Donnerstag, 31. Dezember 2020

Falies Nawidatt

... ja na oder so ähnlich. Irgendwie hab ichs die Tage nicht auf die Reihe gekriegt, mal noch was zu schreiben von wegen allen möglichen Wünschen und so - und jetzt versuche ich mich heute Abend allen Ernstes darin, obwohl ich schon mindestens zwei Likörschen und das dritte Glas roten Sekt verköstigt bekommen hab (jawohl, bekommen - alleene hättsch mir den nieeee ausm Kühlschrank geholt, aber ich wohn ja nich alleene hier). 

An den paar Worten bis hierher habe ich mich schon gefühlt fuffzsch mal verschrieben, vertippt, ver-was-weiß-ich - aber hey, ich kann doch hier nich weggehen, ohne das alte olle Jahr zu verabschieden und Euch jetzt aber wirklich mal von Herzen ein gutes neues Jahr zu wünschen. Auf dass es für viele von uns ein leichteres, entspannteres werden möge.
Verdammich, wir haben doch wirklich nur dieses eine Leben, keiner von uns weiß, wie lange - und irgendwie würde zumindest ich wirklich ungern abtreten mit dem Gefühl, nicht alles gelebt zu haben, was ich mir auf die Fahne.. ne, die Wishlist.. ach ne, die Löffelliste geschrieben hab. 
Hab ich denn eigentlich überhaupt ne Löffelliste? fällt mir grad so ein.
Eigentlich hab ich mir doch nie wirklich Gedanken darüber gemacht, was ich will oder wohin ich will. Eigentlich hab ich mich doch eher immer lieber treiben lassen, bin mal hier, mal dort angedockt und dann doch wieder weitergezogen. Weil, wenn mir eins immer wichtig war, dann, dass das Leben mit Liebe gefüllt.. äh ne.. ERfüllt sein sollte. Ich wollte ankommen, ich wollte zur Ruhe finden - und na ja hey, irgendwann habsch dann doch noch gemerkt, dass das gar nichts mit nem Mann zu tun hat, sondern mit mir selber. Na ja und den Rest würde ich mir dann schon so irgendwie zurechtbasteln.

Andere Leute wollen alle möglichen Sachen machen. Mal ne Weltreise, n Haus bauen oder wenigstens kaufen, die Karriereleiter bis auf die letzte Sprosse hochächzen, viel Kohle verdienen und so n Kram. 
Was will ich eigentlich? 
Isch hab keene Ahnung, ehrlich gesagt. Immer noch nich. Ich will eigentlich nur.. das Leben mit Liebe füllen und Glück haben dürfen. Und keine Existenzangst mehr haben müssen, denn ehrlich, diese Jahre waren scheiße. 

Heute morgen, ich war gerade aus den Federn gekrochen, noch ganz warm vom Schlaf und so, da stand mein Käffchen schon aufm Tisch und die Sonne schaute drauf und beseelt von diesem Anblick schlug ich dem Mann vor, doch einen ausgedehnten Spaziergang zu machen, so weit mich die schmerzenden Knochen tragen würden. Also ich hatte ja gemeint, irgendwann am Tag, solange es noch hell war.
Der Mann verstand aber: Kaffee austrinken, anziehen, raus. 
Öhm.
Der hat mich echt wirklich so lange gestriezt und genervt, bis ich tatsächlich nach ner Stunde schon angezogen war. Passiert mir sonst nich so schnell, jedenfalls nicht an freien Tagen und erst recht nicht an denen, wo ich eigentlich auch nix vorhab. Er hat sich (oder mich?) dann mit einem lecker Käffchen rehabilitiert und ich habe diese Entschuldigung großmütig angenommen. Wenn also nix mehr geht - n Käffchen geht doch immer. Da brauchts keine Blumen oder so n Schietkram, keinen Diamanten oder so n Protzzeug. Kaffee handgemahlen oder wenigstens selber gekauft - und die Zigge is glücklich :)
Sagt doch mal, der Mann hat doch eigentlich Schwein, oder? 

