Seit Stunden bin ich wach, habe nur wenig geschlafen und mir noch vor dem Sonnenaufgang den ersten Kaffee gemacht. Habe auf meinem Bett gehockt, die Arme um die Knie geschlungen und auf den Morgen gewartet.
Nun ist es zehn Uhr und das Thermometer zeigt schlappe zwanzig Grad.
Noch nix zu sehen vom angekündigten Regen.
Ich werde mir ein Buch einpacken, eine Decke, eine Sonnenbrille - und natürlich meine Musik. Muss nur warten, bis der Akku wieder voll ist. Wenn ich schon nicht ans Meer fahren kann, dann gehe ich eben hinunter zum See, lege mich dort in den Sand (der ist dem am Meer sehr, sehr ähnlich) - und vielleicht fühle ich mich dann auch besser? Wer jeden Tag im schattigen Büro hockt und abends kaum noch Zeit aufbringt, die Abendsonne für sich zu nutzen, gerät vielleicht auch je nach Anlass viel eher in emotionale Schieflage als es normalerweise der Fall wäre. Dem fehlt dann einfach was, das ist immerhin wissenschaftlich bewiesen.
Manchmal... wenn ich so andere Menschen höre oder lese, dann... frage ich mich schon, ob eine an den Tag gebrachte Fröhlichkeit nicht nur aufgesetzt ist, ein Schutzschild quasi, an dem der Alltag abzuprallen hat. Oder kann man wirklich jeden Tag bunte Seifenblasen in die Welt setzen? Ist das echt so? Oder liegen die jeden Tag in der Sonne?
Falls nicht, dann hätte ich vielleicht doch auch gerne was von diesen Pillen.
Oder doch besser ein Weißwein? Na ja, aber um diese Uhrzeit... Andererseits, wen interessiert schon, was andere denken.
2 Kommentare:
ich glaube, das gibts, dass manche Menschen von Natur aus fröhlich sind. Und auch jeden Tag - wenn nichts Dramatisches passiert natürlich.
So nach dem Motto: das Glas ist nie halb leer. Immer halb voll.
ach so: um den See in deiner Nähe mit Sandstrand beneide ich dich!
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