Donnerstag, 17. Dezember 2020

Das wahre Gesicht

 Mir als Zwillinge-Geborener wird ja immer gerne nachgesagt, dass ich ein Mensch mit zwei Gesichtern sei. Deshalb sei mir nicht zu trauen. Dass mein Ex mir das am Ende unserer Ehe erklärte, konnte ich sogar nachvollziehen. Dass mein Chef mir das manchmal gerne vorhält, eher nicht, weil ich immer eine klare Linie verfolge: Fair muss es sein. Wenn ich einmal die Handlung eines Mitarbeiters kritisch empfinde, bedeutet das nicht, dass ich gleich den ganzen Menschen kritisch sehe - und es bedeutet auch nicht, dass dieser Mitarbeiter deswegen nicht auch positive Seiten hat. Dass der Chef das nicht trennen kann (oder will), ist sein Ding, nicht meins. 

Ich habe in meinem persönlichen Umfeld einige Freunde und ich habe virtuell wenige Freunde, mit denen ich grundlegend eine gemeinsame Basis empfinde. Es ist keiner dabei, der sich - in welcher Form auch immer - radikalisiert oder der völlig neben der eigenen Spur läuft. Schon zu Zeiten der Flüchtlingskrise und jetzt im Corona-Jahr zeigen die Menschen deutlicher Ansichten, die ich manchmal verwundert, manchmal irritiert betrachte und zur Kenntnis nehme, manchmal mit ihnen in (mitunter leidenschaftliche) Diskussionen verfalle - aber eins bleibt uns immer gleich: Wir mögen uns. So wie wir sind. Vielleicht gab es manchmal auch eine Zeitlang Funkstille, weil man etwas zu hitzig aneinander geraten war oder weil man einfach dachte: E bissl Abstand tut vielleicht auch mal ganz gut. Aber eine Freundschaft zu beenden... Grad wenn sie seit vielen Jahren besteht... 

Ich habe gelesen und gehört, dass manch einer von ihnen Freundschaften verloren hat ob ihres Standpunktes, doch für mich selbst hatte ich mir diese Frage bisher noch nie gestellt. Ich sah den Anlass nicht dafür. Weil ich gerade bei den persönlichen Freunden immer eins sehe: den eigentlichen Menschen dahinter, der mir etwas bedeutet. Kann man nicht verschiedener Meinung und trotzdem befreundet sein?

Gestern las ich im Status eines realen, persönlichen Freundes eine Mediennotiz über die Corona-Impfung. Warum sie besser sei als ihr Ruf - und warum die Bedenken unbegründet seien. Diesen Artikel habe ich mir fast bis zuende durchgelesen und dann habe ich den Freund gefragt, ob er selber auch daran glaubt, was er da vermittelt. (Ja, die Frage hätte ich mir eigentlich sparen können, denn irgendwann vor Jahren gehörte er selbst zur Medizin und dass er grundsätzlich alles befürwortet, wusste ich ja schon.) 
Er antwortete mir mit Verweis auf verschiedene Statistiken, aber eine belastbare Argumentation, die für die m/RNA-Impfung spricht, konnte er mir nicht geben. Natürlich kann er das nicht - das können selbst die Obersten vom RKI nicht, die zumindest an der Stelle im Oktober offen antworteten: „Wir gehen alle davon aus, dass im nächsten Jahr Impfstoffe zugelassen werden. Wir wissen nicht genau, wie die wirken, wie gut die wirken, was die bewirken, aber ich bin sehr optimistisch, dass es Impfstoffe gibt.“ (Quelle: https://correctiv.org/faktencheck/2020/12/09/unwissenheit-ueber-covid-19-impfstoffe-aelteres-interview-mit-rki-chef-wieler-wird-irrefuehrend-verbreitet/)

Wenn seit rund 25 Jahren an einem DNA-Impfstoff geforscht wird, wo es noch kein einziger bisher in die Zulassung geschafft hat - wie vertrauenswürdig ist es dann, innerhalb von nur sieben oder acht Monaten einen Impfstoff gegen ein neu mutiertes Virus zu finden, von dem man bis zu seinem ersten Auftreten in Europa noch so gar nichts wusste? Und wenn man dazu in öffentlich-rechtlichen Medien über die Wirkungsweise liest, warum darf man dann nicht Zweifel oder eben auch Furcht davor haben, was diese Impfung vielleicht in meinem eigenen Körper auslöst? Erkenntnisse darüber gibt es so ja nicht, können auch nicht vorliegen. 
"Welche Risiken und Nachteile gibt es? Bei DNA-Impfstoffen besteht theoretisch die Möglichkeit, dass die in die Zelle verbrachte DNA in das eigentliche Erbgut der Wirtszelle eingebracht wird. Als mögliche Folgen werden eine verstärkte Tumorbildung oder Autoimmunkrankheiten befürchtet. Umfangreiche Studien im Tierversuch haben keinen Hinweis darauf gegeben. Im Gegensatz zu DNA-Impfstoffen werden RNA-Impfstoffe nicht in den Zellkern transportiert. Daher besteht auch nicht die theoretische Gefahr, dass diese in das Erbgut von Körperzellen integriert wird. Theoretisch wäre es möglich, dass andere bereits im Körper vorhandene Viren die Impf-RNA in DNA "umschreiben", so dass diese sich doch in das Erbgut einer Zelle integrieren und dort Folgeschäden auslösen könnte. Eine solche Umschreibung wird jedoch nicht beobachtet. [...]" (Quelle: https://www.tagesschau.de/faktenfinder/gentechnik-impfung-101.html)

Vielleicht verändert diese Form der Impfung also nicht meine DNA, bewirkt aber womöglich die Bildung von Tumoren? Natürlich ist mir bewusst, dass mir das jederzeit auch ohne diese Impfung widerfahren kann - aber muss ich dieses Risiko denn zusätzlich eingehen? Muss ich das, solange keine gesicherten Erkenntnisse vorliegen (können)? Im Faktencheck von Correctiv wird ausgeführt, dass Wieler im Oktober ja nur so reden konnte, weil er die Ergebnisse noch nicht kannte, die dann Anfang November vorlagen. Ernsthaft? DAS soll mir die Sorge nehmen? Tut sie nicht. Weil es für mich persönlich keinen Unterschied macht, ob man 7 oder 8 Monate getestet und zusammengefasst hat. An allen sonstigen Impfstoffen wird doch sonst jahrelang getestet und ein aufwendiges Prozedere angewandt, bis eine Zulassung überhaupt erst möglich ist. 

Grundsätzlich zähle ich nicht zu den Impfgegnern. Meine Kinder und ich haben die übliche Grundimmunisierung und vor vier Jahren ließ ich mich auch gegen Hepatitis impfen, bevor wir nach Indien flogen. (Sicherlich habe ich mich ab und an schon mal gefragt, ob die nach einem halben Jahr nach der Reise - also gut ein Jahr nach der ersten Impfung - erstmals auftretenden Probleme daher kommen könnten, aber.. DAS zu hinterfragen, DEM nachzuforschen und das dann auch zu beweisen... geschenkt.) Einen sogenannten Vakzin-Impfstoff zu bekommen, habe ich so nie wirklich hinterfragt, weil ich mir immer sagte: Das ist in etwa wie sich im wahren Leben einen Virus einzufangen. Und entweder reagiert mein Körper darauf oder er tut es nicht. 
Aber einen DNA-Impfstoff nach nicht mal einem Jahr Testphase zu bekommen, dessen tatsächliche Auswirkungen erst mit den kommenden Jahren statistisch belastbar erfasst werden können? 

Als ich diese Gedanken gestern Abend über whatsapp dem Freund stellte, überraschte mich dann doch die recht heftige Reaktion, die vor allem eins beinhaltete: beleidigendes Vokabular und persönliche Abwertung all derer, die sich gegen die Impfung entscheiden - und eine persönliche Abwertung meiner Person. 
Das hat mich überrascht und es hat mich verletzt. Nicht nur, dass man als Art Egoistenschwein und Idiot bezeichnet wird, als "Anhänger Bhakdis, mit dem man nicht diskutieren kann", sondern auch mit "was ist denn dein bisschen Muskel-/Schmerz gegen uns Hochrisikopatienten?" Er empfahl mir, für den Fall einer Triage (sein Lieblings-Schlagwort momentan) eine Vollmacht zu unterzeichnen, dass ich im Fall eines Falles erst nach den Geimpften behandelt werden möchte, auch dann, wenn mir vorher die Luft ausgeht. Sein Kind sei schließlich grad in Quarantäne, weil Kontakt zu einer positiven Person - und ich fragte: "Du, das hat meine Freundin mit zwei Kindern schon mehrfach hinter sich [Kita und Schule, ein Trauerspiel für Eltern und Kinder, Anmerkung der Redaktion], was willst du mir denn jetzt damit sagen?"
 Nichts. Er wollte mir nichts mehr sagen - und ich kann grad nicht einschätzen: weil er keine Argumente hatte oder keinen Bock? Letzteres hätte ich sogar verstanden und akzeptiert. Wenn er gesagt hätte "Du pass auf, wir kommen da nicht zueinander, wir haben da grundverschiedene Standpunkte, belassen wir es dabei" - dann wäre es auch gut gewesen. Und ich hätte es verstanden und respektiert.
Und was antwortete er statt dessen?
Dass es ihm leid täte, aber die Freundschaft sei hiermit beendet, er könne da nicht weiter. 
Weil ich zu diesem Zeitpunkt noch unterwegs war und keine andere Möglichkeit hatte, schickte ich ihm eine Sprachnachricht, woraufhin er antwortete "Sprachnachrichten sind obsolet."
Wow. Okay. Also wenns mehr dazu nicht mehr zu sagen gab... Fünfzehn Jahre Freundschaft. Mit viel Begleitung und vielen Sendepausen zwischendurch, von denen man aber immer wusste: Der andere ist immer noch da. Und jetzt... das? 
Wofür? Ich habe das nicht verstanden, gestern Abend nicht - und ich verstehe es immer noch nicht.
Versuche zu reflektieren, was ich an welcher Stelle wie vielleicht missverständlich ausgedrückt haben könnte. Versuchte zu verstehen, warum ich ein Egoistenschwein bin, das wissentlich den Tod aller in meinem Umfeld befindlichen Hoch-/Risikopatienten in Kauf nimmt, obwohl ich sämtliche AHA-Regeln mitmache und nur diese Impfung für mich ablehne. Versuchte zu verstehen, warum er Angst um seinen Arsch hat, aber nicht versteht, dass ich mich genauso um meinen Arsch sorge? Weil ich sagte, dass ich aktuell genug Probleme mit meinem Körper habe und nicht noch mehr Probleme brauche - was ist falsch daran? Weil ich nicht zwangsläufig dran sterben muss? 
Ich fragte mich (und ihn), warum er mich nach den fünfzehn Jahren Freundschaft nicht besser kannte als mir zu unterstellen, ein Anhänger von irgendjemandem zu sein, von dem ich maximal weiß, wie man den Namen schreibt, aber mich noch nie mit seinen Aussagen und Thesen befasst hatte. Dass er mir nicht zugestand, mir eigene Gedanken zu machen aufgrund dessen, was auf offziellen, also anerkannten Seiten bekannt gemacht wurde.
Am Abend saß ich irgendwie geknickt und immer noch überrascht von all dem auf meinem Sofa, aber ich sagte mir dann auch: Wenn es so einfach für ihn ist.. Wenn er tatsächlich keine anderen Argumentationen als Beleidigungen hat, oder anstatt einfach zu sagen "Du pass auf, passt grad nicht für mich, ist mir zuviel", dann soll es so sein. Dann trennen sich von hier an die Wege. 
Er hatte mich dann ohnehin blockiert. So sei es dann.

