Am 24. Februar hat sich mein ehemaliger Chef von dieser Welt verabschiedet. Es heißt, er habe zuletzt sehr isoliert gelebt, selbst den Besuch der eigenen Schwester habe der Sohn nicht zugelassen. Über die Gründe könnte man allenfalls nur spekulieren, eine Beurteilung maße ich mir auch nicht an. Gleichwohl ist es wohl eine Art und Weise, wie man sich sicherlich nicht für immer verabschieden möchte. Irgendwie beklemmend auch der Gedanke, dass jemand anderes für Dich und über Dich entscheidet und Du nichts dagegen tun kannst.
Der 24. Februar war auch der Tag, an dem Putin beschlossen hatte, in die Ukraine einzumarschieren und das Land zu bombardieren. In meinem Kopf hatte ich immer noch die ukrainische Studentin, die wenige Tage zuvor noch gesagt hatte, dass sie sich einen Krieg in der heutigen Zeit gar nicht würde vorstellen können. Dass sie einfach nicht glaube, dass es zu einem Krieg kommen könnte. In einem Europa, in dem wir uns so modern und aufgeschlossen und aufgeklärt fühlen. Und mit einem Mal war sie da, die Furcht, dass auch uns ein Krieg passieren könnte. Dass es nicht gelingen würde, die Krise auf diplomatischem Wege zu beenden. Wir fahren über die Straßen und laufen über die Wege, über uns ein strahlenblauer Himmel, alles mutet so friedvoll an - und dann denkt man an all jene Menschen nur etwa zwei Flugstunden von uns entfernt, die denselben Himmel sehen, dieselbe Sonne, dieselben Sterne - und für die das Leben von heute auf morgen nicht mehr das Leben ist, das sie kannten. Ich musste darüber nachdenken, wie sicher ich mich all die Jahre gefühlt hatte - aber was ist schon Sicherheit...
Wie müssen sich die russischen Frauen und Mütter fühlen, die ihre Männer, ihre Söhne für diesen Krieg hergeben müssen, ob sie es befürworten oder auch nicht? Wie müssen sich die ukrainischen Frauen und Mütter fühlen, die ihre Männer, ihre Söhne zurücklassen müssen, weil denen eine Flucht nicht erlaubt ist? Wie würde ich mich fühlen, wenn ich meine Söhne, meinen Mann, meine Brüder hergeben soll für einen Krieg, den ich niemals wollte? Den Menschen beschließen, denen es nur um Macht, Geld und die Ressourcen eines anderen Landes geht, die aber selbst niemals in den Krieg ziehen? Die sich hinter ihren sicheren Mauern zurücklehnen, Entscheidungen treffen, die ihr eigenes Leben nicht beeinflussen und nicht verändern? Die niemanden hergeben müssen, allenfalls aber die Liebsten lieber im sicheren Ausland "parken"?
Ich hab nie zuvor eine solche Angst vor Krieg bekommen wie in diesen Tagen. Ich hab nie zuvor eine solche Beklemmung und Sorge um meine Liebsten empfunden. Als einzig positiv empfand ich die Solidarität, mit der sich "die Welt" für die Ukraine zusammenschloss. Dass selbst Länder wie Schweden sich offen bekannten und die Ukraine militärisch unterstützen. Ich hoffte auf das passende diplomatische Auftreten, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass ein Mensch wie Putin sich von Sanktionen und sich weiter verschärfendem Druck von außen zur Aufgabe bringen ließe. Im Gegenteil, Menschen wie ihn an die Wand zu drängen, empfinde ich als ausgesprochen gefährlich. In solchen Momenten fragte ich mich, ob eine Kanzlerin wie die Frau Merkel nicht doch die bessere Wahl gewesen wäre; zugleich überlegte ich auch, meine Einschätzung über Scholz dahingehend zu revidieren, als dass er vermutlich ähnlich diplomatisch und vorsichtig auftritt wie sie. Während mich mehr und mehr das Gefühl überkam, dass die Grünen gar nicht so pazifistisch denken und handeln, wie sie das eigentlich selber immer verkaufen. Von wegen "Sicherheit, Frieden und Abrüstung"...
Ich muss gestehen, ich habe viel zu wenig Ahnung von dieser ganzen Thematik und mir ist auch bewusst, dass ich viel zu wenig über die ganzen historischen Vorgänge weiß, die heute in den Ukraine-Krieg gipfelten. Über (gebrochene) NATO-Versprechen, (gebrochene) Vereinbarungen und rote Linien, die man versprach, nicht zu überschreiten und es nach und nach dann doch tat. Dennoch begann ich mich irgendwann zu fragen, wem und was man eigentlich glauben soll. Das begann mit dem Live-Ticker des ÖR, der unter jeder einzelnen Meldung darauf verwies, dass es sich um nicht verifizierbare Meldungen handele. Warum schreibt Ihr die Scheiße dann auf, wenn Ihr gar nicht wisst, ob das alles überhaupt so stimmt?? Das begann mit den Aussagen, dass "die aus dem Osten sowieso Putin-Freunde sind, begründet aus der Historie in der DDR-Ära". Und Aussagen, dass es ja Nazis seien, die aktuell hinter Putin stünden. Das begann mit den Aussagen, dass die Ukraine zu den Ländern mit der höchsten Korruption in Europa gehört. (Kann man auch nachlesen unter https://www.laenderdaten.info/korruption.php) Das begann mit den Aussagen Selenskyis, dass die NATO-Länder mit schuld seien am Tod ihrer Frauen, Männer und Kinder, weil sie die Flugverbotszone ablehnte. Mit seinen Aussagen, dass sie dort auch für uns sterben würden. Dass sie die Bewohner Kiews nicht gehen lassen wollten, weil sie befürchteten, dass die Russen Kiew dann gnadenlos bombardieren und zerstören würden. (Und wenn man diesen Gedanken zu Ende denkt... sind dann die Zivilisten dort für Selenskyi das lebende Schutzschild?) Darf, sollte ein Staatschef so polemisch denken und reden? Was passiert mit den Millionen Unterstützungsgeldern, die nicht nur aus Deutschland fließen? Kommen sie wirklich da an, wofür sie gedacht sind - oder versickert das ganze in irgendwelchen Kanälen, von denen wir hier gar keine Ahnung haben, aber mit Geld erstmal unser Gewissen beruhigen?
Heute Abend, ein Abend, an dem ich eigentlich bei der Mama am Küchentisch sitzen wollte, sie hatte an mich drücken wollen, da saß ich stattdessen mit dem Mann und einem gemeinsamen Freund in einem unserer Lieblingslokale beim Kaffee - und ich fragte, wann das alles begonnen hätte. Meinem Empfinden nach kommt der Deutsche aus seinem Eskalier- und Katastrophenmodus nicht mehr heraus. Und in diesem Modus gibt es nur noch Schwarz und Weiß, nur noch Pro oder Contra - und Contra ist immer ablehnens- und verachtenswert und vor allem braun. Immer öfter hatte ich gelesen oder gehört: "Natürlich darfst du deine eigene Meinung haben, aber du musst auch die Reaktion vertragen." Was aber, wenn die Reaktion nicht in einem - von mir aus auch leidenschaftlich geführten - Diskurs endet, sondern in die Einstufung von Gruppen, Bewegungen, in die man gar nicht gehört und damit auch in die berufliche Existenz eingreift? So wie zum Beispiel beim Amtsarzt des Gesundheitsamtes Aichach-Friedberg - und noch anderen? Warum ist man ein Querdenker, wenn man Wege zu hinterfragen oder auch zu kritisieren begann, die sich als nicht wirksam und zielführend erwiesen und die trotzdem fortgeführt wurden? Warum ist man ein Putin-Freund oder gleich auch ein Nazi, wenn man ab irgendeinem Punkt begann zu hinterfragen, warum es so weit kommen konnte? Wie es zu diesem irrsinnigen Krieg führen konnte? Wieso Obama einen Friedensnobelpreis bekommen hatte bzw. behalten durfte, obwohl unter seiner Präsidentschaft bisher am längsten Krieg in verschiedenen Ländern geführt wurde? Weil er einfach Pech mit seinem politischen Erbe hatte? Ist das tatsächlich so.. einfach? Wieso es zuvor keine solche Welle an Friedensbekundungen, Solidarität und zugleich Verurteilung der Kriegführenden gegeben hatte? Warum sind die Amis immer die Guten, obwohl die Amerikaner bisher auf fast jedem Kontinent einen Krieg geführt haben mit dem Ziel, diese Länder zu destabilisieren? Wann ist er wieder aufgelebt, dieser kalte Krieg - und warum? Wars nicht der Altkanzler Schmidt, der einst sagte, es gäbe keinen Frieden in Europa ohne Russland? Wer war das, der Russland zum Feind erklärte, lange vor diesem irrsinnigen Krieg?