Irgendwer hatte in seinem Status heute so n Wimmelbildchen oder wie die heißen. Die drei ersten Worte, die man liest, bestimmen das Jahr 2021.
Ja watt soll ich sagen. Ich hatt halt grad nix zu tun und habs probiert. 
Gesundheit, ne, ich glaub, Gesundheit war das nich, das war irgendwas anderes, so ähnlich vermutlich, das zweite hab ich vergessen, ach ne, das war Heilung! und das dritte war Liebe. 
Heilung klingt ja tatsächlich mal verlockend. Immerhin darf ich seit zwei Wochen kein Cortison mehr nehmen und was soll ich sagen... der Schmerzpegel is an manchen Tagen schon wieder scheiße hoch. Nicht erst seit zwei Wochen, das kam schon wieder, nachdem das Cortison deutlich runtergesenkt worden war. Trotz der Alternativpillen, die es nunmehr mit dazu gab und die leider nich wirklich ne Wirkung zeigen. Also der Schmerzpegel ist jetzt nich so, dass ich gleich verzweifeln täte, aber doch so, dass ich mir überlegen muss, ob ich zum Beispiel die mir wertvolle Tasse nicht besser beidhändig hochhebe und auf welche Seite ich mich lege. Ob ich die Treppen schaffe oder doch lieber den Lift nehme. Wie weit ich zu Fuß komme oder ob ich doch ne Abkürzung nehme. Das is nich kritisch und auch nich lebensbedrohlich, aber trotzdem isses scheiße. Weils nämlich weh tut, jeden Tag, jede Minute, jede Sekunde, pausenlos und manchmal denke ich immer noch: Das haltsch keene fuffzsch Jahre mehr aus. Aber dreißig reichen ja vielleicht auch. Oder zwanzig. 
War der Mann doch tatsächlich verwundert, weil er meinte, er hätte das gar nich so mitgekricht. Ja was glaubt er denn, dass ich ihm was vorjammere oder mir n Schild an die Stirn hefte "Heute ma nich ansprechen"?! Wie lange kennter mich? 
Gestern hattsch dann doch noch irgendwie so n Geistesblitz und dachte: Warte mal.. wenn die gute alte DDR-Rheuma-Salbe an den Fußsohlen geholfen hatte, dann vielleicht auch an anderen Stellen? An denen, wo es besonders heftig weh tut?
Als dann der Mann sich dann nächtens über mich beugte, musste er aber dann doch lachen: "Ich rieche schon den Sex des Alters."
"Ach warte mal ab, wenn ich dann erst noch die Zähne rausnehme", gackerte ich ein bisschen mit. 
"Dann darfste auch wieder  zubeißen", konterte er.

Wahrscheinlich werde ich das alles bereuen, morgen, wenn ich wieder nüchtern bin. Also bereuen, was ich hier alles so ausplausche. Aber heute is mir das grad alles irgendwie wurschtpiepegal!
Ich weiß auch gar nicht, ob das hier überhaupt alles Sinn macht, was ich so aufgekritzelt hab, oder ob das genauso durcheinander geht wie mein Gedankengestöber im Kopf, weil, eigentlich wollt ich Euch ja wirklich nur eins sagen: Kommt gut ins neue Jahr und seid glücklich. Das hamwir uns alle verdient, irgendwie :)

31 Kommentare:

Juna hat gesagt…

Moin, dir und dem Blauen auch ein frohes neues Jahr mit vielen schönen Kaffee-Momenten :-*

DrSchwein hat gesagt…

Dir und Deiner Löffelliste ein Frohes und wenn möglich schmerzfreies neues Jahr.

bahnwärterin hat gesagt…

ein gutes - also ma wirklich GUTES - neues jahr!
mit weniger schmerzen, perfektem kaffee und ausreichend likör & sekt!
...anrührender UND lustiger post übrigens - muss man erstmal schaffen. einiges kommt mir sehr bekannt vor........ :-D
xxxx

FrauHummel hat gesagt…

Neneee-genau richtig so. Ich versteh problemlos, was du meinst! Hab n'paar Mal in mich hineingegiggelt....Und bin beruhigt, dass auch andere mit Gedankengestöber zu kämpfen haben. Passiert mir doch auch andauernd. Und was Schmerzen anbelangt, da singe ich dein Liedchen mit. Heute grad mal wieder ganz besonders. Aber was solls. Aufgeben gilt nicht, und ich will MINDESTENS!! noch 30 Jährchen lang der Menschheit auf den Keks gehen!
Alles Gute dir! Freu mich, hier weiter mitzulesen.
Bis bald und herzlichste Grüsse! ❤️

Übrigens: mit dem ganzen Gesöffel intus hätt ich wohl keinen verständlichen Satz mehr hingekriegt..... 😂

Dies und Jenes hat gesagt…

Wünsch Dir alles Gute für 2021 und Gesundheit und dass du irgendwie egal mit was die Schmerzen mildern kannst.
Ich find Deinen Post klasse.
LG
Ursula

Grit hat gesagt…

Hallo Helma,
ein gesundes, schmerzärmeres und glückliches
"Neues Jahr" voller Hoffnung und Zuversicht
wünsche ich Ihnen!
Toller Post - wie immer!
Viele liebe Grüße, Grit.

