Donnerstag, 12. November 2015

The Finish Line


Als ich gestern in einem Kommentar bei Clara die Aussage las, dass Menschen ohne zum Beispiel Facebook wesentlich glücklicher wären, da fiel mir wieder ein, dass ja auch mein eigenes FB-Profil immer noch inaktiv ist. Seit Anfang September, glaube ich, und spontan fragte ich mich: "Habe ich etwas vermisst? Hat mir die Pause gut getan? Will ich das Profil wiederbeleben?"
Nein.
Ja.
Und nein.
Ich hatte mich erstmals 2008 dort angemeldet, war dort eigentlich durchweg immer dabei; anfangs nachlässiger, weil ich das Medium an sich noch nicht ganz einzusetzen wusste, später intensiver. Und je intensiver ich es nutzte, überall herumlas etc., musste ich feststellen, dass insbesondere in diesem Jahr die Fülle an "Ich will unbedingt mehr Likes und ich mache alles, damit ich die kriegen kann" mir irgendwann nicht mehr gut tat. Teils deshalb, weil mich eine permanente Oberflächlichkeit entsetzte. Teils der Doppelmoral "gelikter" Beiträge und Aussagen wegen und zuletzt vor allem der Hass- und Hetzkampagnen aufgrund der aktuellen politischen Entwicklungen rund um die Flüchtlingsmenschen. Wobei ich bei letzterem aber immer öfter auch den Eindruck bekam, dass das Pro für Flüchtlinge stellenweise derart plakativ dargestellt wurde, dass es schon wieder unglaubwürdig erschien. Das ist mir übrigens auch in einigen, wenigen Blogs aufgefallen.
Ich kriege einen Kotzkrampf, wenn ich kitschige und kitschigste Herzchenbilder sehe, mit denen gefordert wird "Teile (oder like), wenn Du Dein Kind [man setze hier auch wahllos Familienmitglieder, Hunde, Katzen oder grüne Männchen ein] liebst." Die Vielzahl solcher völlig sinnfreien Postings hat mich fast mürbe gemacht. Natürlich kann man die getrost ignorieren, doch wenn man so etwas tagtäglich seitenweise ignorieren muss, wirds schwierig - für mich.
Ebenso die permanenten Einladungen zu irgendwelchen Online-Games. (Ich schloss mich da irgendwann aus Jux mal der Gruppe "Schicke mir noch einmal eine Farmville-Einladung - und ich fackel deine Farm ab!" an.) Natürlich bringt das nix, aber es bringt einen dazu, sich dann und wann die Freundes-Liste genauer anzusehen.
Ich kriege einen Kotzkrampf, wenn in politischen oder gesellschaftlichen Diskussionen die sachlichen Argumente kaum noch Beachtung finden, während die Zahl der primitiven Marktschreier mehr und mehr überwiegt.
Zugleich fragte ich mich: Vermisse ich ohne FB den Kontakt zu anderen Menschen, den ich sonst nicht habe? In meiner Freundschaftsliste finden sich keine achtzig Kontakte, weil es mir nichts gibt - wie letztens bei den Simpsons wunderbar skizziert wurde - rund eintausend Freunde zu "wähnen" und im Realen trotzdem allein zu sein. Fast alle in meiner Freundesliste kenne ich persönlich, andere noch nicht persönlich, dafür bislang durch das Bloggen.

Heute, rund zwei Monate ohne Facebook, geht es mir entschieden besser. Ich schaue immer noch Nachrichten - aber wohldosiert. Ich lese keine Online-Nachrichten mehr und diesbezüglich auch nicht mehr in Foren. Ich interessiere mich nach wie vor - aber ich wähle sorgsamer aus.
Es gibt in unser aller realem Leben so viele Dummschwätzer, dass ich mir das nicht auch noch vor dem TV oder dem Laptop geben muss - schon gar nicht freiwillig.

