Gemütsbewegungen?
Gefühlswallungen?
Ein postweihnachtliches Belastungssyndrom?
Sind auch alles Bewegungen - aber meine Welt der Bewegung war heut ein paar Nummern kleiner - und hatte heute Morgen Sportschuhe an, drei Sportshirts übereinander - und das Haar zu einem Zopf gewunden.
Ab gings.
Hinunter zum See, ein bisschen rechts, ein bisschen links, und da, wo die anderen ihren Drachen steigen ließen, mühte ich mich redlich ab mit ein paar Dehn- und Streckübungen. Na ja. Mit einem bisschen guten Willen waren sie bestimmt als solche erkennbar.
Und nun?
Abgesehen davon, dass ich anschließend den halben Tag ermattet in den Laken lag und schlief, liege ich nun noch immer hier und habe Rücken. Jawohl. In meinen Arm geklemmt ein kuschelweiches Äffchen, das Sohnemann mir unter dem Tannenbaum zuschob. "Für dich, mein süßes Äffchen", hatte er gesagt und ich schwankte zwischen Kuss und Kopfnuss. Natürlich gewann der Kuss.
Immerhin hatte ich mir schon ziemlich lange einen Teddybären für die einsamen, unbewachten Nächte gewünscht - und... ja... mei... Ob Affe oder Teddy - Hauptsache weich, oder?
Zum Rotwein passten jetzt am besten Käsewürfel oder Schokolade. Bloß der Käse ist aus und Schokolade... Ich schaue vorsichtig an mir herunter... Ein nicht enden wollender Blick.. *muhahhahaa*
OK, also Rotwein pur. Wieso überhaupt Rotwein? Wer hat mir den ins Haus gebracht? Ich liebe doch eigentlich Weißwein? Egal. Hauptsache, es schmeckt.
Meine Briefpost habe ich noch immer nicht geöffnet, sieht auch nicht so aus, als erwarteten mich da süße Überraschungen. Böse höchstwahrscheinlich auch nicht, also können sie ruhig noch ein paar Tage ungeöffnet auf dem Küchentisch liegenbleiben. Und Rechnungen werden eh erst wieder ab dem 2. Januar gebucht - wieso also schon jetzt unnötig mein Konto belasten? Mit dem Abziehen sind sie nämlich ganz schnell, die Bankfritzen.
Auch mein E-Mail-Postfach hat vermutlich schon eine Suchanzeige nach mir aufgegeben. Es hat mich so eeeewig nicht gesehen.
Ich vermute, es erwarten mich gefühlte hundertzwanzig Millionen Werbe- und Spammails. Schnell noch etwas kaufen im alten Jahr, im neuen wird alles wieder teurer. Ist uns alles sonnenklar so wie die Tatsache, dass die billigsten Sachen meist in den untersten Regalreihen liegen. Blöd für mich grad, ich mit meinem Rücken! Einmal gebeugt, käme ich vermutlich nicht wieder hoch. Locken jedenfalls lasse ich mich nicht. Preistreibereien wie auch Preisnachlässe gibt es auch im neuen Jahr. Wie jedes Jahr.
Und sonst?
Hach ja, ich genieße diese Ruhe, hier wieder zu Hause, fast kein TV, nur Musik, bisschen lesen.. Lustigerweise bekam ich zu Weihnachten gleich drei Bücher geschenkt. Und das, obwohl ich seit dem Verkehrsunfall damals Schwierigkeiten hab, mich auf ein Buch zu konzentrieren und es nicht gleich nach drei gelesenen Seiten wieder auf das Tischchen neben mir zu legen. Um dann lieber zu surfen. Oder fernzusehen.
Lustig auch, dass es Lebensweisheiten gibt, die sich immer wieder bestätigen: Suchst du krampfhaft nach etwas, findest du es erst, wenn du nach was ganz anderem suchst. So wie heute. Auf der Suche nach einer CD "Autogenes Training" fanden sich neben tot geglaubten Abdeckungen von Fernbedienungen auch zahllose eingestaubte Musik-CDs wieder an, die Erinnerungen aufkommen lassen. So wie die schätzungsweise zweihundertfünfzig Fotos, die ich jüngst nachentwickeln ließ und mich aus einer Zeit von vor etwa zwanzig Jahren zeigen. Dünn. Blondlockig. Blass. Oh. Mein. Gott.
Die Haare!
Die Mode!
Und überhaupt!
Große, leere Augen. Na ja, wen wunderts..
Nichtsdestotrotz irgendwie eine schöne Zeitreise. Junior I noch ein Baby. Dann ein Kleinkind. Zum Knuffeln süüüüß. Junior II als Kleinkind, eine Zeit, in der er pausenlos verschmust an der Mama hing, auch dann, wenn er nicht gerade Geld oder Essen wollte.
Wie vieles sich doch verändert hat. Irgendwie glaubt man, man sei immer derselbe geblieben. Wenigstens innerlich. Nicht doch. Alles unterliegt der Veränderung, der Bewegung. Wäre doch auch schlimm, wenn nicht. Es wäre schlimm, wenn alles immer so bliebe wie es war.
Übrigens, das "Autogene Training" habe ich nicht gefunden. Ich nehme an, es fällt mir in die Hände, wenn ich mal wieder meine TAN-Liste suche. Oder meine Nagelschere. Oder weiß der Geier was. Für den Moment jedenfalls tuts auch der Rotwein. Und ich bin schon wieder müde. Oh jaaaa, ich genieße das Faulsein, das Nichtstunmüssen. Der Alltag ist schließlich stressig genug, ein bisschen Balsam hat die Seele sich verdient - und dazu gehört für mich, mich mittags in die Badewanne zu legen, mich mit Karamellöl einzuhüllen, die Haut-Haare-Nägel-Fraktion zu bekuren, mich zurechtzumachen nur für das kurze Vergnügen, etwas für den Kühlschrank einzukaufen und zu wissen: Nichts treibt mich, nichts zwingt mich - ich kann alles, aber ich muss nichts.
Und meine Welt dreht sich weiter. Und weiter. Danke, dass du es tust :)
P.S.: Was ich übrigens auch wiederfand, war die DVD "Veronika beschließt zu sterben". Vor einem halben Jahr gekauft, nie gesehen, weil verlegt und nie wiedergefunden - bis heute :) Das Buch soll gut sein. Ich hoffe, der Film ist es auch. Bisschen Wein hab ich ja noch - für den worst case.
Samstag, 29. Dezember 2012
Mittwoch, 26. Dezember 2012
Uff... du fröhliche Köstlichkeit
Oh. Mein. Gott.
Als ich an diesem heutigen Abend freiwillig auf das Essen verzichtete, wurde mir einmal mehr bewusst, dass ich in weiser Voraussicht schon vor Monaten meine Waage in den Hausmüll entsorgt hatte - und wie gut ich daran tat.
Zwar passen mir meine Klamotten immer noch, aber Großmutter Ziggenheimers Waage warf mir eine derart böse Zahl entgegen, dass ich hier nur noch von Scharlatanerie und Teufelswerk sprechen konnte, auch dann noch, als Junior II nach mir von der Waage stieg und verkündete: "Scheiße, ich hab ja schon wieder ein Kilo abgenommen!"
Ein langgedehntes Ooooorrrkkss entrang sich meiner Kehle, das hörte bloß keiner - nur ich, aber in meinen Ohren schallte es derart, dass ich schon einen Tinnitus befürchtete.
Tja.
Was soll ich sagen.
Wann öffnet H&M eigentlich wieder seine Pforten?
Na ja.
Glücklicherweise kommt ja nach Weihnachten nicht gleich wieder der Frühling, es sei denn, ich besäße ein Ticket für die Bahamas - und nicht für das Kabarett in heimisch Ziggenheimer Town.
Heute Abend jedenfalls streikten sämtliche meiner Sinne, konnte ich weder essen noch irgendeine kleine Köstlichkeit naschen - nee, es ging einfach nüscht mehr. Den Kümmelschnaps stattdessen nahm ich dankbar an, er brannte von den Haarwurzeln bis hin zu den frisch pedikürten Nägeln.
In der großen Runde des Kartenspiels verlor ich obendrein (ich hoffe doch schwer, dass die alten Weisen immer noch gelten, so von wegen Pech im Spiel und so :)).
Am Meer habe ich auch schon gestanden, fein regnete es auf mich herab, aber die Luft war wundervoll zart und mild, Sturmmöwen pickten in den angespülten Algen nach Futter, während ich nach Bernsteinen suchte. Käffchen gab es leider keinen, sämtliche Cafes und Backstuben waren geschlossen. Trostlos wirkte das alles auf mich dennoch nicht. Hier bin ich einfach zu Hause.
EAT PRAY LOVE
ist der Fernsehfilm des heutigen Abends, dem die Vollgefutterten unter uns bei einem Gläschen Kümmelschnaps folgen und bei dem wir versuchen zu verdauen.
Gegessen hab ich schon - mehr als genug.
Gebetet habe ich noch nicht, noch kein einziges Mal in meinem Leben, jedenfalls nicht zu einem Gott.
Geliebt? Öhm...
"Lass doch einfach mal los", wurde der Protagonistin soeben entgegengeschleudert und jetzt werde ich erst so richtig munter. Ich glaub, das ist echt ein Film für mich. Den muss ich mir später noch mal in Ruhe anschauen. Und mit leerem Magen. Da bin ich... aufnahmefähiger.
Als ich an diesem heutigen Abend freiwillig auf das Essen verzichtete, wurde mir einmal mehr bewusst, dass ich in weiser Voraussicht schon vor Monaten meine Waage in den Hausmüll entsorgt hatte - und wie gut ich daran tat.
Zwar passen mir meine Klamotten immer noch, aber Großmutter Ziggenheimers Waage warf mir eine derart böse Zahl entgegen, dass ich hier nur noch von Scharlatanerie und Teufelswerk sprechen konnte, auch dann noch, als Junior II nach mir von der Waage stieg und verkündete: "Scheiße, ich hab ja schon wieder ein Kilo abgenommen!"
Ein langgedehntes Ooooorrrkkss entrang sich meiner Kehle, das hörte bloß keiner - nur ich, aber in meinen Ohren schallte es derart, dass ich schon einen Tinnitus befürchtete.
Tja.
Was soll ich sagen.
Wann öffnet H&M eigentlich wieder seine Pforten?
Na ja.
Glücklicherweise kommt ja nach Weihnachten nicht gleich wieder der Frühling, es sei denn, ich besäße ein Ticket für die Bahamas - und nicht für das Kabarett in heimisch Ziggenheimer Town.
Heute Abend jedenfalls streikten sämtliche meiner Sinne, konnte ich weder essen noch irgendeine kleine Köstlichkeit naschen - nee, es ging einfach nüscht mehr. Den Kümmelschnaps stattdessen nahm ich dankbar an, er brannte von den Haarwurzeln bis hin zu den frisch pedikürten Nägeln.
In der großen Runde des Kartenspiels verlor ich obendrein (ich hoffe doch schwer, dass die alten Weisen immer noch gelten, so von wegen Pech im Spiel und so :)).
Am Meer habe ich auch schon gestanden, fein regnete es auf mich herab, aber die Luft war wundervoll zart und mild, Sturmmöwen pickten in den angespülten Algen nach Futter, während ich nach Bernsteinen suchte. Käffchen gab es leider keinen, sämtliche Cafes und Backstuben waren geschlossen. Trostlos wirkte das alles auf mich dennoch nicht. Hier bin ich einfach zu Hause.
EAT PRAY LOVE
ist der Fernsehfilm des heutigen Abends, dem die Vollgefutterten unter uns bei einem Gläschen Kümmelschnaps folgen und bei dem wir versuchen zu verdauen.
Gegessen hab ich schon - mehr als genug.
Gebetet habe ich noch nicht, noch kein einziges Mal in meinem Leben, jedenfalls nicht zu einem Gott.
Geliebt? Öhm...
"Lass doch einfach mal los", wurde der Protagonistin soeben entgegengeschleudert und jetzt werde ich erst so richtig munter. Ich glaub, das ist echt ein Film für mich. Den muss ich mir später noch mal in Ruhe anschauen. Und mit leerem Magen. Da bin ich... aufnahmefähiger.
Samstag, 22. Dezember 2012
Die guten Vorsätze
Gestern Nachmittag schlossen wir gemeinschaftlich die Tür zum Büro ab. Höchstwahrscheinlich haben wir alles erledigt, gut möglich aber auch, dass irgendetwas in Vergessenheit geriet. Wir wissen es nicht. Wir kümmern uns nicht.
Ich kehrte heim und ich war derart müde, dass ich beschloss: Ich schlafe jetzt zwölf Tage lang durch.
Nur... Dann hätte ich ja so einiges verpasst nach dem Aufwachen.
Juniors Bemühungen zum Beispiel, noch ein Geschenk für die Mama und die Oma und den Opa zu ergattern. Hmm. Er hatte zwar das Geld, aber keine Ideen.
Also schlug ich ihm vor: "Schenk eine Musik-CD, Musik passt immer."
"Und was für Musik?"
Ich musste nicht lange überlegen. Ich kenne sie doch. Die Mama. Und den Papa.
"Andrea Berg. Die Flippers. Brunner & Brunner."
Mit jedem Namen, den ich vorschlug, glaubte ich meinen Sohn einen Schritt näher an einem Kotzkrampf.