Ich sags nochmal: Ich habe von alldem nicht wirklich Ahnung und sollte deshalb auch keine Meinung zu all dem vertreten. Was ich habe, ist letztendlich nur ein Gefühl, von dem ich nicht mal weiß, ob es richtig oder falsch ist. Was ich habe, ist Angst. Ich hab Angst oder eher Sorge um meine Jungen. Und was ich auch habe, sind die Hoffnung und die Zuversicht, dass "sie das irgendwie wieder hinbekommen, diplomatisch und bitte ganz schnell". Weil ich Furcht davor habe, dass es am Ende keinen Sieger geben wird, nur Verlierer.
Noch vor zwei Tagen hatte ich gedacht und gehofft, all dem für ein paar Tage entfliehen zu können. Meine Jungen einzusammeln und mit ihnen an die Küste fahren zu können, nach Hause fahren zu können. Nach all der Zeit, all den Jahren ist es immer noch ein nach Hause kommen für mich. Mein Ruhepol da oben am Fuße des Meeres. Noch immer ist es ein Gefühl für mich wie in einer völlig anderen Welt zu sein. Einer besseren Welt... Daraus ist nun nichts geworden, das hat mir der Papa gestern am Telefon gesagt und dann hat er angefangen zu weinen. Er und die Mama sind vor ungefähr drei Wochen an Corona erkrankt. Während er, der all die Zeit über immer die größte Angst von allen hatte, recht schnell wieder auf den Beinen war, hat es die Mama so richtig umgehauen. So sehr, dass ich anfangs nachts kaum noch schlafen konnte vor Sorge, mich entweder ruhelos hin und her wälzte im Bett - oder auch gleich ganz aufblieb und mir reihenweise irgendwelche Filmchen reinzog, nur um nicht denken zu müssen. Sie ist noch immer nicht gesund und vor allem immer noch positiv. Zwar sind meine Jungen auch geboostert, aber der Papa sagte: "Das sind deine Mutter und ich auch, und jetzt siehst du ja die Scheiße. Ich würde mir das niemals verzeihen, wenn ihr wegen uns krank werdet."
Den Urlaub haben wir jetzt also verschoben. Leicht ist uns allen das nicht gefallen. Gerade auch für meinen Ältesten wäre dieser Urlaub jetzt wichtig gewesen. Wichtig für seine Seele, denn die hängt im Moment so richtig durch, und ich kann kaum oder eher gar nichts dagegen tun. Dieses Jahr ist kaum drei Monate alt - und in all dieser Zeit fühlt sich kaum etwas darin richtig oder unbeschwert oder einfach nur zufrieden an. Eher ist es gefüllt mit Sorge um Menschen, an denen ich so sehr hänge. An Menschen, die ihre Sachen ordnen und regeln, damit sie sich in Ruhe von dieser Welt verabschieden können, wenn sie es müssten. An Menschen, die mir auf meine Worte, dass ich so vieles von ihnen gelernt hätte und noch würde lernen können, antworten, dass wir uns dann aber beeilen müssen, weil ihnen möglicherweise weniger als ein Jahr bleibt. Es ist gefüllt mit den Worten einer Freundin, die mich fragt, ob wir uns noch mal wiedersehen, damit sie mich umarmen kann, bevor es vielleicht überhaupt niemals mehr geht, weil irgendein Irrer auf den falschen Knopf gedrückt hat. Es ist gefüllt mit den Worten meines Jungen, der in einer Lagebesprechung erfährt, dass in der Nacht zuvor ein 17jähriger auf einen 19jährigen in der Straßenbahn einstach und ihn tödlich verletzte. Und wie normal solche Vorfälle geworden sind.. Wann ist das passiert? Wie konnte es so weit kommen, dass das normal geworden ist? Früher hat man sich was aufs Maul gehauen und der Kodex besagte: Wenn jemand am Boden liegt, hört man auf - während heute so lange zugetreten wird, bis der, der am Boden liegt, entweder tot oder für immer geschädigt bleibt? Oder eben gleich ein Messer gezogen wird? Ist das die Welt, in der ich Kinder haben wollte? Ist das die Welt, die ich meinen Kindern geben wollte? Ist das die Welt mit solchen Besserschissern wie diesen Kackvogel Böhmermann (den ich noch nie ausstehen konnte, gebe ich zu), der sich hinstellt und rumtönt, wir sollten uns doch alle nicht so haben, schließlich seien steigende Spritpreise das Letzte, woran die Ukrainer in ihren Kellern denken würden. Das ist zwar grundsätzlich richtig - aber richtig ist auch, dass - trotzdem die Ukrainer in ihren Kellern sitzen und hoffen, dass sie diesen scheiß Krieg überleben - hierzulande erwartet wird, dass jeder weiterhin seiner Arbeit nachgeht. Und er diesen Gang zur Arbeit auch finanzieren können muss, ganz egal, ob er im Minijob oder auf Mindestlohnbasis arbeitet. Und ihn keiner fragt, wie er das macht. Sondern ganz im Gegenteil das Wetterfähnchen Lindner klarstellt: "Der Staat kann all das nicht auffangen, das ist auch nicht seine Aufgabe. Der Staat verdient da auch nichts dran, weil sich die Ausgaben lediglich verschieben: Wenn der Mensch mehr für Benzin ausgeben muss, spart er an anderer Stelle und damit hat der Staat weniger Mehrwertsteuereinnahmen." (Frankreich und Polen übrigens haben ihre Steuerbelastung auf Kraftstoffe gesenkt. Nur mal so.) Was im Grunde nur heißt: Das Staatssäckchen füllst du schon noch, egal auf welche Weise. Ob du selber von deinem Lohn noch was hast oder auch nicht. Wie kannst du auch ans Lebensniveau denken, während andere in Kellern sitzen? (Warum eigentlich hat sich diese Frage so nicht gestellt, als die Wahnsinnigen Krieg beispielsweise in Syrien geführt hatten? Weils weit weg genug war?) Und meiner Meinung nach ist es Russland scheißegal, ob du in deiner Wohnung hockst und aus Solidarität frierst, utopische Summen an den Tankstellen zahlst oder du immer weniger im Einkaufskorb für eine doppelt hohe Rechnung hast und nicht mehr weißt, wie du dein Leben bezahlen sollst. Das durchschnittliche Jahreseinkommen des Deutschen wird mit rund 41.000 Euro beziffert - und mit diesem Einkommen muss man aktuell noch vermutlich weder frieren noch bei jedem Einkauf genau abwägen, was jetzt noch darf oder eher nicht mehr. Dieses Einkommen jedoch geht für wohl die meisten von uns hier in Deutschland gründlich an der Realität vorbei.
