Mittwoch, 21. April 2021

Das Netz in Pink

Ich habs grad mal gegoogelt: Onlinedating gibt es schon seit 1995. Mich selbst gab es dort erstmals im Frühjahr 2003. Und das auch nur, weil mir meine damalige Freundin immer wieder und sehr eindringlich dazu riet: Nach dem schwierigen Ehe-Aus und einer schmerzhaften Trennung meinte sie, es sei unbedingt gut für mich, etwas Ablenkung zu finden. Ganz egal, was dabei rauskommen würde - Hauptsache, ich käme mal auf andere Gedanken. 
Also habe ich das irgendwann einfach gemacht. Von nix ne Ahnung gehabt, einfach gestartet und auf mich wirken lassen. Und klar hatte ich Zweifel. Ich glaubte ernsthaft, alle Männer in dem von mir bevorzugten Alter *kreisch* seien sowieso alle (glücklich) vergeben, mir bliebe jetzt nur noch ein Jungbrunnen oder ein Opa. 

Worauf ich damals schon nicht eingestellt war (Stichwort: von nix ne Ahnung!), war die Tatsache, dass solche Art Plattformen eben auch ideale Plattformen waren und sind für all diese verkrachten Menschen: Männer geben sich als Frauen aus, Frauen sich als Männer, Ehepartner geben sich als Singles aus oder als getrennt (wovon die bessere Hälfte übrigens gar nix wusste) - kurz, man kann im Netz sein, wer man will, die Anonymität machts leicht. (Man kann das in der Realität natürlich genauso, also jedenfalls Single sein; der Rest würde freilich schwierig ;)) 

Was die Anonymität im Netz genauso einfach macht, erlebe ich seit 2008, seit ich zum Beispiel auch bei FB herumschwirre, immer wieder - und trotz allem Wissens erschüttert es mich auch immer wieder: Die Art und Weise, wie Menschen miteinander umgehen, und je anonymer Du Dich selbst dort hältst, desto rauher wird der Ton. Zumindest war es vor wenigen Jahren noch so. Zwischenzeitlich gehen die Leute "offen" auf andere los, beschimpfen, beschmutzen, was das Zeug hält - und man muss sich mittlerweile wirklich gut überlegen, ob man sich überhaupt noch an einer Diskussion beteiligt oder es besser lässt. So für den eigenen Seelenfrieden und die eigenen Nerven und so. 
Aber ist es nicht auch wirklich erschütternd, dass es kaum noch ein Thema gibt, bei dem es sowas wie eine Diskussionskultur gibt? Ich habs schon öfter gefragt, aber ich frage mich das in der Tat auch immer öfter selbst: Was ist nur mit uns Menschen los?

