Freitag, 30. März 2012

no other way




die hitze eines spätsommertages 
hat nachgelassen
und es ist nacht geworden
wie aufgefädelt auf einer schnur
treibt der wagen auf der straße entlang
richtung meer;
liege ich schläfrig im sitz
und folge dem lichtkegel mit dem blick,
vorbeihuschende lichter,
während die musik unter die haut perlt,
hinein in die seele.
und du den wagen ruhig und sicher lenkst,
ab und an ein lächeln -
oder auch keins -
und dennoch sind wir uns näher 
als in manchen momenten,
in denen wir einander berühren.

dieser song hat kein happyend
jedoch eine wunderbare ausdruckskraft
für liebe,
in der man einander nicht braucht,
aber umso mehr will.

perspektiven

Es ist zwei Tage her, da lag ich morgens entspannt auf der Rückbank des Kollegen (ja, die Fahrgemeinschaft besteht doch weiter, angesichts der stetig steigenden Preise könnteste glatt Mordgelüste entwickeln, umso mehr dann, wenn Du in den Gazetten liest, dass das ganze Brimborium um Ölmangel etc. eine Münchhausen-Story ist und bleibt) und verfolgte nur schläfrig einen Beitrag im Radio, wonach Umfrageergebnisse ergaben, dass die heutige Jugend vor allem Angst vor dem sozialen Abstieg habe und ein relativ hoher Prozentsatz (ich weiß die Zahl nicht mehr, nur dass ich geschluckt hab) der Jugend eher keine Perspektive für seine Zukunft hat. Oder sieht.
Ich dachte da auch so an meine Söhne, daran, dass sie in gut einem Jahr mit Schule und Ausbildung durch sind und dann mehr oder weniger auch ihr Ernst des Lebens beginnt. Und fragte mich so ein bisschen: Wer weiß, wohin es die beiden mal verschlägt; wer weiß, wo sie ihren Platz im Leben finden werden? Nein, trostlos empfinden wir drei das alles nicht, eher entspannt - wie immer eben.
Aber mir fielen dann so die einen oder anderen Geschichten wieder ein, die Junior I ab und an erzählt. Von Freunden, Freundinnen schon in der ersten und jetzt auch in der zweiten Ausbildung, die entweder abbrechen, weil sie den Ansprüchen nicht gerecht werden können. Oder abbrechen, weil sie Probleme mit sich und dem Leben haben - und in tiefste Depressionen versinken.
Wenn Ihr mich fragt: Ich nehme so etwas immer ernst, auch wenn der eine erst siebzehn oder die andere erst zwanzig ist.
Nun ist es ja auch so, dass die bunte Welt des Internets irgendwie auch beinah mein zweites Zuhause geworden ist (ja, ich glaub, ich bin süchtig - zumindest in den Momenten, wo ich Langeweile hab :)) und ich lese ja immer mal in vielen anderen Blogs auf allen möglichen Seiten. Nur wenige regelmäßig, die meisten eher, weil ich sie zufällig finde.
Was mir dabei immer wieder auffiel: In diesen Blogs finde ich unglaublich viele junge Menschen zwischen sechzehn und fünfundzwanzig Jahren, die jeden Tag darüber nachdenken, ob und wie sie ihrem Leben ein Ende setzen könnten; die sich selbst verletzen und die Arme zerschneiden, nur damit sie überhaupt wieder etwas fühlen können; die die Sonne nicht zu sehen vermögen, weil sie ihre Fenster eingestaubt haben... Diese Blogs sind auch fast ausschließlich in dunklen, bedrückenden Farben gestaltet, so dass ich schon ahne, was mich erwartet, sobald ich nur zufällig einen Post öffne.
Ich lese das derart oft, dass ich - man sieh mir das nach - oftmals einfach diesen Blog dann wieder schließe und denke: "Nein, sowas kann ich jetzt nicht schon wieder lesen."
Man siehe mir nach, dass ich diese geballte Fülle der zerstörten Hoffnungen und Träume zwar ernst nehme, aber dennoch nicht ertragen kann. Aber ich frage mich: Was ist los mit den jungen Menschen, bei denen, kaum dass die Eierschalen abgefallen sind, schon eine so derartige Trostlosigkeit in der Seele wohnt? Was ist mit den Eltern dieser jungen Menschen? Wissen die Eltern? Kümmern sich die Eltern?
Depressionen sind ja nichts, die man sich irgendwo im Vorbeigehen mit aufschnappt, gegen die man sich wehren oder einfach mal etwas tun kann. Insbesondere durch Erfahrungen in meinem eigenen Freundeskreis weiß ich, wie hilflos man sich da oft fühlen kann - weil man nicht immer weiß, ob und was man tun kann, um einem anderen auf die Beine zu helfen.
Dennoch muss ich sagen.. Der Anteil der jungen Blogschreiber, die so hoffnungslos, so zerstört wirken, erscheint mir unverhältnismäßig hoch und das erschreckt mich irgendwie. Mein Gott, wie waren wir mit siebzehn, neunzehn, zwanzig Jahren? Ging es uns damals zu gut oder ist es heute eher ein Luxusproblem? Natürlich abgesehen von den Menschen, die Schlimmes erlebten.
Ich weiß das alles gar nicht, es belastet mich jetzt auch nicht - aber diese Frage beschäftigt mich.
Und ich habe mal eben meinen immer noch kranken Sohn zu Hause angerufen und ihm gesagt, dass ich ihn sehr lieb habe.
Er gähnte und sagte: "Aber das weiß ich doch, Mutsch. Was gibts heut eigentlich zu essen?"

Donnerstag, 29. März 2012

wie bekomme ich ihn zurück in zehn schritten (oder lieber doch nicht?)

be cool
be smart
be sexy
zieh dich an
mach dich schön
geh aus mit freunden
flirte
sei fröhlich (scheiß egal, ob du innen weinst)
interessiere dich für andere(s)
hab spaß mit allem, das du tust!
(auch wenns am anfang nur äußerlich ist)

sei alles das, was er nicht ist und was er niemals war!

copyright: http://img.fotocommunity.com/photos/1189437.jpg 

und wenn er wieder angeflennt kommt,
dann entscheidest du, 
ob er wirklich das ist, 
was du willst.
(für P.)

warte nicht

"Das Glück 
kommt oft durch eine Tür, 
von der wir gar nicht wussten, 
dass wir sie offen gelassen hatten."
Autor: mir unbekannt


...aber eben immer wieder wahr...




Und:
"Egal, wie dunkel der Raum auch ist: Liebe und Hoffnung sind immer möglich."