Heute Abend im Lokal, da habe ich sie gesehen, schwangere Frauen, und irgendwie.. hat mir das einfach Mut gemacht. Mut und Hoffnung und Zuversicht. Wenn Menschen in Zeiten wie diesen Kinder bekommen, dann muss es doch auch wirklichen Raum für Hoffnung und Zuversicht geben? Hoffnung auf wieder bessere und vor allem friedliche Zeiten für uns alle? Für all die Menschen egal wo auf dieser Welt, die genauso leben, lieben, hoffen und träumen wie Du und ich? Ich möchte das glauben, ich möchte darauf hoffen und die Zuversicht nähren dürfen..
22 Kommentare:
Du hast mein Denken in Worte gefasst. Danke hierfür. Alles nicht einfach gerade. Tut mir leid mit dem Corona Deiner Eltern. Im Umfeld erkranken gerade viele an C. Obwohl dreifach geimpft. Gute Besserung und dann könnt ihr ja vielleicht später ans Meer fahren.
Und das mit den Abhängikeiten, dem Klima ist ja nicht erst seit diesem Krieg bekannt.
Und jeder kann ja selber entscheiden ob er nun das Licht auslässt, nicht mehr Auto fährt oder gerade trotzdem. Und ja P wird das nicht interessieren.
Schönen Restsonntag.
LG
Ursula
Ja Ursula, das sagte meine Mama auch: "Hier bei uns sind viel mehr Geimpfte mit Corona krank als die anderen." Vielleicht, weil sie sich auf ihre Impfung verlassen (dürfen) und ihnen ja schon seit Wochen ein laxerer Umgang erlaubt ist? Ich weiß es nicht, kann nur vermuten und mir - wie immer ;) - meine eigenen Gedanken machen.
Ehrlich gesagt, war mir nicht bewusst oder bekannt, dass es schon seit 8 Jahren in der Ukraine Probleme gibt und die sich dort bekämpfen. Wie ich ja auch schrieb: Ich hab mich zu wenig befasst mit all dem und weiß im Grunde genommen nichts. Deshalb vertrete ich letztlich auch keine Meinung, sondern nur ein Gefühl. Und das brodelte die letzten Tage so ziemlich in meinem Kopf, dass ich dachte, ich muss das jetzt mal aufschreiben, um den Druck rauszunehmen.
Liebe Clara, ich lese jeden Post von Dir, meistens aber übers Handy. Von da aus ist es mir zu umständlich zu kommentieren. Das geht am Laptop wesentlich besser, aber da sitze ich privat momentan weniger.
Ich hatte Deinen Post gelesen, aber das war vermutlich noch "druckfrisch", da waren, glaube ich, noch keine oder nur 1 oder 2 Kommentare.
"Du wirst Shitstorm ernten", hatte mir ein Freund geschrieben, als er mich fragte, wann ich denn mal wieder blogge und wir dabei die Themen anrissen. Und er meinte, wenn der käme, soll ichs einfach löschen. Das würde ich persönlich nicht mal machen, ist natürlich abhängig von der Wortwahl. Auf meine Gedanken kamen bisher auch auf anderen Kanälen Reaktionen dazu. Sie teilen nicht alle meine Gedanken und Ansichten, aber sie verstehen mich bzw. - was noch wichtiger ist: Sie respektieren mich. Das ist ein wirklich sehr gutes Gefühl.
Anfangs dachte ich auch "Fuck Putin, wie kannst du nur?"
Ab irgendeinem Punkt begann ich mich dann aber zu fragen: Wie konnte es so weit kommen? Und wer trägt dafür die Verantwortung? Und wie kann man das schnellstmöglich und diplomatisch lösen? Stimmt es, wenn Putin sagt "Ihr habt mir all die Jahre einfach nicht zugehört?"
Letzte Nacht hab ich irgendeine Talkrunde zu dem Thema geschaut, da war auch eine ukrainische Schriftstellerin dabei. Dem gestrigen Tenor nach müssen sich Europa und auch die NATO eigene Fehler eingestehen. Davon liest man erstaunlich wenig. Gefühlt rennen "alle" Sturm gegen Putin - und dann.. werde ich ganz oft misstrauisch und fange an zu hinterfragen.
Was mich auch wieder überrascht (ne, eigentlich auch wieder nicht): Sobald man anfängt, in eine andere als die "Mainstream-Richtung" zu denken und zu hinterfragen, ist man gleich ein Putin-Freund, findet das alles nachvollziehbar und richtig und so weiter. Nein, tue ich nicht. Aber wenn man die ganze Scheiße mitverbockt hat, dann muss man zusehen, dass man da auch gemeinsam wieder rauskommt, ohne immer nur auf eine Seite einzuschlagen. Putin ist für mein Empfinden kein Mensch, der einknickt, sondern der dann erst wirklich gefährlich werden kann. Und genau das macht mir Angst.
Liebe Helma, ich will (und kann) mich nicht zu all den Themen auslassen, die Du angesprochen hast. Das würde zu lang. Zum Ukrainekrieg aber so viel von meiner Seite: Du stellst mMn die richtigen Fragen.
Und was Deine Eltern bzw. ganz besonders Deine Mutsch in Bezug auf Corona angeht: Zuerst einmal drücke ich ihr alle Daumen. Dennoch sollten wir uns immer wieder mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass auch wir Menschen nunmal nicht unsterblich sind. Es ist bedrückend, ich weiß. Man mag es nicht hören, ich auch nicht. Aber es ist so.
Und ich weiß, wovon ich rede. Der Lebensgefährte meiner Mutter hatte im letzten Jahr einen Schlaganfall. Erst kam er für 2 oder 3 Wochen ins Krankenhaus, anschließend für 4 Wochen zur Reha. Er konnte sich halbseitig nur noch sehr eingeschränkt bewegen. Er war kaum ein paar Tage von der Reha zurück, schon musste er wieder ins Krankenhaus. Nierenversagen und Lungenentzündung. Im Krankenhaus angekommen, wurde er corona-positiv getestet. Kurz darauf wurde er an die Beatmungsmaschine angeschlossen. Aus welchen Gründen auch immer hat er sich irgendwann die Schläuche abgerissen und dabei wurde seine Lunge irreparabel geschädigt. Nachdem er wieder an die Maschine angeschlossen wurde, haben sie die Geräte einen Tag später abgeschaltet. Ich sage, er ist vermutlich wegen der Lungenschäden gestorben oder zumindest an der Summe seiner vielen, ziemlich plötzlich auftretenden Leiden. Auf dem Totenschein steht allerdings nur ein Wort: Corona. Ich denke, ich muss jetzt nicht weiter ausführen, was ich dazu denke.
So kann es jedem von uns gehen. Irgendwann sind die Lebenskräfte ermattet, dann kann jede noch so kleine weitere Erkrankung das letzte Tröpfchen sein, dass das Fass überlaufen lässt. Genauso gut kann jemand auf der Straße oder im Garten stürzen, sich dabei die Hüfte brechen und das ist dann der letzte Stein im Mosaik.
Wenn dieser Punkt im Leben eines Menschen aber noch nicht erreicht ist, seine Lebensgeister und sein Lebenswille noch groß genug sind, kann er dem eventuell auch widerstehen. Meine Mutter hat sich bei ihrem Lebensgefährten mit Corona angesteckt. Vermute ich zumindest ganz stark. Ihr ging es richtiggehend saudreckig. Sie war total schwach. So schwach, dass sie z.B. eine ganze Minute gebraucht hatte, bis sie von alleine ohne Hilfe vom Küchenstuhl aufstehen konnte. Es hat sich kein Arzt gefunden, der bereit gewesen wäre, sie auch nur wenigstens einmal zu untersuchen, um festzustellen, was sie denn nun wirklich hat. Die Hausärztin sagte, sie habe keine Zeit, ihr Wartezimmer wäre voll und meine Mutter solle doch zu ihr in die Praxis kommen. In ihrem Zustand! Auch sämtliche Versuche von mir, andere Ärzte zu ihr Nachhause zu holen, sind samt und sonders gescheitert. Das alles jetzt vollständig auseinanderzuklamüsern, würde den Rahmen sprengen. Das "Heißeste" aber: Die Nachbarn hatten in meiner Abwesenheit den Notdienst gerufen und der war dann auch in der Wohnung meiner Mutter. Dann meinten sie aber, dass es ihr ja gar nicht so schlecht ginge, wenn sie überhaupt noch aufstehen könne. Dann wären sie als Notdienst dort doch fehl am Platze. Und sie sind echt einfach so wieder weggefahren. Nicht einmal untersucht haben sie sie.