Selbiges dachte ich auch beim Thema der pinkfarbenen Handschuhe für die Entsorgung der monatlich benötigten Hygieneartikel der Frau. Wirklich rein zufällig haben der Mann und ich diesen Abschnitt der Sendung mit den Löwen gesehen. Ich weiß noch, dass der Mann zu mir meinte: "Na ja, aber da kannste auch deine kleinen Tütchen für nehmen, brauchste nicht extra nen Handschuh." Gemeinschaftlich befanden wir außerdem: Drei Euro für zehn Torpedos und zehn pinkfarbene Handschuhe zum Entsorgen sind zu teuer. Und überhaupt schon wieder Plastikmüll, ach na ja ne.
Und irgendwie war das Thema für uns dann auch erledigt.
Umso überraschter war ich, was im Anschluss an diese Sendung im Netz lostobte. 
Vor allem nach der Kritik der beiden Erfinderinnen der Periodenunterwäsche. Zwei Frauen, die vor zwei Jahren auch bei den Löwen waren - und ohne einen Deal wieder von dannen ziehen mussten. 
Und jetzt mokieren sie sich und empfinden es als einen Angriff auf die Frau, weil ein Mann etwas erfindet und dafür auch noch belohnt wird, während die Frau etwas für sich selbst erfindet und nix bekommt?
Ich sags mal so: Neu ist diese Erfindung des Handschuhs an sich sicherlich nicht - und ob der Handschuh nun pink sein musste oder nicht, ach Gottchen, na ja, also wisster. Mir persönlich isses scheißegal, ob nun blau oder grün oder pink oder schwarz. Und vielleicht ist das Ganze auch nach vier Jahren Nachdenkzeit noch nicht ausgereift gewesen, wenn zwar der Handschuh recyclingfähig ist, aber er ja zusammen mit einem Torpedo im Müll landet - und dann sieht die Recyclingfähigkeit schon wieder etwas diffiziler aus. 
Den Grundgedanken an sich aber fand ich persönlich jetzt trotzdem nicht so verkehrt: Je nach Intensität einer Erdbeerwoche kann ja auch das Entfernen in eine Sauerei ausarten. Wenn man dann das Ganze gleich noch in eine Hülle auffangen kann - wieso nicht? Und ich bin auch eine Frau, die sich für ihre Erdbeerwoche nicht schämt oder so n Scheiß, ich hab da auch keine Komplexe und der Mann auch kein Problem - aber ich hab es trotzdem gerne sauber und diskret und will obendrein auch nicht irgendwelche durchgesibschten Teile in meinem Müll wiedersehen, wann immer ich den Deckel öffne. An guten Tagen können da gerne auch mal zehn Stück zusammenkommen. Was ist mit Euch Frauen los, die der Meinung sind, sowas muss man nicht tabuisieren, das gehört nun mal zur Frau dazu und soll ruhig jeder sehen? Na klar gehört das dazu - aber deswegen ist das trotzdem immer noch nix Schönes, das ich mir immer wieder angucken muss?! Ihr kackt doch auch nicht anderen vor die Tür und hebt dann die Schultern "Ja sorry, konntsch nicht mehr halten, aber is ja auch was ganz Natürliches und mit der Zeit sogar biologisch abbaubar!"
Und ja, auch die Frauenartikel können riechen - und wenns um Gerüche geht, gleich welcher Art, da bin ich empfindlich. Ich muss das nicht haben und bin da für jede Idee, jede Lösung offen.
Und ich bin eine Frau, die im Gegenzug mit so nem Erdbeerschlüpper nix anfangen kann und auch nicht will. Mir persönlich ist das viel zu unhygienisch, ähnlich wie das Tragen von Binden - auch wenn die Schlüpper vermutlich das ökologisch Nachhaltigste sind. 
Ich mags trotzdem nicht haben. 
Meiner Meinung nach reguliert sowas einfach auch der Markt: Entweder wird ein Produkt angenommen - oder es wird nicht angenommen. Und mir persönlich ist das sowas von egal, ob da ein Mann für die Frau erfunden hat oder die Frau für die Frau. Das Produkt muss gut sein - der Rest ist doch wurscht!? Die Pille hat übrigens auch ein Mann erfunden - sollen die Frauen die jetzt auch nicht nehmen, bloß weil da ein Mann seine Griffel im Spiel hatte? Und die Pillen, wenn ich mich recht erinnere, waren früher auch pink bis  rosa. Hat auch bloß niemanden interessiert und das beste ist: An der Farbe is auch niemand kaputtgegangen, die hat doch tatsächlich niemandem geschadet.

Beim Anschauen des Kritikvideos der Schlüppershopgründerinnen auf Instagram jedoch überkam mich vor allem ein Gedanke: Ey, eure Kritik klingt vor allem nach Neid, nur weil die zwei Typen nen Deal bekommen haben und ihr nicht. Vielleicht war Euer Produkt aber auch einfach nicht so der Brüller?
Mit über 3 Millionen Klicks haben sie außerdem nebenbei gleich noch n bisschen Werbung für sich und ihr Produkt gemacht, kann ja auch nicht schaden, nicht wahr? Man macht ja genau genommen schon Werbung in der Löwen-Sendung, ganz egal, ob man mit nem Deal da rausspaziert oder nicht. Wenn was wirklich gut ist, setzt sichs auch anschließend durch. Ob die zwei Schnaken genau davor möglicherweise Angst hatten?