Finchen hat gesagt…

Hihi, da musste ich aber doch das ein über andere Mal lachen. :-)
Vor allem Dein Mann ist da wie meiner... "Gehen wir gleich raus?" "Jopp." 3 Minuten später: "Ich dachte, wir wollten raus..?!" *kicher*
Ich bin sehr froh, dass Du es so siehst wie hoffentlich viele mit dem Kaffee und dem Schmuck, hier auf der Arbeit habe ich leider zwei völlig andere Exemplare rumlaufen "Naja, was Kleines als Geschenk reicht ja auch, hauptsache es glitzert und ist teuer..." oder die andere, die 2.390 € für eine Louis Vuitton-Tasche ausgibt, und nicht nur für eine.

Dir auch ein grandioses Neues Jahr!

allesgewollt hat gesagt…

Moin,
jetzt gebe ich auch meinen Senf dazu, - im blauen Kleid , Kaffee trinkend .
Immer diese Zweifel ! Grad von der Leber weggeschrieben und gleich schon wieder verwerfen.
Das kenne ich ( Zwilling ).
Nützt nischt, muss man damit fertsch werden.
Was die Problematik und Enttäuschung mit dem langjährigen " Freund " aus ehemals L anbelangt,
- aus der Ferne, ganz danebenstehend vermute ich, dass es gar nicht um die Differenzen wegen Impfung und dergleichen ging, etwas anderes scheint mir schlüssiger zu sein evtl. Eifersucht ?
auf was auch immer.
Tja und Cortison ( Prednisolon ),- hatte ich genug davon, habe ich das Leben gelobt und sprang über zehn Beete :)
Das ist eine lange, über 35 jährige Geschichte inclusive Impfschaden.
Das will ich hier nicht auswalzen, kann aber sehr gut nachempfinden. Man tut als ob, kann aber eigentlich nicht.
Wünsche dir , dass der Schmerz oft genug Ruhe gibt .
Herzliche Grüße, Angela

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Moin Juna, (und ja, ich weiß, wie spät das ist - ich hab aber vorhin erst gefrühstückt und ich fürchte, hier is das Lotterleben eingezogen :D ) - der Blaue hat seine Schlappe von neulich übrigens wettgemacht: Tags drauf gabs zum Käffchen noch was frisch Gebackenes. Selber gekauft, aber frisch gebacken. Scheiße lecker :D

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Ich hab ne Löffelliste, Doktor?? Wo ist die hingekommen? Schmerzfrei wirds wohl nicht, aber ich wär schon dankbar für ein erträgliches Level. Damit könnt ich schon gut leben.
Auch hier nochmal alles Gute für Dich!!

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Aaahh Frau Bahnwärterin - mein Käffchen ist perfekt, wenns genug Milch hat und keinen Zucker. Wie las ich doch letztens? "Sie wünschen? - Einen Kaffee bitte. - Mit Milch und Zucker? - Ohne alles! Ich will einen Kaffee und keinen Cocktail." :D
Na ja gut, auf die Milch könnte ich nun nicht verzichten, schwarz wie die Nacht ist mir viel zu bitter, bekomme ich partout nicht runter. Und manchmal macht der Mann hier heimlich noch andere Sachen rein, manchmal Zimt, manchmal Schokolade - und ich wundere mich, woher die Speckringe kommen :D

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Frau Hummel, ich musste tagsdrauf selber nochmal nachlesen, was ich da so alles geschrieben hatte - und als die ersten Kommentare eintrudelten, da dachte ich: Och ja, kannste auch so stehenlassen ;)
Wegen dem Cortison.. Der Doc meinte, etwa 7,5 mg stellt der Körper täglich selber her und alles, was drüber ist, sollte nur kurzzeitig sein, weil man sonst seine Knochen/ Gelenke zerstört (Pest oder Cholera..)
Nach den bisherigen Stoßtherapien kann ich sagen, dass ich mit etwa 20 mg eine gute Lebensqualität wiederhätte. Die 40 mg waren zwar besser hinsichtlich der Schmerzfreiheit/-armut, aber hatten zu heftige Nebenwirkungen.
Wie ist das eigentlich bei Dir? Bekommst Du es auch nur phasenweise und wieviel kannst/ darfst Du?
Ich glaube, ich habe langsam eine Ahnung, worin bei mir das Übel besteht, hatte mich dazu auch schon mal belesen und eher Bauchgefühlverstärkendes gefunden. Mitte Januar werde ich den Doc nochmal besuchen. Ob er mein richtiger Ansprechpartner ist/ bleibt, kann ich noch nicht sagen, aber er hat ohnehin vor, mich ggf. nochmal zum Endokrinologen zu schicken.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Ursula, ich wünsch Dir ein gutes Jahr 2021, ein leichteres, ein entspannteres im Hinblick auf Job und Gesundheit! Und dass wir uns in diesem Jahr wieder Auszeiten gönnen dürfen, die etwas weiter weg von zu Hause stattfinden. Am Meer zum Beispiel :)