Und so habe ich mir alle Mühe gegeben, sie wieder aufzupäppeln. Ohne Ärzte. Ohne irgendwelche Medikamente oder sonstige Hilfsmittel. Und sie hat es geschafft. Mit über 80 Jahren. Das hätte sie aber auch nicht geschafft, wenn sie es nicht mit jeder Faser ihres Körpers gewollt hätte. Es hat sicherlich länger als bei Jüngeren gedauert. Und meine Zeit ist ja auch nur beschränkt gewesen. Mein Leben, meine Arbeit musste ja trotz allem weiter funktionieren. Und das sollte die Lehre sein. Mit genügend eigenem Lebenswillen können es auch Ältere schaffen, solange sie ausreichend Kraft dafür haben.
In diesem Sinne: Dein Vater soll sie ordentlich drangsalieren, damit sie alles aus sich herausholt. Denn für viele ist der Druck von jemand anderem ein ganz wichtiger Impuls.
Liebe Clara, 60 Kommentare?? So viele bekomm ich vielleicht in einem Jahr zusammen :D
Ja, meine Eltern haben sich auch mehr aus Angst als aus Überzeugung impfen lassen. Die allermeisten jedoch, die ich kenne, haben sich impfen lassen, weil sie keinen Bock mehr auf Lockdown-Scheiße hatten. Habe übrigens gestern Abend auf statista gelesen, dass Deutschland (derzeit) das Land mit den schärfsten Einschränkungen ist – dennoch hat Deutschland in Europa die höchste Zahl an täglichen Neuinfektionen. Wenn man das mal zuende denkt, fragt man sich doch, ob das eventuell auch daran liegen könnte, dass die Geimpften sich schon seit Wochen wesentlich freier bewegen durften als die Ungeimpften – obwohl sie genauso „verteilen“ wie alle anderen auch? Hab gestern auch bei nem Freund bei FB nen Ausschnitt aus einem Videocall mit Kubicki gesehen, der da sagte, man habe festgestellt, dass die Ungeimpften nach einer Coronainfektion wesentlich besser immunisiert seien als die Geimpften. Dann frage ich mich doch: Wieso bekommen dann die ungeimpften Genesenen trotzdem nur 3 Monate ihren „Freifahrtsschein“? Alles nur Gelaber, wirklich, man kanns nicht mehr hören. Und dann wundern sie sich, dass die Leute sie immer weniger ernst nehmen.
Ja genau, für mich waren die Amis auch immer die selbsternannte Weltpolizei. Alles für ihren Status. Und wie lange haben die beklagt, dass Deutschland zu wenig in Rüstung investiere. Jetzt hat Scholz den Etat ja freigegeben und die ersten Bomber wurden wo bestellt? Genau. Ich könnte nur noch kotzen davon.
Und ja, auch ich denke, dass der Irakkrieg nur dem Hintergrund diente, an die Rohrstoffe ranzuwollen. Ich glaube, da sind wir bei weitem auch nicht die einzigen. Trotzdem können die immer so weitermachen und „die Welt“ bleibt still??
Ich hoffe, dass Du einen schönen Tag mit Deinem Enkel hattest! <3
Lieber Lutz, irgendwie hatte ich auf einen Kommentar von Dir gehofft – und dachte: Mal sehen, was er dazu sagt. Jetzt bin ich irgendwie erleichtert, dass mein Bauchgefühl doch nicht gar so schiefliegt, vermutlich 😊 Danke für Deine ausführlichen Worte – auch wenn sie vermutlich noch vieeel mehr gewesen wären, würden der Platz und der Atem reichen. Aber sicherlich ist das auch kein Thema, was man in einem Blog und in Kommentarspalten bearbeiten kann.
Der Mama geht es inzwischen besser, hat mir der Papa gestern am Telefon gesagt. Sie hat im Mai Geburtstag und ich überlege schon, ob ich sie einfach mit einem Wochenendbesuch überrasche, so wie früher, als ich noch in L wohnte. Das dürfte dahingehend leicht sein, weil ich in der betreffenden Woche eh schon in L bin, sie an einem Samstag Geburtstag hat und von daher der Weg für mich nicht zu lang würde. Und wer frei hat von den Jungen, den packe ich mit ein und nehm ihn mit. (Große Chancen rechne ich mir da allerdings nicht aus – die Jungen arbeiten gefühlt rund um die Uhr in ihren Schichtdiensten 😉 Aber lieber so als gar kein Job.)
Was Du über den Lebensgefährten Deiner Mama schreibst, verursachte mir Gänsehaut. Ich stell mir das ganz furchtbar vor. Wie er sich gefühlt haben muss ☹ Und was Deinen letzten Satz betrifft: Nein, musst Du nicht. Solche Geschichten gibt es ganz viele, es will sie nur keiner hören.
Was Du aber über Deine Mama selbst schreibst, macht mich so rasend, wirklich! Hauptsache, jeden Tag Infektionszahlen veröffentlichen und nicht müde werden zu betonen, wie wichtig jeder einzelne Mensch ist! Ich krieg die Kotze davon! Und es erinnert mich an meine Mama, die vor ein paar Jahren überhaupt nicht mehr aufstehen konnte (und wenn das passiert, weiß man, dann ist es wirklich schlimm, denn die Mama ist verdammt hart im Nehmen). Der Papa rief den Notarzt, der nahm sie gleich mit – und in der Klinik wurde die Mama von der dortigen Ärztin angeschissen, was sie denn hier will, sie sei überhaupt kein Notfall. Sie hat übrigens vier Wochen im Krankenhaus gelegen, inklusive Wasser aus der Lunge ziehen, Rückenmarkspunktion etc. Nach vier Wochen hat sie sich auf eigenen Wunsch entlassen lassen, weil nichts voranging. Die richtige Diagnose stellte dann zwei Wochen später ein niedergelassener Arzt. Ich denke im Übrigen, dass diese Diagnose die Ursache dafür ist, dass Corona trotz Boosterimpfung sie so umgehauen hat. Das gibt mir persönlich schon sehr zu denken. Wir haben zwar nicht dasselbe Leiden, gehörten aber in denselben „Formenkreis“. Also doch lieber impfen lassen? Andererseits denke ich.. Ich hatte vor rund 10 Jahren mal eine Bronchitis, die sich immer weiter ausbreitete, inklusive Atemnot und mit Blaulicht ins Klinikum. Ich war danach nie wieder so dolle erkrankt wie damals. Heute denke ich, wer weiß, vielleicht war der Auslöser ein Virus aus dem Corona-Stamm? Würde das eventuell erklären, warum ich vor rund 4 – 5 Wochen ganze vier Tage in einem kleinen Raum mit einer (deutlich erkälteten, aber wiederholt negativ getesteten) Kollegin saß, bei der sich am 5. Tag dann doch ein positiver Test herausstellte (und anschließend positiver PCR-Test) – und ich bis heute negativ geblieben bin?
Der Papa drangsaliert nicht, der hat nur Angst. Die Mama selber ist es, die sich drangsaliert und immer wieder auf die Beine stellt, ganz oft viel schneller als der Papa es gut findet 😉 Rumliegen und krank sein ist einfach nicht ihr Ding.
Ich habe gestern Abend nach dem richtigen Verb gesucht, es wollte mir aber partout nicht einfallen. Jetzt habe ich es: piesacken. Nicht drangsalieren.
