Samstag, 13. September 2014

Wie weggepustet

...habe ich mich gestern gefühlt. Genau genommen spürte ich das schon vor zwei Tagen, aber als ich gestern Morgen aufstand, wusste ich: "Oh, das wird wohl nicht mein Tag."
Im Lauf des Tages entwickelte sich das so rasant, dass ich eigentlich meinen Arbeitsplatz im Badezimmer hätte einrichten können, um in kleinen Arbeitspausen die Toilette beidseits zu.. äh.. "küssen". Als am Abend die gelben Seiten aus dem Büro heimkehrten, lag ich schon zusammengerollt auf dem Sofa, nicht miep, nicht mäpp, und allein der Gedanke an Essen oder auch nur was Trinken erzeugte neuen Brechreiz.
"Du musst aber was trinken!"
"Nein, ich kann nicht."
"Du musst trotzdem."
"Ich kann trotzdem nicht."
Altes Hausmittel meiner Hausärztin vor zwanzig Jahren: "Wenn gar nichts mehr drin bleibt, dann Wasser abkochen und eine Prise Salz reinstreuen. Erst wenn das nicht hilft, dann ab in die Klinik."
Die gelben Seiten setzten eher auf Omas Hausmittel: Hühnerbrühe mit Ei.
Die blieb wider Erwarten nicht nur drin, die brachten mich auch dazu, dass ich anschließend in fast komatösen Schlaf fiel und erst nach 4 Stunden wieder erwachte. Da war es 21 Uhr, der Abend noch jung und ich war wieder halbwegs fit.
Entwickelte keine Ekelempfindungen mehr, als die gelben Seiten das Mittagsmenü für das Wochenende planten: "Wollen wir uns mal eine Pizza selber machen? Kannst du sowas?"

An dieser Stelle musste ich lachen, weil mir dazu die Story mit meinem besten Freund wieder einfiel: Es ist etwa 9 Jahre her, da hatten der Freund und ich die Idee - wir backen mal ne Pizza selbst; ich kaufe alle Zutaten dazu ein und er bringt den Rotwein mit. Gegen 19 Uhr war er dann auch da (er ist echt immer pünktlich, keine Ahnung, wie der das macht), wir begannen mit Gemüse schneiden, Teig zubereiten und und und. Nun hatten wir uns ja auch eine Ewigkeit von ein paar Wochen nicht gesehen und nicht gehört, entsprechend viele Neuigkeiten mussten ausgetauscht werden - und wer viel erzählt, klar, bekommt ne trockene Kehle. Also mit Rotwein anstoßen, weitererzählen, weiterschnipseln, wieder anstoßen....
Das Blech habe ich noch halbwegs unfallfrei in den Backofen bekommen, inzwischen war die zweite Flasche geöffnet und als die Pizza um 22.30 Uhr aus dem Ofen kam, waren wir sturzbetrunken und der Hunger war passé. Ich bin kichernd zu Bett gewankt, er ist vergnüglich nach Hause geschwankt.
Die Pizza habe ich dann am nächsten Tag in der Firma verteilt.

Und ich bin echt heilfroh, dass ich heute Mittag weder betrunken noch magen-darm-geplagt zu Werke ging: Ich gönne den gelben Seiten ja alles Schöne, ja ehrlich, aber die Pizza... hätte ich nur ungern ihm allein überlassen ;)


Wir wollen das übrigens ganz bald wiederholen. Geht so einfach, so fix - und schmeckt tausendmal leckerer als dieses Fertiggedöns. Und drin geblieben ist sie auch. Bauchschmerzen verursachte sie auch keine. Für das Restwehwehchen werde  ich mir heut Abend noch was in der Stadt einkaufen.
Paar schöne Herbst-Basics zum Beispiel, bei meinem Lieblingsausstatter. Online war leider alles schon vergriffen.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hoffe, es geht dir immer noch gut und die Pizza bliebt drin? ;)

Und was das Fertiggedöns angeht: Habe am Freitag nach langer Zeit mal wieder für einen der Herren eine Tütensuppe gemacht und probiert. Bah. Widerlich. Dagegen ist selbst TK-Pizza eine Gourmetmahlzeit. ;)

Clara Himmelhoch hat gesagt…

So eine "Toilettenumarmerei" ist wirklich eklig. Ich kenne das zum Glück nur von den ein oder zwei mal, als ich ziemlich durcheinander getrunken hatte. Das eine Mal habe ich zum Glück schon unterwegs alles von mir gegeben, aber beim anderen Mal ...
Die Pizza sieht soooooooooo lecker aus!
Lasse dich grüßen.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Miss April, ja, die Pizza blieb drin und mir gehts immer noch ganz gut. Merke aber, s hängt noch was im Hals und so. Ist aber irgendwie auch kein Wunder: Vor einer Woche lief ich noch mit kurzem Rock und so, gestern mussten Stiefel und Trench herhalten. So einen Wechsel hatten wir ja dieses Jahr irgendwie öfter. Wobei ich nicht meckern will - der Winter war doch genial: Kein Schneechaos etc., zeitig gewichen ist er auch und der Frühling begann soooo herrlich früh, dass wir ihn dieses Jahr auch tatsächlich genießen konnten. Doch diese ständigen KAPRIOLEN *kreisch* machen den Körper irgendwann dann doch etwas wuschig :)
Tütensuppe - örks. Komme ich nicht ran, ist vielleicht auch ne Kopfgeschichte. Aber ich bilde mir ein, daraus nichts zu schmecken außer Geschmacksverstärker und so n Scheiß.

Liebe Clara, ja, das ist schon wirklich ne eklige Sache. Richtig heftig für mich wirds dann, wenn ich nicht mal zu Hause bin bzw. sein kann: Öffentliche Toiletten sind mir ein Graus, außerdem ist es ziemlich belastend, wenn man unterwegs ist und diesen Ausflug nicht genießen kann, nur mit sich und dem Körper beschäftigt ist. In solchen Momenten bin ich echt am liebsten zu Hause - und wenigstens dieses Glück hatte ich ja ;) Auch so ein Pluspunkt fürs Homeoffice ;)
Und weißt Du, die Pizza WAR auch echt lecker ;)

Lascincoies hat gesagt…

Gute Besserung weiterhin, es geht ja wiedermal umher.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Danke schön, ich hab mich am Wochenende ausgiebig gepflegt und erholt, so bin ich jetzt wieder halbwegs fit. Muss auch: Am Mittwoch fahr ich nach Hause :)