Montag, 7. November 2016

The Moth & The Flame



Vor Jahren wurde ich im Rahmen der Schmerzbehandlung gefragt, wie ich zum Beispiel mit Frust und Ärger umgehe.
"Früher oder heute?" habe ich gefragt und einen erstaunten Blick geerntet.
"Früher habe ich impulsiv reagiert, mich beklagt, alles rausgelassen - und vor Wut spontan geheult."
"Und heute?"
"Heute heule ich nur, wenn ich alleine bin. Bin ich wütend oder frustriert, will ich nach Hause, mich einschließen. Und die Musik aufdrehen, so laut es geht."
"Und dann?"
"Dann tanze ich, ziemlich verrückt. Oder ich liege einfach nur da, auf dem Fußboden, und starre die Decke an."
"Und dann?"
"Nichts 'dann'. Dann ist alles gut."
"Sonst machen Sie nichts?"
"Nein. Brauch ich nicht. Sie glauben gar nicht, was Musik mit mir macht. Musik ist mein Ventil."
"Ja aber Sie müssen es doch auch rauslassen."
"Ne, muss ich nicht. Mit der Musik gleicht sich alles aus, wirklich. Danach geht es mir wirklich wieder gut."
"Wenn Sie das sagen... Aber der Frust, die Wut, die ist ja immer noch in Ihnen. Sie haben Sie ja nicht rausgelassen."


An diesen Dialog dachte ich heute Nachmittag, als ich auf der Autobahn durch Schnee und Schneeregen stürmte. Ich dachte auch an den weiterführenden Dialog, in dem man mich fragte, warum ich dem- oder derjenigen meine Gedanken und vor allem Gefühle nicht mitgeteilt hatte. Wo es doch noch so viel zu sagen gegeben hatte.
"Weil es mir nichts bringen würde. Es würde mir nicht helfen, es würde alles nur noch schlimmer machen. Und dabei will ich einfach nur meine Ruhe haben."
"Dann schreiben Sie es doch ihm/ ihr."

Es gehört zum guten Benimm, dass man nicht über Dritte in deren Abwesenheit spricht. Zum Beispiel. Aber ganz ehrlich? Manchmal - und aktuell aus gegebenem Anlass - geht mir meine eigene political correctness gehörig auf den Sack. Und das nicht deshalb, um Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Sondern einfach deshalb, weil ich auch nur ein Mensch bin, der nicht immer das Richtige macht - und auch nicht machen will. Weil auch ich eines Tages an einen Punkt komme, wo ich einfach alles nur mal rausschreien will.

Hass ist (wie Liebe) ein ganz schön großes Wort. Ich glaube, es gibt nichts und niemanden, das oder den ich hasse. Ich glaube, dazu braucht es eine ganz gehörige Portion negativer Energie, die ich einfach nicht besitze. Aber tiefste Verachtung - die kann ich durchaus empfinden.


