Und was jetzt hier so nach Bond's Martini klingt, hat für mich einen ganz anderen, viel tiefgründigeren Sinn...
Oft ist mir schon gesagt worden: "Warum nimmst du dir anderer Leute Sorgen und Probleme so an, du hast doch genug mit dir selber zu tun."
Aus meiner Haut kann ich dennoch nicht. Klar versuche ich mein Leben und meine Problemchen immer irgendwie mit Galgenhumor zu nehmen, spätestens am dritten oder vierten Tag, aber das klappt eben auch nicht immer - und kann auch nicht allgemein auf alles angewendet werden.
Gestern zum Beispiel war ich nah dran, das Telefon an die Wand zu klatschen und mich im Nachhinein noch mal drei mal zu verdammen, dass ich so jung geheiratet und eine Familie gegründet hatte mit einem Menschen, der einfach nichts begriffen hat in seinem Leben.
Und wenn jetzt einer sagt, ich soll nicht persönlich werden in meinem Blog und überhaupt - doch, ich muss und ich will das jetzt und hier so sagen und ich nehme es auch nicht zurück.
Weil es mich so anwidert, dass ich es kaum aushalten kann.
Weil es mich rasend wütend macht, wie der eigene Vater (kann man manche Leute tatsächlich Vater oder Mutter nennen? ich hab da langsam echt so meine Zweifel) den eigenen Sohn mit Vokabular überschüttet, das in keinem niveauvollen Wörterbuch zu finden ist. Der seinem eigenen Sohn von kleinsten Kindesbeinen an alles genommen hat, das auch nur den Hauch eines Selbstwertgefühls, einer Selbstliebe hatte.
Mir ist bewusst, dass man als Mutter oder (echter) Vater nicht objektiv ist und man immer glaubt, die eigenen Kinder seien die besten und die liebsten und überhaupt.
Ja gut, ich weiß, sie sind bequem XXL (sie nennen es chillig), vergreifen sich in ihrer Sturm- und Drangzeit auch mal im Ton (sie nennen es: gestresst vom Tag - hahahahahahaaaa! dass ich nicht kichere), sie glauben, ihnen gehört die Welt (sie nennen es: tut es ja auch) und sie müssten umsorgt werden, bis sie eines Tages ausziehen (sie sagen: Du bist schließlich die Mutter! kicher...) - aber meine Güte! Fragt mal in meiner Verwandtschaft nach, wie ich mit 15 oder 16 war - und dass mindestens drei Kreuze an die Wand genagelt wurden, als ich mit 19 das Heim verließ.
Das ist jedoch nichts im Vergleich zu anderen Familien, in denen die Kinder mit 9 Jahren beginnen zu rauchen, zu kiffen, zu trinken, später harte Drogen konsumieren, die Schule schwänzen, die Lehre schmeißen, wenn sie denn überhaupt eine begonnen haben, die mit 14 schon Eltern werden und mit dreißig Jahren in Jogginghosen und mangelhafter Haar- und Zahnhygiene einkaufen gehen.
Ein Klischee? Ein private-TV-Sender-Klischee, das mit der Realität nichts gemein hat?
Dann geht nur mal samstags in die City...
Meine Söhne jedenfalls haben noch keine Schulstunde geschwänzt (halt, stopp, stimmt nicht ganz, Junior II ist ein einziges Mal in zehnjähriger Laufbahn mit einer Minusstunde erwischt worden), der Große raucht (er ist volljährig, er muss wissen, was er tut, bei mir jedenfalls gibts das nur draußen auf der Terrasse, obs regnet oder schneit), der Jüngere nicht (ich hoffe immer noch, dass das auch so bleibt), der eine hat seinen guten Schulabschluss und auch seine erste Ausbildung zuende gebracht, obwohl er wusste, er wird in diesem Job nicht bleiben, weil es ihm einfach nicht liegt - und nun in diesem Sommer wird er mit der zweiten fertig, während Junior II ab September seine Ausbildung beginnt - der Vertrag ist gestern raus.
Wen bitte interessiert es, ob sie am Wochenende bis 12 Uhr schlafen und nach dem.. äh... Frühstück in Shorts und ungekämmt vor dem PC hocken? Ich muss in meinen eigenen vier Wänden auch nicht wie Claudia Schiffer durch die Gegend stelzen und fühle mich in meinen Wohlfühlhosen sowas von.. wohl!
Junior I besitzt ein ausgesprochen sensibles Sozialverhalten, worum auch immer ich ihn bitte - er tut alles für mich, manchmal sogar, ohne dass ich ihn bitte ;) (An Junior II feile ich noch, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt!) - aber Himmelarschundzwirn - warum kann der eigene Vater (ich kanns kaum aussprechen, wirklich, das tut mir echt nur noch weh) nicht die positiven Seiten sehen? Warum wird immer nur auf etwas herumgehackt, das seinen (!!) Erwartungen zu entsprechen hat - nur weil - O-Ton - "ich mich nicht für dich schämen will"??