Vor ein paar Wochen oder Monaten (ich hab so ein scheiß schreckliches Zeitgefühl) las ich irgendwo, dass Corona auch ein was Gutes hätte: Es würde viele (schmerzhafte) Wahrheiten zutage bringen, die man mitunter nicht für möglich gehalten hätte. Und vermutlich gehören solche Erfahrungen auch dazu. 
In einem ganz anderen Zusammenhang hatte ich erst vor zwei Tagen zu jemandem gesagt: "Schönwetterfreunde braucht kein Mensch. Wirklich kennenlernen tust du jemanden erst in Belastungsmomenten. Wenns drauf ankommt. Wer dann noch für dich da ist, auf den kannst du bauen. Auf alle anderen kannst du scheißen."

51 Kommentare:

DrSchwein hat gesagt…

Warum sollen Geimpfte zuerst behandelt werden? Die wurden doch geimpft und sind dann doch laut "Freund" sicher. Oder habe ich da was falsch verstanden?

Anonym hat gesagt…

Das ist soo traurig. Wenn Meinungen über Menschen gestellt werden. Ich wünsche dir, dass es
deine einzige negative Erfahrung mit Freundschaften in dieser Krise bleibt.
Herzliche Grüße, Ursula

Fastdäne hat gesagt…

Moin, moin,
ich glaube, dass es schwer (unmöglich) ist, eine absolute Sicherheitsaussage zu dem Impfstoff zu treffen. Vielleicht können das erst unsere Enkel.
Ich persönlich und ich rede da nur für mich, vertraue meiner Ärztin, die klar gesagt hat, sie werde sich impfen lassen und vertraue dem Impfstoff.
Da schließe ich mich dann im Vertrauen auf sie an.
Ich finde es grundsätzlich erschreckend, dass Risse durch die Gesellschaft gehen. Das sind die Verschwörungstheoretiker, vermischt mit Reichsbürgern und Aluhutträgern, aber auch viel Egoismus, nicht auf das alljährliche Punschen mit Nachbarn verzichten zu wollen, keine Maske zu tragen oder diese unter der Nase usw. Gleichzeitig dubiose Geschäfte mit Attesten usw..
Meine Omas, die zwei Weltkriege erleben mussten mit allen Entbehrungen der Zivilbevölkerung und dann ihre Kinder ohne Vater großziehen mussten, würden über das, auf das heute verzichtet werden muss nur lachen.
Gruß Frank

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Herr Doktor, ich hab keine Ahnung. Es steht ja noch nicht mal fest, ob man mit der Impfung eine Langzeitimmunität aufbauen kann. Das ist es ja - es ist alles irgendwie noch unsicher, in jeder Antwort eine Menge Konjunktiv "sollte nicht" "könnte" "wir gehen davon aus, dass" - was ja irgendwie auch nachvollziehbar ist. Nur verstehe ich nicht, dass man mir vorwirft, dass mir all das für mich persönlich zu unsicher ist. Ich stelle mich doch nicht auf den Marktplatz und rufe "Hey Leute, macht das nicht, wer weiß, was passiert" - ich entscheide mich ganz für mich selbst.
Und respektiere, wenn jemand das anders sieht.
Im Übrigen wurde mir heute im Telefonat mit einer Freundin noch ein wichtiger Punkt bewusst: Mit einer Impfung soll man nur sich selber vor einer Infektion schützen, sie verhindert aber nicht, dass ich mir das Virus einfange und an einen anderen weitergebe. Insofern.. Verstehe ich die Reaktion von gestern noch weniger.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Ursula, im Moment weiß ich immer noch nicht, wie ich mich fühlen soll. Etwas "dumpf im Magen", wenn ich das mal so ausdrücken darf.
Und heute Abend habe ich mich zu einem Schritt entschlossen, den ich noch nie gemacht habe. Nachdem er mich mehrmals entblockte, nur um mir etwas zu schreiben, und mich dann gleich danach wieder blockte, ohne meine Antwort abzuwarten, da dachte ich mir "Das machst du mit mir nicht. So nicht."
Und so habe ich mich entschieden, den Weg zu mir ab heute Abend vollständig abzuschneiden.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Frank, ich kann das nachvollziehen. Wenn Du Deiner Ärztin vertraust und Dir sagst, dass Du ihr darin folgst, ist es völlig in Ordnung so. Jeder kann (und soll) für sich entscheiden dürfen, was sich für einen selbst auch richtig anfühlt. Und vielleicht ist es eins meiner persönlichen Grundproblematiken, dass ich nicht mehr alles glaube und mich auch schwer tue, Vertrauen zu entwickeln. Das hat mit meiner eigenen Biografie zu tun. Aber: Von März an verfolge ich mehr oder weniger die Berichterstattungen, mache mir meine Gedanken dazu, versuche, mich zu informieren und meine Schlüsse daraus zu ziehen. Natürlich weiß ich nicht, ob ich richtig liege. Und vielleicht schaffen wir das mit den Erkenntnissen ja noch vor unseren Enkeln ;) Nur zum jetzigen Zeitpunkt lehne ich die Impfung für mich ab und dazu stehe ich nach wie vor.
Ich glaube, was mich wohl am meisten getroffen hat gestern Abend, war die Abwertung meiner Person und meiner Krankengeschichte. Egal, was du hast, es gibt immer jemanden, dem es noch beschissener geht. Das erdet - aber es ist nicht der alleinige Anspruch darauf, dass sich jeder andere glücklich schätzen darf, dem es da besser geht, egal was er hat. So einfach ist das nicht. Letztlich aber.. Warum er so reagierte, ob und was ich da vielleicht auch angetriggert haben mag - mir zeigt es in dem Moment nur, was er wirklich von meiner Krankengeschichte hält bzw. wie ernst er sie nimmt. Genauer gesagt: dass er sie gar nicht ernst nimmt. Er hat einige Jahre, gerade die ersten (und schlimmsten) davon direkt und aktiv mitbegleitet und versucht, mir zu helfen. Dann so ins Gesicht gehauen zu werden, das hat mich gestern Abend am meisten verletzt. Auch, weil ich es gerade von ihm niemals erwartet hätte. Aber so ist das wohl: Du erfährst erst, wen du wirklich neben dir hast, wenns drauf ankommt.

Und ja, unsere Großeltern würden sich an den Kopf fassen bei so einigem Geschrei ob der Entbehrungen. Vielleicht gehts uns ja bei all dem noch viel zu gut.

Anonym hat gesagt…

Sie wollen ja zuerst die Alten und schwachen impfen. Und es gibt (noch) keine Impfpflicht. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Ich werde mich nicht impfen lassen. Never!
Lg magenta

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Ja Magenta... Das lag mir gestern auch auf der Zunge, aber das habe ich mir verkniffen. Aber eigentlich müsste man wirklich ganz ketzerisch fragen "Wieso fangen sie mit den Alten und Schwachen an? Weil man am ehesten auf die verzichten kann, wenns schiefgeht?"
Ja, das ist böse, ich weiß, ich habs ja auch nicht geantwortet.
Weißt Du, wovor ich Furcht habe? Dass die Impfpflicht eingeführt wird, sobald sie merken, dass doch nicht so viele Menschen dazu bereit sind wie gedacht - und sie auf ihren millionenschweren Impfdosen sitzenbleiben. Gabs ja schon mal - bei der Schweinepest. Nur konnten sies da den Menschen nicht vermitteln, weil die vermutete Epidemie ausgeblieben war.
Auch nachzulesen auf ganz offiziellen Seiten.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

...und ich fürchte, dass zB meine Söhne allein schon berufsbedingt dazu gezwungen werden.
Der Freund gestern meinte dazu "Gut so!"
Das sehe ich nicht so. Mit DEM Kenntnisstand von jetzt (nämlich dass keine gesicherten Kenntnisse vorliegen) soll jeder selbst entscheiden dürfen. Denn am Ende, und das habe ich gestern auch ganz deutlich geantwortet, wenn das schiefgeht, hilft dir keiner. Niemand.

Lutz hat gesagt…

Was wir derzeit erleben, haben wir auch schon 2015ff. in Bezug auf die Flüchtlingskrise erlebt. Die Gesellschaft polarisiert sich immer mehr, ist gleichzeitig jedoch immer weniger bereit, auch andere Meinungen zu tolerieren. Dabei spielen jedoch auch Politik und Medien eine entscheidende Rolle, denn entgegen ihren fortwährenden Beteuerungen forcieren sie die Polarisierungen und auch die Intoleranz gegenüber anderen Meinungen. Genau das aber - auch andere Meinungen auzuhalten und ihnen darüber hinaus auch mit Respekt (!) zu begegnen - ist fundamental für ein vernünftiges Zusammenleben.

Beispiel aus dem eigenen Leben. Während meiner Sudienzeit habe ich im Studentenheim gelebt, in der ersten 3 Jahren mit mehreren anderen in einem Zimmer gemeinsam. Mit dem einen davon habe ich ab und zu über Politik diskutiert, wenn wir unter uns waren. Und wer mich kennt, der weiß, dass ich leidenschaftlich diskutieren kann. Wir konnten inhaltlich kaum weiter auseinanderliegen. Aber wir haben immer mit Fakten versucht, uns gegenseitig zu überzeugen. Was nicht gelang. Jeder blieb bei seinem Standpunkt. Irgendwann haben wir uns dann darauf geeinigt, dass wir uns nicht einig werden. Und anschließend haben wir gemeinsam am PC gespielt oder einen dritten Mann zum Skat gesucht oder was auch immer. Wir haben auch heute noch Kontakt, wenn auch sehr selten. Wir führen auch heute noch die politischen Diskussionen am Telefon und werden uns immer noch nicht einig. Aber wir diskutieren respektvoll und akzeptieren die jeweils andere Meinung, auch wenn wir sie nicht verstehen können.