Ich verachte Dich zutiefst, weil es für Dich nur Dich gibt.
Ich verachte Dich zutiefst, weil Du Deinen Kindern vermittelst, dass sie nichts taugen und es zu nichts gebracht haben im Leben.
Ich verachte Dich zutiefst, weil Dir nichts genug ist, was sie geben oder tun. Dass Du sogar aufrechnest, wer von Euch sich mehr meldet - und Du lieber monatelange Funkstille in Kauf nimmst, anstatt einfach nur mal durchzuklingeln "Na wie gehts?" Dass es mit Dir kein Miteinander gibt - nur ein für Dich.
Ich verachte Dich zutiefst, weil Du Dich nach der Trennung erst an mir und dann an Deinem Kind bereichert hast - und dann auch noch jedem erzählst, Du hättest immer für mich und die Kinder bezahlt. Du hast nur nicht damit gerechnet, dass ich noch jeden einzelnen Kontoauszug und jeden Beleg besitze.
Und dann kannst Du nicht mal für Deinen Sohn 30 Euro bezahlen für die blöden Gummischuhe, die er sich auf Dein Anraten zu kaufen hatte - obwohl Sohn zu dem Zeitpunkt arbeitslos und ohne Anspruch auf auch nur irgendwelches Geld war.
Ich verachte Dich zutiefst, weil Du nie, einfach niemals danach fragst, wie es Deinen Kindern geht, ob und wie sie zurechtkommen oder ob sie vielleicht einfach auch mal (Deine) Hilfe brauchen könnten?
Ich verachte Dich zutiefst, weil Du einfach nie da warst und nicht da bist; dass poplige zehn Kilometer Dir zuviel sind, um nach ihnen zu sehen, egal ob sie gesund oder krank sind.
Ich verachte Dich zutiefst, weil Dich an keinem Weihnachten und keinem Geburtstag interessiert, was Deine Kinder machen und ob sie möglicherweise allein sind. Dass Du nie mit dem Herzen schenkst, sondern mit dem Blick aufs Geld. Aber genau darauf achtest, was Du von ihnen bekommst.
Ich verachte Dich zutiefst, weil Du Deinen Kindern ständig vorjammerst, wie schlecht es Dir geht - und der neue Benz ja ein Superschnäppchen war und die Urlaube, in die Du mit Deiner Frau zweimal im Jahr fliegst, ja von Deiner Frau bezahlt werden.
Ich verachte Dich zutiefst, weil für Dich immer nur alle anderen (vor allem ich) schuld sind - und Du Dich selber nie hinterfragst. Dass Du tatsächlich glaubst, Du machst immer alles richtig.

Ich besitze noch immer genug Anstand, niemandem etwas Schlechtes zu wünschen. Auch Dir nicht - ernsthaft nicht. Meine Schmetterlingsflügel hattest Du mir fast zerquetscht - und auch wenn es noch so falsch war, WIE wir uns getrennt haben - ich bereue nichts. Gar nichts.
Du hast auch die Schmetterlingsflügel Deines Sohnes fast zerquetscht - auch deshalb kämpfe ich seit Jahren wie irre um den Jungen. Und Du begreifst nicht mal, wie unendlich mühsam etwas aufzubauen, aber wie einfach alles wieder zerstört ist.

Ich verachte mich zutiefst, weil ich meinen Kindern einen solchen Mann zugemutet habe. Denn Vater.. kann ich Dich einfach nicht nennen. Das bist Du einfach nicht. Und das warst Du auch nicht.

13 Kommentare:

Wirrkopf hat gesagt…

Glaubst du wirklich, dass Hass schlimmer als Verachtung ist!?
Einen Menschen kann man hassen, aber zugleich auch dulden.
Aus der Verachtung spricht der Wunsch, diesen Menschen aus seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu streichen.
Was leider oftmals nicht möglich, oder gar die Grundlage für Familientragödien ist.
Ich persönlich kann mit Hass gegenüber meiner Person besser umgehen als mit Verachtung.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Das weiß ich nicht. Ich weiß nicht, was schlimmer ist von beiden - aber Fakt ist: Ja, ich möchte den Menschen aus meiner Vergangenheit, aus der Gegenwart und aus meiner Zukunft streichen. Ich möchte das so unwahrscheinlich gern und weiß zugleich, dass das nicht geht. Eben der Kinder wegen.
Man sagt, wenn eine Beziehung zuende ist, dann bleibt nach Ablauf einer gewissen Zeit nur noch das Positive zurück. Diese Beziehung ist seit Januar 2003 zuende - und bis heute kann ich mich einfach nicht mehr auf Positives besinnen, auch wenn es das sicherlich gegeben haben muss.
Mit dieser Beziehung verbinde ich in meinem Bauch einfach nur unfassbar viel Leid - und daraus resultierendem Ekel.
Noch lange nach der Trennung wollte ich immer noch verstehen, warum er so ist wie er ist - und irgendwie hatte ich Mitleid mit ihm. Heute nicht mehr. Schon lange nicht mehr. Heute empfinde ich überhaupt nichts mehr - nur noch Verachtung.
Ja das ist schlimm, finde ich, denn für die Jungs bleibt er ja der Vater (was ich auch den Jungs gegenüber respektiere; ihnen gegenüber äußere ich mich - wenn es einen Anlass gibt - kritisch, aber niemals abwertend). Im Gegenzug ist mir völlig gleichgültig, ob er mich hasst oder gleichermaßen verachtet. Solange er nur die Jungs verschont.