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Grit, ganz vielen lieben Dank - ich gebe diese Wünsche gerne zurück!! Bis auf das "schmerzärmere", das trifft ja, glaub ich, bei Ihnen nicht zu?

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Ja Finchen, die neue Freundin meines Chefs ist auch so eine. Er sagt immer "Die ist bescheiden, die braucht nicht viel." Nö, viel vielleicht nicht. Ist bloß Stammkundin bei Louis Vuitton und hätte gerne ne Rolex. Also er soll sie sich kaufen, sagt sie.
Er sagte zu ihr: "Was soll ich mit ner Rolex, sowas brauch ich nicht." Sagte sie: "Musst du ja nicht, ich kann sie dann tragen." Und das meint sie ernst.
Ohne Worte ;)
Er erzählt ja auch immer alles ganz frank und frei. Anfangs haben wir über ihn gelacht und (gutmütig!) verspottet. Mittlerweile verdrehen wir nur noch die Augen.
Mir war immer nur wichtig, dass die Dinge von Herzen kommen. Je großartiger die Dinge werden, desto erschreckender wirken sie auf mich.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Angela, Ruhe gibt der Schmerz leider nie, keinen einzigen Tag, keine einzige Minute. Manchmal wird er erträglicher, dann wieder schlimmer. Aktuell bin ich ein bisschen im Zwiespalt. Mit dem Cortison könnt ich auch über zehn Beete springen ;) Ein ganz neues Lebensgefühl. Was ist jetzt besser... die nächsten Jahre relativ schmerzarm leben und dafür riskieren oder in Kauf nehmen, dass die Knochen kaputtgehen? "Schmerzarm" lockt..
Andererseits haben der Mann und ich gestern eine Doku geschaut über Rentner, denen das Leben in Deutschland zu teuer wurde, insbesondere dann, wenn sie sich in betreutes Wohnen oder gar ins Heim begeben wollen bzw. müssen. Ein Paar war dabei, sie 78/79, er 84. Er noch fit, sie gesundheitlich ziemlich angeschlagen. Rückenschmerzen, Arthrose, Osteoporose - und dann lebten sie (übergangsweise) in einen dreistöckigen Haus in Bulgarien, wo sie vor Schmerzen weinte, wenn sie die Treppen rauf oder runter gestiegen war.
Und der Mann sagte zu mir: "Mir macht das Angst, wenn ich das sehe und ich mich frage, wo wir vielleicht in zwanzig oder dreißig Jahren sind. Wo das hinführen wird."
Aus heutiger Sicht bin ich da noch optimistisch und denke: Ich muss nur dranbleiben mit dem Yoga, dem Bewegen, nicht aufhören, nicht nachlassen - und vielleicht doch der einen oder anderen Pille. Wenns so bleibt und nicht noch schlechter wird - aber woher weiß ichs? Ich quäle mich seit Februar 2005 und seit Ende 2016 hats ja noch neue Dimensionen angenommen. Das sorgt mich nicht, aber es macht schon nachdenklich.
Der Rheumadoc hat gemeint, statt des Cortisons soll ich jetzt ein Medikament nehmen, das mehr den Schmerz und weniger die Entzündung im Visier hat. Ich persönlich denke.. dass es eher andersrum sein sollte. Zumindest kann ich mit dem aktuellen Medikament keine Linderung finden, im Gegenteil. Je länger die Einnahme des Cortisons zurückliegt, desto deutlicher wird der ganze Mist - und das neue wirkt dem Ganzen nicht entgegen.