"Wie wärs eher mit Eminem?"
"Kind... Man schenkt nicht, was man selber mag. Man schenkt, was der andere mag."
"Das schon. Aber die an der Kasse denkt vielleicht, ich kauf das für mich?"
Opas Gesicht jedoch hätte ich gerne gesehen.
Eminem sagt ihm sicherlich nichts.
Spätestens nach dem Einlegen der CD in den Player wäre ihm sicher einiges klar - und er derjenige, der über der Kloschüssel hängt.
Was brachte also das Kind nach dreistündigem Bummel durch eine vollgestopfte, weihnachtlich geschmückte Innenstadt? Eine Schachtel belgische Pralinen.
"Andrea Berg war aus", zwinkerte er mir schelmisch zu, "und Schokolade geht doch immer."
"Aber deine Musik ist auch nicht besser", fügte er hinzu und verschwand in seinem Zimmer, die Tür sorgfältig hinter sich geschlossen.
Ich hab gelacht.
Ich mag meine Musik.
Es lässt sich vieles so schön nebenbei erledigen: Die Reisetasche einpacken. Die Fingernägel dunkelblau lackieren. Das Haar kunstvoll zusammenbinden.
Ich schaue auf die Uhr, in einer Stunde ist Junior I da - jedenfalls hoffe ich das für ihn - und dann geht die Reise los. Die Reise ans Meer. An mein geliebtes Meer.
Ich kenne keinen einzigen Ort, der mir mehr inneren Frieden bringt als diesen.
Und mein Kopf bringt schon jetzt Bilder hervor, die noch nie waren, aber vielleicht kommen, die sich vielleicht auch wiederholen und trotzdem immer wieder schön sind.
Vorsätze für das neue Jahr habe ich noch immer keine geschmiedet. Ich habe mich daran gewöhnt, im Heute, Jetzt und Hier zu leben, schließlich gab es einige Jahre, in denen ich nicht einmal wusste, was der nächste Tag bringen würde und ob mir mein eigenes Leben nicht doch noch über den Kopf wachsen würde.
Also warum sollte ich jetzt für ein Jahr planen, das erst in... äh... muss nachrechnen... elf Tagen beginnen würde? Elf Tage sind eine lange Zeit, bis dahin kann viel passieren. Die Welt untergehen jedenfalls nicht - Mayas, Ihr hattet Eure Chance.
Stattdessen habe ich mir etwas für die Weihnachtstage vorgenommen - und das aber wirklich und das lass ich mir auch nicht kaputtmachen, egal, von wem:
Ruhiger gehen.
Ruhiger werden.
Die Rastlosigkeit von mir abfallen lassen.
Mehr Musik und weniger TV.
Mehr Spazieren gehen.
Mehr Wind und Sonne einfangen.
Mehr Stille.
Ach, ich seh grad, ich muss noch ein paar Blumen entsorgen. Und noch etwas zu trinken besorgen für die Reise. Und das Handy aufladen. Hach ja. Wo sind sie nur wieder hin, die Vorsätze?
Ich kehrte heim und ich war derart müde, dass ich beschloss: Ich schlafe jetzt zwölf Tage lang durch.
Nur... Dann hätte ich ja so einiges verpasst nach dem Aufwachen.
Juniors Bemühungen zum Beispiel, noch ein Geschenk für die Mama und die Oma und den Opa zu ergattern. Hmm. Er hatte zwar das Geld, aber keine Ideen.
Also schlug ich ihm vor: "Schenk eine Musik-CD, Musik passt immer."
"Und was für Musik?"
Ich musste nicht lange überlegen. Ich kenne sie doch. Die Mama. Und den Papa.
"Andrea Berg. Die Flippers. Brunner & Brunner."
Mit jedem Namen, den ich vorschlug, glaubte ich meinen Sohn einen Schritt näher an einem Kotzkrampf.
"Wie wärs eher mit Eminem?"
"Kind... Man schenkt nicht, was man selber mag. Man schenkt, was der andere mag."
"Das schon. Aber die an der Kasse denkt vielleicht, ich kauf das für mich?"
Opas Gesicht jedoch hätte ich gerne gesehen.
Eminem sagt ihm sicherlich nichts.
Spätestens nach dem Einlegen der CD in den Player wäre ihm sicher einiges klar - und er derjenige, der über der Kloschüssel hängt.
Was brachte also das Kind nach dreistündigem Bummel durch eine vollgestopfte, weihnachtlich geschmückte Innenstadt? Eine Schachtel belgische Pralinen.
"Andrea Berg war aus", zwinkerte er mir schelmisch zu, "und Schokolade geht doch immer."
"Aber deine Musik ist auch nicht besser", fügte er hinzu und verschwand in seinem Zimmer, die Tür sorgfältig hinter sich geschlossen.
Ich hab gelacht.
Ich mag meine Musik.
Es lässt sich vieles so schön nebenbei erledigen: Die Reisetasche einpacken. Die Fingernägel dunkelblau lackieren. Das Haar kunstvoll zusammenbinden.
Ich schaue auf die Uhr, in einer Stunde ist Junior I da - jedenfalls hoffe ich das für ihn - und dann geht die Reise los. Die Reise ans Meer. An mein geliebtes Meer.
Ich kenne keinen einzigen Ort, der mir mehr inneren Frieden bringt als diesen.
Und mein Kopf bringt schon jetzt Bilder hervor, die noch nie waren, aber vielleicht kommen, die sich vielleicht auch wiederholen und trotzdem immer wieder schön sind.
Vorsätze für das neue Jahr habe ich noch immer keine geschmiedet. Ich habe mich daran gewöhnt, im Heute, Jetzt und Hier zu leben, schließlich gab es einige Jahre, in denen ich nicht einmal wusste, was der nächste Tag bringen würde und ob mir mein eigenes Leben nicht doch noch über den Kopf wachsen würde.
Also warum sollte ich jetzt für ein Jahr planen, das erst in... äh... muss nachrechnen... elf Tagen beginnen würde? Elf Tage sind eine lange Zeit, bis dahin kann viel passieren. Die Welt untergehen jedenfalls nicht - Mayas, Ihr hattet Eure Chance.
Stattdessen habe ich mir etwas für die Weihnachtstage vorgenommen - und das aber wirklich und das lass ich mir auch nicht kaputtmachen, egal, von wem:
Ruhiger gehen.
Ruhiger werden.
Die Rastlosigkeit von mir abfallen lassen.
Mehr Musik und weniger TV.
Mehr Spazieren gehen.
Mehr Wind und Sonne einfangen.
Mehr Stille.
Ach, ich seh grad, ich muss noch ein paar Blumen entsorgen. Und noch etwas zu trinken besorgen für die Reise. Und das Handy aufladen. Hach ja. Wo sind sie nur wieder hin, die Vorsätze?
Donnerstag, 20. Dezember 2012
Anleitung zum Besserfühlen
Der Vortag war Schietkram?
Schlecht geschlafen?
Morgens verpennt?
Dann geh in die Arbeit, lass Dich mittags verführen von 3 Flaschen Original-Glühwein vom Strietzelmarkt (natürlich nicht alle 3 Flaschen für mich!, sondern hübsch geteilt durch elf Kollegen) und Dir die Mittagszeit versüßen von Urlaubsrunde Nr. "gefühlte 538" - heut gabs übrigens Spritzringe, Streuselkuchen & Co. - und anschließend war die komplette Belegschaft verdächtig ruhig, still - weil müde.
Nachdem ich beim Protokollschreiben ein einziges Wort ganze dreimal zu korrigieren hatte, ich unablässig (und ungeniert) gähnte, der Azubi sich mir solidarisch anschloss und auch Chef eine gewisse Sauerstoffmangelreaktion trotz vorgehaltener Hand nicht wirklich verbergen konnte - schickte er uns allesamt nach Hause: "Heut wird ja eh nix mehr."
Was soll ich sagen.
Ein überpünktlicher Feierabend mit Glühwein im Blut lässt alles vergessen, das den Vortag noch verdrießlich enden ließ: Ich fühlte mich schlagartig besser. Oder soll ich sagen: trinkbecherartig? :)
Schlecht geschlafen?
Morgens verpennt?
Dann geh in die Arbeit, lass Dich mittags verführen von 3 Flaschen Original-Glühwein vom Strietzelmarkt (natürlich nicht alle 3 Flaschen für mich!, sondern hübsch geteilt durch elf Kollegen) und Dir die Mittagszeit versüßen von Urlaubsrunde Nr. "gefühlte 538" - heut gabs übrigens Spritzringe, Streuselkuchen & Co. - und anschließend war die komplette Belegschaft verdächtig ruhig, still - weil müde.
Nachdem ich beim Protokollschreiben ein einziges Wort ganze dreimal zu korrigieren hatte, ich unablässig (und ungeniert) gähnte, der Azubi sich mir solidarisch anschloss und auch Chef eine gewisse Sauerstoffmangelreaktion trotz vorgehaltener Hand nicht wirklich verbergen konnte - schickte er uns allesamt nach Hause: "Heut wird ja eh nix mehr."
Was soll ich sagen.
Ein überpünktlicher Feierabend mit Glühwein im Blut lässt alles vergessen, das den Vortag noch verdrießlich enden ließ: Ich fühlte mich schlagartig besser. Oder soll ich sagen: trinkbecherartig? :)
Oberkante Unterlippe
So fühlte ich mich an diesem Tag.
Aber irgendwie war es ein guter Tag.
Einer, der zu mir passt: weil ich feststellte, dass ich jetzt auf die letzten Meter all das erledigen kann, das ich mitunter schon seit Wochen vor mir herschieb. Eben dieses "auf die aller-aller-ALLERletzte Minute" - aber das kenne ich ja schon.
Ich wollte mich gut fühlen - und ich fühlte mich gut.
In der Firma regnet es grad Weihnachtspräsente: Ich überlege derzeit noch, ob ich im neuen Jahr einen Weinhandel eröffne oder einfach darin bade. Das erste Badewasser, das keine zarte Haut macht, aber das ich trinken kann.
In der Firma regnet es auch gerade Urlaubsrunden: Jeder, der den letzten Tag da ist, bringt Pfannkuchen mit. Oder selbstgebackene Torten.
Bin ich froh, dass mein Magen das alles noch nicht schafft - ich könnte da sonst nicht Nein sagen.
OK, ich könnte mir für das neue Jahr eine passende Diät raussuchen (Trenndiät vielleicht? Von den Schokokeksen nur noch die Schokolade? Oder nur noch den Keks?) - würde ich mich nicht besser kennen und wissen, dass ich spätestens am zweiten Tag jeden Vorsatz auch schon wieder gebrochen hätte.
Keine Disziplin - na ja der Geist ist schon willig, aber mein Fleisch ist eben schwach. Ich kann nichts dafür, die Gene sind schuld.
Jedenfalls verließ ich heute Abend beschwingt und etwas zu spät die Firma, ich eilte nach Hause, Briefpost noch wegbringen, Pakete einpacken, Abendessen zubereiten - und die letzten Aufmerksamkeiten zu Weihnachten hübsch verpacken.
Ich dachte wirklich, es sei ein guter Tag und es fühlte sich auch immer noch so an.
Vielleicht war ich nicht wirklich bei der Sache.
Vielleicht war der Tag heute doch irgendwie zu lang.
Vielleicht war ich auch schon zu müde.
Jedenfalls hat das Telefon geklingelt und ich habe nicht gefragt "Wie geht es dir?"
Das mache ich sonst immer - und ich frage es nicht aus purer Höflichkeit.
Nur eben heute nicht.
Nun ist der ganze Tag im Eimer - und man spricht nicht mehr mit mir.
Scheiß Tag.
Übrigens, ich bin auch nicht gefragt worden, wie es denn mir eigentlich geht. Nicht nur heute nicht.
Aber ich sollte vielleicht auch nicht immer nur an mich denken.
Geht ja schließlich auch um die anderen.
Aber irgendwie war es ein guter Tag.
Einer, der zu mir passt: weil ich feststellte, dass ich jetzt auf die letzten Meter all das erledigen kann, das ich mitunter schon seit Wochen vor mir herschieb. Eben dieses "auf die aller-aller-ALLERletzte Minute" - aber das kenne ich ja schon.
Ich wollte mich gut fühlen - und ich fühlte mich gut.
In der Firma regnet es grad Weihnachtspräsente: Ich überlege derzeit noch, ob ich im neuen Jahr einen Weinhandel eröffne oder einfach darin bade. Das erste Badewasser, das keine zarte Haut macht, aber das ich trinken kann.
In der Firma regnet es auch gerade Urlaubsrunden: Jeder, der den letzten Tag da ist, bringt Pfannkuchen mit. Oder selbstgebackene Torten.
Bin ich froh, dass mein Magen das alles noch nicht schafft - ich könnte da sonst nicht Nein sagen.
OK, ich könnte mir für das neue Jahr eine passende Diät raussuchen (Trenndiät vielleicht? Von den Schokokeksen nur noch die Schokolade? Oder nur noch den Keks?) - würde ich mich nicht besser kennen und wissen, dass ich spätestens am zweiten Tag jeden Vorsatz auch schon wieder gebrochen hätte.
Keine Disziplin - na ja der Geist ist schon willig, aber mein Fleisch ist eben schwach. Ich kann nichts dafür, die Gene sind schuld.