Wirrkopf hat gesagt…

Schwierig darauf zu antworten. Ich bin nach der Trennung 2000 in der Vaterrolle und sehe so vieles was aus meiner Sicht schief gelaufen ist. Väter resignieren oft nach einer Trennung. Oftmals auch, weil ihnen die Kinder vorenthalten werden.
Ein ganz zweischneidiges Thema welches sich sicherlich nicht auf alle Familien und Trennungspaare anwenden lässt.
Unsere Trennung ist durchaus "harmonisch" und einvernehmlich "abgewickelt" worden. Aber der Rosenkrieg danach, weil neuer Partner, gemeinsames Sorgerecht, Arbeitslosigkeit, oderoderoder ...
Da hauste dir mit den Händen auf den Kopf. Erst jetzt, als meine Kinder (sehr spät)selbstständig werden, bekomme ich wieder Zugang zu ihnen weil der Einfluss meiner Exfrau nachlässt...

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Weißt Du, mir ist das bewusst, dass es immer zwei Seiten gibt - und hier liest man nur eine, nämlich meine.
Auch Herr Blau ist in einer Ex-Rolle als Vater - und hier konnte ich sehen, wie ganz anders die Dinge laufen können, ganz egal, wie geprägt, gestrickt oder veranlagt man ist. Wenn die persönlichen Dinge, die man als Paar oder Ex-Paar miteinander hat, außen vorlässt in dem Moment, wo es um die Kinder geht. Es ist nicht zu beschreiben, wie oft ich mir gewünscht habe, mit ihm eine Familie gehabt haben zu können - als mit dem anderen Mann. Oft frage ich mich, inwieweit sich mein Großer gesund entwickelt hätte - und wie er dann heute wäre als junger Mann.
Es mag sein, dass Väter resignieren und es ist so, dass Frauen sich wie ein Arschloch verhalten. Die Kinder als Machtinstrument missbrauchen und ihnen regelrecht schaden.
Bei uns war es mein Ex - von Anfang an, denn die Trennung war absolut nicht einvernehmlich. Ich wollte sie, er nicht. Und was dem folgte an Rosenkrieg etc., natürlich hat mich das belastet, zumal das über Jahre hinweg lief. Aber ich konnte zumindest verstehen, warum er sich so verhielt. Was ich weder damals noch heute akzeptiere, ist der Umgang mit den Kindern. Wie sehr er sie verletzte, benutzte und instrumentalisierte - in dem Bestreben "Ich will dir nur weh tun, so viel und so sehr wie möglich. Und ich werde dir alles nehmen, was du hast. Auch die Kinder." Das waren seine Worte an mich. Bevor dann später andere Worte und Aktionen folgten, die dazu führten, dass ich nicht allein in meiner neuen Wohnung bleiben konnte, wenn die Kinder in den Ferien bei meinen Eltern waren.
Es ist so unendlich viel vorgefallen, worüber ich nicht spreche, damals nicht und heute nicht. Das Gravierendste wissen nur 2 Menschen, aber die Summe des Ganzen weiß niemand.
Weil es nicht um mich geht. Weil es mir um die Kinder geht. Ich hab ihn immer als Vater respektiert (OK: respektieren müssen - für mich ist er einfach kein Vater), weil zumindest der Große von klein auf an ihm hängt und um dessen Liebe kämpft. Niemals habe ich mich schlecht oder abwertend geäußert oder vor meinen Kindern geweint. Habe mich auch nach seinem Schichtdienst gerichtet, damit er jederzeit die Jungen sehen und haben konnte. Habe mein Leben nach seinem Schichtdienst ausgerichtet - bis ich irgendwann erfuhr: Das ist ja alles gar nicht so wie er sagt... Als er realisierte, es gibt keinen Weg zurück, als er dann eine neue Frau hatte, wollte er die Jungs nicht mehr haben, er beklagte, dass er zu wenig freie Zeit für sich und seine Frau hätte und und und.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Manches daran konnte ich auch nachvollziehen. Ich weiß, dass ich viel zu blöd war - aber das ist es nicht, was mich heute frustriert. Nicht die Tatsache, wie er mich verarscht und ausgenommen hat und allen möglichen Menschen erzählt, was er alles tut, damit ich es schaffe. Ha ha.. Wie armselig. Weils genau andersrum war - und bis heute so ist.