Wirklich erschüttert aber war ich dann heute Abend, als ich las, wie es den beiden Männern und ihrem Handschuh inzwischen ergangen ist: 

"Die Gründer schreiben in ihrem Statement auch über das Ausmaß der Kritik: 'Was uns nachhaltig sehr trifft, ist die Tatsache, dass wir einer heftigen Welle an Hass, Mobbing und Gewaltandrohungen bis hin zu Morddrohungen ausgesetzt sind. Wir werden auf offener Straße attackiert und beschimpft.'“ 

Echt jetzt? So weit ist das Ganze gegangen? Wegen nem Handschuh in Pink?? So sehr haben sich die Frauen im Netz gegenseitig selber hochgeschaukelt, teils anonym und dann ganz in echt auf offener Straße?? Seid Ihr noch zu retten?? Ob das auch so ausgeartet wäre, hätten da nicht zwei Männer, sondern zwei Frauen gestanden? Man darf es tatsächlich bezweifeln.
Da möchte man doch sagen: Schämt Euch, Ihr zwei Weiber von Instagram, für das, was Ihr da losgetreten habt und Euch vermutlich immer noch im Recht damit fühlt. Ob das dem Feminismus wirklich gutgetan hat oder Ihr beide genau den Grund dafür liefert, warum Feministinnen bis heute so belächelt und so wenig ernst genommen werden, da bin ich mir echt auch nicht mehr sicher. 
Und ich bin wirklich eine Frau, manche von Euch konnten sich davon auch schon live überzeugen.

Ich persönlich finde es jedenfalls einfach nur noch traurig, in welche Richtung sich unsere Gesellschaft mit jedem Jahr weiterentwickelt. 

Ich bin übrigens auch eine Frau mit mehr Freundinnen als Freunden - und als solche zeigte ich gestern bei FB dieses Foto mit der Frage, die ich dem Mann zuvor gestellt hatte: "Sach ma... schlägst du mich manchmal nachts heimlich?"
Denn dieser blaue Fleck war am Abend zuvor noch nicht da, gestoßen hatte ich mich auch nicht - aber nachdem ich mich morgens am Schreibtisch niedergelassen hatte, stellte ich eine leichte Verfärbung fest, die im Laufe des Tages immer deutlicher wurde. 
Was soll ich sagen... Kommentiert hatten nur Freundinnen - und alle waren für den Mann und alle gegen mich. Pffff. Sind wahrscheinlich alles keine Feministinnen ;) 

19 Kommentare:

Grit hat gesagt…

Hallo Helma,
die besagte Sendung habe ich nicht gesehen, über alles Weitere kann ich mir demzufolge kein Urteil erlauben. Ich erlaube mir aber zu sagen, dass unsere Gesellschaft immer mehr verroht. Die Hemmschwelle der Menschen sinkt, gegenseitige Achtung nimmt immer weniger Stellenwert ein. Die Leute, egal welcher Altersgruppe, pöppeln sich an, vieles endet in Gewaltausbrüchen, Hassparolen machen sich breit. Manchmal frage ich mich, was ist mit der Menschheit bloß los, alles fernab von jeglicher Vernunft und Verstand.
Auf Deinem Spiegelfoto ist mir der blaue Fleck auf den ersten Blick gar nicht aufgefallen, ich musste mir Deine grazilen, ellenlangen Finger betrachten. :):)
Blaue Flecke bekomme ich auch ganz gern, frage mich auch immer woher?!
Viele liebe Grüße, Grit.

Juna hat gesagt…

Tatsächlich kenne ich das Video der Schlüppimädels nicht, aber auf Twitter liefen schon während der Sendung eindeutige Statements und auch sonst habe ich alle Infos dazu ohne Insta erhalten, auch aus der Presse. Das die zwei Jungs alles zurückgezogen haben wundert mich nicht, denn der Geldgeber ist ja am Folgetag auch abgesprungen. Wer da zuerst den Rückzieher gemacht hat, ich weiß es nicht.

Zu den Handschuhen, ich finde es ist ein weiterer Schritt weg von "die Bluterei ist natürlich" hin zu "das ist eklig und das muss man verbergen". Ich bekomme es gerade ziemlich nah bei 14 jährigen weiblichen Pubertieren mit und die Mütter haben Mühe weil die Außenwelt etwas ganz anderes vermittelt. Und das sind Mütter die wirklich taff sind.

Der Ton ist heftiger, immer dann wenn die räumliche Nähe nicht gegeben ist. Ich sehe es hier vor Ort 17tsd Einwohner in den Gruppen gibt es manchmal den typischen "Dorfdepp", den man früher schon vor der Kneipe hat stehn lassen Der sich sofort zurückzieht wenn man ihn persönlich anspricht und auf seine Ausfallerscheinungen aufmerksam macht.