Dienstag, 27. März 2012

Schönes Restleben!

eigentlich fühl ich mich gar nicht in der stimmung, im blog herumzukritzeln.
ich fühl mich aber auch nicht in der stimmung, mich ins bett zu legen und so zu tun, als ob ich dann schon noch einschlafen würde.
in die ferne will ich nicht schauen, hektische, aufdringliche werbespots aller zehn minuten sind das letzte, das ich jetzt gebrauchen könnte.
ich will nichts essen, nein, auch keine schokokekse.
ich will auch nichts trinken, nein, keine weißweinschorle.
irgendwie befinde ich mich grad outta line oder so, keine ahnung, wie man so einen gefühlszustand beschreibt. nicht gut, nicht schlecht, irgendwas dazwischen, gleichwohl hat mich mittelmaß immer schon angekotzt. dann lieber ganz unten oder doch ganz oben.

ich habe gerade bauchschmerzen.
ich sollte endlich aufhören, mir um andere menschen ständig gedanken zu machen, sie anzurufen und sie heben nicht ab und rufen auch nicht zurück, dann eben sms zu schicken und sie zu fragen "wie gehts dir, ich denk an dich!", nur um auch bloß keine reaktion zu bekommen, dafür aber irgendwann im world wide web zu lesen: bei der einen ist das erste kind schon vor zwei wochen auf die welt gekommen, bei der anderen der haussegen offensichtlich auch wieder gerade gerückt. das ist toll, wirklich, ich freu mich für jeden, dems gut geht! das meine ich sogar ehrlich.
aber ich mach hier nicht den clown für euch, den hampelmann gleich gar nicht. da muss mir auch niemand sagen, ich hätte ein schlechtes karma. überhaupt niemand.
noch vor einem jahr hätte ich jetzt zu hause im stillen kämmerlein gebröselt und an mir selber gezweifelt - heute sage ich: "schönes restleben!"
in diese stimmung passte super, dass sonntag abend am verabredeten treffpunkt kein verabredeter schnittiger pkw stand, sondern irgend ein komischer alter bus, in dem acht leute plus fahrer platz fanden - und ich die goldene mitte der letzten reihe zugewiesen bekam. was auf gut deutsch heißt: "kein fenster zum öffnen, kein sauerstoff, keine frische luft, dafür neun leute, der gestank von mindestens 12, eine luft zum schneiden - und noch vierhundert kilometer bis nach hause!" krampfhaft versuchte ich mich zu erinnern an so was wie "augen zu und immer schön durch den mund atmen"; allerdings artete dieser versuch eher in schnappatmung und eine drohende hyperventilation aus. also ließ ich das wieder bleiben, sank resigniert zurück in den sitz, stöpselte mir die ohren mit ordentlich mucke zu und versuchte sowas wie einen schlaf. dann vergeht die zeit, du merkst von dem gestank nicht wirklich was und wenn du aufwachst, stehste schon fast vor der haustür.
na ja. zumindest war das so abgemacht. für 30 euro immerhin. ein stolzer preis, wenn man bedenkt, dass die norm bei ca. 22 euro für mitfahrgelegenheiten liegt. mir schwante merkwürdiges, als der typ fragte: "wo liegt denn eigentlich down town?" und ich leicht konsterniert antwortete: "na da kommen wir doch vorbei, ich sag dann bescheid" - nur um leicht nervös ein paar stunden später zu fragen "du sag mal, wir hätten hier aber von der autobahn runtergemusst!?" und der zurückfragte: "nee wieso, wir fahren nach berlin, habe ich doch aber extra am telefon gesagt." na ich weiß nicht wem, mir jedenfalls nicht, im internet stand "down town" und bei ner räumlichen distanz von ca. 150 km bis nach berlin wäre mir dieser faktor mitnichten aufgefallen. "du wolltest mich in down town am supermarkt absetzen", jappste ich - aber was immer ich jetzt auch vorbrachte: bist du einmal an der autobahnabfahrt vorbei, haste einfach mal ein bisschen wie pech gehabt.
und so fand ich mich wieder mitten in der pampa, dunkel wars, der mond schien helle, und wie aus dem nichts ragte neben dem flughafen eine s-bahn-station empor und der typ war immerhin nett genug, mir den vollen preis von dreißig euro abzuknöpfen und dafür an eben diese station am rande der autobahn zu bringen. was hatte ich doch schwein, dass der automat zwar meinen geldschein nicht wollte und ergo kein ticket herausrückte, trotzdem aber nach lediglich sechs minuten die bahn erschien, die mich dankbar verschluckte. die schaffnerin war das erste nette, das mir an diesem abend begegnete, und nachdem ich das ticket gelöst und den seesack von den schmerzenden schultern gezogen hatte, warf ich mich müde und erschöpft in den sitz, nur um nach gut fünfundvierzig minuten mit einmal umsteigen bitte und etwas über einer stunde verspätung nach hause anzulangen. immerhin gesund und unversehrt - das hätte schließlich alles auch ganz anders kommen können. "rede dir nicht immer alles schön", wurde ich prompt zurechtgewiesen. nö. mach ich nicht. aber nur das negative zu sehen, bringt mir auch nichts und macht mich auch nicht froh.
die krone des ganzen setzten meine söhne auf, indem mir mein an angina erkranktes und fieberndes kind müde, erschöpft und verdammt anlehnungsbedürftig seinen kopf auf meinen schoß bettete und erzählte, dass der vater ihn in diesem zustand zur radtour zwang mit den worten "wenn du hier nur rumliegen willst, brauchst du auch nicht herzukommen" und der große erzählte: "das war noch nicht alles. der hat zum beispiel auch gesagt: ich bin echt froh, wenn ihr wieder weg seid, dann hab ich wenigstens meine ruhe". und so weiter. und so weiter. ich schaute erst den einen, dann den anderen an, ich konnts nicht glauben und nicht fassen. ich konnts einfach nicht fassen. mit diesem mann hatte ich so viel durchgemacht, dass ich davon ein buch schreiben könnte. mach ich aber nicht, das ist die sache nicht wert und wir wollen doch auch nicht die schöne märchenwelt zerstören, die er ringsherum aufgebaut hat, oder? dass er sich jedoch nie bemüßigt gefühlt hatte, auch nur einen einzigen cent unterhalt oder irgendwas in dieser art für seinen sohn zu bezahlen, dafür aber immer schön die hand aufgehalten hatte (klar, luxuskarossen müssen immerhin auch bezahlt werden!), dass er mir jedes jahr einen schwindel-plan vorlegt, wonach der arme mensch für viel zu wenig geld arbeiten muss wie ein tier, so dass leider, leider kaum wochenenden mit den kindern bleiben, mir im gegenzug aber stolz erzählt, dass seine freundin und er wellness wochenenden und was weiß ich nicht alles miteinander verbringen - dann empfand ich aller-allerspätestens am sonntag abend derart ekel und abscheu bei dem, was mir die jungs erzählte, dass ich am liebsten noch in der nacht zum telefon gegriffen und dem anderen den arsch bis zum stehkragen aufgerissen hätte. zurück hielt mich lediglich das wissen, dass die gegenseite primitiv genug war, sich ausschließlich in gewohnten verbalattacken zu verlieren und am ende nichts gewonnen war.
auf meine söhne konnte ich an dieser stelle nur ruhig und entspannt eingehen, ihnen ermöglichen, ihr unverständnis, ihre enttäuschung herauszulassen - und als ich anschließend noch zwei sms nachrichten las "schau mal sender xyz... schnell!" und die zweite zwanzig minuten später "aber nett, dass wir darüber geredet haben" - da war für mich ein punkt erreicht, wo ich am liebsten alles hingeschmissen und gebrüllt hätte "SCHÖNES RESTLEBEN!"

