Mittwoch, 3. April 2013

Entscheidungsfreudig? Ich doch nicht?

Nun, die Kenner meiner Persönlichkeit werden jetzt wissend mit dem Haupte nicken und sagen: "Dass du das auch schon merkst..."
Hey, ich bin Aszendent Waage - ich darf wankelmütig sein ;)
Und wankelte ich als Teenie über die beruflichen (Un-) Möglichkeiten, so wankele ich seit geraumer Zeit über meine beruflichen Perspektiven. Oder glaubt hier jemand ernsthaft, Miss Ziggenheimer möchte ihr Dasein noch zwanzig Jahre lang in einem piefigen Büro fristen? Da können mich auch die besten Schokokekse nicht überreden!
Ich glaube, ich habe jetzt - also schätzungsweise zwanzig Jahre, gefühlt wenige Tage später - meine Erleuchtung gefunden: Ich werde Designerin & Verkäuferin, nebenbei schreibe ich ein bisschen und wenn ich mal gar nichts zu tun hab, male ich. Das ist doch DIE Idee, oder etwa nicht? Oder murrt hier schon wieder jemand was von "typisch unentschlossen"? Ich finde, das vereint alles Kreative in mir. Ich kann nur leider nicht schneidern, auch wenn mir vor gar nicht allzu langer Zeit jemand versicherte: "Ist wirklich einfach zu erlernen!"

Aber mal ganz ehrlich: Der Frühling naht und wenn ich sehe, was unsereinem alles so an Klamotten geboten wird, dann möchte ich - aktuell jedenfalls - einfach nur noch schreiend davonrennen. Ist doch wahr! Oder findet Ihr vielleicht Kleider toll, deren gummierte Taille mir quer über den Brüsten hängt, der Rocksaum beim Bücken den Blick auf meine Unterwäsche freigibt und die Farben ausschließlich zwischen schwarz, weiß und nude variieren? Da kriegst es doch im Koppe, Mensch! Wo bleibt verdammt noch mal das Fröhliche, das Verspielte, das Phantasievolle? Naschen die Designer alle an derselben Droge, dass sie maximal die gleichen Einfälle haben, wenn denn überhaupt was kommt?
War es dazumal die Ina Deter, die da gesungen hatte: "Neue Männer braucht das Land"?
Helma Ziggenheimer jedenfalls singt für sie: "Neue Ideen braucht das Land, aber bisschen pronto!"
Gestern Abend jedenfalls warf ich Mr. Schweinehund über das Terrassengeländer hinaus (er ist tief gefallen, das dürfte genügt haben), öffnete meinen Kleiderschrank, fotografierte, hockte bis heute Morgen zwei Uhr auf dem Fußboden und lud, verpreiste und beschrieb jedes einzelnen Kleidungsstück. Zwar weiß ich bis jetzt noch nicht, wie ich sitzen soll und mein vor zwei Jahren dank Skateunfall gebrochenes Steißbein bringt sich mal wieder unangenehm in Erinnerung - aber ich habe heute Nacht vom Verkaufen geträumt und als ich heute Morgen erwachte, schief aus den Augen guckte, da kam sie endlich, die göttliche Eingebung:
Ich mache einen kleinen Kaffeeladen auf, es gibt auch Schokokekse wahlweise mit Kokos (ich weiß schon, wer jetzt kotzt), in der Ecke steht meine - vermutlich eingestaubte - Staffelei, auf der anderen Seite steht mein geliebter Ledersessel, den ich bis dato nur im Auge, aber noch nicht erworben hab, dort liegen mein Malbuch und Stifte und im Hinterzimmer summt die Nähmaschine, die von jemandem betrieben wird, den ich jetzt noch nicht kenne - und mit dem oder der verkaufe ich dann unsere Ideen.
Na was sagt Ihr?
Dann wird endlich mal wieder Mode gemacht, bei der man auch Spaß hat, sich nicht nur ausziehen zu lassen, sondern nach dem Liebesakt auch wieder anzuziehen. So.

Quelle Foto: http://img0.etsystatic.com/000/0/6488224/il_fullxfull.331598428.jpg


6 Kommentare:

Clara Himmelhoch hat gesagt…

Hach, zwei Kluge, ein Gedanke - nämlich auf Skater zu steigen. Du dein Steißbein, ich meinen Oberschenkel.
Doch lies hier:
http://chh150845.wordpress.com/2010/04/08/was-hanschen-nicht-lernt/

Mit Mode kannst du mich nicht mehr hinter dem Ofen hervorlocken - ich habe zu DDR-Zeiten genug genäht, aus ähnlichen Gründen wie heute - nur gab es damals wirklich nichts anständiges.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Clara, Du wirst es mir vielleicht nicht glauben, aber den von Dir zitierten Post habe ich gerade erst am vergangenen Wochenende gelesen - und mich schmerzhaft erinnert gefühlt!
Ja das stimmt, früher gabs wirklich nix Anständiges. Das war schon was ganz anderes als heute. Ich hoffe, es ist nicht schlimm, dass ich trotzdem auf die aktuelle Einfallslosigkeit wettere :)

Weder Komponist noch Dichter hat gesagt…

...die besten Ideen entspringen aus der Not(wendigkeit) heraus, von daher, nur zu, auf gehts zum Designerleben! :)

Ich find die Mode schon lange schlimm. Also nicht mal unbedingt prinzipiell, an den Models oder Menschen mit model-ähnlicher Figur geht ja vieles noch, aber für Normalmenschen und ein normales Leben fernab des Laufstegs auf dem einfach alles "hip" ist, funktioniert die allermeiste Mode schon seit langer Zeit nicht mehr...

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Also um den Hals und die Handgelenke herum hab ich auch ne Waaahnsinnsmodelfigur! *lach*
Ja Du hast vollkommen recht: Die besten Ideen entspringen der Notwendigkeit! Ich fang also an!
Wenn ich ausgeschlafen hab ;)
Ich bin zur Zeit einfach nur noch müde - geht das wem auch so???

Anja Z. hat gesagt…

Hach, deine Idee klingt so toll, da würde ich glatt mitmachen!!
Ich, gestatten selbst die größte Unentschlosseheit in Person, kenn das nur all zu gut!
Manchmal wünscht man sich einfach nur Unabhängigkeit, um das tun zu können, was man gerne ausleben möchte, und ich hoffe, dass wirklich die kreativen Menschen sich nicht davon abhalten lassen, und irgendwie einen Zwischenweg finden!
Das Leben ist doch wirklich zu kurz...
Liebe Grüße aus Berlin. :)

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Hey, bei all diesen positiven Kommentaren fällts mir überhaupt nicht schwer, mich selber auch wirklich mal beim Wort zu nehmen ;)