Freitag, 13. Dezember 2013

Freitag, der Dreizehnte

Ich glaub zwar nicht daran, dass ein Freitag ein Pechtag ist, bloß weil die 13 draufgefallen ist. 
Ich bin durchaus der Meinung, dass eine 13 auch eine Glückszahl sein kann. Warum, das fällt mir jetzt grad auch nicht ein, aber vorstellen könnt ichs mir trotzdem.
Außer heute vielleicht. Auch wenn ich gleich sagen muss: Nee, Schlimmes ist nicht passiert.

Aber zum Jubeln is mir eben auch grad nich.
Erst sagte mir die Miss Friederike unseren geplanten Berlintrip ab. Sie liegt im Bett, das sie vermutlich neben der Toilette aufgestellt hat, und hat offenbar noch ein Eimerchen daneben stehen. So ist das wohl, wenns oben und unten gleichzeitig losgeht. Das soll sie bittschön ohne mich tun. Krankenbesuche in allen Ehren - aber erstens braucht Junior mein Auto und zweitens brauch ich nich das, was Friederike hat.
Ich bin da ganz bescheiden, wirklich.
Und dann bekam Junior heut Nachmittag zu seinem ad-hoc-Vorstellungsgespräch von gestern eine Absage. Vor zwei Tagen war gegen Abend die Einladung eingetrudelt, seine Unterlagen hätten doch das Interesse geweckt und er möge sich doch bitte am nächsten Mittag vorstellen. Hat er gemacht. 
Man wollte ihm Freitag Bescheid geben, ob es Montag gleich losgehen könne.
Das wirds vielleicht auch - aber eben für einen anderen Bewerber. Meinen aufrichtigen Glückwunsch an dieser Stelle an den Gewinner dieser Runde. 
Nee, unterkriegen lassen wir uns davon nicht, aber es hat schon auch was Deprimierendes,  wieder eine Absage zu bekommen. Oft wird nach Berufserfahrung gefragt. Die hätte er ja gern, aber dazu müsste er eben auch erst mal arbeiten dürfen. 
Sie behalten ihn in ihrer Datenbank. Na immerhin. 
Am Montag hat er sein nächstes Vorstellungsgespräch, ca. 45 km von hier. Der Vater lief prompt Sturm dagegen. Wie man sich dort bewerben könne, er könne das doch gar nicht jeden Tag fahren und dort hinziehen könne er auch nicht, er sei ja erst mal in der Probezeit und man wisse ja gar nicht, ob er die bestehe.
Oh man. Dieser Mann versprüht geradezu glänzenden Optimismus. ha ha. All die drei Jahre der Ausbildung durfte Sohnemann sich von seinem Vater anhören, dass Leute mit seinem Abschluss von hier bis in die Schweiz fahren müssen, weils hier oder im Umkreis solche Jobs nicht gäbe. Ich finde, ein Job ca. 40 km vom Wohnort ist schon noch ein Umkreis. Und mal drei oder sechs Monate pendeln, da denke ich, dass das auch durchaus machbar ist. Der Junge kann ja dann immer noch umsiedeln, wenn er das möchte. 
Wieso lässt man ihn nicht einfach mal was ausprobieren, Hauptsache, er kommt in Lohn & Brot und kann vor allem ein wenig Erfahrung sammeln? Andere Menschen kennen lernen (und vielleicht dadurch die Frau seines Lebens), neue Eindrücke und Erlebnisse - und wenns mal nen Scheißtag gab, sind wir ja auch nicht wirklich weit weg.
Ich hab ihm geraten, er soll sich nicht kirre machen lassen und das Gespräch annehmen. 
Wer nicht wagt, der gewinnt auch nix - und wer nicht fragt, erfährt auch nix. Na ja meistens jedenfalls.

Und nun? Dieser Freitag... schreit irgendwie nach Beruhigungskäffchen - und Schokolade.

2 Kommentare:

die Highlaenderin hat gesagt…

Hallo Helma,
mein Sohn fährt auch jeden morgen 55 km. Das ist eben so! Und das wird sich in nächster Zeit auch nicht ändern.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Nadine, eben, ich sage ja auch, dass eine gewisse Strecke erst mal ok ist. Ich fahr ja auch jeden Morgen 38 Kilometer.
Und er kann ja irgendwann dann selber schauen, wie ers auf Dauer haben möchte: Pendeln oder wohin ziehen.