Ich muss kotzen, tut mir leid. Zum sechsten oder siebten Mal seit dem Wochenende.
Und dann hörst du heute von einem zehnjährigen Jungen direkt neben dir, der seit dem Kleinkindalter an einem Hirntumor leidet, der erblindet ist und bis heute kein einziges Wort spricht außer Mama und Papa, und mit jeder Untersuchung hoffst du mit, dass sich der Tumor nicht vergrößert hat und der kleine Kerl nicht wieder operiert werden muss - und heute Abend hieß es "Doch, er muss wieder"... Und du siehst in die Augen des Vaters und weißt, dass der einfach nur Angst um seinen Jungen hat - und wie sehr ihn all das belastet.
Ja ich weiß, solche Geschichten hört oder liest man immer wieder. Doch wenn es gerade neben dir passiert, wenn diese Geschichte ein Gesicht, eine Stimme, ein Gefühl bekommt... Dann ist es doch wieder noch etwas anderes.
Da frage ich mich wirklich... Was ist mit den Menschen los, die nur bis zu ihrem eigenen Egoismus denken und planen können? Warum trifft es immer die Falschen? Oder pauschaliere ich gerade? Ich weiß es nicht, aber im Moment zerreißts mich grad irgendwie. Du hast so gesunde, stabile, wundervolle Kinder - und dann kommt so ein Arschgesicht und zerstört alles... Während andere froh und dankbar sind, dass sie ihre Kinder haben..
Ich kann das einfach nicht begreifen...
Menschen töten Menschen für scheiß verdammte zehn Euro.
Menschen zerstören Menschen aus Eifersucht und Neid.
Menschen beklagen sich bei Kleiderkreisel und werfen mit Negativbewertungen nur so um sich, weil der Verkäufer 20 Cent zuviel Porto genommen hat, das Schwein.
Menschen heulen, weil der Friseur ihre Haare nicht braun, sondern dunkelbraun gefärbt haben, der Dilletant.
Menschen beklagen sich wöchentlich bei der Hausverwaltung, weil der Nachbar seine Schuhe vor der Haustür zu stehen hat und seine Wäsche am Balkon trocknet, dieser Rüpel.
Menschen schmeißen Beziehungen hin, weil der neue Partner kein gutschikutschi zu allem macht und auch nicht alles toll findet, sondern es wagt zu kritisieren, der Vollpfosten!
Nein... Ich kanns nicht verstehen und irgendwie.. will ichs auch nicht.
Eine Zigeunerin hat mal zu mir gesagt: "Entzieh dich dem Schatten, denn der Schatten entzieht dir dein Licht, deine Energie." Aber ich wüsste grad gar nicht.. wohin ich gehen sollte. Die ganze Welt ist doch ein Irrenhaus geworden. Seit es ihr besser geht.
6 Kommentare:
Weißt du, wenn ich nicht in der eigenen nahen Umgebung auch so eine väterliche Falschbehandlung erleben würde - ich täte es fast nicht glauben. - Die eigentliche Misshandlung oder den Missbrauch der ist körperlich schlimmer, aber der andere kann sich auf ein ganzes Leben auswirken.
Kannst du nicht diesem Vater "die gelben Seiten" auf den Kopp hauen? *schnell weg!!!!"
Weißt Du, was mich so "krank" macht? Dass ich das Ausmaß dieser Art Missbrauch jeden Tag sehe und erlebe und was es von klein auf mit meinem Sohn macht(e). Und dass dieser "Vater" einfach nicht sieht, was er damit anrichtet.
Ich entschuldige schon lange nicht mehr, dass es dem Vater mit seinem Vater haargenauso ging. Heute nicht mehr. Er hatte Zeit genug, dazuzulernen - und was hat er gemacht? Sich auf die Sonnenbank gelegt, ein paar Muckis antrainiert und sein Lieblingsauto gekauft. Kotz
Da meine Antwort einfach zu lang gewesen wäre ;)
http://claudine-le-vagabond.blogspot.de/2013/04/lerne-den-lowenzahn-lieben.html
Wenn es dunkel ist, komm zu mir!
Wenn Dir kalt ist komm zu mir!
Geht es Dir schlecht oder plagen Dich Sorgen, komm zu mir, lehne Dich an. Ich beschütze Dich denn ich bin Dein Mann <3
Ich hoffe für dich, dass ZZ die Gelben Seiten sind und nicht der Kindesvater!
Es sind die gelben Seiten, liebe Clara :)
Der andere weiß hiervon nix. (Meine Meinung allerdings kennt er.)
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