Jedenfalls verließ ich heute Abend beschwingt und etwas zu spät die Firma, ich eilte nach Hause, Briefpost noch wegbringen, Pakete einpacken, Abendessen zubereiten - und die letzten Aufmerksamkeiten zu Weihnachten hübsch verpacken.
Ich dachte wirklich, es sei ein guter Tag und es fühlte sich auch immer noch so an.
Vielleicht war ich nicht wirklich bei der Sache.
Vielleicht war der Tag heute doch irgendwie zu lang.
Vielleicht war ich auch schon zu müde.
Jedenfalls hat das Telefon geklingelt und ich habe nicht gefragt "Wie geht es dir?"
Das mache ich sonst immer - und ich frage es nicht aus purer Höflichkeit.
Nur eben heute nicht.
Nun ist der ganze Tag im Eimer - und man spricht nicht mehr mit mir.
Scheiß Tag.
Übrigens, ich bin auch nicht gefragt worden, wie es denn mir eigentlich geht. Nicht nur heute nicht.
Aber ich sollte vielleicht auch nicht immer nur an mich denken.
Geht ja schließlich auch um die anderen.
Mittwoch, 19. Dezember 2012
Weihnachtsmusik in den Ohren
...nur - wie schon gesagt - die der anderen Art.
...weil ich vor allem die Dinge mag, die immer ein bisschen anders sind. Mainstream kann schließlich jeder :)
Herrlich gelacht jedenfalls hab ich bei diesem Foto - und konnte die Besetzung spontan und klar und deutlich definieren. Die Stelle des Sängers hätte ich übrigens noch zu vergeben ;)
...weil ich vor allem die Dinge mag, die immer ein bisschen anders sind. Mainstream kann schließlich jeder :)
Herrlich gelacht jedenfalls hab ich bei diesem Foto - und konnte die Besetzung spontan und klar und deutlich definieren. Die Stelle des Sängers hätte ich übrigens noch zu vergeben ;)
Sonntag, 16. Dezember 2012
"Sie war jemand, der einen Raum zum Leuchten bringen kann."
Diese Worte sagte ein Vater öffentlich, ein Vater eines der Grundschüler, die in Conneticut einem Zwanzigjährigen zum Opfer fiel.
Mir ist kalt, mir zitterts, ich habe Gänsehaut.
Es fällt ihm sehr schwer, die Fassung zu bewahren - und ich denke mir, dass niemand wirklich nachempfinden kann, wie sich die Eltern fühlen müssen, was sie durchmachen müssen. Wir können es maximal nur erahnen.
Immer wieder haben wir in den Nachrichten gesehen und gehört, dass an Schulen Massaker stattgefunden haben. Ja, auch von Schulen bei uns in Deutschland haben wir davon gehört. Dennoch frage wohl nicht nur ich mich immer wieder: "WANN wachen sie endlich auf? WANN ändern sie ihre Waffengesetze? WANN darf nicht mehr jeder US-Bürger eine oder mehrere Waffen in seinem Haus haben?"
Sie nennen es "zur Selbstverteidigung".
Und ich glaubte mich verhört zu haben, als in der heutigen Berichterstattung eine Rechtfertigung fällt: "Die Lehrerin hätte ja auch eine Waffe bei sich tragen können. Dann hätte sie ja die Schießerei verhindern können."
Ist DAS die Lösung??? DARF das die Lösung sein?? Darf Gewalt nur mit Gegengewalt begegnet werden?? Selbstjustiz unter Menschen, deren letztes Kommunikationsmittel eine Waffe ist??
Weil ich dich nicht leiden kann, weil ich neidisch auf dich bin, weil ich mich ungerecht von dir behandelt fühle, darf ich losrennen und dich erschießen und muss lediglich damit rechnen, dass du schneller bist??
Was ist das nur für eine kranke, durchgedrehte Welt geworden?
Wohin soll das führen, wenn jede Privatperson eine Waffe besitzen darf? Na klar, zur Selbstverteidigung, ich lach mich tot. Wenn nicht einfach so jeder eine Waffe bei sich haben kann, dann kann ich auch nicht mit einer Waffe auf den anderen losgehen - und muss mich nicht auch mit einer solchen verteidigen.
Erst gestern führte ich über dieses Thema eine recht angeregte Diskussion. Als Gründe werden zum Beispiel Reizüberflutung angeführt. Auch oder vor allem durch die Medien. In Filmen gibt es kaum noch eine ruhige Kameraführung, ständig springen die Bilder hin und her, oft begleitet durch laute Musik. Werbeunterbrechungen, die einen ob ihrer Lautstärke hochschrecken lassen. Im Supermarkt, in Einkaufscentern, in Modeläden Beschallung vom Feinsten. Und und und.
Weihnachten steht vor der Tür, eine Zeit der Besinnlichkeit, der Harmonie - und ich kann mich erinnern, dass, als ich noch Kind war, in dieser Zeit vor allem Trickfilme im TV liefen. Und Märchenfilme. Und heutzutage? Kriegsfilme. Actionfilme voller Brutalität, Mord und Totschlag. Comedy-Shows, die nicht mehr ohne Fäkalsprache und Obszönitäten auskommen. Je doller, desto besser - und das Publikum klatscht sich begeistert auf die Schenkel? Das ist wirklich nur noch TV zum Abschalten.
Irgendwie kann ich verstehen, dass Weihnachten immer weniger Menschen erreicht, wirklich erreicht. Konsumdenken, Konsumgier, teuer, groß, mächtig - warum nicht gleich noch eine neue Schusswaffe unter den Christbaum legen? Ich hätte nämlich auch noch ein paar Probleme zu lösen. Aber MEINE Waffe... ist und bleibt mein Mundwerk. Damit konnte ich bislang noch immer meine Probleme lösen. Und für alles andere lass ich die Zeit arbeiten. Gewalt... widert mich an.
Mir ist kalt, mir zitterts, ich habe Gänsehaut.
Es fällt ihm sehr schwer, die Fassung zu bewahren - und ich denke mir, dass niemand wirklich nachempfinden kann, wie sich die Eltern fühlen müssen, was sie durchmachen müssen. Wir können es maximal nur erahnen.
Immer wieder haben wir in den Nachrichten gesehen und gehört, dass an Schulen Massaker stattgefunden haben. Ja, auch von Schulen bei uns in Deutschland haben wir davon gehört. Dennoch frage wohl nicht nur ich mich immer wieder: "WANN wachen sie endlich auf? WANN ändern sie ihre Waffengesetze? WANN darf nicht mehr jeder US-Bürger eine oder mehrere Waffen in seinem Haus haben?"
Sie nennen es "zur Selbstverteidigung".
Und ich glaubte mich verhört zu haben, als in der heutigen Berichterstattung eine Rechtfertigung fällt: "Die Lehrerin hätte ja auch eine Waffe bei sich tragen können. Dann hätte sie ja die Schießerei verhindern können."
Ist DAS die Lösung??? DARF das die Lösung sein?? Darf Gewalt nur mit Gegengewalt begegnet werden?? Selbstjustiz unter Menschen, deren letztes Kommunikationsmittel eine Waffe ist??
Weil ich dich nicht leiden kann, weil ich neidisch auf dich bin, weil ich mich ungerecht von dir behandelt fühle, darf ich losrennen und dich erschießen und muss lediglich damit rechnen, dass du schneller bist??
Was ist das nur für eine kranke, durchgedrehte Welt geworden?
Wohin soll das führen, wenn jede Privatperson eine Waffe besitzen darf? Na klar, zur Selbstverteidigung, ich lach mich tot. Wenn nicht einfach so jeder eine Waffe bei sich haben kann, dann kann ich auch nicht mit einer Waffe auf den anderen losgehen - und muss mich nicht auch mit einer solchen verteidigen.
Erst gestern führte ich über dieses Thema eine recht angeregte Diskussion. Als Gründe werden zum Beispiel Reizüberflutung angeführt. Auch oder vor allem durch die Medien. In Filmen gibt es kaum noch eine ruhige Kameraführung, ständig springen die Bilder hin und her, oft begleitet durch laute Musik. Werbeunterbrechungen, die einen ob ihrer Lautstärke hochschrecken lassen. Im Supermarkt, in Einkaufscentern, in Modeläden Beschallung vom Feinsten. Und und und.
Weihnachten steht vor der Tür, eine Zeit der Besinnlichkeit, der Harmonie - und ich kann mich erinnern, dass, als ich noch Kind war, in dieser Zeit vor allem Trickfilme im TV liefen. Und Märchenfilme. Und heutzutage? Kriegsfilme. Actionfilme voller Brutalität, Mord und Totschlag. Comedy-Shows, die nicht mehr ohne Fäkalsprache und Obszönitäten auskommen. Je doller, desto besser - und das Publikum klatscht sich begeistert auf die Schenkel? Das ist wirklich nur noch TV zum Abschalten.
Irgendwie kann ich verstehen, dass Weihnachten immer weniger Menschen erreicht, wirklich erreicht. Konsumdenken, Konsumgier, teuer, groß, mächtig - warum nicht gleich noch eine neue Schusswaffe unter den Christbaum legen? Ich hätte nämlich auch noch ein paar Probleme zu lösen. Aber MEINE Waffe... ist und bleibt mein Mundwerk. Damit konnte ich bislang noch immer meine Probleme lösen. Und für alles andere lass ich die Zeit arbeiten. Gewalt... widert mich an.
Samstag, 15. Dezember 2012
Wenns mal wieder länger dauert
Heute habe ich es doch endlich fertiggebracht, auch die letzten Weihnachtskarten zu versenden (ich hatte mich verzählt, eine fehlt noch; ich bin glatt überrascht, wie ungewöhnlich viele es in diesem Jahr sind :)) und nachdem auch der Rest des Bürotages relativ entspannt und locker blieb, schritt ich wohlgemut in den Feierabend - dem angekündigten Blitzeis immer eine Reifenlänge voraus. Bis heute Abend ist übrigens kein Blitzeis eingetroffen und sollte ich mich am Wochenende außer Haus begeben, dann nehme ich einfach die Bahn.
Jedenfalls war ich, als ich heimkam, immer noch recht beschwingt und locker-flockig aufgelegt und in diesem Überschwang und mit einer neuen Tastatur für mein Laptop in der Tasche sprach ich mir mein heutiges Tschaka zu: "Tui - du schaffst das!"
Möglicherweise hatte ich da ja auch etwas missverstanden, trotzdem schraubte ich in einer mir eigentlich nicht eigenen Engelsgeduld gefühlte hundertzwanzig Millionen Schräubchen von Laptops Hinterwand, zerlegte mit beinah zärtlicher Sorgfalt das Elektronikteil in seine taiwanesischen Bestandteile - immer frohen Mutes, am Ende wieder ungehindert darauf herumklimpern und mir selber auf die Schulter klopfen zu können: "Na bitte, du kannst das doch."
OK.
Elektronik ist nicht unbedingt mein Steckenpferd.
Auch nicht mein Lieblingspferd.
Aber nur, weil ich eine Frau bin, heißt das noch lange nicht, dass ich nur in die Küche gehöre und vielleicht was von Kunst, aber eben nicht von Technik versteh.
Ich habe mir sogar gemerkt, an welchen Platz alle Schrauben gehören - und nach dem erfolgreichen Wechsel der Tastatur und dem Zusammensetzen blieb nichts übrig. Außer eine kleine Schraube, aber na ja... Bei wem ist schon keine locker!
Jedenfalls - ich war euphorisch, ich war extatisch - und mit einem gekonnten Schwung auf den ON-Button entlockte sich mir beinah dieser Jubeljuchzer... na ja eben nur beinah. Denn selbst mit Nachdruck auf ON gedrückt, gab MacLaptop keinen Ton von sich. Er schwieg. Stumm und schwarz gähnte mich der Bildschirm an. Stumm starrten wir einander an, der eine hilflos, der andere tonlos.
Tja.
Und nun?
Gelbe Seiten?
Ich versuchte es erst mal mit einer mir bekannten Rufnummer - und dankte dem Erfinder von whatsapp & Co., das es mir ermöglichte, in Windeseile ein paar Fotos vom geöffneten Patienten zu versenden mit der Frage: "Und du meine bunte Kuh, was sagst du dazu?"
Die sagte nix. Die lachte.
Stimmt, ich habe nicht gewartet, bis jemand kam, der sich damit auskennt.
Stimmt, ich habe von Elektronik keinen blassen Schimmer. Na ja fast keinen. Ich weiß, dass man bestimmte Bauteile nicht anfassen sollte. Hab ich aber trotzdem gemacht - beim Zerlegen. Und mit meiner Hochspannung vermutlich des Computers Restspannung dezimiert. Ihm vielleicht sogar - wenn ich großes Pech hab - sein letztes Lebenslicht gelöscht.
Worauf ich jetzt schreibe? Auf des Knaben Laptop - denn der ist an diesem Wochenende nicht zu Hause. Ich vermute übrigens, die kommende Woche bringt anstrengende Verhandlungen mit Junior, wer wann den Laptop nutzen darf. OK, ich bin die Mama, ich könnte mich durchsetzen. Ich könnte pädagogisch wertvolle Argumente aufführen, warum ein Knabe nach 18 Uhr keinen Laptop mehr betätigen sollte. Jedenfalls nicht, wenn Playstation und TV gleichzeitig auch noch eingeschalten sind. Ich kenn mich: Mir wird schon was einfallen. Zur Not bekommt er 10 Euro fürs Kino.
