Donnerstag, 8. Juni 2017

Erkenntnis des Tages



Kein Mensch liebt dich bedingungslos.


Kein einziger.
Es ist immer und überall mit irgendetwas verbunden. 









21 Kommentare:

Orlando Gardiner hat gesagt…

Liebe Helma, liebst Du bedingungslos? Außer Deine Kinder? Es ist seh schwierig und es gibt immer Situationen, wo man selbst erkennt, dass man nicht unfehlbar ist. Aber allein diese Erkenntnis und der Wille, etwas dagegen zu tun ist doch der richtige Weg. Der Weg ist das Ziel, wie immer ;-)

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Ja Ken, das tue ich.

Pyrgus hat gesagt…

Ist das nicht auch eine Lernsache? Manch Einer begibt sich auf den Weg, gleicht alles Für und Wider ab und kommt dahin, dass er mehr oder weniger bedingungslos lieben kann, ein Anderer sieht die Notwendigkeit erst gar nicht, sich dahingehend weiterzuentwickeln.
Es gehört auch viel dazu, bedingungslos zu lieben... zuerst mal eine große Portion Selbstliebe.
Ganz liebe Grüße
Gabi

Herr MiM hat gesagt…

Das würde ich auch so sagen. Es hat aber den Vorteil, dass es alles angenehm berechenbar macht. Wäre es nicht so, würde meine Welt ziemlich ins Wanken kommen.

gretel hat gesagt…

Meinen Hund und meine Kinder liebe ich bedingungslos und das ist wohl umgekehrt ähnlich.
Bedingungslose Liebe unter Erwachsenen - halte ich persönlich für sehr gefährlich. Mag zwar zynisch sein, aber ich glaube, da kann man ganz schnell heftig verarscht, ausgenutzt und abhängig werden...
Lieben Gruß

Anonym hat gesagt…

Mit Haut und Haaren, ganz oder gar nicht. Das unterschreib ich sofort. Aber bedingungslos? Tu ich das, außer bei meinem Sohn? Es gab da mal jemanden, ja. Und ich war zu keiner Zeit so weit davon entfernt, mich selbst zu lieben, weil ich nur noch das was er sagte, war und tat zu lieben, mit einer solchen Intensität, dass ich krank darüber wurde, krank an Körper und Seele. Mein ganzes Denken und Wollen nur auf ihn gerichtet und dass es ihm gut gehe, ohne darauf zu achten, ob es mir auch gut tut.

Ich halte das heute auch für gefährlich, damals ging ich darin auf, über alle Schmerzgrenzen hinweg.

Ich weiß nicht, ob ich damit erfasst habe, was du wirklich mit "bedingungslos" gemeint hast. Es ist schon ein sehr, sehr großes Wort. Ich vergleiche es mit dem, was ich für meinen Sohn empfinde, und das wird niemals ein Mensch, der nicht auf diese Weise mit mir verbunden ist, von mir bekommen, ganz einfach, weil ich es nicht leisten könnte und auch, weil es der Tod für mein Seelenheil wäre.

Anonym hat gesagt…

Und jetzt der Satz nochmal mit Sinn drin: ;) ...weil ich komplett damit ausgefüllt war, das was er sagte, war und tat zu lieben...

Anonym hat gesagt…

Bedingungslose Liebe hat NICHTS mit "keine Grenzen setzen" zu tun.

Grüsse
A.

Nelly aus Sachsen hat gesagt…

Ich glaube nicht an Selbstlosigkeit, alles hat seinen Zweck. Als Mindestmaß das eigene gute Gefühl Gutes zu tun. Daher gibt es für mich keine selbstlose Liebe, aber bedingungslose schon ;-)

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Gabi, ich bin noch nicht ganz sicher, ob es eine Lernsache ist oder "einfach" Teil einer Grundeinstellung zum Leben, zum Lieben und zum Miteinander.

Berechenbar, Herr MiM? Ich empfinde es als phasenweise recht.. ermüdend. Aber das liegt dann wohl eher in den Konsequenzen einer unterschiedlichen Lebens- bzw. Liebensart.

Liebe Gretel, liebe Amorsolalex - für mich steht bedingungslose Liebe tatsächlich nicht gleichbedeutend mit "keine Grenzen setzen" und auch nicht mit Selbstaufgabe oder gar Abhängigkeit. Letzte Nacht schlief ich, wenn überhaupt, eine einzige Stunde, permanent gingen mir diese und andere Dinge durch den Kopf und ich dachte schon auch an die Liebe zu bzw. von den Kindern - und die empfinde ich ebenfalls als bedingungslos. Die meinte ich hier jedoch nicht.
Mir ging es hier eher um dieses Erfüllen (müssen) der Erwartungshaltung eines anderen. Das Erfüllen des Anspruchs an den anderen, damit eine Beziehung funktionieren "darf" oder nicht.
Ken fragte mich, ob ich bedingungslos liebe und ich sagte ja. Weil ich es tue, indem ich meinen Partner genau so nehme wie er ist. Das bedeutet zwar nicht, dass es nicht Dinge gibt, die mich nerven oder stören oder dass ich den anderen machen ließe, was immer er wollte, egal, was es mit mir machen würde; dass ich ihm, um es mit A.'s Worten zu sagen, keine Grenzen setzen würde - aber es bedeutet, dass ich weder den Anspruch habe noch gar versuchen würde, einen anderen Menschen aus ihm zu machen. Einen Menschen, der dann meinen Erwartungen und Ansprüchen genügen würde. Einen Menschen, der dann nach meinen Wertvorstellungen und Prinzipien lebt.
So eine Beziehung will ich nicht haben und auch nicht führen.
Ich will ich bleiben können, so wie ich den anderen ihn sein lasse. Und entweder es passt oder es geht eben nicht.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Ganz genau, Nelly!