Die nächste Stadt 25 tsd Einwohner, mehr Menschen, mehr Anonymität -> hau drauf, benimm dich wie die Sau im Wald... es kommt selten jemand vorbei der die Person kennt, aber wenn dann kommt oftmals eine Art Richtigstellung, selten mal eine Entschuldigung.

Kommentare die absolut ausfallend sind, voller Hass und Hetze sind, kommen von Menschen, die nicht in den Ortschaften wohnen, mind. angrenzend in der nächsten Großstadt oder in Hintertupfing, Spanien (sehr interessant, wenn die einem erzählen wie man den Bäcker hier um die Ecke behandeln soll) usw.

Ich bin dir übrigens noch eine Antwort schuldig, aber im P-Stress schaff ich es zwischendurch nicht.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Ja Clara, Du machst Dich rar, das hab ich auch schon gemerkt 😬 Aber FB ist ja nun auch nicht der Nabel der Welt.
Hinsichtlich des Plastikgedöns: meine vollste Zustimmung. Alle Welt strebt Reduzierung an und dann wird was „erfunden“, das man im worst case 10x am Tag braucht (ja ich weiß, war eher für unterwegs gedacht, nicht für täglich zu Hause, aber diskret und geruchsfrei entsorgen hat ja auch was.)
Vllt kommen ja noch zwei Damen auf ne passende Erfindung, das gibt dann zumindest nicht wieder son Gekeife.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Hachz Grit, auf Dich ist eben Verlass: Meine Finger sind schön wieder zurückgeschrumpft auf Normalbreite. Was wohl heißt, dass auch da dank des Medicocktails die Entzündungen rausgehen - und das freut mich richtig.
Sagte erst am Sonntag zum Mann, dass es mir schmerztechnisch immer besser ginge, und er knurrte: „Ja das hab ich schon gemerkt, du wirst immer aufmüpfiger.“ 😆😆

Deine Gedanken zur Gesellschaft unterschreibe ich unbedingt.

Ja, blaue Flecken habe ich auch oft - einfach so, bisher aber immer nur an den Beinen. Der Mann guckt immer ganz komisch, wenn ich mit sowas von meinen Reisen wiederkomme 😎

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Juna, meine Antwort wird eher kurz, hab letzte Nacht nur 3 Stunden geschlafen und der Tag heute war lang und amstrengend.

Ja die Bluterei ist was Natürliches, aber die entsprechenden Abfälle werden nicht dafurch schöner, wenn man sie sich und anderen bei jeder Gelegenheit vor Augen führt.
Letztlich hakt ja der Erdbeerschlüpper an genau derselben Stelle ein: keine sichtbaren Abfälle, letztlich überhaupt keine Abfälle. Ökologisch fantastisch - hygienisch für mich persönlich aber nicht annehmbar. Ich steh da nicht auf so n Geklitsche, aber das sind jedem seine eigenen persönlichen Vorlieben und Entscheidungen. Ich fänds gut, wenn was Nachhaltiges erfunden wird, das blickdicht ist und geruchsneutral. Weil ich da empfindlich bin und nicht, weil ich der Meinung bin, das gehört versteckt und tabuisiert. 😋

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Also nachhaltige Entsorgungsmögkichkeiten für die Torpedos erfunden werden, die blickdicht und geruchsneutral sind, meinte ich 😎

Nova hat gesagt…

Bin ich auf Twitter dran vorbei gelaufen. Brauchte mehrere Anläufe um zu checken, was abgeht.

Mega anstrengend, Kommentare, Drohungen etc. wegen Handschuhen unmöglich. Finde es eine unnütze "Erfindung". Kann vieles um die Diskussionen Periode nicht nachvollziehen. Das Thema ist derzeit ja unerschöpflich.

Ich kann nur für eine Menstruationstasse werben. Extrem sauber, kein unendlicher Müll mehr, einmalige Anschaffungskosten der Silikontasse. Nach einiger Übung mega einfach zu handhaben. Keine Geld- und Müllfrage mehr. Die hält auch einge Jahre.
So schön hatte ich meine Periode nie zuvor, nur in Zeiten wo man gar keine hat,
was auch mit Verhütung zu tun hat. Bin ich pro Natur, Körper spüren, egal wie scheiße er dabei drauf ist. Immer noch besser als Chemie.

Mega anstrengend echt, wen das alles wieder auf den Plan ruft.