Ich hätte mir zumindest gewünscht, dass man einfach nur zu mir sagte: "Cool, du hast es wenigstens versucht. Und jetzt kommen die, die sich damit auskennen. Schauen wir doch mal, ob der Patient noch gerettet werden kann."
Wenn das so gelaufen wär, hätte ich darüber gelacht und mich nicht so belämmert gefühlt. Ich finde es jedenfalls nicht gerade erhebend, sich ausgelacht zu fühlen und dann noch gefühlte zehnmal darauf hingewiesen zu werden, dass man eben nur das machen sollte, was man auch kann. So wird man ja dazu gebracht, immer nur das zu tun, was man schon weiß und kann. Man wird sich nie entwickeln und immer hübsch auf der Stelle treten. Jeder muss Erfahrungen machen dürfen. Du darfst das. Aber auch ich, verdammt noch mal!
Ich geh erst mal zu Bett. Wann dieser Laptop wieder schnurrt, weiß ich noch nicht. Bis dahin könnte ich schlafen. Obwohl... Dann würde aus mir vermutlich ein zweites Dornröschen.Aber wer hat schon Lust, hundert Jahre zu schlafen?
Dann vielleicht doch lieber Frustschokolade?
Jedenfalls war ich, als ich heimkam, immer noch recht beschwingt und locker-flockig aufgelegt und in diesem Überschwang und mit einer neuen Tastatur für mein Laptop in der Tasche sprach ich mir mein heutiges Tschaka zu: "Tui - du schaffst das!"
Möglicherweise hatte ich da ja auch etwas missverstanden, trotzdem schraubte ich in einer mir eigentlich nicht eigenen Engelsgeduld gefühlte hundertzwanzig Millionen Schräubchen von Laptops Hinterwand, zerlegte mit beinah zärtlicher Sorgfalt das Elektronikteil in seine taiwanesischen Bestandteile - immer frohen Mutes, am Ende wieder ungehindert darauf herumklimpern und mir selber auf die Schulter klopfen zu können: "Na bitte, du kannst das doch."
OK.
Elektronik ist nicht unbedingt mein Steckenpferd.
Auch nicht mein Lieblingspferd.
Aber nur, weil ich eine Frau bin, heißt das noch lange nicht, dass ich nur in die Küche gehöre und vielleicht was von Kunst, aber eben nicht von Technik versteh.
Ich habe mir sogar gemerkt, an welchen Platz alle Schrauben gehören - und nach dem erfolgreichen Wechsel der Tastatur und dem Zusammensetzen blieb nichts übrig. Außer eine kleine Schraube, aber na ja... Bei wem ist schon keine locker!
Jedenfalls - ich war euphorisch, ich war extatisch - und mit einem gekonnten Schwung auf den ON-Button entlockte sich mir beinah dieser Jubeljuchzer... na ja eben nur beinah. Denn selbst mit Nachdruck auf ON gedrückt, gab MacLaptop keinen Ton von sich. Er schwieg. Stumm und schwarz gähnte mich der Bildschirm an. Stumm starrten wir einander an, der eine hilflos, der andere tonlos.
Tja.
Und nun?
Gelbe Seiten?
Ich versuchte es erst mal mit einer mir bekannten Rufnummer - und dankte dem Erfinder von whatsapp & Co., das es mir ermöglichte, in Windeseile ein paar Fotos vom geöffneten Patienten zu versenden mit der Frage: "Und du meine bunte Kuh, was sagst du dazu?"
Die sagte nix. Die lachte.
Stimmt, ich habe nicht gewartet, bis jemand kam, der sich damit auskennt.
Stimmt, ich habe von Elektronik keinen blassen Schimmer. Na ja fast keinen. Ich weiß, dass man bestimmte Bauteile nicht anfassen sollte. Hab ich aber trotzdem gemacht - beim Zerlegen. Und mit meiner Hochspannung vermutlich des Computers Restspannung dezimiert. Ihm vielleicht sogar - wenn ich großes Pech hab - sein letztes Lebenslicht gelöscht.
Worauf ich jetzt schreibe? Auf des Knaben Laptop - denn der ist an diesem Wochenende nicht zu Hause. Ich vermute übrigens, die kommende Woche bringt anstrengende Verhandlungen mit Junior, wer wann den Laptop nutzen darf. OK, ich bin die Mama, ich könnte mich durchsetzen. Ich könnte pädagogisch wertvolle Argumente aufführen, warum ein Knabe nach 18 Uhr keinen Laptop mehr betätigen sollte. Jedenfalls nicht, wenn Playstation und TV gleichzeitig auch noch eingeschalten sind. Ich kenn mich: Mir wird schon was einfallen. Zur Not bekommt er 10 Euro fürs Kino.
Ich hätte mir zumindest gewünscht, dass man einfach nur zu mir sagte: "Cool, du hast es wenigstens versucht. Und jetzt kommen die, die sich damit auskennen. Schauen wir doch mal, ob der Patient noch gerettet werden kann."
Wenn das so gelaufen wär, hätte ich darüber gelacht und mich nicht so belämmert gefühlt. Ich finde es jedenfalls nicht gerade erhebend, sich ausgelacht zu fühlen und dann noch gefühlte zehnmal darauf hingewiesen zu werden, dass man eben nur das machen sollte, was man auch kann. So wird man ja dazu gebracht, immer nur das zu tun, was man schon weiß und kann. Man wird sich nie entwickeln und immer hübsch auf der Stelle treten. Jeder muss Erfahrungen machen dürfen. Du darfst das. Aber auch ich, verdammt noch mal!
Ich geh erst mal zu Bett. Wann dieser Laptop wieder schnurrt, weiß ich noch nicht. Bis dahin könnte ich schlafen. Obwohl... Dann würde aus mir vermutlich ein zweites Dornröschen.Aber wer hat schon Lust, hundert Jahre zu schlafen?
Dann vielleicht doch lieber Frustschokolade?
http://profile.ak.fbcdn.net/hprofile-ak-snc4/261184_251800658163435_7324597_n.jpg |
Freitag, 14. Dezember 2012
Nachts, wenn alles schläft
...sind alle Katzen grau, sagt man.
...gehen die einen aus,
...schlafen die anderen.
...die einen haben Sex,
...die anderen tun so, als ob sie schliefen, damit sie nicht müssen.
...die einen kommen von der Schicht und schauen noch fern,
...die anderen schlafen vor dem Krimi auf dem Sofa ein.
Und ich?
Hör Musik. Klar.
Und packe um exakt 0:25 Uhr mein Bügelbrett aus dem Schrank. Das ist allerdings.. selbst mir suspekt ;)
...gehen die einen aus,
...schlafen die anderen.
...die einen haben Sex,
...die anderen tun so, als ob sie schliefen, damit sie nicht müssen.
...die einen kommen von der Schicht und schauen noch fern,
...die anderen schlafen vor dem Krimi auf dem Sofa ein.
Und ich?
Hör Musik. Klar.
Und packe um exakt 0:25 Uhr mein Bügelbrett aus dem Schrank. Das ist allerdings.. selbst mir suspekt ;)
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a2/Domestic_servant_ironing.jpg/220px-Domestic_servant_ironing.jpg |
Donnerstag, 13. Dezember 2012
Spongebob Schwammliese
Manchmal fahr ich nur für ein paar Tage ans Meer, zu den Eltern oder auch woanders hin. Und wenn ich dann wieder zurückkehre, ist mir oft, als käme ich aus einer ganz anderen Welt.
Ein Alien kehrt nach Hause *hä hä*
Hach, ich liebe diese Zeit am Meer - aber ich will nicht schon wieder mit der Schwärmerei anfangen. Diese Zeit dort jedenfalls, die sauge ich immer auf wie ein Schwamm - so wie alle schönen Momente nach einer Regenzeit.
Ähnlich erging es mir heute. Na ja, sagen wir: NACH den heutigen Startschwierigkeiten. Es ist doch immer wieder faszinierend, wie schnell der Mensch sich an Annehmlichkeiten gewöhnt. Zum Beispiel in nur zwei Wochen des Daheimfristens daran, zu einer chilligen Uhrzeit wie 10 Uhr oder gerne auch etwas später zu duschen oder gleich in der Badewanne zu aalen - und niemand hetzt oder drängt dich.
Es ist jedenfalls ganz anders, als so wie heute Morgen um Punkt 6 Uhr noch leicht übernächtigt das Badezimmer zu betreten, noch halb im Schlaf den Duschhahn aufzudrehen - und beim Einsteigen in die Badewanne einen gekonnten Spagat hinzulegen, einzig und allein gebremst durch das Badewannenregal. Das ist übrigens aus Holz. Echtem Holz. Schmerzhaftem Holz. Fragt mein Bein. Es schillert bereits jetzt vom Knie abwärts in den prächtigsten Farben. Zwar noch in Aquarell, aber das wird sicher noch. Tjaja. Sah ich mich noch nach den letzten Nadelstichen meines Hausarztes einer Erklärungsnot mit der Drogenrazzia ausgesetzt, so sehe ich heute Abend aus, als hätte ich im Boxring mit einem Liliputaner gematcht.
Ich gebe zu, mich überkamen erste leise Zweifel, ob ich mir wirklich den richtigen Tag dafür ausgesucht hatte, wieder Büroluft schnuppern zu wollen.
Aber dass mich wirklich jeder so herzlich dort begrüßen würde von wegen: "Hey, schön, dass du wieder da bist!" - das ließ mich dann doch über jedem Zweifel erhaben sein.
Hach ja.
Guten Tag, lieber Bürokaffee, du schmeckst mir leider nur noch nicht.
Guten Tag, liebe Bürokekse, ihr schmeckt mir leider auch noch nicht.
Guten Tag, lieber Bürocomputer, du Scheißding, du wolltest mal wieder nicht so wie ich das wollte.
Guten Tag, liebes Bürotelefon, ich hätte dich gerne unter Zeugen aus dem Fenster gekracht.
Guten Tag, liebe eingestaubten Akten, ihr seid leider nicht von selbst in den Ordner gewandert.
Nichtsdestotrotz verließ ich um Punkt 17 Uhr das Büro mit beschwingtem Schritt und einem seltsamen Glanz in den Augen. Nein, in meinem Tee war nix, nicht mal Zucker. Ich glaube einfach nur, dass ich doch irgendwie alles richtig gemacht hab: Zu Hause ist es echt schön - aber da neige ich zur Lethargie. Unter Menschen zu sein, mit ihnen zu albern, Spaß zu haben und nebenbei sogar noch produktiv zu sein - das ist einfach ein Elixier. Logisch: In einer Woche gibts ja auch Weihnachtsferien *hä hä*
Um 18 Uhr jedenfalls war ich wieder daheim - und besitze noch immer den Elan von 12 vollgesaugten Schwämmen!
Ein Alien kehrt nach Hause *hä hä*
Hach, ich liebe diese Zeit am Meer - aber ich will nicht schon wieder mit der Schwärmerei anfangen. Diese Zeit dort jedenfalls, die sauge ich immer auf wie ein Schwamm - so wie alle schönen Momente nach einer Regenzeit.
http://www.myspass.de/myspass/media/images/videos/10/2510_294x165.jpg |
Es ist jedenfalls ganz anders, als so wie heute Morgen um Punkt 6 Uhr noch leicht übernächtigt das Badezimmer zu betreten, noch halb im Schlaf den Duschhahn aufzudrehen - und beim Einsteigen in die Badewanne einen gekonnten Spagat hinzulegen, einzig und allein gebremst durch das Badewannenregal. Das ist übrigens aus Holz. Echtem Holz. Schmerzhaftem Holz. Fragt mein Bein. Es schillert bereits jetzt vom Knie abwärts in den prächtigsten Farben. Zwar noch in Aquarell, aber das wird sicher noch. Tjaja. Sah ich mich noch nach den letzten Nadelstichen meines Hausarztes einer Erklärungsnot mit der Drogenrazzia ausgesetzt, so sehe ich heute Abend aus, als hätte ich im Boxring mit einem Liliputaner gematcht.
Ich gebe zu, mich überkamen erste leise Zweifel, ob ich mir wirklich den richtigen Tag dafür ausgesucht hatte, wieder Büroluft schnuppern zu wollen.
Aber dass mich wirklich jeder so herzlich dort begrüßen würde von wegen: "Hey, schön, dass du wieder da bist!" - das ließ mich dann doch über jedem Zweifel erhaben sein.
Hach ja.
Guten Tag, lieber Bürokaffee, du schmeckst mir leider nur noch nicht.
Guten Tag, liebe Bürokekse, ihr schmeckt mir leider auch noch nicht.
Guten Tag, lieber Bürocomputer, du Scheißding, du wolltest mal wieder nicht so wie ich das wollte.
Guten Tag, liebes Bürotelefon, ich hätte dich gerne unter Zeugen aus dem Fenster gekracht.
Guten Tag, liebe eingestaubten Akten, ihr seid leider nicht von selbst in den Ordner gewandert.