Und da kann Dein Vater jetzt ruhig trotzdem dranbleiben. Denn sie wird ja mit Sicherheit immer noch sehr schwach sein. Und da muss sie alles dafür tun, dass sie wieder zu Kräften kommt.
Hallo Helma,
in Sachen Ukraine-Krieg denke ich wie Du, auch ich stecke nicht tiefgründig genug in der Materie drin. Die Fragen die Dich umtreiben gehen mit meinen Fragen konform ... " Warum sind die Amis immer die Guten"... Zum Thema Corona, auch uns 3 hat es, trotz Boosterimpfung erwischt, die 1. Woche war Bett bzw. Couch angesagt, die 2. Woche waren wir auf dem Weg der Besserung. Ich hoffe, Deiner Mutti geht es wieder besser und sie kommt so langsam wieder zu Kräften. Dennoch sind soviele Fragen offen und über Lockerungen trotz steigender Inzidenzwerte kann ich nur den Kopf schütteln und müde darüber lächeln, wie auch zu den anderen Coronamaßnahmen in jeglicher Form.Unsere Polikiker wissen doch schon lange nicht mehr ein noch aus.
Viele liebe Grüße, Grit.
Hast du - so vom Bauchgefühl her - auch Lösungsansätze oder Verbesserungsvorschläge?
Warum ist es oft eigentlich fast immer nur noch denkbar, dass DIE Politiker (oder Mediziner) weder Ahnung noch Plan noch Interesse an individuellen und gesellschaftlichen Risikoabwägungen haben und nicht vielleicht auch zB das Virus eine mit den Menschen unabgesprochene eigene Entwicklung nimmt? Im Nachhinein über falsche Entscheidungen und fragliche Dokumentationen zu schimpfen, ist das Eine. Einen Gegenentwurf für mehr als 2-6 Personen mit all ihren Besonderheiten zu haben das Andere. Unbestritten werden von nicht-Medizinern Richtgrössen festgelegt (zB diese Hospitalisierungsrate), die den vielen Einzelfällen nicht gerecht werden und ein Zerrbild der Lage wiedergeben, jedoch auch hier die Frage in die Runde: mit welcher Regel oder Kenngröße wäre denn der Einzelfall UND die Gesellschaft einverstanden? Welche Maßnahmen wäre für alle akzeptabel, die dennoch unsere so hoch angebundene und eingeforderte Individualität nicht stört? Diese Diskussionen führen wir nun schon seit so langer Zeit und es läuft immer darauf hinaus, dass sich irgendwer nicht oder falsch berücksichtigt fühlt. FÜHLT …
Mich treiben ebenso viele Fragen um, auch ärgern mich sehr viele Aussagen von nicht-Fachleuten mit fundiertem Halbwissen, aber mich deshalb über Berufsstände themenübergreifehd zu erheben bzw. zu übergeben, fällt mir schwer… auch, weil ich es nicht besser könnte UND ich mich zu wenig extra einbringe, um wirklich mitreden oder gar entscheiden zu können.
Wer sich über amerikanische und russische und europäische Politik aufregt, macht das hoffentlich im vergleichbar hohen Maße auch in Bezug auf China?! Destabilisierendes im Sichtbaren und Unsichtbaren geht auch von dort dort aus; aber: gut, dass es (noch) so weit weg ist… ist es aber gar nicht. Aber wie gesagt: Empörung startet immer erst, wenn es das Individuum (be)trifft. Das muss dann aber wirklich jeder verstehen
Liebe Grit, ja, meiner Mama geht es inzwischen wieder besser. Wir werden heute noch telefonieren, mal sehen, was sie dann so sagt.
Hinsichtlich der Maßnahmen… Ich bin zwiegespalten, muss ich ehrlich sagen. Ich bin eigentlich dafür, dass man jetzt „öffnet“. Ich meine, was zeigen uns denn die letzten Wochen und Monate? Omicron und dessen kleiner Bruder sind auf dem Vormarsch, die Infektionszahlen sind trotz aller Maßnahmen und Beschränkungen durch die Decke gegangen. Söder sagte, er habe Angst vor einer Durchseuchung. Warum eigentlich? Laut Drosten ist das doch eigentlich der beste Weg - eine Virusvariante mit mildem Verlauf und eine entsprechende Durchseuchung in der Gesellschaft. Ja, es gibt immer noch Menschen, die mit Omicron einen schweren Verlauf erleiden, die auch auf Intensiv landen. Geimpft, geboostert, umgeimpft - es trifft sie alle gleichermaßen. Das werden wir aber nicht verhindern können, das konnten wir noch nie verhindern. Jedenfalls nicht, solange man keinen immunisierenden Impfstoff hat - und den gibt es ja nachweislich bis heute nicht. Was mich am meisten nervt an dem Thema: Noch im Februar war es Söder, der unbedingt von Öffnung sprach und der Meinung war, man sollte jetzt aber langsam mal! Jetzt im März hats die Ampel durchgesetzt - und jetzt ist er dagegen. Angeblich der Zahlen wegen - aber was allein besagt denn die Infektionszahl??? Nichts! Entscheidend ist doch die Hospitalisierungsrate. Die hatte Bayern übrigens auch im letzten Herbst eingeführt und kurz danach den vorgegebenen Grenzwert halbiert (!) Verstanden hat das niemand, aber man hatte in Nullkommanix wieder Beschränkungen. Und dann schau Dir den Infektionsverlauf an - und gleichzeitig die Krankenhaus- bzw. Intensivbettenbelegung. Ich finde es richtig und wichtig, vorsichtig bzw. sorgsam zu sein. So habe ich es auch zwei Jahre gehandhabt und bin nicht an Corona erkrankt. Das ging auch mit Abstand halten vor erkälteten Menschen, regelmäßiges Händewaschen. Die anderen Länder in Europa machen’s uns doch vor: Die Impfquote liegt laut Statista in der EU bei knapp 76 %, in Deutschland bei 76,4 %. Ringsum wird geöffnet - nur die Deutschen verharren weiterhin im Katastrophenmodus. Wann finden wir eigentlich zur Normalität zurück - auch für die soziale Gesundheit und aber auch für das Training unseres Immunsystems? Je länger wir uns einigeln, desto weniger wird es gefordert und legt sich schlafen. Wenn dann ein ganz normaler Infekt kommt, hauts uns aus den Latschen - gerade erst im näheren Umfeld erlebt…
Hallo Gerngesund, in meinem Post hatte ich verschiedene Themen angerissen - also darf ich anhand Deines Pseudonyms vermuten, dass Du mich nach meinem Bauchgefühl her zur Coronapolitik fragst?
Denn was das Thema Ukraine betrifft, sagte ich ja mehrfach, dass ich hierüber viel zu wenig weiß. Dass ich nur ein Gefühl habe, und das wird momentan dominiert von der Sorge um das Leben, das wir alle haben - und um meine Familie. Mir hier einen Lösungsansatz anzumaßen, wäre mehr als lächerlich. Das hier ist ein Blog, mein Blog. Mein Tagebuch, in dem ich über meine Gedanken und Empfindungen spreche - ohne zu sagen, dass ich alles besser weiß und es anders machen wollte.
Hinsichtlich der Tankkosten: Wäre das nicht mal eine Aufgabe fürs Kartellamt? Bei der vorletzten Portoerhöhung der Deutschen Post sind sie ja auch sofort dazwischengegrätscht und musste somit erstmal zurückgenommen werden. Warum werden Spritpreise nicht gedeckelt? Auf dem Spritpreis haben wir mittlerweile 3 Steuern: die Energiesteuer, die CO2-Steuer und die Mehrwertsteuer. Dazu eine Gebühr für die Einlagerung des Ganzen. Klar kann man sagen: CO2-Steuer sind ja nur 7 Cent, das macht den Kohl nicht fett. Als wäre ganz vieles nicht immer nur die Summe vieler kleiner Dinge…
Also deckeln und vielleicht auch mal die Steuerschraube wieder bisschen runterdrehen? Ja, davon profitieren alle, auch die, die es vielleicht aktuell nicht nötig haben. Aber es wäre die schnellste und wirksamste Lösung, anstatt erst - wie anfangs von Lindner gedacht - bis zur Einkommenssteuer zu warten, was dem kleinen Mann übers Jahr überhaupt nicht hilft. Denn wenn er weiter regelmäßig arbeiten gehen soll, zu Patienten fahren soll, Lebensmittel, Medikamente, Hygieneartikel transportieren soll - dann muss er das alles insgesamt auch irgendwie bezahlen können.