ich habe gerade bauchkrämpfe und ich muss jetzt verdammt noch mal was trinken!  

Samstag, 24. März 2012

wenn dir alles bis zum hals steht

...stress im job
...stress in beziehungen gleich welcher art
...nervige kinder
...schlechte träume
...hausarbeit, die sich nicht von alleine macht
...du wohlbefinden nicht mal mehr buchstabieren kannst -


dann schnall dir deine laufschuhe unter und renne los. und wenns am ende nur zwei kilometer sind - scheiß doch drauf. es kommt bewegung in den körper, in den kopf, in deine seele.

es ist samstag morgen, 7:43 uhr, ich bin ungefähr zwei kilometer gejoggt (wirklich gejoggt, nicht spazieren gegangen :)) und habe nur noch eine pause statt vier *grins* gemacht. und bin jetzt zurückgekehrt an heim und kaffeetasse - und ich fühl mich sowas von... von... ach probierts doch selber :)

Mittwoch, 21. März 2012

Das Versprechen

...A Promise...






Manchmal versprechen wir etwas 
und denken uns nichts wirklich dabei.
Wir versprechen in dem Glauben, 
dass wir uns daran auch halten werden.
Und manchmal ist doch alles ganz anders.
Ungewollt.
Unbewusst.
Wir versprechen, auf uns zu achten, 
auf uns aufzupassen.
Wie schwierig das jedoch wirklich ist,
haben mir die vergangenen Monate gezeigt.
Es ist nicht nur, 
dass wir auf die Arbeitszeiten achten.
Es ist nicht nur, 
dass wir darauf achten, 
ob wir genügend gegessen und getrunken haben.
Es ist nicht nur, 
dass wir genug Schlaf finden.
Es ist nicht nur, 
dass wir lernen, Grenzen aufzuzeigen.
Oder dass wir tun, 
wonach uns ist.
Was wir lieben. Wen wir lieben.
Wen wir in unserem Leben zulassen
oder was wir zurücklassen.

Aber es ist die Summe des Ganzen.

Mir ist, als falle endlich etwas von mir ab.
Erst jetzt.
Nach den Monaten, 
in denen ich 
die Summe des Ganzen zu leben versuchte.
Und befreite mich.
Und entkrampfte mich.
Ich bin strenger und konsequenter.
Lauter.
Heftiger.
Und doch sanfter als je zuvor...
...höre jeden Abend
zum Einschlafen solche Musik. 
Und lausche auf meinen Herzschlag - 
der lauter ist als je zuvor.
Kraftvoller.



Und mir ist klarer denn je zuvor:
Du kannst jedem von Dir erzählen,
an Deinen Erfahrungen und Erkenntnissen teilhaben lassen.
Doch Du musst jedem die Zeit lassen,
selbst zu erfahren und zu erkennen.
Zu glauben und gar zu erwarten,
dass ein anderer erkennt, 
ohne erfahren zu haben,
ist ein Hochmut, 
der Dich stürzen lassen wird.

Montag, 19. März 2012

internetdating

Es war haargenau vor neun Jahren, nämlich im März 2003, als ich mich endlich von meiner Freundin zum Internetdating überreden ließ. (Weiß grad gar nicht, ob ich das schon mal erzählte, und falls doch, wisst Ihrs vielleicht auch schon nicht mehr, weils zu lange her ist ;)). Jedenfalls - bis heute, was immer ich auch erlebte, kann ich immer wieder nur sagen: Für mich war es das Beste, das mir passieren konnte.
Die meisten meiner heutigen Freunde & Bekannten habe ich über diesen Weg kennen gelernt, und ich bin auch bis heute der Überzeugung, dass ich keine Erfahrung davon missen möchte. Und auch, wenn der eine oder andere Kontakt nicht rege oder regelmäßig ist, so empfinde ich trotzdem eine Art Bereicherung meines Lebens.

Ich meine, klar, auch ich hab so Freaks kennen gelernt, die mir schrieben und mich baten "schick mir doch bitte ein Foto von dir, nackt und, wenn du magst, auch ohne Kopf, ich sammel das" und ich fragte damals  "hast du keine anderen hobbies?" und er (wer oder was das in Wahrheit auch immer gewesen sein mochte, vielleicht ja auch Nachbars Katze?) antwortete: "sei mir bitte nicht böse, auf dich wirkt das bestimmt merkwürdig, aber ich hab mich damit abgefunden, dass ich hässlich und auch noch arbeitslos bin und ich in diesem Leben keine Frau mehr finden werde" und statt meiner Aktfotos schickte ich ihm eine Liste mit Selbsthilfegruppen.
Oder ein Typ namens "Pabst Paul", der drauf abfuhr, dass Mädels über seinen kleinen Schwanz lachten. Im Gegenzug würde er ihnen die Füße küssen. Hier vermutete ich einen pubertären, pickeligen Nerd mit abgefressenen Fingernägeln, dessen einziges Knistern in seinem (Liebes)-Leben vermutlich von der Chipstüte und das einzige Prickeln aus der Colaflasche kam.
Und vom Jürgen hab ich Euch ja auch gerade erst erzählt.
Dann gibts ja noch die Raffinierten, die sich tatsächlich den Umweg und die Mühe machen, Dir ihr Interesse vorzugaukeln, ein bisschen was von sich selber vorzujammern ("Meine Frau und ich sind im Grunde schon seit Jahren getrennt!") und Dich so lange mit romantischen sms und Handlungen aus dem Katalog überschwemmen, bis Du Dich dran gewöhnt hast, der Spieß sich dreht und fortan Du diejenige bist, die unruhig mit den Füßen scharrt, weil schon seit drei Tagen zum Beispiel keine gute-Nacht-sms mehr kam und er schon längst wieder auf Beutezug gegangen ist, nur um abends müde & geschafft zur Ehefrau ins Bett zu kriechen, die entweder ihren armen Schatz bedauerte, weil er schon wieder so lange zu arbeiten hatte, oder selber noch ganz warm vom Liebhaber war.

