mit bis zu 34 Grad im Schatten. Der Wahnsinn. Echt.
Zum ersten Mal habe ich die Plantage eines Winzers betreten und durften wir uns auch das Heiligtum anschauen: den Keller voller Weinfässer. Spontan mochte ich diesen alten Herrn, der einfach so neben uns Unwissenden hielt, mit uns sprach und uns erklärte, warum er seine Reben mit Mozarts Klängen verwöhnte. Klar - er wollte letztlich auch nur eins: verkaufen. Aber er tat das mit so einer Leidenschaft für den unbestritten knochenharten Job, mit so einer Liebe zu dem, das er da jeden Tag vollbrachte, das ich mir anschließend nicht mehr vorstellen kann, eine Flasche Wein mal eben nur so im Supermarkt zu kaufen. Einfach nur eine... sehr intensive Erfahrung - so empfand ich es.
Und Florenz? Ich hatte ja echt gedacht, das sei eine supermoderne Großstadt, was weiß ich, wie Berlin vielleicht oder so. Nichts da. Eine wunderschöne Architektur, alles von vor Jahrhunderten erhalten - aber unglaublich schmutzig. So ist mir Florenz in Erinnerung geblieben: Laut, schmutzig und alt.
Ganz anders dagegen wieder in Richtung Venedig über Jesolo und Punto Sabiato: Ein Flair, wie man es bei uns von den Badeorten kennt, und sehr sauber, wenn man nicht gerade in Bäche schaute, die den Straßen folgten, und wohl, so hatte es den Anschein, von Urlaubern aus fahrenden Autos heraus mit allen möglichen leergetrunkenen Flaschen bestückt wurde.
Venedig selbst... Ich hatte - abgesehen von Florenz - lange keinen Ort mehr erlebt, der von soooo vielen Menschen vollgestopft war. Unglaublich, wie viele Menschen so auf einen Platz, in eine Straße oder gar eine Gasse passen. Und trotzdem hab ich sie genossen, diese Stadt so ohne Autos, begehbar nur zu Fuß oder mit dem Boot. Den Fischmarkt. Den Obst- und Gemüsemarkt. Ehrlich gesagt, mir gibt das echt mehr als die Besichtigung von architektonischen Wundern, von denen ich Banause ohnehin nichts verstehe.
Und das Meer... DAS MEER!!! Ziemlich schlammig, aber erstaunlich warm das Wasser - und das Ufer voller wunderschöner Muscheln! Leider waren die schönsten unter ihnen noch bewohnt und darin bin ich nun echt kein Banause: Die Lebenden gehörten alle wieder zurück ins Meer.
Und von den Dolormiten ist mir nunmehr vor allem eines in Erinnerung: der Temperatursturz von 34 Grad im Schatten auf ca. 3 Grad und einer Schneefallgrenze fast bis vor die Haustür - na und die charakteristischen Bergkämme natürlich! Ich bin ja eigentlich kein Fan der Berge, meine Leidenschaft gehört wirklich nur dem Meer - aber hier konnte ich einmal mehr kaum aufhören zu fotografieren und ein Motiv nach dem anderen auszuwählen.
Ja und nun... Bin ich wieder zurück auf deutschem Boden, noch nicht zu Hause, aber irgendwie schon daheim, auf der Terrasse steht der Papiersack mit Pinienäpfeln, Tannenzapfen und den ganzen Muscheln - und übervoll mit Eindrücken, die ich jetzt noch dabei bin zu verarbeiten.
Apropos verarbeiten: Was da in Italien mit mir los war, weiß ich auch nicht so genau, aber ich habe jede, wirklich jede Nacht in Farbe geträumt und derart durcheinander, dass ich morgens kaum wusste, wo ich war, wer ich war und wieso ich ein solches Durcheinander von Gruseligkeiten und Dingen, die tagsüber thematisiert waren, träumte. Das passiert mir ja im eigenen Bett auch - aber nicht jede Nacht und auch meist nur schwarz-weiß.
Na ja. Es is, wie es is. Fakt ist - es waren wundervolle, beeindruckende, faszinierende Wochen - und ich bin glücklich, dankbar und überhaupt, dass ich das erleben durfte.
Mit oder ohne Klumpfuß :)
Zwölf Tage lang jeden Tag eine andere Stadt sehen und erkunden, da wusste ich am Ende nicht mehr so genau, was ich alles so gesehen hatte und vor allem, wo ich eigentlich überall gewesen war.
Die erste Nacht am Gardasee - links rauschte der See derart, dass ich glaubte, ich wäre am Meer, rechts rauschte die Klospülung des Gemeinschaftsbades - und anschließend ging es in die Toskana über Saló, Siéna, Montalcino, Montepulciano, Pienza, Sarteano und von dort aus nach Florenz, weiter nach Venedig und auf dem Rückweg nach Sexten in den Dolormiten.
