Sonntag, 27. September 2015

City Lights

Berlin ist bunt. Berlin ist laut. Berlin ist groß. Berlin ist voller Gerüche. Berlin ist voller Farben.
Ich mag Berlin.
Ich könnte mir vorstellen, dort eines Tages zu leben.
Aber Berlin ist auch anders: Nirgendwo habe ich so viele Menschen gesehen, die in Parks schlafen, ihr bisschen Hab & Gut neben sich, eingerollt in eine Decke oder auch nur in den schmutzigen Mantel gehüllt. Die an den Hauptstraßen ampelaufwärts laufen, zwischen den Autos, immer einen Pappbecher in der Hand, dankbar für ein wenig Geld. So viele Gut- und Besserbetuchte und dazwischen die Punks, die Studenten und die ganz Armen.
Eine Stadt voller Gegensätze.
Eine interessante Stadt.
Eine erschreckende Stadt.
Das Regierungsviertel sauber, geradlinig - und hinter diesen Linien, so scheint es, beginnt das Leben. Das echte Berlin.
Das, wo sich Menschen aller Kulturen bewegen. Wo sich neben einer völlig verbrannten Häuserzeile ein winzig kleiner Künstlerladen findet - und ich mir Farben kaufe. Leinwände. Weil da auf einmal wieder ganz viel in mir ist, das raus will.

14 Kommentare:

Nicola Hinz hat gesagt…

Oooh, ich hoffe und wünsche mir sehr, dass wir da vielleicht irgendwann hier ein paar Arbeiten zu sehen bekommen. Ach ja, Berlin, das grau-bunte Monster. Ich habe ja auch noch immer einen Koffer da. genau genommen das Päckchen meiner Eltern.
Liebe Grüße
Nicola

Anonym hat gesagt…

Ich war noch niemals in Berlin (bitte mitsingen, ja?), stelle es mir immer so grau und düster wie in 'Kinder vom Bahnhof Zoo' vor.
Weiß natürlich, dass es nicht stimmt, bin ja Fan von GZSZ, dass bekanntlich auch in Berlin gedreht wird😊

Dann lass es mal raus, Helmalein!
PS: wahrste schon mal in Bielefeld?😉

Grüsschen von den Leidenschaften

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Nicola, ja, das werde ich machen - ein paar Zeichnungen hier reinstellen. Ich hab ganz konkrete Ideen entwickelt am Wochenende - und ich hoffe, ich kann sie auch so umsetzen.
Vor allem habe ich einmal mehr begriffen, dass es das Leben ist, das mich inspiriert - und warum ich also nicht raus aufs Land ziehen will. Ich hoffe, ich kann meine Vorstellungen gegen seine durchsetzen ;)

Liebe Leidenschaften, nein, Berlin ist überhaupt nicht grau und düster. Auch wenn es sicherlich auf die Ecken ankommt, in denen man verweilt - doch das ist in jeder anderen Stadt genauso. GZSZ-Fan... Meine Kleene, und DAS vergleichst Du mit Berlin? Da ist doch nix mit realem Berlin. Ich war mal in Babelsberg, ich war zugleich fasziniert und abgestoßen davon, was alles "nur von Pappe" ist.
Nein, in Bielefeld war ich noch nicht :)

Anonym hat gesagt…

Ich weiß das doch, Helmalein. GZSZ ist nicht Berlin.
Ich meinte doch, sie zeigen viel von Berlin in manchen Folgen. Die Seen, die Plätze, die Bahnhöfe usw.
Nein, ich war noch nie im Osten, lach :)
Aber Hamburg ist auch nicht zu verachten! Meine persönliche Lieblingsstadt, obwohl ich auch erst 1x dort war..... leider. Wird sich hoffentlich bald ändern.
Bin hier im Lipperland festgefroren, merke ich gerade. Seufz.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Echt? Zeigen die was von Berlin? Ich kenn mich da leider nicht aus - aber ich dachte immer, die drehen nur in ihren Kulissen :)
Waaaass, Du warst noch nie bei uns im Osten? Na dann wat dat man Tied, Frollein, da gibts auch ganz viel Schönes zu entdecken!!
Ich hab grad mal geschaut: Von meinem Bruder bis zu Dir wärs ne gute Stunde - aber leider von mir bis zu ihm ganze 6 Stunden :( Mal gucken, wann sich da wieder ne Gelegenheit für ein verlängertes WE ergibt, dann komm ich Dich besuchen und bringe die CD dieses Mal dann höchstpersönlich vorbei :)