Nichtsdestotrotz verließ ich um Punkt 17 Uhr das Büro mit beschwingtem Schritt und einem seltsamen Glanz in den Augen. Nein, in meinem Tee war nix, nicht mal Zucker. Ich glaube einfach nur, dass ich doch irgendwie alles richtig gemacht hab: Zu Hause ist es echt schön - aber da neige ich zur Lethargie. Unter Menschen zu sein, mit ihnen zu albern, Spaß zu haben und nebenbei sogar noch produktiv zu sein - das ist einfach ein Elixier. Logisch: In einer Woche gibts ja auch Weihnachtsferien *hä hä*
Um 18 Uhr jedenfalls war ich wieder daheim - und besitze noch immer den Elan von 12 vollgesaugten Schwämmen!
Endlich schön. Endlich schön?
Manche, wie ich heute Abend sehen durfte, leiden an Fettverteilungsstörungen.
Ich leide an Schlafstörungen.
Drum lieg ich hier wach, während die meisten von Euch vielleicht schon schlummern dürfen.
Und nachdem Sohnemann irgend so eine Sendung schaute, die man getrost "Dr. Sommer im TV" nennen dürfte, lief das Programm weiter, während er in sein Bettchen stieg und ich mir die Kopfhörer aufsetzte, damit ich die Musik auch angesichts der Uhrzeit ein wenig aufdrehen durfte.
Ja. Und dann sah ich sie. Die Mädels, die unter ihrem Äußeren leiden. Busen zu klein. Arsch zu groß. Zähne kaputt. Haare kaputt. Ob sich eigentlich nur die bewerben dürfen, die so richtig schön angearscht wurden bei der Verteilung von Bauch-Beine-Po-Problemzonen?
Bei denen der Vorher-Nachher-Effekt so richtig derbe auf den Zuschauer krachte?
Grundgütiger, was habe ich mir da heute wieder angetan. Na ja, zu meiner Entschuldigung sei gesagt: Ich hab ja nicht wirklich geguckt, ich hörte doch Musik. Außerdem hat Friederike mir zugute gehalten, dass ich immer noch unter Medikamenteneinfluss stehe und somit für nichts zur Rechenschaft gezogen werden kann.
Bloß ehrlich mal. Da regen sich die B-Promi- und die Medienwelt über zwei Plastikgirls auf, die irgendso 'ne Werbung für irgendwas Billiges machen und ja die 13jährigen Zuschauermädels ach so geschädigt werden könnten durch diese Art der Suggestion von wegen dünn, vollbusig - und billig. Hmm. Und watt is mit solchen Sendungen, die an Frauen rumschnippeln und absaugen und aufpolstern und damit gezeigt wird, dass ein auf schlank gesaugter Körper mit völlig überschminkten Frat... äh... Gesichtern und ordentlich Plastikkissenholz vor der Hüttn endlich schön ist??? Boah ey, is mir schlecht. Ich sach ja nix gegen Menschen, deren Nase krumm und schief ist und die darunter leiden. Die so geboren oder deren Körper durch einen Unfall oder eine Krankheit geschädigt oder auch entstellt wurden. Für diese Menschen ist die Schönheitschirurgie natürlich ein Geschenk.
Aber weeßte, gesunden Leuten ein bisschen Busen aufzupolstern, den Arsch wegzusaugen und verfaulte Zähne zu verblenden und DANN zu sagen: "JETZT kann sie auch von INNEN strahlen", also nee Leute wirklich. Das nenn ich Massenverarsche vom Feinsten. Schlimm genug, dass ich mir das jetzt auch noch mit angesehen habe. Schönheit von innen... Nee. Komm gar nicht drüber weg. Könntsch mich stundenlang echauffieren.
Aber okay, hätte ich vorzeitig weg- oder ausgeschalten, wäre ich jetzt vermutlich um eine bedeutsame Erkenntnis ärmer geblieben: Im nachfolgenden Beitrag erfahren wir, dass der Akt unter Faultieren gerade mal 5 Sekunden, die Erschöpfungsphase des Männchens aber anschließend cirka 4 Stunden dauert. Na. Bin ich mal froh, dass der Mensch kein Faultier ist. Jedenfalls.. äh.. die meisten. Hoffentlich :)
Ich leide an Schlafstörungen.
Drum lieg ich hier wach, während die meisten von Euch vielleicht schon schlummern dürfen.
Und nachdem Sohnemann irgend so eine Sendung schaute, die man getrost "Dr. Sommer im TV" nennen dürfte, lief das Programm weiter, während er in sein Bettchen stieg und ich mir die Kopfhörer aufsetzte, damit ich die Musik auch angesichts der Uhrzeit ein wenig aufdrehen durfte.
Ja. Und dann sah ich sie. Die Mädels, die unter ihrem Äußeren leiden. Busen zu klein. Arsch zu groß. Zähne kaputt. Haare kaputt. Ob sich eigentlich nur die bewerben dürfen, die so richtig schön angearscht wurden bei der Verteilung von Bauch-Beine-Po-Problemzonen?
Bei denen der Vorher-Nachher-Effekt so richtig derbe auf den Zuschauer krachte?
Grundgütiger, was habe ich mir da heute wieder angetan. Na ja, zu meiner Entschuldigung sei gesagt: Ich hab ja nicht wirklich geguckt, ich hörte doch Musik. Außerdem hat Friederike mir zugute gehalten, dass ich immer noch unter Medikamenteneinfluss stehe und somit für nichts zur Rechenschaft gezogen werden kann.
Bloß ehrlich mal. Da regen sich die B-Promi- und die Medienwelt über zwei Plastikgirls auf, die irgendso 'ne Werbung für irgendwas Billiges machen und ja die 13jährigen Zuschauermädels ach so geschädigt werden könnten durch diese Art der Suggestion von wegen dünn, vollbusig - und billig. Hmm. Und watt is mit solchen Sendungen, die an Frauen rumschnippeln und absaugen und aufpolstern und damit gezeigt wird, dass ein auf schlank gesaugter Körper mit völlig überschminkten Frat... äh... Gesichtern und ordentlich Plastikkissenholz vor der Hüttn endlich schön ist??? Boah ey, is mir schlecht. Ich sach ja nix gegen Menschen, deren Nase krumm und schief ist und die darunter leiden. Die so geboren oder deren Körper durch einen Unfall oder eine Krankheit geschädigt oder auch entstellt wurden. Für diese Menschen ist die Schönheitschirurgie natürlich ein Geschenk.
Aber weeßte, gesunden Leuten ein bisschen Busen aufzupolstern, den Arsch wegzusaugen und verfaulte Zähne zu verblenden und DANN zu sagen: "JETZT kann sie auch von INNEN strahlen", also nee Leute wirklich. Das nenn ich Massenverarsche vom Feinsten. Schlimm genug, dass ich mir das jetzt auch noch mit angesehen habe. Schönheit von innen... Nee. Komm gar nicht drüber weg. Könntsch mich stundenlang echauffieren.
Aber okay, hätte ich vorzeitig weg- oder ausgeschalten, wäre ich jetzt vermutlich um eine bedeutsame Erkenntnis ärmer geblieben: Im nachfolgenden Beitrag erfahren wir, dass der Akt unter Faultieren gerade mal 5 Sekunden, die Erschöpfungsphase des Männchens aber anschließend cirka 4 Stunden dauert. Na. Bin ich mal froh, dass der Mensch kein Faultier ist. Jedenfalls.. äh.. die meisten. Hoffentlich :)
Mittwoch, 12. Dezember 2012
Merry Smellness
Heute ist mein letzter Faulenzertag, habe ich beschlossen. Ab morgen wittere ich wieder Büroluft. Wenigstens für die letzten Tage, bevor der Weihnachtsurlaub beginnt.
Lustig irgendwie... Wenn man jeden Tag in die Arbeit geht, fehlt einem die Zeit für so einige Sachen. Kühlschrank abtauen. Rechnungen bezahlen. Weihnachtsgeschenke einkaufen. Weihnachtskarten schreiben.
Ich habe jetzt zwei ganze Wochen lang brav das Bett gehütet, nein Quatsch, aber mir doch von Herzen Ruhe gegönnt. Viel geschlafen, viel gelesen, bisschen geschrieben.
Aber im Grunde nix von dem gemacht, was ich eigentlich hätte tun können. Oder sollen? Nun beginnt der Countdown, noch zehn Tage, dann fahren wir ans Meer - und ich freu mich wahnsinnig darauf. Weihnachten... zu Hause. Irgendwie ist und bleibt es ja doch ein zu Hause.
Heißt: Alles das, was ich in den letzten beiden Wochen auch nicht gemacht habe, fällt in die kommenden Tage. Hübsch nach der Arbeit. Ist mir noch zu helfen? Nein. Vermutlich nicht.
Woher kommt das eigentlich, dass, wenn man Zeit und Ruhe hat, trotzdem nicht macht, und losstürmt, sobald der Doc grünes Licht anknipst? Ich bin mir sicher: Hätte er mich noch bis Weihnachten krank geschrieben, dann würde mein Kühlschrank in diesem Jahr nicht mehr abgetaut. Die Weihnachtsgeschenke am 20. Dezember bei amazon eingekauft, das Kind am 24. Dezember zum Briefkasten geschickt und auf die Deutsche Post geschimpft: "Gebühren erhöhen und dann dauert das!"
Apropos wittern. Sprach ich nicht eingangs vom Wittern? Manche Leser von Euch werden sich vielleicht noch an die Story erinnern - Helma hatte den Kanal doch schon mal voll, und als ich gestern Nachmittag in meiner Küche stand und Wasser in das Becken laufen ließ, wusste ich sofort: "Ett is wieder soweit!" Leicht entnervt den Schrank ausräumen, leicht entnervt alle Zu- und Ableitungen abschrauben, durchspülen - leider nein: Das Wasser stand, wo es stand: im Abwaschbecken.
Komplett entnervt die Hausverwaltung informiert und dieses Mal wenigstens versprach sie umgehende Hilfe. Umgehend hieß: heute Morgen ab acht Uhr. Erschienen sind die Monteure Punkt neun Uhr und während sie vermutlich noch glaubten, sie hätten leichtes Spiel bei mir, lief das Wasser auch nach fünf Stunden des Kurbelns, Machens und Tuns nicht ab. Dafür hatte sich in meiner Küche - mal wieder - ein unangenehmer Gestank ausgebreitet. Super. Dann klingelte die Nachbarin an der Tür: "Sinn dä Klemmner bei Ihnän? Bei uns läuft das nämmich auch nich mehr ab!"
"Zu Ihnen kommen wir gleich", strich sich Monteur I leicht entnervt über die Stirn und nachdem sie beschlossen hatten, quasi das Lager zu wechseln, es von der Nachbarwohnung aus noch mal zu versuchen, da klingelte die Mieterin aus dem Erdgeschoss: "Na saachen Se ma, wird da bei Ihnen was gemacht?" - "Äh. Ja. Es wurde was gemacht. Die Herren sind jetzt nebenan." - Und kaum wurde die Tür zur Nachbarwohnung geöffnet, polterte Miss Erdgeschoss auch schon los: "Na saachen Se ma, könnense nich bescheid sagen, wennse da was dran bauen? Bei mir läuft alles in die Küsche - a-l-l-e-s - und es sieht schwarz aus und stinkt!" Kniefall im Geiste, ich sahs förmlich vor mir, dann noch mal der leicht entnervte und zugleich um Vergebung bittende Ton: "Zu Ihnen kommen wir dann auch gleich."
Auch Junior rümpfte sichtbar un-begeistert die Nase: "Scheiße ey, was is denn hier los?"
Ich entgegnete ungerührt: "Na gut, dass du endlich da bist, ich geh dann mal duschen und fahre zum Arzt."
Inzwischen ist gut durchgelüftet, habe ich in jedem Zimmer Kerzen entzündet, die zarten süßen Duft verströmen und mir.. gehts wieder gut. Vor allem, wenn ich auf den wunderschönen Strauß mit weißen Blumen schau, den mir der heutige Überraschungsgast des Tages, Frau I. aus M., ins Haus brachte. Wow. Blumen bekomm ich so gut wie nie geschenkt. Außer zu Geburtstagen.
Wenn also das Magengeschwür für ein was gut war, dann dafür, dass ich innerhalb einer Woche gleich zwei Blumensträuße geschenkt bekam. Einen davon von Cheffe persönlich.
Jetzt nur nichts ausreizen und morgen wieder arbeiten gehen. Sonst holt er sie womöglich wieder ab :)
Aber das Wichtigste heute: Mein Wasser fließt wieder ab - und es duftet wieder bei mir nach Keks und Zimt.
Lustig irgendwie... Wenn man jeden Tag in die Arbeit geht, fehlt einem die Zeit für so einige Sachen. Kühlschrank abtauen. Rechnungen bezahlen. Weihnachtsgeschenke einkaufen. Weihnachtskarten schreiben.
Ich habe jetzt zwei ganze Wochen lang brav das Bett gehütet, nein Quatsch, aber mir doch von Herzen Ruhe gegönnt. Viel geschlafen, viel gelesen, bisschen geschrieben.
Aber im Grunde nix von dem gemacht, was ich eigentlich hätte tun können. Oder sollen? Nun beginnt der Countdown, noch zehn Tage, dann fahren wir ans Meer - und ich freu mich wahnsinnig darauf. Weihnachten... zu Hause. Irgendwie ist und bleibt es ja doch ein zu Hause.