Grit hat gesagt…

Liebe Helma,
gern können wir auch zum "Du" übergehen..., wenn's genehm ist ;):).
Das Schmerzärmere trifft auf mich auch zu aber es ist nicht so prekär wie bei Dir. Ich weiß, dass ich mein Leben lang mit meinem Rücken zu tun haben werde (Bandscheibenvorfälle von HWS bis LWS)
Mein Motto ist und wird es immer bleiben: "Turnen bis zur Urne" und wenn es gar nicht geht Schmerztabletten usw.
Es ist ein ewiger Kampf.
Viele liebe Grüße Grit.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Grit, jaaa, das nehme ich sehr gerne an :)
Bandscheibenvorfälle sind jetzt aber auch nicht so "lecker" :( Ich weiß von meinem Bruder, dass das richtig arg weh tun kann.
Wenn Dir Schmerztabletten helfen, ist das aber in jedem Fall was Gutes. Bei mir hilft kein einziges - was auch immer die ausprobierten.
Und ja, das bleibt wohl auch mein ewiger Kampf.

Grit hat gesagt…

Bei meinem letzten Bandscheibenvorfall 2018 war es so schlimm, dass ich nicht mehr laufen konnte, es hat über ein Jahr gebraucht bis ich wieder hergestellt war. Medikamente haben damals nicht mehr angeschlagen, Spritzen nicht geholfen, Physio irgendwann auch nutzlos. Ich habe mich dann Stück für Stück aus dieser Schlinge befreit und hatte dann eine gute Schmerzärztin an meiner Seite, die mich mit den richtigen Schmerzmitteln eingestellt hat. Cortison hat auch geholfen aber nur im Zeitraum der Vergabe, dann ging das eigentliche Problem von vorne los. Es war eine verdammte Quälerei. Jetzt versuche ich das Beste daraus zu machen.

Anonym hat gesagt…

Liebe Helma,
das hört sich nicht so gut an.
Eine richtige ! Diagnose wäre erstmal Voraussetzung.
Sicher stand da im laufe der Jahre einiges auf der Liste.
Rheumatoide Arthritis ( ist es wohl eher nicht ) Lupus ? Fibromyalgie ?
Nach der Grenzöffnung vor über 30 Jahren war ich in der Rheumaklinik Baden- Baden.
Die erste Ossi ( Prototyp sozusagen ).
Es folgten zahlreiche OP ( 14). Handchirurgie und vier große Gelenkersätze.
Vor reichlich einem Monat wurde mein linkes Sprunggelenk vernagelt und verschraubt in O- Ammergau .
Es hört einfach nicht auf . Als junge Frau hab ich das einfach angenommen und gesagt; ok, machen wir das und dann is gut. Aber es wurde nicht gut.
Empfehlen kann ich die Rheumaklinik Oberammergau. Dort war ich in den letzten 20 Jahren immer mal wieder. Einfach mal nachschauen ( Abteilung Schmerzklinik gibt es auch ).
Was die Wohnform im "Alter " betrifft .
Gut überlegen ! Am besten man bleibt so lange es geht in seinem vertrauten Umfeld. Umbauten wenn möglich und Dienste ins Haus ( Wohnung ) holen .
Wir wohnten bis vor ca. drei Jahren in Norddeutschland in einem Häuschen. Das konnten wir nicht mehr bewirtschaften und entschlossen uns , ins betreute Wohnen zu gehen.
Da wir damals noch unseren Hund Rudi hatten, kam nicht jede Einrichtung in Frage. Gefunden hatten wir was sehr schönes ERSTBEZUG ! mit Terrasse . Im Bayrischen Wald !!!
Mit knapp über sechzig waren wir mit Abstand die Jüngsten...
Jetzt wohnen wir seit einem Jahr am Rande einer Kleinstadt.
Über das betreute Wohnen werde ich mal ausführlich einen Post schreiben.
Ach ja, - das Leben ! Hauptsache, man kommt immer wieder auf die Beine.
Herzliche Grüße, Angela

Anonym hat gesagt…

Liebe Helma,
... hab noch was vergessen.
20 oder 40 mg Cortison sind viel zu viel auf Dauer !
Cortisonstöße hatte ich immer wieder . Zwei bis drei mal im Jahr, aber schnell abgebaut.
Aktuell schon über Jahre 5 mg. Dadurch kam es zu Osteoporose .
Seh zu, dass bald herausgefunden wird wo die Ursachen liegen.
Pass auf die auf . Alles Liebe und Gute.
Angela

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Grit, ich denke auch, dass man "einfach" nur den richtigen Arzt treffen muss. Einen, der keine Angst hat, der helfen will und der es versucht. Der ausprobiert.
Das ist meine Erfahrung der letzten 16 Jahre. Ich hatte einige darunter, die mir unbedingt helfen wollten - aber nicht wussten, wie. Und Schmerzpräparate haben bei mir alle nicht gewirkt, bis hin zum Tramadol nicht. Von daher folgte ich auch der Einschätzung von Heilpraktikerin und Hausarzt: Wenn Ozon-Blutbehandlung (auf den Tremor der rechten Hand) Cortison (auf die Schmerzproblematik) so gut wirken, steckt in jedem Fall was Entzündliches dahinter. Nur eben: WO steckt diese? Und wie findet man das raus, wenn die üblichen Parameter keine Auffälligkeiten zeigen?