gretel hat gesagt…

Wahrscheinlich hat jeder seine eigene Definition von "bedingungslos". Für mich ist zum Beispiel wichtig, dass sich Geben und Nehmen letztlich die Waage halten. Bekommt das Unterbewusstsein-ganz ohne Aufrechnung- eine Ahnung davon, dass man selbst immer viel mehr gibt als erhält, dann schwindet die Liebe von selbst irgendwann. Und das ist für mich eindeutig eine Bedingung, ich möchte gerne etwas erhalten von einer geliebten Person, egal ob Partner, Freundin oder Verwandter. Und wenn ich jemanden so liebe, wie er ist und ihn nicht ändern will, dann hat mein Bauch wahrscheinlich schon eine Vorauswahl getroffen...

ganga hat gesagt…

Liebe Helma,

es ist so selten, dass ein Menschen einen anderen so nimmt wie er ist.
Und das Menschen den anderen überhaupt einmal erkennen!

Hinzusehen, mit wem man es zu tun hat. Passiert oft nicht. Es werden die eigenen Vorstellungen, Einstellungen, Bedürfnisse, ... auf den anderen projiziert.
Was für eine Langeweile!

Macht es das Leben doch erst spannend, wenn andere Pole dazu kommen. Beflügelt es doch und kann die eigene Welt erweitern.

Herzliche Grüße
und guten Schlaf
Ganga

JULiANE hat gesagt…

Ich mit 20: Ich will jemanden, der mich bedingungslos liebt! *heul*
Tante Hilde (70): Quatsch! Bedingungslose Liebe ist ungesund für alle Beteiligten.
(-> Rest wie gretel und amorsolalex)

Anonym hat gesagt…

Eine Grenze zu setzen ist aber auch eine Bedingung. ;) Nein, ich weiß, das wäre jetzt Wortklauberei.
Aber nach deiner Erklärung verstehe ich besser, was du meintest. Den anderen annehmen, wie er eben ist. Hieße aber auch, jemanden, der hohe Erwartungen hat und häufig wegen deren Nichterfüllung eingeschnappt ist, so sein zu lassen, weil das wohl irgendwo zu seinem Charakter gehört. Sich das dann nicht anzunehmen bzw. sich nicht verantwortlich zu fühlen, diesen Erwartungen gerecht zu werden, wäre dann wieder das Grenzen setzen.

Ich gebe zu, zwischen "eingeschnappt sein" und "Liebesentzug" ist der Übergang manchmal fließend, zumindest der gefühlte, für denjenigen, der es zu spüren bekommt. Trifft letzteres aber wirklich zu? Das wär schon sehr hart.. Bestenfalls wird derjenige erkennen, dass es nur seine eigene überzogene Erwartungshaltung ist, die ihm grad weh tut und nicht weil der andere aus "Böswilligkeit" nicht das tut, was er in seinen Augen sollte. Letztendlich hilft nur reden. Man kann auch keine "Bedingungslosigkeit" erwarten, nur weil man diese selbst gibt. Auch wenn ich es so sehe wie Gretel, dass sich in Beziehungen das Geben und Nehmen die Waage halten sollte und zwar, weil beide darauf achten.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Gretel, nach dem Lesen der ersten und jetzt auch der weiteren Kommentare denke ich auch, dass es wohl eher eine Frage der (eigenen) Definition ist. Denn das, was Amorsolalex beispielsweise im ersten Kommentar beschreibt, empfinde ich persönlich nicht als bedingungslose Liebe, zeigt aber umso deutlicher, wie sehr die Fähigkeit, selbst bedingungslos lieben zu können, auch mit der Einstellung und der Liebe zu sich selber zu tun hat.

