Von 2012 hieß es, es sei ein Sonnenjahr - und offen gesagt, so hat es sich für mich auch vom beinah ersten Tag des Jahres angefühlt.
Komisch.
Kaum ist ein neues Jahr angebrochen, ist es auch gleich wieder vorbei mit all der Sonne und dem ganzen Kram. Es geht hoch und es geht runter, es geht in und es geht her - und ich fühle mich, als wenn von allen nur denkbaren Seiten an mir gezogen wird.
Es wird gezerrt.
Es wird gezankt.
Es wird diskutiert.
Es wird gelogen, dass sich die Balken biegen.
Es wird verlangt.
Es wird erwartet.
Ich kann das nicht mehr aushalten.
Nein, stimmt nicht. Ich kann das. Aber: Ich WILL das nicht.
Mein Haustelefon hab ich abgeschalten, seitdem ich aus dem Krankenhaus gekommen bin. Im Moment mag ich auch nicht mal mehr gern ans Handy gehen oder Nachrichten lesen. Jede noch so seichte Unterhaltung führt da oder dort in Nullkommanix zu einer Diskussion, zu Streit, zu wasweißich. Als hätten wir nichts Besseres zu tun.
Als gäbe es im Leben nichts Wichtigeres. Oder Schöneres.
Normale Unterhaltungen sind momentan irgendwie gar nicht drin, kannste reden, mit wem du willst. Oder ich rede mit den Falschen. Auch möglich.
Ich soll mich um mich kümmern, ich soll unbedingt zur Ruhe kommen, hat mein Doc gesagt.
Ha ha. Sag das meinem Umfeld.
Jede Nacht krieche ich mit Schmerzen im Magen in mein Bett.
Jeden Morgen erwache ich und möchte mich erbrechen, noch bevor ich überhaupt etwas gegessen habe.
Ob es selbstsüchtig ist, dass ich mir auch ein wenig Verständnis, vielleicht auch ein wenig Mitgefühl für mich wünsche - auch dann, wenn ich mal einen Tag lang nicht frage, wie es den anderen geht? Ich mach das sonst immer. Immer in ehrlichem Interesse. Nur heute eben nicht. So wie an manchen anderen Tagen sicher auch nicht. Ich bin kein Übermensch. Ich bin nur ich.
Und dieses Ich fühlt sich gerade komplett zerrissen. Nach allen Seiten.
Eigentlich müsste ich jetzt passenderweise wieder den Selig-Song "Alles auf einmal" einspielen. Aber heute Nacht brauch ich eine härtere Gangart. Sonst fang ich noch an zu heulen, und genau das will ich einfach nicht.
Klar, ich hätte gerne was Nettes, Lustiges, Amüsantes geschrieben.
Vielleicht sollte ich ja auch einen Blog über Mode, Backen, Braten eröffnen und Euch meinen neuesten Nagellack präsentieren. Alltag habt Ihr sicher alle genug, da wollt Ihr auch nicht meinen Kram noch lesen müssen.
Doch der Sinn meines Lebens besteht mit Sicherheit nicht darin, jeden Tag den Clown zu machen.
Ich würde jetzt gerne was essen. Kleiner Frustfraß. Aber ob das gut geht? Wie sagt Hessen immer so schön? "Tja, s Läbbe is hart." Na ja. Sagen wir: Manchmal wünschte ich mir manches anders. Wenigstens im Moment.
3 Kommentare:
Hei du wurdes Von mir Getaggt :)
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Hat der nun meinen langen, einfühlsamen Kommentar genommen - angeblich ist ein Fehler aufgetreten.
Liebe Clara, hier ist leider kein anderer Kommentar angekommen.
Dann probier ich es jetzt mal mit Essen.
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