Heißt: Alles das, was ich in den letzten beiden Wochen auch nicht gemacht habe, fällt in die kommenden Tage. Hübsch nach der Arbeit. Ist mir noch zu helfen? Nein. Vermutlich nicht.
Woher kommt das eigentlich, dass, wenn man Zeit und Ruhe hat, trotzdem nicht macht, und losstürmt, sobald der Doc grünes Licht anknipst? Ich bin mir sicher: Hätte er mich noch bis Weihnachten krank geschrieben, dann würde mein Kühlschrank in diesem Jahr nicht mehr abgetaut. Die Weihnachtsgeschenke am 20. Dezember bei amazon eingekauft, das Kind am 24. Dezember zum Briefkasten geschickt und auf die Deutsche Post geschimpft: "Gebühren erhöhen und dann dauert das!"
Apropos wittern. Sprach ich nicht eingangs vom Wittern? Manche Leser von Euch werden sich vielleicht noch an die Story erinnern - Helma hatte den Kanal doch schon mal voll, und als ich gestern Nachmittag in meiner Küche stand und Wasser in das Becken laufen ließ, wusste ich sofort: "Ett is wieder soweit!" Leicht entnervt den Schrank ausräumen, leicht entnervt alle Zu- und Ableitungen abschrauben, durchspülen - leider nein: Das Wasser stand, wo es stand: im Abwaschbecken.
Komplett entnervt die Hausverwaltung informiert und dieses Mal wenigstens versprach sie umgehende Hilfe. Umgehend hieß: heute Morgen ab acht Uhr. Erschienen sind die Monteure Punkt neun Uhr und während sie vermutlich noch glaubten, sie hätten leichtes Spiel bei mir, lief das Wasser auch nach fünf Stunden des Kurbelns, Machens und Tuns nicht ab. Dafür hatte sich in meiner Küche - mal wieder - ein unangenehmer Gestank ausgebreitet. Super. Dann klingelte die Nachbarin an der Tür: "Sinn dä Klemmner bei Ihnän? Bei uns läuft das nämmich auch nich mehr ab!"
"Zu Ihnen kommen wir gleich", strich sich Monteur I leicht entnervt über die Stirn und nachdem sie beschlossen hatten, quasi das Lager zu wechseln, es von der Nachbarwohnung aus noch mal zu versuchen, da klingelte die Mieterin aus dem Erdgeschoss: "Na saachen Se ma, wird da bei Ihnen was gemacht?" - "Äh. Ja. Es wurde was gemacht. Die Herren sind jetzt nebenan." - Und kaum wurde die Tür zur Nachbarwohnung geöffnet, polterte Miss Erdgeschoss auch schon los: "Na saachen Se ma, könnense nich bescheid sagen, wennse da was dran bauen? Bei mir läuft alles in die Küsche - a-l-l-e-s - und es sieht schwarz aus und stinkt!" Kniefall im Geiste, ich sahs förmlich vor mir, dann noch mal der leicht entnervte und zugleich um Vergebung bittende Ton: "Zu Ihnen kommen wir dann auch gleich."
Auch Junior rümpfte sichtbar un-begeistert die Nase: "Scheiße ey, was is denn hier los?"
Ich entgegnete ungerührt: "Na gut, dass du endlich da bist, ich geh dann mal duschen und fahre zum Arzt."
Inzwischen ist gut durchgelüftet, habe ich in jedem Zimmer Kerzen entzündet, die zarten süßen Duft verströmen und mir.. gehts wieder gut. Vor allem, wenn ich auf den wunderschönen Strauß mit weißen Blumen schau, den mir der heutige Überraschungsgast des Tages, Frau I. aus M., ins Haus brachte. Wow. Blumen bekomm ich so gut wie nie geschenkt. Außer zu Geburtstagen.
Wenn also das Magengeschwür für ein was gut war, dann dafür, dass ich innerhalb einer Woche gleich zwei Blumensträuße geschenkt bekam. Einen davon von Cheffe persönlich.
Jetzt nur nichts ausreizen und morgen wieder arbeiten gehen. Sonst holt er sie womöglich wieder ab :)
Aber das Wichtigste heute: Mein Wasser fließt wieder ab - und es duftet wieder bei mir nach Keks und Zimt.
Merry Smellness!
Montag, 10. Dezember 2012
Dinner For One
Eigentlich halte ich mich schon für einen modernen Menschen.
Auch wenn ich wieder gern Briefe mit dem Füllfederhalter schreib. Wenn mir nicht grad wieder die Patronen ausgegangen sind.
Auch wenn ich in meiner Wohnung gerne Modernes mit Antikem mische.
Ikea meets Flohmarkt.
Auch wenn ich gerne den "Polizeiruf 110", DEFA-Filme und russische Märchen schaue, die mitunter schon dreißig Jahre alt sind.
Bei Weihnachtsmusik bin ich aber eher die, die - seit den Zeiten von Wham & Co. - die rockige Variante wählt.
Teig für Plätzchen wird zumeist nicht mehr aus mehreren Zutaten zusammengeknetet, sondern fertig in der Schachtel gekauft.
Und im Hause Ziggenheimer kommt auch des Nachts kein Nikolaus mehr durch den Schornstein geflutscht - nee, bei uns steht der Nikolaus frühmorgens, wenn noch alles schläft, mit wirren Haaren und dicken Augen aus dem Federbett auf, füllt gähnend die Stiefel der noch schlafenden Kinder und schlurft dann erst mal zum Zähne putzen.
Eines aber, wenn ich an Weihnachten und den bevorstehenden Wechsel in ein neues Jahr denk, ist all die Jahre gleichgeblieben: Ich liebe Märchen. Moderne Märchen. Märchen, die der Seele und dem Auge schmeicheln.
Und ich liebe dieses eine Pärchen, das es schon seit gut fünfzig Jahren gibt - und das irgendwie... nie zu alt wird.
Auch wenn ich wieder gern Briefe mit dem Füllfederhalter schreib. Wenn mir nicht grad wieder die Patronen ausgegangen sind.
Auch wenn ich in meiner Wohnung gerne Modernes mit Antikem mische.
Ikea meets Flohmarkt.
Auch wenn ich gerne den "Polizeiruf 110", DEFA-Filme und russische Märchen schaue, die mitunter schon dreißig Jahre alt sind.
Bei Weihnachtsmusik bin ich aber eher die, die - seit den Zeiten von Wham & Co. - die rockige Variante wählt.
Teig für Plätzchen wird zumeist nicht mehr aus mehreren Zutaten zusammengeknetet, sondern fertig in der Schachtel gekauft.
Und im Hause Ziggenheimer kommt auch des Nachts kein Nikolaus mehr durch den Schornstein geflutscht - nee, bei uns steht der Nikolaus frühmorgens, wenn noch alles schläft, mit wirren Haaren und dicken Augen aus dem Federbett auf, füllt gähnend die Stiefel der noch schlafenden Kinder und schlurft dann erst mal zum Zähne putzen.
Eines aber, wenn ich an Weihnachten und den bevorstehenden Wechsel in ein neues Jahr denk, ist all die Jahre gleichgeblieben: Ich liebe Märchen. Moderne Märchen. Märchen, die der Seele und dem Auge schmeicheln.
Und ich liebe dieses eine Pärchen, das es schon seit gut fünfzig Jahren gibt - und das irgendwie... nie zu alt wird.
Wünsche an das Universum
Vor kurzem schrieb mir jemand:
Und da stand ich nun. Unmöglich, einen klaren Wunsch zu erfassen, der bescheiden genug blieb und dennoch vor dem Universum bestehen konnte.
Morgen früh, nehme ich an, habe ich nicht Kreislauf. Oder Magen.
Morgen früh, nehme ich an, habe ich einen Mörderschnupfen.
"Und wenn Du [...] Wünsche hast, dann schicke sie an das Universum,
es wird sich um diese Dinge kümmern und Du kannst entspannt sein.
Denn es meint es gut mit uns - wieso auch immer."
Ja. Und dann stand ich da heute Nacht, die Terrassentür geöffnet, ich atmete eiskalte, klare Luft und schloss die Augen. Und ich dachte an meinen innigsten Wunsch. Doch noch bevor ich ihn an wohin auch immer zu richten vermochte, da kam noch ein Gedanke auf. Und noch einer. Verdammt. Welcher dieser Wünsche hätte es verdient, an das wohin auch immer gerichtet zu werden? Welcher von ihnen war nicht zu klein, zu nichtig? Wo beginnt man und wo endet man? Was ist das Wichtigste? Der Weltfrieden? Oder der Frieden erst mal vor der eigenen Haustür?Und da stand ich nun. Unmöglich, einen klaren Wunsch zu erfassen, der bescheiden genug blieb und dennoch vor dem Universum bestehen konnte.
Morgen früh, nehme ich an, habe ich nicht Kreislauf. Oder Magen.
Morgen früh, nehme ich an, habe ich einen Mörderschnupfen.
http://hhumanoid.tumblr.com/post/31863542669 |
Sonntag, 9. Dezember 2012
Vertrauensbeweis Oder: Alles reine Kopfsache?
Heute Abend fiel es mir wieder ein.
Der ultimative Vertrauensbeweis.
Irgendwie macht mir ja alles Angst: zu schnell, zu weit, zu hoch.
Wie reagiert man in Paniksituationen?
Wenn ich vor etwas weglaufen will oder gar muss, fühle ich mich wie gelähmt.
Wenn ich mit dem Rad einen Berg hinunterrase, hab ich Angst, dass ein Rad blockiert und ich weit über den Lenker hinausfliege.
Wenn ich mit dem Auto zu schnell fahre, hab ich Angst, ein Reifen platzt mir und alles gerät außer Kontrolle...
Stünde ich am Fenster eines brennenden Hauses, würde ich dann springen oder würde ich mir einreden, dass ich sowieso neben das Sprungtuch falle oder irgendeiner loslässt und ich auf den Boden knall - oder rettet man mich ja doch noch über die Leiter?
Kommt man dann überhaupt zum Nachdenken oder reagiert der pure, nackte Überlebenstrieb?
Ist es am Ende... doch immer wieder nur reine Kopfsache?
Diese Frage, diese Aufforderung, der ich schon vor Jahren nicht nachkommen konnte: "Schließ die Augen. Ich steh hinter dir. Und dann lass dich fallen, ich fang dich auf."
Wovor hatte ich Angst?
Dass der andere abgelenkt sein könnte? Durch ein Auto, eine Person, einen Ruf?
Dass der andere sich ausgerechnet im entscheidenden Moment am Kopf kratzen musste?
Dass vielleicht gerade das Telefon klingelte?
Dass der andere danebengreift und dann nur lacht: "OK, blöd, aber ist ja nix passiert"?
Ich wollte. Ich wollte wirklich. Aber ich konnte es nicht. Allein beim Gedanken, die Augen zu schließen und mich buchstäblich in die Hände des anderen fallenzulassen - ich konnte es nicht. Erst fing ich an zu zittern, dann zu albern - und dann zu weinen.
Bis heute kann ich es nicht. Aber vielleicht... schaff ich es noch.
Der ultimative Vertrauensbeweis.
Irgendwie macht mir ja alles Angst: zu schnell, zu weit, zu hoch.
Wie reagiert man in Paniksituationen?
Wenn ich vor etwas weglaufen will oder gar muss, fühle ich mich wie gelähmt.
Wenn ich mit dem Rad einen Berg hinunterrase, hab ich Angst, dass ein Rad blockiert und ich weit über den Lenker hinausfliege.
Wenn ich mit dem Auto zu schnell fahre, hab ich Angst, ein Reifen platzt mir und alles gerät außer Kontrolle...
Stünde ich am Fenster eines brennenden Hauses, würde ich dann springen oder würde ich mir einreden, dass ich sowieso neben das Sprungtuch falle oder irgendeiner loslässt und ich auf den Boden knall - oder rettet man mich ja doch noch über die Leiter?
Kommt man dann überhaupt zum Nachdenken oder reagiert der pure, nackte Überlebenstrieb?
Ist es am Ende... doch immer wieder nur reine Kopfsache?
http://weheartit.com/entry/23424518/via/marilamas |
Wovor hatte ich Angst?
Dass der andere abgelenkt sein könnte? Durch ein Auto, eine Person, einen Ruf?
Dass der andere sich ausgerechnet im entscheidenden Moment am Kopf kratzen musste?
Dass vielleicht gerade das Telefon klingelte?
Dass der andere danebengreift und dann nur lacht: "OK, blöd, aber ist ja nix passiert"?
Ich wollte. Ich wollte wirklich. Aber ich konnte es nicht. Allein beim Gedanken, die Augen zu schließen und mich buchstäblich in die Hände des anderen fallenzulassen - ich konnte es nicht. Erst fing ich an zu zittern, dann zu albern - und dann zu weinen.
Bis heute kann ich es nicht. Aber vielleicht... schaff ich es noch.
Freitag, 7. Dezember 2012
Deliver Me
Nicht neu, aber immer wieder... ach, entscheidet selbst :)
Es gibt diesen Song in verschiedenen Variationen, aber nur bei Sarahs Variante bekomm ich diese Wahnsinns-Gänsehaut... Vielleicht auch, weil ich es mit dem Film "Brokedown Palace" verbinde, den ich vor Jahren sah... Mit einer wahnsinnig guten Clare Danes. Ein Film um zwei Freundinnen, die nach dem Schulabschluss Ferien in Asien machen - und durch Unbedachtheit im Gefängnis landen.