Heute Abend, es war schon dunkel geworden, die Stadt beleuchtet von Autos, Straßenlaternen, Geschäften; Menschen eilten geschäftig hin und her, ich mittendrin - und ich lächelte. Ich hatte meine Musik, einen Abholschein in der Tasche, ich registrierte die Warteschlange am Postamt bis zur Tür hinaus - ich stellte mich an und ich lächelte. Unbewusst. Bis ich es selber wahrnahm. Reaktionen um mich herum wahrnahm. Und ich erinnerte mich, dass ich in letzter Zeit öfter gefragt wurde, warum ich gerade lächelte - und dass ich antwortete: "Weiß ich gar nicht, nicht bewusst, ich habe an nichts gedacht." Ja, das geht: Man kann wirklich auch an nichts denken und sich trotzdem - oder vielleicht deshalb - wunderbar fühlen. Schwere ist von mir abgefallen, die Schwere aus den Septembertagen.
Vielleicht, weil ich mich seither tatsächlich konsequent abwandte von Dingen, die mir nicht gut taten. Vielleicht, weil ich mich seither in meine eigene Welt zurückzog?
Nana, Du hast recht: Ich wäre für einen Job, wie Du ihn gemacht hast, nicht geschaffen. Ich weiß, ich hätte ihn mit Herzblut, mit Enthusiasmus - aber vor allem mit der Illusion getan, dass man anderen Menschen helfen muss und dass man es kann. Aber nach zehn Jahren wäre ich nicht mehr ich. Ich wäre meines Herzbluts beraubt, meiner Illusionen und meiner Vorstellung einer... besseren Welt. Meiner Hoffnung auf eine bessere Welt.
Ich wäre nicht mehr die mit dem Lächeln im Gesicht.
Und es gibt doch schon so viele, die resigniert und mit herabgesenkten Mundwinkeln durch die Straßen laufen, in ihren Büros sitzen.
Es ist mir völlig gleichgültig, was andere Menschen von mir denken und halten, die mich nicht einmal kennen. Es ist mir völlig gleichgültig, für wie weltfremd ich gehalten werde.
Die Welt kann und sie darf gar nicht nur aus Pessimisten, Realisten und Zynikern bestehen.
Was wäre eine Welt ohne uns, die hoffen, glauben, wünschen und träumen?
Was wäre eine Welt ohne... Sonne?
Was wäre die Welt ohne Menschen, die das Leben wirklich lieben - und diese Liebe nach draußen tragen? Die ihren Mann, ihre Frau, ihre Kinder mit Liebe und Wertschätzung betrachten und auch so behandeln? Ich schaue mich um, beim Einkauf, beim Bummel, bei der Fahrt in der U-Bahn, im Bus: Die Menschen begegnen dir, wie du ihnen begegnest - meistens.

Weihnachten steht vor der Tür, bald.
Ich persönlich verbinde Weihnachten noch immer mit dem süßen Duft nach Bratäpfeln, Zimtkakao, den Stricksocken meiner Mum - und Märchenfilmen.
Das sage ich beinah jedem, der mir die Ohren zumüllen will mit "Einkaufsstress", "Konsumwahn", "Koch- und Backstress" etc.
Weihnachten ist immer nur das, was wir selbst draus machen - und zulassen.

Das Leben ist immer nur das, was wir selbst draus machen. Wir alle. Und wir im einzelnen.

6 Kommentare:

Paterfelis hat gesagt…

Aus genau den gleichen Gründen habe ich mich auch wieder von FB verabschiedet.

Geradezu gefährlich ist da auch noch geworden, als angebliche Suchmeldungen nach verschwundenen Personen oder Warnung mit Bild vor vermeintlichen Verbrechern weitergeleitet wurden. Es hat niemanden interessiert, ob das echt war und selbst wenn, wie viele Jahre das alles schon weitergeleitet wurde. Man hielt es für eine gute Tat. Hirnlos, absolut hirnlos.

Was in verschiedenen Gruppen angeht, ist an Primitivität kaum mehr zu überbieten. Zuschauerkommentare bei den Seiten seriöser Medien zu lesen bereitet schon fast körperliche Schmerzen.

Und außerdem bin ich mir als weitere Trophäe von Freundesammlern zu schade.