Anonym hat gesagt…

Es ist das Leben, das dich inspiriert? ;D Oh Mann, wenn es doch bei mir so wäre, dann würde ich hier bereits als Bestsellerautorin, berühmte Malerin oder whatever kommentieren. *g* 43 Jahre in dieser Stadt und so langsam möchte ich nur noch raus. In eine Stadt, die nicht so zerrissen ist und sich permanent im Um- und Aufbau befindet wie ich selbst. Am liebsten ans Meer. Aber wie heißt es so treffend? Auf der anderen Seite vom Zaun ist das Gras immer grüner. Oder das Meer blauer. ;)

[Aber wenn es schon eine Großstadt sein muss, dann die hier. Nirgendwo kannst du besser mal himmelhoch jauchzend und dann wieder zu Tode betrübt sein.]

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebes Frl. K., ich glaube, es ist das Leben, das mich inspiriert ;) Für mein Empfinden pulsiert das eher in einer großen Stadt, wo einfach irrsinnig viele verschiedene Menschen, Kulturen zueinander kommen. Auf dem Land ist das ja eher... sehr... äh... beschaulich, der Gehsteig ab 17 Uhr hochgeklappt, die Mamas und Papas am Esstisch und anschließend vor der Glotze oder so. Wozu würde mich das inspirieren?? Stillleben liegen mir so gar nicht.
Und ja, das Leben auf der anderen Seite des Zauns ist immer grüner. Insofern kann ich die Künstler sehr gut verstehen, die ihr Stadthaus, ihre Stadtwohnung besitzen UND ein Haus, eine Wohnung am Meer bzw. auf dem Land oder wo auch immer sie sich gerade wohl fühlen, wo sie zur Abwechslung Ruhe & Stille atmen und finden.

Anonym hat gesagt…

Auch wieder wahr, das mit den hochgeklappten Bürgersteigen. Wobei das mal ein spannendes Experiment wäre. Gibt Stephen King, I.v.Kürthy (Austen und du Maurier scheiden ja leider aus) und anderen Autoren die "hochgeklappten Bürgersteige" als Baustein einer Erzählung und dann schau'n mer mal, was die draus machen. ;D

Gut, sollte ich die Wohnung hier mal für ein paar Wochen untervermieten wollen, weil ich schreibenderweise in meinem Zweitwohnsitz am Meer weile, dann maile ich mal durch. ;))

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Also spontan hätte ich ja die Idee: Die Gehsteige klappen Punkt 17 Uhr hoch, hervor kommt ein Clown mit furchterregenden, rotgeäderten und extra großen Augen (á la King) und über dessen Fuß stolpert die ungeschminkte, mit dem Schicksal hadernde 40jährige, die kurz vor Ladenschluss feststellte, dass keine Schokolade mehr im Haus ist - und wenn schon kein Mann, dann wenigstens Schokolade - sie noch schnell in die Joggingbuxen und Birkenstocklatschen sprang (á la Kürthy) und als beide sich in die Arme fallen, schauen sie einander in die Augen und stellen fest: DAS isses (á la Austen). Fertig ist die Story *lach*
Du Maurier kenn ich übrigens nicht, der scheidet aus. Oder das ist der, der dann unter der Hochzeitstafel liegt und heimlich Kuchen frisst.

Anonym hat gesagt…

*g* Schön, schön, schön. Aber zu einfach und da kommt du Maurier ins Spiel. Da geht es dann nämlich in die gruseligen Abgründe der menschlichen Psyche und zack... hast du eine mörderpsannende Story. Hochgeklappte Gehsteige haben es echt in sich. ;D

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

...genau! Weil ICH nämlich diejenige wäre, die UNTER der Hochzeitstafel liegt und so :D

Anonym hat gesagt…

Helma, das wär ja super! Ich würd mich freuen :)

Dances with Wolfes hat gesagt…

In Berlin habe ich sehr gerne gelebt - die vielen verschiedenen Kieze, das weltoffene, das bunte.
Manchmal trauere ich noch nach - letztes Jahr war ich aber mal wieder dort und ich finde, es hat sich sehr zum Negativen veraendert...

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Ja, das stimmt: Es wirkt weltoffen, so bunt - so als habe die Stadt Platz für jeden. Was wohl auch so ist - und ob dies dazu beigetragen hat, dass es sich zum Negativen verändert haben mag, kann ich gar nicht einschätzen. Weil ich es eben "vorher" nicht kannte.