Sonntag, 23. September 2012

Es ist Sonntag

Eigentlich nichts Besonderes, weil, den gibts ja jede Woche - zumindest für das normale werktätige Volk. Da gibts ja welche, die müssen auch sonntags arbeiten und für andere ist jeden Tag Sonntag.

Was ich so liebe an diesen Tagen, die mir ganz allein gehören:

Ich erwache früh morgens (die innere Uhr, da kann ich wohl nicht gegen an), diese schmale Linie zwischen vergangener Nacht und beginnendem Tag, ein kurzer Blick auf die Uhr, es ist kurz nach sechs, und ich kuschel mich zurück in die Kissen, zieh die Decke enger um mich und schlafe wieder ein. Oft träume ich in dieser Phase etwas, so wie heute Morgen:
Da ist ein altes Haus, verwittert, mit einer dicken grünen Holztür. Ich lauf aus diesem Haus, will mich hinter dieser offen stehenden Holztür vor jemandem verstecken, der da mit dem Motorrad gefahren kommt. Aber es gelingt mir nicht, er schleudert mir etwas ins Gesicht, an meine linke Wange, so etwas wie Sand, aber es brennt, es tut unwahrscheinlich weh - und ich erwache wieder.

Anschließend konnte ich nicht wieder einschlafen, habe mir einen Kaffee zubereitet und Zeitung gelesen. Das ist auch so etwas, das ich unwahrscheinlich liebe: Es ist ruhig und warm in diesem Haus, ich höre oft nur das Ticken der Uhr, bis ich den TV einschalte und Nachrichten schaue, oder Reportagen. Oder bleibe einfach nur liegen, träume vor mich hin, schließe die Augen und höre Musik.



Have you ever been lonesome?
Ja. War ich. Im aktuellen Moment bin ich es.
Früher dachte ich immer: Allein sein ist ganz schlimm.
Heute sind es meine kleinen Inseln im Alltag, wo Musik erklingt, die ich mag. Wo ich lese, was ich mag. Wo ich schlafe, wann ich mag. Wo ich mich treiben lasse, wohin ich mag. Wo ich Zeit und Ruhe habe, mich mit mir selbst zu befassen, über mich, meine Ziele, meine Träume nachzudenken, Wege zu entdecken. In der Badewanne liegen, so lange ich mag. Heißen Tee zubereiten und den Regentropfen auf der Fensterscheibe zuzusehen, während es bei mir warm ist und mein Wohlfühlzuhause Zimt und Vanille atmet...

Quelle Foto: http://weheartit.com/entry/38132137/via/Snoesje95.jpg


Ich liebe diese Sonntage wahnsinnig.
Wohl auch, weil ich weiß,
dass nach jedem Sonntag andere Tage kommen.
An denen ich nicht allein bin.

3 Kommentare:

Mme_LeJeune hat gesagt…

"Merci bien" für den Einblick in deine Sonntagswelt ;) ... schöner Beitrag

Anonym hat gesagt…

ja ein wunderschöner Beitrag. Auch ich liebe die sehr seltenen Augenblicke und Tage der Ruhe und Besonnenheit.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Ich danke Euch :)