Es gab mal eine Zeit, da fand ich den Valentinstag schön. Einander zu zeigen, dass man sich liebt. So wie an Geburtstagen, an Weihnachten und hoffentlich dem ganzen sonstigen Jahr über auch.
Einen besonderen Tag extra auch für die Liebe zu haben, daran fand ich irgendwie nix Schlimmes. Vor allem deshalb nicht, weil die Liebe für mich immer noch zu den wenigen elementaren Dingen im Leben gehört.
Hübsche Wäsche anziehen, Kinokarten besorgen, eine gemeinsame Badewanne mit allem Drum & Dran, eine Rose ins Büro schicken lassen (und nicht wissen, dass der Mann genau ab dem 14. für drei Tage nicht dort sein wird - das arme Ding! Also die Rose! Drei Tage im Pappkarton, ohne Licht und das Wasser inzwischen... na ja.) - na ja, so Dinge halt. Nicht jedes Jahr dasselbe, e bissl Überraschungseffekt sollte schon noch sein. Aber...
Aber irgendwann wurde es mir irgendwie zuviel: Kaum ein Medium, das einem nicht schon mindestens zwei Wochen zuvor auf inzwischen sehr penetrante Weise verdeutlichen wollte "Kauf mich! Denk dran - es ist der 14.!" Ich weiß nicht, aber irgendwie verlor es seinen Reiz für mich. Wenn ich etwas soll, dann mag ich es nicht mehr. Und je mehr ich etwas soll, desto weniger mag ich es. Etwas von sich selbst heraus zu wollen und dann den anderen überraschen, das finde ich dann doch sehr viel schöner.
Die letzten Monate waren ziemlich anstrengend für mich, beruflich und privat. Angespannt bis unter die Haarwurzeln, und dass das Jahr 2017 zuende ging, hat mich denn dann doch auch wirklich erleichtert. Schön für die, denen es anders ging - meins war trotzdem keins, das ich so bald wieder haben muss. Ich kann auch nicht sagen, dass der Januar besser wurde. Dennoch stellte ich fest: Der Januar war nicht gar so düster wie sonst. Normalerweise vermisse ich bereits im Januar den Sommer, vermisse die Wärme, die Sommerkleidchen, die Sandalen, die Sonne auf der Haut und den feinen Sand zwischen den Zehen, den Geruch von salzigem Wasser in der Nase und den Geschmack dessen auf meiner Zunge... Winter ist meine Sache nicht, kann ja auch nicht, ich bin ja ein Frühlingskind und werde wohl auch immer eins bleiben, nicht nur, weil ich in dieser Zeit auf diese Welt gekommen bin.
Gleichwohl - es ist Mitte Februar geworden und ich fühle mich immer noch so geduldig und ruhig: Alles hat seine Zeit, ich kann warten.
Vielleicht bin ich ja auch einfach nur zu müde, um angespannt zu sein, um mich aufzuregen, mich zu echauffieren, auf den Tisch zu hauen - was weiß ich. Fakt ist: In mir ist alles gerade ruhig. Sehr ruhig.
Und ich fühle mich.. anlehnungsbedürftig. Ziemlich sehr anlehnungsbedürftig sogar. Ich will zu Hause sein, in meinem Wohlfühlnest, ich will daran herumbauen und herumbasteln, ich will Wände anmalen und Möbel umstellen, ich will mich freuen können, wenn der Mann nach Hause kommt, ich brauche keine Blumen von ihm, aber ich möchte sehen, dass er... mich sieht.
Eine Geliebte, eine Frau in einer dauerhaften Beziehung und eine Ehefrau chatten regelmäßig miteinander.
Während eines 'Gesprächs' beschließen sie, ihre Männer zu überraschen und ihr Liebesleben aufzupeppen.
Sie kaufen alle drei eine schwarze Augenmaske, eine schwarze Ledercorsage zum Schnüren, schwarze Netzstrümpfe und schwarze Lackoverknee-Stiefel bei Beate Uhse ein und verabreden sich für den nächsten Termin.
Drei Wochen später ist es soweit. Sie chatten und berichten sich ihre Erfahrungen.
Zuerst die Geliebte:
Ich habe mir das Outfit angezogen, darüber nur einen Trenchcoat getragen, die Maske in der Manteltasche, dann bin ich in das Büro meines Geliebten, habe die Maske aufgesetzt und den Mantel zu Boden gleiten lassen. Er hat mich wortlos und ebenso hemmungslos auf dem Schreibtisch vernascht, wir hatten atemberaubend guten Sex und danach hat er mir seine Kreditkarte für eine Shopping-Tour überlassen!
Dann die Frau in der Langzeitbeziehung:
Mein Lebensgefährte kam abends nach Hause, er war total begeistert, wir haben uns wundervoll geliebt in dieser Nacht und bevor wir im Morgengrauen Arm in Arm eingeschlafen sind, hat er mir gesagt, wie sehr er mich liebt und mir dann einen Heiratsantrag gemacht !