Und nun zu Dir. Wenn Dich jemand beschimpft, dann musst Du das nicht hinnehmen. Okay, 15 jahre sind eine lange Zeit, die man einfach nicht so beiseite schieben kann (und sollte). Aber es gibt auch eine Grenze. Und wenn mich jemand blockt, dann ist bei mir (!) schon mal sowieso der Riemen runter. Wer mit mir nichts mehr zu tun haben will (denn nichts anderes ist das ja), dann trage ich niemandem meine Bekanntschaft, erst recht nicht meine Freundschaft hinterher. Wer nicht will, der hat schon. Dann aber sogar noch kurzzeitig zu entblocken, dann vom Leder zu ziehen und anschließend sofort wieder zu blocken, ist eine Unverschämtheit sondersgleichen. Da will jemand einem anderen seine Meinung aufdrücken, ohne ihm überhaupt zuhören zu wollen. Sorry dafür: Aber auf solche "Freunde" kann man verzichten. Das würde ich sogar Feinden übelnehmen.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Ja Lutz, genau das stelle ich auch immer mehr fest: dass die Gesellschaft immer weniger bereit ist, andere Meinungen zu tolerieren. Wenn ich lese, wie sehr die Leute aufeinander losgehen, sobald einer auch nur irgendwas sagt, dann klappe ich in letzter Zeit immer öfter den Laptop zu, mache meine Musik an oder irgendwas anderes und lese nicht weiter. Nur noch selten lasse ich mich auf Kommentierungen ein. Wie ich auch letztens erst kommentierte: "Sicherlich haben wir eine Demokratie, in der ich alles sagen darf. Ich muss aber zugleich auch aushalten können, dass ich dann mit Abwertung und Beleidigung konfrontiert werde." Und ganz ehrlich: Da nehmen sich die Befürworter des Ganzen gar nichts, die sind mindestens genauso arg schnell dabei, sich im Ton und Wort zu vergreifen.

Das, was Du in Deiner Studentenzeit und auch heute lebst, gefällt mir. Wirklich. So stelle ich mir das eben auch vor. Und so wünschte ich es mir.
Wie unlängst im Dialog mit der anderen Medizin-Freundin, die irgendwann erklärte "Du hast auf jedes schlüssige Argument [ihrerseits] ein schlüssiges Gegenargument." Ja, aber so stelle ich mir Austausch vor - auch wenn es für uns beide ein Abend war, an dem es uns beide ermüdete.

Ich war und bin immer noch sehr überrascht, überrumpelt von der Reaktion und frage mich grad, ob ich vielleicht nicht doch zu schnell reagierte, indem ich den Weg zu mir abschnitt. Was ich auch nicht rückgängig machen kann. Aber vielleicht soll das jetzt auch so sein. Er hatte nicht vom Leder gezogen, als er mich mehrfach entblockte und anschrieb. Er teilte mir lediglich Links mit, auf denen ich was nachlesen könnte, wenn ich wollte. Aber er wollte meine Antwort, meine Gedanken dazu nicht - und eben die Freundschaft auch nicht. Und diese Art und Weise veranlasste mich schlussendlich, da für mich dann doch auch einen Schnitt zu machen - sonst komme ich nicht zur Ruhe. Sein letzter Link war begleitet mit den Worten "Auch wenns vermutlich sowieso egal ist" oder so ähnlich. Ich hab diesen Link trotzdem verfolgt und gelesen, ein Beitrag vom MDR, ob Covid nun tödlicher ist als Grippe. Und in diesem Beitrag trat derselbe Widerspruch auf, den ich schon mit der Medizin-Freundin hatte: Du kannst die Grippetoten nicht mit den Covid-Toten messen, weil die Grippetoten nie so gezielt getestet und die Verstorbenen auch nie in dem Umfang erfasst wurden, ob sie nun an Grippe oder anderem verstarben. Das RKI selbst schrieb dazu auf seiner Seite, dass man das nie hinterfragt hat, "weil man es schlichtweg nicht für erforderlich hielt". Und dass trotz der Sterberaten, die im Jahr 17/18 auf rund 22 - 25 Tausend geschätzt wurden! Einen belastbaren Vergleich hättest du also nur, wenn du bei beiden wirklich gleichwertig vorgehst - und das war nie der Fall.
Ich hatte sie auch gefragt, wie es möglich sein kann, dass wir nur noch von Covid sprechen und es gefühlt keine anderen Infektionen mehr gibt. Sie meinte, da sähe man, wie gut die Maßnahmen wirken. Und ich fragte: "Erklär mir das. Einerseits beklagen wir die mangelnde Einsicht und Disziplin und erklären damit die steigenden Covid-Zahlen - und andererseits dämme ich aber trotzdem alle anderen möglichen Infektionskrankheiten wie Grippe ein? Finde den Fehler?!"
Mit ihr kann ich (leidenschaftlich) diskutieren, bis uns der Kopp qualmt und einer von uns beiden für den Moment Ruhe einkehren lassen möchte (in diesem Falle ich). Sie verurteilt mich nicht - und bei ihr würde es mir noch mehr weh tun, wenn sie die Freundschaft zu mir aufheben wollte.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

P. S. Ich meine natürlich, dass die Menschen nie so gezielt auf Grippe getestet wurden wie jetzt auf Covid - nicht die Grippetoten.

Juna hat gesagt…

Ich antworte später ausführlich, aber eine Anmerkung hab ich vorab: magst du bitte DNA durch mRNA austauschen? Es sind zwar nur zwei Buchstaben, aber da ist ein großer Unterschied. :-*

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

An welcher Stelle, Juna? Weil, da, wo ich mich auf den DNA-Impfstoff beziehe, handelt es sich um ein Zitat, das ich kopiert und wo ich die Quelle hinzugefügt hatte?

Finchen hat gesagt…

Ich kann Dich total verstehen, weil es mir da wie Dir geht, liebe Helma.
Auch ich stehe einer Impfung äußerst kritisch gegenüber und selbst die Ärzte in meinem Bekanntenkreis (mein über alles geschätzter Hausarzt fehlt noch, den hoffe ich auch noch dazu interviewen zu können, leider habe ich es bei meinem Corona-Test im September vor Aufregung vergessen) sind zwiegespalten.

Aber ich beobachte wie Du diese Polarisierung, diese Aggression, dieses Schwarz/Weiß-Denken und finde auch die Reaktion Deines (Ex?)Freundes völlig überzogen und banane.

Jeder wie er meint, und auch ich bin vorsichtig, zwar kein Impfgegner allgemein, aber hier doch auch ziemlich verunsichert, zumal ich immernoch an meine Gespräche mit den beiden Typen von der Pharma-Industrie denke, egal, wie lange das her ist.

Und Du hast Recht: Hast Du Impfschäden, hilft Dir KEINER, denn DAS zu beweisen, liegt an DIR! Und da frag' ich mich... die Pharma kriegt Kohle und Zuschüsse in Milliardenhöhe, braut den Impfstoff, der - natürlich - Geld kostet, das Geld bekommen sie auch, aber bei gesundheitlichen Folgen sind sie eigentlich so gut wie aus der Haftung und wahrscheinlich bekommen sie durch die kurze Zulassungszeit auch keinen Rückversicherer, der solche Folgeschäden zahlen wird... Ich bleibe weiter wachsam.
Der Mann ist als Freiwilliger Feuerwehrmann da ganz relaxt, aber es wurde gestern dort in der WhatsApp-Gruppe die Impfbereitschaft angefragt und auch da 50:50.

Ein endloses Thema.
Fühl' Dich gedrückt und verstanden.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Eben, das ist es ja: Grundsätzlich bin ich nicht gegen Impfungen. Aber ich hab schon von der Grippeschutzimpfung nix gehalten und von der HPV-Impfung für junge Mädchen auch nix.
Auch frage ich mich, ob die inzwischen 6fach kombinierten Impfungen wirklich so gut verkraftbar sind für den Menschen, grad wenn er noch so klein ist und das Immunsystem sich grundsätzlich erst noch herausbilden muss. Ob es nicht vielleicht besser war - so wie früher - die Impfdosen "einzeln" zu verabreichen und dem Körper die Möglichkeit und die "Zeit" zu lassen, sich auch erst mal mit dem einen Erreger zu befassen und eine Immunantwort zu geben.

Wenn Du mich fragst, empfinde ich die aktuellen Zweifel gerade angesichts auch der medizinischen Unsicherheiten als ausgesprochen menschlich und nachvollziehbar - und dass mir deshalb nach fünfzehn Jahren echt die Freundschaft gekündigt wurde, nur weil ich das vertrete wie im Post beschrieben, das kann ich noch nicht verstehen.
Dass gerade er mich beleidigt, hätte ich nie gedacht - aber ich glaube, das hätte ich noch "geschluckt" und gewertet unter "Vielleicht trigger ich ihn grad, vielleicht ist er grad genervt, vielleicht gehts ihm grad nicht so". Wo bei mir aber etwas riss, war der Moment, als er meine Erkrankung gegenüber seiner deutlich abwertete etwa mit den Worten "Was ist schon dein bisschen Muskel-/ Schmerz gegenüber ..."
Ich habe generell ein Problem mit Abwertung einem anderen gegenüber, aber gerade auch an dieser Stelle ein besonderes. Mir ist das letztes Jahr im Sommer schon aus einer privaten Ecke heraus passiert, wo es eigentlich nicht mal um mich ging, ich nicht mal involviert war und ich trotzdem diesen Hieb bekam von wegen "die ist doch nicht mal eine richtige Patientin. Ich kenne echte Patienten und sie ist keine davon". Sagt jemand aus der Zahnmedizin - aber okay. Vorher immer so tun "da muss man doch was finden, was tun, da muss man doch helfen" - und dann gibt es Streit zwischen zwei Leuten, mit dem ich gar nichts zu tun habe - und dann sowas? Mir zeigte das nur, wie jemand wirklich denkt - und genauso empfand ich auch vor zwei Tagen. Vor ein paar Jahren noch hätte ich mich in mein Zuhause vergraben, geweint und mit mir gehadert. Heute nicht mehr. Heute setze ich für mich einen klaren Schnitt.

Und hinsichtlich der Haftung, das ist eben auch so ein Punkt: Der Impfstoff darf angewendet werden, der Hersteller muss aber nicht für etwaige Schäden haften. Wieso nicht - wenn die möglichen Risiken doch so gering sein sollen? Dass Impfschäden auftreten können, ist an sich doch nichts Neues, wieso muss der Hersteller jetzt und hier nicht haften? Das sind Fragen, die ich (mir) stelle und auf die ich nach Antworten suche. Damit bestreite ich weder Covid noch deren mögliche Folgen.

Gretel hat gesagt…

Ich lass dir mal schnell paar dicke Herzen da für deine Zeilen. Es gäbe da so unendlich viel zu sagen, aber ich belasse es bei kurz und knapp, das war kein Freund und ich lasse mich sicher nicht gegen Corona impfen (ich selbst und auch meine Kinder sind ansonsten „durchgeimpft“ gegen alles) Die Älteren und Risikogruppen sollen geimpft werden (auf freiwilliger Basis) alle anderen dann auch auf freiwilliger Basis, das sollte ja lt. allgemeiner Kommunikation der Medien dann den Sinn der Impfung erfüllt haben. Denn das Impfen verhindert ja bisher nur schwere Verläufe, keine Ansteckung oder Weitergabe der Krankheit. Wenn eine weniger einseitige Berichterstattung in den Medien stattfinden würde und auch mal kontrovers, aber sachlich offen und öffentlich diskutiert werden würde, könnte das sicher auch im Privaten besser funktionieren. Mein Mann will sich übrigens möglichst schnell impfen lassen und wir sind noch verheiratet:-). Liebe Grüße und ein schönes Adventswochenende.
PS mir fehlen auch ab und an die Blogergüsse meinerseits, aber ich habe mich mit Instagram abgefunden...