Wenn ich das richtig verstehe, quälst Du Dich aber bis heute auch mit Schmerzen?

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Angela, ja, das kann man wohl sagen: Verdachtsdiagnosen gab es einige.
Ganz am Anfang tatsächlich Fibromyalgie, das wurde aber irgendwann verworfen, weil bei mir jahrelang nur die linke Körperhälfte betroffen war. Erst seit Ende Dezember 2016 kamen die Fußsohlen und seit März 2017 die Finger dazu - und Hände und Füße beidseits.
Rheumatoide Arthritis ist es nicht - mein CRP war und ist immer gut. Und das Röntgenbild der Finger auch unauffällig (ich fand, meine Röntgenfinger sehen aus wie gemalt :)) Manchmal werden sie dicker, als hätte ich Pudding in den Fingern, dann tuts besonders weh. Aber meist sehen sie normal aus und schmerzen trotzdem, vor allem, wenn ich sie belaste. Belastung ist dann schon das Anheben einer Kaffeetasse oder das Aufschrauben einer Flasche, kann ich nicht immer.
Lupus stand im März 2019 als Verdachtsdiagnose in einem sehr ausführlichen Laborbefunden - genauso wie das Sjögren Syndrom - aber beides ist nicht geprüft worden. Damals war gerade herausgefunden worden, dass ich ein Hashimoto Patient bin - und wenn man da so nachliest... Passt eigentlich auch alles. Vielen hilft es, wenn sie nur ihr Schilddrüsenmedikament und Selen dazu bekommen, bei mir aber eben ganz offensichtlich reicht das nicht.
Aktuell versuche ich, mit Yoga, Dehnung und eben dem Schilddrüsenmedikament plus dem neuen Rheumamedikament durch den Winter zu kommen (da ist es meist am ausgeprägtesten).
Das Rheumamedikament hilft aber offensichtlich nicht (bin grad beim dritten Blister), es wird langsam, aber stetig wieder schlechter.
Ich will Montag versuchen, für Mitte Januar einen weiteren Termin zu bekommen. Der Rheumadoc hatte nach dem Cortison (mehr auf Entzündung, weniger auf Schmerz) auf das neue Medikament umgestellt (mehr auf Schmerz, weniger auf Entzündung) - und für mich fühlt sich das so an, als müsste die Kombination wie beim Cortison sein: mehr auf Entzündung, weniger auf Schmerz. Wie sonst ließe sich erklären, dass in all den Jahren kein einziges Schmerzpräparat half, Cortison aber schon? Ob er da mitgeht, weiß ich nicht, denn das CRP ist ja nicht erhöht. Aber es wäre einen Versuch wert und vielleicht gibts da statt dem Cortison andere Präparate mit demselben Mechanismus? Denn ja, 40 mg und auch 20 mg sind zu hoch auf Dauer; alles über 7,5 mg pro Tag ist zu hoch - aber alles darunter ist wiederum zu schwach für mich.

Und ja: Ich wünsche mir unbedingt, so lange wie möglich im eigenen Zuhause leben zu können. Wir schauen aktuell verschiedenste Dokus und machen uns auch so unsere Gedanken, wie das für uns mal werden könnte. Aber noch.. Ist das Zukunftsmusik, bis dahin haben wir noch reichlich Zeit :)

Grit hat gesagt…

Liebe Helma,
ich quäle mich schubweise mit Schmerzen, auch kann ich seit meinem letzten Bandscheibenvorfall nicht mehr lange sitzen. Damit habe ich mich abgefunden, ich mache jeden Tag 1h Gymnastik und 3xwöchentlich Nordic Walking, so versuche ich die ganze Misere in Schach zu halten. Tabletten versuche ich nur wenns gar nicht mehr geht zu nehmen. Ich bin auf Tramabian eingestellt, eine Kombination aus Tramadol und Paracetamol. Bin froh darüber, nachdem ich die ganze Bandbreite an Schmerzmitteln durch habe und entweder Allergien oder Überkeit usw. hinzukamen.
Aber wie gesagt, was Du so für unerklärliche Schmerzen hast und über so viele, viele Jahre das geht über keine Kuhhaut und dauert mich ungemein.
Sei ganz lieb gegrüßt! Grit

