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Ich wurde ja immer mal gefragt, ob und wie viel Bafög Junior II denn nun für seine Berufsfachschulausbildung bekommt. Angesichts des Schulgeldes, das ich nun seit September zahlen darf, und auch der Jahreskarte bei den öffentlichen Transporteuren unseres Vertrauens und überhaupt der gestiegenen Bedürfnisse des jungen Herrn bekomm ich schon langsam Herzsausen, ob ich das alles dauerhaft finanzieren kann.
Und wenn jetzt einer sagt: "Der hat doch noch nen Vater!", dann kann ich nur müde lächeln. Unterhalt, Kostenteilung für Klassenfahrten etc. kannte mein Ex nur, wenn er der Meinung war, was von mir zu kriegen. Dass ich das immer so hingenommen habe, hat bis heute keiner verstanden. Aber was hat man schon davon, sich einerseits jahrelang um Geld herumzustreiten und zu prozessieren (Streit um Geld ist einer der widerwärtigsten, die ich kenne) und andererseits immer Angst haben zu müssen, abends im Dunkeln nach Hause zu kommen? Auf offizielle Verfügungen jedenfalls hat mein Ex immer gepfiffen und mir trotzdem aufgelauert, damals, zu Hause, im Hort und was weiß ich. "Das wagt der nicht und wenn, dann nehm ich mir den vor", hatten die gelben Seiten oft gesagt. Ja schön. Das nutzt mir dann aber auch nichts mehr, wenn... ach egal.
Fakt ist jedenfalls - und das habe ich der guten Dame vom Bafög-Amt heute in Erinnerung gerufen: Den Antrag haben wir am 27. Mai (!) gestellt, die erste Ergänzung bekamen sie am 27. Juli und die letzte, nämlich die Schulbescheinigung, dass der Knabe dort wirklich auch ausgebildet wird, am 1. Oktober. Ich finde, das ist immerhin Zeit genug, sich die Unterlagen angeschaut, geprüft und einen Bescheid vorbereitet zu haben. Maximal drei Monate dürfen sie sich wohl Zeit lassen und telefonisch sollst Du die Damen vom Grill auch nicht belästigen, denn das verlängert die Bearbeitungszeit - weil sie ja dauernd gestört werden. Dass ich mich nun nach einem halben Jahr doch veranlasst sah, mal höflich nachzufragen, spricht dafür, dass meine nordischen Wurzeln (Gelassenheit bis zur Kotzgrenze der anderen ;)) immer noch in mir leben.
Ja und was musste ich hören? Die Sachbearbeiterin ist krank. Aha. Von meiner Schulfreundin, die auch in einem solchen Amt sitzt (nur leider in einem anderen Bundesland), weiß ich: Bist du krank, bleibt deine Arbeit liegen, ein anderer macht die nicht, weil kein anderer dafür zuständig ist. Geht nämlich nach dem Alphabet und bei Z wie Ziggenheimer lande ich eben bei Dame X.
"Ich kann Ihnen aber sagen, dass Ihr Antrag bearbeitet wurde", meinte die Amtsmaus aus dem Nebenzimmer, "nämlich am 15.11.!" Ahaaa! Na immerhin! Es besteht Hoffnung: Da lebt noch was!
"Und das heißt jetzt für mich? Wann bekomm ich den Bescheid?"
"Frühestens Anfang Dezember", wurde ich freundlich informiert, "denn morgen kommen die Bescheide zu uns, wir müssen sie noch mal gegenprüfen und dann wird das Ihnen zugeschickt."
Klar. Und weil Frau L. eben krank ist, bleibt die Prüfung liegen, bis... Grad kommt mir eine Idee: Ich habe noch einen Nikolausstrumpf zu Hause, den werde ich der Frau L. schicken mit der Bitte, mir da einen ordentlichen Bescheid reinzutun und an mich zurückzusenden. Bitte noch in diesem Jahr.
Denn nicht umsonst heißt es doch: "Lache über die Dinge, dann hältst du sie besser aus."
Ähnliches ist mir übrigens mit dem Handytarifler meines Vertrauens passiert. Anfang Oktober haben sie mir unberechtigterweise zwei Buchungsbeträge vom Konto gemopst, statt einem. Sowas passiert, wenn man mal in der Hotline anruft, weil man eine Frage zum Endgegner.. äh.. Endgerät hat und die Dame im Servicecenter glaubt, du wolltest jetzt gleich ein neues Handy, neue Konditionen, neuer Vertrag und was-weiß-ich. Dann nämlich buchen sie dir die Restfälligkeitssumme ab, du siehst das, rufst wieder an, korrigierst das und drei Tage später buchen sie den üblichen vereinbarten Flatratebetrag auch noch mit ab. Klasse, wa? Vor allem deshalb, weil du weißt: Der Handytarifler deines Grauens braucht immer ewig und drei Tage, ehe er überhaupt kapiert, was du von ihm wolltest - und dann noch mal so lange, um die Kohle wieder rauszurücken. Ich hätte ja schon lääääängst gewechselt, aber... na ja.
Immerhin bekam ich noch am selben Tag ein pdf-Dokument zugesandt, das ich ausfüllen und zurücksenden durfte, um mein Geld wiederzukriegen. Nach sage und schreibe drei Wochen bekam ich die Antwort, dass mein Antrag eingegangen sei und man alles veranlasse... Wahnsinn ey. Würden wir hier so arbeiten, dann... na gut, lassen wir das. Gelacht habe ich dann beim Kleingedruckten "Wir weisen Sie vorsorglich darauf hin, dass es mindestens 4 Wochen dauern kann, ehe die Erstattung Ihrem Konto gutgeschrieben werden kann."
Ja - is klar. Ich vermute, der Bearbeiter ist grad krank oder auf den Bahamas - mit meinem Geld! Das Schwein!
Aber wehe, die alle haben was von Dir zu kriegen.
2 Kommentare:
Am Montag passierte mir etwas, das wohl eher einen Seltenheitspreis verdient hätte:
Das Finanzamt rief an, sie könnten mir die Rückerstattung nicht überweisen, weil wohl meine Bankverbindung nicht ganz stimme. Ein kurzer Abgleich - Richtig, die Daten waren falsch hinterlegt. Das Ganze wurde schnell bereinigt, und man glaubt es kaum, heute war das Geld auf meinem Konto.
Es geschehen also doch noch Zeichen und Wunder. :)
So ist das, liebe Helma, die machen alle, was sie wollen. Während in Unternehmen IMMER jemand ans Telefon geht, weil das einfach so ist, wird in Behörden bei Abewesenheit das Telefon der betreffenden Person ignoriert. Also sei froh, dass du jemanden erreicht hast. Und in Sachen Mobilfunk machen die doch auch alle, was sie wollen. Mein Anbieter hat letzten Monat einfach mal meine Frei-SMS gestrichen. Die wären ja eine freiwillige Beigabe zum Vertrag gewesen, sagte man mir an der teuren Bezahlhotline. Ob das mit meiner Vertragskündigung zu tun hat, darin besteht wohl kein Zweifel. Aber du sagtest es ja schon, immer lachen, dann ist es leichter auszuhalten.
LG Susann
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