Juna hat gesagt…

So nun ausführlicher, ich entschuldige mich schon mal falls es zu lang wird.

Vorweg, ich stehe dem Impfstoff auch nicht bedingungslos positiv gegenüber. Eigentlich neutral und bin Realist genug, um zu wissen, dass ich relativ weit unten auf der Impfliste stehen werde. Dazu kommt, dass ich im Hinblick auf die fehlenden Langzeitstudien auch ein ungutes Gefühl habe, dabei an Contagan denken muss, auch wenn es kein Impfstoff war, aber die Spätfolgen durch fehlende Studien waren ja nunmal enorm.


Zu meinem ersten Kommentar, du schreibst "Aber einen DNA-Impfstoff nach nicht mal einem Jahr Testphase..." es ist kein DNA-Impfstoff, es ist ein mRNA-Impfstoff, der definitiv nicht dazu in der Lage ist dein Zell-Erbgut zu verändern. Die theoretische Möglichkeit, dass in deinem Körper vorhandene Viren diese mRNA-Informationen in das eigene Erbgut aufnehmen und wie auch immer verbauen ist vorhanden. Das liest sich sicher kleinlich, aber es ist ein großer Unterschied.

Die Kritik, die ich auch sehe ist, dass es keine Langzeitstudien gibt und letztlich gerade die größte Langzeitstudie der aktuellen Medizinforschung ins Leben gerufen wird. ABER schauen wir mal zurück: Die Entdeckung und der Einsatz von Penicillin und Antibiotika.

Klar wir sind heute weiter und eigentlich müsste man doch Zeit haben zu testen und Studien zu betreiben und und und....Haben wir die Zeit im Hinblick auf die aktuelle Lage wirklich?

Tja Wissenschaft, Studien, nur Fragen, die mir jetzt so beim ersten Kaffee kommen: War bisher vielleicht die Dringlichkeit einen Impfstoff zu finden, der die Krankheit XYZ in Zaum hält nicht so hoch? Wissenschaftler sind Perfektionisten, haben sie vielleicht bisher den Anspruch gehabt, der ihnen ja auch vorgegeben wird, durch die Zulassungsvoraussetzungen, dass ein Mittel gegen HIV oder einen anderen Virus genaustens abgeklärt sein muss? Und sind die Todeszahlen, dieser bisher bekannten Erkrankungen so gefährlich, dass sie die Menschheit so dezimieren können, wie es sich derzeit durch Corona abzeichnet?

Nicht falsch verstehen egal welche Krankheit, es wäre schön, wenn wir für alles ein Mittel hätten, danach strebt der Mensch schon immer und damit verbunden die Unsterblichkeit... Nochmal ein anderes Thema, aber es greift letztlich mit rein.

Ich habe diese Woche eine Grafik gesehen, die unabhängig von statista kommt, eine Quelle die für mich wirklich vertrauenswürdig ist, weil sie eben nur Zahlen aufzeigt und ich war erstaunt, denn damit hatte ich nicht gerechnet.

Zitat: "Die COVID-19-Impfstoffe der Unternehmen Biontech/Pfizer und Moderna wurden an 44.000 bzw. 30.000 Menschen getestet. Das zeigt der Blick auf die Anzahl der Teilnehmer der beiden Imfpstoffstudien. Wie die Statista-Grafik auf Basis einer Recherche des Handelsblatts zeigt, wurden seit 2006 nur zwei andere Impfstoffe in noch größer angelegten Studien mit noch mehr StudienteilnehmerInnen getestet: das Pneumokokken-Vakzin Prevnar 13 und der Impfstoff Rotarix gegen Rotaviren-Infektionen."

Juna hat gesagt…


https://de.statista.com/infografik/23809/anzahl-der-studienteilnehmerinnen-bei-ausgewaehlten-impfstoffstudien/?fbclid=IwAR1eN-vtYuHLy9GUZWDEONzaiV4C0SFHJDM4WH299l9vg3VpSKIqe4F3pGI

Die Zahl ist eigentlich beruhigend, wenn man schaut, dass andere Impfstoffe mit weitaus weniger Testungen freigegeben wurden, als dieser oder? Ja, es fehlen nach wie vor die Langzeitstudien? Es ist ein Krux, denn würde man diesen vorhandenen Impfstoff jetzt zurückhalten, wären dann die Stimmen mit "wie kann man Menschen sterben lassen, wenn doch ein Impfstoff mit anscheinend, derzeit wenig bekannten Risiken in der Schublade hat" nicht auch berechtigt?

Egal welches Medikament es hat immer Nebenwirkungen und ja, es kann, je nachdem wie Mensch reagiert auch übelste Folgen haben, aber zählt nicht auch da der harte Kosten-Nutzenfaktor? Stimmt für den, der stirbt oder eben an den Langzeitfolgen leidet ist das kein Trost, dass andere keine negativen Folgen haben...

Derzeit spricht niemand darüber wie weit der Impfstoff in der Lage ist die Mutationen abzufangen. Es weiß keiner ob er länger als ein Jahr hält und ob nach einem Jahr erneut geimpft werden muss... Dann sind wir sowieso am Arsch, wenn man überlegt wie viele Menschen geimpft werden müssen und was das bedeutet... Gedankengänge... keine Feststellung...

Zu deinem nun wohl ehemaligen Freund: Es ist schade und tut mir für dich leid, denn ich kann mir in etwa vorstellen, wie es dir mit seinem Verhalten geht. Vielleicht ist es die Panik um sein Kind, vielleicht ist er hilflos, es gibt viele Möglichkeiten, letztlich hilft es dir nicht - daher fühl dich umarmt.

Ich selbst versuche im Moment zu retten, bei einem Menschen der mir sehr, sehr nah steht. Aber ich bin ehrlich, ich kann kein Verständnis zeigen und jeder der mich so gut kennt, wie die betreffende Person weiß, dass ich sehr viel mit trage, auch wenn ich es nicht für richtig halte. Ich kämpfe nicht mehr, meine Tür steht offen, ich bin bereit zu reden, aber ich bin nicht bereit mir krude Theorien anzuhören und diese kommentarlos stehen zu lassen.

Es mag hart klingen, aber Corona hat für mich gute Seiten. Es zeigte in den letzten Monaten unter anderem woran unsere Gesellschaft krankt, zeigt mir persönlich Menschen von einer Seite, die ich so wahrscheinlich nie kennengelernt hätte. Diese Seiten sind negativ und positiv. Letztere überwiegen in meiner Welt und ich erlebe neue Möglichkeiten, die so wohl nie eingetreten wären.

Ganz aktuell habe ich seit 2 Tagen die 2. Impfung für dieses Jahr intus und , wie vor 3 Wochen bei der ersten Impfung, hab ich das volle Paket an Nebenwirkungen. Schlucke also nun um diese abzufangen Kortison, sonst wäre das wohl gar nicht nett. Ich habe gezweifelt ob ich mir diese Impfung verpassen lasse, gerade wegen den Reaktionen vor drei Wochen, auch wenn es ein anderer Impfstoff war. Die Möglichkeit, dass ich also gegen den mRNA ebenfalls übelst reagiere ist hoch, die Gedanken dazu mache ich mir, wenn ich die Einladung zum Impfen bekomme und das wird sicher nicht vor Herbst nächsten Jahres sein. Bis dahin ist noch viel Wasser den Rhein runter geflossen. Du weißt, bei uns ist immer ne Tür für dich offen wenn du reden magst :-*

Juna hat gesagt…

Ich bin mir nicht sicher ob der Beitrag durch ist, sind wohl zwei Teile, daher einfach melden wenn es nicht stimmt, ich hab ihn auf der Platte liegen.

Zu der Haftung noch ein Hinweis: Die Hersteller sind für Europa tatsächlich von der Haftung bei diesem Zulassungsverfahren entbunden. Die Haftung übernimmt die EU und die Bundesregierung, die immer dann für Schäden aufkommen muss, wenn sie ihrer Fürsorgepflicht gegenüber den Bürgern nicht nachgekommen ist. Stichwort Opferentschädigung.

Anonym hat gesagt…

Danke Juna.
Es ist ein so komplexes Thema, dem sich Laien und Fachleute gleichermaßen leidenschaftlich annehmen.
Mediendarstellungen, wovon es mE viel zu viele gibt, führen zu Meinungen - jede(r) folgt am Ende dem, was er/ sie verstehen und aushalten kann bzw. will.
Warum fällt es (uns) so schwer, (auch medizinischen) Fortschritt als durchaus positive Möglichkeit zu verstehen? Woher kommt das stete Misstrauen, dass hier am konkreten Beispiel Impfstoffe und Medikamente entwickelt werden, um der Menschheit eher schaden als helfen zu wollen? Insulin in der Therapie für Diabetiker ist übrigens auch ein „Gen-technisch“ hergestelltes Medikament - stellen wir das genauso in Frage wie die Impfstoffe?
Wer glaubt, durch die Impfungen wäre die Pandemie für immer vorbei, denkt wohl etwas zu kurz - wir verlangsamen damit die schweren Erkrankungsverläufe. Ist das nicht auch schon ein Fortschritt?
Was erwarten wir denn von wem konkret, damit wir weniger Grund hätten, uns aufzuregen? In einigen Monaten wird es noch mehr Daten zu den verschiedenen Impfpräparaten und laufenden Studien geben, die Präparate werden ständig weiterentwickelt, es gibt derzeit ca 50 verschiedene Impfstoffe in ca 200 klinischen Studien... wir hier in D werden uns gemeinsam mit dem Arzt des Vertrauens aussuchen (!) können, welchen der bei uns zugelassenen Impfstoffe wir haben wollen - oder uns (un)geimpft infizieren und darauf hoffen, mit einem milden Verlauf aus der Nummer zu entkommen.
Sehr informativ und wegen des Video-Formats auch leichter konsumierbar es lange Texte oder Podcasts sind die Beiträge von „MEGA“ von Dr. Martin Moder zu nennen.
Insgesamt ist diese Zeit grad ein guter Indikator davor, wie verletzlich wir alle sind.
Das gilt uU auch für den Freund, der mit seiner Kranken(?)-Geschichte sich auch weniger wahrgenommen bzw. „gesehen“ fühlt als er sich wünschte? Warum er nun so radikal abbricht, wirkt für den Außenstehenden hier aber genauso irritierend wie für dich. Vielleicht will er ja einfach auch nur (mal wieder ?) eine klare Meinung haben zu einem Fachbereich von früher (du sagtest „Medizin“)?
Auf all das n Keks und Kaffee 😉
Jolina