Und Corona: Wie ich schon in der Antwort an Grit schrieb: ich persönlich halte die geplanten Öffnungen für grundsätzlich richtig. Da geht es mir nicht um mich und um meine Befindlichkeiten. Sondern darum, was diese zwei Jahre mit uns allen machen hinsichtlich Job, eigenes Unternehmen, sozialer Gesundheit etc. Für mein Empfinden hat sich das Impfkonzept nicht bewährt, weil es nicht das mit sich brachte, was man sich von ihm wünschte: eine Immunisierung und den Schutz anderer. Und wer die Furcht hat, ohne Impfung nicht so gut durch die Infektionssaison zu kommen, der kann sich jederzeit impfen lassen und sich auch weiterhin schützen. Genauso, wie es vor der Pandemie war.
Hallo Bruder & Schwester, nein, ich unterstelle der Politik nicht, dass sie kein Interesse an individuellen und gesellschaftlichen Risikoabwägungen haben. Gerade auch weil es im März 2020 hieß, dass es etwas Neues sei, man null Erfahrung, null Erkenntnisse mit dem Virus hat. Und mir ist ebenso bewusst, dass sich das nach zwei Jahren Pandemie auch verhältnismäßig wenig weiterbewegt hat. Mir gehts nicht darum, auf längst vergangene Entscheidungen rumzuhacken. Ich schreibs auch nochmal: Das hier ist nur ein Blog, nur mein Tagebuch, in dem die meine Gedanken und Empfindungen verarbeite, weil es mir guttut, wenn ich alles rauslassen kann. Damit erhebe ich weder einen Anspruch auf Richtigkeit noch darauf, alles besser zu wissen.
In meinem Umfeld gibt es jemanden, der seit zwei oder drei Jahren eine neue Frau hat. Seitdem werde ich tatsächlich täglich über alle Hochs & Tiefs informiert, freu mich entweder, dass er glücklich ist, oder helfe ihm durch die Tage, wo „alles scheiße ist“. Doch wenn du jeden einzelnen Tag mit etwas konfrontiert wirst, dann fängst du auch an, dir deine eigenen Gedanken zu machen. Anfangs war ich sehr diplomatisch, jetzt, nach all der Zeit, vor gut drei Wochen sagte ich ihm meine Meinung sehr unmissverständlich - und fügte hinzu „Sei mir bitte nicht böse, wenn ich dir das so offen sage - aber wenn du mir immer alles erzählst und mich was fragst, musst du mir auch zugestehen, dass ich mir mein eigenes Bild mache.“
Tut er ;)
Worum es mir hier aber geht, ist, dass man genau die Wege, die keine Reduzierung von Infektionszahlen bewirkten, trotzdem immer wieder und wieder geht. Dass man zwar irgendwann verstand, dass die reinen Infektionszahlen keine Aussagekraft besitzen, sondern die Hospitalisierungsrate entscheidend sei. Auf dieser Basis nun und mit der Erkenntnis über Omicron und dessen kleinen Bruder sollten die Öffnungen erfolgen - und jetzt hört man wieder nur vom ewig währenden Panikmodus, obwohl unter Omicron wesentlich mildere Krankheitsverläufe bestehen als zuvor. Die Hospitalisierungsrate ist auf Normalniveau - nur am Personalmangel haben sie nach wie vor nichts gemacht. Nichts, um den Job attraktiver zu machen, damit man auch als Pfleger arbeiten WILL. Man kann 100 Milliarden in die Rüstung investieren, in die Pflege nicht? Da redete man von einer Prämie, die dann erst ewig lange nicht gezahlt wurde und dann auch nur denen, die in staatlichen Kliniken arbeiten.. Allen Klinik-GmbH’s stand es frei, Marktwirtschaft eben… Einerseits immer von Klinikentlastung zu reden und dann andererseits alles so weiterlaufen zu lassen wie bisher - findest Du das richtig?
Dabei geht es mir nicht um mich selbst. Ich sehe und höre, was in meinem Umfeld vor sich geht, lese von anderen Menschen, wie es denen geht, nehme Anteil an dem Leben anderer. Höre meine Freundin, die sagt: „Wenn das so weitergeht, muss ich kündigen, weil ich mir die Fahrt in die Arbeit nicht mehr leisten kann.“ Sie glaubt nicht an die Impfung, hat es aber im Dezember trotzdem gemacht, weil der Chef sagte „Wenn du das nicht machst, muss ich dir wahrscheinlich im März kündigen.“ Andere ließen es drauf ankommen oder gingen von selbst. Ist DAS der Weg, wo wir hin wollten?
Ich weiß nicht, ob ich mich über irgendetwas erhebe - ich schreibe hier nur in mein (öffentliches) Tagebuch, was ich denke und wie ich persönlich mich mit all dem fühle, das mir jeden Tag (wenn ich es zulassen würde) vorgesetzt wird. Dass ich mir mit der Zeit mein eigenes Bild mache. Auch wenn mir jeden Tag bewusst ist, dass ich viel zu wenig weiß.
Aber wie sagte schon Bertolt Brecht? „Was sind das für Zeiten, wo ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist, weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt? Aber ist es ein Verbrechen? Ist es Pflicht, der harschen Wirklichkeit ins Auge zu sehen, immer, jederzeit? Oder darf man sich auch einmal dafür entscheiden, das Schreckliche zu ignorieren, es nicht wissen zu wollen?“
Das ist der Punkt, der mir den Kopf schwer macht: Ich fühl mich nicht wohl aktuell, egal, wohin ich schaue, egal, wen ich lese, egal, wem ich zuhöre: Es fühlt sich nicht gut an. Aber andererseits mehr wissen zu müssen, erfahren zu müssen, würde für mich persönlich bedeuten, nachts gar nicht mehr schlafen zu können.
Und bei all dem… Darf ich dann nicht trotzdem über das schreiben (oder es aussprechen), was ich fühle, wie ich mich fühle - und warum ich mich so fühle? Ich denke doch.
Der geschätzte Prof. Drosten sagt aber auch, dass die Impflücke geschlossen werden muss, damit die Mutationen immer mehr in‘s Leere laufen und dann die derzeit bekannten Varianten in hoffentlich milden Verläufen „aktiv“ durchlebt werden (können). Die Immunisierungen wirken sicherlich nicht bei allen gleich gut, leider auch nicht wie erhofft auf Omicron, aber deshalb ist die Impfstrategie doch nicht missglückt oder zählt nur ganz oder gar nicht?
Wir Immungeschwächten profitieren übrigens überhaupt nicht von der Freiwilligkeit zur Impfung, weil ich auf den Schutz auch durch andere Mitmenschen angewiesen bin; und sei es lediglich dadurch, dass sie aufgrund einer Impfung weniger Viruslast „verteilen“ können. Spätestens im Herbst haben wir dann wieder saisonale Einflüsse dazu, was nichts ist, worauf man nicht wetten könnte.
Deutschland hat nach wie vor keine berauschende Impfrate, um Mutationen gut genug vorzubeugen, andere Länder in Europa schon, weshalb es dort auch schon weniger Maßnahmen geben konnte und kann.