Nein, mich frustriert, dass er sich so gar nicht für seine Kinder interessiert. Egal, ob sie nun 21 und 26 sind. Trotzdem haben sie ihre Sorgen, Probleme, ihren Kummer - und Diagnosen, die das Leben im Moment nicht einfach machen. Dass er nicht fragt, ob sie Hilfe brauchten. Dass er nicht fragt, was macht ihr an Weihnachten, was macht ihr zu eurem Geburtstag? Dass er nicht fragt, hast du Lust, komm am Wochenende mal rum auf ein Käffchen, können wir bisschen ratschen. Oder oder oder. Da passiert nichts, so gar nichts. Ihn interessiert nur, dass beide arbeiten und Geld verdienen - damit nicht doch noch einer kommt und Geld von ihm haben wollen könnte. Du kannst mir glauben, er hat nie niemals etwas bezahlt, er hat nur Geld genommen - Geld, das ihm nicht mal zustand. Rechtlich jedenfalls nicht. Als es dem Großen letzten Sommer so schlecht ging, ist in den Tagen, wo ich nicht da war, meine Freundin (!) zu ihm gefahren und hat nach ihm geschaut. Vom Vater hast Du in all der Zeit nichts gesehen. Gar nichts.
Jetzt am Sonntag hatte der Jüngste Geburtstag. Abends um 19 Uhr hat er angerufen, um zu gratulieren. Mehr war da nicht - und wohnt 10 Kilometer entfernt... Normalerweise bin ich an den Wochenenden ja eher nicht in L - da würde ich als Vater doch wenigstens mal fragen: Was machst du zu deinem Geburtstag, wollen wir zusammen Kaffee trinken oder was essen gehen? Aber da kommt einfach so gar nichts. Der kommt nicht mal vorbei. Man kann sagen, ok, mit 21 und 26 hat man vielleicht anderes vor, als mit Mama oder Papa Kaffee zu trinken. Aber um das zu wissen, müsste man ja wenigstens mal nachfragen? Einfach aus Interesse? Wer schon mal - wie ich - Geburtstag und Weihnachten ganz allein verbrachte, ist vielleicht sensibilisierter. Aber es sind eben auch die Kinder. Da will man doch wissen, wie es ihnen geht, was sie machen. Anteil nehmen an ihrem Leben - und nicht nur darauf warten, dass sie sich melden. Denn das machen die in dem Alter sowieso nicht.
Ach ich könnte endlos vollschreiben. Zugang zu den Jungs hatte er immer und jederzeit - aber er will ihn gar nicht. Nicht, "wenn es sich für mich nicht lohnt". Er kommt nicht zu ihnen, "wenn ich es nicht mit was anderem verbinden kann, extra nur zu dir fahren ist sinnlos." O-Ton Vater. Vater. Zehn Kilometer. Da haue ich mir die Hände an den Kopf.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Und über die Jahre hinweg hat sich so viel angestaut, dass es irgendwann auch aus mir einfach nur noch raus will. Ob das hier der richtige Weg ist, ist mir gerade völlig egal.
Ihm schreiben nutzt nichts, das bringt nur neuen Krieg.
Früher habe ich es ihm direkt gesagt, aber es hat nichts bewirkt, nichts ausgelöst.
Nur Streit bedeutet. Ich habe mich damit abgefunden, dass ich mich allein kümmern muss. Nur manchmal, wenn sie krank sind oder eben zu Weihnachten und Geburtstagen - da tut es einfach nur weh. Wegen den Kindern - nicht wegen ihm. Mit ihm bin ich mehr als durch. Gäbe es die Jungs nicht, er hätte längst aufgehört, für mich zu existieren.