Kein Wunder also eigentlich, dass ich nun vier statt zwei Beine habe - rechnet man die Gehhilfen dazu - und eine akkurat angebrachte Fußbandage. Aber das, was ich erlebt habe, ist das allemale wert. Wie sonst zum Beispiel hätte ich eine echte italienische Miss Supermercato Pissnelke kennen gelernt, die uns aufgebracht in perfektem Italienisch anherrschte, wieso wir mit unseren 21 - ein-und-zwan-zig! - Produkten die Selbstbedienungs-Schnellkasse bedienten, an der kein einziger Kunde stand und wir außerdem kein einziges Wort italienisch verstanden? Ich fand, das war ein echtes Lustspiel, ein ganz persönliches Highlight an diesem Tag und so hatte Mutti am Abend wenigstens was zu lästern über die dummen Deutschen, die ein - zugegebenermaßen in ausreichender Größe angebrachtes und leicht verständliches - Schild großzügig übersehen hatten, nach dem man eben nur mit maximal 15 Produkten an die Selbstbedienungs-Schnellkasse durfte. Na gut.
Ich bewundere jetzt noch, wie unglaublich schnell die Italiener sprechen können, ohne sich dabei auch nur ein einziges Mal zu verhaspeln!
Die freundlichsten Menschen fanden wir übrigens in der tiefsten Toskana, neben einer ausgesprochen beeindruckenden Landschaft - und dazu schien jeden Tag die Sonne mit bis zu 34 Grad im Schatten. Der Wahnsinn. Echt.
Zum ersten Mal habe ich die Plantage eines Winzers betreten und durften wir uns auch das Heiligtum anschauen: den Keller voller Weinfässer. Spontan mochte ich diesen alten Herrn, der einfach so neben uns Unwissenden hielt, mit uns sprach und uns erklärte, warum er seine Reben mit Mozarts Klängen verwöhnte. Klar - er wollte letztlich auch nur eins: verkaufen. Aber er tat das mit so einer Leidenschaft für den unbestritten knochenharten Job, mit so einer Liebe zu dem, das er da jeden Tag vollbrachte, das ich mir anschließend nicht mehr vorstellen kann, eine Flasche Wein mal eben nur so im Supermarkt zu kaufen. Einfach nur eine... sehr intensive Erfahrung - so empfand ich es.
Und Florenz? Ich hatte ja echt gedacht, das sei eine supermoderne Großstadt, was weiß ich, wie Berlin vielleicht oder so. Nichts da. Eine wunderschöne Architektur, alles von vor Jahrhunderten erhalten - aber unglaublich schmutzig. So ist mir Florenz in Erinnerung geblieben: Laut, schmutzig und alt.
Ganz anders dagegen wieder in Richtung Venedig über Jesolo und Punto Sabiato: Ein Flair, wie man es bei uns von den Badeorten kennt, und sehr sauber, wenn man nicht gerade in Bäche schaute, die den Straßen folgten, und wohl, so hatte es den Anschein, von Urlaubern aus fahrenden Autos heraus mit allen möglichen leergetrunkenen Flaschen bestückt wurde.
Venedig selbst... Ich hatte - abgesehen von Florenz - lange keinen Ort mehr erlebt, der von soooo vielen Menschen vollgestopft war. Unglaublich, wie viele Menschen so auf einen Platz, in eine Straße oder gar eine Gasse passen. Und trotzdem hab ich sie genossen, diese Stadt so ohne Autos, begehbar nur zu Fuß oder mit dem Boot. Den Fischmarkt. Den Obst- und Gemüsemarkt. Ehrlich gesagt, mir gibt das echt mehr als die Besichtigung von architektonischen Wundern, von denen ich Banause ohnehin nichts verstehe.
Und das Meer... DAS MEER!!! Ziemlich schlammig, aber erstaunlich warm das Wasser - und das Ufer voller wunderschöner Muscheln! Leider waren die schönsten unter ihnen noch bewohnt und darin bin ich nun echt kein Banause: Die Lebenden gehörten alle wieder zurück ins Meer.
Und von den Dolormiten ist mir nunmehr vor allem eines in Erinnerung: der Temperatursturz von 34 Grad im Schatten auf ca. 3 Grad und einer Schneefallgrenze fast bis vor die Haustür - na und die charakteristischen Bergkämme natürlich! Ich bin ja eigentlich kein Fan der Berge, meine Leidenschaft gehört wirklich nur dem Meer - aber hier konnte ich einmal mehr kaum aufhören zu fotografieren und ein Motiv nach dem anderen auszuwählen.
Ja und nun... Bin ich wieder zurück auf deutschem Boden, noch nicht zu Hause, aber irgendwie schon daheim, auf der Terrasse steht der Papiersack mit Pinienäpfeln, Tannenzapfen und den ganzen Muscheln - und übervoll mit Eindrücken, die ich jetzt noch dabei bin zu verarbeiten.
Apropos verarbeiten: Was da in Italien mit mir los war, weiß ich auch nicht so genau, aber ich habe jede, wirklich jede Nacht in Farbe geträumt und derart durcheinander, dass ich morgens kaum wusste, wo ich war, wer ich war und wieso ich ein solches Durcheinander von Gruseligkeiten und Dingen, die tagsüber thematisiert waren, träumte. Das passiert mir ja im eigenen Bett auch - aber nicht jede Nacht und auch meist nur schwarz-weiß.
Na ja. Es is, wie es is. Fakt ist - es waren wundervolle, beeindruckende, faszinierende Wochen - und ich bin glücklich, dankbar und überhaupt, dass ich das erleben durfte.
Mit oder ohne Klumpfuß :)
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