Anonym hat gesagt…

...
Kann ich bei allen, die sagen „niemand spricht davon, dass...“ davon ausgehen, dass sie alle Fachjournale gelesen, verstanden und eingeordnet haben? Wer zb dem „Corona Virus Update“ vom NDR und zb auch dem Wissenschaftspodcast „Synapsen“ zum Thema C folgt, der wird - vor allem als Laie - mit großem Erstaunen hören und übrigens auch detailliert nachlesen können, mit welcher Akribie dort seit März (?) über laufende Studien und deren Interpretationsmöglichkeiten geredet wird. Würden Wissenschaftler keine Konjunktive sondern hellseherische Absolutismen am Beginn von Langzeitstudien benutzen, wären sie dann glaubwürdiger? Der kleine „Trump“ in jedem von uns legt sich seine Quellen und Logiken und Argumente zurecht, um einen Weg für sich zu finden, damit umgehen zu können. Dies gilt für die Entscheidungen beim Hausbau, Autokauf, Geldanlagen, Versicherungsverträgen etc gleichermassen.
„Die Medien“ sind eben nicht gleich „die Medien“ - zu schnell sind wir in Deutschland dabei zu posaunen „wir sind Papst“ oder eben jetzt „wir sind Auskenner/ Virologen/ Immunologen/ Vaccinologen etc“. Wenn ein Politiker im Bundestag von einem „gen-manipuliertem“ Impfstoff spricht, dann schürt er durch seine Wortwahl Ängste und heischt um Aufmerksamkeit - erklärt jemand einfach, fundiert und dennoch anschaulich das mRNA Prinzip mittels einer Orange (besagter Martin Moder) wird der in „den Medien“ nur von wenigen wahrgenommen... nach sowas muss man suchen (im Netz, das neben viel Mist auch viel Gutes bietet) .... aber es ist halt nicht Boulevard tauglich genug, wie Wissenschaft es im Allgemeinen nicht ist.
Wissenschaft in jeglichen Bereichen soll für alle - und vor allem Laien - in leicht verständliche Kost in kurze Schlagzeilen runtergebrochen werden, was notwendig ist, um Verständnis zu generieren, was aber auch dazu führt, dass Zusammenhänge verloren gehen oder gar missverstanden werden. Juna hat es zb ganz richtig für die Haftungsfrage benannt.
Setze ich mich in ein Flugzeug, vertraue ich den Ingenieuren und Physikern etc., dass die Kiste geschmeidig startet, fliegt und landet. Ich hinterfrage die Prinzipien nicht; es wäre mir ohnehin nicht möglich, es intellektuell zu erfassen ��. Ähnlich geht es mir mit dem aktuellen Thema - solange, wie Menschen sterben, denen man durch einfache Hygienemassnahmen (gilt übrigens für alle saisonalen Atemwegserkrankungen), Impfungen oder Medikamente (die es ganz sicher noch nicht für C gibt) die schweren Verläufe ersparen und im besten Fall den tödlichen Ausgang vermeiden kann, sehe ich im Handeln dafür mehr Vorteile als Nachteile.
Jolina

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Juna, ich bin Dir wirklich echt dankbar für die Mühe, die Du Dir gibst. Und dass Du Dich auch mit mir überhaupt darüber auseinandersetzt - ich denke, wir haben alle grad genug zu bewältigen und irgendwie auch zur Genüge über dieses Thema diskutiert.
Ja, das mit den über 40.000 Probanden habe ich auch gelesen, gestern erst - und dass die Hälfte derer in der zweiten Runde nur ein Placebo bekam. Ich weiß nicht, ob das sonst wesentlich weniger sind und es kann doch auch sein, dass es so ist. Mir geht es ja letztlich nicht um die Zahl der Testungen - sondern um die Zeit. Erst vor kurzem las ich von jemandem von der Ständigen Impfkommission (ich habe leider den Namen vergessen), der meinte, dass im Regelfall 10 - 11 Jahre getestet wird - und würde man es beschleunigen können, dann handele es sich immer noch um mindestens 8 - 9 Jahre. Das ist der Punkt, der mich nachdenklich macht.

Ich kann nicht sagen, ob wir die Zeit hätten, 9 Jahre lang irgendwelche Impfstoffe zu testen - oder was im anderen Fall mit den Menschen passierte.
Was ich mir wünsche, ist, dass jeder Mensch die Chance hat zu entscheiden, ob er etwas annehmen möchte und kann oder nicht.
Spahn hat gesagt, es wird keine Impfpflicht geben, darauf könnten wir uns verlassen.
Er hat aber auch im September gesagt, dass mit dem Wissen von "heute" keine Friseure und Einkaufsmärkte mehr geschlossen würde.
Warum sagte er sowas - wenn ihm klar gewesen sein muss, dass er das nicht halten konnte?
Aber das geht grad bisschen weg vom Thema.

Noch mal: Ich bestreite die Erkrankung an sich nicht, aber Du weißt auch, dass ich die Infektionszahlen durchaus skeptisch sehe. Zumindest die Zahlen, mit denen wir täglich konfrontiert werden, indem es heißt: Heute wieder x-tausend mehr als noch vor 24 Stunden oder 7 Tagen.
Letztlich wird sich auf einen PCR-Test verlassen, der durchaus etwas umstritten sein dürfte, wenn man bedenkt, was selbst Drosten über dessen sensible Wirkungsweise gesagt hat. Und dieser PCR-Test genügt völlig, um die Menschen als positiv in die Statistik aufzunehmen.
Was aus meiner Sicht viel eher angebracht wäre, wäre die Zahl derer anzugeben, die in Krankenhäuser aufgenommen werden müssen. Ich weiß von meinem Jungen, dass in dem Klinikum, wo er arbeitet, ausreichend Covid-Patienten sind - er hat jeden Tag mit welchen zu tun, mehr oder weniger. Der Erkrankungsgrad entscheidet im übrigen darüber, welche Schutzmontur er zu tragen hat.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Und wenn Du mich fragst: Ich frage mich nicht, ob und wann er sich infizieren wird. Diese Angst hab ich nicht, auch nicht, als er schon mal 10 Tage eine Temperaturkurve führen sollte, weil die Möglichkeit bestand, dass er sich bei einem Patienten infiziert hatte. Ich weiß, dass wir uns sorgsam verhalten hinsichtlich der AHA-Regeln. Darauf vertraue ich.

Mein nunmehr Ex-Freund empfahl mir letztens noch, mich doch zu Hause einzuschließen, weil ich die Impfung nicht will, aber statistisch die Wahrscheinlichkeit höher wäre, bei einem Verkehrsunfall zu sterben.
Juna, sowas sind keine Argumente für mich. Und auch nicht das Niveau, auf dem ich eine Kontroverse führen wollte.

Denn Angst habe ich vor einer Infektion nicht - wir sind jeden einzelnen Tag irgendwelchen Viren und Bakterien ausgesetzt und niemand kann sagen, wer wie auf etwas reagiert. Guck mich doch an: Ich habe mir im Dezember 2004 ein Streptokokken-Bakterium eingefangen. Die allermeisten überstehen das folgenlos - ich habe halt mit beiden Händen in den Scheiße-Eimer gefasst.
Aber grad deshalb brauche ich nicht noch mehr Ärger mit meinem Körper. Bis heute kann mir kaum jemand helfen - weil das einzige Mittel, das tatsächlich hilft, nicht länger als 4-6 Wochen gegeben werden darf. Mir ist es erst Anfang dieses Jahres dermaßen schlecht gegangen, dass ich erstmals dachte, mir wird die Luft ausgehen, ich schaffe das keine weiteren zehn, zwanzig Jahre. Vielleicht schreib ich ab und zu darüber, aber wie schlecht es mir wirklich ging, weiß nicht mal der Mann so genau.
Und wenn ich lese und höre, dass wir innerhalb von wenigen Monaten einen Impfstoff aus dem Boden gestampft haben, von dem man einfach keine Erfahrungwerte haben kann - dann möchte ich die Freiheit (und die Akzeptanz) dafür haben, Nein sagen zu dürfen.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Und hinsichtlich Deiner DNA-Anmerkung: Ja, das weiß ich, dass der mRNA-Impfstoff in die menschliche DNA nicht eingreifen können soll - aber es sei nicht auszuschließen, dass die menschliche Zelle sich verändert und sich daraus Tumore bilden oder Autoimmunerkrankungen folgen.
Das ist der Punkt, den ich meine. Mir ist bewusst, dass ich "auch so" jeden Tag an Krebs erkranken kann - aber muss ich es denn noch extra provozieren mit einem Impfstoff, der es in dieser genbasierten Form bisher trotz vieler Jahre Forschung nicht in die Zulassung geschafft hat?
Und welche Statements ich bisher auch gelesen hab: Jedes davon strotzt vor Konjunktiven. Da gehts mir nicht um glaubwürdige Versprechungen - sondern darum, dass sich selbst die Wissenschaft nicht mal halbwegs sicher sein kann, wie der Mensch nun darauf reagiert oder wie eben auch nicht. Das kann erst die Langzeitstudie zeigen.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Gretel, ja ich glaube, dass genau das mir fehlt: eine offene, aber kontroverse Diskussion über dieses Thema. Auch mir ist das zu einseitig.
Ich persönlich fürchte, dass es mit "den Älteren und den Risikogruppen" nicht getan sein wird. Und dass es am Ende doch eine Verpflichtung gibt, wenn sich zeigt, dass die allgemeine Bereitschaft doch nicht so hoch ist.
Der Mann hier sieht das ganze Thema ähnlich wie ich, auch er lehnt die Impfung für sich ab. Ich denke aber auch, dass wir uns nicht trennen würden, nur weil das der eine anders sieht als der andere ;)
Aber es tut sehr gut zu lesen, dass bei Euch alles soweit gut ist - vielleicht muss ich ja doch für Dich zu Instagram kommen, damit ich da mehr auf dem Laufenden bin - und wieder Deine wunderbaren Fotos zu sehen bekomme :)

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Ach Juna, hinsichtlich der Haftung: Die ist geschenkt. Egal wer sie nun übernehmen würde, Hersteller oder Bundesregierung - allein nachweisen zu können, dass mein Krebs oder meine Autoimmunerkrankung von der Impfung kommen, seien wir ehrlich, das ist so gut wie aussichtslos.
Ich empfand es nur als bemerkenswert, dass der Hersteller selbst sich von der Haftung freistellen ließ.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Jolina, ja, es ist wirklich ein sehr komplexes Thema. Und wenn Du mich so direkt fragst: Erwarten? Ich weiß nicht, ob ich irgendetwas erwarte. Als im Februar/ März erste Meldungen über Covid gebracht wurden, habe ich die Berichterstattung am Anfang lax, später genauer verfolgt. Dass es ein bisschen hin und her ging, erst so, dann so, war für mich nachvollziehbar. Wie Streeck sagte "Wir wissen nichts über dieses Virus. Wir müssen Fehler machen dürfen."
Das ist für mich ehrlich - und nachvollziehbar. Aber gerade dass die Medizin so wenig weiß - über das Virus und jetzt über mögliche Auswirkungen einer Impfung, dann ist das doch kein Misstrauen, sondern ein Fakt?
Letztlich bin ich doch nicht grundsätzlich gegen Impfungen selbst - und ist das künstlich hergestellte Insulin nicht längst schon "bewährt"? So wie andere Medikamente auch?
Der Covid-Impfstoff ist es aber nicht. Seit dem Frühjahr ist das Virus bei uns, ich weiß nicht mal, ob die Medizin überhaupt schon "alles" übers Virus an sich weiß. Wie kann ich da drei, vier Monate später schon einen Impfstoff haben, der gegens Virus wirksam ist und den menschlichen Körper in Ruhe lässt?
Ich persönlich glaube auch nicht, dass mit der Impfung die Pandemie vorbei ist. Schauen wir uns doch die Grippe an: Dagegen gibt es seit jahren Impfungen und trotzdem erkranken jedes Jahr Tausende Menschen - und viele von ihnen sterben.

