Nun - Paul ist in diesem Sommermärchen (oder doch eher ein Sommer-Albtraum?) unser WM-Orakel gewesen: Fünf Spiele lang hat es uns zuverlässig angezeigt, ob wir siegen oder verlieren würden - und als sich dieses Monstrum auf Spaniens Glaskasten niederließ, schwante mir Böses für unsere Helden in Weiß.
Ziggenheimer der Große wiegelte noch hoffnungsvoll ab: "Mutter, der hat sich auch schon vertan!"
Aber Mutter - die schlug lieber noch mal in den Gazetten nach und erfuhr: Nee, liebe Leute, der Paul lag immer richtig - nur seine Art- und Kampfgenossen nicht...
"Oh Gott, mir wird ganz flau im Magen", stöhnte Ziggenheimer ob dieser Eröffnung - und dieses flaue Gefühl fand recht schnell die Bestätigung nach dem verdienten 1 : 0 der Spanier. Wir schauten auf die Uhr: Noch zwanzig Minuten für die Jogi-Bären, da war noch alles drin, aber dran glauben konnten wir dennoch nicht mehr.
Nun saßen wir da, halb aufgegessene Kekse, halb geleerte Chips-Tüten und die ungeöffnete Cola-Flasche - alles, was die Hüfte begehrte, zunichte gemacht in nur einer Stunde, was mich noch heute morgen auf der Waage schwer begeistert hatte - und nun... bin ich müde, den Rest der Wäsche für den bevorstehenden Urlaub bügel ich heut nicht mehr, nee, keine Lust mehr, ich werd jetzt mal in die Federn kriechen und halte es ansonsten mit der Meinung eines auf der Straße Deutschland Interviewten: "Nee, enttäuscht bin ich nicht wirklich, wir waren endlich wieder ein Team, es war eine super Saison und wir haben super gespielt."
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