Aber mal ganz ehrlich: Sind das nicht - mehr oder weniger - alles Dinge, die wir auch im realen Leben außerhalb des Internets erleben? Der gutsituierte, hochdotierte, alte Mann zum Beispiel, verheiratet, Kinder, und belästigt eine junge Frau mit der immer wiederkehrenden Frage, ob sie sich vorstellen könnte, mit ihm am Gardasee zu leben, er habe dort ein Haus und er liebe sie doch - während er täglich fürsorglich seine Frau im Krankenhaus besucht, die sich bei einem Sturz den Arm gebrochen hatte, und sich liebevoll um die Kinder kümmert. Der auf dem Standpunkt steht: "Alles ist möglich, solange der Preis stimmt"? Und der jungen Frau droht, ihr den Stuhl abzusägen, wenn sie seine sms nicht mehr beantwortet?
Boah ey, DA könntsch abkotzen - und nicht über die Typen, die via Internet versuchen, ihr Würstchen in die Sahnesoße zu tunken in der Hoffnung, dass es keiner merkt.

Mein Fazit also nach all den Jahren des Internetdatings:
Verteufeln musst Du gar nix, weil dort nichts passiert, das nicht auch im wahren Leben abgeht - und Frauen wie Männer nehmen sich gar nichts. Überhaupt nichts. Es fällt Dir nur mehr auf - denn wo im Leben begegnest Du jeden Abend so vielen verschiedenen Menschen, Charakteren & Vollpfosten? Wo im Leben also liegen ganz viel Hoffnung & Enttäuschung so nah beieinander?
Real kannst Du das nicht bewältigen, es sei denn, Du besuchst jeden Abend ein Festival.

Heute Abend musste ich ergo echt lachen über folgende Umfrageergebnisse:


Wie interessant, dass die meisten User dem Internetdating negativ gegenüberstehen - obwohl sies gar nicht erst ausprobiert hatten.
Es war übrigens nur eine einzige Antwort möglich. Ich weiß das, weil ich mitgevotet hab :)
Und eine meiner Freundinnen hab ich dazu ermutigt, es selber mit dem Internetdating zu versuchen, ganz egal, was andere sagen. Vielleicht lernt sie ja ihren Liebsten schlussendlich an der Fleischtheke im Supermarkt kennen. Aber wenn sie bis dahin eine lustige Zeit hatte, ist es doch auch ok. Nur bezahlen würde ich für solche Plattformen nie. So viel ist mir der Spaß dann auch nicht wert. Für das Geld ginge ich dann doch lieber drei mal in die City.

für'n apple und n ei

Na da hatte ich ja wieder einen gucken lassen.
Zwar typisch für mich - und ginge es hier auch nur um mich, hättsch einfach nur drüber gelacht und mich neu orientiert. Wie ich das meist so mach nach Irrtümern ;)
Doch in diesem Falle...

Alles begann damit, dass es Junior II. nach einem neuen Handy gelüstete. Ich meine, Zeitalter von HighTech & Co. - kennen wir alle, wissen wir alle und dass die Jugend möglichst mit der Zeit gehen will und dies nicht nur den Haarschnitt betrifft - auch das muss nicht extra gesagt werden.
Wobei ich ja im Großen & Ganzen immer noch Glück mit meinen beiden Burschen hab, finde ich. Also ich kenne da Eltern... Oder besser gesagt: ihre Schmerzen... ;)
Jedenfalls, nachdem er sich sein letztes Equipment selbst zugelegt hatte, war dies mit nunmehr zwei Jahren freilich weit überholt (und ich sah das auch ganz ohne Überredungskünste ein, da ist ja selbst Muttern mit einem Smartphone mit WhatsApp, Shazam & Co. moderner ausgestattet) - nur fehlt dem Knaben das nötige Geld. Immerhin - Ihr erinnert Euch sicher - seinen Anteil an der Kinderzimmertür hatte er erst im Februar abgezahlt (vier Monate kein Taschengeld, sowas schmerzt!), zu seiner letzten Wintertour mit seinem Freund will er auch immer noch etwas dazugeben (beim "wollen" ist es leider bis dato geblieben) und im Sommer gehts ins Jugendcamp. Und wenn all das auf Mutters schmalen Schultern hängenbleibt, konnte er ja schlecht noch mit dem Wunsch anrücken "Kaufst du mir ein neues Handy? och biiitteeeeee". Nee, Kind ist schlau genug, der macht das anders. Wenn Männer etwas wollen, fragen oder bitten sie nicht - sie schmeicheln dir stattdessen so lange um die Beine, bis dein Herz brachliegt wie Butter in der Sommersonne - und dann rücken sie raus mit der Sprache und mit Herzchen in den Augen hauchst du: "OK, schauen wir mal, was sich machen lässt!"
Seit vielen Jahren kenne ich dieses Prinzip, hab ich es längst durchschaut - und falle immer wieder auf diesen Trick rein. Und Junior mit seinen 16 Jahren beherrscht das schon ausnehmend gut!
Jedenfalls surfte ich ein bisschen herum, schaute hier, schaute da und entdeckte voller Freuden ein iphone zum unschlagbar guten Preis von 9,99 € für 24 Monate.
YEAH - schrie das Mutterherz, der Finger kopierte schon den Link und schickte es Junior: "schau mal, wäre das was für Dich?" und Junior rief begeistert zurück: "Ist das echt dein Ernst???" und die vorsichtige Nachfrage: "Mutter, bist du sicher, dass die zehn Euro alles sind?"
"Jetzt sei still, freu dich und halt einfach die Klappe", entgegnete ich forsch und das Kind... freute sich... Tat der Facebook Welt kund, was ihn demnächst erwartete und wurde prompt beneidet...
...und Mutter... las am Abend in aller Ruhe... las genauer... und stellte fest: Zehn Euro waren für den gewählten Tarif - für das Handy kämen jedoch 27,50 Euro monatlich hinzu....
Klugscheißer Hessen kreischte vor Begeisterung "Ein iphone!!! Luxus von Apple!!! Und du glaubst allen Ernstes, du kriegst das für n Apple & n Ei??"
Zähneknirschend musste ich sowohl ihm als auch mir zugestehen, dass er nicht nur damit recht hatte, sondern auch damit, dass ich augenscheinlich zuviel Bilder male, zuviel Musik höre, anstatt den realen Geschehnissen in der Welt einschließlich aktueller Preise auf dem HighTech-Markt zu folgen. Aber wer verfolgt schon, worum man sich im Allgemeinen nicht selber kümmern muss? Oder wer von Euch weiß zum Beispiel aus dem Stegreif, was Ölfarben und Pinsel und Leinwände kosten? Und ich sprech bitt schön die Leser unter Euch an, die Pinsel maximal zum Einstreichen von Gans & Co. in die Hand nehmen!
Im Nachhinein... beschämt mich trotz alledem mein eigener Irrglaube, schlimmer jedoch war für mich, in Juniors Augen zu schauen und zu sagen: "S tut mir leid...."
Jedenfalls... Mutter & Sohn durchforsteten gestern Abend erneut das Internet nach nem günstigen Smartphone und während mir die Augen zufielen, postete er fröhlich bei Facebook "Was ist besser: Iphone oder Samsung Galaxy SII", die begeisterte Meute kommentierte wild: "Samsuuuunnnggg!!! Das hält auch noch, wenns dreimal runtergefallen ist und wir kennen dich doch!" und Junior klappte den Laptop zufrieden zu nach seinem Wort zum Sonntag
"OK, also Samsung, und morgen kauf ich Muttern eine neue Brille!"