Menstruationswäsche ist nicht mein Ding, es gibt doch auch Stoffbinden, so viele Möglichkeiten, etc etc. Wenn ich unbedingt einen Handschuh benötige, dann nehme ich halt einen. Zu anstrengend das alles. ^^ LG

Ps was das Hanföl angeht, ich habe ganz ehrlich überhaupt keine Meinung dazu. Zurzeit trinke ich bei Migräne Salz. Denken Sie sich hier ein Würge-Emoji...

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Nova, ich musste bei dem Kommentar dann doch lachen: Er klang herrlich genervt - und letztlich ist es ja auch nervig. Für mich aber eben auch immer noch unverständlich, dass da überhaupt so ein Sturm losgebrochen war. Dass man dem Ganzen kritisch gegenübersteht, kann ich nachvollziehen, nicht aber, welches Theater draus gemacht wurde und teils mit welchen Begründungen.

Ja, von den Mooncups hatte ich auch schon gelesen, muss aber gestehen, dass ich mich bisher noch nicht dazu durchringen konnte. Stellte mir das Gefriemel ziemlich nervig vor, so mit diesem Rein und wieder Raus - aber wahrscheinlich bräuchte das tatsächlich nur ein wenig Übung. Ist also wie mit vielen anderen Dingen auch :)

Salz trinken hilft bei Migräne? Echt? Das wusste ich tatsächlich noch nicht - ich wusste bisher nur, dass man damit Erbrechen herbeiführen kann, wenn es sein muss.
Glücklicherweise sind Kopfschmerzen nicht auch noch meine Baustelle, davon bin ich weitestgehend frei. Zumindest in den letzten Jahren, das war früher anders.
Hanf in jeglicher Form traue ich mich immer noch nicht auszuprobieren, weil ich ja regelmäßig lange Strecken mit dem Auto fahre. Nicht dass mir irgendwann mal jemand n Strick draus dreht, wenn doch mal was passieren sollte. Aktuell finde ich mich im Moment mit der chemischen Keule ab, weil es einfach das einzige ist, das hilft. Meine Heilpraktikerin hat sich in den zwei Jahren bei ihr redlich abgemüht (und ich schätze sie immer noch sehr, sehr, sehr) - aber sie hat irgendwann eben auch gesagt: "Ich weiß nicht, was ich noch machen kann." Und da es mir immer schlechter ging, musste eine andere Lösung her.

Nova hat gesagt…

Ja genervt, bin ich schon länger bei dem Thema, weil man alles wirklich kompliziert machen kann und vieles wird unnötig aufgebauscht und auf die Goldwaage gelegt. ^^

Also ich hate das Tässchen hier auch zwei Jahre rumliegen, bin drum herum geschlichen und war sehr skeptisch. Man muss mit seinem Köper können, sonst funktioniert das nicht. Brauchte einen Moment, aber jetzt ist es recht easy. Nur das
Auskochen dauert eigentlich am längsten. Mittlerweile bedauere ich etwas so spät damit angefangen zu haben. Kommt natürlich auch auf die Stärke an, muss man ausprobieren. Bei mir ist das gechillt.

Hatte kürzlich gelesen, dass es sich bei Migräne auch um ein Ungleichgewicht Natrium/Kalium im Körper handeln kann. Dafür Salz (Meer, oder Himalaya), Wasser und Zitronensaft. Bis zum Salz und Wasser habe ich es geschafft. Dazu Zitrone konnte ich mich nicht durchringen. Für den Blutdruck auch nicht gerade das Optimum.

Tabletten bringen mir nichts. Daher diese Alternativen. Ich kenne meine Auslöser, kann die Uhr danach stellen, jedoch lebe ich trotzdem weiterhin über meine Verhältnisse und dann zerlegt es mich halt manchmal. Ich habe das mittlerweile im Griff, Reduktion von 3 auf 2 Tage z. B. Meine Probleme sind Kopf, Rücken, Muskulatur. Reicht mir vollkommen.

Das Öl war ein Versuch, habe es eventuell nicht so exzessiv durchgezogen, um eine merkliche Wirkung zu erzielen. Ich habe auf gewisse Schmerzmittel Nebenwirkungen, für ihren eigentlichen Zweck schlagen sie jedoch nicht an.