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Grit, wenn ich das so lese, denke ich, dann will ich vermutlich doch zuviel. Schon der Neurologe hatte im Oktober zu mir gesagt, dass viele Menschen mit Schmerzen leben (müssen), weil man ihnen nicht helfen kann. Vielleicht muss ich mich ja dann doch genauso damit abfinden wie Du auch. Und öfter Yoga machen und radeln, wobei letzteres aktuell weniger möglich ist. Radeln im Schnee, bei meinem Glück schreit das förmlich nach dem Sturz auf mindestens den Allerwertesten und eventuell noch mehr Problemen, als ich jetzt schon hab ;)

Grit hat gesagt…

Liebe Helma,
sicherlich gibt es ganz viele Menschen, die mit Schmerzen leben müssen. Der eine Teil **muss**, dem anderen Teil wird es offeriert und glaubt dran... Trotzdem sagt mir mein ganz normaler Menschenverstand, dass man nicht einfach, wie bei Dir der Fall, umfällt und andere schwerwiegende Probleme auftreten. Ich bin auch so eine Person, die nachfragt, verstehen will und vielleicht auch mal diskutiert aber auf einer gewissen Ebene. Das ist von den meisten Ärzten, die ich durchlaufen musste einfach nicht gewünscht und auch recht unbequem. Krankenkarte einlesen, kurze Vorstellung, bitte nicht viel fragen und dann schönen Tag auch noch.
Der Sport hilft um beweglich zu bleiben aber komplett schmerzfrei wird nicht funktionieren, zumindest bei mir.
Nein Fahrradfahren im Schnee ist nicht empfehlenswert, das sieht sogar mein Mann ein..., der eigentlich jedes Wochenende seine Runde dreht ..:):)

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Genau DAS war seit 2018 mein Antrieb: verstehen wollen, warum was passiert, Lösungen finden, weil ich mir schon die Frage stelle: Wenn ich nicht mehr nur von Schmerz rede, wo führt das dann hin? Was kommt als nächstes?
Ich mache genau dieselbe Erfahrung wie Du, immer wieder: nachfragen ist nicht gewünscht. Und ich denke, das hat wohl auch mit dem Budget zu tun. Wenn einer sagt „Ich weiß nicht weiter“, kann icch damit umgehen. Mit Desinteresse jedoch nicht.
Vor 2 1/2 Jahren meinte der Neurologe, man könne ja nicht in eine Zauberkugel gucken, was evtl kommen könnte - oder eben doch nicht. Ich solle einfach weitermachen wie bisher, mehr könne ich eh nicht für mich tun.
Damals musste ich dann doch schmunzeln und meinte „Na Hauptsache, Sie sagen dann nicht irgendwann: Wärense doch mal eher gekommen.“
Als es nur um den Schnerz ging, hatte ich mich tatsächlich damit abgefunden. Aber zum einen breitet genau das sich seit 4 Jahren immer weiter aus und zum anderen sind eben seit dem Umfallen neue Problematiken dazugekommen, die bis heute nicht wrg sind. Bis auf den Tremor der rechten Hand, den hat die Bluttherapie wegbekommen.