Ein Film darüber, jedenfalls ist das meine Interpretation, wie viel Freundschaft wert ist, was sie noch wert ist in Zeiten von Schwierigkeiten; wie weit geht die Ehrlichkeit zu sich selbst? Und nein, ich verbinde mit diesem Film nichts in meinem realen Leben - aber er hat mich schon vor Jahren sehr berührt. Nicht zuletzt eben auch... mit dem bezeichnenden Ende des Films - unter Begleitung dieses Schluss-Titels...
Leider gibts diesen Titel nirgendwo im Netz zu kaufen, jedenfalls nicht als Einzeltitel. Watt soll ich mit ner kompletten CD, wenn mir nur ein Titel gefällt? Ich will ja auch keine Kuh kaufen, bloß weil ich ein Glas Milch trinken will :( Und auf dem bei itunes eingestellten Original- Soundtrack fehlt genau dieser Titel. Danke, dass es youtube gibt. Ich wollt schon vor lauter Frust das Internet löschen *smile*
Donnerstag, 6. Dezember 2012
Es ist Nikolaus
...und wie jedes Jahr ist mein Stiefel der einzige, der leer bleibt. Beharrlich hab ich ihn trotzdem jedes Jahr mit hingestellt. Manchmal soll sich das ja auszahlen.
Als dann heute pünktlich das Mama-Päckchen eintraf, dachte ich noch: Cool, so komm ich doch noch zu meinen Lebkuchen - auch wenn ich sie momentan immer noch nicht essen kann.
Aber denkste: Auf dem Päckchen deutlich in Druckschrift standen die Namen von Junior I und Junior II.
Was blieb mir also, als schweren Herzens das Päckchen weiterzureichen und zu seufzen: "Ist für euch, dürft ihr selber aufmachen."
Oh Mann.
Blöder Nikolaus.
Blöder Weihnachtsmann.
Alles blöd.
Oder??
Ich schenk mir jetzt einfach mal... ein Glas... äh... Wasser ein.
Als dann heute pünktlich das Mama-Päckchen eintraf, dachte ich noch: Cool, so komm ich doch noch zu meinen Lebkuchen - auch wenn ich sie momentan immer noch nicht essen kann.
Aber denkste: Auf dem Päckchen deutlich in Druckschrift standen die Namen von Junior I und Junior II.
Was blieb mir also, als schweren Herzens das Päckchen weiterzureichen und zu seufzen: "Ist für euch, dürft ihr selber aufmachen."
Oh Mann.
Blöder Nikolaus.
Blöder Weihnachtsmann.
Alles blöd.
Oder??
Ich schenk mir jetzt einfach mal... ein Glas... äh... Wasser ein.
Und da ist er
http://weheartit.com/entry/36148259/via/missadriene |
Heute Nacht starrte ich sinnlos ins Dunkel, gemischte Gefühle, gemischte Gedanken.
Warum noch hier und immer noch nicht woanders sein?
Worauf warten?
Der Streit mit Junior, der mich perplex macht, sprachlos.
Das Missverständnis zwischen Menschen, die sich mögen und nicht in der Lage sind, das zu klären.
Irgendwie... ist und bleibt es merkwürdig.
Wir Menschen sind ausgestattet mit zwei Armen, die man umeinander legen kann.
Wir haben Augen, um zu sehen, Ohren, um zu hören - und eine Stimme, um zu sprechen, uns verständlich zu machen.
Wir haben das Wort, wir haben die Schrift.
Wir haben das Telefon.
Wir haben das Handy.
Wir haben Internet.
Wir haben alle Möglichkeiten, um uns bemerkbar zu machen, uns verständlich zu machen, um aufeinander zuzugehen.
Merkwürdig nur...
Je mehr wir haben, desto weniger tun wir.
Und bleiben stumm in den denkbar falschesten Momenten.
Heute Morgen begann das Schneetreiben. Noch bevor Junior das Haus verließ und in die Arbeit fuhr. Und ich musste daran denken: Was würde sein, wenn ihm jetzt irgendwas passiert - und wir haben es nicht bereinigt?
Als zwei Stunden später das Telefon klingelte und er mich leise um Verzeihung bat und sich erklärte, begann ich zu weinen. Und hätte ihn am liebsten in die Arme genommen. Das mach ich heut Abend.
Mittwoch, 5. Dezember 2012
Run
Lauf.
Und wenn du dich umschaust,
wenn du zurückschaust,
dann nur,
um zu sehen,
wie weit du schon gekommen bist.
Auch wenn ein einziger Augenblick,
ein einziges Wort,
gesagt oder eben nicht gesagt,
dich dazu bringt,
abzustürzen.
Dann steh auf.
Und lauf weiter.
Warten auf den Schnee Oder: Angst essen Seele auf
Letzte Nacht konnte ich nicht schlafen. Ich lag am Fenster, ich hatte die Kopfhörer und hörte streichelzarte Melodien, die sich leise und sanft in meine Sinne schmeichelten.
Und ich sah dem Schneetreiben vor meinem Fenster zu, sah zu, wie wunderbar hell die Stadt in der Nacht wird, sobald die Welt getaucht ist in weiße Schneeflocken.
Ich mag das.
Ich mag diese Stimmung.
Und heute Nacht lieg ich hier. Der Schnee von letzter Nacht ist fort, noch bevor die Sonne aufging. Ich habs genau gesehen.
Und ich lieg hier. Und warte. Und warte. Darauf, dass die Schneeflocken treiben. Dass die Stadt hell wird.
Dann hab ich auch keine Angst mehr. Keine Angst mehr vor dem Dunkel. Keine Angst mehr vor der Nacht.
"Angst essen Seele auf", schrieb mir heut jemand. Ein Filmzitat. Ich kenne diesen Film nicht. Nur den Titel.
Und ja.
So ist es wohl.
Es ist schwer, mit Angst und ohne Zutrauen zu leben. Jeden Tag morgens zu beginnen und abends zu beschließen. Ich weiß, dass ich als Kind immer Angst im Dunkeln hatte.
Ich weiß auf den Tag genau, wann ich mein Zutrauen verlor.
Es war der 15. August 2006.
Jeden Tag kämpfe ich dagegen an.
Und wenn ich die Menschen reden höre, schreiben sehe, wie jeder von ihnen irgendwie... mit denselben Ängsten kämpft, dann erschüttert es mich, wie... krank das alles ist. Wie krank die Menschen geworden sind. Wie war das früher, wenn wir Menschen kennen lernten? Wir haben nach dem Namen gefragt und nach einem Wiedersehen. Und haben uns darauf gefreut. Uns stundenlang zurechtgemacht vor dem Spiegel und sind erwartungsfroh losgestürmt.
Worte wie "beziehungsunfähig" oder "ich weiß nicht, ich brauch noch Zeit" oder "ich kann mich nicht öffnen, ich hab Angst" oder "lass uns lieber aufhören, bevor wir uns weh tun" gab es irgendwie einfach nicht.
Und heute?
Heute sind wir schon kaputt, bevor wir überhaupt das erste Date haben.
Hinterfragen jede Aussage, jede Geste, jeden Blick, interpretieren.
Manchmal erinnert mich das ein wenig an eine Geschichte von Paolo Coelho, die ich vor langer Zeit las. Der Mann mit seinem Auto, der einen Wagenheber braucht. Und er beschließt, an der Tür eines Fremden zu klingeln und darum zu bitten. Tausend Dinge gehen ihm durch den Kopf. Tausend Fragen. Was würde der andere sagen, was würde er denken? Würde er ihm unterstellen, den Wagenheber behalten zu wollen? Und als der Mann endlich an der Tür des anderen klingelt und der andere auch öffnet, schreit der Mann den anderen an: "Deinen Wagenheber kannst du behalten!"
Und ist es heute in Beziehungen nicht auch so?
Wir sehen.
Wir hören.
Wir interpretieren.
Anstatt den anderen zu fragen, ihn anzusprechen.
Wir legen uns zurecht, wie wir es empfinden, und so wird es zu unserer Wahrheit - ganz gleich, ob es tatsächlich so ist oder nicht.
Daran zerbrechen wir fast.
Und laufen weg, bevor die Chance überhaupt eine Chance bekommt.
Und der Mann, der die Tür öffnet, versteht gar nicht, was hier passiert....
Und dann gibt es noch Menschen, die sagen "Ich hab dich lieb", und du freust dich irgendwie. Bis du feststellst, er sagt das auch allen anderen. Und das letzte bisschen Zutrauen geht dahin, geht verloren.
An was soll man noch glauben?
Scheiß verrückte, falsche Welt.
Worauf soll man noch warten?
Ich warte noch immer auf den Schnee.
Darauf, dass das Dunkel hell wird.
Und wenn es nicht mehr schneien wird, dann... warte ich auf den neuen Morgen.
Und ich sah dem Schneetreiben vor meinem Fenster zu, sah zu, wie wunderbar hell die Stadt in der Nacht wird, sobald die Welt getaucht ist in weiße Schneeflocken.
Ich mag das.
Ich mag diese Stimmung.
http://weheartit.com/entry/18844530/via/LitttleMissSunshine |
Und heute Nacht lieg ich hier. Der Schnee von letzter Nacht ist fort, noch bevor die Sonne aufging. Ich habs genau gesehen.
Und ich lieg hier. Und warte. Und warte. Darauf, dass die Schneeflocken treiben. Dass die Stadt hell wird.
Dann hab ich auch keine Angst mehr. Keine Angst mehr vor dem Dunkel. Keine Angst mehr vor der Nacht.
"Angst essen Seele auf", schrieb mir heut jemand. Ein Filmzitat. Ich kenne diesen Film nicht. Nur den Titel.
Und ja.
So ist es wohl.
Es ist schwer, mit Angst und ohne Zutrauen zu leben. Jeden Tag morgens zu beginnen und abends zu beschließen. Ich weiß, dass ich als Kind immer Angst im Dunkeln hatte.
Ich weiß auf den Tag genau, wann ich mein Zutrauen verlor.
Es war der 15. August 2006.
Jeden Tag kämpfe ich dagegen an.
Und wenn ich die Menschen reden höre, schreiben sehe, wie jeder von ihnen irgendwie... mit denselben Ängsten kämpft, dann erschüttert es mich, wie... krank das alles ist. Wie krank die Menschen geworden sind. Wie war das früher, wenn wir Menschen kennen lernten? Wir haben nach dem Namen gefragt und nach einem Wiedersehen. Und haben uns darauf gefreut. Uns stundenlang zurechtgemacht vor dem Spiegel und sind erwartungsfroh losgestürmt.
Worte wie "beziehungsunfähig" oder "ich weiß nicht, ich brauch noch Zeit" oder "ich kann mich nicht öffnen, ich hab Angst" oder "lass uns lieber aufhören, bevor wir uns weh tun" gab es irgendwie einfach nicht.
Und heute?
Heute sind wir schon kaputt, bevor wir überhaupt das erste Date haben.
Hinterfragen jede Aussage, jede Geste, jeden Blick, interpretieren.
Manchmal erinnert mich das ein wenig an eine Geschichte von Paolo Coelho, die ich vor langer Zeit las. Der Mann mit seinem Auto, der einen Wagenheber braucht. Und er beschließt, an der Tür eines Fremden zu klingeln und darum zu bitten. Tausend Dinge gehen ihm durch den Kopf. Tausend Fragen. Was würde der andere sagen, was würde er denken? Würde er ihm unterstellen, den Wagenheber behalten zu wollen? Und als der Mann endlich an der Tür des anderen klingelt und der andere auch öffnet, schreit der Mann den anderen an: "Deinen Wagenheber kannst du behalten!"
Und ist es heute in Beziehungen nicht auch so?
Wir sehen.
Wir hören.
Wir interpretieren.
Anstatt den anderen zu fragen, ihn anzusprechen.
Wir legen uns zurecht, wie wir es empfinden, und so wird es zu unserer Wahrheit - ganz gleich, ob es tatsächlich so ist oder nicht.
Daran zerbrechen wir fast.
Und laufen weg, bevor die Chance überhaupt eine Chance bekommt.
Und der Mann, der die Tür öffnet, versteht gar nicht, was hier passiert....
http://weheartit.com/entry/33474390/via/TheBee_ |
An was soll man noch glauben?
Scheiß verrückte, falsche Welt.
Worauf soll man noch warten?
Ich warte noch immer auf den Schnee.
Darauf, dass das Dunkel hell wird.
Und wenn es nicht mehr schneien wird, dann... warte ich auf den neuen Morgen.
Dienstag, 4. Dezember 2012
Zurück zur Normalität
http://weheartit.com/entry/45098513/via/nevergiveupjustdont |
Einen ganz leichten Kaffee trinken.
Also habe ich mir heiße Milch gemacht mit leichtem Kaffeearoma.
Damit mal bisschen mehr Normalität ins Leben zurückkehrt :)
Darf ich ehrlich sein?
Bekommt mir noch nicht. So'n Schiet.
Und nach den letzten fünf Tagen mit ausschließlich Musik und ein wenig Bloggen und so ohne den TV-Blödsinn, da dachte ich vorhin: Schalte ich doch mal ein. Immer nur Musik.. Ist ja auf Dauer auch irgendwie... ermüdend.