Die Grundidee von FB finde ich an sich sogar richtig gut. Was Betreiber und Nutzer daraus gemacht haben, ist ein Trauerspiel.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Wo darf ich das bitte unterschreiben? Ja, das klingt auch platt, wenn ich das so sage - aber ich empfinde Dein Statement wirklich völlig genauso.
Es ist die Grundidee eines "social media", die auch mir gefällt. Aber mittlerweile gibt es mir so überhaupt nichts mehr. Und den Kontakt zu den Menschen - den habe ich trotzdem. Es wäre ja wiederum auch arm, wenn nicht.

Paterfelis hat gesagt…

Die Kontakte halten - das sagst du so leicht. Für einen Soziophobiker sind solche Plattformen mitunter eine der wenigen realistischen Möglichkeiten, Kontakte zu halten. Bei mir im Blog lesen sich die Geschichten, in denen andere Menschen außer meine Angetrauten auftauchen, so selbstverständlich, was sie aber keineswegs sind. Außerhalb des Büros habe ich so gut wie keine Kontakte zu anderen Menschen. Und auch zu fast keinem meiner Kollegen. Was für mich auch den Anreiz ausmachte, mal bei FB reinzusehen und irgendwie am Leben teilzuhaben. Aber egal, mein persönlicher Widerwille gegen dieses System hat eben doch gegen die Ratio, die Vorteile nutzen zu können, eindeutig überwogen.

~ Clara P. ~ hat gesagt…

Liebe Helma, ich bin noch bei FB, allerdings nutze ich es nur noch unter sehr strengen - von mir selbst auferlegten - Filtern. An Flüchtlingsdiskussionen beteilige ich mich überhaupt nicht mehr, weil das, was da abgeht, an Unmenschlichkeit und schlichtweg auch Dummheit kaum noch zu überbieten ist. Wie Du finde ich auch, dass beide Seiten - ob pro oder contra Flüchtlinge - sich oft nicht viel nehmen im verbalen Schlagabtausch. Eine vernünftige Diskussionskultur ist gerade was das Netz betrifft, vielerorts bereits verloren gegangen.

Ich blende inzwischen rigoros aus, was mir nicht gut tut. Das hat für mich nichts mit weltfremd zu tun, viel eher bin ich mir bewusst, dass es Fronten gibt, an denen ich kämpfen kann und möchte und andere, wo es einfach nicht meine Aufgabe ist. Wer glaubt, dass man an jeder Front kämpfen können muss, hat was nicht kapiert in meinen Augen.

Seiten wie die von Dir beschriebenen mit diesen dummen Kommentaren wie "Wenn Du xyz liebst, dann teilst Du und likest das" finde ich furchtbar, aber da geht es auch nur rein um die Klickzahlen - je höher, desto besser. Aufmerksamkeits-Geil nenne ich sowas.

Es gibt aber auch Gruppen, wie meine Nordseegruppe, wo die Menschen echt respektvoll miteinander umgehen und sich zu benehmen wissen. Da kam es sogar schon vor, dass jene, die im Norden eine Wohnung suchten, von anderen aus der Gruppe, die da schon wohnen, Hilfe erhielten bis hin sogar zur Wohnungsbesichtigung etc. Ich war da sehr begeistert von diesem "Geist", der da zu spüren war - und den ich mir so sehr in größerem Ausmaß in dieser Welt wünschen würde.

So sehe ich das mit Weihnachten und dem Leben selbst auch - wir haben sovieles in der eigenen Hand und können selbst mitbestimmen etc. Mich zwingt keiner zum Konsumrausch "wegen" Weihnachten - den Konsumrausch gibt es doch das ganze Jahr, wenn ich nicht mitmache, ist doch alles okay!

Und ich liebe Weihnachten gerade auch wegen der "Kleinigkeiten" und der ganzen Zeit vorher, wo man sich freut, es sich gemütlich macht, einen schönen Märchen- oder Weihnachtsfilm schaut, Kakao trinkt und sich eben wieder so unbeschwert wie ein kleines Kind fühlt. Wer das aus den Augen verliert und sich nur auf die negativen Auswirkungen konzentriert, verliert in meinen Augen das Wesentliche und Wichtigere aus den Augen - nämlich den eigentlichen Sinn, den man immer selbst einer Sache verleiht.

