Donnerstag, 13. Dezember 2012

Spongebob Schwammliese

Manchmal fahr ich nur für ein paar Tage ans Meer, zu den Eltern oder auch woanders hin. Und wenn ich dann wieder zurückkehre, ist mir oft, als käme ich aus einer ganz anderen Welt.
Ein Alien kehrt nach Hause *hä hä*
Hach, ich liebe diese Zeit am Meer - aber ich will nicht schon wieder mit der Schwärmerei anfangen. Diese Zeit dort jedenfalls, die sauge ich immer auf wie ein Schwamm - so wie alle schönen Momente nach einer Regenzeit.

http://www.myspass.de/myspass/media/images/videos/10/2510_294x165.jpg
Ähnlich erging es mir heute. Na ja, sagen wir: NACH den heutigen Startschwierigkeiten. Es ist doch immer wieder faszinierend, wie schnell der Mensch sich an Annehmlichkeiten gewöhnt. Zum Beispiel in nur zwei Wochen des Daheimfristens daran, zu einer chilligen Uhrzeit wie 10 Uhr oder gerne auch etwas später zu duschen oder gleich in der Badewanne zu aalen - und niemand hetzt oder drängt dich.
Es ist jedenfalls ganz anders, als so wie heute Morgen um Punkt 6 Uhr noch leicht übernächtigt das Badezimmer zu betreten, noch halb im Schlaf den Duschhahn aufzudrehen - und beim Einsteigen in die Badewanne einen gekonnten Spagat hinzulegen, einzig und allein gebremst durch das Badewannenregal. Das ist übrigens aus Holz. Echtem Holz. Schmerzhaftem Holz. Fragt mein Bein. Es schillert bereits jetzt vom Knie abwärts in den prächtigsten Farben. Zwar noch in Aquarell, aber das wird sicher noch. Tjaja. Sah ich mich noch nach den letzten Nadelstichen meines Hausarztes einer Erklärungsnot mit der Drogenrazzia ausgesetzt, so sehe ich heute Abend aus, als hätte ich im Boxring mit einem Liliputaner gematcht.
Ich gebe zu, mich überkamen erste leise Zweifel, ob ich mir wirklich den richtigen Tag dafür ausgesucht hatte, wieder Büroluft schnuppern zu wollen.

Aber dass mich wirklich jeder so herzlich dort begrüßen würde von wegen: "Hey, schön, dass du wieder da bist!" - das ließ mich dann doch über jedem Zweifel erhaben sein.
Hach ja.
Guten Tag, lieber Bürokaffee, du schmeckst mir leider nur noch nicht.
Guten Tag, liebe Bürokekse, ihr schmeckt mir leider auch noch nicht.
Guten Tag, lieber Bürocomputer, du Scheißding, du wolltest mal wieder nicht so wie ich das wollte.
Guten Tag, liebes Bürotelefon, ich hätte dich gerne unter Zeugen aus dem Fenster gekracht.
Guten Tag, liebe eingestaubten Akten, ihr seid leider nicht von selbst in den Ordner gewandert.

Nichtsdestotrotz verließ ich um Punkt 17 Uhr das Büro mit beschwingtem Schritt und einem seltsamen Glanz in den Augen. Nein, in meinem Tee war nix, nicht mal Zucker. Ich glaube einfach nur, dass ich doch irgendwie alles richtig gemacht hab: Zu Hause ist es echt schön - aber da neige ich zur Lethargie. Unter Menschen zu sein, mit ihnen zu albern, Spaß zu haben und nebenbei sogar noch produktiv zu sein - das ist einfach ein Elixier. Logisch: In einer Woche gibts ja auch Weihnachtsferien *hä hä*
Um 18 Uhr jedenfalls war ich wieder daheim - und besitze noch immer den Elan von 12 vollgesaugten Schwämmen!

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