Ich verstehe Dich absolut. ❤

Conny hat gesagt…

Hatte ich auch schon. An Fuß und Hand. Hab gegoogelt. Was soll ich sagen. Passiert nicht selten bei Frauen in den wechseljahren👀so hab ich geguckt🙃

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Muskulatur alleine reicht ja schon - die haben wir ja überall 😱
Ja da kann msn nur immer wieder ausprobieren, kenne ich ja auch seit 16 Jahren und bin so erleichtert, dass Linderung tatsächlich machbar ist - auch nach so langer Zeit und wenn auch nur mit recht starkem Zeug. Aber für immer wird das ja so nicht sein, denkr ich. 😘

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Haha Conny, also mit DER Begründung kann ich gut leben 🤪

Finchen hat gesagt…

Also ich habe die Sendung nicht gesehen und gottseidank diese Hetze auch nur nebenbei mitbekommen, denke da aber so wie Du. :-) Und auch ich sehe immer mehr Hass und Wut und Gewalt, gerade und vor allem in anonymisierten Bereichen. Finde ich erschreckend.

Zum Thema Menstruationstasse: nein, nein und nochmals nein. Auf der Arbeit auswaschen und wechseln?! Am "offenen" Waschbecken?! Äääähhhh, nein. Nein, danke. Und das Gefriemel... Vielleicht, wenn ich Rentner bin. Aber dann muss ich dann hoffentlich nicht drüber nachdenken. :-D Ich kenne aber auch niemanden, der das benutzt. Ich bin da ja immer sehr direkt, wenn ich was wissen will. ^^ Vielleicht sind einige nur nicht ehrlich. :-D

Anonym hat gesagt…

Liebe Helma,

vielen Dank für diesen Beitrag. Ich arbeite als Frau in einer Werkstatt in Führungsposition, die Damentoilette befindet sich 3 Stockwerke über mir, was soll ich sagen... ich bin faul ;) Heisst ich benutze die Herrentoilette (habe nebenbei festgestellt, das einige Herren sehr schinant sind *g*).
Da ich eher weniger Fernsehe, ist die Erfindung komplett an mir vorbeigelaufen, die Herren kamen mit dem Thema um die Ecke bzw. mit der Diskussion die dazu entbrannt ist und sind ebenfalls einigermassen fassungslos. Die Erfindung an sich finde ich persönlich garnicht schlecht, aktuell hantiert man halt mit Papier durch die Gegend und schaut zu das die Hinterlassenschaft nicht ganz oben im Mülleimer landet...

Was anscheinend viele der Frauen vergessen, ein Körper verändert sich je älter man wird, entsprechend ändern sich auch die aufgefangenen Mengen, ich sag nur geschlachtetes Schwein^^ Schon mal versucht Motoröl, Bremsenreiniger oder Schmierfette ganz schnell von den Fingern zu bekommen, wenn es pressiert? Nicht einfach, Handschuhe helfen.

Die Frage die sich mir stellt: Was bleibt nach abebben dieser Diskussionskultur (wenn man das so nennen kann) über? Junge Menschen die nie gelernt haben, mehrere Meinungen in Ruhe anzuhören, sich auch einmal in das Gegenüber reinzuversetzen, Argumente von der logischen Seite zu prüfen?
Das macht mir am meisten Sorgen.
Leider lebt die Politik das in fast jedem aktuellen Diskurs vor, sei es die Beurteilung des Energiemarktes, Antriebstechnik, Umweltschutz... die Liste ist endlos.
Es zählt vermeitlich nur auf der "richtien" Seite zu stehen, befeuert durch die Presse.
Ist Pink und auch noch von Männern erfunden? Kann weg.... seufz
Kaffeetassenschwenkende Grüße Nicoletta

Nova hat gesagt…

@ Finchen
Absolut richtig, unhandlich an der Arbeit. Wenn ich da dran denke, bekomme ich Schweißausbrüche, geht für mich gar nicht am öffentlichen Waschbecken. Ich time das so, dass ich in diese Verlegenheit nicht komme, passe dann meine Arbeitsstunden entsprechend an. Die Tasse kann man ja länger tragen, sofern das von der Menge möglich ist. Gibt ja auch unterschiedliche Größen.

Das sind Themen über die meiner Meinung nach im Privaten unter Frauen zu wenig geredet wird.