Ja Ganga, so erlebe ich es eben auch: Es werden Gedanken, Emotionen, Vorstellungen von sich auf den/ die andere/n projeziert, die aber eben mit sich selbst und nicht mit dem anderen zu tun haben. Man ist unter Umständen somit gar nicht wirklich in den/ die andere/n verliebt, sondern in dessen/ deren Vorstellung vom Partner. Und wenn nach und nach die Realität, die gerne auch erst im miteinander leben entdeckt wird, zutage tritt, dann beginnt der eine, mit der Diskrepanz zwischen Vorstellung und Realität zu hadern und er beginnt zumeist auch, den anderen eben nach seinen Vorstellungen haben zu wollen. Ihn sich so zu "erziehen", wenn ich das mal so überspitzt ausdrücken darf.
Früher dachte ich auch, dass, je ähnlicher man sich sei, die Beziehung umso inniger sei. Grad weil meine ganz persönliche Erfahrung war, dass Unterschiede sich zunächst sicherlich anzögen, einem aber auf Dauer das Leben auch ziemlich krisselig machen können.
Heute denke ich, der Weg (zumindest für mich persönlich) liegt irgendwo dazwischen. Sich völlig gleich und ähnlich zu sein empfinde auch ich als ausgesprochen langweilig. Eben weil man sich kaum erweitern kann dadurch, dass man nicht durch andere Denkweisen und Blickwinkel gefordert wird.

Ja Juliane, wie schon gesagt: Es ist vermutlich eine Sache der Definition. Was man für sich darunter versteht ;) Ich persönlich kann nicht sagen, dass es ungesund wäre.

Liebe Amorsolalex, Liebesentzug und eingeschnappt sein fände ich ziemlich kindisch - mir gings eher um das Hadern mit der Situation und den möglichen Konsequenzen daraus (passt man wirklich im Alltag zusammen etc.). Ich denke, dass auch die Grenze zwischen Erwartungshaltung und Wunsch an den anderen, mich so sein zu lassen wie ich auch bin, eher fließend ist. Es ist gar nicht so, dass ich diese Erwartung habe. Ich kenne den anderen, ich weiß, wie er tickt, wann ich ihm besser aus dem Weg gehe, mich zurückziehe, mich zurücknehme - oder es krachen lasse. Aber ich möchte nicht, dass der andere versucht, mich zu verändern. Dass er versucht, mir seine Grundprinzipien zu übertragen, nach denen ich zu leben hätte, oder zu versuchen, dass ich die Welt mit seinen Augen sehe etc. oder er mir erklärt, dass eine Beziehung sonst nicht funktioniert, man besser eigene Wege geht.
Und ich für mich denke, dass diese Form des Grenzen setzens nichts mit bedingungslos zu lieben zu tun hat, sondern eher als gesunden Mechanismus sich selber gegenüber.

Grażyna hat gesagt…

Liebe Helma, ich dachte an die Natur und daran, wie der Baum jedes Jahr wieder grün wird, auch wenn wir die Erde verseuchen.
Der Baum denkt nichts Schlechtes und der schaut nicht nach unten, sondern der Sonne entgegen Richtung Wachstum, wie schön!
Ich versuche auch so zu sein und den „dunklen Flecken der Erinnerungen “nicht erlauben, bei mir zu bleiben, sondern jeden Tag auf Neue die Kraft zu haben im Kleinen neu anzufangen.
Ich versuche es immer wieder und merke, wie frei und leicht das Leben sich anfühlt…
Bei der lieben Frau Hummel habe ich dich „gesehen“ und als Leserin eingetragen.
Alles Liebe dir von der Grażyna:)

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Grazyna, herzlich willkommen bei mir und vielen lieben Dank für Deine Worte. Ich finde sie umso schöner, weil es mein Lebensprinzip beschreibt: sich auf das zu konzentrieren, was positiv, was schön ist, mich darüber zu freuen, all das zu genießen - und versuchen, alles andere hinter mir zu lassen. Das klappt natürlich nicht immer und auch nicht immer gleich gut - aber manchmal kommen sie eben doch zurück, die unbeschwerten Momente.

Puschkalina hat gesagt…

Ich lese schon sehr lange deinen Blog und habe mich noch nie zu Wort gemeldet. Aber nun möchte ich dir sagen, dass ich dich jetzt einfach gerne in den Arm nehmen würde. Monika

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Dafür bin ich Dir grad sehr dankbar. Weils einfach nicht immer Worte braucht 🌻

Rain hat gesagt…

Wenn bedingungslose Liebe beinhaltet, nur das Beste für die geliebte Person zu wollen unabhängig von der eigenen Beteiligung an deren Leben: Dann gibt es bedingungslose Liebe nicht. Höchstens zwischen Mutter und Kind.

Wenn bedingungslose Liebe aber die eigene Teilhabe an dieser Liebe bedeuten soll in dem Sinne, dass man für den Anderen Alles tun würde (was ja die eigene Anwesenheit in seinem Leben automatisch mit unterstellt^^), dann gibt es sie.

Ich stelle gerade fest , dass sich daraus eine unangenehme Konsequenz ergäbe:
Wer keine Kinder hätte, könnte demnach nicht bedingungslos lieben.

Vielleicht tut man 5% der Menschen damit Unrecht, aber auch Wahrheiten, die nur für 95% gälten, hätten ihre Existenzberechtigung, finde ich.

Tapfer bleiben, Frau Helma.