„Was vor uns liegt und was hinter uns liegt, ist nichts im Vergleich zu dem, was in uns liegt. Und wenn wir das, was in uns liegt, hinaus in die Welt tragen, dann geschehen Wunder.“
Einst las ich diese Worte und habe sie bis heute nicht vergessen können. Wenn uns Schlimmes oder Schmerzhaftes widerfährt, glauben wir, dass niemand anderes je so getroffen und verwundet ist wie wir. Wenn uns Wundervolles geschieht, meinen wir gern, dass dieses Glücksgefühl einzigartig sei. Und es kaum mehr Worte gäbe, um zu beschreiben, wie wir uns fühlten.
Ich gebe zu, ich glaubte das eine wie das andere. Heute weiß ich: Deine Geschichte, meine Geschichte – es wiederholt sich alles, immer wieder, da wie dort. Und dennoch… So sehr sich manches wiederholt, so sehr sich unsere Geschichten ähneln, so bleiben sie in unserem Herzen einzigartig.
Heute Nacht liege ich hier, nicht ruhlos, vielmehr in meinem tiefen Inneren unsagbar entspannt - und dennoch schlaflos. Denn eigentlich will ich nicht hier sein, nicht hier an diesem Ort - eigentlich will ich ganz woanders sein und die Sehnsucht treibt mich um. Die Kerzen sind niedergebrannt, die letzte Tasse Tee ist geleert, die Musik perlt noch immer durch den Raum und ich wünschte, ich könnte atmen und schmecken, was ich gerade noch atmete und schmeckte. Wohl kaum etwas ist so wundervoll und schmerzhaft zugleich wie Sehnsucht. Zumindest fällt mir in diesem Moment nichts Vergleichbares ein. Und wohl kaum etwas, so meine ich, ist ein stärkerer Motor, der uns zum Weitergehen antreibt...
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