Warum die Freundschaft zu mir an genau dieser Frage "starb" - ich weiß es nicht. Er hat eine klare Meinung - und ich auch, und unsere unterscheiden sich. Seine akzeptiere ich, auch wenn ich es immer noch anders sehe, aber meine akzeptiert er nicht.
Mich zum einen so abzuwerten, dann mehrfach zu blocken und zu entblocken, bloß um mir noch irgendwas zu schreiben, und mich dann gleich wieder sperrt, bevor ich überhaupt nur Piep sagen kann - das hat mich mehr als irritiert, das hat mich verletzt. Nach all der Zeit :(

Jolina, dass die Wissenschaft aktuell mehr im Konjunktiv spricht, zeigt doch letztlich nur, dass sie von Dingen ausgeht, die nach irgendwelchen Formeln und Erfahrungen bisheriger Forschung und ersten Testungen sein sollten - aber sie wissen nicht, ob wirklich so oder wie. Ich hinterfrage nicht ihre Glaubwürdigkeit, sondern etwaige Folgen, in dem Falle für mich persönlich. Wenns schiefgeht, dann bin ich für jeden nur eine Nummer, für meine Familie und für mich selbst jedoch nicht. Dann hilft mir kein Schwein. Ich habe 16 Jahre Schmerzkarriere hinter mir - und wie schwierig es allein da mit der Akzeptanz ist, hätte ich mir so nie träumen lassen.
Diese Dinge haben sich über die Jahre weiter verschlechtert, neue Symptome sind dazu gekommen, die mir oft genug das Leben schwerer machen - da brauche ich nicht noch eine fragwürdige Impfung dazu. Ja, wir Menschen treffen ständig irgendwelche Entscheidungen, aber das ist es eben: WIR treffen sie für uns selbst. Gehts schief, sind wir am Arsch, müssen neu losgehen und ggf. den Plan ändern bzw. anpassen. Helfen tut uns niemand.

Ja, den Auftritt mit dem genmanipuliert habe ich gesehen - auch Angela Merkels Reaktion dazu. Natürlich ist der Impfstoff nicht genmanipuliert, sondern genbasiert. Und ja, mit so einer Wortwahl fängt der Rattenfänger seine Mäuschen. Aber darum gehts mir persönlich nicht.

Ich habe Flugangst, übrigens ;)

Einfache Hygienemaßnahmen.. Mit denen habe ich kein Problem. Und wie ich mir richtig die Hände wasche, das wusste ich schon vor Corona und hab das sogar gemacht :)

Juna hat gesagt…

Moin,
joa warum sollte ich mich überhaupt mit dir - das sind deine Worte oben drüber, ich hab nur das joa warum sollte ich davor gesetzt- überhaupt mit dir auseinandersetzen. Du hast ja wirklich manchmal sehr großes Glück, dass ich so weit von dir weg wohne ;-) Sonst hättest du die Tage nämlich AHA Besuch der dir mal wieder die Perücke richtet.

Wenn ich will, und kann (weil das was im Kopf ist auch aus den Fingern geordnet kommt) diskutiere ich hier gerne mit dir und noch lieber mit 1, 2, 3, Becher Kaffee live. So das wäre erstmal geklärt.

Jetzt geh ich erstmal wach werden und meld mich später wieder:-*

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Moin 😘 Gähn.. Kaffee? Hab ich hier was von Kaffee gehört? Und dann noch gleich 3? 😍😍
Ja rücke mal, aua, ziepe doch ma nich 😀
Ne Spaß beiseite, ich bin Dir wirklich dankbar für Deine Mühe und Deine Geduld mit der Ziggschen.

Auch Jolina wollte ich nochmal danken für die Informationsquellen, denen geh ich in jedem Fall noch nach, das interessiert mich.
Aber erstmal geh ich auf Reisen, dann bisschen arbeiten und dann hoffentlich 3 entspannte Tage mit den Jungen und wenn ich wieder da bin, hab ich noch ein paar Tage frei, juchhey 😉

Juna hat gesagt…

Pass auf dich auf, verwöhn die Brut nicht zu sehr, genieß den Kaff und denk an die Blitzkisten unterwegs, damit die 2021 nicht mit nem Zahlungsbescheid anfängt :-*

Anonym hat gesagt…

@ Gretel und Helma: wo genau ist euch die Diskussion nicht offen und kontrovers genug? Im Netz? Im persönlichen Umfeld? Mit der breiten Öffentlichkeit im Vorfeld zu beschließender Maßnahmen?
Wer kann von sich behaupten, genug Detailwissen für die all die vielen Entscheidungen zu haben?
Reden wir zu viel? Diskutieren wir zu wenig? Jeder bitte aber auch nur in dem Bereich, in dem er Experte ist, oder?
Nur, wer Teil der Diskussionen bei den Entscheidungsträgern ist, kann das doch wirklich beurteilen, oder?

Frau S mit den ebenso vielen Gedanken und Fragen wie wohl alle

Anonym hat gesagt…

Ich, als berufliches Mitglied der Gruppe 1, betrachte die Möglichkeit einer Impfung für mich in erster Linie positiv: ich werde hoffentlich nicht oder zumindest deutlich weniger schwer erkranken, ich mindere damit das Risiko auch für andere, sich durch mich anzustecken. Allein diese Aussicht ist für mich win-win. Ein Stück Sicherheit und Normalität rückt für mich damit in greifbarere Nähe als nichts zu tun und abzuwarten.
Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
Das Leben hat Restrisiken... Die Wenns und Abers und Vielleichts relative ich für mich im Vergleich zu den Menschen und deren Krankheitsverläufen, die ich tagtäglich sehe und betreuen muss.

Einen müden Gruß sendet B.

Dies und Jenes hat gesagt…

Tja - zu erst einmal wenn Freundschaft -wardannwohleherkeine - nicht aushält wenn man unterschiedlicher Meinung Auffassung ist ich weiß auch nicht.....
Ja und Corona bringt es an den Tag. All die Missstände im Kleine sowie im Großen und in den wenigsten Bereichen hat man aus dem Frühjahr gelernt was zu tun.

Da ich eine chronische Krankheit - MS - habe bin ich mit jetzt auch nicht sicher wegen Impfen und ja ich hab Bedenken von wegen der Schnelligkeit. Andererseits können "die" es sich gar nicht erlauben dass es schiefgeht, aber dann ist da wieder Contergan.... wenn meine Mutter die vom Arzt verordneten Medikamente genommen hätte wer weiß was aus mir geworden wäre.

Ich werde mich auf jeden Fall sehr gründlich informieren bevor ich mich entscheide. Und ich werde keinen angreifen der sofort sich impfen lässt bzw. impfen lassen muss.

Weißt ich hab auch etwas geschluckt - hatte in einer Whatsappgruppe geschrieben (wir sind fünf aus der letzten Reha wir haben uns gut verstanden und tippseln schon gut 2 Jahre) dass es mir nicht gut geht von wegen Arbeitsbelastung, Familie und all dem Kram und ich wegen Betreuungsverbot meine Auszeit nicht nehmen konnte. Da ist eine dabei die hat eine Chemobehandlung durch wegen Tumor und deren Mutter ist gestorben. Ist mein Befinden jetzt gar nichts.... ich glaub ich hab da in ein Fettnapf getreten. Frag mich aber warum... darf es mir nicht schlecht gehen....

Aber glaub mir mir geht es wirklich nicht gut extreme Belastung im Job hab schon Magenschmerzen und heul meist schon beim Aufstehen, zu viel Familie, die MS, und einfach alles und eben Sorgen wegen der Kinder und ich dachte mir nichts dabei es zu schreiben.

So kann es gehen.

Was ich aber jetzt toll fand die vielen Posts und auch die Masse an Informationen da werd ich morgen nochmals nachlesen.

Liebe Grüße Ursula


Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Frau S., was man seit Monaten in den Medien - egal auf welcher Plattform - zu hören bekommt, ist diese Art Information: Es gibt so-und-soviele gemeldete Infizierte, Lockdown 1, Lockerungen über den Sommer, Lockdown Light, Lockdown 2 - und die einzigen Stimmen, die dazu präsentiert werden, sind ausschließlich die Befürworter.
Mir ist bewusst, dass es auch für die Politik schwierig ist, den richtigen Weg zu finden - aber warum gibt es nur diesen einen?
Was ist mit Stimmen wie Streeck zum Beispiel? Der hat die mögliche Gefährdung durch das Virus nie bestritten, er hat immer gesagt, dass es ernst zu nehmen ist. Er hat sich aber auch - insbesondere mit den Erkenntnissen aus seiner Heinsberger Studie - kritisch zu den teils straffen Maßnahmen geäußert. Die, die Existenzen kosten - und die Zahl derer ist jetzt noch gar nicht absehbar, weil es in diesem Jahr gestattet ist, die Anmeldung von coronabedingten drohende Insolvenzen in das kommende Jahr zu verschieben.
Von Streeck hört man mittlerweile überhaupt nichts mehr, auch nicht auf seiner Facebook-Seite. Vielleicht hat er ja auch viel zu tun, immerhin ist er Virologe. Vielleicht hat er aber schlichtweg einfach auch Angst bekommen, sich kritisch zu äußern?
So wie zB der Chef des Gesundheitsamtes von Aichach-Friedberg strafversetzt wurde, weil der Söders Vorgehensweise kritisierte?

Vor kurzem habe ich durch Zufall eine Doku auf ARTE gefunden. Die bietet auch keine Lösungen - aber sie bietet Vergleiche zu Ländern wie Frankreich (noch strengerer Lockdown als bei uns) und Schweden (bekanntlich überwiegend mit Lockerungen bzw. einem weitestgehend möglichst normalen Leben) - und sie bietet Gesprächspartner an, die sich genau die kritischen Gedanken machen wie vermutlich viele andere auch.