Also schaute ich mir heute das Programm im Nachmittags- TV an. Grundgütiger.
Schon nach fünf Minuten wühlte es schmerzhaft in meinem Magen. Es ist zum Fürchten. Oder eben zum Abschalten. Dann lieber doch eine schöne DVD oder doch zurück zur Musik.
Lachen musste ich aber doch, als ich vorhin einen Werbespot zu "Kondome schützen" sah - und wer war der Werbeträger? Boris Becker.
Ausgerechnet der. Hätte der mal in der Besenkammer dran gedacht ;)
Aber OK, ich will gar nicht böse sein - nur das Grinsen konnt' ich mir dann einfach nicht verkneifen.
Und sonst?
Dieser Tage habe ich mich gefragt, wieso ich ein Magengeschwür bekommen hab. OK, Stress im Job - aber ich habe seit 2 Jahren einen Azubi - und seitdem so gut wie keine Überstunden mehr. Ich hab mir - wenn ich das so sagen darf - Anerkennung und Respekt dort erarbeitet und wenn die Arbeit auch viel wird, es macht ja trotzdem Spaß.
Lange hatte ich Existenzsorgen und wusste nicht: Was wird morgen? Was wird nächsten Monat? Noch längerfristiger zu denken, habe ich mir kaum erlaubt - und das hat mich sicherlich am meisten gestresst. Heute muss ich so sicherlich keine mehr haben, es hat mich selber genug Kraft gekostet und zuende bin ich damit sicherlich noch nicht, aber ich habe es vor allem sehr wenigen Menschen zu verdanken, denen ich mein ganzes Leben lang dankbar dafür sein werde. Aus tiefstem Herzen.
Alleinerziehend zu sein ist nicht so einfach wie es mir vielleicht dachte. Möglicherweise hab ich auch im Vorfeld gar nicht darüber nachgedacht, sondern eben einfach nur gehandelt. Wenn man den ganzen Tag arbeitet und sich anschließend um die Kinder kümmert, ihnen Essen zubereitet, die Hausaufgaben kontrolliert, Schnittwunden verarztet, mit Platzwunden in die Klinik fährt, Schulstress mit den Lehrern und Direktoren ausbalanciert, den ersten großen Liebeskummer mitträgt und sich nachts in schlaflosen Nächten fragt, ob sie einen Schaden aus diesem Scheidungskrieg mitgenommen haben, ob man immer das Richtige tat, wenn man es für die Kinder tat, dann glaube ich schon... Dass ein Magengeschwür sicherlich das kleinere Übel ist - als Resultat der schwierigen Jahre. Und ist es nicht auch so, dass Stress sich erst bemerkbar macht, wenn er nachlässt?
Mental bin ich grad wieder so ein wenig in Knielage, aber... ich hab gelernt zu sagen, wenn mir etwas fehlt. Und dass das nicht falsch ist.
Ich frag mich nur, ob ich vielleicht... viel zu wenig gesagt habe - in all den ganzen Jahren, auch noch vor dem Ende meiner Ehe.
Oder ob es überhaupt jemanden interessiert hat. So wirklich ehrlich.
Heute jedenfalls... fühlt sich mein Leben echt besser an.
Fast so wie ich es mir immer gewünscht hab. Fast. Ein bisschen muss ich noch durchhalten.
Montag, 3. Dezember 2012
Flower Girl
Manchmal habe ich den Wunsch... einfach ein paar Sachen in einen alten, braunen Koffer zu packen, die Haare offen, ein irres, verrücktes Kleid tragen - und dann möchte ich mich in den Zug setzen und irgendwohin fahren, wo ich noch nie vorher war. Irgendwohin, wo es einfach nur... still und ruhig und schön ist.
Ein wunderschönes, aber verrücktes Kleid.
Nicht um aufzufallen.
Sondern um dem Moment etwas ganz Besonderes zu verleihen.
Etwas Seltenes. Das für immer bleibt.
Ich möchte einfach nichts denken müssen, nur fühlen, empfinden, Leichtigkeit, Unbeschwertheit - und sei es nur für diesen einen Tag.
Barfuss am Strand entlanglaufen, in diesem irren Kleid, Möwen füttern, irgendwo ein Glas Prosecco trinken und die fragenden Gesichter der Menschen denken... Wer ist sie? Woher kommt sie? Warum trägt sie so ein Kleid?
Ich frag mich grad... Wieso wünsch ich es mir immer besonders dann, wenn ich es sowieso gerade nicht kann? Und wieso tu ich es nicht dann, wenn ich es könnte?
Weil es immer irgendjemanden gibt, der sagt, dass es nicht geht?
Ich muss etwas ändern.
Damit ich antworten kann: "Doch, es geht."
Ein wunderschönes, aber verrücktes Kleid.
Nicht um aufzufallen.
Sondern um dem Moment etwas ganz Besonderes zu verleihen.
Etwas Seltenes. Das für immer bleibt.
Ich möchte einfach nichts denken müssen, nur fühlen, empfinden, Leichtigkeit, Unbeschwertheit - und sei es nur für diesen einen Tag.
Barfuss am Strand entlanglaufen, in diesem irren Kleid, Möwen füttern, irgendwo ein Glas Prosecco trinken und die fragenden Gesichter der Menschen denken... Wer ist sie? Woher kommt sie? Warum trägt sie so ein Kleid?
http://weheartit.com/entry/45134517/via/denisa_denu |
Weil es immer irgendjemanden gibt, der sagt, dass es nicht geht?
Ich muss etwas ändern.
Damit ich antworten kann: "Doch, es geht."
All You Need Is... Chocolate?
Little Miss Sunshine
Die gute Nachricht ist: Die Werte stabilisieren sich und die enormen Blutungen sind nur eine Stressreaktion des Körpers.
Er wollte eben nicht mehr.
Genauso wie ich nicht mehr will.
Also ich meine nicht, dass ich nicht mehr sein will.
Ich will nur nicht mehr... tun müssen. Erkämpfen müssen.
Dieser Tage verstärkt sich wieder in mir dieses Empfinden: Ich habe zu funktionieren. Ich habe fröhlich zu sein. Ich habe stark zu sein. Ich habe mir selbst zu helfen. Auch wenn es mir nicht gut geht. Oder irgendwie... gerade dann. Wenn Miss Sunshine nicht singt und nicht tanzt und nicht lacht - dann ist sie selber schuld und kann sich demzufolge auch nur selber in die Arme nehmen. Oder sich selber schreiben. Oder was weiß ich.
Aufmerksamkeit?
Zuwendung?
Oder gar... Nähe?
"Ich denk an dich"?
"Alles egal, Hauptsache, du wirst gesund"?
"In Gedanken bin ich bei dir"?
Ist es falsch, mir so etwas zu wünschen?
Und vielleicht gerade jetzt ... besonders? In Momenten wie diesen?
So häufig sind die noch nicht mal.
Bin ich so falsch?
Ich kann das nicht glauben.
Ich kann mir das nicht vorstellen.
Meistens weiß ich, dass ich mir allein helfen muss. Manchmal aber schmerzt es trotzdem unglaublich.
Jetzt muss ich zu meinem nächsten Termin. Um zu erfahren, wie es mit dem Magen weitergeht.
Gut natürlich. So hat es zu sein.
Er wollte eben nicht mehr.
Genauso wie ich nicht mehr will.
Also ich meine nicht, dass ich nicht mehr sein will.
Ich will nur nicht mehr... tun müssen. Erkämpfen müssen.
Dieser Tage verstärkt sich wieder in mir dieses Empfinden: Ich habe zu funktionieren. Ich habe fröhlich zu sein. Ich habe stark zu sein. Ich habe mir selbst zu helfen. Auch wenn es mir nicht gut geht. Oder irgendwie... gerade dann. Wenn Miss Sunshine nicht singt und nicht tanzt und nicht lacht - dann ist sie selber schuld und kann sich demzufolge auch nur selber in die Arme nehmen. Oder sich selber schreiben. Oder was weiß ich.
http://weheartit.com/entry/45088438/via/jumoret |
Zuwendung?
Oder gar... Nähe?
"Ich denk an dich"?
"Alles egal, Hauptsache, du wirst gesund"?
"In Gedanken bin ich bei dir"?
Ist es falsch, mir so etwas zu wünschen?
Und vielleicht gerade jetzt ... besonders? In Momenten wie diesen?
So häufig sind die noch nicht mal.
Bin ich so falsch?
Ich kann das nicht glauben.
Ich kann mir das nicht vorstellen.
Meistens weiß ich, dass ich mir allein helfen muss. Manchmal aber schmerzt es trotzdem unglaublich.
Jetzt muss ich zu meinem nächsten Termin. Um zu erfahren, wie es mit dem Magen weitergeht.
Gut natürlich. So hat es zu sein.
Sonntag, 2. Dezember 2012
Tethered....
Es ist immer und immer wieder erstaunlich, wie viele Songs es gibt... Über die Liebe... Es ist soviel darüber gesagt worden, gesungen worden, geschrieben worden - und irgendwie... wird es mir nie niemals über... Wenn es gut gemacht ist.. So wie dieses Video, diese Musik, das mir in der Gesamtheit Gänsehaut macht..
Heute, am späten Nachmittag bin ich durch die Straßen gelaufen. Kleine Schneeflocken rieselten herab. Ich liebe es. Ich liebe diese Stimmung, dieses Gefühl, das es in mir auslöst.
Schneeflocken mit der Zunge einzufangen, sie auf der Zunge zergehen zu lassen.
Mir war sehr schlapp zumute, meine Knie waren weich. Ich dachte, ich schaffe keinen einzigen Schritt mehr. Aber dann kehrte ich ein in dieses kleine Strandlokal. Ich trank einen Tee.
Er war noch sehr heiß, ich mochte spontan diesen karamelligen Geruch. Und mit einem kleinen Löffel braunem Zucker war er perfekt. Und ich schaute hinaus auf den See. Die kleinen Boote, angekettet am Steg, im Schein der Laternen. Sie wiegten sacht auf dem Wasser - und ich fühlte mich wohl. Mit diesem Tee. Mit diesem Blick hinaus auf das Wasser.
In diesem Moment fiel alles von mir ab. Kein Raum, keine Zeit mehr. Ich habe diesen Augenblick so unsagbar genossen.
Mag die Vorweihnachtszeit auch hektisch und stressig sein... Es liegt an Dir, ob Du das mitmachst - oder in Deinem eigenen Tempo gehst...
Samstag, 1. Dezember 2012
I Found You - Culture Kultür
....bei Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker :)
Die Mörder-Medikamente und ihre Nebenwirkungen haben mich derzeit geschafft, der Blutverlust hat mich mittlerweile erschöpft und alles, wonach mir im Moment ist, ist neben Schlafen vor allem Musik hören. Auf dem Bett liegen, nur ein wenig Beleuchtung, es ist warm, die Heizung bollert und ich trage zwei Strickjacken - aber wenn ich so durch youtube hin und her flirre, hier und da reinhöre, dann bin ich mitunter schon nach den ersten Takten in einer ganz anderen Welt. Träume mich weit weg, irgendwohin, wo es warm und schön ist, wo das Meerwasser meine nackten Füße umspielt, wo der Duft von süßen, reifen Früchten in der Luft liegt, ein zarter Duft nach frischem Kaffee (mein Gott, mich lechzt danach, drei Tage Käffchenabstinenz sind fast eine Ewigkeit :))... Hach ja. Wende ich den Kopf und schau zum Fenster hinaus, dann ist es dunkel, überall leuchtet schon die Weihnachtsdeko und auf den Straßen ist es - mit Verlaub - arschglatt.
Weihnachten empfinden die Menschen mittlerweile ziemlich kritisch, konsumgeladen und vor allem stressig.
Das ist es wohl auch. Als ich heute Morgen den Weg in den Supermarkt wagte, weil die Glühbirne in meinem Badezimmer ihren Geist aufgegeben hatte (und ein fensterloses Bad ohne Beleuchtung ist nun mal... äh... schwierig ;)), da dachte ich, ich träume, wir haben wieder Sozialismus und in den Kaufhallen gibt es gerade Bananen und Orangen im Angebot. Irre. Ich frage mich, was an einem 1. Dezember so anders ist als an einem 1. Juni oder 1. August. Glauben die alle an den Maja-Kalender, der ja in Bälde endet und nach dem also die Welt untergehen soll - und horten die Menschen nun alles, was sie noch kriegen können?
Ich meine, heutzutage kannst Du beinah rund um die Uhr einkaufen gehen, na jedenfalls jeden Tag außer Sonntags (und manchmal sogar dann), es gibt jeden Tag alles wie gehabt, nichts ist anders - doch die Straßen in der Stadt, die Parkplätze vor den Supermärkten und in der Innenstadt sind bis zum Brechen gefüllt. Wirklich irre.
http://weheartit.com/entry/40087911/via/vickymaltesers |
Ich mag dieses Gefühl, kleine Überraschungen auszudenken und das Gesicht sehen, wenn sie ihre liebevoll gepackten kleinen Schachteln öffnen.
Ich brauch keine Geschenke, die teuer, groß und prunkvoll sind. Oder gar Praktisches wie Küchengeräte oder so ein Horror.
Mir genügt etwas ganz Kleines, mit dem man mir das Empfinden und die Liebe zeigt.
Ich wünsch Euch einen schönen 1. Advent.
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