Anonym hat gesagt…

Dieser Post ist gewissermaßen über Nacht gesackt. Gestern Abend wollte ich nur via Smartphone ein „Ich kann mit den sozialen Netzwerken auch nichts mehr anfangen“ raushauen, aber das schien mir zu unhöflich zu sein. ;)

Und heute Morgen hat es dann mal wieder klick gemacht. Klickert oft in den letzten Tagen. Habe ja nun FB, Twitter, Instagram durch, weil ich das eigentlich auch aus beruflichen Gründen zwecks Vernetzung hätte nutzen sollen. Nun ja. Fazit: Ich bin ein Maulwurf, der nicht netzwerken kann. Mit FB wurde ich gar nicht warm. Und Twitter ist mir absolut unsympathisch. Ja, da mag es Menschen geben, die authentisch twittern (das ist dann aber meist entsprechend öde, so du die Person nicht persönlich kennst). Aber vielen dieser scheinbar „mal eben hingerotzten Sprüchlein“ merkst du ja 10m gegen den Wind an, wie sehr man im Vorfeld an diesem Spruch gebrütet hat. Instagram hatte für mich für einige Zeit den größten Spaßfaktor, weil es mich persönlich dazu gebracht hat, auch kleinste Details, die sich auf einem Foto gut machen, bewusster wahrzunehmen. Auch wurden durchs Fotografieren mal ganz andere „Kreativitätsareale“ angesprochen als sonst. Und tatsächlich habe ich bei IG am schnellsten die nettesten Kontakte geknüpft – oberflächlich. Und genau das ist es: oberflächlich. So oberflächlich, dass ich in einem seelisch stabilen Zustand sogar Spaß damit haben kann, es mir in seelisch unausgeglichenem Zustand aber die Beine wegzieht.

Hat allerdings nichts mit diesem Neidfaktor zu tun, der einem angeblich das Leben schwermacht. Mir ist es wurscht, ob jemand das 3.Chaneltäschchen oder was auch immer präsentiert. Dieses überteuerte Markenzeug übt auf mich keinen Reiz aus. Mein persönlicher Trigger ist eher der, dass du da nur mit „schönen Fassaden“ konfrontiert wirst und im Gegenzug zunehmend dazu neigst, ebenfalls eine zu präsentieren [wer will sich inmitten der „perfekten Menschen“ schon als das zerrissene Wrack zeigen, das er ist?]. Und das ist Gift. Mein persönliches. Ich habe gut 30 Jahre eine Fassade aufrechterhalten, anschließend eine Menge Mist in Kleinarbeit für mich aufgedröselt [während dieser Zeit habe ich selbstverständlich ebenfalls eine „Alles supi, ich habe nur ein bisschen PMS“-Fassade gezeigt ;)] und wenn ich jetzt noch einmal genötigt werde, nur „aus meiner perfekten Fassade heraus“ zu leben – wobei das kein Leben ist - dann zerbreche ich. Und darum achte ich mittlerweile sehr genau darauf, wen oder was ich in mein Leben lasse. Soziale Netzwerke, Nachrichten im Übermaß oder Menschen, die permanent negativ gestimmt rumnölen oder mir ihre Weltanschauung aufdrücken wollen, gehören nicht mehr dazu. Nie wieder. Meine Seele hat sich noch einmal überreden lassen, aus ihrem Loch zu kriechen und sich aufpäppeln zu lassen, aber wenn ich nicht verdammt aufpasse, bleibt nichts als ein Haufen Scherben zurück oder sie macht sich gleich vom Acker. Also bin ich wachsam. ;)

@Weihnachten: Der ganze "Vorweihnachtsstress" geht mir am Allerwertesten vorbei und ich werde mir meine Weihnachtszeit so gestalten, wie sie mir gefällt. Und Märchenfilme gehören da unbedingt mit dazu. Was den Rest angeht, bin ich stur wie ein Maulesel. *g*