Ich denke schon, dass man Pro und Contra ausgewogener "verteilen" sollte anstatt die Menschen medial zu fluten mit ständig steigenden Infektionszahlen, die wiederum überhaupt nichts darüber aussagen, ob all die Infizierten nun auch erkranken oder eben nicht.
Auch das hatte Streeck früher mal gesagt: dass der PCR-Test allein dafür nicht ausreicht. Ein positiver PCR-Test besagt erst mal nur, dass man Kontakt mit dem Virus hatte, er weist aber nicht nach, ob ich den infektiösen Teil des Virus in mir trage oder nur "irgendwelche nicht-infektiösen Reste". Hierzu hatte Drosten selber mal gesagt (vor der Corona Pandemie), dass ein PCR-Test aus genau diesen Gründen unbrauchbar sei und nur zu Panik führe. Das sagte er im Zusamemenhang mit der MERS-Infektion in Saudi Arabien. Und jetzt gilt das nicht mehr? Jetzt spricht keiner mehr davon?
Nach Erfassung der PCR-Positiven erfolgt jedoch kein Bluttest oder ähnliches, man wird statistisch erfasst und das wars. Und der Mensch bekommt jeden Tag zu hören, wie stark die Infektionen steigen.
Auf die Frage an meine Freundin, warum all die AHA-Regeln zB dahingehend zu wirken scheinen, dass wir so gut wie keine anderen Infektionen mehr zu haben scheinen (zB Influenza, diese statistische Kurve ist erstaunlich) und bei den im Gegenzug steigenden Corona-Infizierten gesagt wird, die Menschen seien nicht diszipliniert genug, jetzt muss der Lockdown helfen (vor dem mittlerweile selbst die WHO warnt), konnte sie mir keine Antwort geben. Das widerspricht sich doch, oder nicht?
Aber solche Fragen stehen, nicht nur bei mir - aber die werden gar nicht erst diskutiert. Warum nicht?

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Noch im letzten Jahr habe ich einen anderen Freund gefragt, warum er oft solche - für mich fragwürdigen - Postings teilt, ob er da auch mal den Wahrheitsgehalt hinterfragt bzw. die Seriösität. Er meinte damals, er tue das für die Meinungsbildung. Darauf antwortete ich: "Wenn du eine Meinung bilden (lassen) willst, musst du aber beide Seiten posten, Pro und Contra. Das machst du aber nicht. Du teils immer nur eine Seite. Das ist für mich keine Meinungsbildung, sondern Meinungsmache."
In etwa dasselbe passiert für mein Empfinden jetzt in Punkto Corona.
Und wenn ich jeden Tag mit irgendwelchen Meldungen konfrontiert werde, dann soll ich also keine eigenen Gedanken dazu haben, sondern einfach nur alles glauben und hinnehmen, das mir vorgesetzt wird, nur weil ich weder Virologie noch Medizin studiert habe?

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe/r B., glaubt man offiziellen Statements zur Impfung, dann ist eben nicht gesichert, dass ich mit dieser Impfung andere schütze. Ich selbst kann vielleicht nicht erkranken (auch das ist ja noch nicht sicher), aber ich kann sehr wohl das Virus "aufnehmen" und an einen anderen übertragen. Deshalb wird auch jetzt schon gesagt, dass mit den Impfungen die AHA-Regeln nicht automatisch außer Kraft gesetzt werden können.
Ja, jeder Weg beginnt mit einem ersten Schritt. Ich möchte nur nicht dafür beschimpft oder diskriminiert werden, weil mir persönlich das mit dieser Impfung zu schnell geht - und sich die sogenannten "Restrisiken" derzeit überhaupt nicht überschaubar anfühlen.
Ich kann die Hoffnung verstehen, die in die Impfungen gesetzt werden. Ich kann auch verstehen, wer die Impfung annehmen möchte. Zu einem Zeitpunkt wie diesem möchte ich aber für mich persönlich auf die AHA-Regeln setzen dürfen - und abwarten dürfen, inwieweit die Forschungsergebnisse tatsächlich recht behalten.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Ursula, ich versuche noch immer die Reaktion zu verstehen, die Freundschaft abzubrechen. Wir haben sicherlich nicht zum ersten Mal das Thema Corona diskutiert, aber letztlich doch sehr sporadisch und damit wenig. Bei ihm war eigentlich auch erst der Ofen aus, als ich sagte, dass ich die Impfung für mich ablehne.
Wenn er mir gesagt hätte: Sorry, aber dann können wir uns so schnell nicht wiedersehen - dann hätte ich ihn auch verstanden. Wobei ich dazu sagen muss, dass wir uns sehr selten sahen, seit er und dann auch ich aus L weggezogen sind. Wir sahen uns einmal in 2 - 3 Jahren..
Meistens schrieben wir nur oder telefonierten, letzteres noch seltener..

Ja das sehe ich eben auch so: Jeder sollte sich gründlich informieren, so gut das möglich ist. Und dann sollte jeder für sich entscheiden dürfen, ob er sich auf die Impfung einlässt oder doch nicht.

Das mit Deiner whatsapp-Gruppe.. Ich hatte das Thema erst vor zwei Tagen: Das geschriebene Wort ist grad bei schwierigen Themen ziemlich gefährlich dahingehend, dass man die Texte anders interpretiert als sie gemeint waren. Du hast jedes Recht, Dich schlecht zu fühlen mit Deinem "Rucksack", es kann nur sein, dass andere Dinge gerade im Vordergrund stehen. Für den Moment - nicht generell. Das ist sicherlich weder böse noch abwertend von den anderen gemeint, und wenn Du das Gefühl hast, in ein Fettnäpfchen getreten zu sein, dann frage Deine Gruppe ganz offen. Ich bin immer dafür, Dinge offen anzusprechen, nur so kann man mit den Beteiligten den Knoten lösen.
Ich für mich sage ja auch oft: "Es gibt immer Menschen, denen es noch beschissener geht als mir. Das erdet mich ganz oft - aber auf Dauer hilft es mir auch nicht, mich selber immer hintenan zu stellen oder mich klein zu machen. Manchmal muss auch Raum & Platz für mich sein." Und für Dich genauso :*

Anonym hat gesagt…

Wer sich nicht impfen lassen will, kann gerne mal auf der Intensivstation vorbeischauen! Ihr habt sowas von keine Ahnung. Genauso wie das geheule über Weihnachten. Denkt mal irgendwer daran, das es für uns seit Wochen keine freien Wochenenden o.ä. gibt, von Weihnachten ganz zu schweigen. Dafür verdient ihr dann in euren tollen Bürojobs noch mehr als wir. DSazu dann noch so ein unsolidarisches Verhalten und wir dürfen euch dann auch noch behandeln! Denkt mal drüber nach.

I)ntensivschwester

Anonym hat gesagt…

Hallo Helma,
Allein durch den anzunehmenden Fakt, dass ich hoffentlich nicht oder zumindest nur gering erkranken könnte (die Wahrscheinlichkeit der Infektion sinkt durch eine Impfung gemäß der zugrundeliegenden Impfmechanismen durchaus, so mein Verständnis), schütze ich doch auch schon andere, die ich zumindest auf diesem Weg nicht anstecken kann. Natürlich in Kombination mit AHA etc. Eine Impfung ist genau ein Anteil im großen Ganzen. Das wird doch auch genauso so gesagt, oder hab ich da was falsch verstanden?
Das ganze Leben ist ne große Wahrscheinlichkeitsrechnung :-) Zu viele Infos vermischen sich zu einer zunehmend unüberschaubar werdenden Masse.
Ich wünsche uns allen weiter viel Hoffnung, ausreichend (W)ach(t)samkeit und weniger Aufgeregtheit.
B.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Das Argument zur Situation auf den Intensivstationen ist eines, dem man wenig bis gar nichts entgegnen kann - was kann oder sollte man darauf auch antworten?
Das einzige, das ich zurückweise, ist der Vorwurf "wir mit unserem Geheule über Weihnachten" - denn darum gings mir zumindest hier im Post nicht.
Ich hätte es auch respektiert, wenn wir Familien das nicht gedurft hätten, uns zu sehen - aber ich bin sehr dankbar, dass ich zumindest meine Kinder sehen darf.
Und ich würde Deinen Kommentar auch verstehen, wenn ich/ wir uns hier über die Maßnahmen allgemein aufgeregt hätten. Und nicht einsehen würden, uns daran zu halten.
Um all das gings nicht. Sondern einzig und allein darum, dass ein Freund von mir, der mit mir seit 15 Jahren durch dick & dünn ging, meine Freundschaft nicht mehr will, nur weil ich die Impfung für mich zum jetzigen Zeitpunkt ablehne. Und zu glauben, dass einzig und allein die Impfung eine Entlastung für Euch bedeutet, das kann aktuell nicht mal die Wissenschaft zuverlässig beantworten.

Im übrigen, wir im Büro verdienen nicht mehr als Ihr in Pflege und Station, es sei denn, man ist bei einem großen Konzern angestellt. Für ganz normale Assistenten, wie ich zB eine bin, trifft das absolut nicht zu.
Mal abgesehen davon, bin ich ohnehin der Meinung, dass man in den vergangenen Jahren schon viel mehr in die Pflege/r investieren sollte, anstatt alles zu besparen und einzusparen. Dann wäre die teils extrem angespannte Situationen auf den Stationen vielleicht doch noch eine andere als sie es jetzt ist. Für heute und jetzt nutzt Euch diese Erkenntnis gar nichts - aber vielleicht ist das ja doch auch eins der positiven Aspekte von Corona, dass hier wieder mehr Gelder zugelassen werden.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Ach, ja, B., das stimmt wirklich: Weniger Aufgeregtheit, das wär schon schön. So ganz allgemein. Es ist im Grunde egal, wann und wo man das Thema anschneidet: Sobald Meinungen auseinandergehen, wird es hitzig.

Und nach dem, was ich bisher gelesen und gehört habe, schützt die Impfung möglicherweise Dich vor einer Erkrankung, wenn Du mit diesem Virus in Kontakt kommst. Was bedeutet, dass Dein Körper (aufgrund der Impfung) genügend Abwehrkräfte gesammelt haben sollte, um eben nicht zu erkranken. Was aber nicht bedeutet, dass Du (als Wirt) dieses Virus nicht trotzdem weitergibst an andere Ungimpfte.

bahnwärterin hat gesagt…

"angst essen seele auf"
dein ehemaliger freund hat offensichtlich eine riesen-scheiss-angst - und die hält ihn vom rationalen denken und auch von empathie ab. wie das übergrosse angst eben so macht.....
und ja - dieser virus ist wie lackmuspapier: alles, was in unserer gesellschaft schiefläuft (z.b. schule) - und eben auch der wirkliche charakter von menschen - wird in einer knallfarbe angezeigt.

xxxx

Dies und Jenes hat gesagt…

Der Post ist genau richtig. Hab Deine Zweifel gerade bei Frau Hummel gelesen. Diskutieren, darüber reden, Meinungen austauschen gehört für mich dazu. Wer es nicht verkraftet tut mir leid.
Ich muss nicht mit allem einverstanden sein, möchte aber wenn es sein muss meinen Standpunkt oder Meinung dazu äußern und diese will ich genauso respektiert wissen wie ich die von meinem Gegenüber.
Erweitert ja auch den eigenen Horizont und man kann ja bei Bedarf seins korrigieren, in welche Richtung auch immer.

Wünsche Dir gute Fahrt von M nach L oder wie auch immer und Schnee macht irgendwie sentimental, wie ich am Samstag einfach so mal doch einen Weihnachtsbaum gekauft habe.