Donnerstag, 15. März 2012

kein taktgefühl

Wenn ich eins nicht ausstehen kann, dann Leute, die sich über diese Menschen stellen, die eh schon am Boden liegen, und dann sagen: "Hab ich es dir nicht gesagt?" oder "tja, selber schuld, das muss ich dir jetzt sagen".

Als wüsste man nicht selber, dass nicht jede Entscheidung, die man traf, auch gut oder glücklich war.
Als wüsste man nicht selber, dass nicht jeder Schritt, den man ging, auch gut oder richtig war.
Als wüsste man nicht selber, dass eigenes Fehlverhalten auch Konsequenzen hätte.

Und auch, wenn ich mittlerweile 1,0 Dioptrien habe, so bin ich immer noch nicht blind genug, mich und meine beiden Seiten erkennen zu können. Und vor allem aber auch dran zu arbeiten!
Muss ich dann trotzdem immer still sein und nix sagen, mich nicht aufregen dürfen?? Darf ich dann nicht das Bedürfnis haben, dass, wenn ich dann mit mir und der Welt hadere, trotzdem (bildlich gesprochen) in die Arme genommen zu werden, dass man mir (bildlich gesprochen) übers Haar streichelt - und das bitte sehr nicht mit einer Drahtbürste!?

Ich hab selber begriffen, dass ich meine Söhne viel zu sehr verwöhnte und das mitunter auch heute noch so ist. Dass ich auch ihnen damit nicht wirklich einen Gefallen tu. Herrgott, das weiß ich selber, und mich regt aber trotzdem auf, dass keiner von beiden auf die Idee kommt, mal das Geschirr wegzuräumen, mal den Müll runterzubringen oder selber auch mal zu versuchen, ein Abendessen zu kreieren. Einfach nur, dass sie mal was für mich tun. Meist ist das OK für mich, weil ich dann heimkomm, die Musik aufdreh und während ich dann Gemüse & Fleisch schnipsel, entspann ich und fährt der Server in meinem Kopf dann erst so schön langsam runter. Ich brauch das also. Manchmal aber... nervt es mich, wenn erst der eine kommt und um Hilfe bittet, um sich dann nach einer Stunde gemütlich ins Bett zu legen, während ich mir den Abend um die Ohren schlage, obwohl ich vielleicht lieber was anderes gemacht hätte; wenn dann der andere kommt und um 21 Uhr um Hilfe bei seiner Chemie-Hausaufgabe bittet, während er mir dabei mal gleich noch gesteht, dass die Zahnspange schon seit letztem Sommer zerbrochen ist (zum dritten Mal übrigens)... Ey da könntsch ausflippen!
Und wenn dann noch Leute um die Ecke kommen, die unbedingt noch klugsch** wollen, anstatt mich einfach nur mal mit nem lockeren Spruch wieder "runterzuholen" - dann kann ich nur sagen:
Danke - habe fertig - Du mich auch!

Mittwoch, 14. März 2012

Manchmal les ich gerne Horoskope

...nämlich wenn sie mir gefallen :)

Tageshoroskop  

für Mittwoch den, 14.3.2012

Zwilling

Tageshoroskop

Es wird jetzt eine Überraschung geben, die positiver Natur ist. So kann es an diesem Mittwoch beispielsweise gut geschehen, dass Ihnen jemand hilft, von dem Sie es nicht erwartet haben. Die erfreulichen Folgen der heutigen Geschehnisse werden alles in allem also die negativen Dinge überwiegen. Seien Sie gespannt und reagieren Sie aufgeschlossen und flexibel auf das Kommende.


Okeeeeeejjjjj!
Käffchen, Kollegen, und Mucke on - so lässt sichs warten :)

Übrigens hab ich heut Morgen ein schönes, blankes Ein-Cent-Stück gefunden. Und ich hab es mit einem Schmunzeln in die Tasche gesteckt. So fängt ein Tag auch schön an!

Montag, 12. März 2012

jersey girl

es gibt so viele songs, die mir gefallen...
die ich liebe...
wo ich ausflippe und auf dem tisch tanzen möchte...
...aber es gibt nur wenige, die mich in meinem innersten berühren...
...des klanges wegen & der lyrics wegen...

so ein song ist dieser hier... ich hör ihn seit dem wochenende rauf und runter, je lauter, desto besser, der holzfußboden vibriert, meine haut vibriert, meine seele vibriert...
...wohl einer der wundervollsten love songs, die ich kenne...


...und ich verbiete mir die frage, wie viele whiskys, zigarren & verrauchten bars es wohl gebraucht haben mochte, diese stimme zu erschaffen.