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Clara, zu Beginn der Flüchtlings- und sonstigen Debatten, in denen sich - mit Verlaub - das Maul über andere, teils prominente Menschen zerrissen wurde, glaubte auch ich, ich könnte es "filtern", indem ich nur lese, was mich interessiert. Aber genau das war ja der Casus Knacktus: Mich interessiert so vieles; wenn Diskussionen emotionsgeladen sind oder werden, ist das auch kein Problem für mich. Aber selten habe ich eine solche hass- und hetzgesteuerte Debatte erlebt wie zuletzt in den politischen Diskussionen. Es gab kaum noch anderes. Hinzu all die Aufrufe um Hilfe nach vermissten Personen oder Autos. Anfangs glaubte ich Schäfchen schon, dass da Ernsthaftes hintersteckte. Bis jemand mal schrieb: "Seid doch um Himmelswillen nicht so naiv zu glauben, es ginge hier tatsächlich um vermisste Personen. Man soll nur auf das Profil der Suchenden aufmerksam gemacht werden und da auf irgendwelche Online-Spiele, bestenfalls Gewinnspiele." Ein, zwei solcher Profile habe ich mir angeschaut und es war so: Kaum etwas anderes auf dieser Pinnwand als irgendwelche kack Spiele etc.
Vielleicht ist aber auch einfach nur mein Filter defekt ;)

Liebes Frl. K., zu FB wurde ich damals vom Liebsten "eingeladen", ich konnte aber auch lange nicht wirklich was damit anfangen und das Profil dümpelte so vor sich hin. Wann genau ich es für mich entdeckte, weiß ich nicht mal genau, dann nutzte ich es recht intensiv. Bin zwischendrin, glaube ich, zweimal ausgestiegen, beim zweiten Mal für ganze acht Monate lang. Hatte ich was vermisst? Nee. Warum ich trotzdem wiederkam, weiß ich auch nicht so genau.
Vielleicht einfach nur ein Mitteilungsbedürfnis und der Wunsch nach ein bisschen Aufmerksamkeit? Vielleicht. Bis zu diesem September.
Wie Paterfelis es schon schrieb: FB ist nicht (mehr) das, was es als Grundgedanke wohl sein sollte. So sind die Menschen: Sie machen irgendwie alles kaputt. Missbrauchen es. Reduzieren es. Als Grundgedanke hätte es mir weiter Spaß gemacht.
Twitter? Ich habe dort auch ein Profil - aber da gehts mir wie anfangs mit FB: Ich weiß es nicht zu nutzen bzw. einzusetzen - und ich sehe da auch keinen Sinn irgendwie. Gut, dass Du mich erinnert hast: Ich werde es wieder löschen. Was soll ich auch damit??
Instagram: Meinen Werdegang dorthin kennste ja inzwischen *kreisch* - allein das Löschen konnte ich nicht vollziehen. Und weißt Du warum? Ich konnte mich gar nicht mehr einloggen! Anfangs dachte ich, ich hätte das Kennwort vergessen, forderte ein neues an. Nachdem ich glaubte, mich wohl vertan zu haben, forderte ich noch eins an. Das ganze Spiel drei-, viermal - nix ging: "E-Mail oder Passwort falsch." Die können mich jetzt mal getrost im Mondschein besuchen. Dann bleibt es halt deaktiviert, mir jetzt egal.
Ansonsten sehe ich es genauso wie Du: Es ist letztlich eine Welt, in der wir einen Perfektionismus vorgeben, der real nicht existiert. Warum tun wir das? Keine Ahnung. Ich bin ein visueller Mensch. Ich liebe schöne Fotografien, auch von mir :D (1 von 99 klappt immer). Aber ein Internetprofil nur mit schönen Fotos zu schmücken? Wozu? Um Likes und Follower zu sammeln? Und dann? Fühle ich mich dann in meinem Selbstwert besser? Ist mein Selbstwert allein davon abhängig? Das wäre tragisch.
Nein, mit Neid hat es für mich nichts zu tun, das zu hinterfragen oder auch für sich abzulehnen - eher mit gesunder Skepsis - und einem gesunden kritischen Geist.

Weihnachten: Ich freue mich schon jetzt auf die Abende mit der "zauberhaften Nanny" oder Zeichentrickfilmen wie "Die Schneekönigin" oder sowas. Ja, da bin ich immer noch Kind - und ich finde es schön.