Liebe Grüße
Ursula

Lutz hat gesagt…

Und wieder einmal der Klassiker: Divide et impera. Mal abgesehen vom - wie ich empfand - etwas aggressiven Grundton des Kommentars. Das ist eben dieser fehlende Respekt vor anderen Ansichten, den ich schon länger feststellen muss und der in manchmal noch erheblich heftigerer Form eine vernünftige Diskussion verunmöglicht. Sicher, die gesellschaftliche Stimmungslage ist seit geraumer Zeit so, das färbt auch ab. Aber jeder ist auch selbst dafür verantwortlich, ob er dieses Spielchen mitspielt oder nicht.

Die Belastung des Krankenhaus- und Pflegepersonals stellt niemand in Abrede. Aber dann sollten wir doch mal darüber sprechen, dass seit Jahren die Krankenhäuser auf Profit getrimmt werden. Krankenhäuser und Pflegeheime an private Konzerne verkauft werden, die genau diese Profitinteressen über das Wohl der Kranken und der zu Pflegenden stellen. Personal wurde seit Jahren massiv abgebaut. Denn Personal wird ausschließlich als Kostenfaktor definiert. Wer in einem Krankenhaus arbeitet, der sollte das eigentlich wissen.

Noch kurz vor der aktuellen Pandemie gab es mittels einer Bertelsmann-Studie Bestrebungen, die Anzahl der Krankenhäuser massiv abzubauen, die übrigens auch der omnipräsente Karl Lauterbach in großen Teilen unterstützt hatte. Und selbst in der jetzigen Situation, noch vor wenigen Wochen, wurden diese Pläne nochmals wiederholt. Vielleicht sollten wir uns mal eher über diese Dinge unterhalten.

Und nun Krankenhaus- und Pflegekräfte gegen Büromitarbeiter in Stellung zu bringen, ist ebenfalls ein alter Hut. Das wurde in der Vergangenheit schon hundertmal gemacht und es funktioniert noch immer. Erst vor ein paar Wochen hat meine Friseuse geklagt, dass eine ihr bekannte Kosmetikern die Friseure im Allgemeinen angeklagt hätte, weil sie diese ja (zu damaligen Zeitpunkt) ihre Arbeit noch ausführen durften, sie hingegen nicht mehr. Ich habe sie erstmal getröstet, weil das ja gar nicht ihre "Schuld" sei. Die Vorgaben macht doch die Politik und nicht die Friseure. Auch hier wurde also wieder auf andere eingeprügelt, denen es gar nicht großartig besser geht. Und die schon erst recht überhaupt nichts dafür können. Teile und herrsche. `S läuft!

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Hey B., weißt Du, was mir gestern Abend im Nachhinein noch einfiel? Dass ich mir die Frage zum Schutz der anderen ja selber schon beantwortet hatte: Du hast recht. Wenn sich alle impfen (würden), würde jeder zwar (erstmal) nur sich selbst schützen, aber im Hinblick auf die Massenimpfung und damit einhergehende Massenimmunität würde letztlich jeder dazu beitragen, alle zu schützen.
Soweit die Theorie. Den Gedanken an sich unterstütze ich ja auch. Nur möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt und unter Berücksichtigung der doch arg kurzen Entwicklungszeit die Freiheit und die Akzeptanz dafür haben, mich dagegen zu entscheiden. Es ist einfach noch viel zu wenig über das Virus selbst und aber noch weniger über die Impfauswirkungen bekannt. Und letzteres wird ja zwischenzeitlich doch öfter mal gesagt: dass erst die Langzeitstudien erkennen lassen, mit was man ggf. rechnen muss.

Einem Raucher verwehrt man im Übrigen auch keine Behandlungen von schwerwiegenden Erkrankungen, die er sich durchs Rauchen erworben hat, obwohl jeder weiß, dass Nikotin ein Nervengift ist, das die Ursache für dieser Erkrankungen ist. Mein Papa zB wäre seit 6 1/2 Jahren nicht mehr da, würde man ihm nicht geholfen haben. Und bis dahin waren 2 - 2 1/2 Schachteln am Tag seine Norm. Er hat allerdings seitdem auch keine einzige Zigarette mehr angefasst. Gott sei Dank.

Anonym hat gesagt…

... eine Erkrankung mit zT selbst verursachten Organschäden wie zB durch Rauchen ist aber auch nicht so infektiös wie ne Virus-Erkrankung, die auf andere übertragbar ist, oder? Nix vermischen, bitte!
Gilt ja für alle Berufsgruppen - nix is in den Tragiken und tagesgeschäftlichen Herausforderungen wirklich vergleichbar. So wird dann auch der kleine Blumenladen fragen, warum der kleine Zeitungsladen öffnen darf, aber nicht er...? Fußball versus jede andere Sportart...

Ich denke, ich weiß, worauf du hinaus willst, aber so funktioniert halt (noch) unser Gesundheitssystem: jeder kann mit sich machen, was er will, egal wie gesund oder vernünftig es ist und wie kostenintensiv dann eventuell auch Behandlungen sind, und weiß, dass er nahezu kostenfrei und schnell behandelt wird. Ok, beides ändert sich zunehmend mehr und es gilt mit Sicherheit auch nicht für alle Menschen und alle Erkrankungen, aber für den Großteil schon (noch).
Wir Deutschen haben eine mitunter viel zu hohe Anspruchshaltung für oft viel zu wenig (notwendige) Eigenleistung.
Prävention kostet mehr Initiative von jedem Einzelnen, aber das wird „dem“ Einzelnen und auch „den“ Krankenkassen schnell zu lästig.
Worum wir grad alle gebeten werden, ist doch nix anderes als Prävention. Mit all seinen Wenn’s und Aber‘s und Varianten und zeitlichen Optionen.

Atmen!!!

Ein Intensiver Bruder


Anonym hat gesagt…

Je mehr du um Akzeptanz wirbst, desto mehr reibst du dich auf. Wozu? Wem gegenüber bist du Rechenschaft schuldig?
Du willst jetzt nicht bzw würdest „es“ jetzt ablehnen, eventuell siehst es später, wenn es ohnehin erst für dich zur Diskussion steht, anders.
So ne ruinierte Lungenfunktion braucht kein Mensch. Egal wodurch übrigens.
B.

Anonym hat gesagt…

Ach und mal noch ne kleine Zwischenfrage: von wem kommen eigentlich die Langzeitergebnisse, auf die alle warten, um noch mehr zu wissen? Von denen, die sich dem zur Verfügung stellen? Oder von denen, die nur abwarten?
Das Wesen von Studien beruht auf dem Prinzip, anhand von realen Daten zu agieren und reagieren und die vorhandenen Erkenntnisse zu stützen, zu verwerfen, zu erweitern, zu verfeinern etc. Ja, auch verwerfen ist Teil eines jeden Prozesses - das ist der Deal von Forschung, der zumindest von „den“ Wissenschaftlern nicht verheimlicht wird.
Was daraus von „der“ Politik und „den“ Medien und unserem ganz persönlichen Bewertungs- und Zweifelsystem gemacht wird, ist wieder eine andere Diskussion.
Am Ende fühlt sich wohl jeder in seinen Argumenten und Überzeugungen moralisch „überlegen“. Sonst käme man ja auch nicht mehr in den Schlaf.
Wenn wir alle etwas geräuschloser agieren würden, dann wäre auch schon viel geschafft. Was nicht heißt, dass man sich nicht äußern soll oder keine Meinung haben darf oder alles hinnehmen muss. Nur eben nicht so aufgeregt.
Je aufgeregter sich mein Gegenüber verhält, desto weniger traue ich ihm Ausgewogenheit zu.
B.

Anonym hat gesagt…

Selten war es für alle, die ängstlich oder zumindest nicht vorbehaltlos sind, so leicht, so still von anderen zu profitieren, die sich jetzt impfen lassen, weil diese es wollen/ dürfen/ müssen, aber man selber noch nicht will/ darf/ muss. Es ist aber auch ein Ärger mit diesen vielen Möglichkeiten.
Hach, wie einfach man es auch sehen könnte, wenn man dies so zulassen könnte... und da waren sie wieder, die Konjunktive und die Pirouetten im Kopf.

Jemand, der sich garantiert nicht raushält, sich aber auch nicht ständig rechtfertigen will

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Ja das ist richtig - Rauchen und dessen Konsequenzen sind vielleicht nicht wirklich vergleichbar mit einem übertragbaren Virus, das Konsequenzen haben kann. Ich habs trotzdem gemacht, weil das in der Diskussion mit dem Freund von mir aufkam, indem er mir sagte, ich solle mich doch daheim einschließen und nicht mehr vor die Tür gehen, weil die Wahrscheinlichkeit, einen Verkehrsunfall zu haben, größer sei als die von großen Impfschäden.
Ich habe aber keine Angst vor dem Virus (und ja, mir ist bewusst, dass die Chance fifty-fifty ist, dass es gut oder nicht gut für mich ausgehen könnte, wenn) - aber sorglos bin ich deshalb auch nicht. Und gedankenlos bzw. leichtsinnig gleich gar nicht.

Letztlich mache ich in/ mit meinem Post keine Werbung für meine persönliche Auffassung. Was ich hier "verarbeiten" wollte, war schlichtweg die Tatsache, dass mir ein Mensch die Freundschaft aufgekündigt hat, nur weil wir beide anders denken und entscheiden. Die sich hieraus anschließende Diskussion hatte ich so in dem Umfang gar nicht erwartet oder bedacht - aber sie ist nun da und ich reagiere auf die Gedanken anderer so wie die anderen auf meine. Kann man auch Austausch nennen ;)

Ja, woher kommen wohl die Langzeitergebnisse. Das mutet fast schon in eine ethische Grundsatzfrage, mit der man nur verlieren kann. Profitiere ich still von anderen, die sich mehr trauen als ich oder schlichtweg in Geldnot sind (ich hab mal an einer Studie teilgenommen und weiß daraus, dass sich unendlich viele Studenten bewerben), verlasse ich mich auf andere, weil ich selber Furcht davor hab, noch mehr körperliche Beeinträchtigungen zu haben als jetzt schon.. Warum testet man überhaupt an Menschen und wer wiederum berechtigt den Mensch, an Tieren Versuche zu starten, die sich nicht dagegen wehren können.. Eine tatsächlich ausufernde Diskussion, wenn man das wollte.
Wollte ich das?
Ich hab da im Vorfeld gar nicht drüber nachgedacht - aber wenn sie da ist, kneife ich auch nicht ;)

Übrigens wollte ich mal an einer Studie teilnehmen, die sich auf meinen speziellen Fall mit pausenlosem Schmerz im Körper und mittlerweile deutlichen neurologischen Symptomen konzentrierte - ich durfte aber nicht teilnehmen, weil ich die Grundvoraussetzungen nicht erfüllte. Sprich: Bestimmte Beschwerden/Symptome waren schon da, die noch nicht da gewesen sein sollten.
Insofern.. Es wird immer Menschen geben, die von anderen Menschen profitieren. Mal gibt der eine mehr, mal der andere.