@ Helma 😘

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Arrghhh, Finchen, daran hab ich ja auch noch gar nicht gedacht: das Auswaschen im Büro! Örks nee - also nee! Leider Gottes müsste ich das aber tun, weil ich eben - wenn ich da auf Nicolettas Kommentar verweisen darf - zu den Frauen gehöre, bei denen mal mehr, mal weniger passiert, und dann müsste ich wechseln und/ oder auswaschen.
Also käme das für mich auch nicht in Frage. Wieder was gelernt :)

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Nicoletta, das mit dem "kaffeetassenschwenkend" klingt schon mal seeehr sympathisch :D Aber auch sonst danke ich Dir ganz herzlich für Deine Worte: Die Assoziation mit dem geschlachteten Schwein hatte ich in etwa als Wortkombi auch beim Schreiben mit verwendet, es dann aber wieder gelöscht, um die Allgemeinheit nicht zu verstören *kreisch*
Ich weiß zwar jetzt nicht genau, wie das früher bei mir war und ob das heute anders ist (ich habe da, muss ich gestehen, nie so wirklich drüber nachgedacht) - aber gesichert ist, dass ich zB bei der Miniausgabe von Torpedos immer nur milde lächeln kann ;) Auch unter diesem Aspekt würde ich mich tatsächlich wirklich freuen, wenn diese Geschichte mal ihr wohlverdientes Ende findet. Aber noch sagt der Körper: "Nö. Da geht noch was." Auch ein Grund, warum ich entgegen der Aussage meiner Frau Doktor auf die Verhütung nicht verzichten möchte. Mir ist das zu heiß. Solange ein vernünftiger Zyklus stattfindet, ist mir ihre Wahrscheinlichkeitsberechnung "da geht eigentlich nichts mehr" ziemlich schnuppe.

Und sonst: Ja eben, das ist es ja: Die Erfindung an sich finde ich eben auch nicht so übel, auch wenn die nicht neu sein mag. Man kann dieses Produkt sicherlich auch als noch unausgereift betrachten - aber für mich persönlich wäre es eine Idee, die sich aufgreifen und perfektionieren ließe. Und mir erschließt sich nicht, warum Menschen lieber mit Hauen und Stechen aufeinander losgehen, anstatt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Hinsichtlich Deiner Anmerkungen zum Vorleben der Politik: Die CDU bekommt ihr Kreuz von mir nicht - aber: Aktuell tobt das Netz (mal wieder) wegen einer Kampagne von Schauspielern, die die Corona-Politik kritisieren und sich dabei aber nicht explizit gegen das Instrumentalisieren durch AfD und sonstiges Querdenkergedöns (eigentlich mag ich das Wort Querdenker nicht, weil auch dieses Wort zu schnell, beinah inflationär benutzt wird, finde ich) ausgesprochen hatten. Man kann (auch darüber) geteilter Meinung etc. sein - aber mir persönlich gefiel hier wirklich die Reaktion von Herrn Spahn:
"Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gab sich ausgleichend und äußerte Verständnis dafür, dass Künstler auf Härten der Krise aufmerksam machten, er könne gut verstehen, dass es wehtue, den Beruf über Monate nicht ausüben zu können, sagte er in Berlin. Er habe sich noch nicht selbst alle Videos anschauen können, fände es aber schade, "wenn der Eindruck da wäre, dass es nicht auch kontroverse, abwägende Diskussionen gibt". Dies habe im Bundestag stattgefunden. Er könne sich gut vorstellen, das Gespräch miteinander zu führen." (Zitat aus der Süddeutschen, Quelle: https://www.sueddeutsche.de/panorama/allesdichtmachen-prominente-corona-videos-1.5273716?fbclid=IwAR3BwAyIWOC7h1NoXPOHObp0cEtv3IXcVsdYZzPGul405_ajE_sBqiIGWMk)
Ob ers am Ende alles so macht oder doch wieder nicht, sei erstmal dahingestellt - aber so eine Antwort gefällt mir. Zuhören. Verstehen wollen. Sich auseinandersetzen wollen. So sollte es doch eigentlich sein.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Nova, jetzt musste ich grad wirklich richtig, richtig lachen:
"Die Tasse kann man ja länger tragen, sofern das von der Menge möglich ist. Gibt ja auch unterschiedliche Größen."
Meine Phantasie ging gerade komplett mit mir durch, weil ich mich fragte, was ich dann... ja ne, Schluss, aus, Ende *kreisch*

Nova hat gesagt…

Hm? Ich bin ganz Ohr. :D Das Thema ist sehr abstrakt und die Gedankengänge unerschöpflich, ich weiß das. ;-)