Ich kenne niemanden, der ewig leben möchte.
Ewige Jugend.
Ewiges Sein, ohne zu ermüden.
Aber der Moment hier, den Moment genießen. Können. Dürfen.
"Wenn sie erst mal groß sind", solange sie klein sind.
"Jetzt bin ich dran", wenn sie erwachsen geworden sind.
Pläne schmieden.
Träume entwickeln.
Träume in den Nachthimmel buchstabieren.
Und dann ist von einem Moment zum anderen alles anders.
Sich wiederfinden neben piepsenden Geräten. Fremden Menschen.
Untersuchungen.
Warten.
Mit zitternden Händen Rufnummern wählen.
Schlaflos.
Der Morgen danach, verschmiertes Mascara um die Augen.
Den Mantel hast Du noch immer an. War doch auch viel zu kalt.
Nicht mal abgeschminkt, und nun bist du noch mal einhundert Jahre älter.
Fuck the hundred.
Worte erbrechen, weil raus muss, was raus muss.
Wir sind so jung, wie wir uns fühlen.
Wir schauen in Spiegel und verstehen die Silberfäden im Haar gar nicht, die zarten Linien um die Augen, um den Mund, weil wir uns keinen Tag älter fühlen als wir uns mit dreißig fühlten.
Die Hände ineinander legen und sich sicher fühlen. Sich geborgen fühlen.
Nachts nah beieinander liegen und das Glücksgefühl tief in sich genießen.
Morgens die Augen öffnen und das Glücksgefühl tief in sich genießen.
Nichts ist selbstverständlich.
Nichts ist für die Ewigkeit.
Wir vergessen das viel zu oft. Wir vergessen das viel zu sehr. Wir genießen zu wenig.
Ich will das nicht.
Nicht die Chance vertan haben, Dir zu sagen, wie sehr ich Dich liebe.
Nicht die Chance vertan haben, Dir zu sagen, wie sehr ich es liebe, mit Dir zu sein.
Nicht die Chance vertan haben und alles auf später zu verschieben, auf zu spät.
Ich habs kapiert.
Tut das nicht.
Nein, der Song passt nicht heute nicht. Aber ich empfinde ihn als wohltuend kraftvoll.
6 Kommentare:
Oh nein. Habe nachts von dir geträumt , weil ich mir Gedanken gemacht habe. :( Bin in Gedanken bei euch und wünsche alles Glück der Welt. *drück* <3
Fühle Dich umarmt. Ich bin froh, dass der Song nicht passt :-*
Sehr be-rührender Text, liebe Helma!
...ich hadere tatsächlich mit dem Alter. Nicht der Falten wegen. Nein. Sondern wegen der Unsterblichkeit, derer ich mich früher sicher wähnte. Und der angenommenen Unkaputtbarkeit. Und dem Glauben, die Sterne vom Himmel holen und neue dranpappen zu können. Und weil ich dachte, ich könnte die Welt verbessern und jetzt damit zu tuen habe, meine Ecken und Kanten zu polieren. Und jetzt schaue ich um mich. Und es fehlt. Menschen. Seelen. Gefühlt nicht Abgeschlossenes. Dabei bin ich in Fülle. Dabei lebte ich stets entsprochen meiner Optionen und bin nicht gram mit mir. Und dennoch trauere ich der Zeit zurück, als ich glaubte, die Ewigkeit zu besitzen. ;-)
Ausnahmsweise mal ein Lied, welches das Pubertier und ich gleichzeitig mögen. Ihm ist mein Musikgeschmack nämlich zu heavy und schräg ;-))
https://www.youtube.com/watch?v=KRAMNWzfjcg&index=1&list=RDKRAMNWzfjcg
PMS: ich habe mir auf Deiner Seite einen Wolf nach D-einer imale-Adresse gesucht.... Bin zwar ein ausgesprochener Mail-Muffel, wollte Dir aber ganz kurz etwas ausserhalb der Öffentlichkeit mitteilen.
Lieben Gruß,
Nana (vibesbild(ät)gmail.com)
"Zuversicht lässt Flügel wachsen." Else Pannek
Es wird gut! Basta!
Liebe Grüße
Mir wird ganz schwer ums Herz, wenn ich das lese. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und dass bald wieder die Sonne scheint.
Dazu kann man eigentlich nichts schreiben. Solltest du reden möchten, gib Bescheid.
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