Montag, 22. April 2013

Manche Wege geht man besser doch zu Fuß

....warum das so ist, weiß ich gar nicht, aber für gewöhnlich, wenn ich in der Stadt allein unterwegs bin, wahlweise mit oder ohne iPod, halte ich den Blick meist gesenkt.
Hobbypsychologen würden darin vielleicht meine Opfer-Demuts-Haltung sehen; Leute wiederum, die mich kennen, wissen, dass so eine Rolle nicht (mehr) die meine ist ;)
Als Kind jedenfalls fand ich auf diese Weise mal zwanzig Mark. OK, Ostmark, aber Geld ist Geld, und damals war das wahnsinnig viel Geld.
Und auch als Erwachsene fand ich auf diese Weise öfter mal Geld. So wie heute.


Das ist immerhin schon ein halber Milchkaffee. Na ja fast.

Auf jeden Fall... musste ich daran denken, wie sehr uns Bürofritzen zuweilen die Bewegung fehlt - und wie sehr wir dazu neigen, zu bequem zu werden...
Irgendeinen Auslöser, einen Denkanstoßer gibt es ja immer, und bei uns gab es diesen heute Morgen im Büro.
Der Kollege kommt ins Büro, gießt sich seine erste Tasse ein, greift zur "ich beginne dann gleich mal meinen Tag"-Zigarette und draußen auf der Terrasse wird ihm übel.

Nun liegt er - reanimiert - auf der Intensivstation, schwerer Herzinfarkt mit zweiundvierzig Jahren.. Manche Dinge will man auch dann nicht glauben, wenn man sie gesehen hat.
Meine Sporttasche jedenfalls steht schon gepackt im Korridor. Ich hab doch noch diesen drei-Monats-Gutschein fürs Fitnessstudio, der endlich eingelöst werden will.
Es gibt viele Mäuler, die sich zerreißen allein beim Wort "Fitnesstempel". Mir egal. Mir persönlich ist es am Ende schietegal, was man wo tut - solange man überhaupt etwas tut. Egal ob sich das nun Nordic Walking, Fitnesstempel oder der Frühsport vor der Terrassentür ist. Tu einfach was. Zehn Minuten am Tag tun keinem weh.  Nichtstun tut weh...
Ich tu jetzt auch was: Ich leg mich ins Bett. Für heute... hab ich irgendwie echt genug. Und ich muss mich mal mit unserer Kranken- und Todesfallstatistik auseinandersetzen. Irgendwas stimmt doch bei uns nicht. Oder wie Chef es heute formulierte: "Hier gehts doch nicht mit rechten Dingen zu."
Na ja. Guts Nächtle. Prost. Adios Amigos. Bis morgen. Oder so. Schnarch.

2 Kommentare:

Clara Himmelhoch hat gesagt…

Der muss echt zu viel Kaffee getrunken und Zigaretten geraucht haben, denn 42 ist kein Alter zum Sterben. Ich weiß, dass er nicht tot ist - hätte aber leicht passieren können.
Und du meinst, ich soll in meinem hohen Alter noch mit Sport anfangen? Irgendwie mag ich nicht so recht, aber ich will ja auch nicht so alt werden.
Du aber: hopphopp ins Studio!
Gute Nacht!

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Clara, mir zittern jetzt grad noch die Hände, mein Herz rast - weil ich grad erwacht bin, ca. eine dreiviertel Stunde vor dem Weckerklingeln, und ich schlagartig dran denken musste, ob mir nicht gestern Abend im Büro noch ein schwerwiegender Fehler unterlaufen ist. Und dank der digitalen Technik greife ich zum Laptop, wähle mich ins Firmennetz ein, schaue nach und spüre prompte Erleichterung: Nein, kein Fehler unterlaufen, alles gut...
Aber gesund ist das wohl auch nicht. Eine Zeitlang ging mir das oft so, mitten in der Nacht, ein Uhr, zwei Uhr - erwachen, einwählen, nachgucken...
Ich muss wirklich dringend wieder zum Sport und mich mal wieder so richtig auspowern, dass der Kopf freier wird... Klar, das kann man auch anders machen. Aber so isses vielleicht doch am effektivsten und ich tu gleich noch was für meine Herzkranzgefäße ;)
Und was den Kollegen angeht: Geraucht hat er schon so einiges, und wie er sonst gelebt hat, weiß ich nicht, aber was auch immer er ändern müsste, er sollte es tun. Mein Vater jedenfalls tat das vor 6 Jahren - von einem Tag auf den anderen, Gott sei Dank. Hätte ich nie gedacht, bei den 2 1/2 Schachteln, die er verpuffte. Aber der Infarkt und die große OP (5facher Bypass), das war dann doch ein mächtiger Schock für ihn.