Lustig irgendwie... Wenn man jeden Tag in die Arbeit geht, fehlt einem die Zeit für so einige Sachen. Kühlschrank abtauen. Rechnungen bezahlen. Weihnachtsgeschenke einkaufen. Weihnachtskarten schreiben.
Ich habe jetzt zwei ganze Wochen lang brav das Bett gehütet, nein Quatsch, aber mir doch von Herzen Ruhe gegönnt. Viel geschlafen, viel gelesen, bisschen geschrieben.
Aber im Grunde nix von dem gemacht, was ich eigentlich hätte tun können. Oder sollen? Nun beginnt der Countdown, noch zehn Tage, dann fahren wir ans Meer - und ich freu mich wahnsinnig darauf. Weihnachten... zu Hause. Irgendwie ist und bleibt es ja doch ein zu Hause.
Heißt: Alles das, was ich in den letzten beiden Wochen auch nicht gemacht habe, fällt in die kommenden Tage. Hübsch nach der Arbeit. Ist mir noch zu helfen? Nein. Vermutlich nicht.
Woher kommt das eigentlich, dass, wenn man Zeit und Ruhe hat, trotzdem nicht macht, und losstürmt, sobald der Doc grünes Licht anknipst? Ich bin mir sicher: Hätte er mich noch bis Weihnachten krank geschrieben, dann würde mein Kühlschrank in diesem Jahr nicht mehr abgetaut. Die Weihnachtsgeschenke am 20. Dezember bei amazon eingekauft, das Kind am 24. Dezember zum Briefkasten geschickt und auf die Deutsche Post geschimpft: "Gebühren erhöhen und dann dauert das!"
Apropos wittern. Sprach ich nicht eingangs vom Wittern? Manche Leser von Euch werden sich vielleicht noch an die Story erinnern - Helma hatte den Kanal doch schon mal voll, und als ich gestern Nachmittag in meiner Küche stand und Wasser in das Becken laufen ließ, wusste ich sofort: "Ett is wieder soweit!" Leicht entnervt den Schrank ausräumen, leicht entnervt alle Zu- und Ableitungen abschrauben, durchspülen - leider nein: Das Wasser stand, wo es stand: im Abwaschbecken.
Komplett entnervt die Hausverwaltung informiert und dieses Mal wenigstens versprach sie umgehende Hilfe. Umgehend hieß: heute Morgen ab acht Uhr. Erschienen sind die Monteure Punkt neun Uhr und während sie vermutlich noch glaubten, sie hätten leichtes Spiel bei mir, lief das Wasser auch nach fünf Stunden des Kurbelns, Machens und Tuns nicht ab. Dafür hatte sich in meiner Küche - mal wieder - ein unangenehmer Gestank ausgebreitet. Super. Dann klingelte die Nachbarin an der Tür: "Sinn dä Klemmner bei Ihnän? Bei uns läuft das nämmich auch nich mehr ab!"
"Zu Ihnen kommen wir gleich", strich sich Monteur I leicht entnervt über die Stirn und nachdem sie beschlossen hatten, quasi das Lager zu wechseln, es von der Nachbarwohnung aus noch mal zu versuchen, da klingelte die Mieterin aus dem Erdgeschoss: "Na saachen Se ma, wird da bei Ihnen was gemacht?" - "Äh. Ja. Es wurde was gemacht. Die Herren sind jetzt nebenan." - Und kaum wurde die Tür zur Nachbarwohnung geöffnet, polterte Miss Erdgeschoss auch schon los: "Na saachen Se ma, könnense nich bescheid sagen, wennse da was dran bauen? Bei mir läuft alles in die Küsche - a-l-l-e-s - und es sieht schwarz aus und stinkt!" Kniefall im Geiste, ich sahs förmlich vor mir, dann noch mal der leicht entnervte und zugleich um Vergebung bittende Ton: "Zu Ihnen kommen wir dann auch gleich."
Auch Junior rümpfte sichtbar un-begeistert die Nase: "Scheiße ey, was is denn hier los?"
Ich entgegnete ungerührt: "Na gut, dass du endlich da bist, ich geh dann mal duschen und fahre zum Arzt."
Inzwischen ist gut durchgelüftet, habe ich in jedem Zimmer Kerzen entzündet, die zarten süßen Duft verströmen und mir.. gehts wieder gut. Vor allem, wenn ich auf den wunderschönen Strauß mit weißen Blumen schau, den mir der heutige Überraschungsgast des Tages, Frau I. aus M., ins Haus brachte. Wow. Blumen bekomm ich so gut wie nie geschenkt. Außer zu Geburtstagen.
Wenn also das Magengeschwür für ein was gut war, dann dafür, dass ich innerhalb einer Woche gleich zwei Blumensträuße geschenkt bekam. Einen davon von Cheffe persönlich.
Jetzt nur nichts ausreizen und morgen wieder arbeiten gehen. Sonst holt er sie womöglich wieder ab :)
Aber das Wichtigste heute: Mein Wasser fließt wieder ab - und es duftet wieder bei mir nach Keks und Zimt.
Merry Smellness!
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