...ich weiß nicht wieso, aber wenn ich diesen song höre, all die unzähligen male seit samstagabend, ich hab dabei immer nur ein einziges bild in meinem kopf: das bild eines mannes & einer frau, die beieinander sind, miteinander sind, scheinbar ganz für sich allein, der raum halbdunkel, die fenster weit offen, so dass der wind  sacht den geruch des meeres in das zimmer trägt und die weißen vorhänge sich ebenso träge bewegen... während sie einander festhalten, beide barfuss, sie den kopf an seiner schulter, er seinen mund an ihrem hals, sie sagen nichts und sie tun auch nichts, außer sich den händen zu halten, außer sich eng aneinander zu schmiegen und sich sacht zu bewegen im takt der musik...
eine innigkeit, eine wundervolle nähe, wie sie nicht einmal der akt selbst sie hervorzubringen vermag...

kindermund tut wahrheit kund

Als ich am Wochenende diesen Song "ausgrub", in nostalgischen Erinnerungen schwelgte und auch noch meinem Ältesten vorschwärmte "Hach... Das war MEIN Song... damals... als ich so alt war wie dein kleiner Bruder", da wurden jegliche romantischen, nostalgischen oder sonstigen Anwandlungen unterbrochen in dem Aufschrei "Whhhoooooaaaaaaaaa - SO alt ist der Song schon???"




Hmmmpppf....
Ab wann eigentlich ist der Kindermund kein Kindermund mehr und ab wann darf ich also ungestraft Kopfnüsse verteilen??

Wer schreit, hat keine Argumente mehr

So heißt es doch, oder?
Ob die von Zalando das auch bei ihrer Werbung berücksichtigt hatten?
Keine Ahnung.
Eigentlich hätte ich ja vorgewarnt sein müssen: Schlechte Erfahrungen hat beinah jeder, den ich kenne und der dort einkaufte, gemacht. Nun also auch ich.

Die roten Sandaletten, wisst Ihr noch? Die waren ja nun wirklich bil... äh.. günstig zu haben - aber leider ist der Tragekomfort auch nicht besser als der Preis. Ich kam mir vor, als hätte ich meine zarten schmalen Füße in die Titanic gesteckt. Rubrik "geht leider gar nicht". OK, dafür können sie vielleicht nix, manchmal ist es eben so.
Was aber echt schade ist: Das Kleid zum selben günstigen Preis gehört leider in dieselbe Rubrik. Und zwar deshalb, weil sie es mir in der falschen Farbe schickten. Die Heinis! In der Farbe helles beige seh ich leider aus wie ein Harzer Käse, der zu lange unentdeckt in der dunkelsten hintersten Ecke des Vorratsschrankes gelegen hat! Nicht umsonst wollte ich doch das warme Kastanienbraun!
Leute, das kriegt Ihr wieder.
Alles.
Euren ganzen Sch**.
Ist heut also nix mit Schreien - weder aufgrund mangelnder Argumente, geschweige denn vor Glück.
Aber Schreien... ist ja ohnehin meine Sache nicht. Ich liebe die leisen Töne.
Außer bei der Musik! Na dann - los gehts. Chef ist schließlich außer Haus.

Sonntag, 11. März 2012

wer sich nicht bewegt

..der spürt auch seine fesseln nicht...

http://img.fotocommunity.com/images/Eulen-Greifvoegel/Greifvoegel/An-Fesseln-gelegt-a24694040.jpg

sehnsucht
fernweh
für ein paar tage nur
warum nicht gleich ganz
und für immer?

ich kann noch nicht
etwas hält mich

heute fragte mich jemand, wo meine 
lebensfreude sei, meine lust am leben.
aber...
weiß er nicht, dass zum leben beides gehört?
so wie licht & schatten?
wer nur licht bekommt...
ist maximal zufrieden...
...aber nicht glücklich...
sag ich.
und ich... mir reicht zufrieden sein nicht.
niemals.

es ist sonntag

...ruhe finden...
...schlaf finden...
...der magen presst heraus, was der körper nicht will...
...fragen im kopf, die der mund verschweigt...


Aufnahme: Robert Standish

...lauschen auf den tropfen,
der ins badewasser perlt...
...antworten, die man nicht suchte...
...und stille, die mit musik gefüllt wird...




...der pinsel fällt aus der hand...
...der federhalter... nicht.

Donnerstag, 8. März 2012

masterplan

irgendwann kam ich auf die welt, staunte und wunderte mich, entdeckte jeden tag neues, schönes, schmerzvolles. was ich sah, was ich erlebte, was ich fühlte, was ich träumte - all das verbarg ich so tief in mir, dass ich es zuweilen selbst beinah vergaß. und jeden tag glaubte, immer wieder neues zu entdecken.
ich begegnete anderen menschen und staunte.
ich fuhr in fremde städte und staunte.
einen plan jedoch... habe ich mir nie zurechtgelegt. nie habe ich darüber nachgedacht, was heute sein sollte, was morgen sein sollte; erst recht dachte ich nicht darüber nach, was in einem jahr oder in zehn jahren sein sollte. 
irgendwie hatte ich nicht einmal eine klare vorstellung von dem, wie ich leben wollte. wie es sein sollte, innen und außen.
viele jahre habe ich gelebt, bis ich entdeckte, wie ich zumindest NICHT leben wollte.
bis heute habe ich nicht das gefühl, etwas versäumt zu haben.
bis heute aber habe ich das gefühl, noch nicht alles gelebt zu haben, das ich leben wollte. da sind noch immer ganz viele bilder in meinem kopf. bilder mit menschen, die noch nicht laufen gelernt haben. bilder mit menschen, die ich unbedingt zum laufen bringen möchte.
und bis heute... habe ich keinen masterplan...




...aber eine idee!

zeigt her eure bäuche!

Als ich vergangenes Wochenende meine Freundin besuchte, die bereits die Stunden eines jeden Tages zu zählen scheint, bis ihr erstes Kind endlich die Welt erblickt, wurde mir irgendwie klar, warum es so viele Männer gibt, die schwangere Frauen hocherotisch finden.
Ihr Mund war viel voller als sonst, ihre Augen strahlten mehr und ihr Gesicht, nein, ihr ganzes Wesen drückten eine Gelassenheit und Entspanntheit aus, die ich lange an ihr vermisst hatte.
Mit anderen Worten: Ich glaube, es geht ihr gut, auch wenn ich selber bis heute nicht vergessen habe, wie beschwerlich die letzten Tage einer Schwangerschaft sein können. Und sie es wohl ähnlich empfindet. Egal wie viel Angst ich damals auch vor der Geburt eines Kindes hatte - am Ende hatte ich es einfach nur noch satt und wollte, dass es endlich da ist. So gings mir beim ersten Kind und dann auch beim zweiten. Immerhin wurde ich im Juli anno 1995 von der Boutique-Verkäuferin gefragt: "Wollen Sie sich das Kleid wirklich noch kaufen? Lohnt sich doch nicht mehr, geht doch bestimmt in ein paar Tagen los" und ich antwortete: "Äh... Termin ist aber im November" und während sie sich - ok, bildlich gesprochen - vor Lachen kreischend zu Boden warf, schritt ich, ohne das Kleid gekauft zu haben, hocherhobenen Hauptes aus dem scheiß Laden. Ja so ist der Norden. Rauh, aber ehrlich.