Wie kommst du darauf, dass die bisherigen Impfungen keinen Schutz boten oder bieten? Im Moment kämpfen wir (hier) mit dem Omicron subtype BA2; der ist nicht vergleichbar mit den vorherigen und aufgrund des zeitlichen Auftretens logischerweise auch noch nicht in den derzeit zugelassenen Impfstoffen abgebildet. Mit neuen Virus-Updates kommen neue Erkenntnisse und vor allem neue Probleme. Das heißt doch aber nicht, dass die bisherigen Impfstoffe versagt haben. Warum aber nun Geboosterte schwer erkranken, Ungeimpfte eventuell gar nicht, manch Eine(r) einfach Glück hat oder eben nicht, ist und wird wohl auch nicht vollständig erklärbar sein; das ist nun mal so in der Medizin - auch weil wir alle sehr individuell sind. Für den Großteil der Menschen gelten aber doch stets die hohen Wahrscheinlichkeiten.
So viele KollegInnen wie jetzt haben im Krankenhaus noch nie wegen einer nachgewiesenen Infektion gefehlt. Ob die nun alle selbst schwer/ leicht erkranken oder „nur“ deren Angehörigen oder ob long Covid nachkommt (ja, das gibt es wirklich… kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen), es ist einfach nur noch ermüdend, auf die Gefahren hinzuweisen, ohne den Vorwurf der Panikmache zu kassieren. Und es sterben täglich zu viele … auch wenn hier schon von offensichtlich fehlerhaften Diagnosen geschrieben wurde, sind zumindest bei uns alle C-Diagnosen korrekt gestellt. Es gibt schwarze Schafe überall, aber es sind nicht alle Mediziner Schummler!
Hallo Lebenslang, ich vermute mal, dass ich hier immer ein und dem-/derselben antworte, nur mit jedem Kommentar mit einem neuen Namen - aber ich werde Dich immer mit dem jeweiligen gewählten Namen ansprechen, damit eindeutiger ist, auf welchen Kommentar ich antworte ;) Ja, Herr Drosten hat gesagt, dass die Impflücke geschlossen werden muss. War das aber nicht eher zu Beginn der Impferei, als man noch viel größere Erwartungen an die Impfstoffe hatte, die sich im Verlauf der Zeit nicht bestätigten? Ich behaupte nicht, irgendeine Ahnung zu haben - aber es war wiederholt zu lesen, dass der erhoffte Immunschutz eben nicht eingetreten ist. Ja, die Virenlast ist vielleicht geringer. Aber sie reicht ja nun nachweislich aus, andere anzustecken. Und Du weißt doch nie, wem Du im jeweiligen Stadium begegnest. Dein Gegenüber kann (noch) ohne Symptome sein - und trotzdem kann er Dich anstecken. Laut Kubicki hat es heute eine Anhörung im Gesundheitsausschuss gegeben. Ich zitiere ihn mal: „…Die heutige Anhörung im Gesundheitsausschuss (…) hat sehr eindrucksvoll bestätigt, dass eine solche Pflicht (zur Impfung, Anm. der Redaktion ;)) aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht umgesetzt werden darf, aus prozeduralen Gründen nicht umgesetzt werden kann und das ausgerufene epidemiologische Ziel einer Herdenimmunität nicht erreicht werden wird. Auch der Erklärung, durch eine Impfung trage man zum Schutz anderer bei, wurde heute klar widersprochen. Es gab bisher keine Überlastung des Gesundheitssystems, und es wurde nicht hinreichend dargelegt, dass eine solche im kommenden Herbst/ Winter droht. (…) Die Impfung gegen SARS-CoV-2 ist und bleibt ein wichtiges und wirksames Mittel zum Eigenschutz.“ Ergänzend dazu hatte ein Kommentator den Verlauf des Impfgeschehens zusammengefasst - aber das passt nicht in dieses Kommentarfeld. Nur soviel: Im Dezember startete man mit der Aussage, dass die Impfung immunisiert. Dem folgte, sie immunisiert nicht, aber sie schützt. Und so weiter. Stand heute ist, dass die Zahl der Geimpften/ Geboosterten, die in die Klinik müssen, auch auf die ITS, stetig stieg. Ja das ist individuell - dem einen hilft es, dem anderen nicht, der Dritte leidet unter teils schweren Nebenwirkungen. Ist das Projekt gescheitert? Das weiß ich doch nicht. Es hat nur nicht die Erwartungen erfüllt. Man hat etwas auf den Markt geworfen, von dem man hoffte, es würde funktionieren. Aber so, wie es sollte, hats halt nicht funktioniert. In meinem Umfeld gibt es aktuell geimpfte und ungeimpfte Erkrankte - und allen geht es in etwa gleich. Hat das Virus also bereits die „milden Varianten“ hervorgebracht, von denen Drosten sprach, als er sagte, es würde mit der Zeit immer schwächere Mutationen bilden? Und welchen Mutationen will man denn vorbeugen, wenn man gar nicht weiß, was da kommt? Auf was will man dann Impfstoffe anpassen, wenn die aktuellen jetzt schon nicht das tun, was man sich erhoffte? Können Virologen in eine Glaskugel schauen? Nein, sie stellen Berechnungen an. Und die Erfahrung zeigte ja bereits, dass die Natur sich einen Scheiß um Berechnungen schert.
Ich bin übrigens auch persönlich von 2 Autoimmunerkrankungen betroffen. Für mich ist die Ablehnung dieser Impfung nicht ganz so einfach, wie es vielleicht klingt. Ich denke ständig darüber nach und wäge ab. Bisher konnte ich mich einfach nicht durchringen, weil die Zweifel an diesem speziellen Impfschutz größer sind als der Respekt vor der Erkrankung.
Und was Atemnot ist, weiß ich sehr wohl - ich habe es vor ca. 10 Jahren erfahren, als ich an einer schweren Bronchitis mit Übergang zur Lungenentzündung litt und mich der Doc mit Blaulicht und Sauerstoffversorgung in die Klinik bringen ließ.
Insofern: Ja, ich habe Respekt. Aber die letzten 17 Jahre haben mir auch gezeigt, wie sehr allein man ganz oft gelassen wird, wenn sie einem nicht helfen können - oder bestimmte Untersuchungen zu viel Geld kosten könnten. Wie schnell man vor allem in die Schublade "psychosomatische Beschwerden" geschoben wird. Ich weiß erst seit ungefähr zwei Jahren, dass mein Bauchgefühl recht hatte und es eben nicht psychosomatisch ist. Zwei Autoimmunerkrankungen, ein scheiß Paket, zuviele Jahre Kampf. Erst seit zwei Jahren konkrete Hilfe.
Und Fakt ist: Wenn ich aufgrund der Impfung neue Probleme "entwickle", hilft mir auch niemand. Dann geht die ganze Scheiße von vorne los. Ja, die akuten Nebenwirkungen treten sicherlich innerhalb kurzer Zeit auf. Doch was er auf lange oder längere Sicht bewirkt, das weiß aktuell noch niemand. Und gerade diese Autoimmungeschichten, die entwickeln sich nicht innerhalb von 14 Tagen. Die entwickeln sich schleichend, so dass das am Ende kaum jemand mit einer Impfung in Verbindung bringen würde oder wollte.
Ich verstehe einfach nicht, dass das niemand hören oder wahrhaben will.