Grit hat gesagt…

Liebe Helma,
normal ist das trotzdem nicht, dass ein Tremor nichtbschulmedizinisch geheilt werden kann. Denn Bluttherapie ist doch Eigenleistung, Du warst doch bei einer Heilpraktikerin in Behandlung!? Das ist der Punkt, welchen ich nicht verstehe, dass man als Patient alternative Therapien auf Eigenkosten in Erwägung ziehen muss, um einen gewissen Erfolg zu erzielen.
Herzlichst, Grit.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Ja Grit, der vorletzte Neurologe hatte ein MRT vom Kopf gemacht und die Halsschlagadern "geschallt" und gemeint: "Eine schwerwiegende Ursache für den Tremor ist damit ausgeschlossen. Wenn Sie wollen, können wir noch weiter nach der Ursache forschen, aber eigentlich.. also wenn Sie damit leben können.." Ich hab mich damals damit einverstanden erklärt, weil ich dachte, na gut, dann isses jetzt eben so.
Ein Jahr später dann erst bin ich aus dem Stand einfach gefallen und dann gleich nochmal - und zum Tremor kamen dann Schwindel und ne deutlich sichtbare Gangstörung hinzu. So als hätte ich mindestens 3/8 im Turm und das schon ab dem Aufstehen. Also war ich wieder beim vorletzten Neurologen und da hieß es dann, es sei psychisch. Ich hätte nur Angst vor einem weiteren Sturz. Hä was? Ich hab keine Angst davor und ich beschäftige mich auch gar nicht mit der Frage, ob mir das nochmal passieren könnte. Ich wollte lediglich eine Ursachenforschung und natürlich eine "Heilung" von dem Symptomen. Der letzte Neurologe sprach mein Bauchgefühl damals in Worten aus: "Wenn man sich den ganzen Werdegang nebeneinander legt, kann man sagen, dass es langsam, aber stetig immer schlechter wird."
Und das ist es, womit ich mich beschäftige: Woher kommen die Symptome und was kann ich dagegen tun? Kann ich "es" heilen oder aufhalten oder nur die Symptome mildern?
Was auch neu ist seit Ende 2016 sind die teils sehr schmerzhaften Fußsohlen und die eben teils sehr schmerzhaften Finger. Rein symptomatisch denken die meisten an rheumatoide Arthritis, aber CRP ist bei mir nie erhöht und im Röntgenbild sehen meine Finger aus wie gemalt (Finde ich ;)) Ansonsten würde alles passen.
Vor zwei Jahren hat mir schon mal irgendein Arzt gesagt: "Das ist echt komisch bei Ihnen: Sie haben von möglichen Erkrankungen alle möglichen Symptome, aber irgendwas fehlt immer zur eindeutigen Diagnose. Sie haben nicht alle Symptome EINER Erkrankung."
Tja. Einfach kann ja jeder ;)
Nur leider Gottes will niemand einen Fall auf den Tisch bekommen, der Zeit und Geld kostet. Alles muss schnell gehen und billig sein. Früher mochte ich daran nie so recht glauben, aber die vergangenen Jahre haben mich da sehr eines anderen belehrt.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Und ja, ich hab mich dann auf Empfehlung an eine Heilpraktikerin gewandt und die hat mir nach der Erstuntersuchung und nach der Blutuntersuchung die Eigenblutbehandlung empfohlen. Ich habe beides damals wirklich skeptisch gesehen - sowohl den Zweig der Heilpraktik als auch die Eigenblutbehandlung. Ich belas mich auch erst dazu und willigte schließlich ein. Ich war so lange misstrauisch, bis das Zittern der Hand tatsächlich aufhörte. Sie sagte schon damals zu mir, dass das ein eindeutiges Zeichen für eine Infektion (vermutlich im Nervensystem) sei, weil eben mit dieser Art der Behandlung "versteckte Infektionen aufgespürt werden können".
Mein aktueller Hausarzt war vom Ergebnis sehr überrascht und meinte, auf die Möglichkeit dieser Behandlung wäre er gar nicht gekommen. Als es im Dezember 2019/Januar 2020 so schlecht wurde, dass ich dachte, es ist ja fast alles wie am Anfang, da probierte er es mit Cortison - und siehe da... Dieselbe positive Reaktion. Was dann auch für ihn richtungsweisend im Sinne einer Entzündung war. Nur weiß er nach wie vor nicht, wo diese steckt und wie man die aufspüren soll. Deshalb sollte ich wieder zum Neurologen, doch trotz der deutlichen neurologischen Symptome sagte er, aus seiner Sicht wäre neurologisch alles in Ordnung und das Ansprechen auf das Cortison sei in jedem Fall was Rheumatisches.
Und der Rheumaarzt aktuell sagt "Hmm...." Versucht es derzeit mit einem Rheumamittel, aber so gut wie unterm Cortison gehts mir lange nicht.
Das Rheumamittel, so sagt er, hat vordergründig den Schmerz und im Hintergrund die Entzündung. Meinem Gefühl nach bräuchte ich aber vermutlich eine Kombination, die genau andersrum funktioniert: Vordergründig den Entzündungshemmer und im Hintergrund den Schmerz.
Und das will ich mal mit ihm in einem nächsten Termin besprechen. Er war bis letzte Woche im Urlaub, ich bin diese Woche in L. Morgen ruf ich da mal an und frage, wann ich einen Termin bekommen kann. Mal gucken, was dann wird...

Grit hat gesagt…

Ich kann vor Dir nur den Hut ziehen,liebe Helma! Wie Du das alles meisters über so viele Jahre, Dich dabei nicht aufgibst! Ich wünsche Dir weiterhin ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen! Viele Grüße, Grit.