Ob ich nun also auch hocherotisch war und mich somit auch in der Vanity Fair hätte ablichten lassen können, weiß ich gar nicht so genau. Vielleicht wäre ich eher auch ein zweiter Johnny Vegas geworden?


http://top.de/42WH-Johnny-Vegas-macht-die-Demi

Mittwoch, 7. März 2012

the one that got away



Video & Lyrics unter:
http://www.magistrix.de/lyrics/Katy%20Perry/The-One-That-Got-Away-1085867.html



...in another life i would make you stay...
...in another life i would be your girl...

und wer auch immer traurig darüber ist, 
dass augenscheinlich grad nur anderen die sonne aus bestimmten löchern scheine,
der verzage nicht...
lebe jetzt
lebe heute
lebe wie du magst
hauptsache, es macht dich happy...
heute
jetzt
und hier
und nicht irgendwann
...oder gar nie...


Dienstag, 6. März 2012

liebesbriefe

Ich finde ja - und das sagte ich wohl auch schon mal - dass gerade im Zeitalter von iphone, iPad, iPod, von HD und HQ, E-Mail & sms der gute alte handgeschriebene (Liebes-) Brief durchaus eine Klasse für sich ist.

Auch gebe ich zu, dass ich bei Briefen - vermutlich unbewusst - auf die Rechtschreibung achte und schon recht gut nachvollziehen kann, ob es sich um Flüchtigkeitsfehler oder tatsächliche Geisteslücken handelt.
Insofern... bin ich nicht sicher, ob ich Klaus ein zweites Mal gedated hätte....



Aber wisst Ihr, was das Geilste an Claudia ist? Dass die sich so in Rage korrigiert hat... und immer noch drei Fehler übersah, während sie zwei (!) Fehler unberechtigterweise anstrich... Wer diese fünf findet, bekommt den Rechtschreib-Oskar :)

P.S.: Die Claudia jedenfalls hätt ich  auch kein zweites Mal gedated.

wie man eine frau zum sabbern bringt!

...wissen bereits einige männliche (!) kollegen, die lieber in london urlauben, statt mit uns zu arbeiten und dann noch frisch zum arbeitsbeginn solche fotos schicken! :)






...was soll ich sagen... so ein anblick... heißer lecker käffchen neben mir... "pumped up kicks im player"... sonne satt vor dem fenster... ey mi geid dad gooooddddd!!! :)

Montag, 5. März 2012

der weise mann sagte

..."fort mit den schokokeksen, fort mit dem stress, her mit dem sport und her mit dem obst."
...normalerweise hör ich ja nicht auf fremde leute.
...aber...
...die frühlingssaison steht bevor...
...und überhaupt...

...ich mach jetzt noch mehr sport. und bei solcher musik fällt das einfach sooooo leicht!!!




darf ich vorstellen? familie geröllheimer!

Das Grauen bekam einen Namen: Mutter Helmas Küche, Bad & Burschenzimmer.
Einzig verschont blieb mein heiliges Reich - das hätte sonst auch ordentlich Zunder gegeben, aber das wissen sie ja bereits.
Na ja, eigentlich wissen sie noch mehr, die Burschen, und ich bin immer wieder aufs Neue erstaunt und verwundert, wie rasch sie vergessen, wie ein Wasserhahn funktioniert, wo der Wäschekorb steht und wohin das Geschirr gehörte.
Als ich meine Küche betrat, oder besser gesagt: als ich mir den Weg durch das Leergut in die Küche erkämpfte! konnte ich unschwer erkennen, was die Jungs wann gegessen hatten von dem, das ich ihnen wohlweislich im Vorfeld zubereitet hatte, dass sie an keinem einzigen Tag frühstückten (vermutlich bin ich selber daran schuld, weil ich ihnen die Häppchen nicht mundgerecht in den Kühlschrank gestellt hatte), dass ich von den letzten beiden Weingläsern jetzt nur noch eins besaß ("man ey, muss die Mutter das alles immer so eng stellen?" so oder so ähnlich soll sich Junior I wohl geäußert haben), man sich wiederum im Badezimmer ungeniert rasiert hatte - und das offensichtlich nicht nur im Gesicht ja und nach dem Rest des Badezimmers fragt Ihr jetzt bitte auch nicht.
Was soll ich sagen.
Eigentlich hatte ich mir so schön ausgemalt, wie das sein würde: Heimkommen, ein duftiges Bad einlassen, Kerzen aufstellen, ein bisschen Musik in den Player legen (erst mal Snow Patrol, so als Art Nachgeschmack des gestrigen Abends) und entspannen. Entspannen. Entspannen. Vielleicht anschließend ein bisschen Siesta machen, ruhen also, ein bisschen Nagelpflege vielleicht...
Denkste Puppe.
Auch der größte Ignorant in diesem Hause konnte sich bei diesem Anblick doch nicht entspannt in eine Badewanne legen!
Haste was kannste brachte ich Junior II bei, dass er zwei Beine hatte, auf denen er sich auch ganz ungefährlich in der Küche bewegen konnte: Flaschen einsammeln und im Einkaufskorb verstauen, Geschirr abtrocknen und wegstellen und staubsaugen. Den Rest erledigte ich selber und so waren wir nach einer Stunde fertig, mein Gemüt besänftigt, während Junior I von all dem verschont blieb, weil der nämlich diese Woche wohlweislich nicht in diesem Hause weilt.
Und jetzt, wo ich hier so liege und schreibe, wo ich anfange, mich zu entspannen und im Geiste schon den Einkaufszettel definiere, sage ich mir wiederum:

Mutter Helma, watt willste, sei froh, dass

1. das Undefinierbare auf dem Küchenboden alles Mögliche, aber auf jeden Fall keine Bier- oder sonstige alkoholischen Reste waren,
2. keine Zigarettenkippen herumlagen und offenbar das Rauchverbot in deiner Wohnung überhaupt auch befolgt wurde,
3. die Wohnungstür nicht ausgehängt wurde, um (ich drücke das jetzt mal vorsichtig aus) Pyjama- oder sonstige Parties in ihren Betten oder gar deinem zu feiern,
4. sie deine DVD- und CD-Sammlung nicht bei Ebay verscherbelten, um Geld für das eigene Equipment zu bekommen,
5. alles noch mehr oder weniger an seinem Platz war und das Weinglas getrost unter Betriebsunfall verbucht werden kann (immerhin hab ich jetzt einen Grund, mal wieder Ikea besuchen zu dürfen), aber vor allem

5. dass deine Jungs gesund sind & die Wohnung auch noch da ist!