Lily hat gesagt…

Ach liebe Helma...
ich hab mich auch jahrelang zusammengerissen, um meinem Sohn nicht zu sagen, was für ein seltsamer, rücksichtsloser und gedankenloser Erzeuger sein Vater war. Er hat ihn erst kennengelernt, als er schon achtzehn war, insofern war das ein Balanceakt, eine Mythosbildung zu unterbinden, fair zu bleiben und ihm trotzdem klarzumachen, dass die ganze Geschichte nicht gut gelaufen ist. Mit dem Erfolg, dass dieser Psychopath später dann versucht hat, meinem Sohn die Schuld in die Schuhe zu schieben dafür, dass er mich im sechsten Monat hat sitzen lassen. Danach war dann nicht nur Aufbau eines ziemlich am Boden liegenden Seelchens nötig, sondern auch Klartext. Denn diese Charakterschweine haben überhaupt keine Hemmungen, die Mütter der Kinder und die Kinder selbst über die Klinge springen zu lassen.
Ich könnte heute noch endlos toben, wenn ich daran denke. Wir haben aber Glück gehabt, weil er ihn eben nicht als kleiner Junge kennen gelernt hat, sondern erst, als er schon in der Lage war, das grundsätzliche Verhalten zu bewerten. Es hat ihn immer noch verletzt, aber ihn auch in die Lage versetzt, die Zuweisung der Eigenschaft "Arschloch" dann irgendwann vorzunehmen und sich zu lösen von allen Fantasievorstellungen.
Leider hat er nie für sich klar gekriegt, was es für mich bedeutet hat, mit gerade mal achtzehn ihn allein zu erziehen. Auch dafür, dass das nicht optimal lief, darf ich zwischendurch mal büßen, aber sei's drum.
Ich bemühe mich auch, ihn für mich nicht existieren zu lassen. Aber das ist schwer...
Kann dich so gut verstehen. Und es ist wichtig, alles mal rauszulassen. Weiter so. Auch wenn es nicht sofort hilft, dann auf die Dauer. Was mir geholfen hat, war, ihm einen Brief zu schreiben, den ins Klo zu werfen, drauf zu sch*ßen und dann abzuziehen. Vielleicht kleinkariert, aber für einiges gut.
Halt die Ohren steif!
DieLily

