....sagte ich mir, als ich mich auf den Heimweg begab und in Gedanken immer wieder den heutigen Vormittag als auch damit bevorstehende Konsequenzen durchging. Und irgendwann in diesem Gedankenkreis komme dann auch ich an die Stelle, wo ich daran denken muss: Ja... Wie war das eigentlich bei mir früher?
Nun ja, dies hier ist zwar kein Beichtstuhl, aber... Bei der Wahrheit sollten wir doch bleiben. Und so erinnerte ich mich an verschiedene Stationen meiner Kindheit. Erinnerte mich zum Beispiel daran, wie meine Mama mich früher zur Kaufhalle schickte (heute nennt sich das Supermarkt), zumeist abgezähltes Geld, manchmal aber auch nicht - und so gönnte ich mir doch die eine oder andere heimliche Süßigkeit in Form einer Rolle Drops (wer von Euch kennt die noch?) oder auch einer Tüte Schoko-Linsen oder der Schlager-Süßtafel. All diese Köstlichkeiten versteckte ich sorgsam in unserem Kohlenkeller (!), die ich mir immer dann genüßlich hervorholte, wenn ich mich in Sicherheit wähnte. Immerhin habe ich zwei Brüder und die ohnehin schon schmale Köstlichkeit zu teilen... Nee also, das ging doch nun wirklich nicht. Nun gab es ja damals den EVP - den einheitlichen Verkaufspreis (oder so ähnlich). Über so etwas macht man sich jedoch im Alter von ca. 10 oder 12 Jahren nicht wirklich Gedanken - und ich erfand die dollsten Geschichten, warum das Restgeld nicht mit den Erwartungen der Frau Mama übereinstimmte. Das Ganze ging auch eine ganze Weile gut - bis mich die Mama eines Tages im Kohlenkeller schon erwartete, als ich mit den Schätzen vom Einkauf zurückkehrte...
Oder die Haare, die ich mir mit einer Nagelschere (!!) selber schnitt und meiner Mama gegenüber schimpfte und wetterte, wie schlecht doch die Frisöse gearbeitet hatte... Wieso habe ich da eigentlich nicht dazu gestanden, dass ich keinen Bock mehr auf die langen Haare und spontan einen Selbstversuch gestartet hatte? Der Himmel wirds wissen... Genauso wie die Antwort darauf, warum ich die Unterschrift im "Mutti-Heft" (1. oder 2. Klasse, so genau weiß ich das nicht mehr) als auch unter eine haushoch versemmelte Arbeit im Fach Technisches Zeichnen (8. oder 9. Klasse) im Alleingang hinzuzaubern versucht hatte (der 1. Versuch wurde übrigens selbstverständlich sofort aufgedeckt, der 2. blieb unerkannt ;-)).. Grad muss ich lachen, weil mir eine Begebenheit einfällt, die... nun ja... nicht wirklich für mich spricht... Meinem großen Bruder schenkte ich irgendwann eine Tüte Kullerkekse. Schon einen halben Tag später bereute ich wahrhaftig diesen Großmut, nahm sie, als er grad nicht hinsah, wieder an mich und versteckte sie in meiner Brotbüchse. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, wie akribisch er (Sternzeichen Jungfrau, noch Fragen?) sein Zimmer absuchte und natürlich die Kekse nicht fand, wohl aber den geistreichen Schluss zuließ, dass nur eine wieder im Besitz dieser Kekse sein konnte. Das Verräterschwein wandte sich nicht an mich, sondern an die Mama, anklagend und verzweifelt und ich kann Euch sagen: Ich wand mich wie ein Aal, schwor Stein und Bein - bis ich die Brotbüchse vorzuzeigen hatte. Also da fiel mir nun wirklich keine Ausrede mehr ein - und ich gestand... Den Satz meines Bruders vergesse ich nie: "Warum schenkst du sie mir denn erst, wenn du sie mir wieder wegnimmst?" Also Freunde, darauf weiß ich bis heute keine Antwort :-) Was ich aber begriffen habe, ist, dass ehrlich einfach am längsten währt. Und DAS, darauf verlasst Euch, bringe ich meinem Jüngsten auch noch bei! Guten Abend :-)
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