Immerhin hätte alles ganz unschwer auch ganz anders kommen können - und ich danke hier wem auch immer, dass mir das erspart blieb :) So, und jetzt geh ich mal was zu essen einkaufen.

you could be happy

...war einer der songs von snow patrol, den sie gestern abend auf dem konzert leider nicht spielten.
doch als eingefleischter fan dieser band seit "chasing cars" und dem album "eyes open" kannte ich sowieso jeden titel und auch die meisten lyrics auswendig.
eine stimmung in dieser ausverkauften halle - ich sage nur: geil! geil! geil!
irgendwann zogs mir buchstäblich die schuhe aus (hohe absätze sehen einfach genial aus, aber zum ausgelassenen tanzen sind sie denkbar ungeeignet), zog ich mir die jacke aus, sang ich hemmungslos falsch und laut (bei dem getöse konnts ja eh keiner hören) und schüttelte ich das nachgewachsene haar.
herrlich!!
noch immer klemmt an meinem handgelenk das "bändl", das mir den zutritt in die sogenannte 1. welle und damit den hör- und blickgenuss aus quasi der ersten reihe sicherte. und das ganz ohne massengedränge wie hinter der absperrung. besser gehts nicht!!




irgendwie fiel so auch die allerletzte anspannung von mir ab, der allerletzte belastende gedanke und jetzt sitz ich immer noch hier, die letzte tasse kaffee des heutigen morgens ausgetrunken, die sachen in die tasche gepackt und eigentlich... mag ich noch gar nicht wieder heimfahren. wenn ich jedoch andererseits dran denk, dass meine söhne 3 tage ohne mich in meiner kleinen süßen wohnung hausten (ich wähle bewusst dieses wort, ich kenn sie doch :)), dann kann ich das attribut "süß" vermutlich getrost weglassen und wenn ich vor dem fenster erste jungfräuliche schneeflocken (hallo? frühling?) seh, dann ziehts mich doch wieder los und heim. ich glaub, da isses wärmer :)
na ja und wenn ich jetzt losfahr... lasst mich mal rechnen... könnte ich pünktlich zur käffchenzeit daheim sein, ein bisschen ordnung in die vier wände bringen, junge I zum kuchen holen schicken, junge II den müll entsorgen lassen und dann für die letzten gemütlichen stunden des tages die beine hoch und mich selbst noch entspannt in die badewanne legen. hat auch was, oder? ich finde schon! immerhin kommt der stress noch früh genug zurück. spätestens morgen 6.15 uhr. na also. los helma, ab in die puschen, bevor ich hier noch nen schneemann bauen statt frühlingsblumen pflücken kann!

Freitag, 2. März 2012

frühlingsstart 2012

...mal anders.
anstatt endlich aufzuleben, mich zu freuen, begeistert durch die wieder bunter werden wollende welt zu laufen, gepackt von lebensfreude und überhaupt, lag ich gestern lange wach und heulte rotz und wasser in das frisch bezogene kissen. nun ja. kann ich wieder die bettwäsche wechseln.
die anlässe sind mehrzählig, vielfältig, und dennoch fiel mir auf, dass irgendwie in meinem umfeld überhaupt die menschen eher gereizt statt entspannt, traurig statt fröhlich, müde statt lebensfroh sind - und es mir grad nicht viel anders geht.
frühjahrsblues statt frühjahrslust?
was ist nur los mit mir, mit den menschen und überhaupt diesem frühling?
wann wirds mal wieder richtig frühling?
ich hab so lange geweint, bis ich darüber einschlief.
heute morgen fühlte ich mich etwas entspannter. und hoffe, meinem umfeld geht es ebenso.

Donnerstag, 1. März 2012

Ist Heiraten Schön?

Wenn Ihr mich fragt: Ich weiß auch nicht, warum die (meisten) Frauen geheiratet werden wollen. Für mich persönlich hat das rein gar nichts mit Versorgungsgründen zu tun. Für mich gibts das - wenn überhaupt - nur aus Gründen der Romantik und so. So igelhäutig bin ich wphl (derzeit) doch noch nicht, dass ich selbst diese romantischen Vorstellungen abgelegt hätte.

Lachen musste ich dann doch, als ich dieses Foto heute sah:


Vermutlich hat die junge, noch glückliche Braut eine gute bis sehr gute Lebensversicherung?

Ich persönlich meine jedoch...
Bei diesen Kamikazefingernägeln der Lady wäre die Überraschung perfekt, wenn ER versuchte, sie zu erdolchen und SIE mit ihren Waffen der Frau zurückstechen würde.
Bis ins Herz reichen sie vielleicht noch nicht.
Aber in beide Augen?

Boah, bin ich mies drauf heute...

Ich sollte weiterarbeiten und nicht so einen Schwachsinn schreiben. Selber schuld, wenn Ihr den auch noch lest :)

Tablette gegen Sandalette

Und da waren sie wieder.
Meine drei Probleme:
1. Mehr trinken
2. Mehr Sport
3. Mehr Schlaf
Kann mir mal einer sagen, wie ich das alles bewerkstelligen soll? Trinken - ok. Aber Sport und Schlaf, dafür brauch ich etwas, das ich für gewöhnlich nicht hab: Zeit & Ruhe.
"Bei vielen Frauen findet sich zu niedriger Blutdruck", sagte der Doc heut Morgen zu mir, der mich gestern extra anrief, um mich zu sich zu bestellen. "Schauen Sie sich mal Ihre Linien an, ständig weit unter Hundert, das ist unterster Durchschnitt!"
"Hmm... Na bloß gut, dass das nicht meine Intelligenzkurve ist", wagte ich einen gewitzten Einwand.
"Abends und nachts bedenklich tief", wiegte er den ergrauten Schädel, "allein mit Sport bekommen wir das jetzt nicht in den Griff. Ich schreib Ihnen was auf, immer abends eine Tablette und wenn das nicht reicht, zusätzlich vormittags noch eine."





Natürlich auf Privatrezept. Pah. Vor der Haustür, aus dem Blickfeld seiner Argusaugen zerknüllte ich den Zettel, schlug stattdessen die Online-Gazetten auf und kaufte - der nächste Frühling kommt garantiert! - mir für das Geld lieber ein Paar Sandaletten.

Und wehe, die sehen nicht wirklich so schnuckelig aus. Dann sollt Ihr mal sehen, wie schnell mein Blutdruck steigen kann. Von Null auf Hundertachtzig in drei Millisekunden!