Hallo Täglichintensivdabei, ich habe wirklich tiefen Respekt vor Menschen, die in der Pflege oder in Kliniken arbeiten. Die immer das Ziel vor Augen haben, jemandem helfen zu können, ihn wieder ins Leben „entlassen“ zu können, ihn gesund zu bekommen. Und die dennoch ganz oft dabei sind, wenn es nicht gelingt. Es ist ganz schwer, wenn das Leben zu Ende ist - und ich stell es mir wirklich ganz schwierig vor, Angehörigen sagen zu müssen, dass man nicht helfen konnte. Wie ich es grad schon schrieb: Ja, das ist eben so - dem einen hilft es, dem anderen nicht, der Dritte erleidet teils schwere Nebenwirkungen. Drosten hatte damals gesagt, er hoffe auf die Ausbildung neuer, milderer Varianten, und wenn ich mich richtig erinnere, sagte er auch, dass es bei diesem milden Verlauf bleiben würde, wenn er einmal da sei. Dass man es dann über kurz oder lang dauerhaft mit einer milderen Infektion zu tun hätte. Nun haben wir diese bereits, und auch der Subtyp von Omicron bildet ähnlich milde Symptome aus. Insofern denke ich oft: Die Geimpften/ Geboosterten glauben, nur durch ihre Impfung so gut durchgekommen zu sein - aber vielleicht wären sie s ja auch ohne, weil die aktuelle Variante eben überwiegend milde Symptome bringt? Zum „Versagen“ der Impfung: Ich weiß gar nicht, ob man das als Versagen einstufen soll. Aber es hat sich doch nun wirklich gezeigt, dass sie nicht das hielt, was sie versprach: keine Immunität, Ansteckungsgefahr, schwere Verläufe sind immer noch möglich. Und ich bezweifle nicht, dass es Long Covid gibt. Nur: Das gab es tatsächlich unter der Grippe auch schon - frag doch mal Betroffene?? Rein statistisch sind aber die meisten eben ohne Komplikationen durch die Infektion gekommen, das war schon von Anfang an so. Und ja, der Ausfall von Personal ist enorm - weil man in Quarantäne muss, ob man nun selber infiziert ist oder nicht. Wobei es da ja beim Klinikpersonal auch Ausnahmen gab. Jetzt die Impfpflicht für bestimmte Bereiche - da haben sicherlich nicht wenige gekündigt, obwohl jeder einzelne gebraucht wurde. Ich kann die Menschen verstehen, auch wenn mir mulmig ist bei dem Gedanken, wie sich die Situation in der Pflege jetzt noch weiter verschärfen wird. Und das nervt mich auch wahnsinnig: Geld scheint ja vermutlich da zu sein (oder wieso kann Deutschland jetzt 100 oder 150 Milliarden in die Rüstung stecken?), warum kann man dann nicht vor allem erstmal in die Pflege investieren und dafür sorgen, dass die Menschen dort arbeiten können, ohne sich aufzureiben? Aber vielleicht bin ich auch zu ungeduldig, die neue Regierung ist ja noch nicht so lange im Amt; mal schauen, was sich in der Hinsicht tun wird. Und ich sags nochmal: Ich habe Respekt vor der Erkrankung, das habe ich wirklich. Aber vor der Impfung habe ich Angst. Und übrigens gehöre ich zu den Autoimmunkranken, bei denen es durchaus passieren kann, dass ich gar keine Antikörper entwickle. Dann würde ich mir doppelt in die Knie beißen, wenn ich mir die Impfung antue oder dazu gezwungen werde, vielleicht nicht so ohne weiteres davonkomme - und dann nicht mal einen Immunschutz aufbauen konnte.
Ich unterstelle den Medizinern nicht, dass sie Schummler sind. Das Problem, was ich sehe - weil selbst erlebt, aber auch bei anderen gesehen - ist, dass sie sich weder die Zeit nehmen noch bereit sind, Kosten zu verursachen. Der Mensch steht schon sehr lange nicht mehr im Mittelpunkt, sondern das Geld. Das verdammte scheiß Geld. Wie es in Deiner Klinik ist, weiß ich nicht. Wenn es so ist, wie Du schreibst, wäre es schön, wenn es überall so wäre und man das Vertrauen hätte. Die Realität ist aber eine andere. Übrigens, meine Freundin ist im Juli letztes Jahr geimpft worden. Sie hatte erhebliche Nebenwirkungen entwickelt, die ihr Arzt auch anerkannte. Was hilft es ihr? Nichts! Wer hilft ihr? Niemand! Wie geht es ihr heute? Sie sagt: „Ich fühle mich, als hätte man mir den Stecker gezogen. Keine Energie mehr.“ Und wusstest Du, dass eine BKK (ich weiß grad nicht mehr den Namen) sich ans PEI, ans RKI und das Gesundheitsministerium gewandt hatte, weil die Zahl der erheblichen Nebenwirkungen weitaus höher ist als das, was das PEI und RKI in Zahlen wiedergeben? Und das ist nur eine BKK. Was würde sich wohl zeigen, wenn man alle Kassen auffordert, die Zahl ihrer betroffenen Patienten aufzuschreiben? Was meinst Du denn, wie ermüdend ich das finde, auch die Kehrseite bedenken zu wollen, ohne den Vorwurf zu kassieren, alles bagatellisieren zu wollen?
eigentlich wurde in den Kommentaren liebe helma - schon fast alles gesagt indem auf deinen ausführlichen Bericht eingegangen wurde...
es ist hochinteressant den einzelnen Ausführungen zu folgen - auch - wenn mittlerweile vieles was früher unbekannt war und heute nicht mehr ist - sich die Coronalage verändert, angepasst - sich anders aktulisiert hat.
wenn ich HEUTE so um mich sehe, schert sich heute keiner mehr um Corona einen Deut weil das Kriegsgeschehen um die Ukraine und Putin sich den Vordergrund geschoben hat, die welt und die Menschen bedroht und neue andere Ängste verursacht mit denen wir Menschen fertig werden müssen, wollen - sollen...vor Ängsten die viele um den Schlaf bringen.
bei sämtlichen Kommentaren konnte ich nur mit dem Kopf nicken, schluckte meine Gänsehaut hinunter und las weiter bis die Stunden vergingen...
bin zu bewegt um weiteres zu sagen...
lieben gruß
Angelface
Liebe Angel, ja das stimmt, die Medien haben aktuell andere Themen im Fokus. Aber da und dort gibt es doch immer wieder Meldungen, die mir das Gefühl vermitteln, das Thema ist alles andere als nebensächlich - und es wird schon jetzt an den "Bedingungen" für den kommenden Herbst gearbeitet.
Beispielsweise betrachtet Katastrophen-Karl die Infektionen in Portugal (Omicron-Variante) mit Sorge und erwartet Schlimmes für Deutschland. Ich hab mir mal die Zahlenentwicklung in Portugal angeschaut unter https://www.corona-in-zahlen.de/weltweit/portugal/ und irgendwie... Kommt das nur mir komisch vor, dass die Kurve erst dann richtig in die Höhe schoss, nachdem man mit dem Impfen begonnen hatte?
Was ich einfach nicht verstehe: dass die Impfung nach wie vor als Heilsbringer verkauft wird - obwohl es längst Erkenntnisse und auch erste Berichte (ich finde leider nicht mehr, wo ich das gelesen hatte, war, glaube ich, beim MDR - bin aber nicht sicher) gibt, wonach die Impfreaktionen tatsächlich auch erst Wochen nach der Impfung auftreten können. War ja bei meinem Sohn auch so :(
Dafür gibt es auch keine Untersuchungen, keine Evaluierungen - obwohl ich nach wie vor denke (und es mir ein mieses Bauchgefühl macht), dass man das unbedingt tun sollte, grad wenn man mittels einer Technologie versucht, ein Virus aufzuhalten, mit der es zuvor noch nicht "bekämpft" worden war.
Jetzt zum Ende Juni solls ja nun erstmal die Evaluierung geben, ob und welche Maßnahmen in welcher Form zum Ziel geführt hätten. Der Lauterbach hat so sehr versucht, das abzubiegen, dass ich jetzt auch kein gutes Gefühl beim zu erwartenden Ergebnis habe. Ob da wohl wirklich alles offen auf den Tisch gelegt wird? Vorstellen kann ich es mir nicht - denn dann bliebe zu befürchten, dass spätestens im Herbst mit dem Wiederaufleben irgendwelcher Beschränkungen weniger Menschen den ganzen Irrsinn mitmachen als bisher. Die Akzeptanz, die Glaubwürdigkeit würde weiter sinken.
Kommentar veröffentlichen