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Lily, in mir wühlt immer noch ein immenser Frust, wenn ich allein nur an das Wochenende denke. Ich könnte noch immer heulen vor Wut, wenn ich an zum Beispiel das Wochenende denke. An das Telefonat zwischen Sohn I und dem Vater, der von seinem fast vierwöchigen Urlaub in Gran Canaria schwärmt und fragt, ob er dem Jungen was mitbringen soll. "Gibst mir das Geld eben nächsten Monat, wenn du jetzt keins hast." Da muss ich soooo kotzen!! Der Junge weiß oft nicht, wie ers machen soll, wenn bloß mal eine Rechnung außer der Reihe kommt - wie jetzt unlängst fürs Auto - und da gings um lediglich 45 Euro! Und da buttere ich schon zu und helfe, wo ich kann! Es gibt Monate, da hat er noch 1,97 Euro auf dem Konto - und davon erfahre ich nur, wenn ich nachfrage! Weil ich ja auch rechnen kann! Wieso kann das dieser gottverdammte Mensch nicht - einfach nur mal nachfragen??? Glaubt der allen Ernstes, es ist damit getan, wenn er ihm ein whatsapp Bild mit frisch gepflückten Tomaten schickt und schreibt: "Kannst dir ja gerne bisschen Soße abholen"??? Der soll sich seine Soßen sonstwohin schieben!!! In den Arsch am besten, bis es oben wieder rauskommt!
Ja ich vergesse mich grade - aber wie Du auch sagst: Irgendwann muss es einfach raus!
Oder das Telefonat mit Sohn 2 um 19 Uhr abends zu dessen Geburtstag. "Alles Gute zum Geburtstag. Wie - du bist essen? Mit wem? Ach echt, mit deiner Mutter. Na das ist doch schön."
Als meine Kinder jünger waren, habe ich schon deshalb nicht schlecht von ihm gesprochen, weil mir klar war, dass sie an ihm hängen. Ich sagte mir: Sie werden älter werden und dann werden sie es von allein sehen.
Im Grunde genommen ist das auch so. Oder wundert sich überhaupt jemand - außer dem Typen - dass Sohn 2 kaum Ambitionen zu seinem Vater hat? Daran bin natürlich ich schuld - ich musste mich ja trennen und den Kindern die echte Familie nehmen... Und Sohn 1... Es ist schon wirklich tragisch, wie der um die Liebe kämpft. Darum, zu zeigen, er ist doch jemand und hat so einiges erreicht, was ihm viele nicht zutrauten. Und der Vater kommt und zerschlägts.. "Wie siehstn du schon wieder aus? Kannst du dir nicht mal die Haare ordentlich machen wie P.? Du rennst rum wie n Asi. Ich muss mich ja schämen für dich." So sehen zum Beispiel seine Begrüßungen aus. Und der Junge gibt nicht auf... Er kämpft im Grunde denselben Kampf, den sein Vater mit seinem Vater hatte.
Ich muss jetzt gleich zur Osteopathie, werde mir auch meine Musik mitnehmen, danach wirds mir besser gehen. Grad denke ich an die Worte einer Thera, die zu mir mal sagte: "Interessant ist, dass nicht die zur Therapie kommen, die es eigentlich nötig hätten - sondern die, an denen sie es auslassen."


Pyrgus hat gesagt…

Da bleibt mir vor Staunen der Mund offen stehen! Das hätten meine Worte sein können, jedes Einzelne. Ob ich es so treffend hätte formulieren können? Wie sich die Geschichten gleichen...
Auch ich bin für mich dabei angekommen: Hassen will ich nicht, das betrübt mich nur selbst. Aber die Verachtung werde ich immer spüren.
Ganz lieben Gruß
Gabi

Anonym hat gesagt…

Ich liebe Dich weil Du bist und ich lieb unser "UNS" <3 ....Mr. Blau

Anonym hat gesagt…

Wow, das ...wow...sprachlos.

Liebe Helma,

wenn Du das naechste Mal in L. bist und ein offenes Ohr oder nur ne gute Tasse Tee/Kaffee brauchst, meld Dich, wenn Du magst - Mailadresse hast Du ja - Bin nun in Gohlis. Bis dahin fuehl Dich gedrueckt und ich wuensche Dir einfach nur das Beste von Allem.

Alles Liebe
Luna
xxxx

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Luna,
ich habe unter der Dir bekannten Mailadresse leider gar nichts mehr. Bereits vor etlichen Wochen musste ich feststellen, dass sämtliche meiner E-Mails (Ein- und Ausgänge) vom Anbieter gelöscht wurden. Zunächst glaubte ich an einen technischen Fehler. Aber ich hab mehrfach nachgeschaut - bis auf neuen Spam ist nichts mehr da :(
Mich ärgert das total, weil da auch ganz alte Mails aus 2003 und 2004 drin waren, die ich behalten wollte.
Kannst Du mir bitte noch mal eine Mail schicken auf jene Adresse? Dann würde ich Dir darüber antworten und Dir meine andere Mailadresse schicken, die ich auch auf dem Telefon auslesen kann. Dann geht mir wenigstens nichts mehr verloren.

Anonym hat gesagt…
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