Darauf die Ehefrau:
Nimm den Antrag bloß nicht an! Ich habe die Wohnung auf Hochglanz geputzt, die Kinder zu meiner Mutter verfrachtet, das Outfit angelegt und auf ihn gewartet. Er kam heim, holte ein Bier aus dem Kühlschrank, schaltete den Fernseher an und brüllte dabei über die Schulter in die Küche :
"Hey Batman, was gibt's zu Essen !?"
Nun ja. Wir sind zwar nicht verheiratet, aber offensichtlich über die Langzeitbeziehung auch schon weit hinaus.
Blöder Valentin.
11 Kommentare:
Mit fortschreitender Laufzeit einer Beziehung ist es gutes und aufrichtiges Kompliment, dass man überhaupt noch da ist und/oder sich nicht gegenseitig umgebracht hat.
Hm. Frei nach dem Motto: Wenn ich nüscht sage, schmeckts? ;)
Mir persönlich ist das zu wenig, Herr MiM. Ich möchte nicht nur nebenher leben. Dazu brauche ich nix Besonderes oder Anstrengendes - jedoch meine Umgangsweisen sind für gewöhnlich anders.
Nein, ich bin bescheiden geworden. Meine Tage sind gut, wenn sie nicht schlimmer sind, als die Vorangegangenen. Mehr erhoffe ich mir nicht.
Zwei Blöde... ähem... zwei Hübsche, ein Gedanke. Genau dieses Bild habe ich auch gerade auf FB geteilt. Ich liebe es.^^
Und sonst hege ich eine tiefsitzende Abneigung gegen im Kalender verwurzelte "Zwangshandlungen". Gegen alle. Oder anders: Ich habe letzte Woche einen Weihnachtsfilm eingeworfen (The Holiday) und anschließend den dazugehörigen Song (Winter Wonderland von Darlene Love) aufgedreht. Weil mir danach war. Punkt. Ich halte mich lediglich an diese Zwänge, um Menschen, die mir wichtig sind, nicht zu enttäuschen. Aber wer mich wirklich kennt, der weiß, dass ich damit nichts am Hut habe und respektiert das.
Haha, ja, ich liebe dieses Bild auch! :D Ich hatte es vor zwei Jahren, glaub ich, schon mal bei FB geteilt. Weihnachtsfilme zu jeder Jahreszeit? Kann ich auch!
Gestern Abend kam ich irgendwie gar nicht zur Ruhe und weil ich keine Lust auf Prime, Musik oder sonstiges hatte, schaute ich bis 3 Uhr morgens Couchgeflüster (schon mal gesehen, egal) und anschließend "Valentinstag" (auch schon mal gesehen, auch egal) und bloggte halt.
Der Mann und ich sind uns im Grunde einig, dass man nicht irgendwelche kalendarisierten Zwangshandlungen braucht. Ich lege auch keinen Wert auf Bekundungen, die (nur) kommen, weil Industrie & Kalender danach rufen. Letztendlich... gings ja auch nicht wirklich um den Valentinstag ;)
Sorry, aber du hast mich zum Lachen gebracht. Obwohl das natürlich alles nicht wirklich witzig ist.
"Valentinstag" habe ich mir gestern auch zum wiederholten Male reingezogen und ich finde diese übertriebenen Zwänge und Erwartungen - besonders der Amis - an diesem Tag abartig.
Aber nein, natürlich geht es nicht um diesen Tag, sondern auch um die mehr als 300 anderen im Jahr an denen man(n) zeigen kann, wie viel Respekt, Liebe, Achtung, Wille, auch Mühe noch da sind.
Lieben Gruß
Na ja Gretel, es war schon so bierernst ja auch nicht gemeint - eher schon locker, wenn auch mit etwas Wehmut im Knopfloch.
Ja wenn man sich das Gedöns so besah, was die da alle veranstalten.. Das ist zum Abgewöhnen!
Und alle kriegen freilich ihr HappyEnd, da klebt mir jetzt noch der Hals von all diesem Zuckerguss.
Meine Lieblings-Kurzszene bleibt jedenfalls die, wo sich Jessica Biehl dieses komische Haardingens aufsetzt und zuguckt, wie ihre Freundin Jennifer das Bonbonherz wutentbrannt zerschlägt. Das könnte so ich sein :D
Ich bin gestern versetzt worden. Danach heisse Wanne und um 21 Uhr im Tiefschlaf. War gar nicht so schlecht. Fühle mich endlich mal ausgeschlafen
Ist die Versetzung jetzt was Gutes? Was Gewolltes?
Nach heißer Wanne war mir nun ausgerechnet gestern nicht, nachdem ich mir das schüttelfrostbedingt am Dienstag bereits gegönnt hatte. 21 Uhr im Tiefschlaf... Nu ja. War beim Mann fast ähnlich. Dafür ich hellwach bis 3 Uhr.
Ich muss gerade noch etwas schmunzeln. Schöner Witz 😉
Nun ja Bohli, die besten Witze sind ja die, die das Leben schreibt. Dieser da ist zwar nicht von mir, nach dem gestrigen Abend jedoch könnte er durchaus meiner Feder entstammen 🙃
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